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Idee aus HilflosigkeitKlimaanpassung ist eine Lüge

Wir sollen uns dem Klimawandel anpassen. Als wäre der über uns gekommen wie eine Naturkatastrophe. Als gäbe es keinen Verursacher, der Mensch heißt.

Überflutete Uferpromenade in der Altstadt von Passau Foto: Frank Hoermann/Sven Simon/imago

Man muss keine „Autoritätsproblematik“ haben, um in Rage zu geraten, wenn jemand sagt: „Pass dich an!“ Aber duldsamen Menschen mag es leichter fallen, Zweifel an der geforderten Verhaltensänderung zu ignorieren. Die hingegen, die sich schwertun mit autoritären Vorgaben, sehen weniger den Vorteil der Anpassung, als die Widersprüche, die damit verbunden sind.

Ich bin eine von denen, bei denen die Warnlampen angehen, wenn jemand vom Anpassen spricht. Vielleicht bin ich auch nur eine, die damit kokettiert, dass es so ist. Wie dem auch sei, wenn ich Anpassung höre und derzeit höre ich das oft in der Version „Klimaanpassung“ schnürt es mir den Hals zu, und zwar aus verschiedenen Gründen.

– Weil diese Anpassung falsche Sicherheit verspricht.

- Weil der eigentliche Verursacher, der Mensch, nicht mehr benannt wird. Wer etwas Schlimmes verursacht hat, müsste Verantwortung dafür übernehmen.

– Weil das Mantra der Anpassung verschweigt, dass wir uns gar nicht so schnell anpassen können, wie die Erde sich aufheizt.

– Weil sich die Vorstellung, die Klimakrise sei mit Anpassung zu lösen, manipulierend in unser Denken schleicht. Wer sich anpasst, schwimmt mit. Also lernt schwimmen!

– Und weil ich sehe, dass es eine Lüge ist. Die Lüge von der Anpassung: Hauptsache angepasst, dann wird alles gut.

Nein, nichts wird gut.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Politiker*innen, die von Klimaanpassung reden, wollen signalisieren, dass die Folgen der Erderwärmung noch kontrollierbar seien. Es brauche jetzt Anpassung an den Klimawandel, sagen sie. Damit aber zäumen sie das Pferd vom Schwanz her auf. Der selbsternannte „Klimakanzler“ ist ganz vorne mit dabei.

Wir brauchen radikalen Klimaschutz

Für die Anpassung wird viel Geld locker gemacht. Für Hochwasserschutz. Für Waldumbau. Für Wasserspender in Städten und Kühlräume allerorten etwa. Was die Politikmachenden verschweigen: dass wir vor allem radikalen Klimaschutz bräuchten. Die Anpassung aber, das sind die Kosten für die jahrzehntelangen politischen Versäumnisse in Sachen Klimaschutz. Und die Anpassungen, die in dreißig Jahren gemacht werden müssen und die noch viel mehr Geld verschlingen werden, sind die Versäumnisse von heute.

Klimaanpassung ist eine Idee, die aus Hilflosigkeit angesichts epidemischer Untätigkeit entstanden ist. Würde gesagt, wir müssen radikal umsteuern, um die Erderwärung zu begrenzen, bis dahin müssen wir mit Anpassungen gucken, wo wir bleiben, ich wäre d’accord. Aber fast alle Po­li­ti­ke­r*in­nen wollen der Bevölkerung die Wahrheit nicht zumuten. Aus Angst, dass jene, die willentlich über die Klimakrise lügen und der Wissenschaft den Vogel zeigen, mehr Zustimmung erhalten. Sie glauben, dass sie so die Kontrolle behalten. Klar, wenn die Wahrheit unangenehm ist, wer will sie dann schon hören? Ein Grund, die Wahrheit nicht auszusprechen und die Bevölkerung mit zu tätigenden Anpassungen einzulullen, ist das aber nicht.

Die Entwicklung der letzten Warmzeit dauerte 10.000 Jahre. Da hatten Mensch und Natur etwas mehr Zeit als jetzt, hitzeresistent, dürreresistent, überschwemmungsresistent zu werden, sich also anzupassen. Jetzt sind es gerade mal 100 Jahre. Da kommt die DNA keines Grashalms mit.

„Die globale Klimakrise“, heißt es auf der Webseite des Bundesumweltministeriums, „wird weitreichende Folgen für Umwelt, Natur, Wirtschaft und Gesundheit haben. Notwendig ist eine vorsorgende Politik von Anpassungsmaßnahmen“. Im dazu passenden Erklärfilm sind höhere Flussbetten, begrünte Fassaden, eine Fabrik mit Windrad, Markisen und Wasserspender zu sehen. Alles so lieblich.

Nur, was die PolitikerInnen heute als Anpassung verkaufen, ist bestenfalls Erste Hilfe. Alles, was nach der Ersten Hilfe getan werden müsste, die Operationen am offenen Herzen, werden unterlassen. Vorsorge sieht anders aus.

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55 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Aber hallo, Klimaanpassung ist doch das Einzige was uns selbst hilft, denn CO2-Reduzierung wirkt erst nach vielen Jahrzehnten und unser laufend sinkender CO2-Anteil ist zudem im Verhältnis zu dem globalen und laufend steigenden CO2-Anteil so gering, dass seine Wirkung verpufft und niemandem hilft. CO2-Reduzierung findet doch global gar nicht statt und wir stehen auf verlorenem Posten, wie es die Daten z.B. auf ourworldindata eindeutig zeigen. Wir sollen uns deshalb an die neuesten Empfehlung des IPCC Synthesebericht von 2023 in Section 4 halten und Klimaanpassung und CO2-Reduzierung gleichrangig behandeln.

  • taz: *Klimaanpassung ist eine Lüge [...] Weil das Mantra der Anpassung verschweigt, dass wir uns gar nicht so schnell anpassen können, …*

    Zu 1) Eine richtige Lüge ist es eigentlich nicht, denn der Planet wird sich anpassen und dann neues Leben erschaffen, das mit dem Klimawandel zurechtkommt – das macht der Planet ja schließlich schon seit Milliarden Jahren. Zu 2) Der Mensch wird natürlich nicht mehr dabei sein, weil er sich gar nicht so schnell anpassen kann. Wer seinen Lebensraum aber absichtlich und in vollem Bewusstsein ('aus Profitgier') zerstört, der hat es auch nicht anders verdient.

    Die Dinosaurier sind ja auch ausgestorben, allerdings nicht durch Dummheit ('weil sie zu viel Kohlendioxid in die Luft geblasen haben'), sondern durch einen Asteroideneinschlag; und dafür können die Dinosaurier nun wirklich nichts. Hätten Dinosaurier allerdings "Dinosaurier-Politiker" gehabt, die nur Marionetten der "Wirtschaft-Dinosaurier" waren, dann hätte das Erfolgsmodell der Evolution sicherlich nicht 170 Millionen Jahre gelebt. Die Dinosaurier konnten zwar keine Quantenmechanik, aber so dumm dass sie ihren Lebensraum aus Gier zerstören, so dumm waren Dinosaurier dann doch nicht.

  • Selbst wenn man glaubt, ein Jahrhunderthochwasser, wie es auch schon vor 100, 200 oder 300 Jahren vorkam, wäre die zwangsläufige Folge des aktuellen CO2 Emissionen:



    Wäre es da nicht sinnvoll, als Anpassung die bekannten Überflutungsgebiete nicht mehr zu bebauen ?

  • Die Kosten für eine 'Anpassung' wurden nie irgendwo eingepreist, als es darum ging, industriellen 'Fortschritt' zuzulassen. Spätestens mit dem Club of Rome, dessen Thesen eigentlich Maßstab für aufrechte Politiker sein sollten, wurde das Versagen demokratischer Strukturen gegenüber einer globalisierten 'Marktwirtschaft' offenbar und Parteien, die dem bekannten Phänomen nichts entgegen setzten, wie die CDU oder FDP, hätten verboten werden müssen. Wo kein (Umwelt-) Richter war, ist Klagen im Nachhinein dann sinnlos, wenn wir jetzt nicht die Konsequenzen ziehen und die wieder erstarkten Reaktionäre wie Merz, Linnemann, aber auch Lindner, in die Wüste schicken, mögen sie verdursten.

  • Die Ökodiktatur kann man längst in den Nachrichten sehen.



    Anpassung wird erforderlich, eine andere Weltwirtschaftsordnung unerlässlich. Die Erkenntnisse sind seit Jahrzehnten da, die Umsetzung wird weltweit erzwungen werden, fragt sich nur noch wie. Verbindung von Umweltschutz und Armutsbekämpfung muss weltweit zügig diskutiert und umgesetzt werden.

  • "Der Mensch" ist doch oft nur ein Teil der Ursachen. Letzthin war ja unsere Aussenministerin auf den Fidschi-Inseln und hat beklagt dass aufgrund des Meerespiegelanstiegs selbige untergehen würden. Was sie anscheinen nicht wusste war, dass die Fidschi-Inseln in einer Subuktionszone liegen und sich daher aud Gründen der Plattentektonik nach unten bewegen. Der Anstieg des Meerespiegels ist also nur zum Teil auf den Klimawandel zurückzuführen. Ausserdem nimmt die Landfläche von etwa 80% der Pazifikinseln seit 1979 um 2-4% zu anstellw von ab, wie eine Studie der University of Auckland 2022 festgestellt hat. Die Probleme sind also meist multi-dimensional, und nur zum Teil korrigierbar. Man sollte das Ganze wissenschaftlich und objektiv betrachten, ansonsten zieht man die falschen Schlüsse und investiert in die falsche Richtung.

  • Naja, es ist beides nötig. Klimaschutz und Klimaanpassung. Ich sehe ehrlich gesagt für beides nicht gerade sehr viel Motivation in der Bevölkerung. Es ist offensichtlich, dass das Wohnen in Flussnähe inzwischen schwierig ist. Und doch wird alles wieder meistens genauso aufgebaut wie vorher. Oder sogar neu gebaut. Der Verzicht auf den Verbrauch von Ressourcen fällt, wenn ein bestimmtes Level erreicht ist, zu schwer, und wir sehen ja, dass die Sorge vor Veränderung eher zu einem Rechtsruck als zu klugen Entscheidungen führt. Außerdem fehlt mir im Kommentar der Hinweis, dass der Klimawandel sowohl von den Menschen verursacht, aber auch deren größtes Problem ist. Die Natur an sich - und das ist ehrlich gesagt auch ein tröstliche Gedanke, wird mit dem neuen Klima zurecht kommen und sich eben in die entsprechende Richtung entwickeln.

  • Es fehlt, dass Anpassung wirklich der blanke Hohn ist. Wieviele Menschen auf diesem Erdball können sich nicht und werden sich auch nicht an die sich immer weiter und krasser entwickelnde klimatische Veränderung anpassen können??? Es macht mich wütend. Nichts effektiv ändern und schick rumreden. OMG

  • Das Märchen von der Anpassung ist vor allen Dingen deshalb eine Lüge, weil es imitiert, dass der Klimawandel eine binäre Angelegenheit ist, und wenn der da ist, hat man diesen bestimmten Grad, an den man sich anpassen kann: Nein, der Klimawandel hat eine nach oben offene Skala! Und die geht bis zur unbewohnbarkeit des Planeten. Und wenn man die Leute mit dem Versprechen der Anpassung einlullt und damit auf notwendigen Klimaschutz verzichtet, dann geht die Erwärmung so stark durch die Decke, dass keine Anpassung mehr möglich ist.

  • Ich empfehle das Buch "Verkaufte Zukunft" von Jens Beckert zu lesen. Darin beschreibt er, warum konsequenter Klimaschutz und Kapitalismus nicht zusammen gehen an drei Faktoren: die Wirtschaft, die stetig wachsen muss, die Politik die Steuereinnahmen braucht und die Menschen, die sich über Konsum definieren.



    Wer konsequenten Klimaschutz fordert, will und muss den Kapitalismus abschaffen und ein neues Wirtschaftssystem etablieren. Ist das Frau Schwab Ihre Idee?



    Wie soll denn diese Transformation in eine Postwachstumsgesellschaft, ohne Wirtschaftspleiten, Arbeitslosigkeit und Verelendung, Bürgerkriege und Aufstände funktionieren?



    Da scheint es mir viel magisches Denken zu geben...



    Ich bin gespannt auf Ihren nächsten Artikel.

    • @Paul Schuh:

      Der Kapitalismus wird die Klimakatastrophe nicht überleben. Die Naturgesetze sind stärker als ein Wirtschaftssystem. Schon findet die Transition statt. Geht es nach den Noch-Kapitalisten, die weiterhin oben schwimmen wollen, wird die Zukunft ein Rückschritt in Sklaverei und Feudalismus. Die Rechten aller Länder, mit denen sich die "Anarcho-Kapitalisten" so gut verstehen, sind die Wegbereiter.

      • @Patricia Winter:

        In dem Punkt haben sie recht: Wenn der Kapitalismus das Klima erstmal ruiniert hat, es eine Erwärmung des Klimas um 3-4 Grad gibt, dann wird vermutlich auch der Kapitalismus zu Grunde gehen, weil die Wirtschaft durch die Klimaprobleme nicht weiter wachsen kann.

        Mein Punkt war ein anderer - Mitte der siebziger Jahre, "Club of Rome".



        Das wäre der Zeitpunkt gewesen um einen konsequenten Klimaschutz einzuleiten. Aber das war so wie heute auch, im Kapitalismus nicht möglich.

        Das ist das große Dilemma: Der Kapitalismus hat zusammen mit den fossilen Energien erst Bevölkerungswachstum und Wohlstand für viele Menschen ermöglicht und ruiniert gleichzeitig auf längere Sicht unsere Lebensgrundlagen. Viele Menschen halten diese Diskrepanz nicht aus, das sie Ihr ganzes Leben im "falschen" System leben, das wird lieber verdrängt.

        • @Paul Schuh:

          "...Das wäre der Zeitpunkt gewesen um einen konsequenten Klimaschutz einzuleiten. Aber das war so wie heute auch, im Kapitalismus nicht möglich...."

          Wir sind uns sicherlich einig, dass Klimaschutz auch im Sozialismus nicht möglich war, einfach weil kein Geld dafür da war. Wenn man das Ende des Sozialismus in Europa betrachtet, hat danach der Kapitalismus den ökologischen Dreck des Sozialimus weggeräumt, entsorgt und saniert. Daher halte ich Ihre These, dass der Kapitalimus keinen Umweltschutz kann, für mehr als gewagt. Die Regeln müssen geändert/angepasst werden (bspw. Verbräuche mit Kosten belegt werden), dann "macht" der Kapitalimus guten Umweltschutz.

        • @Paul Schuh:

          Mitte der 70er Jahre stand die Welt vor anderen Problemen. Einen konsequenten Klimaschutz vor dem Hintergrund des "Systemkampfes" einzuleiten war jenseits aller Möglichkeiten (insbesondere weil im Sozialismus noch viel mehr Wert auf Produktionssteigerung gelegt wurde, nur das dabei die Umwelt sehr viel mehr Flurschäden davon getragen hat.)

  • Ob sich wirkliche der Klimawandel besser aufhalten lässt, wenn wir uns nicht an die veränderten Verhältnisse anpassen? Diese Logik der Autorin ist nicht nachvollziehbar.

    • @vieldenker:

      Ja, das verstehe ich auch nicht. Wenn man sich nicht anpasst, dann geht man doch unter. Dass die Temperaturen weiter steigen werden, das sagen die Forscher doch laufend. Also haben wir gar keine Wahl, wenn wir uns nicht schutzlos hinstellen wollen, dann müssen wir uns anpassen, wie es der IPCC ja auch fordert,

    • @vieldenker:

      Ihre Logik ist für mich nicht nachvollziehbar, im Gegensatz zu der der Autorin. Es ist mir nicht bekannt, dass durch Anpassung je etwas aufgehalten wurde. Sich an den Symptomen abzukämpfen ist sich wiederholende Sisyphosarbeit. Wehe dem, der dabei glücklich ist.

  • Soweit ich unsere Gesellschaft verstanden habe, gibt es das "Wir", von dem alle reden, gar nicht ...

    • @Christ:

      Ich habe die Zielrichtung Ihrer Aussage vielleicht nicht erfasst: Stünden Sie noch hinter Thatchers anti-sozialer Kampf-Phrase, es gäbe nur Individuen?



      Oder wünschen Sie sich mehr Gemeinschaftssinn, etwa endlich von den reichsten 0,5 %?

  • Sorry Leute, 80% der Primärenergie werden weltweit mit fossilen Brennstoffen erzeugt. 98% aller Fahrzeuge weltweit fahren mit Benzin oder Diesel. Glaubt ihr wirklich, man könnte den Klimawandel aufhalten? Wir müssen uns anpassen. Und dann die Technologien entwickeln, um die Veränderungen an der Atmosphäre zurückzudrehen.

    • @Allister:

      Ein wichtiger Punkt, der viel zu selten erwähnt wird: Der gesamte Energieverbrauch von Deutschland (also Kohle, Öl, Gas, Holz und erneuerbare Energien) beträgt 2500 TWh (Terrawattstunden) das macht pro Person bei 84 Mio Menschen ca. 30000 kWh pro Jahr.

      Von den 2500 TWh sind 500TWh die Stromerzeugung. Davon sind zur Zeit circa 60 % erneuerbar, also circa 270 TWh.

      Dazukommen 200 TWh an erneuerbarer thermische Energie in Form von Holz und Erdwärme.

      Somit beträgt der erneuerbare Anteil 470 TWh also circa 18-20 % vom Gesamtenergieverbrauch.

      Da ist es zu 100 % erneuerbarer Gesamtenergie noch ein sehr, sehr, sehr weiter Weg, zumal man bislang die "Low Hanging Fruits" geerntet hat, und viele Bereiche wie die Luftfahrtindustrie und die Treibstoffe für große Schiffe nicht ohne weiteres zu dekarbonisieren sind.

    • @Allister:

      Leider läuft die Zeit davon, seit den 80ern wissen wir was kommt und machen so gut wie nichts.



      Alle machen sich gerade Sorgen um den Klimawandel, kaufen immer fettere Autos und fliegen als gäbe es kein Morgen. Es könnte sein dass wir die Anpassung vielleicht nicht mehr hinbekommen. Stichpunkt Tipping points



      Oder es "passen" sich die Reichen die die Mittel haben an und der Rest schaut ins Ofenrohr.

  • in gewissen Debatten wird viel zu schnell von "Lügen" geredet, obwohl es sich nur um andere Meinungen handelt

    solche Vorwürfe könnte man auch als unzureichend vereinfachend, gar populistisch bezeichnen

    • @Werner2:

      "in gewissen Debatten..."., "andere Meinungen". Welche denn?

  • Alles andere als Anpassung ist eine Lüge.

    Denn es gibt keine Mehrheiten für grünes Schrumpfen und es gibt kein grünes Wachstum, das ist eine Illusion. Denn Öko-Energie, die unsere Technik antreibt, hat schlicht zu hohe Kosten.



    taz.de/Oeko-Energie-zu-teuer/!5912869/



    Ulrike Herrmann beschreibt sehr genau, wie das Mangelparadies aussehen wird.

    Dafür gibt es keine Mehrheiten, nicht in diesem Land, nicht weltweit.



    Gerade die Schwellenländer, und natürlich die Ärmsten, wollen nicht im Elend verharren.

    Erst recht nicht, um die emotionalen Bedürfnisse einer saturierten Mittelschicht zu bedienen.

    • @Octarine:

      Sie verbreiten Unsinn. Natürlich gibt es grünes Wachstum.

      Die Preise für die CO2-freie Energieerzeugung sind rapide gefallen und inzwischen konkurrenzlos billig.

      Das heißt es lässt sich viel mehr Energie zu viel geringeren Preisen erzeugen, der Anteil der erneuerbaren an der Gesamterzeugung befindet sich im exponentiellen Bereich des logistischen Wachstums.

      Die E-Mobilität und Wäameerzeugung ist durch den überlegenen Wirkungsgrad der fossilen Technologie haushoch überlegen. Auch hier ergeben sich Wachstumspotenziale mit bei Verringerung der Umweltschäden.

      Das einzige was dem im Wege steht sind Überlebenkämpfe der fossilen Industrien zu verdanken, die die grüne Wende mit Hauen und Stechen aufzuhalten versuchen.

      Das erneuerbare zu teuer seien ist ein Ammenmärchen und inzwischen sinken auch die Kosten für die Energiespeicherung exponentiell ab. Siehe hierzu:

      www.spiegel.de/wis...-93bc-0b8ec078570c

      • @spaltarsch:

        Sie sollten vielleicht die Studie lesen, und die Artikel und Texte von Frau Herrmann.

        Und sie können sich die Frage stellen, warum wir keine WKs und Solarpaneele in Deutschland herstellen und warum unsere Strompreise so hoch sind?

  • Die Worte 'Klima' und 'Lüge' sind, soweit ich mich erinnern kann, bereits in einer Anderweitigen, negativ besetzten, Verbindung.

    Wer von einer Anpassung spricht, mag vielleicht so etwas sagen wie 'Fürchtet euch nicht'. Ein bewährter, christlicher Ansatz der Menschenführung.

    Der darwinistische Ansatz, survival of the fitest, zusammen mit den materiellen Anforderungen für das Überleben (Markise, begrünten Fassaden) suggerieren doch eine Lebenswerte Zukunft.

    Dass dazu das non-survival of less fitest gehört muss man ja nicht dazusagen. Teile dieses Szenarios könnten ja beunruhigen.

    Im Kampf gegen die Ursache tun sich ja viele schwer. Nun macht es irgendwie Sinn auch den Kampf gegen Symptome aufzunehmen.



    Darüber sollte der Kampf gegen die Ursache aber nicht nachlassen, im Gegenteil...

    P.S.: Pferde sollten nicht von hinten aufgezäumt werden. Hinten ist da wo keine Augen sind sondern der Schweif. Pferde könnten die, von Hinten aufzäumende Person mit einem, oft unvermittelten Verhalten, dem sog. 'Austreten' verletzen. Ob man das als unangenehm empfindet hängt davon ab ob man es überlebt oder nicht.

  • Gravierende Folgen durch den Klimawandel sind bereits zu sehen und weitere sind nicht mehr abwendbar. Insofern sind schon umfangreiche Anpassungen notwendig in Form von Hochwasserschutz etc.

    Natürlich ersetzt das nicht, dass wir deutlich mehr Aufwand betreiben müssen als bisher, um den Klimawandel zu verlangsamen. Die Anpassungen brauchen wir, um die Versäumnisse von gestern unter Kontrolle zu halten. Ob die Versäumnisse von heute noch später kontrollierbar sind, werden wir sehen.

    Wenn wir nicht bald aufwachen und auch morgen noch CO2 ausstoßen, als wäre alles völlig egal, werden wir uns an diese Folgen ziemlich sicher nicht mehr anpassen können.

    • @Karl Schmidt:

      Korrekt die Anpassungen brauchen wir unter anderem deshalb, weil das Rrdklima ein sehr träges System ist, das sich leider schon für einen nicht unerheblichen Zeitraum auf einer Temeraturanstiegs-Trajektorie befindet.

      Trotzdem muss natürlich in erster Linie der CO2-Ausstoß gesenkt werden.

  • Ich glaube es ist wichtig nicht zu vergessen, dass die klimakatastrophe einen systemischen Ursprung hat:



    Im Kapitalismus gibt es einen systemischen Zwang zum Wachstum, die Unternehmen stehen miteinander in Konkurrenz und wer nicht wächst wird von den anderen aus den Märkten gedrängt. Auf der Macro-Ebene führt das dazu, dass für die Volkswirtschaften der kapitalistischen Gesellschaften schlicht nicht möglich ist nicht zu wachsen, ohne in existenzielle Krisen zu stürzen.

    Gleichzeitig sind die Unternehmer davon abhängig sich der Natur zu bedienen, um Rohstoffe, energiequellen zu erhalten und ihren Müll abzuladen und das so billig wie möglich, also ohne für die schäden aufzukommen. All das führt im Ergebnis zu einem sysxtemischen Zwang zur ökologischen Krise. Die Klimakatastrophe ist eben nicht "Menschen"- gemacht, sondern Kapitalist*innen - gemacht. Die Besitzenden haben unseren Produktions- und Transportapparat so konstruiert, wie er am meisten Profit abwift und sind der Profitlogik und dem inhärenten Zwang nach Wachstum gefolgt.

    Daraus auszubrechen könnte im Kapitalismus unmöglich sein. Eine ehrliche Klimapolitik muss sich der Logik des eigenen Gesellschaftssystems stellen.

    • @vonunten:

      Stimmt leider nicht.



      Die Azteken hatten ihre Flüsse verseucht und Dschungel gerodet bis es zu Hungerskatastrophen kam. Die antiken Römer hatten für ihre Schiffsflotten die Wälder im Mittelmeerraum weitestgehend gerodet, die Folgen sind bis heute spürbar. Erste Homosapiens haben ca. 20.000 Wildpferde im heutigen Frankreich in eine Schlucht stürzen lassen um das Fleisch weniger zu essen. Die Kommunistischen Chinesen unter Mao haben extremen Raubbau an der Natur betrieben an der Chinesen zu vielen Millionen verhungert sind. Die Schuld auf den Kapitalismus zu schieben ist genauso richtig wie falsch.Verantwortlich ist erst mal der Mensch. Die Welt ist nicht schwarz/weiß.

    • @vonunten:

      Es scheint, Sie gehen davon aus, das es unter sozialistischen oder kommunistischen Bedingungen mit dem Klima- und Umweltschutz alles vorbildlich läuft?



      Ich bin in der DDR groß geworden, Umweltschutzgruppen wurden noch 1988 von der SED unterdrückt.

  • Und weil "Anpassung" letzlich heissen wird: die letzten beissen die Hunde.

    Die Reichen bilden sich immer noch ein, dass sie ungeschoren davonkommen. In der ersten Phase wird das wohl auch zutreffen.

    • @tomás zerolo:

      Die Reichen sind dämlich. Früher hieß es mal: "Einen Teil preisgeben, um das Ganze zu retten."



      Mittlerweile geht die erste Phase aber dem Ende zu.

  • Naja ... ich mag den Ausdruck Klimaschutz nicht so, weil es dem Klima egal ist. Geschützt werden müssen vielmehr Gesellschaften und Ökosysteme vor einer zu schnellen Erderwärmung, die keine Zeit für ihrerseits notwendige Anpassungen lässt.

    Der Kampf gegen die Erderwärmung benötigt aber umfassende Kooperation auf globaler Ebene. Die ist ohnehin nur sehr schwer herzustellen, unter dem Vorzeichen zeitengewendeter neuer Mächtekonkurrenz vermutlich gar nicht mehr im erforderlichen Maße.

    Also ist es folgerichtig, dass der Schwerpunkt auf Klimafolgenanpassung gelegt wird. Das können Staaten und Gebietskörperschaften tun, die im Gegensatz zu einer immer mehr fragmentierten Weltgesellschaft auf lokaler Ebene noch handlungsfähig sind.

  • Maßnahmen zur Klimaanpassung, also Vorbereitung auf die Folgen einer wärmer werdenden Erde, sind seit langem überfällig. Auch wenn wir hier in Deutschland unseren Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen auf Null leisten, bleibt zweifelhaft, daß der Rest der Welt mitzieht. Keine noch so ambitionierte nationale Klimapolitik kann garantieren, daß der globale Klimawandel gestoppt wird.



    Denn der Klimawandel ist global. Über 90% der CO2-Emissionen entstehen außerhalb Europas. Schon deshalb ist es unverantwortlich,



    auf Maßnahmen zur Klimaanpassung zu verzichten, also, wie anscheinend von der Autorin gewünscht, eine Politik zu verfolgen, die ausschließlich darauf abzielt, Emissionen zu reduzieren, und nicht auch darauf, sich auf eine heißer werdende Welt vorzubereiten.

  • Das ist wahrscheinlich alles richtig. Den Politikern bleibt aber nicht viel anders übrig als "Anpassung" zu thematisieren.



    "die Wahrheit nicht zumuten. Aus Angst, dass jene, [...] mehr Zustimmung erhalten" Nein, aus Angst, dass sie sonst keinen erreichen. Das tägliche Leben der meisten Leute wird nicht von dem menschengemachten Klimawandel beherrscht und selbst wenn eine Flut ist, ist der Alltag retten und aufräumen. Nicht CO2 Vermeiden.



    Die täglichen Sorgen und Aufgaben überdecken alles Langfristige und dazu noch Weltweite. Auch wenn es abgedroschen ist, wenn zB die TAZ den Betrieb einstellt, weil zuviel CO2 durch die journalistische Arbeit und den Vertrieb entsteht, wird sich am Klimawandel nichts ändern. Auch nicht, wenn D den Betrieb einstellt. Das ist aber kein Argument nichts zu tun, zeigt aber, dass das Handeln des Einzelnen in seiner Umgebung erstmal nichts ändert. Daher ändert sich auch nichts.

  • Ganz bei der Autorin. Nicht anpassen sondern aktiv gegensteuern. Retten was noch zu retten ist, auch wenn es weh tut. Bei drei Grad Erderwärmung wird es für den Menschen in den meisten Regionen der Erde schwierig werden sich anzupassen. Auch in Europa. Gut dokumentiert vom Potsdam Institut for Climate Impact.

    Zum Nachlesen auf deren Homepage als PDF.

    • @Sam Spade:

      Der Klimawandel ist aber doch schon da. Ein Unwetter jagt das nächste. Das können wir nicht rückgängig machen. Bestenfalls können wir verhindern, dass es noch schlimmer wird.

      Wir müssen also Klimaschutz betreiben UND uns an den Schaden anpassen, den die Menschheit schon angerichtet hat.

  • Man liest immer wieder, dass Deutschland fuer 2% der CO2-Emissionen verantwortlich ist.



    Wenn ich die restlichen 98% selbst nicht in der Hand habe, ist Anpassung an den Klimawandel keine Idee der Hilflosigkeit, sondern pure Selbsterhaltung und zwingend notwendig.

  • Denen, welche sich an den unumkehrbaren Klimawandel anpassen zu unterstellen, sie leugneten denselben, schwömmen nur mit und schlössen die Augen im Interesse falscher Sicherheit, ist schlichtweg naiv. Beides geht. Und nur die, welche sich auch anpassen, werden effektiv gegen eine weitere Beschleunigung des Klimawandels kämpfen können. Das Prinzip "Survival of the fittest" zu leugnen, zeugt von Unkenntnis der wahren Bedeutung dieses Satzes. Ich jedenfalls tue viel dafür, mich den sich verändernden Gegebenheit anzupassen, schon im Interesse meiner Gesundheit. Das bedeutet keinesfalls, dass mein tägliches Handeln nicht auch auf den Klimaschutz gerichtet ist. Wie schon gesagt, Beides geht, ja ist notwendig. Zum Überleben.

  • Wir (alle!) müssten das eine tun und das andere nicht lassen. Bereits jetzt sind so viele Treibhausgase in der Atmosphäre, dass wir noch Jahrzehnte weiterer menschengemachter immer heftigerer Temperaturanstiege, Wirbelstürme, Flutkatastrophen, Starkregenereignisse gar nicht mehr verhindern können, weil unsere Umwelt langsamer reagiert als wir die Bedingungen verschlechtern. Darauf sollten wir uns einstellen, um eben so viel menschliches Leid zu vermeiden wie gera noch möglich ist. Das ist „Klimaanpassung“.



    Die Herausforderungen wachsen jedoch, je länger wir mit den Maßnahmen warten, die dennoch nötig sind, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern und den Klimawandel damit abzubremsen.



    Aber diese Unterscheidung, mit der wir uns die Katastrophe kleinreden und die nötigen Konsequenzen nicht ziehen wollen, die macht mich wütend.

  • Natürlich haben Sie Recht Frau Schwab. Der Klimawandel ist von Menschen gemacht und wir brächten viel mehr Anstrengungen im Klimaschutz.

    Nur dann kommt leider die politische und gesellschaftliche Realität vorbei. Keine Partei, die im Bundestag sitzt oder Chancen hat, künftig darin zu sitzen, ist bereit, die Klimaschutzmaßnahmen durchzusetzen, die notwendig wären, um den Klimawandel zu stoppen. Die Bevölkerung ist es auch nicht. Und im Rest der Welt sieht es nicht besser aus.

    In der Praxis bleibt uns also garnichts Anderes übrig, als so viel Kilmaschutz wie möglich durchzusetzen und gleichzeitig Maßnahmen zur Anpassung zu treffen. Die Hochwasser sind z.B. schon da. Die bekommen wir nicht mehr weg. Wir sind ja schon mitten drin im Klimawandel. Rückgängig können wir ihn nicht mehr machen. Bestenfalls bremsen.

  • Ich sehe mit dem Architekten und Ökonomen Prof. Günther Moewes hier eine ganz entscheidende Ursache: Klimaschutz bedeutet v.a. weniger Zeug zu produzieren, weniger Entropie, weniger Fliegen, weniger Autofahren, weniger Erwerbsarbeit...

    Klimaanpassung hingegen passt zur Vollbeschäftigungsideologie, denn das bedeutet mehr Erwerbsarbeit, mehr Deichbau, mehr Klimaanlagen usw.

    Es ist halt nun einmal so, dass es immer mehr Arbeitsplätze schafft, Dinge, Lebewesen oder auch Menschen zu schädigen oder zu zerstören. Das gilt für Klimawandel wie für Krieg oder die Tabakepidemie. Es gibt eine Menge Sachen, die man einfach mal bleiben lassen könnte und allen ginge es besser.

    Ich verweise auf das Kapitel "Beschäftigungsstaat oder Vermeidungsgesellschaft?" aus seinem Buch "Weder Hütten noch Paläste", findet sich im Netz.

    • @Eric Manneschmidt:

      Stimmt. Und da der Mensch das nie kapiert, sollte er sich weniger fortpflanzen.

      • @Daniela Vyas:

        Stimmt. Wenn alle Menschen mit ökologischem Bewusstsein aufhören sich fortzupflanzen, wird die Welt bestimmt zu einem besseren Ort ;)

  • Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar, sagte mal Ingeborg Bachmann. Unbedingt, mein ich, und wahrscheinlich ist sie auch immer radikal. Im Falle von Klimaschutz ganz sicher.



    Dem angepassten Unsinn die Stirn bieten.



    Vielen Dank für diesen Artikel!

    • @poesietotal:

      Die Wahrheit ist doch aber, dass die Klinaerhitzung da ist.

      Da ist Anpassung doch nur die logische Folge, mit den Auswirkungen klarzukommen, auch wenn Maßnahmen zur Eindämmung der Klimaerwärmung umgesetzt werden.

      Ich verstehe Ingeborg Bachmann als Gegenposition zu Frau Schwab.

  • Wir brauchen beides



    Wir brauchen eine Klimapolitik die ihrem Namen auch gerecht wird - die von der Ampel wird es bei Weitem nicht. Das muss Priorität Nummer 1 sein.



    Wir brauchen bis die Klimapolitik real greift trotzdem auch Schutzmaßnahmen die uns vor den Auswirkungen dessen schützen, was auch(!) wir verursacht haben.



    Es ist aber zu befürchten dass viele Wähler lieber die Parteien wählen, welche ihnen keine unbequemen Wahrheiten auf den Tisch legen. Und weil das die Politiker*innen wissen, spielen sie es herunter um gewählt zu werden - alle, jede Partei.

  • Anpassung ist Teil des Lebens. Wenn ein Familienmitglied stirbt muss man lernen, damit zu leben. Man kann von diesem Familienmitglied nicht mehr erwarten, Aufgaben zu übernehmen, muss diese Leere füllen. Manche Menschen sind selbst vielleicht durch Unachtsamkeit, z.B. beim Autofahren, der Verursacher dieser Leere gewesen. Dennoch muss das Leben weitergehen und die Vergangenheit lässt sich nicht ändern.

    Wir müssen uns damit abfinden, dass wir jetzt in diesem neuen Klima leben, ganz egal ob wir den nun selbst verursacht haben oder nicht - ein Neugeborenes z.B. trägt zwar einen Fußabdruck dazu bei, kann dafür aber auch nichts.

    Abgeordnete im durchschnittlichen Alter und drunter hatten selbst nicht die Möglichkeit, rechtzeitig zu handeln. Wenn sie nun aber handeln und das Leben teuer und ungemütlich wird rückt eben jemand nach, der ganz offen dagegen ist die Emissionen zu reduzieren.



    Der Anteil an Leuten denen das Klima wichtiger ist als die eigene Existenz ist äußerst gering. Ohne Mittelmaß werden wir gar nichts erreichen. Ein "Budget" haben wir bei den Emissionen ganz offensichtlich nicht mehr, die Katastrophen die berechnet wurden sind längst hier. Die werden vermutlich bleiben.

  • Die Autorin konstruiert einen Widerspruch zwischen Klimaanpassung und Klimaschutz.



    Den gibt es nicht. Beides ist notwendig.

    • @sollndas:

      Kurz gesagt: Je mehr und schneller wir schützen, desto weniger Anpassung ist notwendig. Billiger wird's auch. Das ist dann ökonomisch, ökologisch und nachhaltig. Steht aber eigentlich auch so im Artikel

    • @sollndas:

      So isses.

      Im Deutschunterricht hieß es dann immer:



      "Und was will uns der Autor / die Autorin damit sagen?"

      Ja was denn?