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Aus für Erhöhung des RundfunkbeitragsWie man einen Rundfunk bespart

Weil Sachsen-Anhalt sich querstellt, fehlen den öffentlich-rechtlichen Sendern ab Januar Milliarden. ARD und Deutschlandradio wollen klagen.

Sparen beim Rundfunk, kein neues Thema. Gespart wird bereits. Den Rechten reichts nicht Foto: Kzenon/imago

Berlin taz | Bisher schien es wahrscheinlich, nun ist es sicher: Es gibt keine Erhöhung des Rundfunkbeitrags zum 1. Januar. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat eine entsprechende Abstimmung im Landtag verhindert, die für kommende Woche geplant war. Das geht, weil der Rundfunkbeitrag in einem Vertrag zwischen den Ländern festgelegt wird, dem sogenannten Medienänderungsstaatsvertrag. Den unterzeichnen die Minis­ter­präsident*innen und holen sich anschließend die Zustimmung ihrer Parlamente. Haseloff hat aber nun am Dienstag seine Unterschrift zurückgezogen, damit hat der Landtag in Magdeburg nichts mehr, worüber er abstimmen könnte. 14 Länder hatten zuvor bereits einer Erhöhung des monatlichen Beitrags um 86 Cent auf 18,36 Euro pro Haushalt zugestimmt. Thüringens Abstimmung steht noch aus, es wird dort mit Zustimmung gerechnet.

Es müssten aber alle Länder zustimmen. Da Sachsen-Anhalt ausschert, bleibt der Rundfunkbeitrag bei 17,50 Euro. Vorerst. Das bedeutet, dass öffentlich-rechtlichen Sendern ab dem Jahreswechsel Einnahmen fehlen werden, mit denen sie zuletzt rechneten und die ihnen von der zuständigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) auch bescheinigt wurden. Nämlich 1,8 Milliarden Euro in vier Jahren, die zum Großteil aus dem Mehr an 86 Cent pro Haushalt eingesammelt werden sollten.

ARD und Deutschlandradio haben am Dienstagnachmittag bereits angekündigt, Verfassungsbeschwerde einzulegen, um eine bedarfsgerechte Ausstattung für ihren verfassungsrechtlichen Auftrag einzuklagen. Das taten sie schon einmal, im Jahr 2005. Damals hieß der Beitrag noch Gebühr und die Bundesländer hatten diese um 21 Cent weniger angehoben als von der KEF empfohlen. ARD, ZDF und Deutschlandradio bekamen damals recht. Das höchste Gericht gestand ihnen den von der KEF empfohlenden Beitrag zu und wies die von der Politik vorgelegte Begründung für die Absenkung zurück. Grundlage dafür ist, dass die Landesregierungen keinen Hebel haben sollen, um auf die Sender politisch einzuwirken. Deswegen haben sie nicht einfach so das letzte Wort beim Rundfunkbeitrag, sondern müssen normalerweise gut begründen, wenn sie von einer KEF-Empfehlung abweichen.

Eine solche Klage vor dem Verfassungsgericht klärt sich aber nicht mal eben in ein paar Tagen. Das Verfahren damals dauerte über zwei Jahre. Bis dahin würden den Sendern die Einnahmen fehlen, es könnte zu Liquiditätsengpässen kommen. Im Management einiger Sender wird jetzt schon teils der Finanznotstand ausgerufen. Die kleinen Anstalten bangen sogar um ihr Bestehen.

Not bei den Kleinen

Für Radio Bremen etwa, die kleinste Landesrundfunkanstalt in der ARD, attestierte Intendantin Yvette Gerner bereits im März dieses Jahres, dass es eng werden könnte, sollte die Erhöhung des Rundfunkbeitrags kippen. Ohne eine Beitragserhöhung würde Radio Bremen gleich doppelt verlieren. Zum einen wegen der fehlenden Einnahmen durch die Erhöhung selbst. Zum anderen wegen des ARD-Finanzausgleichs der großen Sender, von dem die strukturschwachen Anstalten, Radio Bremen und SR, abhängig sind. Denn auch diese Zahlungen sind eng die Höhe des Rundfunkbeitrags gekoppelt. In Bremen wird eine Beitragserhöhung deshalb besonders dringend benötigt. 86 Cent mehr sind gerade so viel, dass Radio Bremen weiter seine Aufgaben erfüllen könne. Ohne die würde es zwangsläufig zu Einschnitten im Programm kommen.

Gerade die kleinen Anstalten innerhalb der ARD sind immer beliebte Argumente für diejenigen, die einen kleineren Rundfunk wollen. Braucht es wirklich neun ARD-Anstalten? Kann Radio Bremen nicht im NDR und der Saarländische Rundfunk im SWR aufgehen? Die Frage ist nicht neu. Aber dabei bewegt man sich finanziell nicht annähernd in dem Bereich, der gerade verhandelt wird. Radio Bremen und SR geben pro Jahr zusammen etwas über 200 Millionen Euro aus, auf vier Jahre gerechnet knapp 1 Milliarde. Würde man beide Anstalten abschaffen, dann würde man aber nicht diesen kompletten Betrag einsparen, sondern nur den Teil für die eigene Verwaltungsstruktur. Denn eine Rundfunkversorgung für Bremen und das Saarland würde ja weiter gebraucht.

Ebenfalls gerne angesprochen werden die üppigen Gehälter der In­ten­dant*i­nnen. Die obersten Chef*innen der einzelnen Sender verdienen im Jahr zwischen 245.000 Euro (Thomas Kleist, SR) und 395.000 Euro (Tom Buhrow, WDR). Was für eine beitragsfinanzierte Institution gewiss schwer vermittelbar ist. Allerdings: Selbst wenn man die Gehälter senkte, sagen wir für ein Rechenbeispiel, halbierte, wären hier allenfalls 7 Millionen pro Beitragsperiode einzusparen. Viel Geld, aber nicht annähernd die Dimension, um die es sich aktuell dreht.

Das Einstellen der kleinen Sender und Senken der Intendantengehälter würden also nur bedingt etwas verändern. Ein wirkliches Schrumpfen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks müsste viel radikaler ansetzen. Sparen so, dass der Beitrag tatsächlich merklich sinken könnte, würde bedeuten: Weniger öffentlich-rechtliche Hörfunksender, es gibt in Deutschland über 70. Oder: raus aus dem Sportgeschäft. Die Sport-Übertragungsrechte allein kosten über 1 Milliarde pro Beitragsperiode.

Solche Einschnitte sind weitaus unbeliebter als der abstrakte Verweis auf den „aufgeblasenen“ Rundfunk. Am Sport und an der Lokalwelle hängen Hö­rer*in­nen dann doch. Das politische Dilemma: Ein Schrumpfen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wäre mit vielen Widerständen verbunden. Zustimmung für Pauschalkritik am Rundfunk und am Beitrag gibt’s dagegen beinahe umsonst.

Sparen durch Stellenabbau

Dazu muss man auch sagen: Gespart wird bereits, auf Druck der Länder, die einen Eklat um den Beitrag, wie es ihn jetzt gibt, genau vermeiden wollten. Die ARD-Anstalten haben in den letzten Jahren 4.800 Stellen abgebaut, weitere 390 Stellen sollen bis 2024, also in der laufenden Beitragsperiode, wegfallen. Das ZDF hat 562 Stellen abgebaut. Bisher wurde so gespart, dass das Programm nicht direkt betroffen war.

Wenn jetzt über Jahre Gelder fehlen, dürfte sich das ändern. Es lässt sich zwar am Programm drehen, ohne dass es gleich auffällt. Radiomoderator*innen die Technik ihrer Livesendungen selbst fahren lassen spart eine zweite Stelle. Wortminuten durch Musikminuten ersetzen ebenfalls. Und für die weniger populären Uhrzeiten Programme zusammenlegen.

Langfristig dürfte es aber auch die Vielfalt des journalistischen Angebots verringern und den Spielraum für Innovation nehmen. Schon jetzt planen die Sender keinen Cent Mehrausgaben für den Bereich Digitalisierung. Die möglicherweise wichtigsten Ausgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, nämlich die Modernisierung des Journalismus, werden querfinanziert.

Die Debatte um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wäre eine über Schwerpunkte. Verfechter*innen eines geschrumpften Rundfunks auch außerhalb des rechten Lagers hoffen, dass die Anstalten so dazu bewegt werden, ihre Prioritäten stärker zu setzen und das Alte von Grund auf neu zu denken. Andere dürften befürchten, dass dieser Prozess bereits im Gange ist, eine posi­tive Weiterentwicklung durch die jetzige Entwicklung aber gebremst wird.

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77 Kommentare

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  • Hallo,

    es ist wirklich putzig, was dabei herauskommt, wenn man länger am Ball bleibt bei Themen, die schon von der Tagesordnung verschwunden sind. Weil die grundsätzliche Frage einer berechtigten Gebührenerhöhung ja immer noch besteht, habe ich heute einfach mal im Browser den Suchbegriff „Haseloff“ eingetragen und finde einen Link zu dessen aktuellem Interview [ 1 ]. Und siehe da:

    > „ … ( Frage: ) Der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow ist im November extra noch mal zu einem parlamentarischen Abend nach Magdeburg gereist, um mit den Landtagsabgeordneten zu diskutieren. … ( Antwort Haseloff: ) Der ARD-Vorsitzende hat den Abgeordneten erklärt, dass sie in diesem Verfahren im Grunde nur eine notarielle Funktion hätten … sie seien 'Verantwortungsverweigerer'. … Auch die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hat ja mehr getan, als nur eine Beitragserhöhung zu empfehlen. Sie hat auch Reformen bei den Öffentlich-Rechtlichen angemahnt und Ausgabendisziplin, ja eine Evaluation von außen. Dieser Teil des KEF-Reports wird immer gern unterschlagen. … "

    [ 1 ] www.welt.de/politi...t-ARD-und-ZDF.html

    Netter Gruß,



    Thomas Dräger, D-67098

  • Hallo,

    da gibt es einen Zeitungsartikel, der die Sache von mehreren ( ! ) Seiten beleuchtet [ 1 ]: „ ... wichtiger aber wäre es, eine Idee endlich in die Praxis umzusetzen … : die Unverwechselbarkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit kommerziellen Wettbewerbern zu verbessern. …



    Daß das System dringend reformbedürftig ist, darüber diskutierten Medienpolitiker schon, als viele Abgeordnete der AFD noch nach dem Sandmännchen ins Bett mussten. …“ ( Reihenfolge der Zitate von mir geändert ).

    [ 1 ] www.faz.net/aktuel...tung-17099473.html

    Netter Gruß,



    Thomas Dräger, D-67098

  • Nur kurz angesprochen ...



    die Milliarden schwere Beitragserhöhung wurden mit nur 86 Cent verniedlicht. Gescheitert.. ist von Milliarden Einahmenverlusten die Rede.



    Chapeau !



    Das ist Sophismus vom Feinsten

    • @Pace#:

      Das Gesetz der großen Zahl: Man kann jede beliebige positive Zahl beliebig aufblähen, indem man sie mit einer anderen hinreichend großen Zahl multipliziert.



      Sie könnten in ihre Berechnungen ja auch noch die in D beliebten tausend Jahre einfließen lassen, und schon wären Sie im Billionenbereich.

  • Wo man hinsieht wird davon ausgegangen, dass der ÖRR sich selbst weiter entwickeln kann und es ihm gelingen könnte dem Online-Zeitalter zu trotzen. Das kann dem ÖRR aber nicht gelingen. Die Gründe dafür sind diesselben wie bei den Zeitungsverlagen. Aus einem Print-Redakteur kann man keinen Online-Redakteur machen. Wir haben das bei Burda versucht und sind kläglich gescheitert. Es lag noch nicht einmal am Wollen. Viele Chefredakteure wollten dann schon nach einiger Zeit, zumal sie das Medium gereizt hat. Sie konnten ihr Denken und ihr altes Wissen aber nicht einfach über Bord werfen und z.B. einen wesentlich kürzeren Online-Beitrag produzieren, der aber denselben Inhalt hat, wie ein Print-Beitrag. Hat man dann den Beitrag gekürzt, hatte man einen total beleidigten und demotivierten Chefredakteur vor sich sitzen. Dieser Effekt zog sich durch alle Ebenen. Die Lösung war: Lasst die alten Strukturen wie sie sind und baue etwas neues auf.



    Und das ist auch die einzige Lösung für den ÖRR. Lasst das alte lineare Fernsehen bis 2025 auslaufen und baut eine eigene Online-Plattform, die auch den Bereich TV bedienen kann. Werft dabei das alte Personal komplett aus dem Boot. Und beteiligt endlich die Gebührenzahler direkt an der Programmentwicklung, z.B. über einen von den Zuschauern gewählten Publikumsrat. Daran führt sowieso kein Weg mehr vorbei. Und vermeidet beim neuen ÖRR jeglichen Politikeinfluss. Das geht ganz prima - man muss nur wollen und nicht nur von Demokratie reden.

  • Den Krankenhäusern, den Schulen, den Sportvereinen, vielen Kommunen und vielen anderen mehr fehlen auch Milliarden, dürfen die auch klagen?

    • @TazTiz:

      Klagen darf jeder. Ich wehklage jeden morgendlichen Arbeitstag.

  • Es werden ja viele interessante Aspekte genannt. Grundsätzlich bin ich mit dem ÖRR nicht unzufrieden, auch wenn die Berechnung der Gebühren pro Haushalt für mich bedeutet, dass ich ca. 1,5 % meines Einkommens hierfür aufwenden muss. Sehr viel Luft sehe ich aber bei den Einkommen der Angestellten der ÖRR. So betragen die Personalaufwendungen für Mitarbeiter ohne Pensionsrückstellungen fast 94000 EURO pro Jahr bei der ARD. Eine einfache Lösung wäre also eine Reduzierung der Löhne und Gehälter um mindestens 20 %. Dann braucht es die nächsten 50 Jahre keine Gebührenerhöhung und auch das Programm könnte verbessert werden. Das wäre doch mal Solidarität von Mitarbeitern des ÖRR, die die letzten Jahre wirklich mehr als genug profitiert haben.

    • @rolf -berlin:

      (Auch) Sie wissen offenbar nicht, was seit bereits Jahrzehnten im ÖRR los ist. Uninformiert kann man Erzählungen folgen, die funktionieren wie die Propaganda in der Schuldenkrise. Angeblich war dort ein ganzes Land Subjekt und d e r Grieche faul, macht sich die Taschen voll oder erpresst d e n fleissigen, arbeits- und sparsamen Deutschen.

      Fraglos ist eine Intendanz zu diskutieren und auch eine Verwaltungs-Leitungsebene, die ihre Legitimität und Existenz damit rechtfertigt, die Dummheit neoliberaler Exceltabellen als ökonomische Intelligenz zu verkaufen.



      Zumal sie damit eigentlich faktisch nur verhindert, dass ihre eigenen Posten wegrationalisiert, prekarisiert - also outgesourced werden.

      Jene die in Breite und Tiefe in künstlerisch-technischen Berufen, in der Masse der inhaltlichen Produktion und auf der Ebene der durchschnittlichen Sachbearbeitung und Produktionsorganisation das Rückgrat, die Hand und den tatsächlichen Kopf des ÖRR bilden, sind in Wahrheit seit Jahrzehnten bereits mit Kündigung, schlechteren Arbeit- und Vertragsbedingungen konfrontiert.



      Folge der Mantras, nach denen ÖRR jedes Jahr billiger werden muss. Es ja tatsächlich auch wird. Allein der RBB sparte letztes Jahr 30 Millionen gegenüber dem Vorjahr ein.



      Das ist wenn man denkt, wie auch bei allem anderen kapitalistisch dummgedacht wird: Muss doch immer billiger werden. Die Styroplatte, das Antibiotikum...einfach mehr davon, irgendwo anders, wo Arbeitsrecht nix gilt. Keiner nach Produktions-Nebenkosten-Realität fragt.

      Mit einem Beispiel: Der RBB tut in Cottbus so, als habe er ein Regionalstudio. Unterhält dort aber seit Jahrzehnten kein festangestelltes Kamera-Aussenteam. Wovon sollte man als Kamerassi, Kameramensch in Cottbus sonst leben? Als angeblich "Freier"? Also fahren "Freie" mit eigener Firma auf eigene Kosten jeden Tag von Berlin. Kamerassi: 150 Euro 13 Std /Tag auf Rechnung (!)



      Und Job gibts nur, wenn Studio Cottbus noch Budget für einen Aussenbericht hat.

      • @Martinxyz:

        Schön, dass Sie sich sicher sind, was ich und nach Ihren Angaben andere nicht wissen. Dabei gehört zum ÖRR auch die Grundversorgung und somit auch die Information über die Einschränkungen, die Sie nennen. Ich habe mich im ÖRR, in den Veröffentlichenungen des KEF und anderen Medien über die Kosten der Mitarbeiter des ÖRR informiert. Die angegebenen fast 94000 EURO pro Jahr an Personalaufwendungen enstammen dem Bericht des KEF (kef-online.de/file...e/22._Bericht.pdf) für das Jahr 2019.

        So wie Sie es formulieren, werden die Leute die den eigentlichen Job für die Programmgestaltung der ÖRR machen, also -Ihre Formulierung- "Jene die in Breite und Tiefe in künstlerisch-technischen Berufen, in der Masse der inhaltlichen Produktion und auf der Ebene der durchschnittlichen Sachbearbeitung und Produktionsorganisation das Rückgrat, die Hand und den tatsächlichen Kopf des ÖRR bilden ...." mit einem Lohn weit Unterhalb des Mindestlohns abgespeist, also 150 Euro/13 Stunden auf Rechnung.

        Das schreit doch dann geradezu nach Einsparungen. Eine Reform könnte also in der Tat dazu führen, dass die Rundfunkbeiträge halbiert, die Qualität erhöht und auch Ihr Einkommen verdrei- oder vervierfacht werden. Denn mit den bisherigen und auch geplanten zukünftigen Personalaufwendungen werden ja nach Ihren Angaben nur die Leute bezahlt, die den ÖRR eben nicht ausmachen.

        Und: Bevor Sie jetzt antworten, möchte ich Sie bitten, zu überlegen, ob es tatsächlich Ihre Postion ist, den ÖRR abzuschaffen, denn das wäre die logische Konsequenz Ihrer Ausführungen. Ich halte einen ÖRR für unverzichtbar. Aber er sollte nicht dazu dienen, dass nur Leute davon profitieren, die gar keinen Anteil am Programm haben.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - wirft ein -

    “ Rundfunkbeitrag -

    INGO BERNABLE:



    "Woran es im ÖR-Systm mangelt ist eine Instanz die Wachstum und "Vielfalt" sinnvolle Grenzen setzt. Die Politik kann es nicht, was auch gut und richtig ist, die Sender selbst haben daran natürlich kein Interesse und die KEF kann nur überprüfen ob der angemeldete Bedarf auch dem tatsächlichen Bedarf entspricht."







    Erstaunlich, dass weder die taz-Autor*innen noch die Kommentator*innen den Rundfunkrat auf dem Schirm haben, und dass sogar behauptet wird, es mangle an einer Instanz, "die Wachstum und Vielfalt sinnvolle Grenzen setzt" de.wikipedia.org/wiki/Rundfunkrat







    Ich würde es begrüßen, wenn die politischen Parteien zur kommenden Bundestagswahl ihre Positionen zum ÖRR und zum Rundfunkbeitrag klarstellen, obwohl der Staatsvertrag zum ÖRR Ländersache ist. Z.B. Herr Ziemiak und Ralph Brinkhaus sollen sich mal äußern. Obwohl.. Herr Z. wird dann vermutlich nicht mehr Generalsekretär der CDU sein.



    Aber auch die Positionen der Spitzenkandidaten aller Parteien zum Thema interessieren mich. Und die soziale Komponente zum Pflichtbeitrag muss neu besprochen werden.“







    kurz - Wäre schonn schön! Gellewelle.



    Wenn in die Politikaster & die Medien a toto - bis in die taz - wa!



    Ihre Schularbeiten machen würden!



    Doch Doch - Schön wär‘s schonn - 🎅🏻 -

    • @Lowandorder:

      Der Rundfunkrat ist eine nicht ganz unproblematische Einrichtung.



      Die gesetzlichen Bestimmungen für die Rundfunkräte werden von den Ländern festgelegt. Bei der Besetzung finden sich i.d.R. nur die üblichen Verdächtigen der großen Parteien und ihrer Nebenstellen, weshalb selbst das Bundesverfassungsgericht gelegentlich schon Staatsferne und Vielfaltssicherung anmahnen musste.

      Die AfD in Sachsen-Anhalt spricht sich zwar auch gegen eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags aus, möchte aber eigentlich nur mehr Einfluss auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben. Wenn es etwa nach der AfD in Sachsen gehen würde, müssten im Rundfunkrat dort mindestens 25% der Mitglieder von der AfD besetzt werden. Die Frage lautet nun: Wäre das demokratisch und führte das dann zu mehr Vielfalt und Demokratie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk speziell und ganz allgemein in Deutschland?

    • @Lowandorder:

      Erstaunlich, dass weder die taz-Autor*innen noch die Kommentator*innen den Rundfunkrat auf dem Schirm haben, und dass sogar behauptet wird, es mangle an einer Instanz, "die Wachstum und Vielfalt sinnvolle Grenzen setzt" de.wikipedia.org/wiki/Rundfunkrat

      Der zitierte Kommunarde erwähnt die Rundfunkräte in der dem von Ihnen gewählten Zitat folgenden Zeile.

    • @Lowandorder:

      &Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - klärt auf:





      Ich muss mich korrigieren. Ich hatte per Bowserfunktion das Wort "Rundfunkrat" suchen lassen und nix gefunden. INGO BERNABLE hatte schon von "Rundfunk- und Fernsehräten" geschrieben. Darum hatte ich seine Bemerkungen nicht gefunden. Ich teile aber seine Meinung zu diesen Institutionen nicht. Gerade dort muss eine Meinungs- und Willensbildung zu Verbesserung/Änderung der vorhandenen Strukturen stattfinden.“

      kurz - “Alle Unklarheiten beseitigt? - 🤫“



      Na dann!;)

      • @Lowandorder:

        Für den ÖRR gilt, was Jean Luc Godard fürs Kino, für Filme sagt:



        "Es geht nicht darum politische Filme zu machen, sondern darum politisch Filme zu machen."

        "Politisch" meint natürlich nicht in öder Einfältigkeit, "politisch" sei, im Namen oder zugunsten einer (möglichen) Regierungspartei "politisch" tätig zu sein.

        Der ÖRR "spart" bereits seit Jahrzehnten. Also wie alles sonst in der kapitalistischen Produktionsweise wurde er vordergründig "billiger".

        Um den Preis des Qualitäts, Niveau- und Mutverlustes beim eigentlichen Produktionsausstoss. Weiterhin haben die ebenfalls seit Jahrzehnten wiederholten Spar-die Taschen-voll machen-Mantras, die Prekarisierung, das Leiharbeits- und outsourcing-Unwesen in allen ÖRR-Sendern produziert, das in besonders scharfer Form inzwischen das Rückgrat unserer Versorgung mit Fleisch und Wurst bildet.

        Gilt also wieder einmal Differenz, redlicher Kontext, unterschiedliche Agenda und schlichte Propaganda zu unterscheiden.



        Zumal wir hier über die Grundlage reden, mit der wir uns im Stuhlkreis zum aushandeln von allerlei im Gemeinwesen treffen. Den Schweizern war zum Glück mehrheitlich klar, wie wichtig eine gemeinsame Informations- Kultur- Diskussionsgrundlage in Form eines ÖRR für den Zusammenhalt und die Verständigung in der Gesellschaft ist.

        Fraglos ist Zusammensetzung und Struktur des Systems Rundfunkrat zu hinterfragen und auch reformbedürftig. Fraglos sind Gehälter und Pensionen jener gehobenen Positionen zu hinterfragen, die nach jeder Sparrunde nicht nur übrig bleiben, sondern auch selbstverständlich mit Gehaltserhöhung rechnen können.

        Das aber ist ein Diskurs für die Verbesserung, die Reform, also den Erhalt des ÖRR. Wer ihn beschädigen, gar abschaffen will, ist kein Gesprächspartner in einem demokratisch verfassten Land. Niemand kennt eine bessere Institution gegen die Herrschaft von Kirmes- und Rummelplatzrednern, oder schlicht gekauften und käuflichen Diskurs.

  • Allein die 11 Orchester des ÖRR (9 Sinfonie- und 2 Rundfunkorchester) beschäftigen doppelt so viel Mitarbeiter, wie die gesamte Sendegruppe Pro7/Sat! 1.100 Musiker und 200 Sänger sowie 4 Big-Bands und 5 Chöre werden von den Rundfunkgebühren bezahlt.

    • @Clara Kreuzer:

      Wollen sie lieber, dass 1300 Musiker/Künstler arbeitslos werden? Bezahltvwerden müssen sie so und so. Entweder Arbeitslosengeld, danach Hartz4, oder um Orchester spielen und manche Leute erfreuen.

      • @Der Cleo Patra:

        Jo, dann lasst uns doch am besten alle Arbeitslosen beim Ör-Funk einstellen. Oder wollen Sie, dass die arbeitslos sind? Und bezahlen muss man die ja eh......

      • @Der Cleo Patra:

        Das ist ja mal eine bestechende Logik... es wird nicht mit dem funktionalen Bedarf argumentiert, sondern mit „jetzt sind sie schon mal da, dann soll die Öffentlichkeit sie auch zwangsweise finanzieren - sonst wären sie arbeitslos“. Genau deshalb gibt es die Ablehnung des ÖR - weil man gezwungen wird teuer Dinge zu bezahlen, die man nicht bestellt hat. Das hat mit „Grundauftrag“ nichts mehr zu tun, das ist Medienbeamtentum. Genau das muss reformiert werden - und das wäre es auch schon längst, wenn die, die das bezahlen müssen mit Vetorecht mit am Tisch sitzen würden. Aber seit Jahrzehnten beschließen hier zwei (Rundfunk und Politik) zu Ungunsten eines Dritten (Gebührenzahler) die Kosten - als Placebo gibt es Alibi Mitsprache ohne irgendwelche Konsequenz. Diese fehlende *echte* Kontrolle führt auf Dauer natürlich zwingend zu Filz und Korruption.

        So eine Konstellation kann nicht ewig gut gehen - und sie ist auch alles andere als politisch progressiv. Das muss komplett neu organisiert werden, ohne historische Besitz- und Bestandsgarantien, mit einem neuen klaren, und klar begrenztem Auftrag.

      • @Der Cleo Patra:

        Es in meinen Augen einfach eine Frechheit, dass alle Sender bis zu drei Rundfunkorchester aus meinen Gebühren bezahlen und dann sagen, dass das Sparpotential ausgereizt wäre. Zwischen arbeitslos und beim ÖRR angestellt sein, gibt es übrigens auch noch andere Möglichkeiten.

  • Ich frage mich, ob wir neben ARD, ZDF, den Regionalsendern und Arte, 3SAT noch viele weitere öffentlich-rechtliche Kleinsender benötigen, die nur die Sendungen wiederholen, die in den anderen schon gelaufen sind und auch dort schon wiederholt wurden. Wenn die öffentl.-rechtlichen mit der Kohle nicht auskommen, dann müssen sie mal halt schauen, wo sie sparen können.

    • @Jossi Blum:

      nur mal ganz kurz:



      Wiederholugen sind Massnahmen zur Kostensenkung und Überspielung von Geldmangel für mehr richtigen Journalismus.

    • @Jossi Blum:

      // Braucht es dafür 16 +1 Sendeanstalten?

      90 Hörfunksender? //

      Klingt erstmal viel. Wir haben eine Wahnsinns-Sendervielfalt, man kann dafür sein oder dagegen, oder man möchte Einschränkungen - nur welcher Art?

      • @Der Cleo Patra:

        Ich hätte eine Idee für Einschränkungen: Sender, die zur Volksverdummung beitragen, abschaffen. Das N in RTL steht ja bekanntlich für Niveau.

        Weil Privatsender buhlen immer um die beste Quote, die beste Werbung, die besten Moderatoren und den besten Trash-TV. Und müssen wir das haben, während ARD, ZDF und die dritten Programme Probleme haben?

    • @Jossi Blum:

      Vielleicht sollte man wieder wie in früheren Jahren um „X“ Uhr Sendeschluss machen?



      Dann entfallen einige Wiederholungen.

  • Bei der Debatte gibt es eigentlich nur Verlierer - in der Politik sind alle auf so hohe Bäume gestiegen, dass sie am Ende nicht mehr runterkamen.



    Und anstatt das der ÖRR vermittelt, warum er das Geld braucht, tritt Tom Buhrow in der Tagesschau auf wie ein bockiges Kind, das nun erstmal das Gericht anrufen wird.

  • 1G
    164 (Profil gelöscht)

    Gespart wird seit mindestens 20 Jahren. Zum Beispiel sind alle (Musik-)Sendungen im WDR-Radio, die ich früher regelmäßig eingeschaltet habe inzwischen einfach weg. Ersetzt durch irgend etwas mit Fußball und Moderatoren, die mir erzählen wollen, wie sie das Wetter finden, oder was sie lustiges auf Twitter gefunden haben. Tom Buhrow meint (natürlich zu Recht) dass sei nur mein Privatgeschmack, eine Einzelmeinung also, aber meine Einzelmeinung bestimmt nun mal meine Hörgewohnheiten (die, nebenbei, ironischerweise nicht zuletzt vom WDR geprägt wurden). Deswegen: ich brauche vom Hörfunk nur noch den Dlf. Redaktionelles Musikradio suche ich mir im Netz. Stehe also (als Befürworter von ÖRR) vor dem Dilemma, dass Beiträge steigen, aber immer weniger Inhalt für mich dabei ist. Das einzige was stabil bleibt oder sogar immer noch präsenter wird ist (zumindest gefühlt) Fußball bzw. die kommerzielle Unterhaltungsvariante davon. Kurz - mir sind Beitragserhöhungen nur ganz ganz schwer zu vermitteln.

    • @164 (Profil gelöscht):

      ich bin mit dem Deutschlandfunk (zumindest seit ich mich erinnere) aufgewachsen. Zumindest bis 1965 in Niedersachsen noch über Drahtfunk als Nebenübertragung durch das Telefonkabel.



      Da Telefonanschlüsse in den 50ern und beginenden 60ern noch ziemlich selten waren, war das , aus heutiger Sicht erkennend, ziemlich privilegiert.

      Heute höre ich nebenbei allerdings auch Deutschlandfunk Nova, den es nur im DAB+ und im Internet gibt.



      Sehr lohnend.



      Endlich ein Sender für Jüngere ohne Werbung aber in entsprechender THEMEN- und Musik- AUSRICHTUNG und ohne Scheiss.

      Ja ich finde die ÖRRs wichtig für unsere Demokratie und eine angemessene Finanzierung gut angelegtes Geld.

      Allerdings stimme ich "LOWANDORDER" (weiter oben: " .... die soziale Komponente zum Pflichtbeitrag muss neu besprochen werden.“) eindringlich zu.

      Da geht die Handhabung völlig an dem zumutbaren vorbei.



      Das muss dringend an wirkliche soziale Standards angepasst werden.

      Im Moment setzen die Rundfunkanstalten dort mit der Brechstange Einnahmen durch bei Menschen die fast nichts haben zum Leben.



      Das kann von den Verantwortlichen, dem Gesetzgeber nicht so gewollt sein.



      Ich kenne Menschen, die weniger als Hartz IV zur Verfügung haben, aber trotzdem herangezogen werden und dies rechtlich nicht abwehren können.

  • "Das Einstellen der kleinen Sender und Senken der Intendantengehälter würden also nur bedingt etwas verändern." Das weiss doch bereits jeder, der 1+1 zusammenzählen kann. Völlig ausgeblendet werden z.B. die üppigen Pensionszusagen (neben der staatlichen Rente). Hat schon einmal jemand das Konstrukt "Will Media" mit Anne Will und der ARD durchleuchtet? Die ÖR scheinen nicht in der Lage zu sein solch eine Talkshow (die sowieso niemand braucht) auf die Beine zu stellen und kaufen daher diese bei der ARD-Mitarbeiterin Anne Will zu.

  • "Grundlage dafür ist, dass die Landesregierungen keinen Hebel haben sollen, um auf die Sender politisch einzuwirken. "

    Schön, wenn es auch umgekehrt so wäre.

    Ich wusste auch nicht, dass die Sendeanstalten selbst entscheiden können, wo sie beispielsweise den "Sitz der Zentrale für neues Kulturangebot der ARD-Anstalten" ansiedeln. Das bietet den Sendern Droh- und Erpressungspotential gegenüber der Politik und wurde in der gegenwärtigen Situation bereits genutzt. Seltsam, dass sich kaum jemand daran stört.

  • Die Sendeanstalten müssen umdenken. Es geht nicht mehr um Beträge. Es geht um die Inhalte. Serielles TV oder Radio ist umweltverträglicher als Streamen. Man sollte es erhalten und wieder mit Leben füllen. Pro Woche 1 Quiz, pro Woche eine Talkshow, pro Woche eine Seifenoper. Reicht völlig aus. Die wunderbaren Filme aus der Reihe "Debut im Ersten" viel öfter wiederholen. Da steckt noch Herzblut drin, Überraschungen, Drehbücher, die nicht vorhersehbar sind. Von mir aus auch gerne die alten Hollywoodfilme, die oft großartige Dialoge haben, obwohl es ums Tanzen geht. Aber Bommes und Lichter rund um die Uhr... och nööö Leute!

  • Die Fragendie gestellt werden müssen



    " Was ist politisch unabhängige Grundversorgung"?



    Braucht es dafür 16 +1 Sendeanstalten?



    90 Hörfunksender?

    Reichen dafür 8 Milliarden€ durch den Rundfunkbeitrag + ca1,5 Milliarden€ durch Werbung"?

    Alle Branchen der 'freien Wirtschaft' mussten sich in den letzten 25 Jahren neue Einkommensmodelle einfallen lassen. Einschließlich die Printmedien.



    Einzig die 'staatlich geregelten' (Beamte und eben die ÖR) leben nach wie vor in einer Einkommensblase.

  • Haseloff - kotau - GOTT vertrau -

  • Ich lese in den Kommentaren viel grundsätzliche Positionen, dabei gleicht der Aufschlag nicht einmal die Inflation aus.



    Der ÖRR wird also nicht teurer, sondern weiterhin zumindest langfristig billiger.



    Ist dafür so viel Aufregung gerechtfertigt?

    • @Sonntagssegler:

      Tatsache ist, dass in den letzten 5 Jahren keine Gebührenerhöhung stattfand, eher eine ganz leichte Senkung.

    • @Sonntagssegler:

      Nein, weder bei Zahlern, und schon gar nicht bei einer Landesregierung. Es wirft schon ein sehr trauriges Licht auf Politiker, die die Augen auf ganz andere Probleme richten sollten.

  • Gegenrechnung: Für das Deutschlandradio reicht ein Beitrag von 50 cent pro Monat. Mehrere Kanäle, Auslandskorrespondenten, DAB+ - was fehlt da noch für eine "Grundversorgung"?



    Brauchen wir wirklich einen Opernkanal, weil Lohengrin deutsche Kultur ist und der Michel dafür bezahlen soll, auch wenn er nie im Leben eine Oper anschauen würde? Und öffentlich-rechtlichen Sport, weil 17 Euro 50 ein kleiner Preis sind für das Vergnügen, Halbzeitpausen im Fußball ohne Werbung zu genießen?

    • @Peter_:

      also in der Badewanne ziehe ich Klassik

      deutschen mainstream Betroffenheitspop deutlich vor

  • Schon seltsam - erst ging es medial ja immer „nur“ um 86 Cent, jetzt wo das Ding gestorben ist, geht es plötzlich um „Milliarden“ Euros. Als ob die Sendestruktur nun zusammenbrechen müsste. Mir kommen gleich die Tränen. Man sollte doch bitte Endloswiederholungsschleifen nicht ständig mit „Programm“ verwechseln.

    • RS
      Ria Sauter
      @Rainer B.:

      Dank Ihres Kommentars, kann ich mir das Tippen sparen!

  • Zitat: „Das bedeutet, dass öffentlich-rechtlichen Sendern ab dem Jahreswechsel Einnahmen fehlen werden, mit denen sie zuletzt rechneten und die ihnen von der zuständigen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) auch bescheinigt wurden“

    Waren die Sender da nicht etwas voreilig? Ich meine: Wieso rechnen die mit Geld, das sie noch gar nicht haben?

    Mag ja sein, dass das oberste Gericht 2005 der Ansicht war, eine Gebührenabsenkung sei nicht zulässig. Nur haben wir jetzt 2020. Und wenn „die Landesregierungen keinen Hebel haben“ sollen, dann findet das Gericht womöglich heuer, dass den Sendeanstalten auch keiner zusteht.

    Was, wenn die CDU auch klagt? Was, wenn das Gericht in dem Zusammenhang von den Sendern den Nachweis verlangt, dass der von der KEF angesetzte Mehrbetrag tatsächlich die „bedarfsgerechte Ausstattung“ für den „verfassungsrechtlichen Auftrag“ darstellt? Wo in der Verfassung steht geschrieben, dass es zum Auftrag von ARD, ZDF und Deutschlandradio gehört, aus Zwangsabgaben exorbitante Fußballergehälter und teure Polizeieinsätze in Stadien zu sponsern?

    Kein Gericht kann den Anstalten eine Garantie auf ein bestimmtes Abstimmungsverhalten der Landes-Parlamentarier geben. Parlamentarier sind (im Rahmen geltenden Rechts) frei in ihren Entscheidungen. Sie müssten also erst ein entsprechendes Gesetz erlassen, bevor die Sender so tun können, als wüssten sie schon vor der Abstimmung, wie diese ausgeht.

    Und was die „Not bei den Kleinen“ angeht, frage ich mich ernsthaft, ob die ein Problem der CDU Sachsen-Anhalts sein muss. Wieso sollte eine Landtagsfraktion sich solidarischer geben, als die großen Sender es tun? Damit die Verantwortlichen bei den Öffentlich-Rechtlichen sich für ihren Egoismus und ihre Selbstbedienungs-Mentalität nicht schämen müssen? Echt jetzt?

    Merke: Moralischer Druck ist eine gefährliche Sache. Schon Kant hat den kathegorischen Imperativ formuliert: „Stell dir mal vor, wie du würden alle handeln - was dann?“

    • @mowgli:

      100% Zustimmung.

  • Hallo,

    zum Thema Programmvielfalt kann sich jeder ein eigenes Bild machen. Man wählt im Netz www.ard.de, scrollt ganz 'runter bis zu den einzelnen Sendern und wählt diese dann einzeln an.

    Irgendwo auf deren Websites sind dann die einzelnen Programme dargestellt ( z.B. BR 8 Radioprogramme, 2 TV-Programme, MDR 10 Radioprogramme ... etc. etc. ...bitte selber nachzählen ).



    Jeder kann selber nachzählen und überlegen, ob dies "Vielfalt" ist.

    Von den Privaten heben sich ab und erfüllen damit ihren eigentlichen Auftrag die Sender DLF ( 3 Radioprogramme ) und Arte; 3SAT speist sich immerhin aus ARD/ZDF/ORF/SRG.

    Netter Gruß,



    Thomas Dräger, D-67098

  • Der EuGH hat schon 2012 festgestellt, dass Fußballspiele keine künstlerische Darbietung darstellen. Warum also ebensolche nicht gesetzlich vom Urheberrecht ausnehmen (zumindest für kurze Zusammenfassungen; was Anderes läuft ja im ÖR auch nicht regelmäßig) und diese stattdessen als journalistische Berichte einstufen?



    Dann noch vorschreiben, dass bei kommerziellen Sportveranstaltungen der freie Bericht der Presse nicht behindert werden darf - Und die Sportschau könnte ohne überhöhte Kosten berichten!

    Die Tatsache, dass die ÖR mit Gebührengeldern die Gehaltsexzesse des Profi-Fußballs finanzieren, ist nämlich der Hauptgrund für die Aufregung.

    (Komplettübertragungen würde man ausnehmen; damit können die Vereine ruhig verdienen, aber das läuft ja eh im Pay-TV)

  • Als der Begriff "Grundversorgung" geprägt wurde, gab es im TV-Bereich ARD, ZDF und das dritte Programm. Die Sender haben dann beschlossen, dass man "Grundversorgung" mit Spartenkanälen ausdehnen kann. Auf die Schnelle fallen mir ARTE, kika, Phoenix und 3sat ein.



    Beim Hörfunk hat man dasselbe Spiel getrieben. Immer mehr "Sender" = zusätzliche Mitarbeiter = zusätzliche Kosten = der Gebührenzahler muss halt mehr bezahlen, die KEF mischt sich ja nicht ins Programm ein, sondern errechnet, welcher Finanzbedarf erforderlich, um die bestehende Struktur zu finanzieren.

    Ich seh nicht ein, warum ich für das aus meiner Sicht wirklich unterirdische Programm von ARD und ZDF eine Zwangsabgabe zahlen muss, obwohl ich mir diese Programme nicht ansehe, und dann zusätzlich Geld zahlen soll für andere Medien. Es gibt eine ganz hervorragende Medienlandschaft in Deutschland, zu der die taz dazugehört. Wenn Bund und Länder beschließen würden, dass wir als Gebührenzahler zwar denselben Betrag bezahlen müssen, aber entscheiden dürfen, wer davon profitiert, dann würden taz und andere Medien finanziell ganz anders dastehen als heute. Und der Grundauftrag würde vermutlich besser erfüllt als über die derzeitige Struktur.

    • @Martin74:

      Zumal damals mussten sie nicht zahlen, wenn sie sich dem Fernsehen komplett entsagten und keinen Fernseher hatten. Heute müssen sie selbst dann zahlen wenn sie im Koma liegen. Es ist defacto eine Steuer darauf, dass sie in Deutschland gemeldet sind.

    • @Martin74:

      ARTE gehört nicht zum ÖRR sondern wird von einer französisch-deutschen Stiftung getragen

    • @Martin74:

      Nur scheint es mir nicht wirklich Gründe dafür zu geben zusätzlich auch noch Printmedien per Gebühr zu finanzieren. (vgl. taz.de/!5731053/#bb_message_4052820)



      Und je nach konkretem Modell könnten ÖR-Zeitungen für manches Lokalblatt sogar zur existenziellen Bedrohung werden. Und ob ihr Modell eines staatlich festgelegten Medienbudgets bei gleichzeitig marktförmiger Allokation das eigentliche Ziel des ÖR - der Sicherstellung von neutraler Information und Bildung - erreichen würde oder ob nicht letztlich die BLÖD primärer Profiteur wäre scheint mir auch recht fraglich.

  • die siegesgewissheit hinsichtlich der klagen vor dem bverfg sind morgen oft die irrtümer von gestern.

  • Ich bin ein absoluter Anhänger des ÖRR. Aber muss es der größte und teuerste dieser Welt sein? Wir sind 82 Millionen Menschen. Geht es einfach auch eine Nummer kleiner, ohne dass man als AfDler bezeichnet wird? Es gibt keinerlei Verständnis dafür, dass die Intendanten jenseits der 200.000 Euro pro Jahr verdienen. Keinen einzigen plausiblen Grund (und dabei verdienen einige fast 500.000 im Jahr)

    • @casio:

      Sie hören den falschen Leuten zu. Weshalb ich Ihnen eine Aufgabe stelle, die Sie selbstverständlich anderen auflegen: Nämlich zu recherchieren ob das überhaupt stimmt, das Deutschland den "grössten und teuersten ÖRR der Welt unterhält"



      Stimmt nämlich schlicht nicht.



      Aber da können Sie ja mal überlegen, wer Ihnen das mit welcher Agenda eigentlich erzählt.

      Klein Tip "der grösste und teuerste" - im Verhältnis zu was? Der Bevölkerungszahl? Was die Gebührenhöhe betrifft?

  • Es wäre sozial viel gerechter und wesentlich unbürokratischer, die staatlichen Sender aus Steuern zu subventionieren statt per Haushaltsabgabe.

    Der Rundfunkbeitrag ist ein weithin unbeliebtes und unsoziales Auslaufmodell. Es wäre schön wenn SPD, Linke und Grüne das erkennen würden, statt ausgerechnet der AFD das Thema zu überlassen.

    • @stadtlandmensch:

      Eine Finanzierung per Steuer wäre aber wieder ein Einfallstor für politische Einflussnahme auf die Inhalte. Um genau diese Form von "staatlichen Sender" und mit ihnen das Risiko einer Propagandamaschinerie zu vermeiden hat man eben die öffentlich-rechtliche Form gewählt. Die Gebühr ist also grundsätzlich schon das richtige Modell, auch wenn sie derzeit nicht besonders sozial ausgestaltet ist. Das Problem besteht viel mehr darin, dass aus dem ursprünglichen Auftrag zur Grundversorgung mittlerweile eine überaus üppige Rundumversorgung geworden ist.

  • Ich bin durchaus dafür, dass die ÖR finanziell gut ausgestattet werden. Allerdings scheint es so, dass die Milliarden teilweise auch sehr sorglos ausgegeben werden. Ich denke da z.B. an die Auslagerung von Prduktionen, die sich zu einer Goldgrube entwickelt haben für Sendungsmacher, die über ihre Produktionsgesellschaft teuer an die ÖR verkaufen. Ganz abgesehen von den Unsummen, die für Wintersport und Fußball ausgegeben werden.



    Vielleicht sollten die ÖR einmal von unabhängigen Experten hinsichtlich des möglichen Einsparpotential begutachtet werden. Und da denke ich beim Einsparpotential wirklich nicht an Kameraleute, Tontechniker oder Fahrer.

    • @Rolf B.:

      "... die über ihre Produktionsgesellschaft teuer an die ÖR verkaufen."

      Die Geschäftsführer dieser Produktionsgesellschaften sind dann auch gerne die Ehefrauen und erwachsenen Kinder der Entscheidungsträger.

  • Raus aus dem Sport, raus aus der Unterhaltung, und schon ist ein Haufen Geld gespart. Der ÖRR sollte sich auf Information konzentrieren, nur deshalb hat er das Finanzierungsprivileg. Dafür genügt ein Radiosender pro Bundesland und ein Fernsehsender.

    • @Luftfahrer:

      Sowas würde sich aber niemand anhören, zumal in Zeiten des Internets.



      Allein die Dudelsender sind ja schon nach Altersgruppen gestaffelt und altern mit ihren Hörern.

      • @Sonntagssegler:

        Verstehe ich nicht - was hat die Reduzierung der Angebote mit deren Qualität zu tun? Und was hat das Internet damit zu tun? Und gerade die Zwangsfinanzierung sorgt dafür, dass nur die inhaltliche Qualität eine Rolle spielt, und nicht die Quote.

  • Danke für diesen sehr guten und durchdachten Text!

  • Angesichts von weiterhin gesicherten 8Milliarden Euro jedes Jahr, vielen weiteren Millionen durch Werbeeinnahmen und der fürstlichen Entlohnung bei den Intendanten nun gleich von "Finanznotstand" zu reden, ist einfach schäbig. Mal den Wasserkopf verkleinern und sich aufs Wesentliche konzentrieren täten der Qualität gut. Womöglich bleibt dabei der eine oder andere der 74 Radio- und 21 TV-Sender auf der Strecke und niemand merkt's.

  • Durch den Aufstieg des Internets hat der Rundfunk an Bedeutung verloren. Zugespitzt gesagt sehen nur noch altre Leute Fernsehen. Eine Reduzierung der Kosten erscheint da nur logisch.



    Es ist auch so das die hohen GEZ Gebühren in weiten Teilen der Bevölkerung sehr unbeliebt sind. Das ist so ein Thema , wie die Legalisierung auch, das nun endlich angegangen werden muss um den weiteren Aufstieg populistischer Parteien zu verhindern.

  • Schon bei den Intendantengehältern ist das doch eine Milchmädchenrechnug.



    Hinter jedem der Intendanten steht doch eine komplette Verwaltungsstruktur, die bei einem Privatunternehmen deutlich kleiner wäre.



    Die gesamte Mediengruppe RTL hat ganze 2.500 Mitarbeiter, schon der Bayrische Rundfunk alleine hat 3.500 Festangestellte und dazu noch 1.700 freie Mitarbeiter. Allein die Indendanz als eine von 6 Direktionen beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter, die Direktionen für Technik, Verwaltung, Hörfunk, Fernsehen und Information sind teilweise ein vielfaches größer.



    Bei den anderen Sendern sieht es ähnlich aus.



    Trotz des vielfach vorhandenen Personals wird immer mehr "outgesourced".



    Werner Höfer moderierte 35 Jahre lang den "Internationalen Frühschoppen", die erste Polit-Talkshow im deutschen Fernsehen, als angestellter Redakteur des WDR für ein moderates Gehalt. Die Sendung wurde aufgenommen in einem Studio des WDR, das gesamte Personal hinter der Kamera, vom Kabelträger bis zum Regisseur, waren ebenfalls WDR-Mitarbeiter.



    Heutzutage verkaufen Moderatoren wie Anne Will, Maibritt Illner etc. für Millonensummen komplett produziert an die Sender, ohne das bei den Sendern das nicht mehr benötigte eigene Personal reduziert worden wäre.



    Es fällt auch auf, das schon lange kein Moderator von den ÖR zu den Privaten gewechselt ist.



    Umgekehrt passiert das häufiger, die ÖR zahlen einfach deutlich besser.

    • @Don Geraldo:

      Was mir immer wieder auffällt, ist die fehlende Kooperation der Anstalten untereinander. Das sieht man immer sehr schön an den Mikrofonen, wenn es eine Pressekonferenz gibt. Während die privaten Konzerne immer einen Reporter hinschicken, der ein Mikrofon mit der Aufschrift ProSieben/Sat1/Kabel1 und RTL/Rtl2 usw. aufbaut, schickt jeder Spartensender der öffentlich-rechtlichen seine eigenen Reporter und man sieht von ARD bis Br3 ca 15 verschiedene Mikrofone der öffentlich-rechtlichen. Warum muss das sein? Warum kann nicht einer von denen die Pressekonferenz aufzeichnen und das Material den anderen zur Verfügung stellen?

    • @Don Geraldo:

      Könnte es sein, das bei den Privaten einfach noch viel mehr outgesourced wird?



      Das ist aber nicht unbedingt besser.

  • "Bisher wurde so gespart, dass das Programm nicht direkt betroffen war."

    Aber das Programm ist doch schon längst betroffen.

    Die Schwemme an Vor-, Mittel- und Nachabendkrimis ohne Substanz aber mit bemühter Sozialkritik oder müden Witzchen und regionaler Verortung als einzigem Unterschied, die unendlichen Talkshows, Kochshows, "XXX von oben/unten/vorne/hinten", Pilawa- und Bommes-Shows, Cornwall, Südafrika, Skandinavien, C-Promis, die erklären dürfen, warum diese 10 Sekunden Musik vorher ihr Leben verändert haben .... das ist doch schon längst das Programm, das angeblich so wichtig ist für die Gesellschaft.

    Wenn diese Flachprogrammierung nicht schon Ergebnis von Sparanstrengungen ist -- wieviel schlimmer kann's denn noch werden?

    Diese Argument zumindest zieht schlicht nicht mehr.

  • Kein Problem. Am eher miesen Programm ein wenig sparen, Sender zusammenlegen,weniger grosszügige Rente und schon ist der Verlust wieder drin.

  • Im Radioprogramm Wortminuten durch Musikminuten ersetzen?

    Endlich!

    • @Argonaut:

      Bitte Nicht, ich höre dort nur Wortbeiträge. Für Musik hab ich Spotify.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    fußball, wintersport, schlagersendungen, telenovelas: hier könnte man sehr viel geld sparen, ohne die vielfalt oder den bildungsauftrag nennenswert zu beschneiden.

    • @90118 (Profil gelöscht):

      Vielfalt ist eben grade nicht, einen bestimmten Blickwinkel zu haben. Sobald jemand definiert, was nicht zur Vielfalt gehört oder "beschnitten" werden darf... klaro?



      Aber wir haben ja zum Glück auch noch die "Privaten". Die tragen ja auch mit ihren Programmen zur Vielfalt bei. Also, alles bestens. Nee nich ganz, was berechtigt die Indentanten ein derart hohes Salär zu bekommen? Aber das lenkt vom Thema ab. Rundfunk öffentlicher bitte behalten und fördern. Schönen Tag noch.

      • @Zeuge14:

        „Vielfalt ist eben grade nicht, einen bestimmten Blickwinkel zu haben. Sobald jemand definiert, was nicht zur Vielfalt gehört oder "beschnitten" werden darf...“



        Es ist schön zu lesen, dass es noch Menschen gibt, die das Eigentliche treffend in ein paar kurze Worte fassen.



        Welcher Hochmut treibt manche Leute um, die anderen absprechen, etwas ihnen Gemäßes zur Teilhabe am Leben in den ÖR vorzufinden.



        Wer bin ich, mich darüber zu erheben, wenn sich meine 80jährige Nachbarin jeden Tag auf eine bestimmte Quizsendung oder am Abend auf Film xy freut? (Und solche Überlegungen könnte man endlos fortsetzen).



        Wer bin ich, wegen lächerlicher 19€ pro Haushalt, egal wieviel Geräte, (während ein einziges Rockkonzert kaum unter 80€ zu besuchen ist) übersehen zu wollen, wieviele Menschen froh sind, heutzutage auf diese Weise mit der Welt draußen verbunden zu sein, sich Oper, Landschaften, Nachrichten, Sport, Nachrichten, Diskussionen .... ins Haus holen zu können, egal aus welchen Gründen - seien es die Finanzen, das Alter, das Alleinsein, eine Immobilität oder sonst was. (Während dieser Corona-Zeit besonders).



        Wer bin ich, ein unendlich vielfältiges Angebot in Bausch und Bogen als „unterirdisch“ abzutun, die eigene Einstellung, was angemessene Information ist, zur Absolutheit zu erklären? Möchte ich mich intellektuell überlegen fühlen? Für den Snobismus gibt es auch genug Sparten, man muss nur umschalten.



        Das Angebot ist nur mit einer, für den einzelnen Haushalt lächerlichen (seit elf Jahren nicht erhöhten) Abgabe möglich.



        Über irgendwelche Gehälter kann man sicher streiten, aber da treiben mich eigentlich eher Gedanken an ganz andere Absahner unserer Gesellschaft um.



        Im Übrigen ist es kaum glaubwürdig, dass jemand, der das Internet nutzt (dafür auch Geld ausgibt), über keinerlei ÖR-TV-Rundfunk stolpert.

        • @snowgoose:

          Schliesse mich voll und ganz an, kann kaum besser gesagt werden. Ich lebe in einem Land mit nur privatfernsehen und Radio, das ist so unterirdisch das glaubt man nicht. Oder gibts bei den Privaten in Dtschl eine Nachrichtensendung in der über Geistersichtungen in der XXStrasse 12 berichtet wird als sei es etwas Reales? Deutschland hat so ein Glück mit dem ÖR, das muss man eralten . Und wie alles kann man es auch verbesseren. FUNK ist so eine Verbesserung.

      • @Zeuge14:

        "Sobald jemand definiert, was nicht zur Vielfalt gehört oder "beschnitten" werden darf... klaro?"



        Bei der Finanzierung über eine allgemein erhobene Gebühr braucht es dann aber doch irgendeine sinnvolle Begrenzung weil das Argument der Vielfalt sonst zu einem Loch ohne Boden wird. Warum kein eigener Radiosender nur für Zwölftonmusik oder ein TV-Sender der sich nur Dokus über südpazifische Meeresschnecken widmet? Und ein ÖR Kanal für Hardcore Pornographie würde mit Sicherheit auch sein Publikum finden. All das ist aber im Kern nicht Sinn und Zweck des ÖR und sollte deshalb eben auch nicht über die Rundfunkgebühr finanziert werden. Woran es im ÖR-Systm mangelt ist eine Instanz die Wachstum und "Vielfalt" sinnvolle Grenzen setzt. Die Politik kann es nicht, was auch gut und richtig ist, die Sender selbst haben daran natürlich kein Interesse und die KEF kann nur überprüfen ob der angemeldete Bedarf auch dem tatsächlichen Bedarf entspricht. Man stelle sich mal vor der Chef müsste jede geforderte Gehaltserhöhung akzeptieren wenn man nur nachweisen kann dass man den geforderten Betrag auch ausgeben kann.



        Ein Begrenzung wäre wohl allenfalls durch die Rundfunk- und Fernsehräte möglich, von dort vernimmt man aber nichts kritisches und da diese jeweils bei den einzelnen Sendern angesiedelt sind, sind von dort ebenfalls keine Korrekturen hinsichtlich etwa der Mehrfachstrukturen im gesamten ÖR-System zu erwarten.

        • @Ingo Bernable:

          Ja, genau das ist das Grundproblem. Taxation without representation. Ging auch historisch nie lange gut.

        • @Ingo Bernable:

          Anschließe mich.

    • @90118 (Profil gelöscht):

      klar, die Drittligaspiele im Osten Deutschlands kommen dann bei Pro7 statt Schlag den Star?

      Und Leute die sich Bezahlsender nicht leisten können - ach Scheiß drauf, Hauptsache man schadet dem System.

      PS: alleine beim drüber zappen fällt auf Telenovelas im ÖR haben einen weit höheren Qualitätsgrad als bei den Privaten. Sollen sich halt die Menschen den Schund samt Werbung reinziehen...