piwik no script img

Höhere Steuern auf FleischFürs Klima unverzichtbar

Jost Maurin
Kommentar von Jost Maurin

Fleisch muss teurer werden, um das Klima zu retten. Die Mehrwertsteuer auf den Klimakiller lässt sich so erhöhen, dass soziale Härten vermieden werden.

Viel zu billig und klimaschädlich: Schweinehälften in einem Schlachthof Foto: dpa

F leisch und andere tierische Produkte wie Milch müssen teurer werden. Sonst können wir das Klima nicht retten. Denn: Die Viehhaltung verursacht laut der UN-Agrarorganisation rund 15 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. Damit ist dieser Sektor einer der größten Verantwortlichen für den Klimawandel.

Durch Technik – etwa anderes Futter – kann man den Ausstoß nicht genug reduzieren. Deshalb sollte der Bund Fleisch verteuern, zum Beispiel indem er die Mehrwertsteuerermäßigung für tierische Lebensmittel streicht. 19 statt 7 Prozent sollten auch fürs Schnitzel fällig werden. Dann würden die Verbraucher Studien zufolge bis zu 10 Prozent weniger von diesem Klimakiller kaufen. Das wäre auch besser für die Gesundheit. Schließlich essen Männer in Deutschland pro Woche fast doppelt so viel Fleisch wie die von Ernährungswissenschaftlern empfohlenen maximal 600 Gramm.

Mit dem Gros der Mehreinnahmen sollte der Staat den Umbau der Viehhaltung finanzieren. Das könnte zum Ende der Tierquälerei in zu engen Ställen ohne Auslauf beitragen. Es stimmt nicht, dass so eine Steuererhöhung zu mehr möglicherweise noch klimaschädlicheren Importen führen würde. Denn die Mehrwertsteuer gilt ja auch für Produkte aus dem Ausland.

Jetzt kritisiert ausgerechnet die Reichenpartei CDU, höhere Steuern auf Fleisch seien nicht sozial. Fleisch wäre dann nur noch etwas für Reiche. Auch das ist falsch. Da private Haushalte im Durchschnitt für tierische Produkte rund 100 Euro pro Monat ausgeben, müssten sie laut Beratern des Bundes­agrarministeriums für eine unveränderte Menge nur 11 Euro mehr berappen.

Das ist genug, um den Konsum zu senken, wie Ökonomen berechnet haben. Aber zu wenig, um den Mittelstand in die Armut zu treiben. Und extreme Härten ließen sich verhindern, indem mit einem Teil der zusätzlichen Einnahmen die Hartz-IV-Regelsätze etwas erhöht und Geringverdiener steuerlich leicht entlastet würden.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Jost Maurin
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1974. Er schreibt vor allem zu Ernährungsfragen – etwa über Agrarpolitik, Gentechnik, Pestizide, Verbraucherschutz und die Lebensmittelindustrie. 2022 nominiert für den Deutschen Reporter:innen-Preis 2022 in der Kategorie Essay, 2018, 2017 und 2014 Journalistenpreis "Grüne Reportage". 2015 "Bester Zweiter" beim Deutschen Journalistenpreis. 2013 nominiert für den "Langen Atem". Bevor er zur taz kam, war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters und Volontär bei der Süddeutschen Zeitung.
Mehr zum Thema

176 Kommentare

 / 
  • "Ich nehme Ihnen deshalb den guten Willen nicht ab (..)" (Fissner)



    Ganz recht! Den können Sie mir ja auch nicht weg nehmen.

  • Nach der Logik müssten auch Kiwis aus Neuseeland, Rosen aus Kenia und Wein aus Australien höher besteuert werden.

    • @Christian_72:

      Produkte aus Übersee machen etwa 4% der verbrauchten Lebensmittel aus. Aufgrund der Transporte ist die CO2 Last ähnlich hoch wie beim Fleisch.

      Lebensmittel mit langen Transportwegen sind ein Problem. Aber die Stellschraube Fleisch ist wesentlich größer und hat nachhaltigere Effekte.

  • Obwohl ich ob des inflationären Gebrauchs des Wortes "Populismus" wenig geneigt bin, ihn selber zu benutzen, muss ich allerdings feststellen, dass der Gipfel des Populismus mit den Forderungen nach einer CO2 Steuer bzw. "Bepreisung" bestimmter Produkte erreicht wurde.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      "dass der Gipfel des Populismus mit den Forderungen nach einer CO2 Steuer bzw. "Bepreisung" bestimmter Produkte erreicht wurde."

      Das ist eine erstaunliche Definition von Populismus. Sollten populistische Forderungen nicht populär sein?

      Das kann ich mir bei einer Erhöhung der Fleischpreise in einer carnistischen Gesellschaft aber nicht vorstellen. Nur die wenigesten Menschen sind bereit für den Klima- oder Tierschutz ihre eigene Bequemlichkeit einzuschränken.

      So wichtig eine angemessene Bepreisiung der Zerstörung wäre, so unwahrscheinlich ist es, dass es unter einer Groko dazu kommen wird.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Populistisch sind solche Forderungen, weil sie auf den ersten Blick den Eindruck machen, sie massenhaft verklicken zu können und außerdem genau dem Mainstream entsprechen, der dazu neigt, sinnlose und dennoch aktionistische Forderungen zu stellen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          Es wäre wunderbar, wenn eine Fleischsteuer Mainstream wäre. Leider sind wir davon weit entfernt.

  • "Auch zum Linkssein muss die Mehrheit der Wähler gezwungen werden." (Rohm Dietmar)



    Genau diesen Unfug hat man in Osteuropa lange genug versucht. Wir sollten es mittlerweile besser wissen, was dabei rauskommt.

  • Das hier tun und die anderen Punkte eben auch.



    Es kann doch nicht sein, dass nichts in Deutschland passiert, bis die Grünen 55% kriegen.



    Und ja, wir müssen Umverteilung von reich nach arm, von klimaschädlich zu klimafreundlich machen - und nicht umgekehrt wie jetzt noch.

  • Ich halte das für eine schlechte Idee. Ich wäre dabei, wenn man z.B. Massentierhaltung schlichtweg verbietet. Das hätte einen ähnlichen Effekt und würde auch den Tieren helfen. Dann aber bloß kein Gejammer, weil sich Geringverdiener und Arbeitslose kaum mehr Fleisch leisten können. Damit muss man dann halt leben. Denn in solch einem Fall würde es sicher nicht bei einer Erhöhung um nur 11€ pro Monat bleiben.

    "Jetzt kritisiert ausgerechnet die Reichenpartei CDU . . ."

    Der durchschnittliche Haushalt eines CDU Wählers verfügt über ein Nettoeinkommen von 3.000€ und liegt damit gleichauf mit der Wählerschaft der Grünen. Das sind 250€ mehr als der durchschnittliche Haushalt zur Verfügung hat. Es zeigt sich also mal wieder ganz klar was hier so als "Reich" durchgeht und wo die Sympathien liegen.

  • Kontraproduktive Maßnahme. Es wird einfach noch billiger produziert werden.



    Es sollten die Produktionsbedingungen reguliert werden, nicht der Preis.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @KnorkeM:

      Wie soll das denn möglich sein? Der Marktlogik zu Folge, müssten die Betriebe heute schon maximal kosteneffizient produzieren, sonst würden sie am Markt nicht bestehen können.

  • Warum Steuer?

    Man könnte ja auch mal die ganzen Schlachter und Metzger in den Fleischfabriken anständig bezahlen, und das sogar noch kontrollieren. Der Effekt wäre derselbe, nur brauchten dann keine Förderungen an Superreiche fleißen, für Pflichten, die sie ohnehin hätten, nur dank laxer Kontrollen umgehen können.

  • Ja nee, is klar. Während der Hartz-4-Empfänger und die berühmte kleine Krankenschwester sich einschränken müssen (!), zahlt der Reiche wie eh und je einfach ein wengerl mehr fürs Steak und mampft wie immer einfach weiter. Sehr sozial, die Kiste.

    • @Thomas Schöffel:

      „Sich einschränken müssen“

      Was soll daran sozial sein, an einer tierverachtenden, Umwelt und Natur zerstörenden, das Klima schädigenden Fleischproduktion teilzuhaben?



      Und warum wollen Sie, dass die Krankenschwester durch einen zu hohen Fleischkonsum ihre Gesundheit schädigt?

  • 9G
    91491 (Profil gelöscht)

    Was für ein heuchlerische Scheiss.



    Hier soll das Feisch teurer werden ,aber gerade hat Europa mit einigen Staaten in Lateinamerika ( Brasilien,Uruguay usw) das Mercosur Handelsabkommen abgeschlossen, was Unmengen von zollfreien Rindfleisch nach Deutschland schwemmen wird .( Was im übrigen Bolsanaro und seine Grossgrundbesitzer dazu veranlasst, noch mehr Regenwald abzubrennen). Ausserdem wurde gerade mit den USA verhandelt das noch mehr Rindfleisch abgenommen werden muss.



    Deutschland produziert jetzt schon mehr Fleisch als das es die grössten Fleischfresser hierzulande bewältigen könnten .

    • @91491 (Profil gelöscht):

      "Deutschland produziert jetzt schon mehr Fleisch als das es die grössten Fleischfresser hierzulande bewältigen könnten." (A.W.)



      So schaugt's aus!: Rund 1/5 der in Deutschland geschlachteten Schweine gingen 2017 nach China. Fleisch und Milch machten 2017 rund die Hälfte der deutschen Exporte nach China aus.



      www.zeit.de/wirtsc...m-deutschland-2018

  • Was wir an Fleischkonsum einsparen, essen Inder und Chinesen in einer Woche weg. Wir sind einfach zu viele Menschen auf der Welt. Vielleicht hatte Thanos doch Recht...?

    • @Sophokles:

      "Wir sind einfach zu viele Menschen auf der Welt."

      Na dann sollte es einfach noch ein paar Kriege mehr geben :-)

      • 0G
        06455 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Nein, keine Kriege.



        Kostenlose Verhütungsmittel für alle, überall.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @06455 (Profil gelöscht):

          Haben Sie darüber schon mal mit Repräsentanten der Katholischen Kirche gesprochen? Überbevölkerung und Verhütung waren bereits vor fünfzig Jahren auf der Agenda - auf einem wesentlich niedrigeren Zahlenniveau. Das Resultat ist bekannt.

          Kirchen enteignen und deren Güter vergesellschaften. Sterilisation für alle. Solange, bis sich die Bevölkerungszahlen normalisiert haben.

          Die menschliche Dummheit (näheres dazu bei Albert Einstein) wird es zu verhindern wissen ...

          • @76530 (Profil gelöscht):

            "Sterilisation für alle. Solange, bis sich die Bevölkerungszahlen normalisiert haben."

            Wenn Sie alle sterilisieren, sinkt die Bevölkerungszahl auf Null.

            Sollte Sie doch vorhaben, Ausnahmen zu machen, könnten Sie ja an die Aktionen der frühen 1940er anknüpfen.

        • @06455 (Profil gelöscht):

          Krieg ist sicherer. Es laufen zu viele Spinner rum, sie den Gebrauch von Verhütungsmitteln als sicheren Weg in die Hölle bezeichnen.

  • 0G
    06455 (Profil gelöscht)

    Diese Steuer soll das Klima retten?



    Wie?



    Bitte um Antwort, Frau Svenja Schulze!

    Das ist fern jeglicher Realität.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @06455 (Profil gelöscht):

      Es wird sich nicht mit einer einzigen Maßnahme die Klimakrise entschärfen lassen. Aber die Mehrwertsteuererhöhung sowie andere Einpreisungen von schädlichem Verhalten, werden ihren Teil dazu beitragen, das Verhalten von Menschen zu verändern.

      • 0G
        06313 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Preiserhöhungen als Klimarettungsstrategie? Höchstens wenn die Fleischpreise so steigen, dass sich Fleisch nur noch die oberen Zehntausend leisten können. Mir egal, weil ich Vegetarier bin, aber wenn die Nachfrage nach Gemüse steigt, dann werden auch hier die Preise steigen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @06313 (Profil gelöscht):

          Preise, die die tatsächlichen Kosten wiederspiegeln, sind ein Teil des Strategie.

        • @06313 (Profil gelöscht):

          Muss man sich Artensterben, Umwelt-, Natur- und Klimazerstörung leisten können?

          Wenn nur noch 10.000 sich ungesund jeden Tag mit Fleisch vollstopfen und der Rest entsprechend der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nur noch ein Drittel der aktuellen Fleischmenge isst, dann ist das doch ein wunderbares Ergebnis. Für die Gesundheit der Menschen, die Tiere, Umwelt und Natur, und den Klima!

  • Offensichtlich möchte der Staat regeln, dass weniger Fleisch gegessen wird. Ich hätte dazu folgenden Vorschlag und ich bitte um ernsthafte Einschätzung der werten Mitleser. Mein Vorschlag: Der Staat erhebt die Zusatzsteuer, so wie vorgeschlagen. Er nimmt diese ganzen Zusatzeinnahmen und wirft sie bildlich in einen großen Topf (die Euros). Am Ende des Kalenderjahres wird der Topfinhalt genommen und durch die Anzahl der Einwohner in Deutschland geteilt. Jeder bekommt das Gleiche wieder vom Finanzamt ausbezahlt (jede Steuer-Identifikationsnummer). Das ist alles. Folge: Wer weiterhin viel Fleisch ißt, zahlt netto drauf. Wer wenig Fleisch ißt, bekommt netto. Folge: es wird insgesamt weniger Fleisch gegessen, Ziel erreicht. - In gleicher Weise kann man auch beim CO2 herangehen: Zusatzsteuer auf Energie einführen, diese in den Topf werfen, am Jahresende wieder auszahlen bzw. der Steuer-Identifikationsnummer gutschreiben. Folge: jeder möchte Netto-Gewinner sein, jeder versucht weniger zu verbrauchen, es wird weniger verbraucht, es wird weniger CO2 rausgeblasen, Ziel erreicht!

  • Diese Maßnahme geht doch völlig am Problem vorbei.

    Wegen 12% Preisaufschlag isst kaum jemand ein Steak weniger.

    Und wenn, werden die verbleibenden Tiere noch beschissener produziert als bisher, denn der Preisdruck landet letztlich bei den Erzeugern.

    Die beiden größten Gewinner sind



    - Olaf Scholz, weil er das Geld einsackt



    - Tönnies, weil keiner so billig produziert wie er.

    Hurra!

    Komisch, dass niemand daran denkt, die vorgeschriebenen Produktionsbedingungen zu ändern, worauf das Fleisch automatisch teurer würde.

    • @Sonntagssegler:

      „Komisch, dass niemand daran denkt, die vorgeschriebenen Produktionsbedingungen zu ändern, worauf das Fleisch automatisch teurer würde.“

      Wäre ja auch komisch :-) Was soll das sein? Stumpfe Messer vorschreiben?

      • @Rudolf Fissner:

        Was ist mit Einhaltung von Mindestlöhnen und Arbeitzeiten, von Zahlung der Sozialabgaben nach D Maßstab.

        • @Martin_25:

          Mindestlöhne nur für die Fleischindustrie macht keinen Sinn.



          Insgesamt über alle Branchen hinweg mag das eine gute Sache sein.

  • Wie kann es sein, dass Milliarden von Indern (u. a.) "überleben" – vegetarisch|vegan – und demzufolge also ganz ohne Fleisch – und Indien gehört nicht gerade zu den bevölkerungsärmsten Ländern … ? … ? … ?



    ► ▶︎ Es gibt kein Recht auf Fleisch.



    ► ▶︎ Kein Mensch benötigt Fleisch.



    ► ▶︎ Tierleid ist (m)eine Todsünde.



    ^^Das Klima braucht auch kein Fleisch.^^ 👀 .



    💵 💶 Die Erhöhung der MwSt ist/wäre m. E. eine bodenlose Frechheit, weil das Geld wieder einmal weder den Menschen noch den Tieren und ganz besonders nicht der Umwelt|Natur zugute kommt.



    Das stopfen sich m. E. die üblichen Verdächtigen über irgendwelche Tricks wieder ganz entspannt in die eigenen Taschen 💵 💶 .



    ^^Also immer schön brav die etablierten Parteien (allen voran die Grünen) wählen, dann wird's schon werden – für Besitzenden.^^



    @Rolf B.: Bin dabei., Ablasshandel, wohin frauman blickt. Nur wirklich bewirkt und grundlegend geändert wird nichts – stünde ja nur dem gewollten "Weiter-so" im Weg…



    @Rainer B.: Danke für den Link aus der sz – die drei Blickfang-Punkte gleich zu Beginn reichen schon aus, um zu verstehen wie der Hase läuft.



    ► ▶︎ Wiederholung – wie von den Herrschenden ja auch immer alles (manchmal in anderer Verkleidung) wiederholt wird:



    ► ▶︎Wir lassen uns so was von verarschen!



    Und wir halten uns inzwischen schon selbst für kleine KInder, weil wir offenbar Angst haben, dass wir es nicht schaffen könnten, wirklich etwas grundlegend zu verändern ohne dass Menschen verhungern oder frieren müssen. Aber wir schaffen es ja noch nicht mal Obdachlose menschenwürdig zu behandeln und menschenwürdig zu versorgen… was soll dann mit den mind. 6,5 Millionen Armen hier geschehen… … … … … … … Vielleicht weniger über "Verzicht" reden – es geht schlicht ums Überleben, sondern eher davon sprechen, was wir uns und der Natur und den Tieren alles ersparen – z.B. das Aussterben … … …

    • @Frau Kirschgrün:

      "Wie kann es sein, dass Milliarden von Indern (u. a.) "überleben" – vegetarisch|vegan – und demzufolge also ganz ohne Fleisch – und Indien gehört nicht gerade zu den bevölkerungsärmsten Ländern … ? … ? … ?" (Kirschgrün)



      Vielleicht liegt es daran dass der angebliche Vegetarismus/Veganismus der Inder lediglich eine mitteleuropäische Projektion ist - ebenso wie der vermeintliche buddhistische Vegetarismus in Tibet et all.



      Bei aktuellen Umfragen in Indien gaben lediglich 1/4 bis 1/3 der Befragen an vegetarisch zu leben.



      indienheute.de/fleischkonsum-in-indien/



      Und zum Buddhismus - für den der es wissen will: Selbst der Dalai Lama gibt an massvoll Fleisch zu essen. Seine Ärzte hätten es ihm angeraten...



      Ich denke auch, es ist nicht die Frage des ob überhaupt - sondern eine Frage des rechten Maßes der Dinge. Exakt da krankt es bei uns halt schon sehr: Einerseits in einer masslosen Verschleuderung von Resourcen - und andererseit in einer ebenso masslosen Life-Stile-Ideologisierung.

    • @Frau Kirschgrün:

      FRAU KIRSCHGRÜN, selbst wenn man nicht mit allem einverstanden ist, was Sie sagen, wäre es ja mal vernünftig, überhaupt eine gesellschaftliche Diskussion zu ermöglichen über die Frage, was zu tun ist.



      Ich empfehle zur Sensibilisierung mal folgenden Dokumentarfilm:

      www.youtube.com/watch?v=KbGBcL3x_8s

      Gerne würde ich einmal objektiv darüber informiert, welche Interessen hinter den Lösungsvorschlägen des sogen.Weltklimarates stehen. Und gerne wüsste ich wie viele Klimaforscher (die wie Pilze aus dem Boden wachsen) überhaupt eigenständige Modelle entwickelt haben. Das Modell von Corbyn z.B. spricht eine ganz andere Sprache, das dem Model der in nature veröffentlichten Daten entspricht.

      www.nature.com/art...98-019-45584-3.pdf

      Ich bin prinzipiell gegen Angstmache, dafür bin ich für sachliche Aufklärung und entschlossenes Handeln. Und das heißt, dass es keine wirksamen marktwirtschaftlichen Lösungen geben wird.

      • @Rolf B.:

        Rolf B., mir ist rätselhaft, was z. B. ein BLÖD-Leser mit englischen Links wollen könnte.



        Auch mir als Humanistin ist mein Englisch nicht gut genug, um mehr als im Ausland durchzukommen. „Herrschafts“wissen ist für eine Lösung dieser weltweiten Problematik m. E. nicht besonders förderlich…



        Wir sollten hier aufhören, hier im pseudo-intellektuellen Elfenbeinturm Haare zu spalten.



        Die Menschen müssen verstehen können, worum es geht.



        Den Menschen muss „der Zahn gezogen“ werden, es könne weitergehen wie bisher. Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit, Realismus… ?



        Es darf m. E. nicht (mehr nur) „um recht haben“ gehen, oder wie was genau beweisbar ist.



        Es geht ums Überleben der Menschheit.



        DAS muss begriffen werden. Nicht wer die|der Schlaueste ist oder die|der Dümmste… das wäre wieder nur ein „Mehr-von-demselben“, aber keine Verständigung auf Augenhöhe. Und genau diese Augenhöhe benötigen wir dringend, um eine kritische Masse für eine Veränderung zu finden bzw. herzustellen.



        „Angstmache“? Gegen Tatsachen hilft auch kein Beschönigen oder ein Kuschelkurs, damit sich nur ja kein Mensch um ein Hinterfragen seines zerstörerischen Verhaltens zu kümmern hätte.



        Diese Überheblichkeit und diese in keiner Weise sinnvolle Verlangsamung sind gefährliche Bremsschuhe … .



        Konstruktive Verbesserungsvorschläge ·könnten· sich als hilfreicher erweisen … .

  • Das wäre schön, wenn wir mit Steuererhöhungen das Klima und die Welt retten könnten. Leider ist dem nicht so. Aber ich gebe zu, dass es verlockend wäre, mit höheren Preisen, die ich mir erlauben könnte, meinen Seelenfrieden erkaufen zu können.



    Dass der Neoliberalismus auch noch einmal den Ablasshandel reaktiviert, ist schon bemerkenswert.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Es geht dabei nicht um Seelenfrieden, sondern um Bepreisung von bisher externalisierten Kosten. Die Kosten sind ja da (ob in einer Marktwirtschaft oder einer Planwirtschaft ist dabei übrigens egal), nur sie werden nicht von den Verbrauchenden sondern von der Allgemeinheit bezahlt. Das ist ungerecht.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Wenn es darum ginge, die Kosten für die Allgemeinheit von den Verursachern bezahlen zu lassen, hätten wir eine andere Gesellschaft. Dann würden z.B. Die Bundesligavereine die Polizeiaufgebote bezahlen, die industriellen Verarbeiter die Kosten für den zusätzlichen LKW Verkehr, weil sie sich Lagerhaltung ersparen, die Landwirte, die mit ihrer Gülle das Grundwasser und die Flüsse belasten, usw. usw. usw.



        Ich bleibe bei meiner Behauptung, dass es hier um den Seelenfrieden der gut Situierten geht und um die Belastung der ärmeren Menschen mit einer Nullwirkung für das Klima, weil es eine marktkonforme Lösung ohne Folgen für das Kapital ist.



        Würde man z.B. beim Fleisch durch knallharte Vorschriften einerseits für die Tierhaltung und andererseits für eine Qualitätssteigerung eine radikal veränderte Landwirtschaft ERZWINGEN und das im europäischen Rahmen, dann würde sich die Haltung von Nutztieren ziemlich drastisch verändern. Wenn Familien mit niedrigem Budget wie zu meiner Kindheit ein- oder zweimal pro Woche Fleischprodukte verzehren, dann wären diese von guter Qualität und die konsumierte Menge wäre gleichzeitig gesünder als ein maßloses Billigfleischfressen. Ein paar Prozent mehr MwSt dagegen würde womöglich gerade einmal die Ärmsten vom Fleischkonsum abhalten. Weniger Massentierhaltung wäre so nicht möglich und deshalb wäre es aufs Klima bezogen wirkungslos.



        Wenn man das Pferd nicht von hinten aufzäumt, wären mehrere positive Aspekte erreichbar. Gesundheit, Klimaschutz, Qualität, Tierwohl. Hier wäre nicht ein marktkonformer Preisaufschlag die Lösung, sondern eine drastische Reduzierung der Massentierhaltung bei gleichzeitig veordneter besseren Tierhaltung. Und das würde objektiv auch nicht zu Lasten der Ärmeren gehen, weil eine Reduzierung zugunsten von Qualität kein Nachteil ist.

        • @Rolf B.:

          "Ich bleibe bei meiner Behauptung, dass es hier um den Seelenfrieden der gut Situierten geht und um die Belastung der ärmeren Menschen mit einer Nullwirkung für das Klima, weil es eine marktkonforme Lösung ohne Folgen für das Kapital ist." (Rolf B.)



          Genauso ist das! Genau deswegen werden auch anti-kapitalisitsche Lösungsansätze erst gar nicht diskutiert.



          Das "gut situierte Publikum" beliebt halt mal wieder sich auf dem bequemsten Wege und dem des geringsten Widerstands im SUV um das eigentliche Problem herummogeln zu wollen.



          Nichts Neues - weder im Westen, noch im Osten.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          "Wenn es darum ginge, die Kosten für die Allgemeinheit von den Verursachern bezahlen zu lassen, hätten wir eine andere Gesellschaft. Dann würden z.B. Die Bundesligavereine die Polizeiaufgebote bezahlen, die industriellen Verarbeiter die Kosten für den zusätzlichen LKW Verkehr, weil sie sich Lagerhaltung ersparen, die Landwirte, die mit ihrer Gülle das Grundwasser und die Flüsse belasten, usw. usw. usw."

          Punkt 1 wird ja in manchen Bundesländern schon umgesetzt. Bei Punkt 2 würde eine CO2-Steuer helfen. Bei Punkt 3 sehe ich die Landwirtschaft in der Pflicht. Die Schäden müssen scheunigst eingepreist werden.

          Ansonsten stimme ich Ihnen zu, dass die Mehrewertsteuererhöhung natürlich nur ein Baustein bei der Verteuerung von klimaschädigenden Produkten sein kann. Die CO2-Steuer müsste noch oben drauf kommen (und zusätzlich müssten endlich genügend Kontrollen in der tierverarbeitenden Industrie durchgeführt würden, um die schlimmste Quälerei zu unterbinden).

          Allerdings denke ich, dass wir in einer freien Gesellschaft marktkonforme Lösungen brauchen. Essgewohnheiten lassen sich schecht verbieten, daher müssen wir über den Preis gehen und Quälerei und Klimaschäden bepreisen.

          Es sind die Verbraucher*innen, die mit ihren Konsumentscheidungen das System tragen. Kein*e Qualzüchter*in könnte sein*ihr Treiben fortsetzen, wenn die Menschen das Folterfleisch nicht kaufen würden.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Im Gegensatz zu Ihnen bin ich davon überzeugt, dass es keine marktkonforme Lösung geben kann. Es sind einfach zu viele miteinander verknüpfte Faktoren. Steuererhöhungen würden z.B. infolge der Konkurrenz noch härtere Produktionsbedingungen begünstigen. Selbst wenn es größere Kontrollen im Sinne des Tierschutzes geben würde, wären die gesetzlichen Vorgaben immer noch legale Tierquälerei. Die Gülle aus Massentierhaltung würde immer noch Grundwasser und Flüsse belasten. Die CO2 Steuer wäre eine reine Zusatzbelastung für Menschen/Familien mit ausschließlich niedrigem Einkommen.



            Nein, der Markt macht das, was er jetzt schon bewirkt. Soziale Ungleichheit, Massenproduktion und Überproduktion, Kostendruck und nicht zuletzt eine völlig überzogene Umweltbelastung, solange diese käuflich ist.



            Ich halte auch den Ansatz, Verbraucher quasi umerziehen zu wollen, für zwecklos. Wir leben seit Jahrhunderten auf Kosten der Ausgebeuteten dieser Erde, verachten das Tierwohl und rümpfen höchstens die Nase, wenn Millionen Tonnen Scheiße auf die Felder gesprüht werden, akzeptieren seit Jahrzehnten einen größtenteils miserablen ÖPNV, eine Bahn, die Jahrzehnte lang Strecken still legte usw. usw. Und jedes Jahr werden neue Kreuzfahrtschiffe gebaut, weil immer mehr (und nicht weniger!) Menschen auf Kosten der Umwelt ihr Vergnügen haben wollen. Nein, der Verbraucher wird nichts freiwillig tun. Höchstens ein wenig Strafsteuer für CO2. Ablasshandel fürs Seelenheil.

            • 7G
              74450 (Profil gelöscht)
              @Rolf B.:

              "Im Gegensatz zu Ihnen bin ich davon überzeugt, dass es keine marktkonforme Lösung geben kann. Es sind einfach zu viele miteinander verknüpfte Faktoren."

              Das ist richtig. Regulierung ist kompliziert. Deshalb ist die Steuerung über den Preis ja auch so wichtig. Es ist die einfachste Form des Markteingriffs. Zwar nicht besonders zielgenau, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Es ist unverständlich warum das Luxusprodukt Fleisch den verblligten Mehrwertsteuersatz behalten soll.

              "Ich halte auch den Ansatz, Verbraucher quasi umerziehen zu wollen, für zwecklos."

              Deswegen wird ja auch nichts verboten. Der Ansatz ist, da wiederhole ich mich, die tatsächlichen Kosten zumindest ein Stück weit mit einzupreisen. Natürlich bräuchte es dazu noch eine extra Luxussteuer o.ä. Den Steuerrabatt abzuschaffen, ist aber ein erster Schritt.

              Umerziehung war noch nie erfolgreich. Steuerung über Preise aber schon. Wenn es dann noch Ihrem Seelenheil gut tut, haben wir alle gewonnen! ;)

              • @74450 (Profil gelöscht):

                Der Staat sollte ja eigentlich dafür zuständig sein, sich für Lebensbedingungen einzusetzen, die allen Lebewesen und der Natur zugute kommen. Zu diesem Zwecke sollten Regierungen Gesetze und Verordnungen erlassen. Das tun sie aber oft nicht, weil Lobbyisten Politik in einem Maße beeinflussen, der mit Demokratie nichts mehr zu tun hat.

                Regeln müssen eingehalten werden. Und das muss kontrolliert werden. Nehmen wir als Beispiel die Veterinärämter. Haben Sie eine Ahnung, was die alles "durchwinken"? Das ist einfach nur skandalös.



                Staatliches Handeln orientiert sich stattdessen an den Forderungen und Interessen der Unternehmen, die möglichst keine Regeln haben wollen, die womöglich auch noch die Profite negativ beeinflussen.

                Die neue Klimabewegung FFF beschränkt sich leider auf Forderungen an die Regierenden, etwas zu unternehmen. Dazu fällt dieser Bewegung nicht viel ein. Noch nicht einmal auf klare Forderungen konnten sich die Koordinierungsgruppen in dieser Woche einigen. Stattdessen nichts sagende Formulierungen und Worthülsen, wie aus den Absichtserklärungen der Parteien.

                Dabei wäre es so einfach, wenn der Staat auf die natürlichen Bedürfnisse aller Lebewesen eingehen würde. Das würde aber eine handelnde Regierung voraussetzen. Die haben wir aber nicht. Nur so ist zu erklären, warum sich eine Empörungskultur entwickelt hat, die mit relativ hilf- und wirkungslosen Forderungen daher kommt wie z.B. Steuern auf CO2.

                .

                • @Rolf B.:

                  FFF hat klare Forderungen aufgestellt, wie Kohleausstieg und 180 Euro Steuer je Tonne CO2-Emission. Das wuerde bei Einrechnung aller Effekte das Steak aehnlich verteuern wie die hoehere MWSt.

                • 7G
                  74450 (Profil gelöscht)
                  @Rolf B.:

                  "Der Staat sollte ja eigentlich dafür zuständig sein, sich für Lebensbedingungen einzusetzen, die allen Lebewesen und der Natur zugute kommen. Zu diesem Zwecke sollten Regierungen Gesetze und Verordnungen erlassen. Das tun sie aber oft nicht, weil Lobbyisten Politik in einem Maße beeinflussen, der mit Demokratie nichts mehr zu tun hat."

                  Der Staat handelt in einer Demokratie so, wie die Wähler*innen es mit ihren Wahlenstcheidungen beeinflussen. Leider wählt die Mehrheit der Menschen immer wieder die selben Parteien in die Regierungsverantwortung. Das diese Partei besonders gerne auf bestimmte Lobbies hören, scheint die Menschen nicht zu stören.

                  "Regeln müssen eingehalten werden. Und das muss kontrolliert werden. Nehmen wir als Beispiel die Veterinärämter. Haben Sie eine Ahnung, was die alles "durchwinken"? Das ist einfach nur skandalös."

                  Ja, es ist erschrecken, was da von den Behörden zugelassen bzw. unterstützt wird. In vielen Bereichen werden gute Regeln (die wir bei der Tiermast nicht haben) nicht umgesetzt. Deshalb ist es umso wichtiger, Organisationen wie die DHU zu haben.

                  "die mit relativ hilf- und wirkungslosen Forderungen daher kommt wie z.B. Steuern auf CO2."

                  Warum die Steuer wirkungslos bleiben sollte, erschließt sich mir nicht. Es kommt auf die Höhe der Steuer an, damit eine Lenkungswirkung erzielt werden kann.

        • @Rolf B.:

          Deutschland, ja nicht mal die EU ist eine Insel. Schauen Sie sich nur mal die Handelsabkommen der letzten Wochen an. Verträge mit Südamerika, Amerika über Fleischlieferungen gegen Industrieware. Mit Australien wird über das gleiche Verhandelt. Und so wie, vor allem in Südamerika, Landwirtschaft betrieben wird, ist Deutschland ein Ponyhof. Warum nicht gleiche Standards für Ware die wir Importieren, wie wir sie bei uns verlangen. Es dürfen nach Deutschland auch z.B. Autos ohne Bremsen und Licht geliefert werden, aber bei den Lebensmittel ist es egal. Oder sie bekommen einen Persilschein, und es wird als BIO deklariert.

          • @Günter Witte:

            "Warum nicht gleiche Standards für Ware die wir Importieren, wie wir sie bei uns verlangen."

            Völlig richtig. Es geht NUR über die Festsetzung von Standards. Sei es zur Tierhaltung, Qualität, Herkunft bzw. Regionalität usw. usw.

        • @Rolf B.:

          Sie wollen einen reduzierten Fleischkonsum „ERZWINGEN“ und den Weg dabei über die Landwirte wählen? Was soll das sein? Dass Bauern weniger Fleisch essen?

          • @Rudolf Fissner:

            Schon wieder springe ich über das Fissner-Stöckchen. Doch weil ich fest davon überzeugt bin, dass Sie wieder einmal nichts kapiert haben, will ich geduldig aufklären:



            Meine Meinung baut auf auf 4 Säulen. Deutliche Verbesserung des Tierwohls,



            Qualitätsverbesserung,



            Reduzierter Fleischkonsum



            und Verbesserung der Gesundheit.



            Und das alles im Sinne des Klimaschutzes.

            Das mögen Sie nicht kapieren. Ist aber nicht schlimm. Davon geht die Welt nicht unter. Bleiben Sie weiter stumpfsinnig.

            • @Rolf B.:

              Sie stolpern nur über ihre eigenen Stöckchen :-))

              ...und sind eine Antwort schuldig geblieben. Wie wollen Sie die an sich guten Ziele „ERZWINGEN“?

              Einer CO2 Steuer lehnen Sie ja bekanntlich ab. Wollen Sie die Bundeswehr flächendeckend aufs Land schicken, den Tierbestand konfiszieren oder vielleicht eine ERZWINGUNGS-Haft für Landwirte anordnen, die Tiere halten?

              • @Rudolf Fissner:

                Eine Regierung kann Gesetze erlassen. Das wissen sogar Grundschüler. Und damit beende ich diese Blöddiskussion mit Ihnen.

                • @Rolf B.:

                  Davon gehe ich doch mal aus, dass ihr „ERZWINGEN“ doch auch noch ein legales Mäntelchen hat.

        • @Rolf B.:

          Ich muss meinen letzten Satz ergänzen



          :



          Und das würde objektiv auch nicht zu Lasten der Ärmeren gehen, weil eine Reduzierung zugunsten von Qualität und zugunsten der Gesundheit kein Nachteil ist. Denn weniger Billigfleischkonsum ist keine Einschränkung der Lebensqualität.

        • @Rolf B.:

          Volle Zustimmung, gut auf den Punkt gebracht. 🙏 .

          • @Frau Kirschgrün:

            Würde die MWSt von 7 auf 19% erhöht, drückt das wettbewerbstechnisch automatisch auf die Produktionskosten. Das Tierwohl verschlimmerte sich (was kaum noch vorstellbar ist), die Produktionsmengen blieben gleich bzw. würden wachsen usw. usw.Es würden höchsten die Ärmsten den Konsum von Fleischprodukten reduzieren. Fürs Klima wäre das, wenn es von Menschenhand gemacht und veränderbar wäre, eine Katastrophe.

            • 9G
              91491 (Profil gelöscht)
              @Rolf B.:

              Genau so ist das !



              Die 19 % werden von den Fleischproduzenten in der Produktion wieder eingespart, was das Tierleid noch verschlimmern wird.

  • Es wird schon wieder eine Maßnahme durchs Dorf gejagt.

    Wann kommt endlich die CO2 Steuer?



    Wenn sie erfolgreich implementiert ist, kann diese einfach ausgeweitet werden auf Fleisch.

    • @Rudolf Fissner:

      "Wann kommt endlich die CO2 Steuer?" (R. Fissner)



      Wenn Ihnen soviel daran liegt Ihr Geld so schnell wie möglich los zu werden, dann könnten Sie sich die Wartezeit ja damit vertreiben ein paar Bundesanleihen zu kaufen.



      Das käme aufs Gleiche raus: Ihre Kohle ginge durch den Kamin und Mutti Merkel würde es auch freuen.

      • @LittleRedRooster:

        Bratwurst kaufen ? Mutti ?

        • @Rudolf Fissner:

          "Bratwurst kaufen ? " (Fissner)



          Ob Sie sich nun von Ihrem Geld Bratwürste oder sonstwas kaufen ist mir völlig egal.



          Allerdings werden Sie es offenbar tatsächlich nicht auf dem Wege einer CO2-Steuer los werden. Wie RERO schon richtig bemerkte: "Der wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat festgestellt, dass sie (die CO2-Steuer) nicht verfassungskonform ist." So - oder so ähnlich hab ich das heute auch aus dem Radio vernommen.



          Ich schlage vor Sie machen es wie ich und spenden halt regelmäßig für soziale gemeinnützige Zwecke. Egal ob Welt-Hunger-Hilfe, Pro Asyl oder einfach "nur" die Freiwillige Feuerwehr. Sie werden seh'n, die Kohle kriegen Sie schon sinnvoll unter.



          Und wenn dann immer noch zuviel da ist, dann richte ich halt noch ein Spendenkonto für mich selber ein. Versprochen!

          • @LittleRedRooster:

            Lesen bildet: „Denkbar wäre aber, eine CO2-Steuer an den Verbrauch bestimmter CO2-intensiver Güter zu knüpfen, heißt es in dem Gutachten.“ m.tagesspiegel.de/...tand/24883980.html

            Die Steuer ist notwendig. Insbesondere auch bei Menschen die Spenden für eine lächerliche Sache halten und auch über Steuern nicht zu etwas beitragen wollen.

            • @Rudolf Fissner:

              Einspruch! Diese Steuer ist nicht notwendig, weil sie in keiner Weise dazu geeignet ist irgend eine Not abzuwenden, sondern lediglich populistische Motive bedient.



              Im Übrigen breche ich den Dialog mit Ihnen hiermit sofort ab, weil Sie schon wieder mit Ihren niederträchtigen Unterstellungen anfangen: Spenden an wohltätige Organisationen sind für mich keine "lächerliche Sache", Herr Fissner. Ich spende tatsächlich regelmäßig. Ob Sie das glauben oder nicht ist mir komplett egal.



              Lächerlich finde ich es aber, wenn erwachsene Leute Geldmittel mobilisieren wollen um die Klimaproblematik zu lösen und diese Mittel dann ausgerechnet dieser aktuell amtierenden Bundesregierung in die Hände zu geben.



              Bock und Gärtner sollte man dann doch noch unterscheiden können, Herr Fissner!

              • @LittleRedRooster:

                Was sollten denn dann ihre zynischen Bemerkungen zu und Veräpplung von Spenden zuvor („Sie werden seh'n, die Kohle kriegen Sie schon sinnvoll unter„, für die „Freiwillige Feuerwehr“, ein Spendenkonto für Sie selbst).

                Ich nehme Ihnen deshalb den guten Willen nicht ab, auch wenn Sie noch so oft behaupten was für ein toller Mensch Sie doch seien. Was mich übrigens auch null interessiert.

    • @Rudolf Fissner:

      Na, die CO2-Steuer kommt wohl erst mal nicht.



      Der wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat gerade festgestellt, dass sie nicht verfassungskonform ist.

    • 0G
      06313 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Inwiefern wird eine CO2-Steuer zur Reduktion des CO2-Ausstoßes führen? Glauben Sie, dass Menschen, die auf Ihr Auto angewiesen sind (Handwerker, Pendler, Urlauber, etc. etc.) weniger fahren werden und dadurch das Klima entlastet wird? Ich glaube es nicht. Es gibt bereits eine Ökosteuer auf Benzin seit Jahren. Hat sie gefruchtet? Mitnichten.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @06313 (Profil gelöscht):

        Menschen, die meinen, auf ihr Auto angewiesen zu sein, werden vielleicht nicht weniger fahren. Aber wenigstens werden diese Menschen dann finanziell mehr an der Zerstörung beteiligt, die sie anrichten.

        Gleichzeitig wird eine Verteuerung von CO2-Ausstoß hoffentlich dazu führen, dass Menschen unnötige Emissionen verringern. Selbst in Ihrer Auflistung sind ja nicht alle Zwecke wirklich notwendig.

        Wenn dann noch Menschen, die wenig CO2 emittieren einen Bonus erhalten, wird sich die Motivation CO2 zu sparen weiter erhöhen.

        • 0G
          06313 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Ich glaube nicht, dass Menschen, die weniger CO2 ausstoßen, belohnt werden. Der bürokratische Aufwand wird so immens und nicht umsetzbar sein. Hinzu kommt, dass ich eine CO2-Steuer auf Heizkosten (Heizöl und Gas) für nicht vertretbar halte. Sollen die Menschen frieren? Mieter können in der Regel nichts dagegen tun, wenn sie in schlecht oder gar nicht gedämmten Wohnhäusern mit alten Heizungsanlagen wohnen. Heizkosten werden auf die Mieter umgelegt. Der ganze Plan ist völlig unausgegoren und für mich nur Aktionismus. Wir müssen etwas tun. Ja, aber es sollte Hand und Fuß haben und wirklich dazu beitragen, dass das CO2 ENTSCHIEDEN reduziert wird. Man sieht es doch anhand der 30er-Zonen. Sie haben nicht wirklich zu einer Reduktion der Stickstoffoxide und CO2 geführt.

          • @06313 (Profil gelöscht):

            CO2 ist kein Stickoxid. Sie bringen da gewaltig was durcheinander.

            • 0G
              06313 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Für den Klimawandel ist der CO2- Ausstoß verantwortlich.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @06313 (Profil gelöscht):

            Die Konzepte zur Kompensation sind vorhanden. Ob sie umgesetzt werden, ist aber tatsächlich eine andere Frage.

            Nicht gedämmter Wohnraum ist ebenfalls ein Problem. Aber auch hier geht es darum, die Kosten für die Verbrauchenden sichtbar zu machen. Den Schaden einfach zu ignorieren, wird uns nicht weiter bringen. Was wäre denn ihr Alternativvorschlag, um die durch Heizen verursachten Emissionen zu senken?

      • @06313 (Profil gelöscht):

        "Hat sie gefruchtet?"

        Ja hat sie. Zumindest am Anfang. Benzin ist gefühlt seit Jahren nicht mehr teurer geworden. Spritverbrauch spielt bei der Kaufentscheidung allenfalls eine untergeordnete Rolle.

        "(Handwerker, Pendler, Urlauber, etc. etc.) "

        Man sollte dem aufrechten Pendler ein Denkmal setzen. Dient er uns allen doch als Vorwand dafür, nichts verändern zu können. Wenn sich das Pendeln zur Arbeit nicht mehr lohnt, gibt es halt weniger Pendler. Was solls. Vielleicht reicht es ja auch, mit kleineren Autos langsamer zu pendeln. Gilt auch für Handwerker und Urlauber.

        • @A. Müllermilch:

          " Spritverbrauch spielt bei der Kaufentscheidung allenfalls eine untergeordnete Rolle." (Müllermilch)



          Sorry! Sie widersprechen sich. Wenn dem so ist, dass der Spritverbrauch beim Kauf eines Pkw's keine Rolle spielt (Wo haben Sie das überhaupt her?) dann ist doch wohl die bisherige Ökosteuer, die über den Spritpreis eingetrieben wird, ein grandioser Rohrkrepierer. - Schließlich sollte diese Steuer ja einst dazu führen den Spritverbrauch zu reduzieren, um die Umwelt zu schonen...

          • @LittleRedRooster:

            Nein, ich widerspreche mir nicht. Sprit ist viel zu billig sonst würden nicht zunehmend mehr suvs gekauft.

            viel Sprit verbrauchen muss Autofahrern endlich weh tun.

            • @A. Müllermilch:

              "Sprit ist viel zu billig sonst würden nicht zunehmend mehr suvs gekauft." (Müllermilch)



              Ja, was denn nun? Oben sagen Sie: "Spritverbrauch spielt bei der Kaufentscheidung allenfalls eine untergeordnete Rolle" und nun sagen Sie wieder es würden "zunehmend mehr SUV's gekauft" weil der Sprit zu billig wäre. Wenn das kein Widerspruch ist, also dann weiß ich auch nicht so recht...



              Natürlich ist es komplett hirnrissig in unseren Städten mit einem SUV herum zu kutschieren. Und diese "Seuche" ist tatsächlich zu beobachten und nimmt immer mehr zu. Das betrifft nach meiner Beobachtung allerdings Leute die am allerwenigsten ein derartig großes Fahrzeug wirklich brauchen würden, die aber eben über sehr hohe Einkommen verfügen. (Neulich sah ich sogar den örtlichen Repräsentaten des BIO-Ringes in seinem neuen SUV vorfahren). Diesen Besserverdienenden ist der Spritpreis natürlich auch überhaupt kein Problem.



              Das alles ist ein Trend, mit dem sich eine gut betuchte Mittelklasse versucht ihrer eigenen Exclusivität zu versichern. Also eher eine grassierende schichtspezifische Neurose. Lesen Sie mal diesen Link, dann wird die Eigendynamik dieses Irrsinns deutlich:



              www.freitag.de/aut...2019-ich-mich-frei



              Wir sollten uns vor vermeintlichen Problemlösungen hüten, die wieder nur den Esel meinen, aber den Sack prügeln.

      • 0G
        06313 (Profil gelöscht)
        @06313 (Profil gelöscht):

        Ich meinte nicht "Ihr" Auto (Sie haben bestimmt keins, nicht wahr???), sondern das Auto der Menschen, die darauf angewiesen sind... :)

  • Der unreelle, unbedarfte, von jeder Agentur in den Schlagzeilen großgeschriebene Quatsch beginnt mit "Fleisch muß teurer werden...". Das Produkt würde nicht teurer - die Akzise würde erhöht. Und die Umsatz-/Mehrwertsteuer ist nicht zweckgebunden zu verwenden, erst recht nicht erzeugnisgebunden - schon verteilungsmäßig nach 106/107 GG dürfte es erhebliche Probleme geben. Und - wie oben geschrieben: Das Produkt wird nicht teurer, damit gewinnt der Erzeuger nichts Einklagbares. Aber, macht mal. Wird schon alles schön.

  • so bringt das nichts.



    Die marktwirtschaftlichen Methoden wirken nicht. Die Firmen müssen gezwungen werden aufzuhören zu produzieren.



    Mit dirigistischen Maßnahmen zur Förderung der Agrarindustrie hat die EU ja dominante Erfahrungen.



    Also wird sie auch in die Gegenrichtung agieren können.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Salz ist schädlich also Salzsteuer, Alkohol ist schädlich, also Alkoholsteuer, Tabak ist schädlich , also Tabaksteuer. Wo ist das Problem? Zuviel Fleisch ist schädlich( Für Mensch und TIER) also Fleischsteuer. Mindestens 25%, für Fisch 12,5%. Das hat nichts mit Mehrwertsteuer zu tun.

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Zu viele Zitronen sind schädlich. Also Zitronensteuer...

      Woher kommt nur der Drang, alles über Steuern machen zu wollen? Wieso nicht direkt bei der Tierhaltung ansetzen?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Woher kommt nur der Drang, alles über Steuern machen zu wollen?" (Warum denkt ...)



        Das ist nun aber auch wirklich eine hoch interessante Frage!



        Ich würde sie aber ergänzen mit: Was sind das bloß für Leute, die da glauben sich aus jeder Malaise freikaufen zu können? Offenbar hat man in diesen Kreisen ja echt Übung darin sich auf diese Weise Probleme vom Halse zu schaffen.



        Hurra - Ich kauf mir prima Klima!: Auch nur eine Form von Konsum-Wahn.

        • 9G
          97287 (Profil gelöscht)
          @LittleRedRooster:

          I’m Nachgang. Warum nicht eine Schweinesteuer analog zur Hundesteuer? Die Halter zahlen ja auch, damit in Berlin jedes Eck voll geschissen werden darf. In den südlichen Ländern zahlt man bis zu 700€ wenn man den Scheißhaufen nicht ordentlich entsorgt. Es geht eben nur über Strafe und Steuern weil der Mensch und sein Fleisch eben schwach sind.



          Auch zum Linkssein muss die Mehrheit der Wähler gezwungen werden.

        • 9G
          97287 (Profil gelöscht)
          @LittleRedRooster:

          Warum wohl diskutieren wir über eine Vermögenssteuer oder Grunderwerbsteuer oder Erbschaftsteuer? Doch wohl um Verteilungsgerechtigkeit zu erreichen.



          Also Fleischsteuer bis die Schwarte kracht. Die Abhängigen wird man nicht



          Erreichen , die Normalen Verbraucher schon.

  • Als Vegetarier könnte mir dies egal sein. Doch den Plan finde ich wenig durchdacht und die Annahmen deutlich zu optimistisch.

    Sicher auch für das Klima deutlich besser wäre, wenn wir die gesetzlichen Regularien im Hinblick auf die "Massentierhaltung" so verschärfen, dass es sie zumindest nicht mehr in großem Maße gibt. Plus SOFORTIGES Verbot von lebend-Tiertransporten.

    Zwar pupsen dann auch noch die Biokühe ordentlich was weg, doch insgesamt würde durch den Fortfall der Massentierhaltung sowohl den Tieren, als auch dem Klima geholfen werden.

    Parallel müsste sich dazu natürlich auch unsere Einstellung zu Fleisch und Wurst ändern!!!

    Denn muss es wirklich sein, dass wir Deutschen statistisch jeden Tag Fleisch und Wurst konsumieren?

    Stichwort: Das "Hüftsteak" kommt nicht schon abgepackt auf die Welt.

    Vielfach hat das dahinterstehende Tier eine lange qualvolle Leidenszeit hinter sich, sodass mir der Bissen im Munde steckenbleiben würde.



    Und im Bereich "Massentierhaltung" gilt dies natürlich GANZ BESONDERS!

    Ein Wechsel auf WENIGER Fleisch und Wurst, z.B. "nur" 2 Mal die Woche, und dies vom Bio-Fleischbauern aus der Region beziehend, verringert SEHR DEUTLICH das Tierleid und hilft zudem spürbar dem Klima!

    ;-)

    • @tazeline:

      100%ige Zustimmung!

      2mal die Woche Fleisch wuerde fuer viele einem gefuehlten Vegetarismus gleichkommen, das koennen sich, fuerchte ich, nur die wenigsten vorstellen zu tun. Aber sehr schoen waere es, wenn es viele tun wuerden.

  • Das Problem bei der ganzen Sache sind die Preise welche die Erzeuger, egal ob Konservativ oder BIO, für ihre Wahren erhalten. Es soll zu Preisen wie vor 50 Jahren produziert werden mit den Unkosten und Auflagen von Heute. Also müssen mehr Produkte erzeugt werden, um genauso viel Geld wie früher zu haben.



    Es ist eine Irreführung zu glauben, den ganzen Umbau aus Gründen des Klimawandels gäbe es zum Nulltarif.



    Wenn jetzt Deutschland seine Landwirtschaft radikal umstellt, bedient sich der Handel im Ausland, wo keiner Vorschreiben und Kontrollieren kann wie erzeugt wird.



    Überhaupt ist der Handel die Wurzel des Bösen ! der Handel hält sich da raus wo es schlechte Presse gibt, keine Tierhaltung, kein Schlachthof. Ist das Tier aber erstmal am " Harken " kommt der Lebensmitteleinzelhandel ins Spiel : 8 der 10 größten Fleisch verarbeitenden Betriebe gehören ihm, und damit eine gewaltige Marktmacht.



    Landwirte in Deutschland, ganz gleich wie sie erzeugen, sind nur der Spielball von Politik und Handel, und der Schuldige für alles was falsch läuft.

  • Bitte, lieber Autor, was ist das für eine Haltung?!

    Es mag ja zunächst verfangen, dass- wollen wir aber dennoch ehrlich sein: wömöglichen und nicht gesicherten (!) - Minderverbrauch unter einer Steuererhöhung eintreten könnte.

    Sie, liebe Damen und Herren Journalisten, müssen in einer Zeit, in welcher die etablierte Politik und (breit publizierte) Wissenschaft ihren Job nicht mehr machen (denn sonst würden wir schön längst über ernsthafte Transformation sprechen) und nur noch Sie in der Breite wahrgenommen werden - und glaubhaft sind - besser sein, als die beiden v.g. Schläfergruppen Politik/Wirtschaft&Wissenschaft!

    Auch die Fleischindustrie sowie Landwirtschaft benötigen Wachstum - und arbeiten darauf hin!



    Reduziert sich der Absatz ohne Pleiten und Entlassung? Meinen Sie wirklich, dass niemand auf die entstehenden Unterschiede in der Inflationsrate Wetten wird? Geht der Preis hoch, gibt es mE (noch mehr) Druck auf die Erzeugungsprozesse.



    Und federn wir die Kosten ab, machen wir also den Konsumenten dann doch wieder relativ reicher, beeinflussen wir ja dann doch wieder Preis und Absatz, und dann soll dennoch der übrig gebliebene Effekt für eine fundierte Absenkung der Umweltbelastung sorgen? Ich glaube das micht!



    Außerdem - das ist etwa linke Tasche rechte Tasche; dann können wir die Märchensteuer auch gleich nur auf 10% anheben.

    Diese ganze Industrie muss umgebaut, insbesondere zu schonenden Produktionsprozessen und zu einer Wachstumsbremse verpflichtet werden. Sofort. "Ehe für alle" ging auch innerhalb weniger Wochen.

  • Eine Steuererhöhung wäre lediglich eine Mehreinnahme für den Staat. Tatsächlich ändert das aber in keinster Weise das bestehende Tierleid, oder den enormen Export.

    Tatsächlich muss darüber nachgedacht werden, ob unsere "Grundnahrungsmittel" tatsächlich noch die selben sein sollen, wie sie ursprünglich einmal festgelegt wurden. Fleisch braucht heute niemand mehr, um zu überleben, oder gar für den täglichen Bedarf.

    Und natürlich könnte man die Mastbetriebe dazu zwingen, ökologische Standards anzuwenden und auch die Kosten für die Überdüngung übernehmen zu müssen. Damit wäre schnell klar, wohin die Reise ginge.

    Aber hier knicken die Politiker*innen durch alle Parteien, lieber vor der Mastlobby ein. Es ist ja auch viel einfacher, mit billigen Mitteln (für die Politiker*innen) Alibi-Aktionismen zu starten...!!

    • @Lesebrille:

      „Fleisch braucht heute niemand mehr, um zu überleben.“

      Mag ja sein, aber: “Fleisch enthält wertvolle Mineralstoffe wie Eisen und Zink. Außerdem liefert es uns wichtige B-Vitamine wie Vitamin B1, B2, B6 und B12. Letzteres ist nur in Fleisch, Fisch und Eigelb enthalten. Wer auf Fleisch, eventuell sogar noch auf tierische Produkte wie Eier verzichtet, muss folglich auf eine ausgewogene Zufuhr bestimmter Nährstoffe achten.“



      Insbesondere für Heranwachsende kann eine rein vegane Ernährung auch ein Gesundheitsrisiko darstellen, wenn diese Nährstoffe nicht anders in ausreichender Menge aufgenommen werden. Bei Vitaminen ist insbesondere immer auch zu unterscheiden, in welcher Menge sie eingenommen werden und in welcher Menge sie für den Körper danach auch noch verfügbar sind.

      • @Rainer B.:

        Warum immer alles Schwarz/Weiß sehen?

        Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfehlt 300 bis 600 g Fleisch pro Woche. Das ist ein Drittel bis die Hälfte des tatsächlichen Fleischkonsums.

        Eine Reduktion des Fleischkonsums um die Hälfte währe also auch aus gesundheitlichen Gründen ein lohnenswertestes Ziel.

        • @Rudolf Fissner:

          Da bin ich gern dabei.

      • @Rainer B.:

        Ich zitiere mich ja gerne noch mal selbst: "Und natürlich könnte man die Mastbetriebe dazu zwingen, ökologische Standards anzuwenden und auch die Kosten für die Überdüngung übernehmen zu müssen."



        Kleiner Tipp: Ich würde wohl kaum von Mastbetrieben reden, wenn ich komplett gegen Fleischkonsum wäre, auch wenn das sicherlich nicht nicht schlecht wäre.

        Übrigens sollten Sie sich besser über das Vitamin B12 informieren. Denn die meisten Tiere bekommen es über das Futter zugeführt, da sie es gar nicht mehr natürlich aufnehmen können, geschweige denn in sich tragen.

        Sprich: erst geht die Nahrungsergänzung durch das Schwein, dann erst durch uns. Also ich finde, dass man das auch locker abkürzen kann, so ganz ohne Tierleid dazwischen.

        Tatsächlich aber bin ich für ein Umdenken, was "Grundnahrungsmittel" sind. Wir zahlen derzeit 7% MwSt auf Kartoffeln, aber 19% auf Süsskartoffeln, 7% auf Milch, aber 19% auf Mandelmilch. Und das ist nicht die letzte Unlogik... .

        • @Lesebrille:

          7% auf Milch/Kartoffeln, aber 19% auf Mandelmilch/Süßkartoffeln macht durchaus Sinn.



          Milch und Kartoffeln sind heimische Produkte, Mandelmilch und Süßkartoffeln müssen importiert werden.

          • @Rainer B.:

            Sollen die Niederländer keine Süsskartoffeln mehr importieren dürfen?

            • @Rudolf Fissner:

              Eine Frage, die sich so doch gar nicht stellt. Was soll das?

          • @Rainer B.:

            Abgesehen davon, dass die 19% auch bei Hafermilch zutrifft, und Hafer kann sehr wohl in Deutschland angebaut werden, ist es natürlich eine Milchmädchenrechnung, dass der Kartoffelhunger in Deutschland allein über den "heimischen" Anbau gedeckt wäre. "Deutschland ist zudem wichtigstes Importland für Frühkartoffeln, die überwiegend aus Frankreich, Italien und Ägypten kommen. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag 2012/13 bei 55,1 kg. Wichtige Exportländer sind neben Frankreich die Beneluxstaaten." (Quelle: Wikipedia)

            Und "heimisch" im historischen Sinne ist die Kartoffel ebenfalls nicht. Sie hat, wie viele andere Lebensmittel, die wir täglich verzehren, auch, einen "Migrationshintergrund".

            • @Lesebrille:

              Süsskartoffeln und Mandeln sind schlicht keine Produkte, die hierzulande (EU-weit) landwirtschaftlich angebaut werden.



              Früher hieß die Umsatzsteuer ja mal Mehrwertsteuer, was etwas besser deutlich macht, worum es hier geht. Besteuert werden soll jede einzelne Stufe der Wertschöpfung, die zu einem Mehrwert der Ware/des Handelsprodukts führt.



              Hafer ist ein landwirtschaftliches Produkt (Stufe I). Hafermilch entsteht erst durch industrielle Weiterverarbeitung von Hafer (Stufe II), somit verwundert es auch nicht, wenn Hafermilch hier mit 19% besteuert wird.



              Mit der EU wurde der steuerliche Tatbestand des „innergemeinschaftlichen Umsatzes“ geschaffen und wurden Steuerharmonisierungen vorgenommen, mit dem Ziel, innergemeinschaftliche Umsätze nach Möglichkeit wie heimische Umsätze zu behandeln. Das ist nicht immer gelungen und dass es parallel dazu im Laufe der Zeit zu etlichen systematischen Verwerfungen kam, ist völlig unbestritten.

        • @Lesebrille:

          Bitte um Verständnis, dass für mich persönlich die direkte Aufnahme von Tierfutter derzeit gar nicht in Betracht kommt.



          Anders als mein Arzt bin ich gewiss kein Experte für Vitamine. Der beschäftigt sich allerdings seit vielen Jahren schon aus ganz unterschiedlichen Gründen mit diesem Thema. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann gibt es mehrere Varianten von B12. Desweiteren erklärte er mir, dass bei der heutigen landwirtschaftlichen Produktion, eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen generell allein über vegane Nahrung (Gemüse, Obst etc.) gar nicht möglich ist. Dazu kommt: Einige Vitamine sind hitzeempfindlich und gehen schon beim Zubereiten unter und von der aufgenommenen Menge kann überhaupt nur ein kleiner Teil über den Verdauungstrakt absorbiert und für den Körper verfügbar gemacht werden.

          • @Rainer B.:

            Wikipedia schreibt zu Vitamin B12 folgendes:



            Vitamin B12 ist Cobalamin. Es ist einer der komplexesten niedermolekularen Naturstoffe. Den Kern des Moleküls bildet ein Tetrapyrrol-System (Corrin) mit einem Cobalt-Ion als Zentralatom. Das Vitamin wird ausschließlich von Mikroorganismen synthetisiert. Es findet sich besonders in Leber, Fleisch, Eiern, Milch und Algen, dagegen kaum in Pflanzenprodukten (Vorkommen). Die Darmflora des menschlichen Dickdarms synthetisiert zwar Vitamin B12, welches jedoch an dieser Stelle nicht mehr aufgenommen werden kann und unverwertet ausgeschieden wird. Somit sollten strikte Veganer das Vitamin künstlich zuführen und ihren Wert regelmäßig überprüfen lassen. Cobalamin kann im Dünndarm nur resorbiert werden, wenn die Magenschleimhaut den sog. intrinsischen Faktor (ein Glycoprotein) sezerniert, welches das Cobalamin (den extrinsischen Faktor) bindet und dadurch vor dem Abbau schützt. Im Blut ist das Vitamin an ein besonderes Protein, das Transcobalamin, gebunden. Die Leber kann Vitamin B12 in Mengen speichern, die für mehrere Monate – bis zu 3 bis 5 Jahre – ausreichen. Darum sind für Gesunde Vitamin-B12-Präparate nutzlos, denn das meiste würde wieder ungenutzt ausgeschieden. Ein Mangel an Vitamin B12 beruht meist auf dem Fehlen des intrinsischen Faktors und der dadurch ausgelösten Resorptionsstörung. Die Folge ist eine Störung der Blutbildung, die sog. perniziöse Anämie, sowie neurologische Störungen (funikuläre Myelose). Derivate des Cobalamins sind im tierischen Stoffwechsel vor allem an Umlagerungsreaktionen beteiligt. Sie fungieren z. B. als Koenzym der Umwandlung von Methylmalonyl-CoA zu Succinyl-CoA und der Bildung von Methionin aus Homocystein. In Prokaryoten wirken Cobalamin-Derivate auch bei der Reduktion von Ribonukleotiden mit.

        • @Lesebrille:

          Märchensteuer ist auch voll vor den A..., Konsumtionsakzise. :-)

          Die ungerechteste Steuer überhaupt.

      • @Rainer B.:

        Ach immer das Gedöhns wegen B12. Dann müssten ja alle 2x im Monat Kalbsleber essen... eine B12 Bombe sozusagen. Aber Innereien, das ißt doch kaum noch wer heutzutage.



        Außerdem will niemand Fleisch komplett vom Markt nehmen. Mein Großvater erzählte manchmal, dass er das erste ganze Stück Fleisch erst gegessen hat, als er als Erwachsener sein eigenes Geld verdiente. Vorher musste er sich mit Resten begnügen, die seine Eltern übrig ließen. Und er ist 85 geworden. Meinen Sie, dass die Kinder in armen Ländern jeden Tag Wurstaufschnitt bekommen wie unsere Kinder? Vielleicht auch deshalb schiebt da nicht jeder einen Ranzen vor sich her...

  • Selten so ein gedankenloses Zeug gelesen. Warum versuchen eigentlich immer alle, das Pferd von hinten aufzuzäumen?

    1. Fleisch ist im Großen und Ganzen nicht billig. Übrigens ebenso wenig wie das Fliegen. Es mag hier und da absurde Discounter-Sonderangebote geben, die aber sind genauso selten wie die 19-Euro-Tickets für den Mallebomber, von denen es pro Flug ca. 3 Stück geben dürfte; alle anderen bezahlen den vollen Preis, der dann doch eher so um 300-400 Euro liegt. Oder um beim Fleisch zu bleiben: Auch bei Aldi bezahlt man - für abgepackte Ware - Kilopreise zwischen 6 (Schweinehack) und 20 Euro (Rindersteak). Und auch wenn das beim Biometzger doppelt so teuer ist: "Billig" ist was anderes.

    2. Wie viel Fleisch der oder die Einzelne zu welchem Preis kauft oder verzehrt, spielt für Klima, Umwelt, Tierwohl usw. nicht die geringste Rolle. Denn das Zeug ist ja schon produziert. (Oder um aufs Fliegen zurückzukommen: Nicht, ob der oder die Einzelne fliegt, ist von Bedeutung. Sondern dass der Flieger überhaupt "geht". Und je schlechter er besetzt ist, desto katastrophaler die Ökobilanz. Es gälte mithin, erst einmal die Zahl der Flüge zu beschränken. Nicht die der Passagiere.) Man müsste also die Produktionsbedingungen zugunsten der Tiere und zuungunsten der Billigproduktion verändern; dadurch würde konventionell hergestelltes Fleisch automatisch etwas teurer, und der ohnehin umweltfreundlicher arbeitende Biobauer bliebe verschont. Nur bekäme man es dann natürlich mit der Agrarlobby zu tun, und gegen die Politik zu machen, ist eben erheblich schwerer, als eine Steuer zu erhöhen, die den Einzelnen zwar nicht übermäßig stark belastet, zusammengenommen jedoch erkleckliche Summen in die Staatskassen spült, denn merke: Kleinvieh macht auch Mist. Und selbst wenn der deutsche Verbraucher kontinuierlich weniger Fleisch konsumieren sollte (was er im Übrigen längst tut): Was nicht im Inland verkauft wird, wird exportiert, also anderswo konsumiert - und auch besteuert.

    • @ScreamQueen:

      Prima, Sie denken nach, top!

    • @ScreamQueen:

      "...alle anderen bezahlen den vollen Preis, der dann doch eher so um 300-400 Euro liegt. "

      Kommt natürlich auf die Stecke an. Aber innerhalb Europas bezahlt man beim Billigflieger selten mehr als 100€. Eher unter 50€.

    • @ScreamQueen:

      "Wie viel Fleisch der oder die Einzelne zu welchem Preis kauft oder verzehrt, spielt für Klima, Umwelt, Tierwohl usw. nicht die geringste Rolle."

      Naja schon. Natürlich ist das was schon im Regal liegt schon Produziert und hat also schon seinen Beitrag geleistet. Jedoch kauft ein Supermarkt zum Beispiel ja so viele Produkte ein die prognostizierter Weise vom Verbraucher abgenommen werden. Der Bauer Produziert soviel wie verlangt wird. Wird weniger Fleisch gegessen wird somit auch weniger Produziert werden müssen...



      Man muss manche Gedanken schon weiter führen als nur von 12 bis Mittag.

      • @Mensch0834:

        Was stimmt denn an den Ausführungen von Screamqueen nicht?! ;-)

        Sie beginnen den Faden doch bloß an einer anderen Stelle aufzunehmen.

    • @ScreamQueen:

      Fleisch ist im großen und ganzen, im Vergleich zu anderen Lebensmitteln, doch ziemlich billig. 2€ - 2,50€ für ein halbes Kilo Hackfleisch ist schon ein ziemlicher Ramschpreis. 2,50€ ist hier übrigens der Standardpreis für Hackfleisch.

    • @ScreamQueen:

      Zum Thema Gedankenlos:

      In den 1950-er Jahren wurde etwa 40 % des Haushalts-Nettoeinkommens für Nahrungsmittel/Getränke ausgegeben, heutzutage 14 % inkl. Alkohol und Tabak (Quelle Destatis) . Billig ist also insbesondere relativ!!



      Darum übrigens haben wir viel z viel Geld übrig für anderen Nonsens, z.B. Billigflüge, ja auch beim Marktführer:



      Zitat Lufthansa am 11.7.2019:



      Die Auslastung der Jets verbesserte sich konzernweit um 1,6 Punkte auf 85,2 Prozent. Die Nachfrage ist damit stärker gestiegen als die von Lufthansa angebotenen Plätze.

      Von leeren Fliegern zu reden ist nicht zutreffend! Hier kann man durchaus davon reden, dass die Nachfrage das Angebot schafft!



      Zusammenfassend: Würden wir relativ mehr Geld ausgeben für (saisonale, regionale) Nahrung wäre allen geholfen: Den Erzeugern, den Tieren, dem Klima, der Region... soweit meine Gegenrede.

      • @Tom Farmer:

        Ich zweifle grundsätzlich nicht an diesen Zahlen, möchte aber mal aufstrippen: Getränke entsprechen ja nun nicht notwendigerweise einem Schwein, das man so in sich hineinstopfen könnte. Inflationsdifferenzen, nun ja, spielen auch eine Rolle, verbesserte Produktionsprozesse, Grenzkosten, interessanter wäre, haben "die" früher mehr oder weniger (als heute) gefressen? Wurde, ich habe das noch nie selbst gerechnet, im direkten sowie indirekten Prozess (die neuen Maschinen müssen ja auch hergestellt werden/worden sein), so anstelle des "Hack-Hand-Kneters", mit Lunte in der Gusche, auf dass die abfallende Asche die Ware noch veredeln möge, mehr oder weniger zB CO2 verblasen (am CO2 hängt aber nicht mein Herz, wollte nur mal so eine Verbindung in die Runde werfen)?

  • Es fällt auf, dass in letzter Zeit unter dem Label „Klimaschutz“ jeden Tag eine neue Abgabe gefordert wird. Sicher meist gut gemeint, aber im Ergebnis doch reichlich kontraproduktiv.



    „Steuern sind Geldleistungen ohne Anspruch auf Gegenleistung an den Staat, die von diesem zur Erzielung von Einnahmen erhoben werden.“ Punkt!



    Steuern dienen also in erster Linie der Erzielung von Einnahmen.



    Wieso manche Leute glauben wollen, ausgerechnet dieser Staat würde mit mehr Steuereinnahmen tatsächlich auch mehr für den Klimaschutz tun, ist nur noch mit Naivität zu erklären. Erfahrungen aus der Vergangenheit belegen ganz klar Gegenteiliges.



    Dass speziell die Grünen in Erwartung einer kommenden Regierungsbeteiligung die Staatseinnahmen vorher steigern möchten, ist ja unschwer nachvollziehbar, hat aber primär gar nichts mit Klimaschutz zu tun.

    • @Rainer B.:

      „Steuern sind Geldleistungen ohne Anspruch auf Gegenleistung an den Staat, die von diesem zur Erzielung von Einnahmen erhoben werden.“ (Rainer B.)



      Sie haben vollkommen Recht! Auch ich stehe dem Ganzen staunend gegenüber: Ausgerechnet die Leute die dem Staat und der Bundesregierung sonst keinen Schritt über den Weg trauen, bzw. deren Politik (mit Recht!) sehr skeptisch beäugen und ablehnen - ausgerechnet aus dieser Ecke wird zunehmend für Steuererhöhungen getrommelt !?!?



      Wie naiv kann man bloß sein, wenn man glaubt diese Mehreinnahmen würden von dieser Bundesregierung plötzlich für ökologisch sinnvolle Projekte ausgegeben werden?



      Man kann es nicht oft genug sagen:



      Auch wenn immer wieder von der Politik gerne mit zweckorientierten Argumenten um höhere Steuern geworben wird: Zweckgebundene Steuereinnahmen gibt es gar nicht. Die Gelder kommen alle in einen Topf und werden dann für alle möglichen politisch opportunen Zwecke ausgegeben.



      Das Zahlen von Steuern ist in diesem Sinne also quasi "Vertrauenssache". Leider ist es allerdings dem Finanzamt ziemlich Wurscht ob ich der Regierung Merkel Vertrauen schenke oder nicht.



      Aber da sieht man halt auch wie sehr diese ganze Klimadebatte eine Debatte der sog. besserverdienenden Bevölkerungsschichten ist, nämlich der Mittelschicht. Bei denen verfängt die Idee schnell, man könne sich mit ein paar Steuergroschen mehr aus der Klima-Patsche rauskaufen. Wäre ja auch sehr bequem so, gell. Hat doch bisher immer so schön funktoniert.



      So wird's aber diesmal wohl nicht laufen. In dieser Hölle werden alle braten. Eine VIP-Lounge gibt's da leider keine.

      • @LittleRedRooster:

        Sie unterschlagen, dass eine CO₂ Steuer eine Lenkungssteuer ist, deren Wirkung durch verteuerung gesellschaftsschädlichen Verhaltens erzielt werden soll.



        Ich freue mich schon auf die Steuer, mein Leben wird billiger werden!

        • @Flo:

          Sie können ja recht haben, ich meine dies hingegen nicht. :-)

        • @Flo:

          "Lenkungssteuer"? (Flo)



          Ich würde eher von einer Ab-Lenkungssteuer sprechen: Sie haben ja wohl übersehen dass jeder Lenker eines Fahrzeuges ohnehin mit jedem Liter Sprit, den er tankt, bereits seit Jahren Ökosteuer bezahlt. Und wohin wurden die damit generierten Steuermillionen "gelenkt"? Haben sie am Verkehrsaufkommen, am Inidividualverkehr, am ÖPNV, an der Bundesbahn, am Flugverkehr, am CO2-Ausstoß irgendetwas in irgend eine Richtung gelenkt? Wenn ja, dann ja wohl nicht in die richtige.



          Aber macht ja nix: Lassen Sie sich ruhig weiter an der Nase herum "lenken", zahlen Sie ruhig Ihre CO2-Steuer. Es findet sich schon wieder eine marode Bank der man dann damit die Socken stopft.

      • @LittleRedRooster:

        Ich teile Ihre Steuerunlust ganz und gar nicht, aber Sie haben an dieser Stelle mE ganz und gar recht:



        Was sollen das denn eigentlich für Projekte sein, welche durch den Bund pp. gefördert werden sollen?... grübelgrübelgrübel ... Und warum zahlen das nicht die Betriebe selbst, wo sich doch aus dem Unternehmertum per se, das ist natürlich nur Ironie, die selbst veranschlagte Überlegenheit reklamiert wird. .. Noch so ein paar Steuergeschenke an die ökonomischen Spitzen?...

  • Die unselige Propaganda, dass das Klima mit marktradikalen Mitteln über den Preis beeinflusst werden kann, ist wirklich eine Zumutung. Da die Klimaproblematik in Deutschland nur unter parteipolitischen und wahlkampftaktischen Gesichtspunkten diskutiert wird, gerät die Tatsache völlig aus dem Blickfeld, dass Klimapolitik eben keine nationale Angelegenheit sein kann. Soll nun die ganze Welt, am deutschen Wesen genesend, Klimapolitik marktradikal über Preise machen? Da am deutschen Wesen die Welt nicht genesen will, es aber hier keinerlei Ansätze gibt, über wirklich wirkungsvolle Maßnahmen nachzudenken, ist außer Spektakel nichts gewesen. Wer Klimapolitik ernst nimmt, sollte sich mit marktradikalen Lösungen nicht zufrieden geben. Sonst könnte leicht der Eindruck entstehen, dass Klimaveränderung instrumentalisiert wird von den Marktradikalen, die mit sozialen Fragen wenig am Hut haben.

    • @Rolf B.:

      Sehe ich ähnlich.

  • "Mit dem Gros der Mehreinnahmen sollte der Staat den Umbau der Viehaltung finanzieren."



    Nein, sollte er nicht. Der Staat sollte endlich der Tierquälerei in den Ställen durch Gesetze beenden. Die systematische Tierquälerei in den Ställem ist seit Jahrzehnten bekannt sie wird seit Jahrzehnten nicht nur geduldet sondern hochsubventioniert.



    Was spricht eigentlich dagegen, die gesetzlich Anforderungen an jede Tierhaltung an diejenigen der Bioverbände anzugleichen? Dass die Erzeugnisse dann teurer werden? Dass nicht mehr genug Billigerzeugbisse bleiben, mit denen man in Afrika die regionalen Märkte kaputtexportieren kann.



    Diese Mehrwertssteueridee scheint mir völlig ungeeignet. Aber wenn man schon mal dabei ist: vielleicht 0% auf alles, was nachhaltig, ökologisch, fair, CO2- neutral etc produziert wurde, 50% auf Produkte aus Sklaverei, Umweltverseuchung und Qualzucht. Dann würden die Qualitätserzeugnisse im Verhältnis zum Schrott auch billiger.

  • Soll Fleischkonsum reduziert werden, ist Verteuerung und/oder Verknappung des Angebots die Lösung. Die Generation meiner Großeltern aß nur 1-2x pro Woche Fleisch, weil und solange es teuer war - und sind gesund alt geworden. Aber aus meiner Lebenserfahrung kann ich sagen: wer kein bis minimal Fleisch konsumiert, zieht Hass auf sich. Viele Leute fühlen sich regelrecht angegriffen, wenn du sagst, kein Fleisch zu essen. So als würdest du es ihnen wegnehmen wollen. Wie idiotisch sich sehr viele Leute aufführen, bringt man nur die Idee, einen Tag ohne Fleisch (zusätzlich) anzubieten oder wenn die Kinders kein Schweinefleisch kriegen - wir kennen es.

    Abgesehen von den vielen Internet Kommentaren "die nehmen uns unser Fleisch weg, Öko diktatur" und sonstiges Bla, Bla: Wenn, dann müssten 200g Fleisch 20 € kosten. Das bissle Mehrwertsteuererhöhung trifft die Fleischindustrie nicht... die lassen sich schon was einfallen um weiterhin 200g für 2 € anzubieten. Aber der negative politische Effekt wäre umso größer. Die CDU trommelt ja schon fleißig ihr Lied, wie damals... zum Veggieday...

  • Was meinen Sie, wozu diese Mehreinnahmen verwendet werden?

    Ich vermute mal, damit werden die Strafen der EU wegen Überdüngung der deutschen Böden bezahlt.

    Sinnvoller wäre eine Gülle Steuer !

  • Komplexe Themen und die LÖsung! Naja..



    Eins ist klar. Tierwohl und KLima haben nix miteinander zu tun. Dennoch wird das hier vermischt. Reichenpartei CDU...ja gut wenn 40 % der Bevölkerung als reich gelten, dann schon, Gesundheit und Geld. usw.

    Wenn schon den großen Ansatz, dann bitte konstruktiv, nicht greiskrämig, äh nicht grießgrämig:



    Der CO2-Handel ist für mich die Blaupause. Kontingenthandel von Flugreisen, Fleischwahnsinn, KfZ... jeder jedes Jahr ein festes Kontingent für Jederfrau.



    Die die nicht fliegen wollen, vegan leben.... kann das via App handeln an die die darauf stehen oder fliegen müssen.



    Sozialer Ausgleich inklusive, da damit Geld reinkommt bei denen die verzichten. Ja, wir brauchen Verbote, ja wir brauchen verbindliche Regeln, ja, der Mensch braucht Zwang. Ja, staatlicher Zwang ist besser als irgendwann Trinkwasser per Tankfahrzeug zu bekommen oder 8 Wochen 40 Grad in den Städten und 10.000-de von Leuten die aus den Latschen kippen usw....

    • @Tom Farmer:

      "Eins ist klar. Tierwohl und Klima haben nichts miteinander zu tun."



      Doch, natürlich. Artgerechte Tierhaltung bedeutet in erster Linie deutlich mehr Platz pro Tier und daraus folgt: deutlich weniger Tiere auf der für Tierhaltung genutzten Fläche. Weniger Tiere bedeutet: weniger Anbau von hochenergetischen und eiweißhaltigen Futtermitteln (gerne auf tropischen Böden, die dafür gerodet werden); weniger Gülleeintrag in Böden und Grundwasser (eine der Ursachen für Waldschäden und Waldsterben, durch die der Wald weniger CO2 binden kann), weniger Methanausstoss durch weniger Widerkäuer.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "Jetzt kritisiert ausgerechnet die Reichenpartei CDU, höhere Steuern auf Fleisch seien nicht sozial. Fleisch wäre dann nur noch etwas für Reiche."

    Fleisch ist ein Luxusprodukt und sollte dementsprechend teuer sein. Je weniger Menschen sich diese Vergewaltigung leisten können, desto besser!

    Wollen wir jetzt auch Hartz-IV-Discout im Puff, um "extreme Härten" zu vermeiden?

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Es gibt doch nun den "Flät-Rät"-Puff - weiß ich natürlich nur von den anderen. :-)

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Ein Luxusprodukt? Das habe ich schon mal irgendwo gelesen. Muss vor 1789 gewesen sein. Na, ja. Wie die vom Luxus Abgeschnittenen das Problem gelöst haben, ist bekannt.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      "Fleisch ist ein Luxusprodukt"

      1, 4 Mrd. Chinesen konsumieren pro Kopf fast das Gleiche wie wir hier in Deutschland - wahrlich ein "Luxusprodukt"...

  • Billig ist nicht gleich günstig, schön ist nicht gleich gut und lecker nicht gleich gesund. Die Alten werden weiterhin diese verführerischen Sonderangebote kaufen. Die Kids müssen schlechte Träume bekommen von den Bildern vom Leben und Sterben des Schlachtviehs! FFF wird die Alten hinter sich lassen. Hoffentlich...

  • 0G
    06313 (Profil gelöscht)

    Ich glaube, dass die Erhöhung der MwSt kontraproduktiv ist und noch mehr Verbraucher Discounterfleisch aus Massentierhaltung kaufen werden. Außerdem ist es unsozial. Die, die es sich leisten können, kaufen weiterhin Fleisch.

  • "Hartz-IV-Regelsätze etwas erhöht und Geringverdiener steuerlich leicht entlastet" weis dieser Schreiberling eigentlich von was er spricht? Die Sätze sind so gering das damit andere Löcher gestopft werden müssen, sollte es mehr Geld geben, als das man es in "Luxus" Essen steckt. Alles über den Preis zu machen bedeutet das errichten einer elitären Gesellschaft in der sich nur noch reiche was leisten können.

  • "Und extreme Härten ließen sich verhindern, indem mit einem Teil der zusätzlichen Einnahmen die Hartz-IV-Regelsätze etwas erhöht und Geringverdiener steuerlich leicht entlastet würden."

    Sehr gut. wir bekämpfen den Klimawandel, die Reichen essen weniger Fleisch und ansonsten tut es keinem weh.

  • Ein klassischer Artikel vom Jost Maurin, welcher meist in der Überschrift schon seine festgefahrene Meinung kundtut und den Rest der Schreibe nur noch dazu verwendet, diese tendenziös zu untermauern. Da werden die Fühler nicht in alle Richtungen ausgestreckt, Kontroversen aufgedeckt und Hintergründe recherchiert, sondern nur klargestellt: „Die Steuer ist gut und ich sag euch jetzt mal warum!“



    Sorry Herr Maurin, das Thema ist zu brisant und zu komplex, als das man es in der Manier des quartalsweisen abkotzen über uneinsichtige motorisierte Zweiradführende abhandeln könnte.

    • @Weidle Stefan:

      Es ist der allseits beliebte grüne Klassismus.

  • Fakt ist, dass nicht nur die Aufzuchtbedingungen für die Produktion von Billigfleisch "unter alles Sau" sind, die Qualität des Fleisches ist es auch (Stichwort "PSE-Fleisch"). Auch wenn es billig ist, lohnt es sich nicht, es zu kaufen - und ein Frevel an den Tieren ist es auch.



    Ist dieser "Dreck" nicht eigentlich schon Betrug?

    Es aber einfach nur teurer machen um mit dem zusätzlichen Geld die Aufzuchtbedingungen zu verbessern (wie denn eigentlich - noch mehr Subventionen?) greift aber erheblich zu kurz und ohne verbindliche Vorschriften für die Aufzucht bringt es nichts!

    Verteuern alleine mag bei Dingen wie Sprit-fressenden SUVs sinnvoll sein. Braucht eigentlich niemand und wer so etwas unbedingt haben will, darf dann ruhig tief in die Tasche greifen.

    Aber da es hier um die konkreten Haltungs- und Lebensbedingungen der Tiere geht, würde es einfach genügen (und wäre angemessener), jede nicht Art- und Tier-gerechte Haltung (und Züchtung) schlicht zu verbieten.



    Das würde Fleisch ebenso verteuern, aber das würde es gleichzeitig auch im guten Sinn zu einer Delikatesse machen. Die Qualität würde steigen und die Produktionsmengen würden von alleine sinken. Dann gibt es halt nur noch ein wenig Wurst und nur selten einen Braten usw. (wer es denn möchte).



    Aber es würde sich lohnen, für eine dann echte Delikatesse auch mehr Geld auszugeben.

    Und der nur noch gelegentliche Verzehr kann ja eigentlich kein Problem sein. Das tägliche Schnitzel oder Steak (wie in den USA) ist schließlich weder ein Menschenrecht noch gehört es zu den Grundbedürfnissen.

    • @jlMG:

      Danke, Ich stimme Ihnen zu 100% zu. Dazu könnte man noch aufklären und unterstützen, dass pflanzliche Proteinquellen in der Ernährung einen prominenteren Platz einnehmen und evtl besonders gefördert werden.

  • Mich als Konsumenten von ausschließlich teurem Bio-Fleisch (das einen überproportionalen Anteil meiner Lebensmitelausgaben bedeutet) überzeugt der Prozentuale Aufschlag nicht. Ich habe gestern auf einem Netto Werbeschild gesehen, dass das Fleisch dort nicht mal 1/4 des von mir regelmäßig bezahlten Preises kostet. Da bedeutet für dieses Zeug auch 1/4 weniger Aufschlag durch die Mehrwertsteuer. Der Anreitz Bio-Fleisch zu konsumieren und produzieren dadurch ungleich geringer. Besser: endlich die extrem billige Fleischproduktion verhindern!

    • @Wwpkmalo:

      Ich weiß zwar nicht, ob das so geplant ist, aber wenn für Bio-Fleisch ebenfalls die MwSt erhöht wird, ist das Ganze natürlich absurd.



      Meiner Meinung nach sollte man, genau wie JLMG schreibt, die Aufzuchtbedinungen per Gesetz verbessern und nicht eine Steuer einführen, die dann die Bauern "fördern" soll, damit sie doch "bitte" die Tiere nicht erbärmlich quälen.

      Zum Glück fahren wir nicht die gleiche Strategie, um das Quälen von Menschen zu verhindern (Folterwerkzeuge teurer machen, um den Anreiz zu schaffen davon abzulassen etwa).

    • @Wwpkmalo:

      Selbst wenn in Deutschland Fleisch aus guter und teurer Haltung "produziert" wird, würde die EU genau das verhindern. Schon deshalb, weil dann andere EU Länder ihre Billigprodukte nach DE exportieren würden. Die EU verhindert das auch deshalb, weil DE keine Sonderregelung auf andere EU Länder übertragen kann z.B. durch Importverbote.



      Die EU ist quasi die Garantie für Tierquälerei und Billigproduktion per Massentierhaltung.

  • "Sollen sie doch Kuchen essen".

    Aber im Ernst:



    Preise sind das einzige was die Neoliberalen kennen. Auf den Gedanken des real tätigen Staates kommen sie nicht mal. Sie könnten zB. die Käfighaltung verbieten. Oder die Zucht von Tieren (Vögeln) die nicht auf eigenen Beinen stehen können. Machen sie aber nicht.

    Sie hören den Begriff "Ökonomie" und denken "Naturgesetz". Falsch.

  • Eine prozentuale Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Fleisch würde das schon deutlich teurere Biofleisch am meisten treffen, die Differenz zwischen bio und konventionell somit weiter steigen. Und wer soll die erhöhte Steuer erhalten? Betriebe, die bisher schlechte Haltung betreiben? Und jene mit artgerechter Haltung nicht, weil keine Verbesserung nötig? Das Ganze klingt mir wenig durchdacht.

    • @auchdas:

      100% d’accord! Genau meine Gedanken, die ich eben eintippen wollte.



      Nach "Veggie-Day" Gedöns vor einer der letzten Wahlen, das den Grünen damals nicht besonders hilfreich war versucht man jetzt wohl das linksliberale Lager zu dezimieren und die Sozialdemokraten gegen die 5% zu drücken.

  • Ich finde den Gedanken, über die Mehrwertsteuer den Fleischkonsum zu reduzieren und den Erlös dem Tierwohl zugute kommen zu lassen, völlig verfehlt. Steuern sind nicht zweckgebunden landen im Gesamtetat, z.B. bei AKKs maroder Bundeswehr. Zudem werden sich Arme schikaniert und gegängelt fühlen, weil sie die Steuererhöhung trifft, ganz im Gegensatz zu den Steakverspeisern, die den Unterschied nicht merken. Wer Tieren was Gutes tun will, der sollte dieselben Maßstäbe an Schweine, Hühner und Rinder anlegen wie an der Deutschen vierbeinige Couchgenossen.

    • @Kunz:

      Im Anblick eines sinkenden Steueraufkommens aufgrund der aufziehenden Wirtschaftskrise wird noch schnell versucht unter dem Öko-Label ein paar neue Steuerquellen zu erschliessen.

  • Es ist schon toll, dass die exportorientierte deutsche Viehzucht durch eine höhere deutsche Mehrwertsteuer eingebremst werden kann.

    Sorry, manchmal frage ich mich, ob alles hier wirklich durchdacht ist.

    • @J_CGN:

      Ist es nicht, stimmt.

  • Auf jeden Fall ist die geringe Mehrwertsteuer auf tierische Produkte Bloedsinn und muss erhoeht werden.

    Eine Loesung ist das aber nicht, sondern nur Augenwischerei. Die, die es sich leisten koennen, werden einfach genauso weiter Fleisch essen wie zuvor und es eben als Preissteigerung hinnehmen. Die Aermeren werden die 11 Euro weniger im Monat haben, was in den Augen des Autors vielleicht wenig klingen mag, bei einer Familie mit geringem Einkommen aber nicht wenig ist!

    Der Fleischhunger in Deutschland (und anderswo) laesst sich so nicht baendigen, befuerchte ich. Eine einfache Loesung gibt es nicht, ich wuenschte mir fiele ueberhaupt eine ein. Was passieren muss ist ein Kultur- und Sinneswandel. Fast jeder im Freundes- und Bekanntenkreis behauptet, ja selbst nur ganz wenig Fleisch zu essen. Erstens stimmt das nicht, und zweitens zeigt ein Blick auf die Speisekarten der allermeisten Kantinen und Restaurants, dass die Menschen es als gegeben hinnehmen, dass ein vernuenftiges Gericht Fleisch enthaelt (dazu zaehle ich auch Fisch). Ein pflanzliches Gericht zu bestellen, wuerde fast jedem Omni absonderlich vorkommen - wetten?



    Wir brauchen zwar schnelle und sofortige Loesungen, aber ein Weg waere ueber Bildung und Aufklaerung ueber die Folgen des uebermaessigen Konsums von tierischen Produkten fuer Natur und Mensch, sowie die abscheulichen Bedingungen in der Massentierhaltung, ein anderes Bewusstsein zu foerdern. Dazu gehoert auch, dass von seiten der 'unabhaengigen' Institute fuer Ernaehrung deutlich gesagt wird, dass eine vegetarische und rein pflanzliche Ernaehrung ohne besonderen Aufwand und Vorbildung absolut vollwertig und gesund fuer fast jeden sein kann. Man gewinnt immernoch den Eindruck, pflanzliche Ernaehrung sei u.A. kompliziert, teuer und man muesse sich richtig gut auskennen und vorbereiten um sein Leben nicht in Gefahr zu bringen. So ein Quatsch. Durch ein Uebermass an z.B. tierischem Fett ist die Gefahr gesundheitlicher Schaeden viel groesser.

    • 9G
      95692 (Profil gelöscht)
      @Prpgndhi:

      Das eine rein pflanzliche Ernährung " absolut vollwertig " ist, ist ein nettes Wunschdenken. Ich verzichte hier auf die Aufführung duzender Links die das Gegenteil verkünden und frage nur, warum auf Veganerseiten soviel Vitamin B12 Präparate offeriert werden.



      Eine höhere MwSt. für Fleisch hätte den unangehmen Begleiteffekt, das die ohnehin teureren Bio Produkte unaktrativer werden was die Massentierhaltung fördert.

      • @95692 (Profil gelöscht):

        Rein pflanzliche Nahrung lässt sich durch Fermentation zu regelrechten Vitamin-B12-Bomben veredeln.



        Ob Tee, Bier oder Gemüse.



        Ist die Frage, ob lebendige Mikroorganismen vegan sind. Ich würde sagen, ja.

      • @95692 (Profil gelöscht):

        Das stimmt nicht. Ohne Probleme kann man sich vollwertig pflanzlich ernähren. Zeigen Sie mir gern Ihre Links, die das Gegenteil zeigen. Wo ist die Supplementierung mit B12 denn bitte ein Argument gegen pflanzliche Ernährung? Sollte die Einnahme eines Vitamins einen davon abhalten, ein klima-und tierfreundliches Leben zu führen? Die B12 Debatte ist meist ein vorgeschobener Grund Volt aus Bequemlichkeit den pflanzenbasierten Lebensstil schlecht zu reden.

          • @95692 (Profil gelöscht):

            Hui, bin ueberrascht, dass Sie tatsaechlich drauf eingegangen sind. Ihre Linksammlung laesst sehr zu wuenschen uebrig, und ich habe meine Zeit leider schon verschwendet, es mir anzuschauen, deswegen poste ich eine Antwort darauf. Sie meinen offenbar, dass allein eine lange Liste von Links Ihrer Meinung gewicht verschafft.

            zeit.de Artikel: habe leider keinen Zahlaccount bei Zeit.de und kann den Kommentar (!) nicht lesen

            fleischexperten.de -> die URL sagt schon alles, das dies womoeglich eine voreingenommene Darstellung ist. Was Naehrstoffdichte etc angeht, mag Fleisch tatsaechlich pflanzlichen Nachrungsmitteln voraus sein. Nirgends steht in diesem Link, dass eine pflanzenbasierte Ernaehrung nicht vollwertig sein kann.

            Auf die ganzen Artikel zum Tod von Babies, die nur mit Sojamilch ernaehrt werden, muss ich nicht eingehen. Ich habe ja auch nie gesagt, dass man jeden Menschen nur mit Sojamilch ernaehren kann. Es geht darum, dass eine pflanzenbasierte Ernaehrung fuer fast jeden Menschen absolut vollwertig sein kann. Dass Gegner der pflanzlichen Ernaehrung (von denen Sie offensichtlich ein militantes Exemplar sind) diese traurigen Faelle als “Gegenargument” gegen pflanzliche Ernaehrung anfuehren ist kurzsichtig und dumm. Ich vermute Sie wissen es selbst besser, nutzen nur den Schrecken dieser Nachricht als polemisches Mittel.

            Der Link



            www.zentrum-der-ge...er-stillen-ia.html



            beschreibt, wie es moeglich ist, als stillende Mutter vegan zu leben. Danke dafuer!

            Die beiden Links zu Peta hat nichts zu Thema zu suchen, offensichtlich sind Sie sich aber fuer dieses billige Mittel nicht zu schade. Je laenger die Liste umso ueberzeugender??

            Das Buch habe ich nicht gelesen.

            Und dann gibt es tatsaechlich EINEN Link, der annaehernd brauchbar ist!



            paleoleben.wordpre...chlechte-idee-ist/

            Dazu will ich nur sagen, dass es hier nicht um die “bessere” Ernaehrung geht, sondern darum, dass man mit pflanzlichen Lebensmitteln absolut vollwertig leben kann

            • @Prpgndhi:

              ...Ebenso koennte man mit Studien um sich schlagen, die denen im “Paleoleben” link angegebenen widersprechen. Aber das spare ich mir, da es hier nicht darum geht welche Ernaehrungsform gewinnt. Habe ich erwaehnt worum es mir mit meiner Aussage ging?

              • 9G
                95692 (Profil gelöscht)
                @Prpgndhi:

                Sie sprachen in Ihrem ersten Post, das pflanzliche Ernährung



                ohne besonderen Aufwand möglich ist. Und eben das ist sie nicht. Sie müssen sich " sich richtig gut auskennen und vorbereiten um sein Leben nicht in Gefahr zu bringen " das heißt bei einer mangelde Versorgung : " Die Wahrscheinlichkeit eines Nährstoffmangels sei umso größer, je stärker die Lebensmittelauswahl eingeschränkt wird und je weniger abwechslungsreich die Ernährung ist. Bei veganer bzw. makrobiotischer Ernährung bestehe das Risiko einer defizitären Zufuhr von Energie, Protein, langkettigen n-3 Fettsäuren, Eisen, Calcium, Jod, Zink, Riboflavin, Vitamin B12 und Vitamin D. ( Q:Wikipedia) "

                Und zu Vitamin B12 findet mensch in Wikipedia:



                Ein Vitamin-B12-Mangel kann die Verfügbarkeit von Cobalamin verringern und seine Funktion stören. Während Symptome eines Mangels zunächst unspezifisch sind (Müdigkeit, Verdauungsprobleme, häufige Atemwegserkrankungen), treten sie später hämatologisch (perniziöse Anämie) und neurologisch auf. Hyperhomocysteinämie wird mit einem erhöhten Risiko für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Bei Kleinkindern stillender Mütter, die sich vegan ernähren und deren Muttermilch arm an Vitamin B12 ist, kommt es ohne Zufütterung tierischer Lebensmittel oder Vitamin-B12-Supplementierung bereits im zweiten Lebenshalbjahr zu gefährlichen Mangelsymptomen, die bis zu bleibenden neurologischen Schäden, verzögerter neurologischer Entwicklung sowie Apathie, Koma sowie hochgradiger Hirnatrophie reichen können. Fälle neurologischer Schädigungen bei voll gestillten Säuglingen, deren Mütter sich vegan ernährten, sind in der medizinischen Literatur dokumentiert. ( Q:Wikipedia)

                • @95692 (Profil gelöscht):

                  Zu Ihrem ersten Abschnitt:



                  Diese Diskussion hat zu diesem Artikel nicht wirklich direkt was zu suchen. Trotzdem nochmal zu Ihrer Einschaetzung:

                  Sie beurteilen die Einnahme eines Vitamins als besonderen Aufwand? Das ist laecherlich.

                  Es ist sehr, sehr einfach, seine Ernaehrung auf eine gesunde pflanzliche Kost umzustellen. Vielleicht waere es sehr schwierig fuer Sie persoenlich. In dem Fall liegt es dann aber an Ihnen. Ich kenne niemanden, fuer den die Umstellung ein grosser Aufwand war oder ueberhaupt schwierig.

                  Ich habe nirgends behauptet, dass man Vit B12 nicht supplementieren muss (damit erledigt sich Ihr zweiter Abschnitt komplett).

                  Es macht eigentlich keinen Sinn, mit Ihnen zu diskutieren, aber manchmal kann ich mich nicht beherrschen, einen ausgemachten Unsinn wie den von Ihnen verbreiteten zu kommentieren / korrigieren.

                  • 9G
                    95692 (Profil gelöscht)
                    @Prpgndhi:

                    Falls Ihnen nicht mehr einfällt außer persönlich und beleidigend zu werden, können wir den Disput auch gleich sein lassen. Schönen Tag noch.

                    • @95692 (Profil gelöscht):

                      Danke, ebenso

  • Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass die großen Mastbetriebe die meisten EU-Subventionen bekommen. Wie wäre es denn, erst einmal da anzufangen, nur um zu zeigen, dass der Politik an einen wirklichen Umbau der Agrarbetriebs gelegen ist.

  • Nun, ich dachte erst einmal, was für ein (Fleisch)käse, über Haltungs- und Verarbeitungsvorgaben liesse sich doch viel eher und genauer auf die Viehhaltung einwirken.



    Nun haben wir aber einen europäischen , teilweise sogar globalen Markt, eine Verschärfung der Produktionsbedingungen führt beim Billigfleisch nur zur Produktionsverlagerung. Eine MWst Erhöhung, mit der dann Biolandbau subventioniert würde, hätte dagegen evtl tatsächlich den Effekt, den Anteil dieser Produktion am deutschen Fleischgesammtmarkt zu erhöhen (und evtl. auch mehr bio-huhnkarkassen gen Afrika zu verkaufen) Und dass die sozial Schwachen halt mal wieder weniger auf den Teller kriegen, ist leider richtig, aber da habe ich so einen kleinen Tipp: Herrgott, geht gefälligst wieder zur Gewerkschaft! Die sind dafür da sich um Löhne zu kümmern.

    • @Euromeyer:

      Vermutlich würde aber das Gegenteil passieren: Die konventionellen Tierhalter erhalten Geld, um die Bedingungen zu verbessern. Biofleisch aber wäre am stärksten von der Preissteigerung betroffen und würde so das billigere Fleisch praktisch subventionieren.

    • @Euromeyer:

      "Herrgott, geht gefälligst wieder zur Gewerkschaft! Die sind dafür da sich um Löhne zu kümmern."

      Guter Tipp, gilt allerdings nur dann, wenn wir von Menschen mit einem Einkommen sprechen. Tatsächlich interessiert sich keine Gewerkschaft für Menschen ohne Arbeit!

  • Nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein!

    Durch die anhaltende Überproduktion werden Fleisch und Fleischwaren geradezu auf dem Markt verschleudert. Das Angebot ist so groß, dass man vom Billigfleisch auch noch 50% rabatt bekommen kann, wenn man nur zur rechten zeit kommt. Regelmäßig.



    Das bedeutet, bis ein Preisniveau erreicht ist, bei dem der Verbraucher seinen Konsum ernsthaft bremst, ist es noch sehr weit.



    Viel sinnvoller wäre ein verbot der Einfuhr von Futtermitteln. Und eine Besteuerung der Futtermittel, die auch direkt der menschlichen ernährung zugeführt werden können.#



    Dann hat die Proteinproduktion auf Minderstragsböden, sprich: Weidewirtschaft, wieder eine ökonomische Chance.



    Noch besser wäre die Rationierung.

  • "Mit dem Gros der Mehreinnahmen sollte der Staat den Umbau der Viehhaltung finanzieren."

    Macht der Staat nicht Vorgaben beim Tierschutz und die Wirtschaft setzt sie dann um?

    "Da private Haushalte im Durchschnitt für tierische Produkte rund 100 Euro pro Monat ausgeben, müssten sie für eine unveränderte Menge nur 11 Euro mehr berappen."

    Dann wird diese Steuer nichts verändern...

  • Immer wieder interessant, wie die Marktradikalen sich Klimarettung vorstellen. Ob CO2 Steuer oder Preiserhöhungen bei Fleisch, stets soll der Markt es über den Preis richten. Und stets zu Lasten der ärmeren Bevölkerung, die geködert werden soll mit Erhöhung z.B. der Regelsätze oder anderer Versprechungen nach dem Motto: "Niemand hat die Absicht, euch die Zeche zahlen zu lassen."

  • Entweder wirkt die Steuer, dann ist Fleisch aber wirklich nichts mehr für die ärmeren Schichten, oder sie wirkt nicht, weil die 12 % nicht wehtun.

    Dann wird sie aber auch nicht den gewünschten Effekt haben.

    Die Schweine und Hühner werden mit Sicherheit nichts von den Steuern haben.

  • Vorweg: Die ehemalige Weinkönigin und aktuelle Spitzenlobbyistin für Agrar- und Forstwirtschaft hat ausnahmsweise mal recht, wenn sie darauf hinweist, dass Steuern nicht zweckgebunden verwendet werden können.

    Nun hat der Autor nicht darauf hingewiesen, dass die erhobene Forderung damit verknüpft war, die zusätzlichen Einnahmen die (alle!) Fleisch"produzenten" (Tiere produzieren durch ihre pure Existenz Fleisch, nur auf natürlichem Weg nicht genug, um hinreichend rentabel zu sein) mit Klimamarketing zu sponsern. Verknüpft mit der Wunschvorstellung, ein besseres Tierwohl ist Klimaschutz.

    Die ganze Argumentation baut auf Klimaschutz auf, ist aber primär eine ökonomische, die Nichts, aber auch gar nichts am Status quo ändert. Es wird nicht zwischen Massentierhaltern und "ÖKO-Tiermästern" differenziert. Was auch logisch ist, da die Methanfürze der Viecher sich nicht groß unterscheiden. Von wegen Klimaschutz!

    Mit der Gießkanne Geld zu verteilen, trägt nicht zum Klimaschutz bei. Im vergangenen Jahr sank der Fleischkonsum in Deutschland, dieser wurde durch zusätzliche Exporte ausgeglichen. Nix mit Klimaschutz, durch verändertes Konsumverhalten. Die fleischverarbeitende Industrie berichtete vor Monaten, dass der Konsum in D wieder angestiegen ist. Industrieförderung und Klimaschutz geht auf einem globalen Markt nie zusammen.

    Eine Lenkungswirkung über den Preis - für ein Tages-Konsumprodukt - auf nationaler Ebene wäre hier zwar möglich, wird aber vermutlich zu steigenden Exporten führen.

    Bei der geplanten Einführung einer CO2-Steuer wird das hingegen überhaupt nicht funktionieren. Denn im Altbestand, dem Betrieb und der Produktion in/von KFZ, Gebäuden, Industrieanlagen wird zwangsläufig weiter CO2 emittiert werden (müssen). Die Industrie (Stahl, Zement, Alu, Auto..) steht zudem in globaler Konkurrenz.

    Es ist notwendig, ordnungspolitische und gesetzliche Maßnahmen gegen die klimafeindlichen Industriestrukturen zu ergreifen. Nur über den Preis, ist der falsche Weg!

    • @Drabiniok Dieter:

      Sehr lesenswert Ihr Kommentar, weil er deutlich macht, dass eine marktradikale Lösung der Klimaprobleme völlig zwecklos ist. Es macht die Ärmeren noch ärmer und die Produktionszuwächse werden über globalisierte Märkte erzielt.

  • Nur ein (wenig durchdachter) Schnellschuß, weil ...

    Zum einen hat die Mehrwertsteuer eine regressive Wirkung. Dies bedeutet, dass Haushalte mit niedrigem Einkommen aufgrund ihrer höheren Konsumquote beziehungsweise ihrer geringeren Sparquote einen größeren Anteil ihres verfügbaren Einkommens für Mehrwertsteuerzahlungen aufwenden müssen als Haushalte mit hohem Einkommen. Damit trifft eine Erhöhung der Mehrwertsteuer ärmere Haushalte relativ stärker als reichere.



    Zum anderen muss ebenfalls die Struktur der Mehrwertsteuersätze beachtet werden. Beispielsweise verwenden Familien einen größeren Anteil ihrer gesamten Konsumausgaben für Nahrungsmittel als Einpersonenhaushalte.



    (INSM zu einem einheitlichen MWSt-Satz)

  • Schön, dass Herr Jost glaubt, dass eine Steuererhöhung auf den Kunden umgelegt werden würde. Die Preiskalkulation im Lebensmitteleinzelhandel funktioniert heute doch schon nach dem Ikea Prinzip: Der Endpreis wird kataloggerecht festgelegt und alles andere muss sich danach richten. Im Ergebnis würde eine Steuererhöhung die Schweine treffen.

    Schön auch, dass Herr Jost glaubt, dass eine nationale Steuererhöhung das Klima retten kann. Nehmen wir mal an, dass der Fleischkonsum tatsächlich um zehn Prozent zurück gehen würde (wird bestritten). Schon alleine aufgrund der Tatsache, dass wir länger (weil gesünder) leben, werden wir diese eingesparten Emissionen locker wieder rausholen.

  • Ich finde teurere Tierprodukte tatsächlich sinnvoll, aber ja, dieses strategische teurer machen als Mittel gegen den Klimawandel ist potentiell klassistisch. Und zwar dann, wenn die Schaffung von Alternativen vernachlässigt wird. Ja, Fliegen teurer machen ist super - aber bitte dabei nicht vergessen, dass Zug fahren billiger werden muss und zugänglicher für arme Menschen. Bei Lebensmitteln wäre sowas auch denkbar: Warum nur die Mehrwertsteuer auf Fleisch erhöhen? Wäre es nicht viel sinnvoller und auch Sozialer, die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel insgesamt komplett neu zu strukturieren, ko sequent im Sinne von: Vergünstigung für alle nachhaltigen, klimafreundlichen Lebensmittel mit guter Ökobilanz und im Gegenzug der hohe Satz für alle Lebensmittel mit schlechter Klimabilanz?

  • Wäre es nicht zielführender, die Haltungsbedingungen per Gesetz zu verbessern und die Massentierhaltung einzuschränken? Dadurch würden sich die Preise von allein erhöhen. Ausländische Billigkonkurenz könnte durch Verzicht auf Feihandelsabkommen und Einfuhrvebote bzw. Zölle auf Fleisch aus nicht artgerechter Haltung verhindert werden. Natürlich gibt es keinen Grund, Fleischprodukte zu einem geringeren Steuersatz zu verkaufen. Stammt wohl noch aus der Nachkrieszeit.

    • @Billchen:

      Natürlic wäre es sinnvoller, direkt an der Quelle den echten Hebel anzusetzen, anstelle eine ineffektive langsame und wenig zielgenaue Konsumsteuer einzuführen.

      Aber dann fehlt das gute Gefühldes Distinktionsgewinns und man müsste sich mit den Produzenten und ihrer Lobby anlegen. Das ist dann auch nicht so einfach wie den Konsumenten die Daumenschrauben anzulegen.



      Schließlich ist der Markt auch heilig.

  • "Da private Haushalte im Durchschnitt für tierische Produkte rund 100 Euro pro Monat ausgeben, müssten sie laut Beratern des Bundes­agrarministeriums für eine unveränderte Menge nur 11 Euro mehr berappen.

    Das ist genug, um den Konsum zu senken, wie Ökonomen berechnet haben."

    Wäre interessant zu erfahren, worauf diese Ökonomen ihre Berechnungen stützen. Bestimmt nicht darauf, lebende Menschen zu berücksichtigen. Was hindert die Fleischliebhaber, die 11€ bei anderen Lebensmitteln einzusparen? Oder an völlig anderer Stelle ihrer Ausgaben? Und wie stellt man sicher, dass sie großen Handelsketten nicht den Druck auf die Bauern erhöhen, noch billiger zu produzieren?

    Statt abenteuerlicher Versuche, das Problem irgendwie über Steuern zu regeln, sollte man es an der Wurzel packen. Also die Vorschriften für die Erzeuger verschärfen und vor allem die Einhaltung streng kontrollieren. Dazu Macht der Handelsketten einschränken. Der Preis steigt dann ganz von allein. Und der Effekt tritt sicher ein.

    Natürlich sind Steuern für die Politik bequemer. Aber Politiker sollten nicht bequem, sondern sinnvoll handeln.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Das lässt sich politisch wohl kaum durchsetzen, weil dadurch viele Wählerstimmen verloren gehen. Das Gros der Bürger ist nicht bereit, auf Fleisch zu verzichten.

      • @Pavlo Lysytsya:

        Man müsste sich gegen die großen Erzeuger stellen. Das ist natürlich nicht einfach. Aber der einzig wirkungsvolle Weg. Steuererhöhungen werden kaum etwas erreichen, sind aber wahrscheinlich weitgehend wirkungslos.