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ARD-DeutschlandtrendMehrheit findet Atomausstieg falsch

Kurz vor dem Aus für die letzten AKWs hält mehr als die Hälfte der Deutschen die Entscheidung für falsch. Die Umweltministerin verweist auf das Atommüllproblem.

Sieht hübsch aus, birgt aber jede Menge Probleme: AKW Isar 2, das am Samstag vom Netz geht Foto: dpa

Berlin dpa | Eine Mehrheit der Deutschen steht dem am Samstag geplanten Atomausstieg laut Umfragen kritisch gegenüber. Deutlich mehr als die Hälfte (59 Prozent) hält die Entscheidung der Politik für falsch, lediglich rund ein Drittel (34 Prozent) für richtig, wie die Befragung Deutschlandtrend für das ARD-“Morgenmagazin“ ergab.

Überwiegende Zustimmung für das Ende der Atomkraft gibt es der Infratest-Dimap-Erhebung zufolge ausschließlich in der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen (50 zu 39 Prozent), bei den mittleren und älteren Jahrgängen überwiegt dagegen die Ablehnung.

Bei den Anhängern der Parteien wird der Schritt unterschiedlich bewertet: Während Parteigänger der Grünen (82 Prozent) und der SPD (56 Prozent) das Aus für die Atomenergie begrüßen, wenden sich Anhänger von Unionsparteien (83 Prozent) und AfD (81 Prozent) nahezu geschlossen dagegen. Auch FDP-Anhänger (65 Prozent) votieren mehrheitlich gegen einen Ausstieg.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hält den endgültigen Atomausstieg Deutschlands an diesem Samstag indes auch wegen des Entsorgungsproblems für richtig. Es gebe kein sicheres Endlager für den bisherigen Atommüll, dafür einen geeigneten Standort zu finden, sei eine „teure Jahrhundertaufgabe“, schrieb die Grünen-Politikerin in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel (Freitag). Lemke rechnet damit, dass noch 30.000 Generationen mit dem Atommüll werden leben müssen. „Das ist eigentlich unvorstellbar lange, und es ist mir schleierhaft, wie man eine solche Technologie als nachhaltig einstufen möchte“, erklärte sie.

Am Samstag sollen die drei verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland – Isar 2 in Bayern, Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg – endgültig vom Netz gehen. Eigentlich sollte dies schon Ende vergangenen Jahres passieren. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise entschied die Ampel-Koalition nach einem Machtwort von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im vergangenen Jahr jedoch, die drei Meiler über den Winter weiterlaufen zu lassen.

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132 Kommentare

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  • Dann zeigt die Umfrage, wie völlig ahnungslos oder naiv die Befragten sind.



    Haben sie eine Lösung für den radioaktiven Abfall?



    Soll dich jede/r von ihnen einen Castorbehälter in Garten oder Garage stellen.Oder das Endlager wird in der Nachbarschaft errichtet.



    Ob dann die Befragung dieses Ergebnis wiedergibt?

  • Nach Fukushima waren alle dafür.

    Es gibt eben durchaus gute Gründe gegen direkte Demokratie.

  • Der Atomausstieg ist richtig! Wir sollten uns auch mal ernsthaft bemühen, Energie einzusparen: Kleinere Autos, keine Flugreisen, weniger Konsum. Alles möglich. Wir müssen mal andere Wege ausprobieren, was wir ausser Arbeit und Konsum mit unsrere Zeit machen können. KI und Kryto-Währungen sind auch nutzlose Energieverschwendung. Der Mensch macht sich durch den technischen Fortschritt unselbständig und ein Stück weit überflüssig.

    • @Matt Gekachelt:

      "Wir sollten uns auch mal ernsthaft bemühen, Energie einzusparen: Kleinere Autos, keine Flugreisen, weniger Konsum. Alles möglich. Wir müssen mal andere Wege ausprobieren, was wir ausser Arbeit und Konsum mit unsrere Zeit machen können."

      Für wie realistisch halten Sie es denn, dass allein wir Deutschen uns dazu entschließen, dies mit großer, signifikanter Mehrheit freiwillig oder mit politischen Mehrheiten ordnungspolitisch umzusetzen?

      Und für wie realistisch halten Sie es dann, dass die anderen 2/3 der Weltbevölkerung, die unseren Lebensstandard erst noch erreichen wollen, diesen Weg ebenfalls beschreiten?

      • @Bussard:

        "Für wie realistisch halten Sie es denn, dass allein wir Deutschen uns dazu entschließen, dies mit großer, signifikanter Mehrheit freiwillig oder mit politischen Mehrheiten ordnungspolitisch umzusetzen?"

        Offensichtlich und zu mancher Glück finden sich noch genug die daran glauben das das geht und deshalb auf gewaltlosen Widerstand setzen.

        "Und für wie realistisch halten Sie es dann, dass die anderen 2/3 der Weltbevölkerung, die unseren Lebensstandard erst noch erreichen wollen, diesen Weg ebenfalls beschreiten?"

        Warum sollte der Rest der Weltbevölkerung für das eigene Handeln Maßstab sein? Beeinflussen kann man ganz sicher das eigene Verhalten und vieleicht das der näheren Umgebung. Danach kann man mal weiter sehen.

    • @Matt Gekachelt:

      // Wir müssen mal andere Wege ausprobieren, was wir ausser Arbeit und Konsum mit unsrere Zeit machen können //

      Machen sie mal und berichten dann.

    • @Matt Gekachelt:

      ..." der Mensch macht sich durch den technischen Fortschritt unselbststädig und überflüssig " ....ebend, aber erwähnen Sie zum Beispiel einmal ihten Kollegen gegenüber oder im Sportclub - Sie gehen auf die Jagd und zerlegen Ihr Wild selbst...



      Würden die Menschen sich alle auf diesem natürlichen Wege ihre Nahrung beschaffen, würde weniger Fleisch konsumiert und weit aus mehr geschätzt.

    • @Matt Gekachelt:

      Energie einsparen wird schwierig: ich habe jetzt just in ein paar Growboxen investiert um die Legalisierung von Cannabis gebührend auszunutzen. Die Dinger sind im Dauerbetrieb doch recht stromintensiv.

  • Wenn Putin morgen Saporoshje hochgehen lässt können wir ja eine neuen Umfrage starten. Polen hat ja auch noch ein paar Jahre Zeit sich zu überlegen ob es eine so gute Idee ist AKWs in der Nähe von Weißrussland zu bauen.

  • taz: "Überwiegende Zustimmung für das Ende der Atomkraft gibt es der Infratest-Dimap-Erhebung zufolge ausschließlich in der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen (50 zu 39 Prozent), bei den mittleren und älteren Jahrgängen überwiegt dagegen die Ablehnung."

    Die Jungen müssen mit der Gefahr und dem radioaktiven Müll ja auch noch eine sehr lange Zeit leben, während die Alten dann schon lange Geschichte sind. Den mittleren und älteren Jahrgängen hat man wohl wieder mal eingeredet, dass es ohne KKW nicht geht und schon haben die "Alten" – wie ja auch schon beim Klimaschutz – weder an ihre Kinder noch an ihre Enkelkinder gedacht. Die Zeit der Kernkraftwerke ist nach Tschernobyl und Fukushima aber endgültig vorbei, auch wegen dem ungelösten Problem der radioaktiven Abfälle, die wohl weder die AfD-Wähler, noch die Unions- oder FDP-Wähler in ihren Kellern lagern möchten. Vielleicht sollten wir Menschen einfach mal die Gier nach noch mehr Energie beenden (mit denen man zum großen Teil ohnehin nur unnötige Dinge produziert) und uns auf das Wesentliche beschränken. Dafür müsste man aber mal das gesamte (Wirtschafts)-System verändern, aber dann werden die genannten Parteien wohl einen heftigen Ausschlag bekommen, denn ohne das klimaschädliche Wirtschaftswachstum können sie ihren Wählern ja nicht mehr das 'Märchen von einem guten Leben' erzählen, das allerdings nur bei den Politikern ankommt, wenn man sich mal die Gehälter der Politiker anschaut, die sie vom Steuerzahler bekommen.

  • Also ich finde es ja gut, dass alle AKW abgeschaltet werden.

    Neulich war ich am Stechlin, dort wird immer noch gewerkelt und das dauert wohl noch Jahre. Jetzt sind es schon 30 und die Kosten werden sich auf eine Milliarde belaufen.

    Das ist doch gaga. Neulich habe ich gelesen, dass man AKW nicht versichern kann. Einfach zu heiß, der Scheiß.

    Andererseits gibt es über 400 AKW weltweit und etwa 50 sind im Bau.

    "Radioactivity is in the air for you and me"

    www.youtube.com/watch?v=0EBTn_3DBYo

    Bloß weil die ganze Welt ihre Kinder schlägt, müssen wir das ja nicht auch tun.

    • @Jim Hawkins:

      Richtig! Guter Vergleich. Wir können ja auch mal Vorreiter sein, bei einer guten Sache.

      • @Matt Gekachelt:

        Der Vorreiter fährt aber alleine auf der Autobahn weil alle anderen auf der anderen Seite entgegen kommen.

  • Die Umfrage wäre vermutlich anders ausgegangen, wenn jedes Bundesland den eigenen Atommüll endlagern müsste. Die Endlagerung ist bisher immer in den Nordwesten verschoben worden, wo die SPD tendenziell immer schon stärker war als die Union und die Grünen aus der Anti-AKW-Bewegung entstanden sind. Seit Ernst Albrecht den Atommüll nach Gorleben geholt hat, hat die Union einen ziemlich schlechten Stand in Niedersachsen, einem Bundesland, das strukturell ähnlich guten Nährboden für die Union hätte wie Bayern.

  • @PHILIPPO1000

    Sind ja auch wir, die Älteren. Da lässt schon mal... wovon hatten wir's gerade?

  • Frankreich hat immernoch Probleme mit ihren alten maroden Brüter ,bauen aber wieder Neue.

    Da frage ich mich:" Was bring uns das?"

  • Unvollständig: Wie viel Personen abgefragt wurden, fehlt im Artikel. Das ist unseriös. In einer anderen Umfrage waren es gerade mal 1000 Personen. Das ist lächerlich. Sieht man die Wahlprognosen an, dann sind da durchaus Schwankungen von 30% üblich. Ich behaupte mal, dass die wenigsten wirklich Ahnung haben. Merz, Spahn und Lindner sowieso nicht. Allein, dass es keine Versicherung für das Risiko gibt, was auch hier im Text sträflichst fehlt, spricht Bände.

  • NACHHALTIG:



    heißt, die Quelle versiegt nicht, mensch kann, bei Bedarf oder Bedürfnis, mit dem Entsprechenden ewig weiterwurschteln. Genau das IST Atommüll: nachhaltig bis zum Abwinken.



    Und dass fast alle Deutschen, ganz demokratisch, weiter ihr persönliches Döschen Plutonium im Kellerregal aufbewahren möchten: echt süß. So geht Verantwortung.



    (Können eigentlich nich alle unter diesen 59 Prozent so dumm sein, von der Atommüllproblematik so GARNIX zu wissen und zu verstehen. Weil aber vielleicht erst ihre Urururururururururenkelinnen das Zeug aus versehen irgendwo ausgraben und dran verrecken werden, issses den Deutschmichels halt einfach egal. Oder kennen Sie Ihre Urururenkel? Eben.)

    • @lesnmachtdumm:

      Ur Ur Urenkelinnen? Du bist aber optimistisch!

    • @lesnmachtdumm:

      Vll. sogar die Ururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururururur....... urururenkel.

      In einer ganz fernen fernen Zukunft nach dem 3 oder 4ten Weltkrieg nachdem die Zivilastion 1-3x komplett zerstört und wieder aufgebaut wurde und keiner mehr weis was eigentlich "Atommüll" ist oder "Strahlung".

      Das Forscher sich fragen müssen welche Warnsymbole wir benutzen können, damit wir mit größtmöglicher Sicherheit auch in 100.000 Jahren noch erkennen, was damit gemeint ist ... sollte schon zu Bedenken geben.

  • Huch, wie konnte das denn passieren? Sind die Leute denn nicht aufgeklärt? Immerhin hat man die gefährlichste Energie der Welt (nach Zahl der Toten pro Terawattstunde) abgeschafft, um mit der vergleichsweise sicheren und sauberen Kohleenergie weiterzumachen. Oder etwa doch nicht?

  • Glücklicherweise sind Umfragen nicht die Grundlage für politische Entscheidungen.



    Nach dem GAU in Fukushima war die Mehrheit der Deutschen für den Atom Ausstieg.



    Die Tatsache, dass sich nun mehr Deutsche gegen ein Abschalten aussprechen, spricht für ein sehr schlechtes Gedächtnis der Befragten.

    • @Philippo1000:

      Ich finde das Gegenteil ist richtig. Umfragen sind zentral in unserer Meinungsdemokratie. Auch diese Umfrage verfolgt sicher einen "guten" Zweck. Aktion Sorgenatom!

    • @Philippo1000:

      Vielleicht ist es den Deutschen auch nur wieder ins Gedächtnis gekommen, dass es D keine A-Kraftwerke an Küsten in Tsunamiregionen gibt ;-)

      • @Tom Tailor:

        In Tschernobyl gab es auch keinen Tsunami, in Harrisburg auch nicht, ebenfalls nicht bei der Kernschmelze in Lucens, auch an der beinahe Katastrophe in Forsmark war keine Tsunami beteiligt, ...



        Ein AKW ist eine ziemlich komplexe Anlage, die unter massivem Druck steht und permanent gekühlt werden muss und dafür, dass da mal irgendwas schiefgeht gibt es endlos viele mögliche Gründe.

        • @Ingo Bernable:

          "In Tschernobyl gab es auch keinen Tsunami, in Harrisburg auch nicht, ebenfalls nicht bei der Kernschmelze in Lucens, auch an der beinahe Katastrophe in Forsmark war keine Tsunami beteiligt, ..."

          Ja, aber all diese Störfälle spielten damals für die Entscheidung aus der Atomkraft auszusteigen sowohl in der Bevölkerung als auch bei Merkel keine Rolle.

          Und das Unglück von Tschernobyl ist eh mit keinem anderen Störfall zu vergleichen und wäre in dieser Form in D gar nicht möglich gewesen.

          • @Tom Tailor:

            "Ja, aber all diese Störfälle spielten damals für die Entscheidung aus der Atomkraft auszusteigen sowohl in der Bevölkerung als auch bei Merkel keine Rolle."



            Also ist nur ein Super-GAU der durch einen Tsunami ausgelöst wird ein Problem, einer mit einer anderen Ursache aber akzeptabel und unproblematisch?



            "Und das Unglück von Tschernobyl ist eh mit keinem anderen Störfall zu vergleichen und wäre in dieser Form in D gar nicht möglich gewesen."



            Das ist zwar richtig, umgekehrt sind aber eben durchaus auch Störfälle denkbar die nur mit einem Druckwasserreaktor, aber nicht mit einen graphitmoderierten Reaktor möglich sind.

            • @Ingo Bernable:

              "Also ist nur ein Super-GAU der durch einen Tsunami ausgelöst wird ein Problem, einer mit einer anderen Ursache aber akzeptabel und unproblematisch?"



              Nein, aber bei sorgfältiger Planung wäre ein solches Unglück nie passiert. Der Standort eines AKW ist immer sicherheitsrelevant.

              "Das ist zwar richtig, umgekehrt sind aber eben durchaus auch Störfälle denkbar die nur mit einem Druckwasserreaktor, aber nicht mit einen graphitmoderierten Reaktor möglich sind."



              Es geht nicht um die Frage ob Druckwasser- oder Graphitmoderiert, sondern um den Umstand das in Teschernobyl bewusst alle Sicherheitssysteme abgeschaltet wurden, um einen gefährlichen Testbestrieb in Nachlaufzeit zu simulieren. Eine solche händische Abschaltung aller automatischen Sicherheitsschaltungen ist in deutschen AKW nicht möglich.

  • Da hat wohl die Atomlobby im letzten Moment noch die richtige Werbeagentur gefunden.

    "Überwiegende Zustimmung für das Ende der Atomkraft gibt es der Infratest-Dimap-Erhebung zufolge ausschließlich in der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen"

    Das ist bereits einem anderer Menschen in diesem Forum aufgefallen.

    Für Fragen, die so extrem stärker die Zukunft als die Gegenwart belasten bin ich dafür, dass wir Alten weniger Stimme haben. Vielleicht ab 60 nur eine halbe, ab 90 nur ein Viertel usw.

  • Auf der einen Seite verkauft man uns Wissen wie: Holz ist eine regenerative Energie. (www.bmel.de/DE/the...rme-aus-holz.html) Auf der anderen Seite wissen wir schon aus der Schule, dass Kohle, Öl und Erdgas nur verrottete Bäume sind also nach neustem Wissensstand pure regenerative Energie ist und das CO2 nur zurückgegeben wird. Ich sehe nur hohle Diskussionen, die zu nicht führen. Fährt man die Logik bis zum Ende brauchen wir dringend weniger Menschen auf dem Planeten! Sry aber isso. ;)

    • @Hoagie:

      Herzlichen Glückwunsch!



      Seit Wochen warte ich darauf, ob unter den zahllosen Kommentatoren in den vielen Foren sich endlich mal einer findet, der das Problem auf der "Verbraucherseite" (von denen gibt es einfach ein paar Milliarden zu viele!) anpacken will. (Hier einzugreifen entspräche den Regeln der vielbeschworenen Marktwirtschaft.)

    • @Hoagie:

      Oder die Menschen müssten weniger Habgierig sein. Dann wären sie auch glücklicher

    • @Hoagie:

      Klar, doch, wie weit wollen wir uns zurückentwickeln, bis zur Amphibie oder gleich bis zum glühenden Feuerball ;-)



      Vielleich könne Wladi und Kim hier technisch etwas nachhelfen.

  • Informiert man sich mal ein bisschen über technische Neuheiten in Richtung Atomenergie, sollten wir traurig sein, dass Deutschland aus ideologischen Gründen da nicht mitgewirkt hat. Wo wären wir da heute.



    Es ist technisch möglich Atommüll durch Bestrahlung mit Neutronen umzuwandeln, so dass dieser nach nur noch 300 Jahre (statt tausende) ungefährlich wird. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass dabei erneut Energie, gewonnen werden kann.



    Das ist nur ein Beispiel. Daneben gibt es noch viele andere Ansätze, wie z.B. aus gleichen Menge Uran, mehr Energie gewonnen werden kann usw.



    Und dann natürlich das Thema Kernfusion, der Heilige Gral der Energiegewinnung. Ist auch eine Form der Atomenergie, aber mit viel weniger und ungefährlicheren Abfällen.

    Auch bei weiteren Ausbau erneuerbarer Energie, muss es alternativen geben, wenn keine Sonne scheint und kein Lüftchen weht. Und bis jetzt gibt es dafür nur Kohle und ein wenig Gas. Suboptimal.

    Deutschland sollte nicht mögliche Chancen verpassen, aber ich habe wenig Hoffnung, dass Vernunft über Ideologie hier noch siegen kann. Aber ich hoffe trotzdem.

    • @Garrakus:

      Die Geschichte, dass all die Probleme mit der nächsten Reaktorgeneration nun aber ganz bestimmt gelöst werden und man dann aber wirklich endlose, super-billige, saubere Energie hat erzählt die Atomlobby doch schon seit Jahr und Tag. Einlösen konnte sie dieses Versprechen in bald 70 Jahren allerdings noch nie. Das TMC-Verfahren auf das sie anspielen ist ebenfalls bislang reine Theorie, die Idee damit tatsächlich Energie gewinnen zu können noch viel mehr. Vor Allem auch deshalb weil das entstehende Isotopengemisch eben nicht sauber wäre, sondern die strahlenden von den nicht-strahlenden Bestandteile über eine permanente Wiederaufarbeitung getrennt werden müssten.

    • @Garrakus:

      Keine Sorge, bloß weil ein paar gammelige Meiler abgeschaltet werden, ist die Atomforschung in Deutschland noch lange nicht tot. Und ob es nur idealistische Gründe sind, die dazu geführt haben, bezweifle ich arg. Atomkraft ist nicht billig, erst recht nicht, wenn man die Risiken und die Abfallentsorgung einpreist, so wie es jedes andere Unternehmen für seine Produkte auch tun muss.

      Forschung ist übrigens inzwischen deutlich weniger nationalistisch als vor 100 Jahren und so Projekte wie ITER werden halt nicht von "den Deutschen" oder "den Franzosen", sondern von "den Europäern in Zusammenarbeit mit..." durchgeführt. Nicht nur, weil wir uns alle so gern haben, sondern vor Allem, weil ein einzelnes Land sowas gar nicht stemmen kann. Also, nicht den Mut verlieren, lieber sich für Physik an der Uni des Vertrauens einschreiben und mitgestalten!

  • Unfassbar, was dieser Tage an rückwärtsgewandtem Unsinn auf uns einregnet. Atomkraft ist weder billig, noch klimaneutral, noch regenerativ. Sie ist das Gegenteil der dringend notwendigen Energiewende. Warum blasen bloß alle Kanäle mit in dieses absurde Horn? Der „deutsche Sonderweg“ könnte uns endlich mal an die Spitze der Entwicklung wirklich innovativer Techniken bringen. Minireaktoren vom Fließband sind dies ganz sicher nicht.



    Wer sich verunsichert fühlt, lese hier nach:



    www.ausgestrahlt.d...m/15-gute-gruende/

    • @Jan Mackeprang:

      Den deutschen "Sonderweg" ging Trittin im Kabinett von Schröderman, und das hat uns z.B. den Durchbruch (weltweit!) von bezahlbarer Wind- und Solartechnik beschert. Dass alle Nachfolger das dann verschnarcht oder eher: sabotiert haben, führt dazu, dass bei Installation wie Produktion alle möglichen Nachbarn nah und fern uns mittlerweile überholt haben. Traurig.

    • @Jan Mackeprang:

      Wer's nicht glaubt, der lese mehr Propaganda? Na herzlichen Dank.

      • @Fairchild670:

        Ich lese meine Stromrechnungen und die archivierten meiner Eltern und dann sehe ich, dass Strom immer nur teurer geworden ist und wenn man dann weiß, was über die Jahrzehnte an direkter und versteckter Förderung an die AKW-Betreiber geflossen ist und wir jetzt auch noch für die immer noch nicht geklärte Entsorgung/Endlagerung zahlen müssen, dann weiß ich, dass wir seit über 60 Jahren belogen wurden.



        Glauben können Sie was Sie wollen, ich sehe die nackten Zahlen, da muss ich nichts glauben, das weiß ich :-)

  • Ich glaube den angeblichen (Wohnzimmer)?? befürwortern ist nicht klar, daß die ganzen AKW im Rentenalter sind und noch mit Elektrik aus den 70ern ohne Digtiales betrieben und überwacht werden. Wahrscheinlich laufen sie so achgerade nur deshalb noch. NUR: Das Bedienpersonal ist genauso alt, und die Jungen kapieren überhaupt nicht wies geht. Also KANN es nur komplette NEUBAUTEN geben- und DIE Milliarden müssten dann die Befürworter lockermachen über Preissteiegrungen, Inflation im 2 stelligen Bereich und Zwangsgelder. Wenn die letzte Generation das stemmen kann- gerne: ich bin dann weg

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    "Aus, aus, aus! Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!"



    (Herbert Zimmermann, Onkel von Hans-Christian Ströbele)

  • Die Mehrheit hat ja auch keine Ahnung und noch schlimmer: Die Mehrheit ist auch nicht in der Lage Kernkraft auch nur annähernd zu verstehen.

    Ich bin sicher, dass die weit weit überwiegende Mehrheit auch für ewiges Leben ist ...

    Merken 'se was ?

  • Ich denke, das Faß zum Überlaufen gebracht hat Herr Habeck mit seinem wunderschönen Satz, die AKW in der Ukraine laufen und das sei gut so. sie seien eben gebaut und sicher. Ich kann mich vor Lachen nicht mehr einholen.

    • 3G
      32051 (Profil gelöscht)
      @Wilfried Bergmann:

      Der Satz ist von rechtsextremen Trollen bewusst aus dem Kontext gerissen worden.

      Die Aussage war, dass es ihm recht ist, was die Ukraine macht, weil sie ein souveränes Land ist und er ihnen nicht in ihre Angelegenheiten redet.

      Davon ab, klar, besser als Kohle verbrennen.

      Nur hat sie Ukraine eben nicht den Ausstieg seit 20 Jahren geplant. Deutschland schon.

      • @32051 (Profil gelöscht):

        Aber unsere Atomkraftwerke sind doch auch gebaut und bestimmt sicherer als in einem Kriegsgebiet.

        • 3G
          32051 (Profil gelöscht)
          @Wolferich:

          Ja, aber wir sind mittlerweile beim Ausstieg vom Ausstieg vom Ausstieg angekommen und das Thema ist durch.

          Die Ukraine hatte den Prozess nicht.

          Ich kann auch eine Reise nach Amerika gut finden, auch wenn ich es selbst nicht bräuchte.

          Das muss ich aber nicht jedesmal betonen, wenn mir der Nachbar von seinem Trip erzählt.

          Warum ist es eigentlich für manche unmöglich, zwischen "Lehne ich für mich und meine Umstände ab" und "Lehne ich allgemein ab und vergönne es auch anderen nicht"? zu unterscheiden?

      • @32051 (Profil gelöscht):

        In welchem "Kontext", aus dem "Rechtsextreme" die Äußerung von Habeck gerissen haben sollen, sind ukrainische Atomkraftwerke denn sicher, wenn deutsche nicht sicher sein sollen? Dass Deutschland einen Atomausstieg geplant hat und die Ukraine nicht, ist ja wohl kaum ein Argument; Pläne kann man ja auch ändern. Daran, dass Habeck seine Ansicht damit zu begründen versuchte, dass die ukrainischen AKWs bereits gebaut seien, ändern Sie hingegen nichts, und die deutschen AKWs, die jetzt abgeschaltet werden, sind bekanntlich auch schon gebaut.

        Und war Deutschland von dem Atomunfall in Tschernobyl nicht auch mitbetroffen? Jedenfalls wurde danach hierzulande jahrelang vor erhöhter radioaktiver Belastung z. B. in Pilzen gewarnt. Natürlich hat Habeck der Ukraine nicht reinzureden. Aber er war auch nicht gezwungen, AKWs in der Ukraine gut zu finden, vor allem nicht, wenn er AKWs in Deutschland schlecht findet und zugunsten der Kohleverstromung ihre Abschaffung mitbetreibt. Er hätte auch einfach seine Klappe halten können.

  • "dafür einen geeigneten Standort zu finden, sei eine „teure Jahrhundertaufgabe“, schrieb die Grünen-Politikerin in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel"

    Echt jetzt!? Frau Lembke will sich 100 Jahre dafür Zeit lassen, den Atommüll zu beseitigen?! Dann ist das Zeug wohl doch nicht so gefährlich. 🤔

    • @Rudolf Fissner:

      Atommüll produzieren wir seit 1962. Mehr als die Hälfte des Jahrhunderts ist also schon vorbei und der ursprüngliche Zeitplan der neuen Endlagersuche, mit Standortauswahl bis 2031 und Betrieb ab 2050 ist bereits schon wieder Geschichte. Derzeit für die Suche angepeilt ist ein Zeitraum bis 2068, wenn der Bau den in den veranschlagten 20 Jahren gelingt kann die Einlagerung ab 2088 beginnen. Der Zeitrahmen von 100 Jahren scheint also bereits nach heutigem Stand eher zu optimistisch.

    • @Rudolf Fissner:

      Sie ist Realistin. So lange werden sich die Landesfürsten den Ball zuwerfen.

  • Solange die Energie aus einer anderen Quelle kommt die als "sauber" definiert wird, werden die regenerative Energieen und die Netze weniger ausgebaut.



    Einfaches Beispiel: Vor Jahren gab es die Diskussion um Stromtrassen, und Bayern wolte diese nicht. Wenn nun vermehrt Blackouts drohen, wird sich diese Haltung notwendigerweise ändern.

    Wenn jetzt die Grünen ihrer Ideologie mal treu bleiben würden und für Kohl das selbe durchziehen würden, würde das alles sehr viel schneller gehen. Vr allem, wenn die Subventionen in Kohle und Atomkraft in Photovoltaik fliesen würden. Wir haben noch genug Platz auf Dächern, aber der politische Umsetzungswillen diese Fläche nutzbar zu machen, indem es den Dachbesitzern schmackhaft gemacht wird, der fehlt leider komplett.

  • „Ein Weiterbetrieb der vorhandenen Kernkraftwerke auch nur für ein paar Jahre ist nicht möglich, da es kein sicheres Endlager gibt“.



    Wenn dieses Argument jetzt entscheidungsrelevant sein sollte, dann muß mal diesen Gedankengang von Frau Lemke unbedingt zu Ende führen: „Ohne den Weiterbetrieb der noch vorhandenen Werke würde also KEIN Endlager erforderlich sein?“

    Was ein Endlager betrifft, spielt es überhaupt keine Rolle mehr ob vorhandene Kernkraftwerke noch 10 Jahre länger laufen oder nicht. Das Lager muß geschaffen werden. So oder so. Die Schwierigkeiten sind die Sondierung, Studien, die Gründung, evtl. Entschädigung von Anwohnern, die Sicherung und Versiegelung. Sollten die einzulagernde Menge 5 oder 10 Prozent größer sein, paßt diese im Idealfall auch noch in das Lager. Wenn nicht, dann wird es eben ein wenig größer ausgeführt. Das ist stinknormaler Bergbau. Nichts Anspruchsvolles und nichts Kostenentscheidendes.

    Entscheidungsrelevant ist im Moment, ob in den nächsten 10 Jahren nun Millionen von Tonnen in der Atmosphäre „entsorgt“ werden sollen.

    Das fehlende unvermeidbare Endlager ist wirklich kein Argument gegen den vorrübergehenden Weiterbertrieb VORHANDENER Anlagen. Normalerweise wird noch erwähnt, daß der NEUBAU von Atomkraftwerken zu teuer wäre, das deswegen weltweit keine mehr gebaut würden. Die Rückbaukosten seien nicht zu vergessen. Es geht doch NICHT um den Neubau von Atomkraftwerken, sondern um den Weiterbetrieb VORHANDENER Anlagen. Ob die nun dieses Jahr oder erst 10 Jahre später zurückgebaut werden ändert auch nichts mehr.

    Als Umweltschutz können die Grüne ihre aktuelle Politik nicht verkaufen. Ihr Part in der Koalition ähnelt mehr einer religiös fundamentalen Mehrheitsbeschaffungspartei. Demnächst gibt es keine Tempel mehr, vor denen sie ihre Jünger versammeln können.

    • @Donald Duck:

      "Was ein Endlager betrifft, spielt es überhaupt keine Rolle mehr ob vorhandene Kernkraftwerke noch 10 Jahre länger laufen oder nicht."



      Entgegen ihrer Einschätzung ist juristisch stark heftig umstritten ob der Betrieb von AKWs bei ungeklärter und ungesicherter Endlagerung überhaupt rechtens ist. Immerhin besteht grundsätzzlich die Möglichkeit, dass sich kein geeigneter Standort findet oder sich die Endlagerung aus anderen Gründen als undurchführbar erweisen könnte.



      "Das ist stinknormaler Bergbau."



      Mit dem nicht ganz unwesentlichem Unterschied, dass ein 'stinknormales' Grubengebäude eben nicht für die Dauer von 100.000 Jahren vollkommen dicht sein muss. Dass es ganz so einfach eben nicht ist, lässt sich etwa an der Asse II beobachten wo bereits nach ein paar Jahrzehnten eine milliardenteure Rückholung notwendig ist von der noch niemand sagen kann ob sie noch rechtzeitig gelingt bevor das Bergwerg endgültig absäuft. Einen Plan B für dieses Szenario hat man nicht und bei all dem geht es "nur" um mittelradioaktives Material.



      "Ob die nun dieses Jahr oder erst 10 Jahre später zurückgebaut werden ändert auch nichts mehr."



      Es verändert das Risiko eines schweren Unfalls, das proportional mit dem Alter der Anlagen zunimmt, ziemlich erheblich.

      • @Ingo Bernable:

        Vom 239-Pu sind nach hundertausend Jahren erst 7/8 weg (T 1/2 = 24 ka). nach 1 Mio Jahre dann is immer noch 1/2 hoch 40 davon übrig, grob gesagt ein 1/10 hoch 12, also ein Billionstel. Das willste auch noch nich in deim Müsli wiederfinden. 'n Billionstel von jeder Tonne Plutonium sind immer noch 1/1000 Milligramm. Wenn Herrn Avogadro der Rechenschieber nich verrutscht is, sind das größenordnungsmäßig ca. 3 Billiarden Atome Pu. Fein verteilt in einigen Tonnen Rost, Matsch und Gestein (und Grundwasser ?). Jeder einzelne Pu-Zerfall im Körper reicht für einen Gen-Schaden. 100.000 Jahre Lagern sind also nur der lächerliche Anfang...

    • @Donald Duck:

      Naja, lieber Donald, in Baden-Württemberg wurde beispielsweise argumentiert, dass das Kernkraftwerk Neckarwestheim 2 aktuell wegen aufgelaufener Korrosionsschäden gar nicht weiterbetriebsfähig ist. Und für die anderen sind die regelmäßigen Inspektionen längst ausgesetzt. Die Betreiber selber wollen auch gar nicht mehr weitermachen, wohl weil sie wissen, welche Folgen das für ihre Instandhaltungsinvestitionen hätte.



      Derartige Fakten könnte man auch in Entenhausen zur Kenntnis nehmen...

  • 4G
    48798 (Profil gelöscht)

    Die Dänen haben den Ausstieg aus fossilen Energien Anfang der 80er Jahre beschlossen.



    Dann wurden verbindliche Zielvorgaben für das Land und die Kommunen erlassen.



    All das wurde bis heute kontinuierlich weiterverfolgt – von allen Regierungen jeglicher Couleur.



    Heute werden über 60% aller Haushalte mit regenerativ betriebenen Nahwärmenetzen versorgt.



    So geht Zukunft.



    So geht politisches Handeln.

    Und hierzulande wird nach Tschernobyl, Harrisburg und Fukushima der Atomausstieg wieder neu diskutiert, weil ein paar relativ unwichtige Porschefahrer wieder gewählt werden wollen?



    Machen wir uns doch nicht immerzu lächerlich.

    • @48798 (Profil gelöscht):

      Deshalb hat Dänemark auch die allerhöchsten Stromkosten in Europa. Gleich gefolgt von Deutschland.

      • @Der Cleo Patra:

        Selbst wenn, besser als die Welt mit Strahlenmüll zu belasten. Es gibt no-goes.

  • Die mehrheit glaubt auch an blödsinn wie Gott und Wiedergeburt und die mehrheit wählt auch weiterhin neoliberale lügner und schlimmere politik. die mehrheit hat null ahnung von Philosophie, Physik, Soziologie, Psychologie und Wissenschaft allgemein!



    Die mehrheit der menschen ist leider noch lange nicht soweit, für das GLOBALE allgemeinwohl zu denken und zu arbeiten!

    Vernunft sei dank reichen manchmal ein paar weise aus, um die richtigen entscheidungen für alle zu treffen.

    Vlt sollten wir die monarchie wieder einführen. Nur muss der monarch demokratisch gewählt werden. und kann jederzeit abgewählt werden, wenn genug stimmen keinen bock mehr haben.

    Und wie schon immer beweist die junge generation den prozess der automatischen aufklärung durch das stete dazulernen von generation zu generation. wenn das dazulernen auch manchmal jahrhunderte dauert, es passiert!



    Die Aufklärung versucht seit 400 jahren den Prozess zu beschleunigen. Aber man kann das leider nicht in so kurzer zeit schaffen bei so viel reaktionismus, oberflächlichkeit und eingeübter ausbeutungsindustrie - und ideologie.

    Insofern ist es wirklich spannend, ob das leben, mit dem mensch an der "speerspitze", sich selbst retten kann bevor es den planeten aufrisst und zumüllt.



    Wenn alles gut läuft, haben wir in 100 jahren vlt eine aufgeklärte kultur der mehrheit, die global denkt und agiert - als eine hochgradig inkludierende gesellschaft mit einem geteilten wissensschatz und einer kontinuierliche und, ganzheitlichen wahrheit!

    • @Christian Will:

      Mehrheit für ein Tempolimit - "Wir sollten endlich Demokratie Wirklichkeit werden lassen!"

      Mehrheit gegen Atomaussstieg - "Die Mehrheit glaubt auch an Blödsinn wie Gott und Wiedergeburt."

      Fazit: Ich mach mir die Welt, widdewiddewie sie mir gefällt.

  • schon interessant, dass aus der Komfortzone heraus plötzlich eine neue Abhängigkeit von Uranlieferungen aus Krisenstaaten positiv wahrgenommen wird. Jetzt müsste man nur ein Narrativ erfinden, dass Atommüll verlustfrei recycelt werden kann, ohne zu erklären ob und wie das geht....

    • @Fakta Füchsin:

      Das macht die FDP schon, jede Wette...

  • Die deutsche Energiepolitik ist eine Sammlung von Skurrilitäten und Irrtümern.



    Nach 20 jähriger Geschichte des Atomausstiegs werden jetzt, inmitten einer Energiekrise, die letzten drei Kernkraftwerke abgeschaltet, obwohl wirtschaftlich und sicher.



    Folgen: Die deutsche Klimabilanz verschlechtert sich, der Anteil des Kohlestroms nimmt zu. Wer hätte gedacht, daß ausgerechnet die Grünen zum Lobby-Verein des Klima-Schädlings Kohle würden?



    Der Grund ist Ideologie. Ideologien waren in der Menschheitsgeschichte schon immer ein starker Treiber, gerade weil sie auf Fakten keine Rücksicht nehmen. Sie beruhen auf dem Willen, die Welt einer Gesinnung zu unterwerfen.

    • @Pfennig:

      "... auf Fakten keine Rücksicht nehmen."



      Apropos Fakten: Wo sind die Fakten und Beweise für "Wirtschaftlich"?



      Meines Wissens ist Atomstrom, rechnet man die Entsorgung mit, die teuerste Art Strom zu produzieren.

    • @Pfennig:

      "obwohl wirtschaftlich und sicher."



      Wirtschaftlich sind sie nur auf Grund externalisierter Risiken die die Allgemeinheit trägt und externalisierter Kosten, für Subventionen, Endlagerung, etc. die ebenfalls die Allgemeinheit trägt. Und die Sicherheit ist im Wesentlichen eine Behauptung die sich durch äußere Umstände jederzeit als falsch erweisen kann.

    • @Pfennig:

      Man merkt das auch an FFF: Da werden Windparks abgelehnt, weil sie der Viehzucht irgendwelcher Indigenen zuwiderlaufen. Tja, es gibt eben doch immer Interessen, die wichtiger sind als das Klima.

    • @Pfennig:

      Frei nach Tolkien : eine Partei, sie alle zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

  • Diese Mehrheiten sind nach reichlich Panikmache erwartbar, traurig aber nicht besonders relevant. Den meisten Deutschen geht gerade eine mächtige Wohlstandsverlustangst durch Mark und Bein und jede Form von Umweltschutz am A... vorbei. Wer hätte auch gedacht, dass aus den Lippenbekenntnissen mal Realität werden würde. Dann doch lieber drei marode Reaktoren am Laufen halten. Die Zahlen bei den Unionwählern finde ich übrigens schrecklich, lustig eher schon, dass ein Drittel der FDP- Wähler nicht gegen den Ausstieg zu sein scheint.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Aus Klima Sicht ist es halt echt ziemlich mies, wie es jetzt läuft. Im EU-Mix kostet eine kilowattstunde Strom 230g CO2, aktuell liegt ein deutsche kilowattstunde bei 700g. Wenn ich damit ein E-Auto betreibe fahre ich bei weitem Klimaschädlicher als wie mit einem Verbrenner.



      Selbst mit den vorher üblichen knapp 400g hält sich das maximal die Waage, wenn man alles inkl. dem großen CO2 Rucksack aus der Herstellung betrachtet. Als ökologischer Wenigfahrer ist es nahezu unmöglich den co2-Rücksack während einer normalen Batterie lebenszeit wieder einzufahren.



      Da geben wir Milliarden aus für diesen ganzen Gedöns, nehmen dem normalen Burger das Geld aus der Tasche noch und nöcher und es bringt gar nichts? Das kann doch einfach nicht wahr sein.

      • @Chris P:

        ...was schlagen Sie alternativ vor ?

  • Niemand, der behauptet, das Klima noch retten zu wollen, kann für den Rückbau von Nuklear sein, wenn die die Folge daraus mehr Gas und Braunkohle ist.

    Da kann man wieder und wieder sagen "mehr Erneuerbare". Geht halt an der Realität komplett vorbei und daran merkt man leider auch, dass es hier ausschließlich um Ideologien und nicht um das Klima geht.

    • @Chris12:

      "Die Untersuchung zeigt nun, dass die durch die AKW eingesparte Gasmenge marginal blieb. 0,3 Prozent des bundesweiten Gasverbrauchs konnten so eingespart werden. [...] Auch der Einfluss auf die CO2-Emissionen und den Strompreis waren gering. Demnach konnten durch die geringere Nutzung von Kohle- und Gaskraftwerken lediglich 0,2 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden"



      taz.de/Studie-zu-S...-der-AKW/!5928099/

  • Die Entsorgungsdiskussion ist unangebracht wenn bedacht wird, welche Unmengen Atommüll Europa insgesamt zu entsorgen hat. Im hier und heute hätte diese Hochtechnologie - zumindest in der Reserve - noch Dienste leisten können. Umweltschutz und Braunkohle?

    • @tcb262:

      Falls ich je noch Zweifel an einem Ausstieg aus der Atomenergie hatte, dann ist das mit diesem Argument der "Unmengen Atommüll" vorbei - und zwar für immer. Nie wieder Atomkraft! Das, was hier als Hochtechnologie im Vergleich zur Braunkohle bezeichnet wird, ist wie der Vergleich zwischen Fahrt mit einem Verbrenner und der Fahrt mit dem Ochsenkarren.



      Alternative: Ab sofort muss das Geld für Investitionen in erneuerbare Technologien ausgegeben werden. Und: Die sogenannte Energiekrise hat eher etwas mit dem Handel fossiler Energieträger an Börsen zu tun. Da eine Rezession droht - und die Finanzmärkte sind zudem ausgereizt - fließt das Geld in Energieträger. Da gibt es keine sinnvolle Alternative zum Enteignen der Profiteure. Enteignen???- Genauso wie es beim Autobahn- und Flughafenbau schon lange gemacht wird.

    • @tcb262:

      "Die Entsorgungsdiskussion ist unangebracht wenn bedacht wird, welche Unmengen Atommüll Europa insgesamt zu entsorgen hat."



      Ich sehe darin einen Widerspruch.

    • @tcb262:

      Der 'Reservebetrieb' ist eine rein parteitaktisch motivierte Nebelkerze der FDP, technisch aber überhaupt nicht mehr realisierbar. Es müssten PSÜ nachgeholt werden, neue Brennelemente beschafft werden, technische Nachrüstungen eingebaut werden um neue Betriebsgenehmigungen erteilen zu können, Personal für den Betrieb gefunden werden das Lust auf befristete Verträge in einer Branche ohne Zukunft hat, ... Wenn man all das nun anschieben würde, könnte man frühestens in etwa zwei Jahren in einen sehr, sehr teuren Reservebetrieb starten, aber als Backup für angeblich im nächsten Winter drohenden Mangellagen kann das nicht funktionieren.

      • @Ingo Bernable:

        Das wußte man aber auch schon vor Jahren. Man hat es aber ignoriert und keine Alternativen gesucht. Was finden Sie denn an Kohlekraftwerken, die jetzt dafür herhalten, so schön? Ich will nicht länger laufende und auch nicht noch mehr CO2-Schleudern.

        • @Lars B.:

          Woher kommt eigentlich diese Prämisse, dass wer gegen AKWs ist, deshalb zwangsläufig für Kohleverstromung sein müsse? Seit wann gibt es in dieser Realität nur noch binäre Entscheidungsmöglichkeiten? Schaltet die Dinger ab, dann geht es auch endlich mal beim Ausbau der Erneuerbaren vorran, denn ohne Druck und Zwangslage scheint das ja nicht umsetzbar zu sein.

          • @Ingo Bernable:

            Das ist keine Prämisse, das ist hier und heute mal der Fakt. Schon gemerkt?

  • Mann kann hier vermuten, dass eine `Gefälligkeitsumfrage´ für interessierte Kreise durchgeführt wurde. "ARD"-Umfrage liest sich dabei seriös, aber die ÖR sind durchaus politischer Beeinflussung ausgesetzt. Auf die Frage beispielsweise "Sind Sie dafür, für eine Übergangszeit AKWs länger laufen zu lassen, statt Kohlekraftwerke mehr CO2 produzieren zu lassen?" ergäbe mit Sicherheit ein anderes Ergebnis, als die Frage "Würden Sie AKW-Laufzeiten verlängern, auch wenn Milliardenkosten vom Steuerzahler / von der Steuerzahlerin zu tragen wären?"

    Nicht ohne Grund galt den Energieversorgern die Betreibung von AKWs als `Lizenz zum Gelddrucken´ (laut IG Metall 2011: "Seit 1950 bis 2010 sind in Deutschland mehr als 200 Milliarden Euro in Atomstrom investiert worden. Mehr als in jede andere Energieform. Diese Kosten erscheinen nicht auf der Stromrechnung, im Unterschied zur Förderung von Erneuerbaren Energien"). Hohe Kostenanteile für Bau, Betrieb, Erhalt, Sicherheit, Müllentsorgung (Staatsanteil zum Beispiel hier: vier Fünftel der Kosten) wurden vom Staat getragen. Anders bei den Gewinnen: Die wurden dann als Dividende ausgeschüttet, und das nicht an den Staat!

    Klar, das `interessierte Kreise´ so ein schöne Modell wieder haben wollen - wenn auch nur erstmal als `Übergang´, bis politische Mehrheiten weiteres möglich machen...

  • Zuerst mal die Atommüllentsorgung auf den Weg bringen, oder soll der Müll noch 50 Jahre oberirdisch verteilt an mehreren Standorten rumliegen. Es geht doch gerade um diese Gefahr. Die Abschaltung der AKW ist nicht der Ausstieg, es bleibt wie es war.

  • Ich votiere gegen den jetzigen Ausstieg, auch wenn ich jahrelang dafür eingestanden bin, aus der Atomenergie auszusteigen. Die Belastung durch die Entsorgung ist immens, die Auswirkungen bei einem Unfall verheerend. Man darf allerdings nicht übersehen, daß wir anstelle der letzten AKWs noch immer Braunkohle verfeuern, um Energie zu erzeugen. Es wird immer noch Braunkohle im großen Stil abgebaut und verheizt - hier in DLand.



    Hier tauschen wir eine ohnehin schon vorhandene und über einen Zeitraum von einigen Jahren kaum merklich mehr an der ohnehin schon riesigen Entsorgungsbelastung gegen ziemlich viel und merklich mehr CO2-Belastung, die wir anderenorts verzweifelt zu reduzieren versuchen.

  • Also die, die mit dem Atommüll noch länger leben müssen, finden den Ausstieg richtig?

    • @Arne Babenhauserheide:

      Wir alle leben damit und noch viele Generationen nach uns. Interessanter aber unverständlicher finde ich es, daß gerade die, die viel gegen CO2-Emmissionen durch Verbrenner etc. tun, den Ausstieg zum jetzigen Zeitpunkt befürworten, obwohl das heißt, daß die Energielücke durch Braunkohle- u. Gaskraftwerke mit enormen CO2-Ausstoß geschlossen wird. Da ist mir das Hemd näher als die Hose, wie man so schön sagt, und deshalb würde ich den Ausstieg, für den ich mich viele Jahre engagiert habe, noch einige wenige Jahre verschieben.

  • Aus ist aus, Ende der Diskussion

    Ich bin für den Ausstieg, war schon immer für den Ausstieg, freue mich über den Ausstieg.



    Nur dass man in gerade jetzt macht, wo wir in einer Energiekrise stecken und Braunkohle und Frackinggas verbrennen um Strom zu erzeugen, erschließt sich mir nicht. Auf 2-3 weitere Jahre wäre es mir nicht angekommen.

    • @Rudi Hamm:

      In 2 bis 3 Jahren ist die CDU wieder am Ruder und der Ausstieg vom Austieg stände an. Also jetzt schnell die Chance nutzen.

    • @Rudi Hamm:

      Sehe ich wie Sie. Mit dieser rigorosen Fristsetzung beim Atomausstieg gibt es ein massives Vermittlungsproblem in der Bevölkerung, sieht man dann auch an den Umfragen.



      Nicht das einzige „Vermittlungsproblem“ der Ampel. Das kommt, wenn diverse Koalitionspartner meinen, auf „dicke Hose“ machen zu müssen, um ihr jeweiliges Klientel bei der Stange zu halten, die einen in der Verkehrs- , die anderen in der Energiepolitik.



      Komplett orientierungslos dazwischen zu stehen, dem Treiben der profilierungssüchtigen Koalitionspartner tatenlos zuzusehen und sein Fähnlein opportunistisch jeweils nach dem Wind zu hängen, ist allerdings auch keine Lösung.



      Da habe ich als Wähler was anderes von der SPD erwartet.

  • Langfristige Entscheidungen und wankelmütige demokratische Mehrheiten gehen eben schlecht zusammen. Als der Austieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg nach dem dreifachen Super-GAU von Fukushima beschlossen wurde war eine klare Mehrheit dafür. Was wäre nun zu erwarten, wenn man die derzeit aktuellen 59% Pro-Atom als Votum für den Wiedereinstieg werten würde und die langfristigen Pläne für die Energieversorgung von erneuerbar auf atomar umstellen würde? Je nachdem wie der zukünfite Energiemix aussehen sollte bräuchte es wohl irgendetwas zwischen 50 und 100 Reaktoren. Was also würde wohl in dieser NIMBY-Nation in der bereits jede geplante WKA lokale Revolten evoziert passieren wenn man an bis zu 100 Standorten neue Atomkraftwerke hochziehen würde? Will man die Schlacht um Brokdorf wirklich nocheinmal führen? Wieder regelmäßige Castor-Transporte die mit zehntausenden Polizisten gegen den Protest durchgesetzt werden müssen?

    • @Ingo Bernable:

      "Langfristige Entscheidungen und wankelmütige demokratische Mehrheiten gehen eben schlecht zusammen. "

      Die Energiekrise infolge des russischen Überfall war sicher eines nicht: langfristig geplant.

    • @Ingo Bernable:

      Ob das allein am Wankelmut liegt, wage ich zu bezweifeln. Umstände wie Ukrainekrieg und die damit bedrohte Energieversorgung sowie Klimawandel und die bessere CO2 Bilanz von AKW zu Kohlekraftwerken dürfte auch eine Rolle spielen. Je schlimmer man die Folgen durch den Klimawandel einschätzt, umso eher müsste man für AKW sein. Ein oder zwei GAU auf der Welt muss man halt als „Kollateralschaden“ akzeptieren. Die Forderung, die Menschen sollen sich ändern, ist mehr als unrealistisch. Daher bleiben nur technische Lösungen.

      • @Strolch:

        "Je schlimmer man die Folgen durch den Klimawandel einschätzt, umso eher müsste man für AKW sein."



        Diese simple Entweder-Oder-Logik teile ich nicht. Nur weil ich die Pest nicht haben will, muss, dass noch lange nicht bedeuten, dass ich mich nach der Cholera sehne. Eine Art der Energieerzeugung die das Weltklima zerstört ist ebenso untragbar, wie eine die das Risiko birgt ganze Regionen zu verstrahlen und dauerhaft unbewohnbar zu machen.



        "Ein oder zwei GAU auf der Welt muss man halt als „Kollateralschaden“ akzeptieren."



        Anders als im eher dünn besiedelten Gebiet um Tschernobyl oder dem gar nicht besiedelten Pazifik vor Fukushima wäre dieser "Kollateralschaden" bei einem Super-GAU etwa in Brokdorf oder Isar II nach dem man wegen ungünstiger Windverhältnisse Hamburg oder München evakuieren (in Kurzer Zeit ohnehin praktisch unmöglich) und Millionen umsiedeln müsste derart groß, dass es Volkswirtschaft und den allgemeinen Lebensstandard auf lange Zeit extrem belasten dürfte.

        • @Ingo Bernable:

          ...also ich denke auch, die Mehrheit möchte ihren Lebensstandard beibehalten, ob nun tot oder verstrahlt....

        • @Ingo Bernable:

          "Pest oder Cholera"

          Entscheidungen zwischen zwei sauren Äpfeln müssen aber trotzdem getroffen werden.

          Sie meinen demnach die Grünen, bzw. Habeck haben sich bewusst für mehr Co2-Ausstoß entschieden?

          An anderer Stelle schrieben Sie noch drastisch dagegen an: "dass die Mehrheit erwartet von einigen wenigen Aktiven von den Vorzügen des eigenen Überlebens überzeugt werden zu wollen, ganz so als ob der Fortbestand menschlicher Zivilisation ein letztlich randständiges Partikularinteresse einer kleinen Minderheit wäre, ..." taz.de/!5924697/#bb_message_4506508

          • @Rudolf Fissner:

            "Entscheidungen zwischen zwei sauren Äpfeln müssen aber trotzdem getroffen werden."



            Nein, müssen sie nicht. Man kann auch darauf verzichten einen sauren Apfel zu essen oder man kann zu einer süßen Birne greifen. Die Behauptung es gäbe ausschließlich die Optionen Atom oder Kohle ist einfach nicht wahr, sondern ein simples TINA-Argument.

            • @Ingo Bernable:

              Die Birnenbäume (Windkraftanlagen, Photovoltaik) sind doch gar nicht vorhanden. Die prall gefüllte Energiefesttagsplatte ist in DE doch gar nicht vorhanden. Hier liegen nur saure Äpfel auf dem Tisch.

        • @Ingo Bernable:

          Irgendwo muss die Energie herkommen. Und daher ist es die Entscheidung zwischen Pest und Cholera. Sie sollen sich auch nicht nach Cholera „sehnen“, aber entscheiden muss man sich schon.

          Außer, Sie ändern den Menschen. Letztes halte ich für ausgeschlossen, wenn bereits der Untergang des Abendlandes droht, weil man mit einem E-Auto alle 2,5-3h eine Pause von 30 Minuten braucht während man mit dem Diesel 1000 km durchfahren kann..

          • @Strolch:

            Schon Mal was von Natrium Batterie gehört? Klar: Irgendwo muss der Strom ja herkommen. Ja, bei mir kommt er vom Dach. Und zwar zu 95%. Geht doch.

          • @Strolch:

            "Irgendwo muss die Energie herkommen."



            Diese Erwartungshaltung, dass jederzeit jede gewünschte Menge Energie einfach so zur Verfügung steht, kann man sich in Zeiten von Klimawandel und der deshalb notwendigen Energiewende eben einfach nicht mehr erlauben und muss sich eben langsam mal der Realität stellen, dass das einfache Weiter so mit dem grenzenlosen Wachstum mit dem simplen Umstieg von Kohle auf Atom, von Verbrenner auf eAuto, ... mit den Resourcen eines begrenzten Planeten nicht funktionieren kann und nicht funktionieren wird.



            "Und daher ist es die Entscheidung zwischen Pest und Cholera."



            Wenn man das so sieht und weiß, dass beides absehbar tödlich verlaufen wird, wäre es wohl an der Zeit sich über die Inanspruchnahme von Sterbehilfe Gedanken zu machen.

            • @Ingo Bernable:

              "Diese Erwartungshaltung, dass jederzeit jede gewünschte Menge Energie einfach so zur Verfügung steht, kann man sich in Zeiten von Klimawandel und der deshalb notwendigen Energiewende eben einfach nicht mehr erlauben "

              Dh. Sie würden den Bürgern Einschränkungen zumuten? Dann funktioniert ihr System. Das sollten Sie dann aber auch so kommunizieren.

            • @Ingo Bernable:

              Wenn man so pessimistisch ist, dann wohl ja. Ich bin da optimistischer oder „technikgläubiger“. Wir haben Energie genug von der Sonne. da gibt es keinen Mangel.

            • @Ingo Bernable:

              Wie kommen Sie zu den Aussage, dass beides tötlich verlaufen wird? Wenn Sie so freundlichen wären das insbesondere für Kernkraft mit Zahlen zu verdeutlichen. Dieses simple schwarz-weiß Malen mit Endzeit-Szenarien ist nicht nur öde, es löst auch keine Probleme. Was wir brauchen ist ein ideologiefreies Risikomanagement vor dem Hintergrund technologischer, ökonomischer und gesellschaftlicher Realitäten. Für viele weißhaare Personen, die hier im Forum wie Opa vom Krieg erzählen - "damals in Brockdorf" - erfordert das allerdings ein Weiterdenken.

    • @Ingo Bernable:

      Es geht nicht darum, Erneuerbare gegen Kernkraft zu tauschen, sondern Frackinggas, Oel und Kohle.

      "Lemke rechnet damit, dass noch 30.000 Generationen mit dem Atommüll werden leben müssen"

      Dann lieber in 100, 200 Jahren einen klimabedingt unbewohnbaren Planeten haben als 30.000 Generationen Atommuell.

      • @elektrozwerg:

        "Es geht nicht darum, Erneuerbare gegen Kernkraft zu tauschen, sondern Frackinggas, Oel und Kohle."



        Das ist ja keineswegs naturgegeben, wir haben es doch selbst in der Hand welche Energiegewinnung wir gegen welche andere austauschen oder nicht.

      • @elektrozwerg:

        Das Argument, dass Atommüll noch 30000 Generationen vor Probleme stellen wird ist ungefähr das Äquivalent zu der Überlegung von Urmenschen, dass sich noch 30000 Generationen die spitzen Steinchen eintreten könnten, die beim Behauen der Pfeilspitzen aus Feuerstein entstehen.

    • @Ingo Bernable:

      denke keiner will neue AKW´s es geht eher darum die alten noch länger laufen zu lassen statt die Umwelt mit Kohlestrom zu verpesten! und ob man in einen Endlager für Brennstäbe auch noch für weitere 2 Jahre betrieb Platz braucht dürfte keinen Unterschied ausmachen, oder?

    • @Ingo Bernable:

      Es würde schon reichen, die Meiler so lange wieder ans Netz zu nehmen, bis genügend andere Kapazitäten aus regenerativen Energien da sind, um sie zu ersetzen. 5 Jahre? 10? Der jetzige Ersatz der KKW sind Kohle- u. Gaskraftwerke, die pro Jahr etliche Millionen Tonnen CO2 ausspucken. Und das kann es ja nun wirklich nicht sein.

      • @Lars B.:

        "Es würde schon reichen, die Meiler so lange wieder ans Netz zu nehmen, bis genügend andere Kapazitäten aus regenerativen Energien da sind, um sie zu ersetzen."

        Die AKW liefen in den letzten Monaten im Streckbetrieb. Das bedeutet, man hat die letzten Kernbrennstäbe noch etwas ausgelutscht. Neue haben wir erst einmal nicht. Und bevor wir jetzt anfangen, uns nach neuen Brennstäben umzusehen, können wir das Geld gleich in die Erneuerbaren stecken.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Es geht nicht um das Geld. Es geht darum, dass nun Kohlekraftwerke und andere CO2 in die Atmosphäre schleudern, als hätten wir an der Stelle so gar kein Problem. Da wird mit CO2-Schleudern, sehenden Auges, dem Klima mehr Schaden zugefügt, nur um kategorisch einen Beschluß durchzusetzen, der der aktuellen Lage nicht zuträglich ist. Das ist kurzsichtig und im größtem Maße verantwortungslos.

          • @Lars B.:

            "Es geht nicht um das Geld."

            Doch. es geht um Ressourcen. Die Können wir verwenden, um die AKW in ein paar Jahren (so lange dauern die Beschaffung von Brennstäben und die anstehenden Überholungen) wieder anzuschalten oder wir verwenden sie gleich für Erneuerbare Energien. Was ist wohl nachhaltiger?

            Die Kohlekraftwerke brauchen wir in beiden Fällen noch eine Weile. Versäumtes lässt sich eben nicht so schnell nachholen.

      • @Lars B.:

        Ach ja, die gute, alte "Brückentechnologie". Der Atomausstieg wurde ursprünglich im Jahr 2000 beschlossen, mehr als genug Zeit um für sauberen Ersatz zu sorgen sollte man doch meinen. Nun also nochmal 10 Jahre Laufzeitverlängerung um nun endlich zu tun (oder vielleicht auch nicht) was man die letzten 23 Jahre versäumt hat? Zumal ein Weiterbetrieb um 10 Jahre selbst die ohne Atomausstieg geplante Lebensdauer der Reaktoren überschreiten würde. Vielleicht sollte man die Reaktoren einfach so lange laufen lassen bis sie irgendwann kaputt gehen, der Gedanke etwas auf der Verbrauchsseite etwas zu tun ist schließlich bei Weitem unzumutbarer als das Risiko eines Super-GAUs.

        • @Ingo Bernable:

          "im Jahr 2000 beschlossen, mehr als genug Zeit um für sauberen Ersatz zu sorgen sollte man doch meinen" Hat aber niemand gemacht - vielen Dank Frau M. Stattdessen wird jetzt mehr Kohle und Gas in den CO2-Schleudern verfeuert. DAS soll die Lösung sein?

        • @Ingo Bernable:

          Wir tun doch was auf der Verbrauchsseite: Wir stellen alles auf Strom um und erhöhen den Bedarf massiv. Der Stromverbrauch ist in den Haushalten doch schon gesunken. Jetzt erhöhen wir ihn aber. Und nicht nur in den Haushalten, sondern auch in der Industrie. Ich hoffe momentan einfach, dass wir einen massiven Zuwachs an erneuerbaren Energien, vor allem Wind, bekommen. Habe aber gerade keinen Überblick, wieviel tatsächlich gebaut wird.

          • @Strolch:

            "Ich hoffe momentan einfach, dass wir einen massiven Zuwachs an erneuerbaren Energien, vor allem Wind, bekommen."

            Ein erster Schritt in die Richtung ist, kein Geld mehr für den Erhalt der AKW zu verschwenden...

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Nochmal: Es geht nicht um das Geld. Es geht um die Vermeidung von weiterer CO2-Produzierung durch noch immer laufende Kohlekraftwerke.



              Dass man in Richtung regenerativer Energien seit mehr als 25 Jahren zu wenig getan hat (übrigens auch die Grünen während der Schröder-Kanzlerschaft) liegt auf der Hand und ist unbestritten. Es hilft dem Klima nichts, wenn man nun Kohlekraftwerke fleißig am Netz läßt.

              • @Lars B.:

                "Es geht um die Vermeidung von weiterer CO2-Produzierung durch noch immer laufende Kohlekraftwerke."

                Dieses Trugbild wird von den AKW Befürwortern gern verwendet. Söder & Co. vergessen nur zu erwähnen, dass die AKW gar nicht so einfach weiter laufen können. Sie bräuchten neuen Brennstoff, den wir nicht haben und müssten aufwendig gewartet werden. Sie bis heute im Streckbetrieb laufen zu lassen, war schon ein Risiko.

              • @Lars B.:

                Doch, das erzeugt Handlungsdruck, AKWs ewig weiterlaufen lassen, scheinbar nicht.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              aber mit diesem ersten Schritt geht der Bau von 25 GW Gaskraftwerken einher die sehr viel Geld kosten werden weil sie nur dann eingeschaltet werden wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. und das Gas wird wohl auch sehr viel teurer werden als ursprünglich geplant. Leider herrscht ja insbesondere bei den Grünen eine Kombination aus eklatant mangelndem Fachwissen und dafür umso stärkeren Wunschdenken vor, so das die nicht mal merken was sie eigentlich machen und was die Kosenquenzen der Abschaltung von Stromerzeugern bei gleichzeitiger massiver Erhöhung des Stromverbrauchs (Wärmepumpoen, E-Autos) sein werden.

              Der Film zum Tag: Denn sie wissen nicht, was sie tun...

              • @Gerald Müller:

                Nur um sicher zu gehen, dass ich richtig verstanden habe.

                Wir bauen Gaskraftwerke mit 25 GW Leistung, um 4,285 GW Bruttoleistung AKW zu ersetzen? Und den Gaspreis schätzen wir? Und wir vergessen, dass Atomkraftwerke in Gegensatz zu Gaskraftwerken nicht kurzfristig zugeschaltet werden können?

                Und so begründen wir den Weiterbetrieb von AKW?

                Da scheint sehr viel "Wissen" dahinter zu stecken.

      • @Lars B.:

        "Nur noch ein paar Jahre, bis genug regenerative..."



        Das hören wir nun schon so lange, nur noch ein paar Jahre, Brückentechnologie, nur noch so lange bis unsere tolle neue regenerative Welt da ist. Das Problem ist nur, dass die nicht von alleine kommt. Die bisherigen Jahre mit Atomkraft wurden auch nicht dafür genutzt, sie durch Aufbau von Wind und Solar entbehrlich zu machen. Statt dessen, wie Sie es sagen, ist es immer noch Kohle und Gas. Wieso also sollte das jetzt auf einmal funktionieren? Und in 5 oder 10 Jahren sagt dann die (dann wahrscheinlich wieder CDU-) Bundesregierung: JA, jetzt sind wir so weit, es ist geschafft mit der Energiewende, jetzt steigen wir aber wirklich wirklich aus...?

        • @Soda:

          Genau, der Ausstieg wird bis zum Sankt Nimmerleinstag verschoben, aber die Grünen sind jetzt in der Regierung und spielen das nicht mit. Ich stoße morgen darauf an 🥂

  • So funktioniert das eben mit dem Greenwashing - die Nachteile und Folgen werden externalisiert oder verschleiert. Ich jedenfalls bin nicht bereit auch nur einen Cent mehr für die vergesellschafteten Entsorgungskosten aus meinen Steuern zu finanzieren. Mal ganz davon abgesehen, dass die Befürworter der Atomkraft auch die lautesten Stimmen haben, wenn es um die Endlagerverhinderung „not in my backyard“ geht. Zu verdanken haben wir diesen ganzen Irrglauben von „sauberer“ und „billiger“ Atomkraft der Desinformation von CDU/CSU, FDP und Co.

    • @Daniel Kretzschmar:

      Die Nachteile einer exorbitanten Braunkohleverstrpmung zu Lasten des Klimas gehört solange zu den Vorteilen der AKW, bis die Anzahl der erneuerbaren Energie für ein sicheres Stromangebot ausreicht - im Industriestaat Deutschland. Europa macht es vor!

      • @tcb262:

        Falsch!



        Die Subventionen für Wind und Solar wurden zugunsten einer Vetternwirtschaft mit russischem Gas zurückgefahren anstatt weiter ausgebaut.



        Anscheinend brauchen wir erst den Mangel, um endlich die richtigen energiepolitischen Entscheidungen zu treffen.

        Wenn hier jemand zum Sündenbock für die Braunkohleverstromung zu machen ist, sind es die CDU, SPD und FDP.

      • @tcb262:

        Was macht EU vor? Daß die meisten Länder die AKW-Laufzeit verlängern und viele neue AKW bauen? Das meinen Sie doch

    • @Daniel Kretzschmar:

      Darum geht es doch gar nicht. Ob es ein Fakt ein Glaube oder ein Irrglaube ist. Der Austieg wird zu Engpässen führen und diese werden die Schwächsten der Gesellschaft treffen. Die Grünen stellen sich immer wieder als die Partei der sozialen Kälte heraus.

    • @Daniel Kretzschmar:

      Ich denke, Greta Thunbergs Hinweis, dass Atomkraft als Zwischentechnologie akzeptabel sei, dürfte viel mehr Leute zum Nachdenken gebracht haben.

      Wen interessiert schon die FDP?

      Oder außerhalb Bayerns die CSU?

      Wenn moderne lebende Ikonen so etwas sagen, kommt das ganz anders an.

      Außerdem hat bestimmt jeder Zeitungsartikel gelesen, in denen erläutert wird, dass Staaten mit viel Atomkraft massiv weniger CO² emitieren als Deutschland.

      Dem Klima ist der Atommüll egal.

      • @rero:

        Greta Thunberg ist keine Expertin. Ihre persönliche Meinung kann wohl kaum unete Politik bestimmen.

        • @Abraxas07:

          Ach naja, unsere Politik wird doch tagtäglich von Nicht-Experten bestimmt.

        • @Abraxas07:

          Ikonen müssen keine Experten sein.

          Ihre Meinung bestimmte doch bereits die Politik.

          Wir leben nicht in einer Welt, in der nur die Expertenmeinung zählt. So sind Menschen nicht strukturiert.

    • @Daniel Kretzschmar:

      @D. Kretzschmar: Sie wissen schon noch, dass der Ausbau der Atomernergie von 1969 bis 1982 vor allem unter den SPD-Kanzlern Brandt und Schmidt erfolgte?