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Radikalität von KlimaprotestenSchocktherapie for future

Nur mit gemäßigten Aktionen könne man Mehrheiten gewinnen, wird den Klimaschützern gern vorgehalten. Aber so einfach ist das nicht.

Ak­ti­vis­t:in­nen von „Just Stop Oil“ kleben vor Van Goghs „Sonnenblumen“ in London Foto: Just Stop Oil/reuters

W ann die „Gegenwartskunst“ begann, ist umstritten. Gerne wird der abstrakte Expressionismus als Endpunkt der klassischen Moderne markiert und der Beginn der „Gegenwartskunst“ mit dem Jahr 1954, als Jasper Johns mit „Flag“ einen Alltagsgegenstand umformte – die US-Flagge eben. Es war ein erstes Wetterleuchten dessen, was später „Pop Art“ genannt wurde. Manche würden wiederum als erste Ikonen der „Gegenwartskunst“ die Suppendosen-Bilder von Andy Warhol nennen, die einen Konsumgegenstand reproduzierten, den jeder kannte. Jüngst haben Klimaschützer ein Van-Gogh-Bild mit Suppe überschüttet, und der Liebhaber subversiver Selbstreferenzialität in mir hätte natürlich ersehnt, dass Campbell-Suppe über Warhols Campbell-Siebdrucke geschüttet worden wäre. Nun, man kann nicht alles haben.

Dass die radikalen Protestaktionen der Klimaaktivisten nicht nur auf Kunst abzielen, sondern auch Stilmittel avantgardistischer Provokation zitieren (vielleicht nicht mal bewusst), ist ja vielfach bemerkt worden, von der Anti-Kunst des Dadaismus bis über die Schüttbilder von Nitsch, die Übermalungen von Arnulf Rainer oder die Schockstrategien der Aktionskunst. „All art is propaganda“, bemerkte schon George Orwell, und so ist auch jede Zerstörung von Kunst zugleich Kunst und Propaganda. Oder so.

Natürlich kann man gegen die Attacken auf Kunstwerke einiges einwenden, obwohl bisher keine Kunstwerke zerstört werden, sondern vor allem Glasscheiben beschmutzt oder beschädigt wurden, hinter denen sich die Kunstwerke befanden. Ein Einwand wäre: Die Aktionen zwingen Museen, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen, was nicht nur Geld kostet, sondern Museen zu Hochsicherheitsinstitutionen machen kann, und das macht die Welt bestimmt nicht besser. Auch ist bei Protestaktionen zweifellos empfehlenswert, dass die konkrete Aktion des zivilen Ungehorsams in einem nachvollziehbaren Verhältnis zur Botschaft steht. Man besetzt, wenn man gegen Panzerlieferungen protestiert, ja auch eher Panzerfabriken und nicht die Wohnung von Herrn und Frau Maier. „Was kann ein Klimt-Bild für den Klimakollaps?“, die Frage drängt sich nicht nur Spießern auf, die sowieso keine Protestaktio­nen gut finden würden, also auch nicht, wenn man sich im Morgenverkehr an seinen SUV anklebt. Wenigstens die Spur einer kausalen Assoziationskette kann aber sicher nicht schaden.

Revolution ja, aber schmutzig soll nichts werden. „Extremisten“ und gar „Klimaterroristen“, werden die Aktivisten gescholten, was natürlich Unfug ist. Die Aktionen sind nicht extremistisch, aber sie sind, wie das ein Aktivist nannte, „drastisch“. Das Problem an drastischen Aktionen dieser Art ist, dass sie Mehrheiten abschrecken und womöglich sogar jene gegen die Anliegen der Engagierten aufbringen, die diesen eigentlich mit Sympathie gegenüberstehen.

Warmduscher verändern wenig

Aber die eigentlich interessante Streitfrage ist: Sollen Bewegungen, die eine Gesellschaft radikal verändern wollen, eher Aktionen setzen, die von Mehrheiten sofort unterstützt werden können? Oder ist es erfolgversprechender, auf drastische Weise vorzugehen, um einerseits Mehrheiten zu schockieren und andererseits entschlossene Minderheiten zu aktivieren? Auf diese Schlüsselfrage gibt es keine ganz leichte Antwort, gerade wenn man die Lehren der Geschichte berücksichtigt. Engagierte Minderheiten können Gesellschaften oft besser verändern als Warmduscher, die immer die Zustimmung von allen Seiten ersehnen.

Bringen wir etwas Systematik rein: Zunächst einmal kann man natürlich zu bedenken geben, dass die freundliche Art des Aktivismus, wie sie bisher „Fridays for Future“ setzte und etwa Greta Thunberg zu einer globalen Celebrity machte, viel freundlichen Zuspruch und Solidarität erntete, aber nicht die erwünschten Erfolge hatte, nämlich die entschlossene Öko-Wende. Nur ist mit dem Einwand noch nicht gesagt, dass ein radikaleres Vorgehen erfolgreicher gewesen wäre. Höchstwahrscheinlich wäre es noch „erfolgloser“ gewesen, wenn man unter „Erfolg“ klare, messbare Konsequenzen versteht.

Die Gefahr bei radikalen Aktionen ist nicht nur die der „Kriminalisierung“ des Protestes, sondern vor allem die gesellschaftliche Isolation der Engagierten. Die Gefahr beim moderaten Engagement ist allerdings, dass man wegen des Wunsches, anschlussfähig an Mehrheiten zu bleiben, die gesellschaftsverändernden Forderungen und Programmatiken so weich spült, dass am Ende kaum etwas davon übrig bleibt. Oder im schlimmsten Falle, dass man sich an eine imaginierte Mehrheit so anschmiegt, dass man unfähig wird, diese Mehrheit in die eigene Richtung zu verschieben.

Was kann ein Klimt-Bild für den Klima-Kollaps? Diese Kausalfrage drängt sich nicht nur Spießern auf

Das ist nicht trivial, wie man andauernd vorgeführt bekommt. Quer über den Globus hat in den vergangenen Jahren eine harte Rechte Politik und Diskurse massiv verändert, und zwar nicht, indem sie „gemäßigt“ oder „vernünftig“ vorging, sondern durch den Extremismus und das tägliche Gift der Verrohung, mit dem sie ganze Gesellschaften kontaminiert hat. Trump, Meloni & Co haben ja nicht Erfolg, weil sie sich sanft und schmeichelweich geben, sondern indem sie rabiat und aggressiv agieren, während die Gegenseite eher defensiv und „vernünftig“ ist.

Diese Tatsache nährt den Verdacht, dass nicht nur „rabiates“ Vorgehen Gefahr läuft, in Isolation zu enden, sondern dass umgekehrt auch zu vernünftiges Vorgehen einer Gefahr ausgesetzt ist, der nämlich, defensiv und wirkungslos zu bleiben.

Fakt ist: Es waren in der Geschichte immer radikale Minderheiten, die Veränderungsprozesse in Gang brachten, indem sie ein Thema auf die Agenda setzten und Gruppen entschlossener Engagierter bildeten, die die Veränderungen in Gang brachten. Noch radikalere Teile dieser Engagierten haben immer „übertrieben“, also breite Teile der Gesellschaft geschockt. Und Moderate wiederum haben danach Mehrheiten gewonnen, die akzentuierten Forderungen in Kompromisse übersetzt, die die Welt im besten Falle weiterbrachten.

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Robert Misik
Geboren 1966, lebt und arbeitet in Wien. Journalist, Sachbuchautor, Ausstellungskurator, Theatermacher, Universaldilettant. taz-Kolumnist am Wochenende ("Der rote Faden"), als loser Autor der taz schon irgendwie ein Urgestein. Schreibt seit 1992 immer wieder für das Blatt. Buchveröffentlichungen wie "Genial dagegen", "Marx für Eilige" usw. Jüngste Veröffentlichungen: "Liebe in Zeiten des Kapitalismus" (2018) und zuletzt "Herrschaft der Niedertracht" (2019). Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik 2009, Preis der John Maynard Keynes Gesellschaft für Wirtschaftspublizistik 2019.
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12 Kommentare

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  • "Fakt ist: Es waren in der Geschichte immer radikale Minderheiten, die Veränderungsprozesse in Gang brachten,...."

    Fakt scheint aber auch zu sein, dass manchen das ziemlich egal ist.



    Es wäre mir auch eher unheimlich, lernten Menschen jetzt plötzlich aus der Geschichte.

    Aber so scheint mir doch doch die Welt in Ordnung:



    Klimaaktivisten legen den Verkehr lahm.



    Der Bürger wird aus seinem Trott gerissen und ruft "das dürft ihr aber nicht"



    Die Zeitungen sind voll von Für und Wider.



    Und nichts passiert.

    Aktivisten haben genauso wenig Recht darauf gehört zu werden, wie der Bürger auf einen störungsfreien Alltag.



    Zumindest das Wissen darum haben die Aktivisten den Achsovernünftigen vorraus, wenn sie sie, in dem Bewußtsein eine Straftat zu begehen, ihrem moralischen Kompass folgen und dafür das Risiko eingehen, verureilt zu werden.



    All die vielen, die angeblich begriffen haben, dass es so nicht weitergeht mit der Klimaerwärmung und jetzt behaupten, es bringe nichts, sich festzukleben, mögen bitte Vorschläge machen. Weil ich das nicht erkenne, sehe ich es ehrlich gesagt als reine Bequemlichkeit an, Merz und co. die Arbeit für sich erledigen zu lassen, die jetzt jetzt den Ton verschärfen und fordern, dass die Staatsgewalt durchgreifen soll.



    Sorry liebe Bleifüße, meine Sympathie gehört den Aktivisten!

    Die Moderation: Der Kommentar wurde geändert. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Vielen Dank.

  • Als älterer Mensch, auf dem Land lebend und in der Mobilität eingeschränkt amüsiere ich mich köstlich über den hier oft vertretenen Vulgär-Radikalismus. Manche Diskutanten scheinen von der Lebenswirklichkeit vieler Menschen keine Ahnung zu haben. Welche konkreten Maßnahmen kann denn Deutschland mit welchem Erfolg umsetzen? Welche nicht-fossilen Energieträger können denn nach heutigem Wissensstand die Grundlast abdecken? Oder müssen wir nur den Kapitalismus überwinden? Welches andere Wirtschaftsmodell ist denn erfolgsversprechender? Oder genügen 9-Euro-Ticket und/oder Tempolimit, um das 1,5 Grad-Ziel einzuhalten bzw. zu erreichen. Aber Deutschland soll und will ja Vorbild sein im Kampf gegen den Klimawandel, auch wenn wir nur 1-2 Prozent der kritischen Emissionen konkret beeinflussen können.

    • @Hans Hermann Kindervater:

      Sie sollten anerkennen, dass es wohl den Aktivisten nicht um egoistische Ziele geht, sondern um das Wohl aller.



      Ihre Ausführungen erweckten bei mir den Eindruck, es gehe Ihnen auch darum, wenn Sie verlangen, Ihre Situation sollte auch mitgedacht werden.



      Ich erkenne bei Ihnen, dass Sie, im legitimen Wunsch, im Alter die Früchte ihres Lebens genießen zu können, sich durch die Aktivitäten der letzten Generation etc. gestört fühlen. Das wäre ein egoistischer Ansatz.



      Die Fragen, die sie aufwerfen, sind nicht etwa neu. Sie sind dazu angedacht, Zweifel zu säen, denn für jede Einzelne haben Sie für sich doch schon längst eine Antwort gefunden.



      Schade, dass sie nicht mehr neugierig sind.

      Niemand ist verpflichtet gutzuheißen, was die Aktivisten tun.



      Mir selbst fällt es auch schwer zu glauben, dass es was bringt. Trotzdem sind es Menschen, die sich für eine Sache einsetzen, die Ihnen wichtig ist.



      Das sollte weder kriminalisiert noch heroisiert werden, sondern den Gerichten überlassen werden, darüber zu urteilen, was als strafbar zu bewerten ist.

      Dass manche jetzt meinen, wer sich für gesellschaftliche Veränderungen einsetzt, muss Zuspruch bekommen, weil ein Blick in die Geschichte zeigt, dass diese in der Regel durch Revolution bewirkt werden, halte ich allerdings für gefährlich, weil die Gefahr besteht, dass Zweifel an der eigenen Entscheidung weggewischt werden und am Ende für das "Gute" gekämpft wird. Ich denke, die Geschichte hat auch gezeigt, das das nach hinten losgeht.



      Durch Kriminalisierung und überzogene Forderungen nach härteren Strafen wird das mmn. sogar noch befördert. So schafft man sich mit Sicherheit die Radikalen, vor denen gewarnt wird.



      Und das alles nur, um nicht aus dem Alltagstrott gerissen zu werden.

  • Wen "radikal" bedeutet, an die Wurzel, an die Ursache zu gehen - welche Alternative gibt es denn dann bei Überlebensfragen zur Radikalität?

  • Guter Artikel.



    Es braucht radikale Akteure, damit die Gemäßigten ernst genommen werden.



    Und: je radikaler die Radikalen, um so effektiver wirken die Gemäßigten.



    In diesem Sinne - freuen wir uns über die Opferbereiten und hoffen auf das weitere.

    • @mensch meier:

      Offensichtlich befinden die Leser der TAZ, ob prakizierter Radikalismus tolerabel ist (alles was aus der linken Ecke kommt) oder eben nicht (alles Andere). So wird es nicht funktionieren!

  • Wenn man die Kritik an der letzten Generation so hört (gerade von Linken) hat man das Gefühl, da haben ziemlich viele in Geschichte nicht aufgepasst. Oder ihre eigene verdrängt. So in etwa: "Protest darf niemals stören und nur positive Gefühle wecken." Als ob das jemals bei irgendwelchen relevanten und wichtigen Protesten der Fall gewesen wäre. Danke für den Artikel.

  • Veränderungsprozesse in Gang gebracht schon, allerdings hat sich eine nachhaltige Veränderung, sofern sie überhaupt stattgefunden hat, erst über viele Umwege und über viele Jahre hinweg gezeigt.



    Also: Radikalität im Sinne von neue Denkweisen anstoßen hat geschichtlich oft Sinn ergeben und auch Erfolg gehabt, in der Praxis ist diese Radikalität oder, je nachdem, dieser Extremismus, jedoch meistens nicht der beste Weg gewesen, da bei der Umsetzung sich die Geister oft scheiden.

  • Wenn schon von kausalen Assoziationsketten die Rede ist, verstehe ich nicht, wie im Nebensatz abgehandelt wird, dass Museen nun gezwungen wären die Sicherheit zu erhöhen. Das erschliesst sich mir auch nach wiederholtem Abwägen nicht.



    Da gibt es ausreichend Alternativen.

    Zur Hauptfrage bleibt nur zu sagen, dass nun nach Jahren oder gar Jahrzehnten der Untätigkeit in vielen Bereichen vielen Menschen verständlicherweise die Geduld abgeht, den Mittelweg zwischen "zu moderat" und "zu radikal" zu suchen. Kompromisse haben geschichtlich meines Erachtens noch zu keiner Revolution geführt, bzw. zu der Transformation die mittlerweile nötig ist.

  • Damit ist die politische Kritik aller Farben, an den Aktionen also doch nur Ausdruck der Überforderung der politischen Klasse, weil sie eine Veränderung des Bisherigen vermeiden. Kurz gesagt: Die Warmduscher schreien als Reaktion zur Ablenkung laut herum, um nicht eingestehen zu müssen, das sie selbst bislang nichts getan haben und Mitschuldig sind.



    Hoffentlich werden die Kaltduscher durch Anbiederung mit einer gemischten Temperatur sich nun nicht beleidigt ihr Ziel nehmen lassen, damit die Warmduscher weiterhin im Winter auch draußen dem Feuchtfröhlichen frönen können.

    Ernsthaft, ist die Reaktion der politischen Klasse mit Billigung der verfassungsrechtlich nicht gedeckten Ingewahrsamnahme durch die Exekutive ein weit größerer Skandal als die radikalen Kunstaktionen der letzten Generation.

    Aber bis die Mehrheit der Warmduscher das verstanden hat werden diese selbst im Freien Kaltduschen, da bis dahin die Erderwärmung bei weit über 1,5°C angestiegen sein wird. Doch wer konnte das heute schon wissen, da es so wirklich kommen wird.

    Na dann gute Nacht - aber wir leben eben nur einmal auf dieser Welt. Ist es dann nicht korrekt zu sagen, nach mir die Sintflut. Und gab es das nicht schon früher schon. In der Bibel steht einiges davon geschrieben, oder nicht?

  • Die Proteste bewegen sich doch vor allem innerhalb der Aufmerksamkeitsökonomie. Beachtung resp. Aufregung gibt es exakt so lange bis das nächste Image aufpoppt.

    Und dann ist auch nicht das Anliegen das Thema, sondern die Tat, wie die Reaktionen der Politik zeigen. Statt zu sagen, wir haben euch gehört und suchen nach Lösungen, prüft man die Spielräume des Rechtsstaats gegen die Störenfriede.

    Andererseits gut mögliche, dass es bei der Anti-AKW Bewegung nicht so viel anders war, damals mündete der Protest allerdings in einer neuen politischen Kraft, welche das politische Handeln selbst in die Hand nahm.



    Gut möglich, dass es ein weiteres Mal so kommt, dann aber sollten die Parteien schon aus Eigeninteresse sich mehr mit dem Thema als mit den Aktionen befassen.

  • Was haben die radikaleren Protestaktionen bisher gebracht? Außer medialer Aufmerksamkeit (eher für die Art der Proteste und weniger den Klimaschutz).