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Lina Eichler (rechts) mit einer Mitdemonstrantin auf der Straße Foto: Christian Mang

Blockaden der „Letzten Generation“Lina klebt

Sie ist Aktivistin. Lina Eichler hat ihr Abitur abgebrochen und schon etliche Strafanzeigen erhalten. Ein ganzes Land diskutiert: Was darf Protest?

E s ist kurz nach acht Uhr morgens in Berlin, als Lina Eichler auf der fünfspurigen Landsberger Allee auf dem Asphalt hockt und eine Frau sie anbrüllt. „Damit könnt ihr doch rein gar nichts ändern!“ Eichler trägt blaues Hemd und rote Krawatte. Neben ihr sitzen zehn weitere junge Kli­mak­ti­vis­t*in­nen der Letzten Generation im Anzug auf der Kreuzung und blockieren den Verkehr. Einige von ihnen haben sich Masken mit dem Gesicht des Bundesfinanzministers und FDP-Chefs Christian Lindners über das ihrige gezogen. Auf den Pappen, die sie vor sich aufgestellt haben, steht: „Einmal so blockieren wie die FDP.“

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Es staut sich stadteinwärts.

Ein weißer Mercedes-Kombi rollt gefährlich nahe auf eine der Ak­ti­vis­t*in­nen zu. Ein anderer Mann ist ausgestiegen und versucht einen der Blockierer von der Fahrbahn zu ziehen.

Seit sechs Wochen protestiert die Letzte Generation fast täglich für das 9-Euro-Ticket und ein Tempolimit auf Autobahnen von 100 Stundenkilometern. Die Aktionen dauern nun schon länger an als all ihre früheren Blockaden.

Lina Eichlers Maske liegt hinter ihr auf der Fahrbahn. Jemand hat sie ihr vom Gesicht gerissen. Die Autos hupen noch immer. „Haut ab“, ruft ein Mann. Eichler könnte reagieren, aber sie bleibt stoisch im Schneidersitz hocken, den Rücken ganz gerade.

Seit den ersten Straßenblockaden auf der A100 im Januar dieses Jahres gab es bis Mitte November 306 Aktionen der Letzten Generation in Berlin. Kürzlich bewarfen die Ak­ti­vis­t*in­nen nun auch Gemälde mit Kartoffelbrei oder klebten sich an Kunstwerken und einem Dinosaurier-Skelett fest.

Was hat das mit Klimaschutz zu tun?

Für ihre Proteste müssen sich die überwiegend jungen Frauen und Männer in den Medien und allabendlichen Talkshows immer wieder die Fragen gefallen lassen: Hat das noch etwas mit Klimaschutz zu tun? Und bringt eine solche Form des Protest überhaupt etwas? Wieder und wieder wird hierzulande über die Letzte Generation diskutiert. Gerade ist es wieder sehr laut um sie geworden.

Lina Eichler ist 20 Jahre alt und hat ihr Abitur abgebrochen, weil ihr die Bewegung der Letzten Generation wichtiger war. Vor vier Jahren ging Eichler auf ihre ersten Demos, sie lief auch bei Fridays for Future mit. „Ich dachte wirklich, wir können damit mehr verändern.“ Aber herausgekommen ist für Eichler nur ein verfassungswidriges Klimaschutzabkommen. Eichler bezieht sich damit auf eine Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem vergangenen Jahr. Es kommt zu dem Schluss, dass die Bundesregierung wegen einer zu zögerlichen Klimapolitik den Paragrafen 20a des Grundgesetzes verletzt. Der bestimmt, dass der Staat „in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen“ schützt.

Ein wütender Autofahrer versucht einen Blockierer von der Straße zu zerren Foto: Christian Mang

Eichler beteiligt sich an Blockaden von Extinction Rebellion und wird Teil der siebenköpfigen Gruppe, aus der die Bewegung der Letzten Generation entspringt. Am 30. August 2021, etwa einen Monat vor der anstehenden Bundestagswahl, errichteten diese gemeinsam auf einer Wiese unweit vom Reichstagsgebäude ein Zeltlager und treten in einen Hungerstreik.

Eichler hungert 20 Tage, bis sie zusammenbricht und entkräftet in die Notaufnahme eingeliefert wird. Als nach vier Wochen nur noch zwei aus der Gruppe übrig sind, werden ihre anfänglichen Forderungen erfüllt. Olaf Scholz – nun Bundeskanzler – führt mit den Ak­ti­vis­t*in­nen ein einstündiges Gespräch, vor laufenden Kameras. Sie fordern die Regierung auf, schnell zu handeln und etwas gegen die Klimakrise zu tun.

Lina Eichler und die anderen verstehen sich als die Letzten, die noch etwas tun können, bevor sich die Kipppunkte des Klimas so weit verschoben haben, dass der beginnende Klimakollaps nicht mehr aufzuhalten ist. Eichler verweist dafür gerne auf den Bericht des Weltklimarats. Wird das Niveau der Erwärmung in den kommenden zwanzig Jahren 1,5 Grad überschreiten, werde das katastrophale Folgen haben, heißt es da. Führende Wis­sen­schaft­le­r*in­nen und Po­li­ti­ke­r*in­nen sagen mittlerweile, dass es schwer bis unmöglich sei, mit den jetzigen Klimaschutzmaßnahmen auf dem 1,5-Grad-Pfad zu bleiben.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres eröffnet die Weltklimakonferenz, die zeitgleich zu den Aktionen der Letzten Generation im entfernten Scharm al-Scheich in Ägypten tagt, mit den Worten: „Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle.“ Auch Bundesaußenministerin Annalena Baer­bock sprach in der Vergangenheit immer wieder mal von einer letzten Generation, die noch imstande sei, den Klimawandel zu verhindern.

Festgeklebt an einer Hand

Lina Eichler und die Ak­ti­vis­t*in­nen nutzen noch stärkere Worte. Da ist von „Überleben“ die Rede. Vom „Kollaps“. Oder dem „Kampf um Nahrungsmittel“. Fast hinter jedem ihrer Sätze könnte ein dickes Ausrufezeichen stehen.

An der Kreuzung Landsberger Allee, Ecke Liebenwalder Straße ist die Polizei eingetroffen. Das Blaulicht spiegelt sich in den Autoscheiben wider. Eichler klebt jetzt mit einer Hand auf der Straße fest. Ein paar der anderen Ak­ti­vis­t*in­nen auch. Hastig hat Eichler den Sekundenkleber in Schlangenlinien auf ihrer Hand verteilt, bevor die Streifenwagen stoppen. Die kleinen Plastiktuben liegen aufgebrochen neben den Ak­ti­vis­t*in­nen auf dem Asphalt.

Po­li­zis­t*in­nen sind seit Wochen zu den großen Verkehrsknotenpunkten in der Stadt unterwegs. Sie entfernen die Aufstiegshilfen an Schilderbrücken auf den Autobahnen. Museen versuchen ihrer Sicherheitsvorkehrungen hochzuschrauben. Wegen der Letzten Generation.

Wenn es das braucht, damit Leute zuhören, dann nehme ich diese Strafen in Kauf

Lina Eichler über die Strafanzeigen, die gegen sie schon gestellt sind

Lina Eichler hat schon um die 30 Strafanzeigen gesammelt, die meisten davon wegen Nötigung im Straßenverkehr. „Wenn es das braucht, damit Leute zuhören, dann nehme ich diese Strafen in Kauf“, sagt Eichler.

Diskrepanz der Forderungen

Es scheint da eine seltsame Diskrepanz bei den Protesten der Letzten Generation geben: Einerseits dürften die Forderungen der Letzten Generation – wie etwa das 9-Euro-Ticket – von einer Breite der Gesellschaft mitgetragen werden. Anderseits zeigen Umfragen des ZDF-Politbarometers, dass 83 Prozent den Protest der Letzten Generation nicht gutheißen.

Eichler sagt, auch die Frauenbewegung hätte ihre Rechte hart erkämpft. „Damals galten sie als Störenfriede, im Rückblick würde man sagen, sie haben das Richtig getan.“

Konfrontation: Ein Autofahrer versucht im Kriechgang mehr Raum zu gewinnen Foto: Christian Mang

Seit dem tödlichen Unfall einer 44-jährigen Frau in Berlin scheinen die Fronten zwischen Befürwortern und Gegner der Kli­mak­ti­vis­t*in­nen der Letzten Generation noch mehr zu verhärten. Am 31. Oktober wird eine Radfahrerin von einem Betonmischer überrollt und stirbt kurze Zeit später. Für den Unfalltod trägt die Gruppe möglicherweise Mitverantwortung, weil ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr, das den Betonmischer von der Schwerstverletzten hätte heben oder ziehen können, wegen ihrer Blockaden im Stau stand.

„Der tragische Vorfall wurde klar genutzt, um ihn gegen uns zu instrumentalisieren“, findet Eichler. Sie ist es auch, die an diesem Morgen sofort aufspringt und Platz macht, als wenige Minuten nach Beginn der Blockade ein Rettungswagen auftaucht.

Eichler wirkt fast erleichtert. So, als wolle sie allen Jour­na­lis­t*in­nen, etwa von Süddeutscher, Zeit oder T-Online zeigen: Seht her, das funktioniert mit der Rettungsgasse! Sie stehen am Rande auf dem rot gepflasterten Fahrradweg und beobachten das Geschehen, während der Fahrer mit Martinshorn an Eichler vorbei in Richtung Innenstadt rauscht.

Schuld, Mitschuld oder Unschuld?

Blitzschnell geistern nach dem Unfall der 44-Jährigen Radfahrerin Schuldzuweisungen durch die Medien. Eichler sagt, die Letzte Generation trage keine Mitschuld an dem Tod der Radfahrerin. Sie verweist auf die Aussage eine Notärztin, die vor Ort war, und kurz darauf öffentlich sagt, das Spezialfahrzeug der Feuerwehr hätte an der Lage der 44-Jährigen nichts geändert.

Aber nicht für alle ist der Fall so klar. Die Feuerwehr übergibt vor wenigen Tagen einen Abschlussbericht an die Innensenatorin. Mittlerweile beschäftigt sich die Berliner Staatsanwaltschaft damit.

Am Wochenende nach dem Unfall bricht ein Großbrand in einem Berliner Stadtteil von Sonntag auf Montag aus. Zwei Feuerwehrautos werden von einer Baustelle blockiert. Es kommt zu Verspätungen. Der Vorfall findet kaum Beachtung in der Öffentlichkeit.

Die Stimmung um die Blockaden der Letzten Generation dagegen aber bleibt aufgeheizt. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt beschwört danach das Entstehen einer Klima-RAF herauf und forderte härtere Strafen für die Aktivisten. Im Deutschen Bundestag wird in der darauf folgenden Woche über die Verschärfung der Rechtslage bei gewissen Angriffen von Kli­ma­ak­ti­vis­t*in­nen diskutiert. Der Antrag wird abgelehnt. Viele Par­la­men­ta­rie­r*in­nen äußern sich aber kritisch über die Letzte Generation.

Haft für Blockierer?

Zu dieser Diskussion gehört auch die Frage nach einer möglichen Verlängerung des sogenannten Gewahrsams. Dieser wird etwa angeordnet, wenn davon auszugehen ist, dass Ak­ti­vis­t*in­nen sonst erneut die Straße blockieren. In Bayern sitzen derzeit 13 Ak­ti­vis­t*in­nen der Letzten Generation in der JVA München-Stadelheim. Einer von ihnen ist mittlerweile in den Hungerstreik getreten. Vier Freunde von Eichler befinden sich auch in dieser Haft. Sie hat ihnen Briefe in den Gewahrsam geschickt.

Aufgrund des bayerische Polizeiaufgabengesetzes darf der Gewahrsam dort 30 Tage lang dauern und um einen Monat verlängert werden. In Berlin sind es maximal 48 Stunden. Vergangene Woche sprach sich die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) dafür aus, diesen auch in der Hauptstadt etwas zu verlängern. Die Koalitionspartner Linke und Grüne sind dagegen.

Aktion vor dem Ende: Ein Polizist löst die an den Asphalt geklebte Hand von Lina Eichler Foto: Christian Mang

Lina Eichlers Hand ist rot angelaufen. Es ist kalt und Eichler bibbert. Einige der Ak­ti­vis­t*in­nen tragen unter den Anzügen ihre Winterjacken. Die von Eichler hat nicht mehr drunter gepasst. Ein Polizist kniet vornübergebeugt in seiner blauen Uniform vor ihr und versucht Eichlers Hand von der Fahrbahn zu lösen. Er sprüht Lösungsflüssigkeit darauf. Mit einem Holzpinsel versucht er zwischen Asphalt und Eichlers Handfläche zu gelangen. Weiter hinten stehen noch einige Flaschen Speiseöl und ein paar achtlos liegen gelassene Gummihandschuhe. Nach neun Minuten ist Eichlers Hand gelöst. Lina Eichler wird weggetragen.

Auf der anderen Straßenseite warten schon einige der Ak­ti­vis­t*in­nen neben einem Polizeibus. Eichler sagt, auch sie habe keine Lust gerade hier zu sein und zu protestieren. Aber viel größer als ihre Angst vor den Folgen einer Straftat, sei die Angst vor der Klimakrise. Die anderen Ak­ti­vis­t*in­nen argumentieren ähnlich.Vielleicht klingen ihre Sätze deshalb so seltsam nüchtern.

Weder die Gesellschaft noch die Rich­te­r*in­nen sind sich derzeit einig, wie mit den Kli­mak­tis­t*in­nen umzugehen sei, obwohl es eindeutige Mehrheiten gibt. Etliche der Ak­ti­vis­t*in­nen sind für ihre Aktionen vor Gericht bereits zu Geldstrafen verurteilt worden. Die Letzte Generation beruft sich auf den Paragrafen 34 des Strafgesetzbuchs, den sogenannten rechtfertigenden Notstand. Und ein solcher sei die Klimakatastrophe. Auch ein Richter des Amtsgerichts Tiergarten hatte einen Antrag der Staatsanwaltschaft auf Strafbefehl vor einigen Wochen abgelehnt, mit dem Verweis auf die Klimakrise. Aber das war eine Ausnahme.

Mich kotzt es an, wenn alle sagen, hach Lina, dein Thema, für das du so viel Leidenschaft hast

Lina Eichler. Schließlich sei die Klimakrise ja nicht nur ihr Thema.

Auf Instagram schreibt Lina Eichler Anfang November: „Mich kotzt es an, wenn alle sagen, hach Lina, dein Thema, für das du so viel Leidenschaft hast.“ Schließlich sei die Klimakrise ja nicht nur ihr Thema. Die Klimakrise betreffe uns alle. Eichler war, bevor sie den Post verfasst hat, wieder eine Straße blockieren. Die Gegenreaktionen auf ihre Proteste fallen an diesem Tag besonders stark aus.

Lina Eichler hat mittlerweile ihr Leben rund um die Sorgen der Klimakrise und die „Letzte Generation“ gebaut. Sie lebt allein von Spenden. Mal hilft sie bei der Organisation der Proteste und Aktionstrainings mit, mal hält sie einer der landesweiten Vorträge in einem Café, mal verteilt Eichler Flyer oder nimmt wieder an Blockaden teil.

Die Bewegung wachse gerade so stark wie nie, sagt Eichler. Nach Angaben der Letzten Generation sind mindestens 500 Menschen an den Aktionen beteiligt. An der Landsberger Allee sind manche das siebte, manche das dritte Mal bei einer Blockade dabei. Dass Eichler irgendwann einmal nicht mehr Aktivistin ist, kann sie sich nicht vorstellen.„Ich glaube nicht, dass ich irgendwann einmal all das ausblenden kann“, sagt sie.

Viele ihrer Aktionen filmt die Letzte Generation. Sie stellt die Videos im Anschluss medienwirksam ins Netz. Längst berichten aber auch die Medien über fast jede ihrer Aktionen.

Allein das Gesicht von Lina Eichler – mit ihren kurzen, braunen Haare, und der Brille mit schwarzen Rand – taucht mittlerweile in unzähligen Berichten auf, etwa bei Spiegel, Zeit Online oder dem Berliner Landessender RBB. Eichler selbst wertet die Aufmerksamkeit als Erfolg ihrer Proteste. Würden die Jour­na­lis­t*in­nen sonst mit ihr sprechen?

Wie weit das geht, zeigt sich an diesem Morgen. Die Aktion ist beendet; die meisten Jouna­lis­t*in­nen sind schon gegangen. Eine Ak­tiv­istin­ hat gerade ihre Thermoskanne aus dem Rucksack gekramt. Kurz darauf greift sie schnell nach der Pappe, die auf dem Boden liegt. Sie dreht den Spruch darauf für alle sichtbar um. Als ob es auch jetzt noch darum ginge, das letzte Bild einzufangen.

In der Sammelzelle

Auf der Landsberger Allee rauschen längst wieder die Autos vorbei, als ob nichts gewesen wäre. Sie rollen über die Christian-Lindner-Masken, die auf der Fahrbahn liegen geblieben sind. Eichler und drei weitere Ak­ti­vis­t*in­nen müssen in Gewahrsam nach Berlin-Tempelhof. Es klingt ein wenig nach Knast.

Für etwa zwei Stunden harrt Lina Eichler dort mit zwei anderen in einer Sammelzelle aus. Zuvor muss sie die rote Krawatte, die sie noch trägt, wegen Verletzungsgefahr abgeben und auch ihre schwarzen Doc Martens ausziehen, auf denen noch orange Farbreste kleben. Sie stammen vom Monatsbeginn. Eichler war bei der Aktion vor dem Willy-Brandt-Haus der SPD dabei, als die Letzte Generation die Parteizentralen der Ampelregierung mit Farbe beschmierten. All das erzählt Eicher am nächsten Tag in einem Café in Berlin-Neukölln. Gegen 15.30 Uhr dürfen Eichler und zwei andere Ak­ti­vis­t*in­nen gehen.

Vor der Tür wartet ein junger Mann auf sie. Auch er ist Aktivist der Letzten Generation. Zeitgleich an diesem Morgen hat er einen Feueralarm in der FDP-Parteizentrale ausgelöst. Am Mehringdamm, Ecke Yorckstraße in Berlin-Kreuzberg wurde zudem von einer zweiten Gruppe der Verkehr lahmgelegt. Eichler und die anderen stehen nun gemeinsam auf dem Tempelhofer Damm.

Einen Tag später flimmern in den Medien wieder neue Bilder von den Blockaden der Letzten Generation. Dieses Mal haben sie mithilfe von Autos die Zufahrten des BER-Flughafens in Berlin-Schönefeld blockiert. Um­welt­ak­ti­vis­t*in­nen der Scientist Rebellion saßen bereits vor einiger Zeit auf dem Rollfeld des Flughafens und demonstrierten gegen den „fossilen Wahnsinn“.

Es ist Mitte November. Im ägyptischen Scharm al-Scheich wollen einige der Staaten, noch hinter die Einigungen der Vorjahresweltklimakonferenz von Glasgow zurück. Und in Berlin ist es das erste Mal richtig kalt. Die Temperaturen sind auf um die null Grad gefallen.

Bislang war es dieses Jahr so warm gewesen wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

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87 Kommentare

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  • Wenn Benzin erstmal 9,99€ / l kostet und der Brötchen 5€ .. dann wacht vielleicht auch mal der eine oder andere Autofahrer auf.

    • @Bunte Kuh:

      Sarkasmus on // Sicher doch, bei den vielen brüllendem autofahrenden Mindestlöhnern ist noch ordentlich Musik drin. Die fahren doch nur aus Bequemlichkeit Auto, statt den günstigeren LPNV zu nutzen. // Sarkasmus off

  • was treibt die Protestierenden nur immer wieder in den Berliner Autoverkehr? Da fahrenMenschen zur Arbeit, holen ihre Kinder von der KiTa, fahren zu Menschen, die gepflegt werden - ich finde diese Klebeaktionen auf den normalen Stadtstraße völlig sinnlos. Zwar emotionaler aufgeladen, bedeutungsvoll und mit lebenswichtigen Zielen - aber der Weg ist Quatsch: wollen sie erreichen, dass die Pflegenden nicht mehr ihre Arbeit machen? Dass die Kinder nicht mehr in die KiTa kommen?

    • @ja wirklich?:

      Berliin ist eine Metropole mit ÖPNV und in der mensch Fahrrad fahren kann - und sie zielen nun auf die ab, die pflegen würden, zur Arbeit fahren und ihre Kinder zur KiTa bringen würden?



      Wenn es denn gewisse Zwänge wie Überwindung längerer Strecken gäbe, wäre nicht diese Alltagsorganisation dann ein großes Problem? Müsste da nicht umorganisisert werden? Dass die Alltagsentfernungen kürzer sind? Was für eine Zukunft wollen all die autofahrenden Elternteile für ihre Kinder? Bspw. Autofahren bis die Lebensgrundlagen komplett kaputt sind?

      • @Uranus:

        Diese "Alltagsorganisation" ist vor allem bestimmt durch Pendlerbewegungen. Und da gibt es den Fakt, dass in den sogenannten Schlafstädten wesentlich mehr Menschen wohnen als Arbeit vorhanden ist.

        Alltagsorganistation ist dabei ein Begriff, der überhaupt nicht passt. Er verlagert die Verantwortung in das Individuelle obwohl letztlich die staatliche Raumordnung-Planung, in Berlin also die Stadtplaner für diese Zustände verantwortlich sind.

        Von daher: Sofortige Halbierung der Fahzeiten. Einsatz von Flitzern im ÖPNV. Langsamen ÖPNV nur noch lokal in der Breite.

      • @Uranus:

        Schöne Alternative...mit dem Rad unterwegs dafür aber ohne Job. Dann entscheide ich mich doch lieber für das Auto und den Job.

        • @charly_paganini:

          Sie haben schon gelesen, dass ich auch ÖPNV erwähnte? Sie können sich auch gerne die Bahn dazu denken ...

  • Cool, wir rasen mit Volldampf in die Klimakatastrophe und die Kommentare hier so: Was?? Sie hat ihr Abitur abgebrochen??



    Besser kann man die gutbürgerliche Verschlafenheit der gegenwärtigen Krise nicht auf den Punkt bringen. (Sagt eine, die ihr Abitur vor 25 Jahren auch abgebrochen hat.)



    Und dann noch all die guten Tips, was die letzte Generation am besten fordern sollte, statt dem 9-Euro-Ticket und dem Tempolimit, das scheint man nur mit Abitur so richtig überblicken zu können. Schade, dass es nicht dazu führt, sich tatsächlich zu engagieren, auch das wahrscheinlich eine Nebenwirkung von zu viel Schulbesuch. Da weiß man dann viel und hat wenig verstanden. Mich erinnern die Kommentare hier ein bisschen an die Zeit, als die Erwachsenen die protestierende Jugend am liebsten als Gammler bezeichnete. Denen wurde auch bescheinigt, dass aus ihnen nichts wird und sie mal lieber schnell einen richtigen Beruf ergreifen sollten. Ein Glück haben sie es nicht gemacht.

    • @Maike Lala:

      Den Eindruck habe ich manchmal auch.

    • @Maike Lala:

      Gammler?

      Das nannte / nennt sich Studentenbewegung (68), Großer Schüleraufstand ( de.wikipedia.org/w...enbahnunruhen_1968 ) oder Schülerstreik ( FFF)

      Es ist nicht notwendig seine persönliche Ausbildung n den Wind zu jagen, um wirkungsvoll zu demonstrieren. Man muss sich nicht persönlich opfern um bei den Klebenden immer die erste zu sein. Es sendet zudem auch die Botschaft aus, dass eh. alles gegessen ist und sich die Zukunft eh nicht lohnt.

    • @Maike Lala:

      Ob aus Eicher "etwas wird" oder nicht, ist nicht das Thema.

      Man sollte sich nichts vormachen:







      ein Tempolimit auf 100 km/h mindert die Treibhausgasemission um 5,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente.

      Angesichts von rund 163 oder 166 Millionen Tonnen, die der Verkehrssektor verursacht, ist es nicht gewagt zu sagen:"Das kann es nicht gewesen sein."

      Mit Einsparungen im einstelligen Prozentbereich wird das Klima nicht gerettet werden.

      Für die übrigen gut 90 Prozent muss sich jemand noch was ausdenken.

      Und dafür braucht es Abiturientinnen, die bereit sind, naturwissenschaftliche Fächer zu studieren, um sich dafür was auszudenken.

      An denen fehlt es. Massiv.

      Wenn das für Sie Verschlafenheit ist, meinetwegen.

      Übrigens haben viele der ehemals protestierenden Jugendlichen einen richtigen Beruf ergriffen.

      Manche sind sogar Außenminister geworden.

      Weil sie gemerkt haben, reiner Aktionismus bringt es nicht.

    • @Maike Lala:

      Ich denke es geht nicht primär umd das Abbrechen des Abiturs an sich, sondern darum dass sie abgebrochen hat und ´sich keine alternative gesucht hat, ne Ausbildung oder was weiß ich, denn die Klimakrise wird nicht von Straßenklebern aufgehalten sondern von Experten mit Know How und mit technischen Innovationen die einen Wandel bewirken können und genau solche Leute brauchen wir....

      • @PartyChampignons:

        Es gibt genügend Menschen mit Know How. Dass zu wenig passiert, liegt nicht am Know How sondern an mangelnden Interessen, Willen, Einsicht, Politik usw.. Aber offenbar geistert die Vorstellung "Wir können mit Technik alles lösen" zu dominant herum. Die passt ja auch gut zum Kapitalismus - Wachstum, Fortschritt ... Anhand letzteren wurde allerdings die krisenhafte Entwicklung von Klima und Überleben von Tier- und Pflanzenarten extrem befeuert.

        • @Uranus:

          "Fortschritt ... Anhand letzteren wurde allerdings die krisenhafte Entwicklung von Klima und Überleben von Tier- und Pflanzenarten extrem befeuert."

          Meinen Sie Smartphone, Covid-Impfung, Gesundheitswesen?

  • Einerseits sind die Motive der LG-Aktivisten verständlich und gerechtfertigt.Andererseits ist es ziemlich unwahrscheinlich das man den Aktionen tatsächlich ein Umdenken bewirken könnte. Und selbst wenn: Solange in China nicht mal daran zu denken ist sich an die Straße zu kleben, da die Behörden dort um einiges "autoritärer" und "forscher" vorgehen, ist alles nur ein Furz gegen den Wind.

  • So mancher der heute noch Aktivisten anbrüllt, dass sie Platz für sein Auto machen sollen, wird in 50 Jahren am Sterbebett verzweifeln, angesichts dessen was seine Enkel in den weiteren 50 Jahren erwartet.

    • @Eva Kern:

      Vielleicht würde man aber auch ohne Nötigung anderer mehr Bereitschaft zum Mitmachen beim Klimaschutz erzeugen? Weder das Ankleben noch das Anbrüllen spielt letztendlich irgendeine Rolle für das Klima.

      • @resto:

        Straßenblockaden sind ja nicht die einzigen Mittel von Klima/Umwelt-Aktivistis und Letzte Generation nicht die einzigen Aktivistis. Machen die brüllenden Autofahrer*innen denn bspw. bei Ende Gelände oder FFF mit?

        • @Uranus:

          Natürlich machen dort auch Autofahrer mit. Der denken Sie Rettungssanitäter sind nur schwachsinnige Autofetischisten?

        • @Uranus:

          Ob die Autofahrer_innen da mitmachen, wissen Sie nicht.

          Das ist ja gerade das Problem bei diesen Aktionen: sie sind viel zu unspezifisch adressiert.

          Darum läuft bes ja gerade schief.

          • @rero:

            Welche Aktionen wären unspezifisch adressiert? Ich nannte ja mehrere Gruppierungen. Ende Gelände blockierte bspw. lange Zeit Kohlebergbau und danach die Internationale Automesse. Dann gibt es noch bspw. Besetzungen von Wäldern und Forste ... Ich würde meinen, da gibt es viele spezifisch adressierte Aktionen. Dennoch sind sicher kaum welche "brüllende Autofahrer*innen" dort aktiv. Wissen tue ich es zwar nicht. Dass jene "brüllenden Autofahrer*innen" Klimaaktivismus machen, dürfte allerdings recht unwahrscheinlich sein. Wie auch insgesamt viel zu wenige viel zu wenig ändern. Aktuell leben bspw. nur 2 % vegan. Dabei kann mensch dies einfach innerhalb kurzer Zeit machen. Mensch würde damit einen guten Willen zeigen und die gern vertretene Haltung Pro-Klimaschutz, für die (Zukunft der) Kinder zu sorgen, Pro Tier-schutz untermauern und ein stückweit selbst umsetzen.

  • Wow, Abitur abgebrochen.....die Beweggründe kann man verstehen, langfristig gesehen ist das aber mehr als dämlich....mit einem Job in dem sie vielleicht Techniken entwickelt, welche uns beim Klimawandel helfen wäre ihr und uns allen mehr geholfen....aber kann sie ja noch nachholen

    • @PartyChampignons:

      Ich verstehe nicht, warum es immer wieder um die Entwicklung von Techniken geht. Es muss JETZT mit JETZIGEN Techniken umfassend gehandelt werden! Für Entwicklung von Techniken bleibt keine Zeit mehr. Genau genommen ist die Krise bereits so weit vorangeschritten und gleichzeitig sowenig auf diese reagiert worden, dass ebenso Wirtschaft reduziert und eingespart werden muss. In diesem Punkt stimme ich TAZ-Journalistin Ulrike Herrmann zu.

    • @PartyChampignons:

      "...vielleicht Techniken entwickelt"



      Sie meinen, ein Abitur befähigt in alle erdenklichen Richtungen? Oh, wenn ich da an meinen Jahrgang denke.

      • @zeroton :

        "Alle erdenklichen Richtungen" sind nicht notwendig.

        Es reicht, wenn sie aus ihrer Leidenschaft für den Klimaschutz eine Leidenschaft für die entsprechenden Studienfächer entwickelt.

        Umweltschützer studieren ja auch Biologie oder Umwelttechnik.

        • @rero:

          Lesen Sie dazu mal meinen Beitrag Antwort auf @Dima



          Ich kenne einige solche Biographien, deren Idealismus entweder neutralisiert, frustriert oder eben auch in puren Aktivismus mündend geschlossen hat. Mit höherem Bildungsabschluss steigt zudem das Risiko, dass die Idee korrumpiert wird, weil mit nun höherem Einkommen ein Reboundeffekt des Wohlstands idR eintritt.



          Ich verstehe die schulmeisterliche Debatte um die abgebrochene Ausbildung absolut nicht, da 1.) eine Wiederaufnahme möglich ist, 2.) für mich die Glaubwürdigkeit der Aktivistin in der Sache überhaupt nicht darunter leidet. Sie kann sich auf genug akademische Expertisen berufen, 3.) sie mit ihrer Entscheidung zum Abbruch eine Vehemenz der Dringlichkeit unterstreicht.



          Ich halte den abwertenden Hinweis auf ihren Abbruch für einen billigen Diskreditierungsversuch.

          • @zeroton :

            Sie verstehen die Debatte nicht, weil sie "die falsche Brille" dazu aufhaben.

            Es geht nicht um Schulmeistern.

            Es geht darum, dass die Gesellschaft gerade Leute wie Lina eichler braucht.

            Aber nicht festgeklebt auf der Straße.

            Sondern im Forschungslabor.

            Eichlers Glaubwürdigkeit hat niemand angezweifelt.

            Es geht auch nicht darum, dass man die Klimaerwärmung noch belegen müsste.

            Ich muss niemanden diskreditieren. Ich halte Lina Eichler für völlig glaubwürdig.

            Sie könnte nur effektiver für den Klimaschutz arbeiten.

            LG wird es nicht bringen, da verzetteln sie sich gerade zu sehr in den falschen Diskussionen.

            • @rero:

              "Sondern im Forschungslabor."



              Dazu hatte ich schon etwas geschrieben. Wie kommen sie darauf, dass Frau Eichler nicht sogar diesen Weg noch gehen wird? Ihre Annahme ist doch tendenziös. Deren Priorität ist nur gerade eine andere, unter der Prämisse des Handlungsdrucks. Wenn Frau Eichlers und die der gesamten LG gewählte Protestform vll auch ins Leere geht, so wird diese Bewegung sich entwickeln und zu neuen Methoden finden, die effektiver sein werden. Davon bin ich überzeugt. Ob da der Platz im Labor für sie gerade der bessere ist, wage ich zu bezweifeln, weil die Problemlage bspw bzgl Klimawandel von Wissenschaftlern ausreichend dargelegt, aber der resultierende und wissenschaftlich geforderte Handlungsdrucks weitgehend ignoriert wird. Die Letzte Generation mag noch etwas ungesteuert anmuten, doch was sie antreibt, ist aus ihrer Sicht gerade die Ultima Ratio. Nichts mit erst mal Schule und Studium und dann Forschung. Diese Zeit glauben sie haben sie nicht mehr.



              Ich schau durch Brille der Aktivisten.

      • @zeroton :

        Naja es befähigt auf jeden Fall mehr als nichts zu tun und sich an Straßen festzukleben.....es geht ja nicht ausschließlich ums Abitur, das habe ich auch nicht, es geht darum dass sie abgebrochen hat und keine Alternative angefangen hat

        • @PartyChampignons:

          Hat sie doch, sie ist Aktivistin. Und damit tut sie nicht nichts. Schon mal was von Jobismus gehört? Nicht allein was steuerpflichtig bezahlt wird, ist eine Tätigkeit.



          bge-rheinmain.org/jobismus

  • "Lina Eichler ist 20 Jahre alt und hat ihr Abitur abgebrochen, weil ihr die Bewegung der Letzten Generation wichtiger war. (...) Lina Eichler hat mittlerweile ihr Leben rund um die Sorgen der Klimakrise und die „Letzte Generation“ gebaut. Sie lebt allein von Spenden."

    naja, man kann es sich auch schönreden.

    " Die Letzte Generation beruft sich auf den Paragrafen 34 des Strafgesetzbuchs, den sogenannten rechtfertigenden Notstand."



    Der rechtfertigende Notstand besagt aber, dass die Mittel geeignet sein müssen, um diesen Notstand abzustellen. Auch muss das Mittel die am wenigsten einschneidende Maßnahme sein.

    "Aber viel größer als ihre Angst vor den Folgen einer Straftat, sei die Angst vor der Klimakrise. "



    "Seit sechs Wochen protestiert die Letzte Generation fast täglich für das 9-Euro-Ticket und ein Tempolimit auf Autobahnen von 100 Stundenkilometern."

    Für mich sind die Forderungen der letzten Generation ein Etikettenschwindel. Einerseits betont man, dass man eine so große Angst vor dem Klimawandel habe, dass die Menschheit bedroht sei und man zu radikalen Maßnahmen gezwungen sei - andererseits verlangt man dann mit dem Tempolimit und dem 9€ Ticket Maßnahmen die überhaupt nichts bewirken würden um diese Bedrohung wirksam abzustellen.

    Der Themenwechsel in der Vergangenheit machen das Ganze nicht gerade glaubwürdiger.



    Erst ist das Thema die Lebensmittelverschwendung. Was das mit dem Straßenverkehr zu tun hatte war nie klar. Dann ist man umgeschwenkt auf den Klimawandel, das passte thematisch wenigstens zum Festkleben im Straßenverkehr. Dafür bewirft man jetzt Kunstwerke mit den Lebensmitteln.

    • @propofol:

      Manchen kann man es nie recht machen. Wird mehr gefordert, nennt man die Forderungen utopisch, sind die Forderungen locker umsetzbar (Tempolimit), heißt es, das würde eh nichts bringen.

      • @J. Straub:

        "... sind die Forderungen locker umsetzbar (Tempolimit), heißt es, das würde eh nichts bringen."



        Die, die das sagen, sind bestimmt alle Ober-radikal-Ökos! Sicher leben die spartanisch auf einem Selbstversorger*innenhof und radeln 20 km in den nächsten Ort, um aus dortiger Bibliothek an einem Computer einen Kommentar auf der TAZ-Seite zu schreiben. ;-D

  • UN-Generalsekretär Antonio Guterres eröffnet die Weltklimakonferenz, die zeitgleich zu den Aktionen der Letzten Generation im entfernten Scharm al-Scheich in Ägypten tagt, mit den Worten: „Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle.“



    ... und die Autofahrer*innen wollen auf dem Weg zur Klimahölle nicht im Stau stehen, sondern offenbar in vollem Tempo weiterbrettern.



    "Zwei Feuerwehrautos werden von einer Baustelle blockiert. Es kommt zu Verspätungen. Der Vorfall findet kaum Beachtung in der Öffentlichkeit."



    Nanu? Die kriegen doch nun aber nachträglich einen Shitstorm und Handwerker*innen samt Chef*innnen beteiligter Unternehmen werden doch hoffentlich wegen Nötigung angeklagt, oder? Oder geht es der Autogesellschaft und ihren Verbündeten doch nur um Bequemlichkeit, Stimmungsmache und Verhinderung von Klima- und Umweltschutzmaßnahmen?

  • Schade, dass Eichler ihr Abitur abgebrochen hat.

    Es gäbe zu dem Thema Klimaerwärmung so viel zu erforschen.

    Wissenschaftlerinnen werden dafür dringend gebraucht.

    Womöglich könnte sie damit für den Klimaschutz viel mehr tun.

    • @rero:

      Was muss denn noch erst alles erforscht werden? Der Forschung seit 30 Jahren bescheinigt eine katastrophale Entwicklung, wenn nicht schnell und radikal umgeschwenkt wird. Es wird irrigerweise nicht (genügend) umgeschwenkt. Wissen und Technologie gibt es zuhauf. Sie werden allerdings viel zu wenig angewandt.

    • @rero:

      Können ja, nur interessiert es keinen. Diese "Es ist ja noch nicht passiert" - Mentalität der Politik (und beim Normalo) konnten wir schon bei Corona erleben, und da war es noch verhältnismäßig "harmlos". Das dicke Ende kommt noch..

    • @rero:

      Nein, nicht, so lange die Politik nicht für die entsprechenden Rahmenbedingungen sorgt. Der Aktivismus der LG ist leider absolut notwendig.

      • @J. Straub:

        "Die Politik" weiß doch noch gar nicht, wie die entsprechenden Rahmenbedingungen aussehen müssen.

        Würde Eichler ihre Leidenschaft für den Klimaschutz in Physikwissen ummünzen, könnte das die Gesellschaft weiterbringen.

        Dem Aktivismus kann sie ja nebenbei immernoch frönen.

      • @J. Straub:

        schauen Sie sich doch ein bisschen um, wie Forschung und Tüftlergeist Klima- und Umweltschutz besser gemacht haben. Mit besseren Techniken bleiben vielleicht auch Alternativen zur vollständigen Deindustrialisierung und die Maßnahmen sind dann der Bevölkerung besser vermittelbar.

        Denken Sie z.B. an die Entwickler des Tesla Roadster damals. Die wurden erst für verrückt gehalten, dass sie einen Sportwagen bauen wollen, der mit Laptop-Akku-Zellen betrieben wird. Aber durch deren Erfolg wurde gezeigt, dass das Elektroauto kein sargähnliches Liegemobil sein muss und nur so wurde das Elektroauto für die breite Bevölkerung attraktiv.



        Hätte man ein Verbrennerverbot eingeführt als das Elektroauto noch eben jenes Liegemobil war, dann hätte es heftige Proteste in der Bevölkerung gegeben.

        • @propofol:

          Immer dieser naive Technikglaube Marke "irgendeine Scifi-Technik, die wir noch nicht kennen aber bald haben werden wird uns garantiert den Arsch retten!"

          Ich kann es nicht mehr hören...

        • @propofol:

          Gerade die E-Auto-Entwicklung und -industrie zeigt in meinen Augen die wahnsinnige Fehlentwicklung. E-Autos insbesondere neue und schwere bedeuten enormer Energie-, Ressourcenverbrauch und Umweltzerstörung. Die Erde hat aber nur begrenzte Ressourcen und Belastbarkeit der Ökosysteme.[1] Wenn alle Menschen so handeln würden wie DIE Deutschen, dann bräuchte es 3 (!) Erden.[2] Das sechste Massensterben der Tiere ist in vollem Gange. So gibt es im Vergleich zu Anfang der 1980er u.a. 75 % weniger Insekten.[3] Es braucht eine schnelle, radikale Umkehr, eine Schrumpfung der Wirtschaft. Hierzu gehört auch das Luxusding Auto. Es gibt wesentlich effizientere Arten sich fortzubewegen als die mit dem Auto.



          [1] Vortrag von Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht - www.youtube.com/watch?v=cO02czG4U-s



          [2] www.overshootday.o...ry-overshoot-days/



          [3] home.benecke.com/p...ben-einfach-machen

          • @Uranus:

            wenn Sie nicht mal in der Umstellung des Straßenverkehrs von fossilen Brennstoffen auf Elektromobilität eine positive Entwicklung sehen, dann fordern Sie wohl eine komplette Abschaffung des Individualverkehrs. Das mag vielleicht in der Großstadt funktionieren, außerhalb dieser Elfenbeintürme aber nicht mehr.



            Da bin ich dann raus aus der Diskussion.

            • @propofol:

              Richtig, ich argumentiere für die Abschaffung des motorisierten Individualverkehrs. Meines Erachtens ist dieser nicht mit den Belastungsgrenzen der Erde vereinbar. Mensch bedenke, dass es das einzige ist, wofür Ressourcen und Energie verbraucht werden. Und Sie? Was ist die Basis Ihrer Position? Stellen Sie das Auto noch in Bezug auf die ökologischen Folgen hiesiger Lebensweise (je wohlhabender desto schädlicher)? Sind 1,24 Milliarden Autos weltweit, 48 Millionen Autos in Deutschland bzw. das Ersetzen dieser durch neue Autos ökologisch? Wo und wie soll regenerative Energie für Produktion und Fortbewegung erzeugt werden?

  • "„Der tragische Vorfall wurde klar genutzt, um ihn gegen uns zu instrumentalisieren“, findet Eichler."

    Sicher dich, die Blockaden, der Stau und dass die Feuerwehr stecken blieb, das war schon lange vorher geplant! 🤪

    • 1G
      14397 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Da haben sie mal wieder alles falsch verstanden Her fissner:



      Geplant sind lediglich die täglichen fahrlässigen Tötungen von Fahrradfahrenden und Zufußgehenden durch PKW- und LKW-Führer*innen!

  • "Nach neun Minuten ist Eichlers Hand gelöst."



    Da müsste doch noch mehr gehen: taz.de/Protest-geg...ransport/!5106546/

  • @RESTO

    Ach? Sie werden unterdrckt?

  • Es kommen da zwei Gedanken:

    1) Was passiert, wenn dieser Protest ganz genau so verpufft, wie FfF, und

    2) es wird nur noch über die Proteste gesprochen, kaum noch über deren Ziele.

    Hätte sie wohl besser ihr Abitur gemacht. Mit einem Katalog an Vorstrafen wird sie ihre Ziele auch nicht erreichen.

    • @DiMa:

      1) Dann wird es andere Protestformen und -gruppen geben. Wenn kein Umschwenken in notwendiger Geschwindigkeit und Umfang in Politik und Wirschaft stattfindet, wird es, düster ausgehen - so die Wissenschaft.



      2) Was für einen Fetisch reitet die Kleinbürger*innen (im Geiste), dass sie statt über Auswege aus der Klimakatastrophe über Bildungswege und Gesetzesbrüche diskutieren?

    • @DiMa:

      Spielen wir mal mit Abitur durch: Fertig gemacht, und



      1. danach vll. Politikwissenschaften studiert, in eine Partei eingetreten und dort von Hirarchie neutralisiert.



      2. danach vll. Meteorologie, Meeresbiologie usw. studiert, danach trotz Klima-Warnungen mehrheitlich überhört und sich nur noch mit Aktivisten solidarisierend.



      3. danach vll. VWL-/BWL-Studium -Modell einer ökologischen Gemeinwohlökonomie entwickelt und als utopisch erachtet verworfen bekommen.



      Ich kann Ihnen versichern, sollte diese Aktivistin zu den von Ihnen genannten "Ehren" kommen und gegen aller Erwartung auch wirksam werden, erlebten Sie einen für sich wohl unangenehmen Paradigmenwechsel.

    • @DiMa:

      O.k. dann gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran und äußern sich mal zur Klimakatastrophe..

      Was muss Ihrer Meinung nach geschehen, damit die Menschheit sich nicht alles zerstört, was sie in Jahrtausenden aufgebaut hat.??

  • Klimaforscher Latif forderte gerade westliche Ökonomien auf, China im Handel zu boykottieren, weil der Staat weiter auf Kohle setzt.



    Das ist der verzweifelte Appell eines Wissenschaftlers, der weiß, dass selbst ein 2. Grad-Ziel nur mit massiven Anstrengungen möglich wäre.

    Angesichts einer Bundesregierung, die Gas im Senegal fördern will und auf das unrealistische Wasserstoffmodell setzt, eine vollkommene Illusion.

    Das alte Business-Modell läuft weiter, nur mit grünen Anstrich.

    Wahrscheinlich sind 2,5 bis 3 Grad, oder mehr, denn einige Wissenschaftler warnen:



    Der IPCC habe den Szenarien einer wirklich katastrophalen Erderwärmung mit einem Temperaturanstieg von weit mehr als drei Grad bislang nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt, schreiben sie in einer im Fachjournal »PNAS« veröffentlichten »Perspektive« mit dem bezeichnenden Titel »Klima-Endspiel«.



    Dass Szenarien einer existenziellen Bedrohung bis hin zum Aussterben der Menschheit keine Endzeitfantasien seien, zeigt laut der aktuellen Veröffentlichung die gegenwärtige Entwicklung des Treibhausgasausstoßes. »Die Auswirkungen extremer Temperaturszenarien werden im Verhältnis zu ihrer Wahrscheinlichkeit zu wenig erforscht«, kritisiert Hauptautor Luke Kemp vom Centre for the Study of Existential Risk an der University of Cambridge. »Wir wissen ausgerechnet am wenigsten über die Szenarien, die am wichtigsten sind.«

    Die Letzte Generation legt den Finger genau in diese Wunde, doch der mediale Diskurs wird auf ein darfst du oder darfst du nicht verengt.

    Medien und Politiker wollen den massiven Alarmruf des Klimawissenschaftlers Latif nicht hören, der nur bedingt politisch werden kann.

    Während Medien und Politik versagen, spricht die Letzte Generation Klartext im Klimaschutz, warnt vor den extremen Risiken, die der IPCC, der auf politische Eintracht gepolt ist, nicht aussprechen kann und nicht genügend erforscht.

    www.spektrum.de/ne...erwaermung/2044870

  • Die finanzielle Unterstützung kommt unter anderem von meiner Spende. Sie haben Recht. Jetzt oder nie. Sonst sagen alle wieder, aber das haben wir doch nicht gewusst... es gibt nur diesen einen Planeten und wir sind an der kante ihn zu versauen. Für unser tägliches kapitalistische wagenrad... das uns aufgezwungen wird, schon klar. Aber dann müssen wir uns gegen die 2enden, die uns das aufzwingen...

    • @Christian Ziems:

      Sorry, aber "aufgezwungen" wird hier niemandem etwas. Wir machen freiwillig mit. Zum Beispiel meine Kollegin, 20 Jahre alt, Abitur, intelligent, leistungsbereit. Sie sei kürzlich von Köln nach Berlin geflogen. Das sei ja günstiger als die Bahn. Da fasse ich mir an den Kopf. Oder sollte ich mich mal an ihren kleben?

  • Der Aspekt der medialen Aufmerksamkeit ist inzwischen deutlich wichtiger geworden, als das ursprüngliche Thema.

  • für 9 eur und tempo 100 ...

    ok, ok.



    aber warum dann nicht den öpnv, die u-bahn, die stadtbahn blockieren oder auf der autobahn den max spielen ?

    sondern pkw stadtverkehr mit seiner diversität ?

    nun, es sind 2 % des deutschen verkehrsnetzes, wo kein tempolimit gilt.



    viel erfolg auf solcher rennpiste.

    • @adagiobarber:

      Sie stellen spannende Fragen.

      Warum der Stadtverkehr?

      Wollte LG den Kapitalismus abschaffen, würden sie sich vor Betriebe mit hohen Emissionen kleben.

      Hätten sie die Politiker als Adressaten, würden sie vor den Parlamenten und Partei-Büros sitzen.

      Das alles tun sie aber nicht.

      Sie kleben sich dort fest, wo es weder Politiker noch Unternehmen interessiert.

      Anscheinend geht es um etwa Anderes.

    • 1G
      14397 (Profil gelöscht)
      @adagiobarber:

      "nun, es sind 2 % des deutschen verkehrsnetzes, wo kein tempolimit gilt."

      Die Forderung lautet:



      Autobahnen 100



      Außerorts 80



      Innerorts 30

  • Was, wenn z.B. Rechte das machen, weil sie gegen etwas sind und sich auch im Recht glauben?



    Oder ist das "kleben" nur für bestimmte Gruppen mit bestimmten "Zielen" akzeptabel, für andere aber nicht?

    Wird hier nicht mit zweierlei Maß gemessen?



    Ich will weder "solche noch solche" auf der Straße geklebt sehen!

  • Die Frage ist nicht was dürfen Aktivisten, die Frage ist was darf der Staat? Und der Staat darf scheinbar die Lebensgrundlage der nächsten Generationen vernichten GG 20a wird also gekonnt ignoriert, auch ein Verfassungsurteil hat noch nicht viel verändert an den Maßnahmen der Bundesregierung. Da er eigentlich die Lebensgrundlagen schützen müsste und es nicht tut, ist jede Protestform die sich nicht gegen Menschen richtet gerechtfertigt. Wenn Menschen unter Unterdrückungsstrukturen leiden, oder leiden werden fragt doch niemand nach der Art der Protestform. Niemand würde nachträglich die Suffragettenbewegung, oder Rosa Parks (Bürgerrechtsbewegung) für ihre Protestform kritisieren, da beiden Bewegungen Protestformen vorausgegangen sind die friedlich waren und leider nichts erreicht haben. Entweder man spielt nach Demokratischen Spielregeln und die inkludiert 20a, oder man spielt ein Machtspiel man kann nur hoffen die Aktivisten haben schnell Erfolg in diesem Spiel, denn die Geschichte hat gezeigt was passiert wenn Regierungen sich nicht an ihre eigenen Gesetze halten.

    • @Floken Best:

      Nicht der Staat vernichtet die Lebensgrundlagen der Menschheit. Wir sind es. Also sofort



      die Gasheizung abstellen , Auto verkaufen und Handy abschaffen. Geht nicht ? Achso.

      • @Klempner Karl:

        Da geht schon einiges sofort: vegan ernähren und wenn mensch es sich denn überhaupt noch finanziell leisten kann: keine Urlaubsflüge, keine Kreuzfahrten, wenn mensch nicht das Auto abschaffen kann, da Arbeitswege zu lang, dann es zumindest außerhalb dessen stehen lassen, generell Konsum runterschrauben (Kleidung, elektrische Geräte) ...

    • @Floken Best:

      Der Staat vernichtet nicht.

      Wir alle vernichten.

      Das Problem, was LG hat, ist, dass der eindruck entstanden ist, es richte sich gegen bestrimmte Menschen.

      DIe LG-Proteste richten sich definitiv nicht gegen den Staat. Nur gegen Individuen.

      Da liegt auch der Unterschied zu Rosa Parks und den Sufragetten.

      • @rero:

        Tja , wir Bürger & Wähler sind Teil unseres Staates, genauso wie Industrie & Wirtschaft , die von uns gewählten Politiker Versagen nur leider durch mangelne Kompetenz in Fachfragen, da müssen Fachkräfte ran - aber da haben wir ja einen großen Mangel - wie unsere Abgeordneten ja schon festgestellt haben und vergeblich versuchen, dieses der breiten Masse in der Bevölkerung klar zu machen, die wenigsten hören halt richtig zu.

      • @rero:

        Schon. Der Staat schafft mit Gesetzen und Investitionen den Rahmen bzw. schädigt selbst anhand von Investitionen.



        Mensch könnte wohl, wenn mensch wollte, genauso widersinnig bezüglich des Widerstands von Rosa Parks herbeiphantasieren, dass sie die Individuen im Bus instrumentalisiert hätte und sich ihr Widerstand gegen Individuen im Bus gerichtet hätte.

  • Ist es nicht der permanent bis zum Exzess durch das kapitalistische System stimulierte Egozentrismus, der gnadenlos alles platt walzt, was sich ihm entgegenstellt? Leider sind immer noch viel zu viele Menschen der Überzeugung, dass der Slogan „Freie Fahrt für freie Bürger“ zur Garantie der freien Entfaltung der Persönlichkeit gehört. Für mich handelt es sich dabei um eine Hirnmuskelentzündung, die dazu führt, dass eine Begrenzung der Autobahngeschwindigkeit auf 120 den CO2-Ausstoß um neun Prozent senken würde und so dem Klimaschutz dient, geleugnet wird. klaus-staeck.de/20...erger-auf-der-a13/



    Die Interessen einer am Dax orientierten Autoindustrie fördert eine fahrlässige Ignoranz. Es ist diese Normalität des Gewohnten, des allzeit zur Verfügung Stehenden, des leichtlebigen Konsums, der einschläfert und vieles leichter ertragen lässt, wenn man verblödet ist.



    In Anlehung an dieses Zitat von Damans Wieser „Solange ich schreien kann und den Menschen mitteile, was mich bewegt, kämpfe ich gegen das Aufgeben“ macht es mich ehrfürchtig und stolz, dass es solche, vor allem junge, Menschen gibt.

  • Zeichnen wir doch mal ein größeres Bild.

    Mit dem Urteil des Verfassungsgerichts aus 2021 ist klar gestellt, daß die jüngere Generation ein RECHT darauf hat, daß in D-Land bestimmte Klimaziele erreicht werden. Wie dies geschehen soll, hat die Bundesregierung im festgelegt. Nur werden die notwendigen Anpassungsschritte derzeit innerhalb der Bundesregierung blockiert.

    Das bedeutet, den zumeist jüngeren Klima Aktivisten wird ihr RECHT vorenthalten..!!

    ..und das ist dann wohl auch ein wesentlicher Grund für ihre Aktionen.

    Wobei sich nun zeigt, daß der Protest von FFF nicht dazu geführt hat, daß die Bundesregierung ihre Bringschuld erfüllt hätte. Wäre das geschehen, hätte sich die "Letzte Generation" nach m.E. gar nicht erst bilden müssen. Deutlicher ausgedrückt: die Entstehung der Letzten Generation ist (maßgeblich) eine Reaktion auf die (bis dato bestehende) Weigerung der Bundesregierung das verbriefte Recht der jüngeren Generation einzulösen.

    Das hier nichts geschieht, was dem Rechtsanspruch (auch der Aktisten der LG) gerecht wird, ist schon für sich genommen ein Skandal.

    Das man aber nicht bereit ist, mit den Aktivisten zu reden, aber sehr wohl bereit, sie wegzusperren...das ist geradezu bodenlos.

    Die junge Generation wird gerade komplett verarscht und um ihre Zukunft betrogen...

    (also bitte.!!!..: hört mich diesem widerwärtigen Populismus auf und lasst uns mit der LG REDEN und überlegen, wie sie zu ihrem Recht kommen können)...

    • 1G
      14397 (Profil gelöscht)
      @Wunderwelt:

      @WUNDERWELT



      Vielen Dank für diese klugen Kommentar:



      Volle Zustimmung!



      Aber leider möchte meine Generation (Boomer) nicht reden, sondern konsumieren und Besitzstand wahren.

      • @14397 (Profil gelöscht):

        ...Besitzstand wahren beinhaltet eben das Klima zu erhalten...

      • @14397 (Profil gelöscht):

        Liegt aber auch zu großen Teilen daran dass wir das falsche Narrative nutzen.

        Den Menschen muss klar werden, dass Sie MEHR haben in einer klimagerechten Welt.

        MEHR Freizeit



        MEHR Natur und Tiere



        MEHR frische Luft



        MEHR Lebenserwartung



        MEHR Freiräume in der Stadt

        Klar hat dan jede/r weniger Schrott den er oder sie kauft und es wird wieder mehr Repariert und Gewartet.

        Ist es wirklich so schrecklich wenn die Caffeemaschiene oder der Drucker Jahrzente oder gar ein Leben lang hält? Oder Kleidung nicht mehr nach 5 Waschgängen zerfällt?

      • @14397 (Profil gelöscht):

        "Aber leider möchte meine Generation (Boomer) nicht reden, sondern konsumieren und Besitzstand wahren."

        Aber leider ist "LG" schon froh jetzt 500 Aktive zu haben - dabei gibt es ca 3 Mio Studierende, um mal eine Subgruppe der jungen Generation herauszugreifen.



        Und wenn man sich die Studierenden Parkplätze ansieht - Konsum und Besitzstand scheint auch in dieser Generation vorherrschend zu sein.

  • Sie müssen sich "immer wieder die Fragen gefallen lassen: Hat das noch etwas mit Klimaschutz zu tun?" Natürlich müssen sie sich Fragen gefallen lassen. Zum Glück für sie wurde in der Notaufnahme gearbeitet. Kann jemand sagen,, woher die finanzielle Unterstützung kommt? Ich hatte das schon einmal gefragt, wurde aber unterdrückt.

    • @resto:

      Da kann ich helfen:

      "Woher kommt das Geld? Über die Finanzierung schweigt sich die Gruppe aus, auch auf Anfragen des Tagesspiegels dazu antworten die Aktivisten nicht. Klar ist aber: Die „Letzte Generation“ gehört zum sogenannten A22-Netzwerk, das „zivile Widerstandsprojekte“ vereint, „die sich in einem brutalen Wettlauf gegen die Zeit für das Überleben der Menschheit einsetzen“, wie es in der Selbstbeschreibung heißt.

      Einer der Hauptfinanzierer des A22-Netzwerks ist der „Climate Emergency Fund“, der in diesem Jahr nach Angaben auf seiner Webseite mehr als vier Millionen Euro an verschiedene Projekte ausgezahlt hat. Zu den Köpfen hinter dem Fund gehört Aileen Getty, die Enkelin des Ölmagnaten J. Paul Getty, die in den Kampf gegen die Klimakrise investieren will. Die „Letzte Generation“ bekommt aber auch Spenden von Privatpersonen."

      Der Text ist aus einem Artikel im Tagesspiegel, leider hinter einer Paywall.

      www.tagesspiegel.d...ation-8902744.html

      • @Jim Hawkins:

        lässt sich aber aber auch bei pressreader.com lesen. mit ihrer Bibliotekskartennummer. In dem Artikel steht auch drin, um der Wahrheit Genüge zu tun, dass LG u.a. von diesem Netzwerk bekommt, nicht aber, wie Sie es vielleicht verstehen, quasi eine Filiale sind. Außerdem wenn Sie das Buch "Die Klimaschmutzlobby" gelesen, wissen Sie wieviel Kreativität und Geld unzählige Thinktanks der immer selben Ölfirmen im Laufe der Jahre aufgewandt haben um mutwillig alle Klimaschutzpolitik in den Schmutz zu ziehen und zu sabotieren. Ist ja ganz schön dass eine Getty-Enkelin 4 Millionen locker macht, verteilt auf viele Organisationen, um mal was Positives zu bewirken, aber gegen die Multimilliarden der Öl- u- Gas- Lobby ist das zum heulen wenig. Kann mir nicht vorstellen, dass hier irgendwer damit in Saus und Braus leben wird. Kann mir aber gut vorstellen, dass die Klimaleugner- RAF (Sprecher: Dobrindt, Söder, Merz) im Verein mit der Blöd nicht widerstehen kann und bald von finsteren Finanziers hinter linken Klimaterroristen fabulieren wird.

        • @ingrid werner:

          Schalten Sie doch Mal einen Gang zurück, ich bin kein Feind der LG, nur ein Kritiker.

      • @Jim Hawkins:

        4 Millionen? Damit werden sie nicht weit kommen. Ihre Gegner haben mehr als tausend mal so viel zur Verfügung

        • @Jörg Schulz:

          Wenn man sich mit Mächtigen anlegt, ist das immer so.

          • @Jim Hawkins:

            und zum Glück - aus grad gegebnem Anlaß - geht’s diesmal (noch) nicht um “Gewehrläufe“ Gellewelle&Wollnich!

            • @Lowandorder:

              Wollen wir hoffen, dass es nie dazu kommt.

  • "Wenn es das braucht, damit Leute zuhören, dann nehme ich diese Strafen in Kauf"

    Leicht gesagt, wenn man die "Strafe" eh nicht selbst bezahlen muss.



    Die Betrffenen der Aktionen sind überwiegend Menschen, die einer Arbeit nachgehen und den Lebensunterhalt für ihre Familien verdienen müssen. Im Berufsverkehr fährt niemand aus Spass oder zum Brötchenholen auf die Autobahn.

    Was wollen die Aktivisten von diesen Autofahrern? Dass sie zu Fuß gehen? Dass sie ihrer Verantwortung als Wähler gerecht werden? Ok, ist passiert, die Grünen haben die Macht - mehr kann der Wähler nicht tun. Jetzt sollten sich die Aktivisten an die Regierung wenden, die ihrem selbstverkündeten Wählerauftrag nicht nachkommt und nur greenwashing betreibt.

    Die Blockaden treffen die Falschen und schaden daher der eigentlich guten Sache.

    • @Jörg Schulz:

      "Die Blockaden treffen die Falsche"



      Die Zahl der PKW musste mindestens halbiert werden. Wer angesichts der bekannten und wissenschaftlich validierten Fakten noch immer auf das Auto 'angewiesen' ist, ist eben nicht Opfer, sondern Täter im gegenwärtigen Ökozid.

      • @Ingo Bernable:

        Sicher doch. Und die Wohnflächen müssen auch halbiert werden. Demnächst klebt die LG dann die Eingänge zu Hochhäusern zu, damit die dort wohnenden Täter im gegenwärtigen Genozid in anderen Wohnungen mit den dortigen Tätern zusammen wohnen.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Jörg Schulz:

      @: "mehr kann der Wähler nicht tun"



      Wenn das so ist: s.o. Hilflosigkeit und Beschämung. Tja, so eine Regierung aber auch.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Die Wut und der Argwohn gegen die so protestierenden Menschen wird auch durch Beschämung und subjektiv empfundene Hilflosigkeit genährt, in die sie sich konfontativ gebracht fühlen. Beschämung und Hilflosigkeit, selbst als Bürger nichts bzw. zu wenig zu tun oder tun zu können (aus welchem Grund auch immer) oder als Bürger in einem Land zu leben, in dem zu wenig getan wird.

    • @31841 (Profil gelöscht):

      Die Bürger lehnen das zu über 90 ab nicht wegen Hilflosigkeit, sondern weil die Blockaden von Rettungsdiensten und Nötigungen einfach nur als Bockmist ansehen.

      Zudem sind die Klimabewegten Bürger darunter auch einfach nur angenervt davon, dass wegen dieser Heiligen der letzten Tage die durch FFF aufgebauten hohen Sympathiewerte für die Klimabewegung in den Keller rutschen.

      Monate werden mit völlig überflüssiges Debatten über die Sinnhaftigkeit von Blockaden von Rettungsdiensten verblödelt.