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Grundsatzpapier von Christian LindnerEine gefährliche Attacke

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Mit seinem Grundsatzpapier greift Finanzminister Lindner BSW- und AfD-Politik auf. Grüne und SPD sollten sich darauf nicht einlassen.

Jenseits von Gut und FDP-Programm: Das Grundsatzpapier von Finanzminister Christian Lindner Foto: Political-Moment/imago

E s ist eine Kampfansage, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Was Bundesfinanzminister Christian Lindner in seinem Papier „Wirtschaftswende Deutschland“ fordert, ist nicht weniger als das Aus der deutschen Klimapolitik: keine Zuschüsse mehr für die erneuerbaren Energien, Aufgabe des Datums für den Kohleausstieg, Aus für den Klima- und Transformationsfonds, Stopp der Klimaverträge für Unternehmen, Verschiebung des deutschen Klimaziels und viele weitere wichtige Punkte. Der FDP-Vorsitzende macht Front gegen so gut wie alles, was die deutsche Politik gegen die fortschreitende Erderhitzung unternimmt.

Stattdessen soll der CO2-Preis alles regeln. Das ist nicht nur viel zu wenig, um das Ansteigen der Temperatur zu begrenzen. Das ist Klimaklassenkampf von oben. Denn damit werden die Lebenshaltungskosten stark steigen. Ohne einen finanziellen Ausgleich wird die Belastung für Menschen mit wenig Einkommen immens. Nein, das ist nicht FDP pur. In ihrem Bundestagswahlprogramm haben die Frei­de­mo­kra­t:in­nen noch die Rückzahlung der CO2-Kosten an die Bür­ge­r:in­nen in Form einer „Klimadividende“ vorgesehen, damit „die sozialen Kosten des Klimaschutzes abgemildert werden“. Das fordert Lindner jetzt nicht mehr. Stattdessen will er mit diversen Steuer­senkungen die Reichen entlasten.

Lindners Vorstoß ist mehr als das Heischen um Aufmerksamkeit. Er bedient die geänderte gesellschaftliche Stimmung. In weiten Teilen Deutschlands gibt es mit der AfD und dem BSW Mehrheiten für eine Anti-Klima-Politik. Das macht seine Attacke so gefährlich. SPD und Grüne können Lindners Offensive nicht einfach abheften. Denn er verbindet seine Forderungen unmittelbar mit den Haushaltsverhandlungen. Das ist der entscheidende Unterschied zu dem Papier, das Wirtschaftsminister Robert Habeck vor Kurzem vorgelegt hat. Habeck will diskutieren, Lindner fordert faktisch die Neuverhandlung des Koali­tions­­­vertrags. Der Finanzminister will die gesamte Geschäftsgrundlage der Ampel ändern. Denn er greift nicht nur deren bisherige Klimapolitik an. Wichtige fest verabredete Vorhaben wie das Tariftreuegesetz sollen nicht mehr kommen. Beim Bürgergeld, Geflüchteten und der Rente soll gekürzt werden.

In ersten Reaktionen haben Grüne und SPD versucht, den Fehdehandschuh einfach nicht aufzunehmen. Sie sollten stattdessen den Spieß umdrehen und darauf bestehen, dass die vereinbarten Ziele aus dem Koalitionsvertrag zügig umgesetzt werden. Will die FDP das nicht, hat die Ampel tatsächlich keine politische Grundlage mehr. Und sollte ihr Scheitern eingestehen.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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93 Kommentare

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  • Das Papier von Herrn Lindner als Attacke zu bezeichnen ist schon ein Ding.



    Selbst Siegmar Gabriel stellte bei Frau Miosga klar, dass der Regierung kaum etwas anderes übrig bleiben wird als diese Punkte umzusetzen, wenn ihr etwas an der Wirtschaft liegt.



    Lediglich das Fsthalten an der Schuldengrenze kritisierte er.

    • @Andere Meinung:

      Ja klar - Sigmar Gabriel, dass ist doch dieser gute Freund vom Metzger Tönnies....

  • Neoliberalismus mit seinem impliziten Sozialdarwinismus war schon immer der extremen Rechten nahe.

  • Jetzt warte ich nur noch auf die deutsch-nationale Grundsatzrede von Junker Christian. Lang kann‘s nicht mehr dauern.

  • Sonderlindner-Vermögen



    Ausgelindnert-Ausgesondert



    Ausgeschreddert-Aus die Maus

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Das Wort „Lindnern" soll in den Duden aufgenommen werden. Bedeutung? 42.

  • Einen Vorschlag habe ich:



    Wenn alle relevanten seriösen Medien am selben Tag dazu übergehen würden, die "Schuldenbremse" einfach nicht mehr so zu nennen, sondern konsequent nur noch von "Investitionsbremse" sprechen und schreiben.



    Das würde das Framing auf Dauer ändern....



    Von Trump lernen: Man muss etwas nur lange genug wiederholen, irgendwann denken alle, es muss etwas dran sein: So wurde die "Schuldenbremse" als solche in die Köpfe gedrückt. Und genau so kriegt man sie da wieder raus.

    • @Monomi:

      Mir wäre lieber die Medien würden täglich darauf hinweisen, dass unter anderem durch Gesetze der SPD jährlich über 100 Milliarden an Steuern nicht eingenommen werden, die dazu führen das jemand der 3 Milliarden dividende bekommt nur ca. 2 Prozent Steuern zahlen muss oder auch einfach 1 Milliarde verschenkt werden kann ohne nur ein Cent Steuern zu sparen.

      Dann wenn es nicht reicht, kann man gerne auch anfangen wieder Schulden aufzunehmen und Milliarden von unten nach oben zu verteilen. Nichts anderes ist nämlich das loswerden der Schuldenbremse, dass die die überproportional von infrastruktur, ohne Schuldenbremse nämlich weiter schön die Taschen vollgestopft bekommen.

      Oder glaubt wirklich jemand ein Teil der 10 Milliarden an Intel wäre nicht zum Teil auch an Aktionäre geflossen. Gäbe auch noch etliche andere Beispiele

      • @Hitchhiker:

        Gesetze der SPD ?? Soweit ich weiß, war der erste langjährige Beschützer der Steuerhinterzieher ein Herr Schäuble. Und man mag die Gesetzeslage bei Steuern empörend fingen, sicher: aber es gibt eine Reihe von Steuern, die man auf bestehender Paragrafenlage eintreiben könnten: und es ist ein FDP-Minister, der dringend Geld braucht - es aber nicht eintreibt, weil er lieber der Ideologie der Steuersenkung für seine Klientel folgen und Gehör verschaffen will.

    • @Monomi:

      Der Hinweis auf Trump passt insgesamt. Denn investiert werden soll ja trotz Schuldenbremse - die Ausgaben für Konsum müssen runter bei einem Anteil des Sozialhaushalts von 50 Prozent am Bundeshaushalt mit wachsender Tendenz. Platz 2 die Zinsen .....

    • @Monomi:

      Weil das schlicht falsch ist? Der Staat kann ja investieren, er muss halt nur eben haushalten mit seinen Ausgaben, was Teilen der Politiker sehr schwer fällt, verteilt man doch gerne Geld um damit Stimmen zu kaufen.



      Der Staat muss erst lernen zu sparen, bevor man hier Schulden machen kann.

      • @Walterismus:

        Die Vertreter unseres Staates sollten ersteinmal " lernen " die nötigen Einnahmen für unseren Bundeshaushalt zu generieren. Würden unsere Politiker ihre Arbeit mit Verwantwort ausüben, wäre die Schuldenlast unseres Bundeshaushalt um einiges geringer.....



        Stichwort - Steuerhinterziehung



        Empfehlenswert hierzu ZDF Monitor vom 24.10.2024



        Stichwort - Vermögenssteuer



        Empfehlenswert ZDF frontal vom 14.10.2024

  • Vor einem gesicherten Wahlergebnis aus den USA wird da erstmal gar nix entschieden.



    Aber es ist wie im Bergbau, direkt vor Ort: die Löcher sind gebohrt, das Dynamit gesetzt, die Zündschnüre gezogen.



    Jetzt wartet man nur doch auf das Kommando des freidemokratischen Koalitions-Sprengmeisters.



    Er wird es nicht sein, der den Schutt wegräumen muss.



    Wenn die Umfragen recht behalten, fällt sein ganzer Laden ins Bergfreie.

  • Lindner blufft oder er sprengt.



    Die FDP dürfte bei Neuwahlen aber auch nicht gut wegkommen. Und eine neue Regierung wäre auch eine Koalitionsregierung - sie würde auch nicht besonders harmonisch oder kräftig aussehen. Die CDU könnte sicherlich triumphieren.

    Das würde natürlich bedeuten, dass Merz noch mehr gegen Ausländer, illegale Migranten und Asylbewerber zu Felde ziehen müsste. Und damit wäre das politische Klima noch mehr vergiftet - und davon würde auch die AfD profitieren. Insofern ist es sehr gefährlich, was Lindner da macht. Aber das scheint ja kein Problem mehr zu sein.

    • @Andreas_2020:

      Alle (FDP, SPD, CDUCSU, AfD) haben sich ja schon auf die Grünen eingeschossen und suchen noch einen griffigen Ansatz, ihnen die Schuld für das Scheitern der Koalition in die Schuhe zu schieben. Denn noch gilt eher die FDP als der Störenfried in der 3er-Runde. Sie muss noch einen Weg finden, sich als edler Ritter aus der Tafelrunde zu verabschieden, weil sie Freiheit, Wirtschaft, Währung, Schuldenbremse ganz selbstlos vor bösenbösen Links-Grün-Ver...Siewissenschon gerettet hätten.



      Mit Wahrhaftigkeit hat das alles nichts mehr zu tun: es geht um Ämter, die man mit einem ideologischen Framing fürs tumbe Wahlvolk für sich retten will.

  • Die Grünen sollten der Soli-Senkung 2025 und 2026 zustimmen, wenn es einen politischen Ausgleich gibt, der



    (1)die regressive Wirkung der Soli-Senkung ausgleicht und



    (2)eine günstige Umweltwirkung erzeugt.“

    Das ginge am besten mit Verteuerung des klimaschädigenden Flugverkehrs (Änderung der Luftverkehrsabgabe), denn Wohlhabende fliegen im Schnitt mehr und teurer.

    Das von der FDP geforderte Hinauszögern des Nullemissionsziels um 5 Jahre auf 2050 wäre auch vertretbar, wenn die Mehremission in den 2040er Jahren durch niedrigere Emissionen u.a. in den 2020er Jahren ausgeglichen würde, um in der Summe die gleiche Gesamtemission zu erhalten. Das wäre auch wirtschaftlich kostensenkend, weil die je Tonne CO2 billigeren Maßnahmen schneller und damit für länge Zeitdauer wirksam würden, und die teuersten, letzten 10-20% erst später benötigt würden.

    Der genaue Wortlaut des Papiers ist nicht bekannt, aber man kann Lindener ja auch mal fordern.

  • Schade, dass ich SPD und Grüne mittlerweile für so rückgratlos halte, dass Linder wahrscheinlich sogar mit einem wesentlichen Teil seiner wirren Forderungen durchkommen wird.



    Klingbeil soll ja schon Gesprächsbereitschaft signalisiert haben und Habeck ist bisher noch immer eingeknickt.



    Hoffentlich raufen sich SPD und Grüne doxh noch zusammen, um mindestens einmal Haltung zu zeigen. Besser mit einem so einem Knall gehen, als sich jetzt durch AFDP Politik selbst diskreditieren. Die FDP wird ja kit jeder ihrer gelungenen Erpressungen frecher und diese bis zu Neuwahlen oder Ende der Legislaturperiode immer wieder starten.



    Scholz muss Linder zur Not feuern!

  • Wäre es möglich, denn Herrn Bundesfinanzminister wegen seiner verfassungswidrigen Handhabung der Erbschaftssteuer strafrechtlich zu belangen? Oder ihn und leitende Personen seines Ministeriums wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung weil sie aktiv Lücken zur Einkommenssteuer schaffen und kommunizieren ?



    Welche anderen Straftatbestände kommen in Betracht? Gibt es Zuwendungen Begünstigter an Ihn oder seine Partei die eine Strafverfolgung wegen Bestechlichkeit oder Vorteilsannahme möglich erscheinen lassen?

    • @hinnerk untiedt:

      Untätigkeit gegen cum-cum-ex-Betrüger...? Zeugin könnte Frau Brohilker werden. Andere mögliche Zeugen haben ja Erinnerungslücken oder müssen sich nicht selbst belasten.



      Wir brauchen einen Whistleblower...

    • @hinnerk untiedt:

      👍👍

  • Es ist für die SPD und die Grünen an der Zeit , die seit 1997 ausgesetzte Vermögenssteuer - Gesetzentwurf liegt vor - zu erheben.



    Interessant hierzu ZDF frontal vom 15.10.

  • China baut 100 neu Kohlekraftwerke, 42 Atomkraftwerke und 290 neue Flughäfen. Der pro Kopf Ausstoss an CO2 ist jetzt dort sogar etwas höher wie in Deutschland. Und was macht Deutschland, verteuert Energie immer weiter so das energieintensive Konzerne wie Zb. BASF auswanden. In China steigt der CO2 Ausstos weiter, bei uns sinkt er aber die Zahl derArbeitsplätze auch. Den Klimawandel kann man so nicht aufhalten. Im Gegenteil.

    • @Martin Sauer:

      Ach so und noch vergessen: Der Anteil von Kohle und Atom am chinesischen Strommix sinkt seit 2007 jedes Jahr, der Anteil der Erneuerbaren steigt.

      Soviel zum Märchen vom "Ausbau".

      (Die Quellen dazu sind auch hier zu finden: www.wolfgang-gruen...in-die-welt-retten )

    • @Martin Sauer:

      Erst mal informieren, bevor man irgendwelchen "Aber China!!1!!"-Lobby-Dampf abschreibt.

      www.wolfgang-gruen...in-die-welt-retten

      China hat heute den gleichen "pro Kopf"-Ausstoß wie Deutschland. Deutschland emittiert aber seit 200 Jahren. Da kann China noch richtig viel "Zeug verbrennen", bis die auf den gleichen pro Kopf-Wert kommen.

      Und: regenerative Energien sind heute schon günstiger pro kWh als Gas, Kohle, Öl, Atom. Die Übergangsphase ist das, was teuer ist. Und die Abhängigkeiten (von Putin, von der OPEC) sind das was teuer ist. Monopole sind das was teuer ist. Alles Argumente für einen Ausbau der Erneuerbaren.

      Und: Ein Großteil der CO2-Emmissionen Chinas ist ausgelagerte Produktion von Produkten die wir hier in D benutzen. Die CO2-Emmissionen gehören zu uns, nicht nach China.

      Und: China tut grad bei Solarenergie mehr für den Ausbau der Erneuerbaren als der ganze Westen zusammen.

      • @Hanno Homie:

        Aus Ihrem verlinkten Artikel geht aber auch hervor, dass China bis jetzt ungefähr drei Mal soviel co2 erzeugt hat wie wir. Mit einen starken Anstieg. Ich möchte aber nicht unerwartet lassen, dass ein Großteil der Emissionen auf den weltweiten Konsum zurückzuführen ist.



        Was auch noch auffällt Indien wird uns zeitnah auch überholen und mit dem Lebensstandard der dort aufgeholt werden möchte wird da noch einiges zusammen kommen.

        Der co2 ausstoß von China für deren eigenen Konsum steigt auch und ein Teil unserer emission entsteht auch für Güter unter anderem für China.

        Der Verweis auf die Vergangenheit sollte zwar Motivation geben, dass man eine große Verantwortung hat. Der Verweis auf die Gegenwart und Zukunft macht aber deutlich das es ohne USA, China, Indien und die EU aber gar nichts wird.... Und es ist anzunehmen, dass der afrikanische kontinent in den nächsten 50 Jahren auch aufholen wird.

        Und die Erwärmung macht halt nicht halt vor Ländergrenzen.

        Und ob ein 10 Milliarden Werk der BASF in China besser für die Umwelt ist als in Deutschland ist auch eine Frage die man vllt nicht ganz einfach beantworten kann.

        • @Hitchhiker:

          Wenn die Pro-Kopf-CO²-Ausstöße in China und der BRD gleich sind, wird logischerweise China mehr emittieren, weil es mit etwa 1.473 Mio Einwohnern ein paar mehr hat als Deutschland mit seinen 80 Mio. Und Indien mit 1.459 Mio kommt nicht weit danach.

      • @Hanno Homie:

        Alles richtig. Aber was ist schon die Rettung des Weltklimas, wenn auf der anderen Seite Stromkabel durch Bayern verlegt werden müssen. Das geht gaaaar nicht.



        Denn da würden ja Franken und Bajuwaren bestimmt völlig verstrahlt. Also... noch mehr verstrahlt als so schon....



  • FDP fliegt nächstes Mal raus. Lindner macht sich schon mal hübsch für einen Posten in der Industrie.

    • @A.S.:

      Er kann nicht, was andere vor ihm wunderbar konnten:



      Von der Politik lassen.



      Notfalls gründet er seinen eigenen Ein-Mann-Verein, wie jener in den Niederlanden...Bündnis Christus Lindner...=;-))

    • @A.S.:

      Sie meinen doch wohl nicht - Herr Lindner - hätte Kontakt mit den Lobbyisten der



      " Die Familienunternehmer e. V. " ?

  • Den Unterschied zu Habecks "Diskussionsentwurf" sehe ich jetzt nicht wirklich, der ja eine Abkehr von der Schuldenbremse beinhaltet, deren Beibehaltung aber auch zum Koalitionsvertrag gehört.

    • @Dr. McSchreck:

      So ein Koalitionsvertrag ist nicht in Stein gemeißelt und ist auch keine biblische Gesetzestafel (dafür ist er zu lang....=;-))



      Und wenn man Einen Euro in eine Sparbüchse werfen müsste, für alles, was darin verabredet und danach still beerdigt wurde, wäre der Haushalt ja vielleicht ein Stück weit saniert...

    • @Dr. McSchreck:

      Die ist aber auch sinnvoll und ein völlig aberwitziger deutscher Sonderweg.

  • Wie schön es doch wäre, wenn die taz das Papier direkt verlinken würde.

  • Anja Krüger hat ein paar Fakten weggelassen, die helfen, Lindner und auch Habeck zu verstehen. Mitte Oktober kam die SPD mit Forderungen, die nicht im Koalitionsvertrag stehen (subventionierter Industriestrompreis, Kaufprämie für E-Autos etc.). Und damit es richtig knallt, ging man damit direkt an die Öffentlichkeit. Ohne vorher mit den Koalitionspartnern zu reden. Was Lindner und Habeck jetzt ausgepackt haben, sind Retourkutschen, die natürlich ebensowenig umgesetzt werden, wie die SPD-Wünsche. Armes Deutschland.

    • @Abid Kidoh:

      Der Koalitionsvertrag wurde geschrieben, als es den Krieg in der Ukraine noch nicht gab. Es muss doch möglich sein, Dinge politisch zu ändern und durchzuführen, die auf einen deutliche veränderte neue Lage reagieren, und die nicht im Koalitionsvertrag stehen. Was soll sonst das Gerede von der Zeitenwende. Wenn das Personal das nicht schafft, dann brauchts neues Personal.



      Und da ist er wieder. Der Fachkräftemangel.

  • "..die sollen mir ersteinmal nachweisen, dass diese 'Indeskretion' von mir stammt" denkt wahrscheinlich Herr Lindner in seinen angeklebten Bart als er im "Made in Germany" Interview seine "Thesen" rechtfertigt..



    Das ist der Tonfall aller Steuerdiebe.



    Und gezielte Lüge in trumpesker Manier.



    Der Staat als Selbstbedienungsladen der Reichen und der Konzerne.



    "Aber jetzt sollen 'die anderen' doch ersteinmal erklären wie sie denn.."



    Das ist kein Politikvorstoss mehr sondern ein (weiterer) Dolchstoss gegen die eigene Koalition.



    Wo ist die Führung von Herrn Scholz.

    • @So,so:

      Die muss erst mal jemand bestellen.

      • @Erfahrungssammler:

        Die Grünen und die FDP werden ja keine Führung durch die SPD bestellen wollen.

    • @So,so:

      "Wo ist die Führung von Herrn Scholz."



      Vermutlich nicht bestellt.



      Denn wer Führung bestellt, soll sie auch bekommen.



      Hat der Bundeskanzler gesagt.

  • Es hat sich hoffentlich bald ausgelindnert

  • Die Politik setzt um, was die Wirtschaft will. Welche Buchstaben gerade "regieren", ändert nichts an der Machtverteilung und den Maßnahmen, nur am Stil. Einige geben Gesetzen lustige Namen, andere äußern Bedauern, wieder andere machen kein Hehl aus ihrer Verachtung für die Armen.

    Alle spalten.



    Alle opfern die Natur der Wirtschaft.

    Es muss auch anders gehen.

  • Wow, wie man in einem einzigen Papier soviel Sozial- und Klimapolitik zerstören will, nur weil paar Menschen nicht genug bekommen vom raffgierigem Geldeintreiben.



    Und einige Menschen (bei FDP sind ja nicht mehr so viele, aber AfD und BSW) erhoffen sich immer noch auch nur einen Krümel von denen da oben, für diese Politik gemacht wird, abzubekommen. Nach unten treten ist halt einfacher als nach oben Rückgrat zeigen.

  • Es scheint so, als ob Christian Lindner wieder einmal den entscheidenden Schritt voraus ist und die nachfolgende Debatte bestimmt. Dabei gab es ja schon vorher Ampel-interne Diskussionen und Dissens um den Haushalt, die Finanz-, die Wirtschafts- und die Sozialpolitik.

    Da stellt sich mitunter die Frage, ob Lindner einfach der gewieftere Taktiker ist, der das Spiel mit den Koalitionspartnern und den Medien besser beherrscht oder ob es in den Medien gewichtige Stimmen gibt, die liberalen Vorstößen mehr positive Aufmerksamkeit verschaffen? Bei einigen professionellen Kommentaren scheint die Tendenz klar: Was immer auch Lindner sagt oder schreibt, mag mit den Koalitionspartnern nicht abgestimmt sein, sei aber in der Sache richtig und daher mutig statt chancenlos. Vielleicht ist das auch nur Ausdruck hegemonialer Wirkkraft der liberalen Erzählung: 'Es gibt keine Gesellschaft! Mach dein eigenes Ding!'

  • Es stellt sich die Frage, wie konkret unter Einbezug welcher großer Volkswirtschaften sich das Klima beeinflussen lässt. Geht Deutschland da vielleicht einen Sonderweg?

    • @Gabriel Renoir:

      Ja Deutschland geht da einen Sonderweg. Ob gut oder schlecht, werden die nächsten Jahre zeigen. Ich vermute es wird weniger gut.

  • Sozialetat 1700 Mrd. €



    Davon Bürgergeld 41 Mrd. €



    Davon maximal einsparbar ( wenn es denn Grundgesetzkonform sein soll) 10% = 4.1Mrd.€



    Klar, damit kann der Haushalt saniert werden.



    Über die 380Mrd. € Steuervorteile für die Millionärskaste reden wir nicht.



    FDP?



    Kann weg.

    • @Schytomyr Shiba:

      Woher haben Sie den Betrag 41 Milliarden für Bürgergeldaufwendungen ? Laut Bundesfinanzministerium der Finanzen lagen die Ausgaben für das Bürgergeld 2024 bei rund 25,8 Milliarden Euro

    • @Schytomyr Shiba:

      10% von 1700 Mrd. € sind 170 Mrd. €. Jährlich.

      zum Vergleich: Geschätzte Kosten der Y-Trasse, wesentlicher Bahnausbau zwischen Hamburg und Bremen zu Kapazitätssteigerung und für mehr Geschwindigkeit: Ca. 4 Mrd. €. Einmalig

      • @meerwind7:

        Dieses Word "Sozialetat" triggert mich ja wieder nachdem letztens ein Kommunand hier ja wie befürchtet in grundgesetzwidriger Weise, da gegen das Prinzip der getrennnten Kassen verstoßend, Bundes, Landes, Kommunalebene zusammenmixte, bei einer Diskussion über Umverteilung im Bund.

        Das einzige worum es in der Ampel aktuell geht, ist der Bundeshaushalt.



        Dieser ist seit 6+ Jahren dezidiert aufbereitet zu finden offiziell vom BMI online und der BMAS hier, www.bundeshaushalt...shalt-digital.html



        Okay, somit ist auch der Ausgangsfehler vom OP klar, wenn da in T€ oder Tausend Euro steht, sind das trotzdem nicht 1700 Mrd, sondern 179.257.094.000 € (man spart sich die letzten 1er/10er/100er zu schreiben) sprich 179 Milliarden, wofür immer noch 74,13 % für die Rentenversicherung sowie Grundsicherung im Alter draufgehen.

        Trotzdem, die conclusio des OP über die Fick Dich Partei, bleibt korrekt.



        Darf man sich nicht mehr bieten lassen diese volksverhetzende, sozialstaatszersetzende Demagogik ob spätrömisches Dekadenz oder Lindners Lust.



        Sie müssen wieder rausßfliegen und draußen bleiben,schließlich hatten sie mehr Chancen als sie uns je gönnten.

    • @Schytomyr Shiba:

      Wie kommen Sie auf 41 Mrd. € Bürgergeld?



      Für 2024 sind 26,5 Mrd. eingeplant.

      • @Geesche:

        Sie haben da wie so oft in der Debatte die Kosten der Unterbringung nicht berücksichtigt. Ihre 26,5 Milliarden sind nur die Regelleistungen. Mit den Unterbringungskosten sind wir aber bei derzeit 46 Milliarden pro Jahr.

      • @Geesche:

        Da kommt noch die Verwaltung drauf.

        Vor ein paar Jahren war das ungefähr das doppelte von dem ausgezahlten Betrag. Müsste 2020 oder 2022 gewesen mit 36 Milliarden Bürgergeld /Hartz4, davon waren glaube 20 Milliarden für die Empfänger

    • @Schytomyr Shiba:

      Was sollen denn das für 380 Mrd. sein.



      Beim Bürgergeld selbst kann man sicher nicht viel einsparen. Wohl aber bei den ganzen Institutionen, die am Sozialstaat mit verdienen.

      • @Dr. McSchreck:

        Sie wollen jetzt aber nicht die, laut UBS-Report 2,821 Millionen Millonären und den 249 Millardären, laut Manager Report - in Deutschland, durch eine Vermögenssteuer ans Portemonnaie ?

  • Wenn sich die ganze Welt in Selbstvernichtung überbietet, sollten wir als einziges Land zeigen, das wir Deutschen das besser als andere können. Was sollen sonst die anderen sagen?

    Durch das von der CDU/FDP jahrelang angestrebte schlechte Bildungsniveau haben wir den für die deutsche Wirtschaft nötigen Kopfsalat, der bereit ist sich schlagen zu lassen, um zu überleben. Doch der Klimaschutz wird so völlig unmöglich.

  • Eine gefährliche Attacke?



    ----



    Bisschen viel Buchstaben für den "Abgesang" einer Partie, die ihrer Werte "verkauft" hat!



    Liberal, Liberalismus, ist mMn. was total anderes, was Christian & seine Gang, im Moment darstellt!

    • @Sikasuu:

      Das kann man so sehen. Auf eine andere Form von liberal stieß ich bei dem Buchautor und Journalisten Marko Martin:



      "Mag weder Menschenschinder noch deren Rechtfertiger, hat die gleiche Allergie gegen Schönredner wie gegen Hysteriker. Hört "Scheiß Liberaler" gern als Lob."



      Bei salonkolumnisten.com

    • @Sikasuu:

      Ja, da haben Sie recht, aber auch bei den C-Parteien weiss man nicht mehr wofür das C steht. Alle haben ihre Wurzeln vergessen, bis auf die AfD, die macht da keinen Hehl draus.

  • Was für ein Zirkus, die Aufführung der Clowns in der Manege ist nicht wirklich lustig. 16 Jahre hatten wir einen faulen Dompteur, der den Zirkus samt Clowns nicht vorwärts gebracht hat, jetzt haben wir ein Dompteur der sich von den Clowns auf der Nase tanzen lässt, anstatt zu führen.

    Zu unserem Pech ist die nächste Aufführung die kommt mit einen neuen Dompteur ( welcher verlauste Affe nimmt den anderen in der Hierarchie unten stehenden Affen wieviele Bananen ab ), diese Aufführung wird für viele Affen am unteren Ende der Hirarchie und das sind gut 50% nicht lustig werden, sondern absolut bitter.

  • Die Wahl zwischen Pest und Cholera.

    Wobei diese Ampel uns nichts gutes mehr bringt. Nehmt den Scheidungsantrag an und steht endlich dazu am Ende zu sein.

    Der Stillstand von einem halben Jahr wird uns schaden. Aber ein weiter so bedeutet 1 Jahr lang leistungsverweigerung.

    Es muss Schluß sein. Jetzt.

  • Wäre doch zu schön, wenn SPD und Grüne mal souverän auf so eine offensichtliche Provokation reagieren würden und auf die Frage von Journalisten, was Sie denn dazu meinen, antworten würden: "Keine Ahnung habe ich nicht gelesen was der so in seiner Freizeit schreibt." oder "Ist für die aktuelle Regierung nicht relevant"



    Oder: "Ja ich verstehe den Hern Lindner: Wenn man eine 5% Partei ist, braucht man natürlich viel Aufmerksamkeit in der Presse"

    Ich hätte noch mehr Vorschläge für souveräne Reaktionen, aber mich fragt ja keiner. :-(

  • Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Lindners Behauptungen, das wär doch mal was.

    • @uwe:

      Das Ding ist: Bei einer Partei die sich um Realität nicht schert (E-Fuels, wasserstofffähige Gas-Heizungen, Realitäten des Klimawandels) ist inhaltliche Auseinandersetzung schwierig.

  • "Lindners Vorstoß ist mehr als das Heischen um Aufmerksamkeit. Er bedient die geänderte gesellschaftliche Stimmung."



    Er kämpft ums Überleben, wahrscheinlich gibt's schon ein Szenario, wie er die Union praktisch ins Spiel bringt. Die aktuellen Äußerungen an der Unionsspitze haben weniger ein erratisches Moment.

  • Guten Tag zusammen, Hier der Kanzlerwechsel zu Helmut Kohl in Kurzform:

    "Im Zuge der Beratungen über den Bundeshaushalt für 1983 unterbreitet FDP-Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (1926-2009) im September 1982 Vorschläge zur Überwindung der Wirtschaftskrise. Sein Sparkonzept weicht vom Regierungskurs ab und weist Gemeinsamkeiten mit den Vorstellungen der CDU/CSU-Opposition auf. In der SPD wird das Lambsdorff-Papier als erster Schritt zum Bruch der Koalition aufgefaßt.

    Am 17. September 1982 kündigt Bundeskanzler Schmidt die sozial-liberale Koalition auf. Die FDP-Minister treten zurück. Noch am selben Tag stimmt die Mehrheit der FDP-Fraktion für die vom Parteivorsitzenden Hans-Dietrich Genscher geforderte "Wende" und die Koalition mit der CDU/CSU. In den Koalitionsgesprächen vereinbaren Union und FDP, Bundeskanzler Schmidt am 1. Oktober 1982 durch ein konstruktives Misstrauensvotum zu stürzen. Der Regierungswechsel gelingt. Der Deutsche Bundestag spricht Helmut Schmidt das Misstrauen aus und wählt den CDU-Vorsitzenden Helmut Kohl mit 256 zu 235 Stimmen zum neuen Bundeskanzler." (Quelle LEMO)

    Gruß



    Fritz

  • viele in meinem alter (bin 76j.) haben keine hoffnung mehr, daß zu ihren lebzeiten etwas entscheidendes, positives gegen die klimakatastrophe passiert. wir sind z.t. seit 60 jahren z.b. gegen akw auf der straße, also keine couch-potatoes.



    spd+grüne sind oft genug zuückgewichen und abgewichen von ihren eigenen vorhaben aus schiß vor der fdp, dem erstarken der union, afd +bsw.



    sowas zahlt sich einfach nicht aus. sehen wir ja jetzt. lindner wird immer unverschämter. dabei sollte er vor angst schlottern, daß die fdp bei neuwahlen nicht aus dem bundestag fliegt.

  • "Grüne und SPD sollten sich darauf nicht einlassen."



    Richtig! Lasst in zappeln, mehr als Rumpelstilzchen kann er nicht.

    • @nutzer:

      Leider doch. In seiner Position wurde er bei Amtsantritt von Joseph Stiglitz, immerhin Wirtschaftnobelpreisträger, als gefählichster Mann Europas bezeichnet. Ich hoffe sehr, dass sich die FDP in den Abgrund manövriert. Außer einer wohlhabenden Minderheit hat sie doch so ziemlich alle Betrogen, denen sie Zusagen gemacht hat. Immer schön verklausuliert natürlich, damit der Normalbürger es nicht merkt. Daher danke für diesen aufklärenden Artikel ...

      • @Christian Lange:

        mich beschlich der Gedanke, das ist das letzte, was Lindner vor seinem obligatorischen Wechsel in irgendeinen Aufsichtsrat lobbymäßig noch rauspressen kann, SPD und Grüne wollen weitermachen, werden ihm also entgegenkommen. Irgendwas davon wird er schon durchkriegen. Rücksicht nehmen braucht er auch nicht mehr, die fdp ist tot, eine neue Regierungsbeteiligung nicht zu erwarten. Also alles auf eine Karte und unverblümt lobbiieren.

    • @nutzer:

      Doch, er kann der Ampel den Stecker ziehen.

    • @nutzer:

      Nette These. Aber ohne FDP gibt es keinen Haushalt. Und den brauchen wir nunmal.

    • @nutzer:

      SPD und Grüne brauchten nur den seit 1997 vorliegenden Gesetzentwurf für die Vermögenssteuer hervorholen. Schön hätte das Finanzministerium die dringend benötigten finanziellen Mittel für den Haushalt zur Verfügung.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Oder die SPD würde ihr ganzen Gesetze zur Förderung für Millionenäre rückgängig machen.

        Werden sie nicht, dass weiß ich und Sie vermuten es wohl.

  • Was soll man unter einer "Anti-Klima-Politik" verstehen?

    Und warum wird in dem Zusammenhang schon wieder gegen das BSW geschossen? Dort teilt man doch ausdrücklich nicht die Idee einer CO2-Steuer ohne sozialen Ausgleich.

    • @Kohlrabi:

      Das "SW" vom "BSW" hat mit ordentlich viel Fehlinformation und Demagogie und vermutlich mit Absicht und ohne Rücksicht auf die finanziellen Interessen ihrer WählerInnen gegen das GEG geschossen.

      Z.B. auf Youtube in dem Video "Wärmepumpen ohne Ende? - Habecks jüngster Öko-Gag".

      Es gibt also gute Gründe, das "BSW" mit "Anti-Klima-Politik" im Zusammenhang zu sehen. Verwiesen sei an dieser Stelle auch auf das Sachbuch "Männer die die Welt verbrennen". SW hat da im Register auch einen Eintrag.

  • Aber liegt Lindner denn so falsch mit seiner Forderung, dass globale Klimapolitik nur im Geleitzug sinnhaft ist? Wenn Deutschland ein Übersoll leistet, ist nichts gewonnen . Die Industrie wandert ab nach China, wo unter schlechteren Bedingungen weiter produziert wird. Mit moralischem Hochmut ruiniert man unsere wirtschaftliche Basis. Was Lindner jetzt anzettelt, ist das Eingeständnis, dass die Ampel von Anfang an ein Fehler war. Ein Heizungsgesetz oder der Atomausstieg waren Gift für die liberale DNA.

    • @Schö51:

      Deutschland leistet keinen "Übersoll". China liegt bei den historischen Gesamt-Emmissionen pro Kopf weit hinter Deutschland. Und es leistet zur Zeit (dank der lobbybesoffenen Politik in D seit Jahrzehnten) deutlich mehr für den Ausbau der Erneuerbaren als Europa oder der Westen.

    • @Schö51:

      Die Industrie will Habeck ja gerade mit dem Klima- und Transformationsfonds und den Klimaverträgen für Unternehmen von einer Abwanderung abhalten. Übrigens dienen dem auch die Sektorziele, während deren Abschaffung dazu führt, dass fehlende CO2-Einsparerfolge im Verkehr und bei Heizungen zu Lasten der Menge der Industrieproduktion "ausgeglichen" werden.

  • Es ist allerliebst zuzuschauen wie sich die Ampel von Lindner am Nasenring durch die Manege führen lässt.

    Aber ich verstehe, dass die Koalition gerade jetzt keine Neuwahlen will.

    Die AfD wäre schlicht zu stark.

    Zu befürchten bleibt nur, dass es mit der Zeit immer schlimmer werden wird.

    Von daher eine alte Weisheit:



    Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende ...

  • Irgendwie ein gewöhnungsbedürftiger Führungsstil aber auch Interessant - wie unser Bundeskabinett neuerdings zu arbeiten beabsichtigt.



    Jetzt müssen nur noch - nach Habeck und Lindner - Faeser, Baerbock, Buschmann, Heil, Pistorius, Özdemir, Paus, Lauterbach, Wissing, Lemke, Stark-Watzinger, Schulze, Geywitz und Schmidt ihre aktuellen Dossiers, bezüglich ihrer Bundesministerien, öffentlich machen...

  • Scholz könnte doch einfach seine kanzlerische Richtlinienkompetenz nutzen, um die Schuldenbremse endlich abzuschaffen. Dann könnten die Koalitionspartner endlich ihre progressiven Ampel-Projekte wie Klimaschutz und Wirtschaftsaufbau verwirklichen – und das Ganze in einem sozialgerechten Rahmen.



    Sollte Lindner diese Koalition dennoch zum Scheitern bringen wollen, dann wäre das wohl unser bundesrepublikanisches Schicksal.

    • @Ice-T:

      Der Kanzler kann nicht einfach ein Grundgesetz abschaffen. Das hat mit Richtlinienkompetenz nichts zu tun. Um die zu ändern braucht es eine 2/3 Mehrheit, also auch die CDU.



      Sonst hätten wir eine Diktatur, wenn der Kanzler das so einfach beschließen könnte.

      • @Walterismus:

        Mit seiner Richtlinienkompetenz erschafft der Kanzler eine neue bundesrepublikanische Realität, was symbolpolitisch schonmal wichtig ist, ob der Bundestag da mitzieht, ist natürlich eine andere Sache. Es geht hier darum, den Weg dahin zu planieren.

  • Man fragt sich, was das politische Ziel von Herrn Lindner ist -- der erweiterte politische Suizid?



    Als Mehrheitsbeschaffer für die CDU taugt die FDP nicht -- da bräuchte sie 10+X Prozent. Im Moment steht sie noch nicht einmal bei 5%.



    Für SPD und Grüne ist die FDP inzwischen ein rotes Tuch -- und als CDU würde ich es mir auch gut überlegen, mit einer Truppe zusammenzuarbeiten, die nach jeder neuen ungünstigen Umfrage einen raushaut.



    Als antitransformativen Einflüsterer braucht Herrn Lindner auch keiner. Dafür haben wir diverse CDU-/CSU-Granden im Angebot.



    Also kommt nur noch in Frage: Wenn es uns schon an den Kragen geht, dann den anderen Regierungsparteien bitte auch.

    • @Libuzzi:

      Herr Merz ist nicht zu beneiden. Wagenknecht und Lindner als Mitregierende, macht bestimmt nur so mittel Spaß...



      Ich hole schon mal das Popcorn.

  • Sehr guter Kommentar, 1a Analyse - nur für die Idee "Grüne und SPD (...) sollten stattdessen den Spieß umdrehen und darauf bestehen, dass die vereinbarten Ziele aus dem Koalitionsvertrag zügig umgesetzt werden" sehe ich keine Chance, denn auf welcher Grundlage soll das passieren?🤷‍♂️



    Grüne und SPD können der FDP mit nichts drohen, die steht eh schon mit dem Rücken zur Wand bei 4%. Die FDP heult hier nur mit dem Wind von CDU und AfD die aktuell über 50% der Stimmen auf sich vereinen können...



    Andersrum aber haben SPD und Grüne sehr viel zu verlieren, denn die nächste Regierung unter Blackrock Kanzler Merz wird ziemlich viel von dem was Lindner fordert so oder so ähnlich angehen - mit anderen Worten: sämtliche Herzensprojekte von grün und rot eindampfen, zurückfahren, kürzen wo es geht.



    Das wissen die auch und deshalb orakle ich, dass wie schon bisher am Ende rot und grün der FDP etwas Zucker geben werden um irgendwie noch ein bisschen länger an der Macht zu bleiben in der Hoffnung, dass warum auch immer irgendeine Maßnahme doch noch greift oder sich der Wind in 2025 von Zauberhand dreht...🧙‍♂️

  • Finde ich gut. Könnte für die FDP die Rettung vor dem Abgrund sein

    • @Ted Herold:

      Ach ja, gut?? Diese Politik des extremen Egoismus, diese totale Verachtung Interessen anderer - das ist gut?? Sehr merkwürdig.



      Der Abrund in den diese Egomanentruppe fallen sollte, kann gar nicht tief genug sein. Die sind unredlich, äußerst populistisch und inzwischen sogar gefährlich für das Allgemeinwohl.

      • @Perkele:

        Das sehe ich genauso.

    • @Ted Herold:

      Ja, ganz gewiss! Verrat der Koalition, das Gegenteil von dem fordern, was verabredet war und dann den Missverstandenen spielen - da findet die FDP sicher einen neuen Fan-Club und andere, genau so wenig sympathische Parteien werden sich um die Zusammenarbeit reißen.



      Lindner ist ein Finanzminister für Reiche, ein Sargnagel für die Demokratie und der Alptraum für dem Umweltschutz. Wer nimmt ihn wohl mit solchen Bewerbungsunterlagen, na?

      • @Christian Lange:

        CDU/ CSU und AFD würden ihn vielleicht nehmen, denn er macht schon lange Politik in ihrem Sinne. Aber ja, ich bin ganz bei dir, was den Sargnagel betrifft. So wie Macron Frankreich in die Hände der Rechtsextremen laviert, macht es auch Lindner. Merz beerdigt dann den Rest. Armes Deutschland, fürwahr!