piwik no script img

App-Pflicht bei der BahncardDigitale Spaltung, hausgemacht

Kommentar von Svenja Bergt

Die Plastik-Bahncard gehört bald der Vergangenheit an. Probleme sind damit vorprogrammiert und Kun­d:in­nen ohne digitale Affinität bleiben außen vor.

Bald ein Erlebnis der Vergangenheit: eine Bahncard in der Hand halten

D as wird ein großer Spaß ab Mitte des kommenden Jahres: Die Deutsche Bahn will ihre Bahncard ab dann nur noch digital anbieten, nicht mehr als Plastikkarte. Wir freuen uns also in den Zügen auf leere Akkus, eingefrorene Bildschirme, Bahn-Apps, die aus unerfindlichen Gründen die Bahncard nicht reinladen wollen oder abgestürzt sind, und die entsprechenden Diskussionen. Ach so: Ganz besonders wird sich natürlich das Personal darauf freuen.

Wer sich dagegen nicht freuen darf: Menschen, die aus einem oder mehreren Gründen kein Smartphone benutzen können oder wollen. Denn so großartig die Möglichkeiten der Digitalisierung für viele Menschen sind – sie sind es eben nicht immer und nicht für alle und nicht in jeder Situation.

Natürlich ist es ein unterstützenswertes Ziel, ökologischer sein zu wollen. Und 25 Tonnen Plastik für die jährlich 5 Millionen ausgegebenen Bahncards sind nicht ohne. Interessant aber, dass insbesondere Unternehmen ihr Umweltschutzgewissen bevorzugt dann entdecken, wenn es ihnen in den Kram passt – und sich praktischerweise andere Prozesse damit mckinseyisieren lassen.

Dabei gäbe es durchaus den ein oder anderen Ansatzpunkt für ökologischeres Handeln: die Bord- und anderen Bahn-Restaurants auf fleischfrei umstellen, konsequentes Setzen auf Mehrwegsysteme oder echter Ökostrom sowohl für die Züge als auch für die Bahnhöfe und andere Gebäude, und zwar sämtliche.

Mobilität ist Teilhabe. Öffentliche Mobilität wird immer wichtiger angesichts von Klimakrise, fortschreitender Versiegelung von Flächen und nötiger Verkehrswende. Die Teilnahme an öffentlicher Mobilität sollte daher so niedrigschwellig wie möglich sein.

Doch ab Mitte kommenden Jahres wird ein nicht unerheblicher Teil davon von einer App abhängig sein, die nur über die Plattformen der jeweiligen Anbieter wie Apple und Google zu bekommen ist, an der es einiges an Kritik in Sachen Datenschutz gibt – und die natürlich nur auf einem entsprechenden Endgerät läuft. Digitale Spaltung, hausgemacht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
schreibt über vernetzte Welten, digitale Wirtschaft und lange Wörter (Datenschutz-Grundverordnung, Plattformökonomie, Nutzungsbedingungen). Manchmal und wenn es die Saison zulässt, auch über alte Apfelsorten. Bevor sie zur taz kam, hat sie unter anderem für den MDR als Multimedia-Redakteurin gearbeitet. Autorin der Kolumne Digitalozän.
Mehr zum Thema

119 Kommentare

 / 
  • Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • ich will kein smartphone. geht niemand was an, warum.



    ich bin dadurch schwerstens benachteiligt, nicht nur von der deutschen bahn.



    ich mache niemals online-banking.



    ich kaufe nie bei amazon,



    ich bestelle kein essen über lieferando&co.



    ich habe klingel abgestellt, wegen (ich wohne eg) paket-+essenzustellern in 10-partien-haus.



    ich finde, leute, die auf der straße mit smartphone in der hand rumlaufen, verkehrsbehindernd.



    ich finde menschen in öffis, die laut rumtelefonieren mit ihren smartphones, exterm ätzend.



    ....ich könnte weitere sachen + begründungen dafür aufführen - lebenszeit ist mir zu schade.



    gute nachtallerseits.



    merkt ihr noch was? oder?

    • @Brot&Rosen:

      Also WIR schon :D

  • In der Schweiz wird die Plastikkarte einmal ausgegeben für das "Halbtax" und dann wird jedes Jahr das neue und auch andere Abos darauf zentral gespeichert. Ich hab also meine Karte schon seit Jahren.

  • blablabla Digital ist böse blablabla

    Hab ich was vergessen in Deutschland?

    • @Andi S:

      Sie haben nichts verstanden.



      Wie ich diese Ihre Verallgemeinerungen hasse. Übrigens gibt es auch anderswo Leute, die Smartphones ablehnen.

      Wenn eine Pers kein Smartphone will, dann ist das ihre Sache. Es geht aber nicht an, sie deshalb im ÖPNV zu benachteiligen.

  • DB = Monopol. Poitik = VERPFLICHTET einzuschreiten. Das wird digital Wissmän kaum begreifen. Verbrauchherschützer ran, Feuerwehreinsatz, und sucht euch ne Zielperson im Kabinett, die nich in der FDP is. Zum Glück is der Verbraucherschutz ja nich mehr bei der Justiz angesiedelt - zum Glück, weil der Minister, gar nich schlecht, wie er is, sei'm Parteikollegen trotzdem nich ans Hosenbein p... würd.



    Steffi, mal los, wart nich auf n Urteil vom BVErwG, das deine Nachfolger mittelfristig wohl ohnehin dazu verdonnern würde., hier einzuschreiten. Erspar uns allen die nun drohenden 5 Jahre galoppierende Ungerechtigkeit. Landesverkehrsminister der Grünen ? Winne ? Bist doch auch in deinen Urgründen kein kopfloser digital native.

    Und: DB-Management dringend auswechseln. Alle. Auch das muss jetzt am Verkehrsnixwissling vorbei durchgesetzt werden. Wird schließlich von führenden Gutachtern höchstoffiziell und wärmstens empfohlen. Und von manch anderer auch:



    > Die Bundesregierung »sollte als Eigentümer den Vorstand auswechseln,..." < Wollja

    www.spiegel.de/pol...-a83b-350ff8ceed5a

    • @lesnmachtdumm:

      "..Guten Morgen,, bitte heute 11 Uhr an die AD-Planung denken. Wir machen auch die 1.KW gleich mit..."

      Wo genau lesen Sie in dem von Ihnen verlinkten Artikel, dass die Bundesregierung den Vorstand der Bahn auswechseln soll? Und wo sind Ihre "führenden" Gutachter?

  • Meine Mutter ist 82 und kann mit einem Smartphone nicht umgehen.

    Auch in Zukunft könnte es weiterhin Menschen geben, die eine Smartphone App nicht bedienen können oder auch kein Smartphone besitzen.

    • @Sonntagssegler:

      Wie oft genau nutzt Ihre Mutter das Fernverkehrsangebot der DB AG, damit sich eine Bahncard auch lohnen würde?

  • ...bald wird man seine Lebensmittel und seine Bekleidung, die man einkauft, auch auf einer App hochladen dürfen...



    ...erspart das tragen 😉

  • Ich stimme zu. Sonst geht uns noch das Alleinstellungsmerkmal als Freizeitpark verloren, in denen sich kommende Generationen von Touristen ansehen können, wie das Leben Mitte der 80er Jahr in Europa ausgesehen hat.

  • Es wird immer schlimmer mit der Bahn. Und nicht nur dort.

    Wir brauchen eine Regelung im Grundgesetz gegen den Smartphone-Zwang: Es muss zu staatlichen und privaten Services eine diskriminierungsfreie, also auch kostengleiche Variante (Chipkarte o.ä.) geben. Vielleicht mit Personalausweis-Authentifizierung, oder was auch immer schlaue Datenschützer empfehlen (in den Kommentaren stehen ja viele Vorschläge).



    Das wäre Minderheitenschutz, und deswegen muss so eine Regelung ins Grundgesetz. Im Moment setzt sich überall mit einer ungeheuren Arroganz eine laute, bequeme, digitale Mehrheit durch.

    • @vom 3. Stern:

      Allein durch die Tatsache, dass praktisch täglich neue Angriffe auf Smartphones (egal ob Android oder iOS) bekannt werden, verbietet sich der Gebrauch für Finanztransaktionen oder vertraulichen Datenaustausch, auch wenn viele sich dessen nicht beswusst sind, oder das Risiko geringschätzen.

      Schon die vergünstigten Online-Tickets im Vergleich zu Automaten-Tickts sind ein Verstoß gegen die Forderung nach Barrierefreiheit der öffentlichen Angebote. Weder haben alle Menschen ein (aktuelles) Smartphone, noch sind alle in der Lage, dieses zu nutzen - aus ganz verschiedenen Gründen. Das von der Bahn vorgeschobene Argument, Automaten würden mehr Aufwand bedeuten, ist falsch. Wer sich auskennt weiss, dass die Argumentation, an den Haaren herbeigezogen ist. Auch die Online-Infrastruktur erzeugt erhebliche Kosten und Risiken, so dass hier kein echter Kostenvorteil erkennbar ist, der unterschiedliche Preise rechtfertigen würde.

      Die Bahn ist immer dann ein öffentliches Unternehmen, wenn es an die Kostenübernahme oder die Besetzung von Vorstandsposten geht.

      Öffentliche Interessen wie Barriere- oder Diskrimierungsfreiheit spielen aber keine Rolle, in diesem Fall ist es dann ein privatisiertes Unternehmen - das trotzdem uns allen gehört, schliesslich ist der Staat der einzige Eigentümer.

    • @vom 3. Stern:

      Und vor allem eine Mehrheit, für die 100%ige Verfügbarkeit von Technik eine gesetzte Größe zu sein scheint.

      Smartphone kaputt oder gestohlen? Ohne die Möglichkeit auf Papierebene zurückzufallen dann eben Fahrpreisnacherhebung im Zug oder auf die Reise verzichten.

      Ich bin ziemlich erstaunt wie viele hier im Forum meinen, eine physikalische Alternative, die ohne Mehraufwand für die Bahn umzusetzen wäre, sei überflüssig.

  • Das macht zornig. Dank an alle Foristinnen u. Foristen, die die Sache kritisch hinterfragen u. einem anlog Geborenen wichtige Hinweise geben.

    Weil zornig über die voran schreitende Entwicklung der Vereinnahmung des Kunden, der Kundin als Beute, kann ich eine etwas drastische Äußerung nicht zurückhalten. EDV-Fuchs @SIKASUU bringt es unten auch für mich zum Austruck:

    "Bahncard als APP?"

    Voll für den Arsch!

    Der Satz ist überholt. Solcher Maßen am verlängerten Rücken gepackt zu werden ist analog-metaphorisch veraltet.







    Heute werden wir alle "Am Arsch... ge-chipt".

    Furchtbar

  • Danke, guter Kommentar.

    Kleiner Tip an die Organisatoren der Bahn Card:

    Einfach eine BahnCard mit Chip nehmen/einführen und die den Bahnkunden einmalig zukommen lassen. Diese Bahn Card mit Chip wird per Online-Konto aktiviert/deaktiviert.

    Damit ist jeder vom Zombiphone/Internetverbindung im Zug unabhängiger. Das ist viel "kontrollfreundlicher".

    Besonders bei Problemen mit dem Internet/Mobilfunk/Zombiphone.

    Tut übrigens bei der "D-Ticket Card" schon funktionieren tun! ;-)

  • P.S. Eine wichtige Änderung der BahnCard wurde vergessen: RailPlus entfällt zum Dezember.

    Bisher habe ich dazu in der Presse nichts gelesen. Nur mein Fahrgastverband hat mich darauf aufmerksam gemacht.

    www.bahn.de/angebo.../vorteile/railplus

  • Wie wäre es mit "freie Fahrt für freie EU Bürger?". Ein gültiger Ausweis genügt. Andere sollen zahlen. Von mir aus auch digital. Was könnte man da an Kosten und Personal sparen..

    • @Matt Gekachelt:

      In Prag kannst du kostenlos die Öffentlichen benutzen, musst du halt ü65 und EU- Bürger sein.

    • @Matt Gekachelt:

      FDP Wähler? Oder Text von der KI?

  • Zusätzlich zu all den Punkten, die bereits im Artikel genannt wurden besteht ja auch die Frage ob man hierdurch denn unterm Strich überhaupt etwas für die Umwelt tut.

    Denn die App wird auf den Smartphones ja auch Energie verbrauchen. Ob die Summe der zusätzlich verbrauchten Energie wirklich weniger Schädlich ist als jährlich 5g Plastik an jeden Kunden auszugeben darf bezweifelt werden.

    Ich glaube man kann den Schaden, der durch Greenwashing am Umweltschutz entsteht kaum überschätzen. Mittlerweile bin ich (und da wird es vielen anderen auch so gehen) immer skeptisch, wenn irgend ein Unternehmen oder eine Institution "irgendwas fürs Klima" tun will, denn meist ist nicht das drin was drauf steht.

    • @Julius Anderson:

      Mit dem Verzicht der Bahn auf die 28 tollen Kelchstützen bei Stuttgart 21, die jeweils durchschnittlich 700 Kubikmeter Beton und Unmengen Baustahl verschlungen haben, hätte man um Dimensionen mehr für den Umweltschutz erreicht. Nein, es ist da sogar noch schlimmer, auf diese gigantische Materialverschwendung und Bauzeitverlängerung ist die Bahn sogar noch stolz. Was die Bahn hier macht ist reines Greenwashing. Beim Deutschlandticket hat man zwar auch eine Karte gefordert, die ist aber immer wieder nutzbar, auch wenn man gelegentlich mal einen Monat aussetzt. Man hätte ja gleich sowas wie einen Mobilitätsausweis einführen können, den man Online und am Automat "laden" kann. Aber man darf dann doch nicht zuviel verlangen von Bahnvorständen für das (viele) Geld.

  • Die Bahncard nervt die Bahn schon seit langem, weil die Leute damit einfach spontan fahren statt Wochen im Voraus zu buchen. Vor 10 Jahren wollten sie sie schon komplett abschaffen und haben es nur aufgrund der Proteste nicht getan. Vielleicht klappt das ja diesmal auch - es gibt schon eine entsprechende Petition:

    chng.it/cmcBM4pv5R

    • @NoMeansNo:

      In wie fern macht die Bahncard Bahnfahren spontaner? Ist doch nur eine Rabattkarte.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Weil Flexpreis-Fahrscheine ohne BahnCard absurd teuer sind.

        Ich habe meine BahnCard 50 auch deswegen, weil ich meine Reisen nur schlecht terminieren kann und sehr oft darauf angewiesen bin, den Zug zu nehmen, der halt gerade geht.

        • @Helmut Fuchs:

          Genauso ist es. Die günstigeren Sparpreise und Supersondersparpreise gibt es nur weit im Voraus, später nur noch zu unmöglichen Zeiten und nur so lange der Vorrat reicht. Wer relativ ungeplant fahren will, weil man vielleicht nicht genau weiß, ob nicht doch noch was dazwischen kommt oder man bei einem Besuch auf ein Bier länger bleiben will (so wie es die Autokonkurrenz minus das Bier ja auch macht), ist ohne BahnCard leider aufgeschmissen.

  • > echter Ökostrom sowohl für die Züge als auch für die Bahnhöfe



    Das ist natürlich eine prima Idee. Bisweilen kommt es aber vor, daß ich im Winter nachts mit der Bahn möchte oder muß. Was dann?

    • @Axel Berger:

      Von Wind haben Sie schon mal was gehört?

      • @Bartl:

        Agorameter heute, 19:00 Uhr:

        Biomasse 5,09 Gwh



        Wasserkraft 2,52 Gwh



        Wind offshore 0,41 Gwh



        Wind onshore 25,1 Gwh



        Solar 0 Gwh



        Konv .Kraftwerke 40,13 Gwh

        Anm.: onshore Wind heute ganz ordentlich, aber z.B. letzten Freitag zur gleichen Zeit aber nur 7,32 Gwh

        Heute am frühen Abend müssten also bei ausschließlich EE 2/3 der Loks im Schuppen bleiben, letzten Freitag sogar über 3/4.



        Traf sich da ja gut mit dem Bahnstreik. :-)

  • Es ist eine Vereinfachung des Prozesses und eine Kostenersparnis bei der Bahn.



    Wenn sie wollte, könnte sie den Qr-Code als PDF anbieten. Geht ganz simpel.



    Aber augenscheinlich will sie auch mehr Daten tracken und daran verdienen.

  • Als wenn die Bahn aus ökologischen Gründen aufs Plastik verzichten wollte. Der war gut.

  • Wie die Deutsche Bahn auf die Idee kommt, es müsse alles in die App ist mir schleierhaft. Da hat jemand digital falsch verstanden.

    Bisher werden bloß QR-Codes gescannt. Und ob die vom Bildschirm abgelesen werden oder von einem Papier ist technisch völlig gleichgültig.

    Die Karte abzuschaffen ist m.E. völlig in Ordnung, so lange man alles ausdrucken (lassen) kann. Der Zwang zum Navigator und zum Smartphone ist es aber nicht!

    Und bei einigen Kommentaren hier komme ich ins Wundern: Nur weil es wenige Prozent sind, die mit dem Digitalwunderland nicht klar kommen, kann man ihre Existenz doch nicht einfach ignorieren.

    Barrierefrei z.B. für Blinde ist der Navigator nämlich unter anderem nicht. (Wie der Navigator in der neuen Fassung ohnehin kaum Freude macht – nur manche Verbesserung, einige Verschlechterung.)

    • @Helmut Fuchs:

      Zumal die wenigen Prozent immer noch ein paar Hunderttausend sind, alleine in Deutschland.



      Ich selbst verweigere die Anschaffung eines Smartphones, weil ich weiß, dass ich der Versuchung nicht widerstehen könnten, meine gesamte Zeit damit zu vergeuden. Suchtprävention nennt sich sowas.

      • @Tetra Mint:

        Ich sehe die Anschaffung eines "smartphones" als 100%ig entbehrlich an. Ich habe auch weiterhin nicht vor, zur Datenschleuder zu werden. Nichtsdestotrotz würde ich gerne die/eine Bahncard weiterhin nutzen.



        So nicht. Dies ist das Gegenteil von Service !

      • @Tetra Mint:

        Naja, aber wieviele von den "paar Hunderttausen" haben eine Bahncard im Abo?

        • @Tom Tailor:

          Und ist das nicht völlig egal, weil der Zwang zur App ohnehin völlig überflüssig ist?

          Da findet keine Kommunikation und kein aktiver Prozess statt. Es wird ein QR-Code vom Bildschirm abgelesen. Den meisten Zugbegleitern reicht auch das Bild.

          Es ist schlicht nicht notwendig, die BahnCard nur noch im Navigator akzeptieren zu wollen.

          • @Helmut Fuchs:

            Oder eben den ausgedruckten QR-Code. Dann brauchts auch kein Smartphone.

            Ich empfinde diese DB-Maßnahme jetzt als net so schlimm, die allermeisten Fahrgäste haben eh ein Smartphone, früher oder später werden alle Dienstleistungen darüber abgewickelt.

            • @Tom Tailor:

              Allerdings wird der nicht akzeptiert.

              Siehe auch hier: www.bahn.de/faq/pk...bahncard/digitalbc

              "Was passiert, wenn mein Smartphone-Akku leer ist oder ich mein Smartphone nicht bei mir habe?

              Wenn Sie Ihre BahnCard bei der Fahrkartenkontrolle nicht vorzeigen können, erhalten Sie eine Fahrpreisnacherhebung zum doppelten Fahrpreis."

              Da steht NICHTS von ausgedrucktem QR-Code als Alternative.

            • @Tom Tailor:

              " die allermeisten Fahrgäste haben eh ein Smartphone,"



              Aber eben nicht alle. Wenn ich mich nicht irre, ist es mit der EU-Eisenbahnrichtlinie nicht vereinbar, für die Nutzung von vergünstigten Fahrkarten auf eine nicht barrierefreie App zu verweisen.

  • Ich habe mich schon lange gefragt, warum ich zusätzlich zur digitalen BahnCard noch eine physische zugeschickt bekomme. Das kostet unnötig Geld und ist sinnlose Verwendung von Plastik.

    Man hätte vielleicht gegen Aufpreis zusätzlich eine Plastikkarte herausgeben können (dass allerdings diejenigen, die sie nicht brauchen die Kosten weiter mittragen, ist eigentlich nicht einzusehen). Aber wahrscheinlich wäre da die Nachfrage zu gering gewesen.

    Wer heutzutage kein Smartphone hat, der will keins, das ist keine Frage des Alters, des Könnens oder der finanziellen Mittel. Das ist eine bewusste Entscheidung, wer diese trifft, entscheidet sich dann auch dafür gegebenfalls finanzielle oder andere Nachteile in Kauf zu nehmen, wenn es Sinn macht, etwas nur über eine mobile App anzubieten. Das ist eine gängige Technik, wenn man sich dieser verweigert, spaltet man sich selbst ab.

    • @Ruediger:

      Wie schon mehrfach angeführt: Die App ist nicht barrierefrei. Damit hängt die Bahn sehr viele Menschen von der Nutzung der BC ab.

      Diskriminierung - Ableism

    • @Ruediger:

      "Wer heutzutage kein Smartphone hat, der will keins, das ist keine Frage des Alters, des Könnens oder der finanziellen Mittel."

      Doch, es ist eine Frage des Alters. Als meine Schwiegermutter noch auf Reisen ging, war ihr Technikverständnis auch schon schlecht, dass ein Smartphone ein Buch mit sieben Siegeln war. Mit der "App-isierung" werden Menschen wie sie von der Bahncard-Nutzung ausgeschlossen.



      "Das ist eine gängige Technik, wenn man sich dieser verweigert, spaltet man sich selbst ab."



      Es geht nicht um "verweigern", sondern um "nicht können". Schon mal den Begriff "selbständige Teilhabe" gehört?

    • @Ruediger:

      Wieso kann es sinnvoll sein, Menschen auszuschließen, die nicht jeden ,"Fortschritt" mitmachen wollen? Ist das überhaupt mit der grundgesetztlich garantierten Menschenwürde und dem Dikrimierungs - und Benachteiligungsverbot vereinbar? Für Hacker jedenfalls ein gefundenes Fressen, diese digitalen Fahrscheine zu fälschen und zu verticken!

    • @Ruediger:

      Plastikkarte kann weg. Sie war ja schon bisher nahezu überflüssig.

      Aber es gibt keinerlei technische Notwendigkeit die BahnCard nur noch über "eine mobile App" anzubieten.

      Das ist pure Gängelei an der Grenze zur Nötigung.

  • Damit werden etliche Menschen von der Nutzung ausgeschlossen, viell. auch nur abgeschreckt. Die Karte muss ja nicht aus Plastik sein - innovative nachhaltige bedruckbare Materialien sollten der Bahn zugänglich sein. Oder zugänglich gemacht werden.

  • Auch die Abschaffung der Wagenreihungs-Pläne an den Bahnsteigen war schon ein Ärgernis. Man ist gezwungen, die App zu installieren, die im Übrigen nicht unbedingt dann funktioniert, wenn man sie braucht.

    • @blutorange:

      Also im Oktober waren sie noch da. Gut, sie stimmen fast nie, aber da sind sie.

  • 6G
    697175 (Profil gelöscht)

    Eine bodenlose Unverschämtheit! Wer von diesen Unternehmen, die einen zur Verwendung eines technischen Gerätes zwingen wollen, bietet mir denn ein solches zumindest kostengünstig an?

    • @697175 (Profil gelöscht):

      Nein. Die müssten umsonst sein. Die Software installiert, funktionstüchtig und das gibt es denn für den Fahrpreis. Noch besser wäre die Einführung eines Chips für jeden Bundesbürger, der damit alles digital erledigen kann und dann rundum versorgt und überwacht wäre. Endlich totale Sicherheit und Geborgrnheit! Datenschutz brauchen nur Verbrecher.

      • @Matt Gekachelt:

        Genau!!!!!

      • @Matt Gekachelt:

        ...genau - unsere Hunde sind auch alle gechipt...

  • Dabei gäbe es durchaus den ein oder anderen Ansatzpunkt für ökologischeres Handeln:



    oder eine BC die wiederaufladbar ist.

  • Das, was man sich unter Fortschritt durch Digitalisierung wünscht, ist ja eigentlich, Abläufe im Betriebsablauf schneller und effizienter zu gestalten, sprich die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen und nicht mehr jeden Wisch manuell übertragen zu müssen. Digitalisierung bedeutet nicht, für jeden Bums ne neue App zu erstellen.

  • Mein Vater möchte sich gerade ein neues Smartphone kaufen weil nach dem Release der neuen Bahnapp sein Smartphone nicht mehr genug Leistung hat. Das muss man sich mal vorstellen. Eine Bahnapp ist die App, die Leute zum Kauf eines NEUEN Smartphone treibt.



    Das hat mit Nachhaltigkeit nichts zu tun und zockt die Leute ab, die mit der Technik nicht hinterherkommen.

    • @Edgar:

      Das liegt daran, dass es für Entwickler mühselig ist, sich mit Resourcen und älteren SDKs auseinanderzusetzen.



      Da spart die Bahn auf dem Rücken der Nutzer.

    • @Edgar:

      + dann das noch:



      "Obwohl die Deutsche Bahn ihre Ziele für Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit verfehlte, soll der Vorstand nach Recherchen von NDR, WDR und SZ üppige Boni nachgezahlt bekommen. Bislang geheim gehaltene Dokumente zeigen, wie sich die Summen errechnen."



      www.tagesschau.de/...and-bonus-100.html

    • @Edgar:

      Meine Konsequenz aus dieser Neuerung und Inkompatibiltät war, die App abzuschaffen. Ich drucke die Fahrkarten nun wieder aus. Echter Fortschritt.

    • 6G
      697175 (Profil gelöscht)
      @Edgar:

      Nein Edgar, man muss nicht "mit der Technik nicht hinterherkommen", um so ein Ding nicht zu besitzen und umgekehrt funktioniert der Schluss auch nicht!

  • Mich stört u.a. die Desinformation, die zu diesem Thema verbreitet wird, um die Abschaffung der Plastikkarte zu begründen.

    Plastikkarten (Bahncard, Deutschlandticket) werden als "analog" bezeichnet, die wegen der Digitalisierung abgeschafft werden müssen. Dabei enthalten diese Karten einen Chip oder ein Magnetband und sind somit digital.

    Und es ist nicht notwendig, jedes Jahr eine neue Karte auszustellen: Das Zugpersonal kann die Karte mit einem Kartenlesegerät lesen und überprüfen, ob sie noch gültig ist.

  • Ich frag mich warum es überhaupt noch Bund-ID, Steuer-ID oderE-Perso braucht.



    Immer mehr staatliche und kommunale Dienstleistungen setzten Google-ID oder Apple-ID voraus.

    Eigentlich wollte man mal die Abhängigkeit von US-Firmen verringern. Stattdessen zementiert man das Duopol auf alle Ewigkeit.



    Der Staat sollte für wichtige Dienste unbedingt Webseite und API erzwingen. Technologieoffenheit.

    • @Limonadengrundstoff:

      Genau. Privaten Datenkraken die Daten der Bürger frei Haus liefern, kann nicht die Aufgabe des Staates sein, zumal diese ihre riesigen Gewinne nur minimal versteuern. Also keine Meta, Google unf sonstige Verlinkungen mehr auf öffentlichen Webseiten!

    • @Limonadengrundstoff:

      in Skandinavien gibt es Personennummern, damit kann man alles vom Banking bis zum Zeitungsabo bestellen. Reicht als Legitimation für fast alles aus.



      In D geht das nicht, aus Datenschutzgründen. Stattdessen gefühlt tausend einzelne Lösungen, die nicht richtig kompatibel sind, höllekompliziert (vor allem zeitintensiv) einzurichten sind und zusätzlich für alle nichtstaatlichen organisationen dann die Google Apple sonstewas Legitimationen.



      Aus Datenschutzgründen, geben wir unsere Daten an die großen Konzerne, weil die da so sicher sind und nie im Leben Missbrauch möglich ist?

      • 6G
        699549 (Profil gelöscht)
        @nutzer:

        Dass es in Deutschland keine Personennummern gibt, hat mit der Nazi-Zeit zu tun. Man wollte so etwas nicht noch einmal. Allerdings hat man es mit der Steuernummer letztendlich doch eingeführt.

      • @nutzer:

        Die "Datenschutzgründe" sind in der Regel nur von Personen vorgeschoben, die entweder inkompetent sind, oder aber gezielt und bewusst eine andere Lösung propagieren wollen und deshalb täuschen.

        In großen Teilen von Skandinavien gilt mit der EU DSGVO das gleiche Datenschutzrecht wie in Deutschland.

        Der deutsche Pesonalausweis enthält eine digitale Ausweisfunktion. Theoretisch könnte man damit zusammen mit jedem halbwegs modernen Smartphone in wenigen Sekunden in Deutschland ein Bankkonto öffnen, rechtssicher Verträge unterschreiben oder Behördengänge erledigen. Das ist alles sogar deutlich sicherer als manche Systeme in Skandinavien. Nur erklärt und beworben wird es praktisch nirgends, und so verzichtet auch die freie Wirtschaft komplett auf die Nutzung dieses Systems.

      • 6G
        684698 (Profil gelöscht)
        @nutzer:

        In Skandinavien kann aber jeder über die Personennummer einsehen. Sprich man kann rausfinden, was jemand verdient, wo er wohnt usw. Tolles System.

        In Skandinavien nutzt man auch das Iphone und bestimmt auch Google. Und gibt man da dort seine Daten dann nicht weiter?

        Ich verstehe nicht, wo das Problem ist?? Es gibt mittlerweile die Möglichkeit sich über den Personalausweis zu legitimieren. Funktioniert astrein. Nicht kompliziert, wenn man die Anleitung befolgt.

        Über Google oder Apple musste ich mich noch nie legitimieren.

        • @684698 (Profil gelöscht):

          ja, ich kann ihnen sogar die Daten der ABBA sänger/-innen in 5min raussuchen. inkl. Adresse und Foto des Hauses.



          Ich erfahre ebenso, wer mit im Haus wohnt, wie alt die Mitbewohner sind, wie das Medianeinkommen der Nachbarschaft ist. Ich erfahre das Nummernschild des Autos, wann es gekauft wurde, welches Modell, welche Farbe.



          Aber, ich kann auch zu jedem x-beliebigen Haus den Bauordner besorgen, bis heute nachmittag ist er da. Ich erfahre die letzten Verkaufspreise des Hauses, wann, wo, wie oft es verkauft wurde. Durchaus relevante Informationen, die nicht datenschutzrelevant sind...



          Das ist schon erschreckend, aus dt Perspektive... die Frage ist nur, wenn alle nackt sind, schafft das nicht auch Vertrauen, weil alle alles wissen dürfen? Wenn ich weiß, das die anderen gar nicht mehr verdienen als ich oder wenn ich weiß dass mich mein Chef mit (im Vergleich) zu wenig Lohn nach Hause schickt etc.



          Es gibt Licht und Schatten und die entscheidende Frage, unsere Daten sind sowieso überall, jetzt sind sie in den USA, in der Privatwirtschaft.



          Ist das so viel sicherer?

      • @nutzer:

        Datenschutz ist nicht wirklich der Grund (der hilft hier sogar). Denn wenn diese Nummern in die falschen Hände kommen (gern noch social hacking für die notwendigen Zugangsdaten) dann wird es interessant, Stichwort Identitätsdiebstahl.

        Manchmal (nicht immer) ist Datenschutz schon ganz gut.

        Das kann man noch weitertreiben mit realistischen Szenarien die es schon zu genüge gab: Wenn z.B. zentrale Teile der IT Infrastruktur (so auch vor einiger Zeit in Skandinavien passiert) von der Ransomware übernommen wird oder einfach mal nach einem Update crasht (wie mit den Bezahlterminals, auch vor einiger Zeit) ist die Dystopie perfekt. Stellen Sie sich die übliche Langsamkeit der staatlichen Stellen in D in solchen Dingen vor mit diesem Szenario: Blockbuster/Endzeit-Movie, German Style...

      • @nutzer:

        Ich halte die Ver-Google-Apple-isierung tatsächlich für brandgefährlich. Technologieoffenheit geht anders.

        Ein Trump2 kann uns beim nächsten läppischen Handelsstreit vom Parkautomaten über's Bürgeramt zum ÖPNV+Fernverkehr bis zum Stromladen alles abdrehen.



        Es kann nicht sein, dass man sich als europäischer Bürger für die Nutzung öffentlicher Dienstleistungen und essentieller Infrastruktur den Nutzungsbedingungen samt Datenabtretungsverträgen von US-Privatkonzernen unterwerfen muss.

        Dazu der wirtschaftspolitische Aspekt:



        Angenommen, eine europäische Firma entwickelt ein echt gutes Handy-Betriebssystem - das kann so gut sein wie es will, die Firma wird scheitern. Das System wird niemand nutzen. Niemand nutzen können. Man kann damit ja nicht mal Bus fahren oder ein Parkticket lösen.

        Ich verstehe diese Digitalisierungsstrategie nicht.

        Zurück zur Bahn:



        Warum zur Hölle können einem die nicht einen QR-Code als Bahncard-Ersatz schicken? Kann man mit jedem Gerät anzeigen, ausdrucken oder sich als Schal stricken. Ganz ohne Abhängigkeit von irgendwas. Hat beim Corona-Impfnachweis ja auch ganz gut funktioniert.

        • @Limonadengrundstoff:

          "



          Es kann nicht sein, dass man sich als europäischer Bürger für die Nutzung öffentlicher Dienstleistungen und essentieller Infrastruktur den Nutzungsbedingungen samt Datenabtretungsverträgen von US-Privatkonzernen unterwerfen muss."



          eben. wären die Daten wenigstens in Europa, bestünde zumindest theoretisch die Möglichkeit, das ganze politisch zu steuern, so, wie es jetzt läuft sind wir zu Zuschauern degradiert.

        • @Limonadengrundstoff:

          Die Bahn-App funktioniert auch auf "freien" Smartphones. Leider ist die Einrichtung eines solchen Geräts recht mühselig und viele "beliebte" Apps funktionieren nicht ohne Account einer der beiden Kraken.

      • @nutzer:

        in Skandinavien gibt es Personennummern, damit kann man alles vom Banking bis zum Zeitungsabo bestellen. Reicht als Legitimation für fast alles aus.



        ----



        Ja stimmt! Und viele Leute hassen DAS wie die "Pest"!



        Solange die, die davon profitieren, & das ist in diesem Fall die Bahn, die alle Risiken auf die Kunden verlagert, nicht zu 100% Datensicherheit garantieren :-), weigere ICH mich, da mit zu spielen.



        Wie die Bahn ihre Fährgäste kontrolliert ist mir egal, doch im Streitfall muss die Bahn ein Backup, heute die "Lesefähigkeit des Kontrolleurs" vorhalten. Das setzt einen "physischen Beleg" den ich vorzeigen kann voraus.



        Versuch mal bei einen komplexen zivilen Rechtsstreit z.b. eine Mail als "Beleg/Beweis" zu nutzen, einen Widerspruch vor Fristablauf" per Mail zu belegen!



        Wirst dich wundern! :-)



        Wie du das persönlich mit deinen Daten machst, ob du deine Brieftasche, deine persönlichen Daten auf der Außenfensterbank aufbewahrst, uvam., ist DAS dein "Problem"!



        Wenn hier in der TAZ & auch anderswo, dein Klarname mit Anschrift, Tel.- Konto- Nr., incl. Geb. Datum, uvam im "Beitrags-Kopf stehen müsste....



        .



        Jetzt bist du dran! :-)

        • @Sikasuu:

          "Ja stimmt! Und viele Leute hassen DAS wie die "Pest"!"



          Meinen Sie die dt Einwanderer in Schweden?



          Bei der Bahn gehe ich mit. Aber die Probleme gibt es da auch jetzt schon, mit Nachweisen auf Papier ist auch niemanden geholfen, wenn die Bahn diese einfach nicht liest.



          Allein bei einer Reklamation, bei der man vergessen hat, im ersten digitalen Formular, den Haken bei "Belege digital einreichen" zu setzen, steht man vor einem Probelm. Nachreichen geht nicht, nur per Post, aber an welche Adresse? Das verschwindet alles im Orkus und letztlich kommt eine Mitteilung, in der diverse Gründe aufgezählt werden, weshalb der Erstattungsbetrag bis auf eine Summe von unter 4 Euro gekürzt wurde und das leider eine Auszahlung von unter 4 Euro nicht möglich sei...



          Tja, die Probleme sind schon da, jetzt werden sie nur (pseudo-) digitaler....

    • 6G
      697175 (Profil gelöscht)
      @Limonadengrundstoff:

      Interessant : es ist also technologie-offen, wenn man zu einer Technologie (smartphone) zwingt ?

  • Gerade erst hat die Bahn die Preise wieder erhöht.

    War da nicht was? Transormation der Gesellschaft wegen des menschengemachten Klimawandels? Ist der ÖPNV nicht Teil der Klimawende? Sollte da die Bahn als Staatsunternehmen nicht attraktiver werden statt auszugrenzen?



    Fragen über Fragen ...

  • Ich hoffe, es klagt endlich mal wer. Bei allem Respekt vor freier Vertragsgestaltung. Es kann doch nicht sein, dass ich, um Angebote von einiger Relevanz für das alltägliche Leben einzugehen, gezwungen bin, mich in eine vielfache Vertragsabhänigkeit von Drittanbieter zu begeben. Das betrifft ja nicht nur die Bahn sondern vielfältige digitale Angebote, bei denen unter digital verstanden wird, dass sie ausschließlich mit zwei Betriebssystemen, nämlich IOS oder Android laufen. Weniger skandalös wäre, wenn es sich um eine grundsätzlich offene, z.B. browserbasierte Plattform handeln würde, die auch mit anderen Betriebssystemen funktioniert, bei denen ich nicht gezwungen werden in hunderte Seiten zweifelhafter Datenschutzbestimmungen einzuwilligen. Bliebe aber immer noch das Problem, dass nicht alle Menschen ein technisches Endgerät mit sich herum tragen wollen.

  • Es mag ja Gründe geben, hinter der der Plastikbahncard und auch dem alten Papierticket hinterher zu trauern. Eventuell sollte die Bahn auch noch einmal in sich gehen, um hier dauerhaft zumindest ein Hintertürchen offenzulassen. Danke an dieser Stelle an Frau Bergt darauf hinzuweisen.







    In unserem Haushalt haben allerdings selbst meine Eltern (86 und 81 Jahre) ihren Frieden mit der modernen Technik gemacht und besitzen beide halbwegs aktuelle und sehr brauchbare Mobils aus der unteren Mittelklasse eines Markenherstellers und können damit umgehen. Wenn mal nicht, sind sie in der Lage zielgerichtet nach Unterstützung zu fragen.

    Wer geistig agil genug ist, sich mit einer Bahncard und überhaupt in das Abenteuer Bahn zu stürzen, kann dies auch digital. Ohne Bahn App o.ä. ist man bei den vielen Verspätungen, Gleiswechseln , Zugausfällen eh zusätzlich verraten und verkauft.

    Grade wenn die Bahn ausschließlich mit Ökostrom fahren soll, gehört dann auch ein gut funktionierendes Mobiltelefon dazu, um vor jeder Fahrt ein Blick auf das Agorameter, oder eine entsprechen App zu werfen, um sich dann auf das saisonal und tageszeitlich oft sehr schwankende Angebot einstellen zu können.

    Eigentlich ein anderes Thema, aber im Artikel wird es ja angesprochen: Ich bin auf jeden Fall für ein gutes vegetarisches und auch veganes Angebot im Bordrestaurant. Ich lehne mich aber nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich davon ausgehe, dass die Mehrheit der Reisenden sich auch weiterhin ein Angebot darüber hinaus wünschen würde.

    • @Waage69:

      Ich habe die Bahnapp und nutze sie auch. Trotzdem lege ich Wert auf die Plastikkarte und führe Fahrkarten immer als Papierausdruck mit. Die App ist zu unzuverlässig und funktioniert zu oft nicht.



      Das vegetarische Essen ist sehr viel besser geworden und bietet gute Auswahl. Die Zeiten, als es für meine Tochter als einziges Spaghetti mit Tomatensoße gab und sonst nichts sind vorbei.

      • @Axel Berger:

        Ich lege auch Wert auf ein gutes vegetarisches Angebot, will es den Leuten nur nicht vorschreiben wollen. Ein Teil der Argumentationskette von Frau Bergt zielt auf die Kundenzufriedenheit und die Auswahlmöglichkeiten zwischen rein digitalen (App), analogen (Fahrschein) und analog/digitalem Angebot (Bahncart mit Chip + Fahrschein) hin, also kurz Kundenorientierung ... und beim Essen soll es dann plötzlich eine Vorgabe geben die zur Zeit noch an der Mehrheit vorbeigeht.

        Ansonsten beteilige ich mich an solchen Diskussionen auch nicht ausschließlich, um mein Statement loszuwerden sondern mich interessieren auch immer die Argumentationen der anderen Leser.

        Aus dieser Diskussion nehme ich mit, das es schon hinterfragenswürdig ist, Appel und Android in alle systemsensiblen Bereiche hereinzulassen.

        Minimum ist für mich auch in Zukunft, dass weiterhin ein Ausdruck mit QR Code Gültigkeit haben muss, den sich Leute ohne Drucker dann auch von der Bahn via Post zusenden lassen können müssten. (was ein Satz... :-)

        • @Waage69:

          Darauf können wir uns problemlos einigen.

    • @Waage69:

      Es geht vielen nicht darum, ob man ein Smartphone bedienen kann, sondern ob man eins benutzen _will_. Es gibt viele Bedenken, was die Sicherheit von Smartphones angeht und ich will frei entscheiden, ob ich eins benutze und wofür.

  • Ich teile die kritische Sicht der Autorin. Ein Detail im Kommentar stimmt jedoch nicht: Die DB-Navigator-App (wie auch alle anderen Bahn-Apps) gibt es auch im Aurora Store (Open Source), also unabhängig von Google und Apple.

    • @Andreas V.:

      Da sitzen Sie allerdings einem Irrtum auf: Der Aurora-Store ist nicht OpenSource - sondern lediglich ein anonymisierter Playstore. Einen echten OpenSource Apps-Store gibt es: F-Droid. Aber weder ist die Bahn App dort drin noch ist sie OpenSource.

      • @pollux21:

        Das ist in der Tat ein Unterschied. Danke für die Richtigstellung! (ganz unironisch)

        Das macht den Bezug über Aurora natürlich im Zweifelsfall immer noch besser, als über den eigentlichen Google-Playstore.

  • Nix ist besser als DBB = Deutsche Bahn-Bashing.



    HippHippHurra.

    PS: Der Papierausdruck des QR-Codes wird sicher weiterhin möglich sein.



    PSPS Viel Freude beim Auftauen Ihres



    Bildschirms.

    • @doofi:

      genau so siehts aus, man fragt sich manchmal, wie die artikellandschaft so aussähe, ohne die bahn, würde da nicht permanent gestreikt, oder die preise erhöht.

    • @doofi:

      "Der Papierausdruck des QR-Codes wird sicher weiterhin möglich sein."

      Damit wäre die Kuh vom Gleis!

      • @Waage69:

        "Kuh vom Gleis." Sehr schöner Ausdruck. In der Tat wäre das mit dem QR-Code eine Lösung. Ich bin allerdings skeptisch, ob das die Lösung ist, die die Bahn im Sinn hat. Bei dem letzten "Digitalisierungsprojekt" Deutschland-Ticket wurde genau diese Option ja nicht gewählt, obwohl sie so einfach wäre.

    • @doofi:

      Du kennst niemanden, die/der nicht googlen kann und auch keinen Drucker hat? Ja, stimmt, denen könntest du ja helfen. Meinst du, es könnte auch einsame nicht Computer-Affine geben?

  • Liebe Bahn,

    das war's für mich mit der BC50. Ich mache nicht jeden Scheiss mit.

    • @tomás zerolo:

      Niemals, das wollen sie ja nur!

  • Es finden sich immer Argumente warum etwas nicht geht, so kommt man halt nur nicht voran. Dieselprivileg abschaffen - das verteuert Transporte und schlägt sich in den Endkosten nieder. Dienstwagenprivilieg abschaffen - trifft auch Handwerker und Pflegedienste. Wenn man diesen Weg gehen will, darf man sich auf der anderen Seite aber nicht beschweren, wenn sich nichts ändert.

    • @unbedeutend:

      Es geht doch gar nicht ums nicht gehen und verhindern. Es geht um die gleichzeitige Abschaffung von Alternativen ohne Not!

      Nach jetzigem Stand BahnCard nur noch im Smartphone mit DB Navigator!

      Papieroption keine! Obwohl technisch ohne Schwierigkeit lösbar, da eh nur QR-Codes gescannt werden. Und auf Nachfrage ohnehin der Personalausweis gezeigt werden muss.

    • @unbedeutend:

      Mir scheint, die Abschaffung der genannten Privilegien wäre um einiges bedeutsamer als die Bahncard-Geschichte. Und sehr viel leichter zu bewerkstelligen, da nicht digital...

  • Das dargestellte Problem dürfte wohl eher einen sehr geringen Anteil von Kunden betreffen.

    • @DiMa:

      Mit derselben Logik könnten Sie auch das Bargeld, Kreditkarten, Bibliotheksausweise und die "Gesundheitskarte" abschaffen. Denn das beträfe ja auch nur einen "sehr geringen Anteil der Kundschaft".

      Exzessiv interpretiert, könnte man damit auch die feuchten Träume mancher Rechter wahr machen, und die mühsam erkämpften Rechte von Sinti und Roma, Transpersonen und anderen Minderheiten wieder unterpflügen.

      Denn die umfassen ja auch nur einen "geringen Anteil", diesmal an der Gesellschaft. Ist nicht ganz Dasselbe Aber die Denkweise _ sehr wenige = wurscht - wäre sehr ähnlich.

    • @DiMa:

      Es wäre schön, wenn es vielen Menschen ein Anliegen wäre, dass gesellschaftliche Teilhabe auch ohne digitale Vernetzung via Google- oder Apple-Account möglich sein kann.

    • @DiMa:

      Nach dem Update ist die App mit vielen "älteren" Geräten (meines ist z.B. knapp 5 Jahre alt) nicht mehr kompatibel. Es dürfte also einen nicht ganz so geringen Teil betreffen. Wenn nun Viele aufgrund dieser Änderung ein neues Gerät kaufen, ist die Nachhaltigkeits-Begründung der Bahncard-Abschaffung schon in Frage gestellt...

  • Das Smartphone ist zwischenzeitlich 16 Jahre alt. Der weit überwiegende Teil der Bahncard-Nutzer sollte auch ohne hohe Affinität in der Lage sein, ein digitales Angebot zu nutzen.

    • @insLot:

      So alt kann "das" Smartphone gar nicht sein, dass ich mir eins anschaffen würde.



      Wobei es mit einem alten Modell ja auch nicht getan wäre.



      Hat der Bahnvorstand jetzt in Aktien der einschlägigen Hersteller investiert?



      Genügen die millionenschweren Boni nicht mehr?

    • @insLot:

      "Der weit überwiegende Teil der Bahncard-Nutzer sollte auch ohne hohe Affinität in der Lage sein, ein digitales Angebot zu nutzen."



      Und die anderen haben "Pech gehabt"? Oder wie?

    • @insLot:

      Das Smartphone ist zwischenzeitlich 16 Jahre alt?



      ---



      Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich! :-)



      Feuerwaffen sind mehrere 100 Jahre alt, in Gebrauch. Trotzdem sehe ich keinen Grund eine anzuschaffen & beim Reisen, auch nicht "betriebsbereit", mit zu führen! :-(

    • @insLot:

      Okay, wenn Sie schon auf die langjährige Technik verweisen - ich habe hier ein Smartphone aus dem Jahre 2010, das noch wunderbar funktioniert. Möchten Sie mal versuchen darauf die heutige Bahn-App laufen zu lassen?

      • @Der dreckich Katz:

        Wenn Sie keine aktuelle CustomRom installiert haben, also noch das alte Betriebssystem nutzen, ist es löchrig und damit anfällig für Datenraub.

        Es ist eine Schande, wie wir über Software gezwungen werden, gute Technik zu tauschen. Aber ein Smartphone mit veraltetem OS würde ich nicht nutzen, aus Sicherheitsgründen. Und es funktioniert eben nicht mehr richtig, weil viele Apps nicht laufen.

        Nachhaltigkeit geht anders und die Politik hat hier leider versagt, in dem sie so etwas erlaubt. Das ändert nichts daran, dass die alten Dinger mit alter Software unsicher sind.

        • @menschbin:

          Wenn Sie keine aktuelle CustomRom installiert haben, also noch das alte Betriebssystem nutzen, ist es löchrig und damit anfällig für Datenraub.



          ----



          Mein 31 Jahre altes Auto. (Schadstoffklassen Supergrün, aus Schweden) ein Investitionsgut für den Beruf, erfüllt alle gesetzlichen & Privaten Ansprüche!



          Kommunikationstechnik sind auch eine Investitionen, wie Werkzeuge. Maschinen!



          Frag mal das Finanzamt & versuche IT > 800€ im Anschaffungsjahr als GWG (geringwertiges Wirtschaftsgut) abzuschreiben! :-))



          Und selbst wenn das machbar ist, würde ich keins kaufen, auf dem nicht ich das OS selbst bestimmen & auch warten kann!



          Btw. Gerät & OS'e, das nicht langfristig gewartet & mit Updates/Ersatzteile versehen wird, sind im "Profi-Bereich" nicht einsetzbar. Es sei denn du nimmst die als Konsumgut, wirfst die nach einem Jahr weg wirfst. Doch das ist dann mMn. Spielzeug!



          Gerät mit besser IP 65/Mil 81 tauscht du nicht MAL KURZ für x Mitarbeiter, ja auch selbst für Dich nicht aus! Da musst du das Geld erst mal verdienen! :-))

        • @menschbin:

          Wo keine Daten gespeichert sind, kann meinetwegen gerne geraubt werden.

      • @Der dreckich Katz:

        Na ja, wenn keine aktuellen Apps mehr auf Ihrem Smartphone laufen, dann funktioniert es anscheinend wohl nicht mehr so wunderbar. ;-)

        • @Waage69:

          Gerade ausprobiert - Telefonieren funktioniert noch. Alles gut. :)

          • @Der dreckich Katz:

            Wenn alles gut... dann gibt es ja keine Probleme.

  • Wobei man am Ende die Entscheidung dem Kunden überlassen sollte: "Wollen Sie die Bahncard aufs Wischtelefon oder eine eigene Plastikkarte?"

    • @Bunte Kuh:

      Bahncard als APP?



      ---



      Das war's mit der Bahncard 100! :-(



      Trotz IT-Affinität seit mehreren Jahrzehnten, oder gerade deshalb, ist mit Datenschutz & Datensicherheit wichtiger!



      Schuhe, Fahrrad, Auto bewusst ohne "Telematik" & die Bahn wird mich auch nicht dazu bringen einen "Taschenspion" sprich "ein Smartphone" anzuschaffen! :-((



      Btw. Wenn "Plastik" gespart werden soll, lass ich mit die "Bahncard" tätowieren! Wohin bestimme ich selbst selbst! Wahrscheinlich an einer Stelle, die mit der Badehose zu verdecken ist! :-)

      • @Sikasuu:

        Gerade für die BC100 ist das ein Fortschritt. Die gab es bis dato nämlich nicht in der App einlesbar.

        • @J_CGN:

          Gerade für die BC100 ist das ein Fortschritt. Die gab es bis dato nämlich nicht in der App einlesbar.



          ---



          Wenn die in einer APP liegt bin ich Berufsunfähig!



          Denn ich lege keinen Wert darauf, bei einer Recherche, "Sicherheitskräfte" wie heute so schön umschreiben wird, auf dem "Schoß zu haben" ;-)



          Doch .. lassen wir das!



          Als Tattoo, auch als Abziehbild klebe ich mir gerne die Bahncard "irgendwo" hin. aber nicht als APP in, vielleicht AN irgendeine IT, die ich mitnehme! :-)



          Und zu Hause, in der Büro-Schublade, nutzt das Bahncard-App nicht viel! :-)

  • Schöne heile Welt. Bald Handypflicht in Deutschland? Vielleicht sollte die Bahn auch Handys verkaufen. Motorola weil elektrifiziert gibts noch nicht überall....



    Nein im Ernst. Wie schon im Beitrag angeklungen. Was mache ich wenn ich das nicht möchte, nicht kann oder mir das nicht leisten mag?



    Zuhause bleiben. Aha.

    Wenigstens spendieren sich die Bosse wieder kräftige Bonis. Wenn man schon die Ziele verfehlt muß zumindest das passen...

    • @Tom Lehner:

      Sie müssen nicht zuhause bleiben, einfach ohne Rabatt Bahn fahren. ;)

  • Gibt es denn keine Multismartcards? Also eine Karte für die Bahncard, das Deutschlandticket, die allseits beliebte Paybackcard. Alles auf einer. Wenn auf Telefonen eSIMs machbar sind, dann sollten doch sowas auch mit Karten gehen. Ganz ohne die Pflicht, permanent ein Wischtelefon mit sich rumschleppen zu müssen. Dessen Energieverbrauch und Herstellung inkl. Akkus wirkt ökologisch sicher schlimmer als die 25 Tonnen Platikmüll, die man auch recyclen könnte.

    • @Bunte Kuh:

      Alle Daten schön auf einer Karte. Ist ja auch schon egal. Man ist ja eh spendabel mit seinen Daten. Vielleicht einfach alles auf die Krankenkassenkarte?