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Catcalling auf Berlins StraßenGeiler Arsch ist kein Kompliment

Lilly Schröder
Kommentar von Lilly Schröder

Die Bundesjustizministerin will verbale sexuelle Belästigungen strafbar machen. Doch das Problem liegt eher in der frauenfeindlichen Rechtsprechung.

Die Initiative @catcallsof macht in 127 deutschen Städten auf Catcalling aufmerksam Foto: Paul Zinken/dpa

D arf ich mal abbeißen?“, hat er gefragt und seine Lippen geleckt. Ein anderer: „Ey, guck mal die geile Schlampe. So eine muss man direkt ficken, von vorne und von hinten.“ Klar diskriminierend – und trotzdem ist Catcalling, also verbale sexuel­le Belästigung im öffentlichen Raum, hierzulande als berührungslose Belästigung nicht strafbar.

Dabei reichen die Folgen von emotionalen Schäden bis hin zu psychischen Erkrankungen. Und es fängt früh an: Das Durchschnittsalter für den ersten Catcall beträgt in Deutschland Studien zufolge 15,5 Jahre. Die Täter sind zu fast 100 Prozent Männer.

Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hat sich nun dafür ausgesprochen, Catcalling unter Strafe zu stellen. Im Koalitionsvertrag hatten SPD und Union vereinbart, zu prüfen, ob eine Erweiterung des strafrechtlichen Schutzes vor Belästigungen möglich ist.

Eine Umfrage des Spiegel unter den Lan­des­jus­tiz­mi­nis­te­r*in­nen zeigt nun: Die meisten Länder (sieben) sind für ein gesetzliches Verbot, drei sind dagegen, darunter Berlin. Sechs Länder sind nicht eindeutig dagegen, wollen aber einen Vorschlag abwarten. Manche würden Probleme in der Praxis sehen. Bayern etwa habe erklärt, dass es schwierig sei, im Gesetz eine „klare Grenze“ zwischen „unangebrachten, aber noch zulässigen Äußerungen“ und „unzulässigen Belästigungen“ zu ziehen.

Das Problem ist keine Strafbarkeitslücke

Doch das Argument zieht nicht: Verbale Grenzüberschreitungen sind in den allermeisten Fällen eindeutig. Für Grauzonen ist der Rechtsstaat da: um zu prüfen, abzuwägen und je nach Kontext zu entscheiden. Dass andere Länder wie Frankreich, Portugal oder die Niederlande Catcalling längst mit Geldstrafen ahnden, zeigt: Es ist machbar.

Die Voraussetzung ist ein Verständnis für die Lebensrealitäten von Frauen und echter Wille, Frauen zu schützen. Aber genau daran fehlt es in der deutschen Justiz. Das zeigen Vorfälle, in denen Catcalling zur Anzeige gebracht wurde. Denn Catcalling kann bereits als Beleidigung nach Paragraf 185 StGB, der die Ehre schützt, strafrechtlich geahndet werden. Doch am Ehrverständnis der Staats­an­wäl­t*in­nen hapert es. So gilt „Du Schlampe“ als Beleidigung der Ehre, „geiler Arsch“ hingegen nicht. 2017 urteilte der Bundesgerichtshof, die Aussage eines 65-jährigen Mannes gegenüber einem 11-jährigen Mädchen, er wolle ihr „an ihre Muschi fassen“, enthalte keine „herabsetzende Bewertung“.

Es zeigt sich: Das Problem ist keine Strafbarkeitslücke, es ist eine Haltungslücke – basierend auf einem misogynen Verständnis von Ehre. Statt Gewalt gegen Frauen konsequent zu ahnden, tragen Justiz und Institutionen durch sexistische Verfahrensweisen zur Fortsetzung der Gewalt bei – etwa, indem Frauen eingeschüchtert, nicht ernst genommen werden oder Täter-Opfer-Umkehr betrieben wird. Es braucht daher Sensibilisierungsschulungen für Polizei und Justiz, wie man Frauen in solchen Situationen zu befragen hat.

Zudem ist ein Verbot von Catcalling sinnvoll – auch wenn das Problem nicht die Strafbarkeitslücke ist. Denn: Gesetze haben auch eine symbolische Funktion. Sie spiegeln die Moralvorstellungen der Öffentlichkeit wider. Wer Catcalling nicht unter Strafe stellt, wie der schwarz-rote Senat und Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) es wohl planen, vermittelt: niedrigere frauenfeindliche Gewaltformen sind akzeptabel. Eine Strafbarkeit hingegen würde signalisieren: Sexismus beginnt nicht erst bei körperlicher Gewalt.

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Lilly Schröder
Redakteurin für Feminismus & Gesellschaft im Berlin-Ressort Schreibt über intersektionalen Feminismus, Popkultur und gesellschaftliche Themen in Berlin. Studium der Soziologie und Politik.
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186 Kommentare

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  • Eine Konsequenz der Schliessung dieser Rechtslücke: zusätzlich 1000 Polizistinnen, Staatsanwältinnen und Richterinnen.



    Ohne diese bleibts beim Papiertiger.

  • Die sexistische 'verbale Übergriffigkeit' (street harassment) meiner sogenannten Geschlechtsgenossen, um die es hier geht, äußert sich stets in Form des Monologs, vergleichbar dem unkontrollierten Kläffen herrenloser Straßenköter.



    Wir, die angeblich im Grunde zivilisierte Gesellschaft, schauen und hören dabei viel zu oft weg - schwankend zwischen den Extremen des Angewidertseins und der angestachelten Neugier. Das würde sich erst dann ändern, wenn

    (1.) wir alle über so etwas wie einen (inneren) Codex verfügen würden, so dass solche verbale Übergriffigkeit bedingungslos der sozialen Ächtung preisgegeben wäre. Und das setzt natürlich eine entsprechende Erziehung (der potentiellen Machos...) voraus.

    (2.) Eine dementsprechende Strafgesetzgebung ist unabweisbar, dringend erforderlich. Wenn die allseits überlasteten Strafverfolgungsorgane damit überfordert sind, sollte man vielleicht an andere Formen der Kontrolle denken. Hier wäre unsere (technische) Kreativität gefragt...

  • Ich teile die Forderung, dass solche Übergriffe strafbar sein sollten. Dennoch habe ich Schwierigkeiten mit dem undifferenzierten Hinweis auf psychische Erkrankungen als Folge verbaler sexueller Belästigung. Ich will nichts relativieren und halte das für möglich, wenn Männer massiv, wiederholt und/oder bei jungen Mädchen verbal übergriffig werden. Ich denke aber, dass solche Angriffe alleine, trotzdem sie als psychische Gewalt zu betrachten sind, in aller Regel nicht zu einer psychischen Erkrankung führen. Dazu werden wahrscheinlich noch weitere Belastungen beitragen. Ich sage das, weil ich denke, dass der Fokus auf das Opfersein Mädchen und Frauen schwächen kann. Natürlich benötigen sie hier Schutz und werden faktisch Opfer. Es ist auch wichtig, Ihnen durch die Strafbarkeit ein Instrument an die Hand zu geben, sich zu wehren. Aber es ist ebenso wichtig, dass sie sich auch unabhängig davon wehren, aus der Opferhaltung rausgehen und den Tätern klar die Grenzen aufzeigen können.

    • @John Lemon:

      Es geht ja nicht um ein einzelnes Ereignis, sondern um die Summe der Ereignisse. Ich konnte früher keinen Stadtbummel unternehmen, ohne obszöne Sprüche und gröbste Beleidigungen abzubekommen. Darunter habe ich zumindest stark genug gelitten, nur noch weite Kleidung zu tragen und mir irgendwann die Haare sehr kurz schneiden zu lassen, was direkt geholfen hat, weil ich damit nicht mehr ins Beuteschema gepasst hab. Es blieben noch vereinzelt Schmähungen nach dem Motto "Frauen mit kurzen Haaren sind krank im Kopf" - offenbar weil es diese Typen für natürlich halten, dass junge Frauen nur dafür leben wollen, Männern zu gefallen.



      Vielleicht habe ich keine psychische Erkrankung davongetragen (was ich aber nicht für selbstverständlich halte), aber es hat mein Männerbild nachhaltig geprägt und es hat zu einer ständigen Habachtstellung im öffentlichen Raum geführt. Andere meiden den öffentlichen Raum vielleicht auch aufgrund der Erfahrungen, was natürlich psychische Folgen haben kann. Das den Betroffenen abzusprechen, halte ich für einen Fehler.



      Was hilft, Frauen aus der "Opferrolle" herauszuhelfen, wären Optionen, um sich nicht mehr hilflos fühlen zu müssen. Eben wie das Gesetz.

    • @John Lemon:

      Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.

      Die Moderation

      • @Lou Andreas-Salomé:

        Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

        Die Moderation

  • Durch die vielen Kommentare habe ich mich jetzt durchgearbeitet, weil ich die Problematik schon sehr relevant finde! Aber in meinem Umfeld kenne ich das so nicht, ich bin gerne in Berlin, aber ich lebe dort nicht. Die einzigen Erlebnisse, die ich da beitragen kann sind eher umgekehrt: das war Wunschdenken von Frauen, die mich anmachen wollten.

  • Ab welchem Alter sollte Catcalling strafbar sein? Für Jugendliche und Heranwachsende zwischen 14 und 21 Jahren kommt bei Beleidigungen das Jugendstrafrecht zur Anwendung.



    Welche Strafe sollte bei einem 14. Jährigen erfolgen?

    • @Rudolf Fissner:

      Sozialstunden sind doch hier ein gern angewandtes Mittel. Warum sollte es hier anders sein, als wenn eine Verurteilung wegen Beleidigung gegen einen Jugendlichen gefällt wird? Jugendliche sind ja auch von diesem Straftatbestand nicht ausgenommen.

  • Ach so, es sei noch erwähnt:



    Heute ist es 318 Tage her, dass Wanderwitz und Co den Gruppenantrag für ein AfD-Verbotsverfahren im (letzten) Bundestag gestellt haben.



    Ministerin Hubig folgt brav der Parteilinie und setzt für ihre Politik die richtigen Prioritäten.

  • Einen Teil des Problems sieht man allein schon daran, wie viele Männer sich hier bei diesem Thema beteiligen. Es ist ähnlich wie in fast allen Foren. Fast so, als wäre man in einem Kfz-Forum. Trotz des Themas des Artikels und des Mediums. Warum ist das eigentlich so? Warum beteiligen sich so wenig Frauen? Ich musste lachen, als ich dann in dem hier parallel erschienenen Artikel "Bekämpfung patriarchaler Strukturen - Die echten Feministen" Folgendes gelesen habe: "Ein weiteres Problem in Männergruppen: Konkurrenz. Auch auf diesem Kongress befürchten die Organisatoren, dass Diskussionsrunden nach den Vorträgen in einen „Schwanzvergleich“ ausarten könnten."

    • @Wanna Relax:

      Die geringe Beteiligung von Frauen ist ja eine gesamtpolitische Erscheinung. Es gibt keine Partei (außer der Frauenpartei), in der mehr Frauen als Männer Mitglieder sind. Die Bundeszentrale für politische Bildung widmet sich diesem Thema ausführlich und zeigt auf, dass Frauen im Durchschnitt ein geringeres Interesse an Politik haben und einen geringeren, politischen Bildungsstand aufweisen. All das sind Beispiele für Sachverhalte, die Frauen völlig unabhängig von Männern adressieren könnten. Es scheint aber im gegenwärtigen öffentlichen (nicht gesellschaftlichem) Klima unmöglich eine derartige Aufforderung in Richtung Frauen zu stellen, da dies wiederum als bevormundend empfunden würde.

      Das halte ich generell für problematisch: Feminismus funktioniert nun schon eine ganze Weile lang primär ohne emanzipatorischen Gedanken, stattdessen mit Anspruchsdenken und Opferhaltung. Das wird nicht gut ausgehen.

    • @Wanna Relax:

      Großartig und gestochen scharf festgestellt, davon ab schön, dass wir beide über dasselbe schmunzeln können 😊 Denn auch ich habe den Artikel zum Kongress zur Bekämpfung patriarchaler Strukturen gelesen, stolperte über den denkwürdigen Einwand zur männlichen Konkurrenz aber auch über die Befindlichkeitsdebatte, die regelmäßig zum Diffundieren weiblichen Leids führt, weil Männer sind ja auch Opfer – also feinster Whataboutism so bald Männer in der Debatte stattfinden. Um ihre Frage zu beantworten und ich bin sehr gespannt ob es gelingt, denn maßgeblich trägt digitale Misogyne dazu bei, dass sich immer seltener Frauen äußern. Und wenn Sie es tun, dann liegt noch die Hürde der Freigabe durch Redaktionen vor den Meinungsäußerungen von Frauen zu den sie betreffenden Artikel, was reichlich absurd und traurig ist. Sie glauben nicht wie viele meiner Beiträge ohne jegliche Verstöße gecancelt werden. Der Digital Services Act und die Schaffung sicherer Räume für sämtliche Meinungen ist leider für viele eher was abstraktes und einseitiger / spaltender gesellschaftlicher Diskurs beginnt nicht nur bei der Berichterstattung sondern auch bei der Wahl und Freigabe von Kommentaren und Meinungen.

    • @Wanna Relax:

      Ich kann nachvollziehen, dass Sie die hohe Männer- bzw. geringe Frauenbeteiligung in diesem Forum als Teil des Problems betrachten. Und vermute, dass eben diese Verteilung in Kfz-Foren, auch ein Symptom der mangelnden Gleichstellung der Geschlechter ist.

    • @Wanna Relax:

      "Einen Teil des Problems sieht man allein schon daran, wie viele Männer sich hier bei diesem Thema beteiligen."



      Ich würde mal ganz kess sagen: wenn es bei einem Thema, bei dem es um das Verhalten von Männern geht, eine rege Beteiligung von Männern unerwünscht ist, liegt allein darin ein Problem, finden Sie nicht? Oder verstehe ich Sie miß?



      "Warum beteiligen sich so wenig Frauen?"



      Das ist in der Tat eine interessante Frage.



      Eine naheliegende Antwort, nämlich dass Beiträge von Frauen zu diesem Thema runtergemacht werden, möchte ich für dieses spezielle Forum doch als nicht so hochwahrscheinlich ansehen.



      Eine weitere naheliegende Antwort, nämlich dass das Thema in der weiblichen Allgemeinheit nicht als so wichtig angesehen wird, drängt sich auf, aber das scheint mir ebenfalls unrichtig, wobei mir dazu keinerlei Daten oder repräsentative Umfragen vorliegen.



      Also was? Ich weiß es nicht.



      Es sei denn, wir nehmen an, dass in Online-Foren Männer per se in der Überzahl in. Aber auch das weiß ich nicht.

      • @Encantado:

        Ich bin überzeugt, dass es generell so ist wie hier. Eine belastbare Erklärung habe ich auch nicht. Es wurden aber nun schon ein paar mögliche Gründe genannt. "Runtermachen" habe ich von Frauen woanders gelesen und gehört (bspw. "ich lese Kommentare deswegen nur noch, schreibe aber nichts"). In diesem Forum nicht, aber das wirkt sich natürlich insgesamt aus. Davon abgesehen habe ich mehrfach mitbekommen, dass User ganz systematisch aus Foren gemobbt wurden. Die Zusammensetzung spielt sicher eine wesentliche Rolle in der Meinungsbildung. Es kommt darauf an, wer die Oberhand und damit die Deutungsmacht hat.

        Neben Informationen in einzelnen Kommentaren geht es allen ja auch ein bisschen darum, ein ungefähres, nicht gänzlich verzerrtes Bild davon zu bekommen, wie repräsentativ etwas ist, wie gut es die Gesamtheit abbildet (dafür sind ja eigentlich auch die leicht zu manipulierenden like buttons). Und das ist bei einer Beteiligung von zwei, drei Frauen nicht möglich.

      • @Encantado:

        Vor Jahren wurde mal in einem taz-Artikel geschrieben, dass die Foristen der taz deutlich überproportional männlich sind.

  • Ob der Herr Spahn wohl eine Mehrheit für so ein Gesetz in seiner Fraktion findet? Oder traumtänzelt Frau Hubig hier in den Koalitionsbruch hinein?

  • „ dass es schwierig sei, im Gesetz eine „klare Grenze“ zwischen „unangebrachten, aber noch zulässigen Äußerungen“ und „unzulässigen Belästigungen“ zu ziehen.“

    Ach tatsächlich? Die Grenze wäre doch sehr klar, wenn ein muslimischer Geflüchteter einer Frau sagt, dass er sie geile Schlampe gerne ficken würde, da wäre doch sofort klar, dass es frauenfeindlicher Sexismus ist, wenn man den bösen frauenfeindliche Islam, der einfach nicht zu unseren Werten passt, dahinter feststellen kann.



    Und genauso klar wäre der Sachverhalt auch, wenn alte aufdringliche oder von den jeweiligen Männern als widerlich empfundene Frauen, sich täglich gang und gebe anmaßen würden, Männer entmenschlicht und auf ihren Hintern und Penis reduziert, ständig sexuell anzusprechen, wie gerne man sie mal mit einem Dildogürtel mal so richtig von hinten rannehmen würde, man es ihm einfach mal richtig besorgen müsste, das frau gerne die Sugar Mami dieses tollen Schwanzes wäre usw ….

    Ich glaube, dann wäre die Rechtslage sehr klar abzugrenzen und zwar ohne den geringsten Zweifel.

    Wie bei allem, was Frauen schädigt, müsste es erst Männern passieren, damit es als schädigend anerkannt wird. Nur eine Frau reicht halt nich

    • @Edda:

      Die Krux bei Abgrenzungen sind nicht die sonnenklaren Einzelfälle sondern die Grenzfälle. Was wenn der Mann - ob Muslim oder nicht sollte verdammt egal sein - nur anerkennend pfeift (und nachher womöglich noch behauptet, das habe seinem Hund gegolten)? Was wenn die Frau aus ihrem Beispiel nur betont (aber auch betont unpersönlich), über die abstrakten Vorzüge des Dildogürtel-bewehrten Analverkehrs mit jungen, knackigen Männern referiert? Da fällt die Abgrenzung schwer, und Gesetze, die keine klare Abgrenzung auch der Grenzfälle zulassen - gerade im Strafrecht - verletzen den verfassungmäßigen Bestimmtheitsgrundsatz.

      • @Normalo:

        Und das auch nur für den Fall, dass alle Beteiligten sich vor Gericht treffen und der Beschuldigte dann sagt "Ja klar genau, eben so hab ich's im Wortlaut gesagt!", so dass man sich dann nur noch über die Bewertung streiten muss. Ich bin kein Jurist, aber das scheint mir unwahrscheinlich.

      • @Normalo:

        Diese Graubereiche haben Sie in allen Bereichen der Justiz und werden sie auch immer haben, auch ein Stück weit Teil und Zeichen eines demokratischen Rechtssystems.

        Dennoch gibt es den gesunden Menschenverstand, eine Glaubwürdigkeit und Wahrscheinlichkeit einer Aussage, um mal bei ihren Beispielen zu bleiben (als gerade eine Frau an hm vorbeiläuft, pfeift er ausgerechnet genau in dem Augenblick seinem HUND anerkennend zu oder man spricht Fremde an, weil man über ein skurriles Thema referiert und dann ist das okay?!?)

        Es ist kein Grund, das Gesetz abzulehnen wegen eventuelle Graubereiche, denn über die werden Anwälte halt streiten und dann Richter eben entscheiden müssen, dafür sind sie ja da.



        Wie auch in allen Prozessen mit Graubereichen. Und schlimmstenfalls werden Prozesse eingestellt. Das muss man in Kauf nehmen und auch aushalten, dafür dass es dann den einen oder anderen doch eindeutiger trifft! Und mindestens das Signal der Ächtung dieser Tat an die Gesellschaft und eventuell Abschreckungswirkung hat. Und im besten Fall erreicht man sogar bei dem einen oder anderen Mann auch einen Wandel der Haltung… wer weiß.

        Das alles ist es wert!

      • @Normalo:

        "Was wenn der Mann - ob Muslim oder nicht sollte verdammt egal sein - nur anerkennend pfeift (und nachher womöglich noch behauptet, das habe seinem Hund gegolten)?"

        Was soll denn ein "anerkennendes Pfeifen" sein? Manchmal denke ich, es gibt ein Paralleluniversum für Rüpel.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Echt?



          Das kennen Sie nicht?

          Der Ton entspricht dem klassischen " wow!".

          Offensichtlich gibt es Paralleliniversen

          • @rero:

            Mal abgesehen davon, dass auch dieses ungefragte "wow!" aufdringlich ist.

            Es scheint wirklich zwei Universen zu geben. Das der zivilisierten Mehrheit und das der aufdringlichen Rüpel, die denken, ihre Meinung zum Aussehen anderer Menschen wäre irgendwie gefragt.

            Behalten Sie doch Ihrer Wertungen auf der Straße einfach für sich.

    • @Edda:

      Bei den offensichtlichen Unterschieden in Größe und Statur, wird es wohl auch in tausend Jahren nur wenige Frauen geben, die zu solchen Täterinnen werden.

      Wie auch bei anderer Diskriminierung fehlt der Mehrheit schlicht das Verständnis oder Empathie, weil sie sich nicht vorstellen können, wie es ist, dem jeden Tag ausgesetzt zu sein.

  • Mir scheint, das Problem liegt mal wieder im (von welcher Seite auch immer) wahrgenommenen Machtgefälle - ich als schwuler Mann hab mir erst mühsam wieder antrainieren müssen es zuzulassen, daß Männer merken (können) wenn ich sie attraktiv finde.

    Ich werde das mit dem asymmetrischen Geschlechterverhältnis wohl nie verstehen....

    • @Garak:

      Genau das ist leider die Denke, die ich aufdringlich und als grenzüberschreitend empfinde. Wieso werde ich bitte damit belästigt, dass jemand mich attraktiv findet?



      Wenn es drum geht, Kontakt zu knüpfen, um jemanden kennenzulernen, dann gibt es dafür Rahmen wie zum Beispiel erst mal ein persönliches Kennenlernen und dann respektvolle Signale auf Augenhöhe senden zu können, dass man sich gerne näher kommen würde, um auszuloten, ob der andere vielleicht auch so empfindet.

      Das ist aber etwas anderes als jemanden geil zu finden und es einem vollkommen fremden Menschen distanzlos mitteilen zu wollen, ohne die dazu entsprechende angemessen würdige Situation.



      Das ist nämlich der Unterschied zwischen Flirten, das üblicherweise auf gegenseitigem Interesse gründet, und sexueller Belästigung, wo jemand in einer zufällig generierten Situation, einer ihm absolut zufällig begegnenden Person gegenüber, den Menschen ausblendend nur fokussiert auf den begehrten Körper, „Bemerkungen“ macht!

      Es ist nämlich eine patriarchalische Machthaltung, zu meinen, dass es genügt, dass jemand etwas attraktiv findet, um dann auch unter Ignoranz von Anstandsregeln u. Willen, dem Ausdruck verleihen zu dürfen.

      • @Edda:

        Danke, sehr schön geschrieben, trifft den Kern der Sache.

      • @Edda:

        Ja! Danke. - Es braucht eine Anwendung der bestehenden Gesetze. Nur was tun, wenn auch Richter gerne ein "anerkennendes Pfeifen" ausmachen - und nicht sanktionswürdig finden - möchten ? Einen Menschen zum Objekt zu machen, darf offenbar sein - so lange dieser Mensch weibich ist.

  • Wir sollten uns einmal klar machen, was die Funktion des Strafrechts ist, und die Autorin begeht da in meinen Augen einen großen Fehler:

    Das Strafrecht ist "ultima ratio", was bedeutet, dass das Strafrecht nur eingesetzt wird, wenn ein Verhalten sozial schädlich ist und die Verhinderung des Vergehens besonders dringlich ist.

    Es ist damit das Gegenteil einer "symbolischen Funktion". Die Strafjustiz soll möglichst wenig die Moralvorstellungen der Öffentlichkeit widerspiegeln, sondern nur eingreifen, wenn dies unbedingt erforderlich ist.

    Einmal ganz abgesehen davon, dass die Strafjustiz bereits jetzt aus dem letzten Loch pfeift und zur Verfolgung der harten Kriminalität kaum noch in der Lage ist. Da sollen jetzt noch tausende Fälle von Cat Calling dazu kommen?...

    • @thd:

      Hhmmm verstehe… weil der Rückzug von Frauen aus d öffentlichen Leben & d Bedrohungslage für Frauen bei Catcalling, die sich ergebenen Konsequenzen, zB nicht wie es der Catcaller wünscht reagiert zu haben; der Tatsache, das Catcalling nur die 1. Stufe von gelebten & in der Gesellschaft immer etablierterem Frauenhass ist, der sich unter anderem in explodierenden Gewaltzahlen hinsichtlich häuslicher Gewalt & Femizide äußert; weiterhin myogene Strukturen von digitaler Gewalt wie Mobbing, DeepFake Pornos oder Spiken/Betäuben von Frauen um sie zu vergewaltigen & ebenfalls digital auszubeuten & zu demütigen; zumal weiteren Konsequenzen von psychischen Erkrankungen bei den belästigten/geschlagenen/vergewaltigten Frauen, ggfs. & nicht selten auch leidenden Kindern … kein sozial schädliches Verhalten sind???



      Wer Sarkasmus findet, darf ihn gern behalten. Dem antifeministischen Backlash kommen wir nicht mir Relativierung sondern Ursachenbekämpfung bei. Darüber hinaus schon mal auf die Idee gekommen, dass das überlastete Strafjustizsystem wegen sich von einem toxischen Patriarchat bestätigter freidrehender Männer, auf dem letzten Loch pfeift? Lesen Sie mal „Was Männer kosten“ Boris von Heesen

    • @thd:

      "Da sollen jetzt noch tausende Fälle von Cat Calling dazu kommen?..."

      Naja, halt nur symbolisch. ;-)

    • @thd:

      Zumal die Autorin selbst ein Besipiel anführt, bei dem selbst bei heutiger Rechtslage bereist ein Tatbestand erfüllt ist: Beleidigung ("Schlampe", im Beisein eines Dritten).

  • Ich bin niemals in meinem Leben darauf gekommen, Frauen hinterherzurufen etc. Ist es meine Erziehung, die Erziehung durch meine Mutter? Für mich ist es befremdlich und ärgerlich, dass ich mit diesen Vollpfosten das genetische Geschlecht teile.

    • @Nickalsname:

      Ich fand auch immer, dass dieses Verhalten derart fern meiner Lebensrealität ist. Habe ich lange mit gerungen. Ich vermute es ist ähnlich wie das Rassismusspektrum:



      Von Frauenhassern über Menschen, die Frauenhass als nützliches Werkzeug betrachten, bis zu jenen, die nicht akzeptieren wollen, dass sie frauenfeindliche Routinen gelernt haben und reproduzieren. Dann gibt es noch ein paar, die bereit sind mit Kritik umzugehen.

      Wahrscheinlich ist kein Mann frei von frauendiskriminierenden Aspekten in seiner Persönlichkeit. Was nicht heißt, dass wir nicht lernen können.

      Und wahrscheinlich können Sie Ihrer Mutter, anderen Frauen in ihrem Leben (und vielleicht auch ein paar guten männlichen Vorbildern) sehr dankbar sein. Ich bin es jedenfalls.

      Schnieker Name btw. ;)

  • Das Beispiel mit dem 65jährigen und der 11jährigen finde ich absolut deplatziert.



    Das ist schlicht sexuelle Belästigung eines Pädophilen, der dafür direkt ins Gefängnis gehört - lebenslang, bis Psychiater feststellen, dass diese Person keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit darstellt.



    DAS wäre eine gelungene Rechtsprechung aus meiner Sicht.



    Zum eigentlichen Thema - Catcalling - der Begriff allein zeigt, dass es hier um ein Problem aus der Großstadt geht, bzw um einen Missstand, der zumindest initiativ der urbanen Gesellschaft ein Dorn im Auge war.



    Das soll nicht heißen, dass es auf dem Land keine sexuelle Belästigung gibt, allerdings sind wir hier, glaube ich, ein wenig entspannter. Es kommt immer auf den Umstand an, auch die Sprachmelodie und das restliche Gebaren in Kombination.



    Ein reines Nachpfeifen oder "geiler Arsch" ohne begleitende physische Übergriffigkeit ist mir schlicht egal. Wir lechzen ja auch gerne mal Männern hinterher und die Begierde des anderen Geschlechts allein ist perse kein Verrbrechen, sondern natürlicher Trieb.



    Eine saubere gesetzliche Regelung würde ich dennoch begrüßen, einfach dass keine Grauzonen mehr existieren.

    • @Saskia Brehn:

      Haben Sie schon einmal versucht, dem Mann, der Ihnen hinterher pfeift deutlich zu machen, dass diese Art „Kompliment“ von Ihnen nicht erwünscht ist? Nach meiner Erfahrung schlägt die scheinbare Freundlichkeit dann ganz schnell in Aggression und offene Misogynie um. Ablehnung empfinden solche Männer nämlich als narzisstische Kränkung.

    • @Saskia Brehn:

      "Eine saubere gesetzliche Regelung würde ich dennoch begrüßen, einfach dass keine Grauzonen mehr existieren."

      Naja, "keine Grauzonen" hat auch die jetzige Regelung: Was im Gesetz als strafbar steht, ist strafbar, Alles andere nicht.

      Und nein, "Sexueller Missbrauch" und "Sexuelle Belästigung" kennt das Gesetz eigentlich nur als tätlichen, nicht als verbalen Übergriff. Genau deshalb musste, nachdem der 65jährige 2017 nicht etwa auf Nimmerwiedersehen weggesperrt sondern freigesprochen(!) worden war, auch erst das Gesetz geändert und ein neuer Tatbestand namens "Sexueller Missbrauch von Kindern ohne Körperkontakt mit dem Kind" (§ 176a StGB) eingeführt werden, damit solche Sprüche gegenüber Kindern wenigstens zukünftig strafbar wurden.

      Aber - und auch das ist sauber geregelt - eine entsprechende Strafbarkeit für dieselbe Tat an Erwachsenen begangen gibt es nicht. Der freigesprochene Möchtgern-Grabscher von damals könnte dieselbe Äußerung also gegenüber demselben Opfer heute WIEDER straflos absondern, weil sie mittlerweile kein Kind mehr ist. Nur wäre sie halt im Zweifel heute eher in der Lage, ihm souverän eine Retourkutsche zu liefern, dass er wünschte, er hätte den Mund gehalten...

    • @Saskia Brehn:

      Lebenslang für diesen Alten ist ja wohl etwas übertrieben!



      Was heißt denn, Sie in ihrer urbanen Umgebung "entspannter"? "Geiler Arsch" ist einfach total daneben - egal ob in der Großstadt oder auf dem Land.



      "Lechzen" Sie, so viel Sie möchten - aber unpassende verbale Übergriffe sind und bleiben unpassende Übergriffe.

    • @Saskia Brehn:

      Ich kann mich noch wie heute daran erinnern, wie ich es gemieden habe über den Marktplatz unserer Kleinstadt zu gehen. Es war meistens nur Pfeifen oder leichtes Gröhlen aber als Jugendliche empfand ich es herabwürdigend und bedrohlich. Es hat mich belastet und mein Gefühl zu meinem Körper negativ beeinflusst. Heute als Frau würde ich mich dagegen wehren und deren Verhalten direkt verurteilen. Damals hatte ich wenig oder ein fragiles Selbstbewusstsein. Als erwachsene Frau bin ich dann viel gereist und lebe heute in einem Land wo ich noch nie diese Art von Belästigung erlebte. Oft nimmt man das als Frau zwar wahr aber man geht weiter. Andrerseits war das mal anscheinend anders, vor allem in Südeuropa, wo man sich durch ein Pfeifen als Frau bestätigt und als attraktiv erkannt sah. Wie gesagt, es war nur ein Pfeifen. Gestern beobachtete ich einen Lehrer, der Mädchen bei einer Tanzprobe sagen wir es mal so, nicht ganz neutral zusah. Diese Art von Männer sind 200+ Jahre zurück wo eine 12 jährige als Frau angesehen wurde. Ich denke wir sind nicht wirklich viel weiter, wenn es um den sexuellen Trieb der Männer geht. Wenn Gesetze geschaffen werden müssen, damit Frau sicher ist, so be it.

      • @Superlative:

        "Gestern beobachtete ich einen Lehrer, der Mädchen bei einer Tanzprobe sagen wir es mal so, nicht ganz neutral zusah." Wie sieht das denn bitte aus? Heraushängende Zunge? Oder liegt die Be-/Verurteilung da ganz im Auge der Betrachterin?

        • @PeterArt:

          Ihr aggressiver Konter macht nicht wirklich den Eindruck wertfrei eine Antwort entgegenzunehmen daher ein Abstecher in die Fiktion: mich würde nicht überraschen wenn er da mit heraushängender Zunge gestanden hätte. Zurück ins Reallife: Als Teenager war auf meinem Schulweg regelmäßig unregelmäßig (verschiedene Wochentage, verschiedene Hauseingänge) ein Typ, der die halbe Stunde vor Schulbeginn und die erhöhte Frequenz jünger Schülerinnen nutze, um noch ganz andre Dingerchen raushängen zu lassen.

      • @Superlative:

        "...vor allem in Südeuropa, wo man sich durch ein Pfeifen als Frau bestätigt und als attraktiv erkannt sah."



        Es mag natürlich am Charakter und am Selbstvertrauen liegen, aber so habe ich es immer wahrgenommen - als Kompliment, nicht als Beleidigung.

        • @Saskia Brehn:

          Wer wünscht sich denn öffentlich Kommentierungen der eigenen Person, des Aussehens ?

          • @ja wirklich?:

            Gehen Sie mal in die sozialen Medien. Sie werden überrascht sein.



            Und da es sie dort gibt, werde manche von den Menschen das auch im realen Leben mögen.

            Abgesehen davon finde ich das hinterpfeifen ein Unding, genau wie die obsessive zur Schau Stellung um Komplimente zu bekommen.

        • @Saskia Brehn:

          Das ist ja toll für Sie. Und jetzt hören Sie denen zu, die es als Bedrohung wahrnehmen.

          • @Davin_112:

            Danke 👍es muss offenbar tierisch schwer sein, mal den eigenen Standpunkt außer Acht zu lassen. Schade eigentlich, wenn die Debatte schon genau vorgibt, worum es geht, und anekdotische Evidenz die den gegenteiligen Standpunkt verherrlicht, eher zur Diffusion beiträgt, als wirklich aufs Problem einzugehen.

    • @Saskia Brehn:

      Ich wurde in der Kleinstadt schon ab 12 massiv und mit äußerst obszöner Sprache angebaggert, und zwar nicht von Pädophilen. Bin halt selbst schuld, weil ich mit 12 schon große Brüste hatte und deutlich älter aussah.



      Übrigens immer in der Kombination mit gröbsten Beleidigungen, wenn ich versuchte, die Attacken wegzuignorieren.

      Jedenfalls vielen Dank für Ihren Einsatz. Auf dass weitere Mädchengenerationen noch viel Spaß mit Männern haben, die sich nicht im Griff haben...

  • ch kann da keinen blinden Aktionismus sehen und finde, es wird höchste Zeit gerade auch hinsichtlich der frauenfeindlichen Strukturen in der Rechtsprechung, wo Täter-Opfer-Umkehr beinah zum täglichen Handwerk von Polizei und Justiz gehört: Da bei digitaler Misogynie wie DeepFake Pornos oder TikTok Trends jüngerer Männer, über detaillierten Tötungsphantasien an Mädchen, von denen sie zurückgewiesen wurden, Verantwortungsdiffusion das höchste ist, was Entscheidungsträger und Instanzen hinbekommen. Weiter zeigt sich der gesellschaftlich Abgrund bei tausenden von männlichen Usern in Telegramm Gruppen, die sich darüber austauschen, womit und wie Frauen zu betäuben seien, um Sie zu vergewaltigen und das am besten noch in kleinen Videoclips den anderen zur Verfügung stellen. Der antifeministische Backlash hat schon längst Etablierung in der gesellschaftlichen Mitte gefunden, so nötigen die täglichen Femizide nur noch Schulterzucken ab weil nicht erkannt wird, das sexuelle Gewalt genau mit solchen „Lappalien“ wie Catcalling anfängt, übrigens auch mit whataboutims und kognitiver Dissonanz in Kommentarspalten, wo Ursachen für die Probleme im nacheilenden Gehorsam verwässert werden.

  • Ich möchte für folgendes plädieren:

    1. Wer nicht in der Lage ist, ein Kompliment zu machen, muss es lernen oder lassen. (Thema: wo liegt die Grenze) Für Feedback zu Flirtideen: Befreundete Frauen fragen? Keine befreundeten Frauen? Wie wäre es mal mit Frauen zu reden ohne auf Sex auszusein?

    2. Wer glaubt, jeder Gesetzesverstoß führt zu Verfolgung ist noch nie rausgegangen. Kaum jemand wird einen schlecht inspirierten Flirtversuch von unbedrohlicher Stelle zur Anzeige bringen. Wer hat denn Zeit dafür?

    3. Wer von einer Frau (oder einem aufmerksamen Dritten) mal gesagt bekommen hat, dass das eigene Verhalten zu kotzen war, sollte das Feedback einfach mal annehmen.

    4. Wer zwischen sich Sexy anziehen und Aufforderung zur Belästigung keinen Unterschied sieht... Ja, was sollen die tun? Sich von Mama die Ohren waschen lassen? Ehrlich gesagt, müssen wir die als Gesellschaft einfach so lange mobben, bis die es lernen. Jeden einzelnen. Und mit "wir" meine ich die Gesamtgesellschaft. Machen wir sonst auch, wenn man sich nicht an gesellschaftliche Konventionen hält.

    5. Wer glaubt, Frauen nicht zu belästigen, sei keine gesellschaftliche Konvention, dem kann ich nicht mehr helfen...

  • Das Strafgesetzbuch ist das schärfste Schwert der Gesetzgebung - und deshalb sicher KEIN Stuhlkreis, wo "die Gesellschaft" symbolhaft ihre Ideale ausbreitet. Vielleicht ist die Strafverfolgung generell zu nachlässig, um diesen Denkfehler zu unterbinden, aber das heißt nicht, dass es kein Denkfehler wäre. Ergo: Ins Strafgesetzbuch gehört grundsätzlich nur, was auch wirklich bestraft werden soll - und das dann wieder nur, SOWEIT es wirklich bestraft werden soll. Wer hingegen bloß eine gesellschaftspolitische "Message" senden will, sollte sich andere Rechtsquellen ausgucken.

    Desweiteren ist das Fanal des 65jährigen, der der 11jährigen "an die Muschi fassen" wollte, bereits Gegenstand einer Lückenfüllung geworden, nachdem selbst der BGH es nicht schaffte, die Äußerung unter den Beleidigungsparagrafen zu subsumieren. Die Frage ist also nur, ob Erwachsene den gleichen - eben strafbewehrten - Spezialschutz gegen nur verbal übergriffiges Verhalten benötigen wie Minderjährige.

    Und zuletzt: "Geiler Arsch" ist vor allem eine vulgäre Wortwahl. Macht man aus "geil" z. B. "attraktiv" und aus "Arsch" "Rückansicht", bleibt die Aussagegleich, wird der Ruf nach dem Kadi aber schon fragwürdiger.

    • @Normalo:

      Aha. Dann können Sie sicher auch erklären, was der Unterschied zwischen dem Straftatbestand der Beleidigung im StGB und dem potentiellen Straftatbestand des Catcalling wären?



      Beide sind rein verbal, beide oft schwer zu belegen und das Catcalling würde wohl ebenso selten zur Anzeige gebracht bzw. zu einem Schuldspruch führen. Auch bei der Strafbarkeit der Beleidigung geht es um ein Signal, was an die Gesellschaft gerichtet wird.

      • @Parabel:

        Eine strafbare Beleidigung ist unmissverständlich negativ wertend - sonst geht die Meinungs- und Redefreiheit vor (so das BVerfG). Ein Catcall kommt hingegen per se zwiespältig daher. Er ist einerseits als Äußerung von Wohlgefallen, andereseits aber entwürdigend verstehbar - im Zweifel eher zwischen den Zeilen als ausdrücklich und damit stark im Auge des Betrachters liegend. Das unter Strafe zu stellen, ist schon verfassungsrechtlich nicht einfach. Ich kann niemand dafür bestrafen, dass er etwas tut von dem er potenziell nicht weiß, das das Opfer

        Die zweite Ebene ist die der Verhältnismäßigkeit: Wieviel von dem, was einfach ungehörig ist, muss auch strafrechtlich belangt werden? Und stehe ich eben nicht auf dem Standpunkt, dass Strafvorschriften als primär Symbolgesetzgebung verstanden oder gar gezielt verwendet werden sollten. Das höhlt ihre Wirkung letztlich aus.

    • @Normalo:

      Pardon, dass "[Was für eine] attraktive Rückenansicht!" aussagegleich mit "G.A.!" sei, zeigt mir bloß, wie weltfremd oder realitätsblind Rechtskundige doch unterwegs sein können. Aber vielleicht wäre es tatsächlich zuviel verlangt, von Strafverfolgenden auch noch Gespür für Konnotationen (Mitgemeintes) und Situationen und Sprachgestus usw. zu verlangen -



      wo auf der anderen Seite unsere Zivilisation immer größerem, ungebremstem (Dach-)Schaden ausgesetzt ist. Dass dem so ist, lässt sich - leider! - sogar aus diversen 'Beiträgen' hier in der taz entnehmen:



      Dem Machismo hagelt es sichtbar und stets heftiger ins nach oben offene Hirn (buchstäblich wie in eine nach oben offene Richterskala).

      • @Auweiowei:

        Ich bin vielleicht "Rechtskundiger", aber auch selbst im Besitz eines glutaeus maximus, der diese "Beleidigung" schon das eine oder andere Mal provoziert hat (von Männern wie von Frauen). Und ich tu mich halt schwer, es als ehrverletzend zu empfinden: Auch wenn mir der Spruch die jeweilige Quelle sicher nicht unbedingt sympathischer macht, ist es doch eine primär positiv wertende Äußerung.

        Natürlich KANN frau in die zwei Worte einen herabsetzenden Charakter ("bloßes Sexualobjekt") reininterpretieren. Aber das KÖNNTE sie eben auch in das Wort "attraktiv" oder - synonym dazu - "anziehend". Da stellt sich dann irgendwann die Frage (die das BVerfG bereits verneint hat), ob das Strafrecht von einer anderen als der freundlichst möglichen Interpretation einer Äußerung ausgehen darf. Und diese Frage wäre eben auch bei einem etwaigen "Catcalling"-Paragraphen zu beachten.

        • @Normalo:

          Im Unterschied zu Ihnen bin ich vielleicht eher so etwas wie ein "Sprachempfindler", will sagen: 'Worte', sozusagen im luftleeren Raum oder völlig aseptisch gedacht, sind für sich so neutral und unsensibel wie etwa 'Zahlen'. Erst in der Verwendungspraxis - ganz besonders beim Sprechen, in einer spezifischen Situation - werden sie nolens volens bedeutungsvoll, "aufgeladen".



          Dieser Alltagsvorgang bedarf keines (Hinein-)Interpretierens, sondern des wechselseitigen Nachempfindens ('Dia-log'). Der vulgär gemeinte (!) 'Mono-log' ist jedoch von vornherein und absichtlich außerhalb dieser 'zivilen Regelhaftigkeit' unterwegs - im groben Fall eben sexistisch. Das Dilemma besteht genau darin, dass für das Erkennen solcher Grenzüberschreitung unser geschriebenes Recht (BGB) offenbar nicht gemacht ist - leider!



          Die Betroffenen, hier also Frauen, versuchen sich trotzdem zur Wehr zu setzen.



          Wer, wenn nicht die Rechtsprechung wäre dazu in der Lage...?

          • @Auweiowei:

            Danke für Ihre pointierte Argumentation, auch mir sträuben sich die Zehnägel hoch wenn im blinden Eifer der kognitiven Dissonanz der geile Arsch als dasselbe wie attraktive Rückansicht verkauft werden will und dabei die Demütigung und Entehrung, die die erste Aussage bewusst und absichtlich adressiert, einfach negiert und wegdiskutiert werden will. Wir haben klare Gesetze zu entehrenden Aussagen, da muss Catcalling inkludiert werden.

    • @Normalo:

      Kann man keine Grenzen aufzeigen? Muss der 65jähriger erst ein Kind wiklich anfassen, um es relevant werden zu lassen? Wehret den Anfängen.

      • @Bluewater:

        Nochmal: Ja es gibt Grenzen, und NEIN, muss er nicht.

        Das war nach alter Rechtslage so. Nach heutiger wäre der Spruch strafbar, weil er gegenüber einer Minderjährigen geäußert wurde. An der Stelle gibt es also keine Strafbarkeitslücke. Die Frage ist, ob es wirklich eine Lücke ist, dass man erwachsenen Menschen in vergleichbarer Situation zumutet, sich selbst zu behaupten. Das kann man so oder so sehen, aber das Argument von dem Lustgreis und der 11Jährigen ist unseriös weil überholt.

    • @Normalo:

      "Und zuletzt: "Geiler Arsch" ist vor allem eine vulgäre Wortwahl. Macht man aus "geil" z. B. "attraktiv" und aus "Arsch" "Rückansicht", bleibt die Aussagegleich"

      Problem aus meiner Sicht nicht ganz verstanden. Es geht um die Intention die sich dahinter verbirgt und nicht einzig um die Wahl der Worte. Zusätzlich hat der Bezugsrahmen eine Bedeutung.

      Bei uns in Norwegen läuft das unter dem englischen Begriff "Street Harassment". Bin nicht darüber im Bilde, ob der Begriff hierzulande geläufig ist. Darunter wird in Norwegen jegliche Form der verbalen sexuellen Belästigung in der Öffentlichkeit verstanden. Dieses stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann in Kombination mit weiteren Tatmerkmalen auch als Straftat ausgelegt werden. Die Wortwahl fällt dabei weniger ins Gewicht, als die Absicht die sich dahinter verbirgt und diese ist überwiegend auf eine Machtdemonstration ausgelegt.

      Insofern eine Bezeichnung "hübscher Po" oder "geiler Arsch" oder auch "schöner Hintern" würde in Norwegen den selben Tatbestand darstellen: verbale sexuelle Belästigung.

      • @Sam Spade:

        "Es geht um die Intention die sich dahinter verbirgt..."

        ...und die ist Interpretationssache. In Norwegen mag man fix dabei sein, mutmaßlichen Belästigern auch die entsprechende Intention zu unterstellen. In Deutschland hat das BVerfG bereits geurteilt, dass eine Äußerung nur dann aufgrund der mutmaßlichen Intention dahinter bestraft werden darf, wenn diese Intention die mildestmögliche Interpretation des Gesagten darstellt. "Schöner Hintern" wäre in diesem Sinne mal ganz nüchtern als Kombination aus einem in optisch-ästhetischer Hinsicht wertschätzenden Adjektiv und einer an sich wenig schmählichen Bezeichnung für ein Körperteil zu sehen. Die ist im Zweifel nur "herabwürdigend", wenn man das auch von demselben Kommentar z. B. über die Beschaffenheit einer leblosen Skulptur (wie z. B. Michelangelos David) sagen könnte. Verstehen Sie die Schwierigkeit?

        • @Normalo:

          Die Schwierigkeit besteht meiner Ansicht nach einzig aus der männlichen Perspektive zu diesem Thema. Ihr Beitrag ist ein Sinnbild in der Hinsicht.

          Eine klare Trennung ist rechtlich möglich und wurde vom Gesetzgeber in vielen Ländern auch schon vorgenommen.

          Beim "Street Harassment" geht es um Erstkontakt in der Öffentlichkeit. Da kann klar unterschieden werden zwischen einem Kompliment wie "sympathische Ausstrahlung",, "nettes Lächeln" oder "schickes Outfit" und diskriminierenden Anspielungen auf weibliche Attribute besonders im Zusammenhang mit dem Intimbereich.

          Die persönliche Intention des Einzelnen ist dabei unerheblich, die hat der Gesetzgeber dadurch bereits definiert, was als Ordnungswidrigkeit anzusehen ist.

          Daher ist es unerheblich in welcher Wortwahl sie sich über das Gesäß oder die Brüste einer Frau äußern. Sie haben es einfach zu unterlassen. Es ist nämlich nicht entscheidend, ob sie sich in ihren Rechten zur freien Meinungsäußerung in diesem Bereich eingeschränkt fühlen, sondern wie die betroffenen Personen diese Äußerungen aufnehmen und empfinden. Und die meisten Frauen können sehr gut unterscheiden zwischen einem Kompliment und Diskriminierung.

          • @Sam Spade:

            Danke und d’accord, erschreckend mit welcher Vehemenz vor allem Männer ihr Denken und ihre Gewohnheiten nicht belastet sehen wollen und Beleidigung, Entwertung, Diffamierung von Frauen, die Reduzierung dieser auf ihre Körperteile und das in der Öffentlichkeit – als gut gemeinte Komplimente verbrämen möchten, die man doch bitte nicht zu ahnden hat. Dabei noch übelstes Gaslighting betreiben, denn selbstredend bleibt die Deutungshoheit darüber, wie Catcalling verstanden werden soll nicht etwa bei der Empfängerin sondern gefälligst auch beim Sender. Wir haben doch bereits eine überwiegend täterschützendes System, in dem Vater Staat die Söhne nicht bestraft. Wie gut es da in den aktuellen politischen Trend passt, dass Frauen sich ua. auf Grund von Catcalling immer mehr zurückziehen aus der Öffentlichkeit, digitale Misogynie zu immer weniger weiblichen Stimmen in den Medien führt und schlussendlich das Weibchen zu Hause bleibt wo es hingehört… ein Schelm wer dabei böses denkt.

          • @Sam Spade:

            "Es ist nämlich nicht entscheidend, ob sie sich in ihren Rechten zur freien Meinungsäußerung in diesem Bereich eingeschränkt fühlen, sondern wie die betroffenen Personen diese Äußerungen aufnehmen und empfinden."

            Für das was man geläufig als (eben nicht justiziable) "Manieren" oder "Anstand" bezeichnet, mag diese Aussage zu 100% zutreffen. Aber wenn es um Eingriffe des Staates in die Meinungs- und Redefreiheit geht - und nichts anderes ist die staatliche Verfolgung von Äußerungsdelikten - steht der Blick auf die persönlichen Freiheitsrechte des mutmaßlich Übergriffigen eben NICHT außen vor. Es ist die elementare Funktion von Grundrechten, dass sie primär den Staat in seinem Hang zur Übergriffigkeit einschränken und nicht die Bürger. Es gibt zwar auch einen aus den Grundrechten herzuleitenden Schutzauftrag des Staates vor Übergriffen der Bürger untereinander, aber dessen Reichweite ist nicht absolut sondern in einer Abwägung der betroffenen Rechte zu bestimmen. Im Fall von ehrverletzenden oder volksverletzenden Äußerungen liegt diese Abwägnung in Detuschland tendenziell so, dass der Sender für das veranwortlich ist, was er sagt, und der Empfänger für das, was er da reinliest.

            • @Normalo:

              Abgesehen davon das sie den Freiheitsbegriff in ihrem Kommentar ausschließlich auf das Individuum auslegen, was schon zu kurz greift, ist es eigentlich gängige Praxis, dass der Staat erst dann eingreift, wenn aus Meinungsäußerungen Bedrohungen für äußere Rechtsgüter entstehen.

              Das ist hier der Fall und zwar hinsichtlich des Persönlichkeitsrechts. Exakt dafür hat der Gesetzgeber Schranken ins Grundgesetz eingebaut z.B. in Hinsicht des Rechts auf die persönliche Ehre.

              Bei entsprechender Gesetzeslage werden die von ihnen erwähnten persönlichen Freiheitsrechte eines "Übergriffigen" beschränkt und es ist rechtlich unerheblich in welcher Art und Weise er sich dadurch betroffen fühlt oder meint das seine Rechte "aussen vor stehen", wie sie es so schön formuliert haben. Das sind halt die Grenzen der Meinungsfreiheit.

              Und ihre Einbeziehung bezgl der Übergriffigkeit" des Staates in die Grundrechte, hätten sie wahrscheinlich bei diesem Thema unterlassen, wenn sie den Freiheitsbegriff nicht nur individuell ausgelegt hätten. Denn das ist nur eine Seite.

      • @Sam Spade:

        Und die "Intention die sich dahinter verbirgt" lässt sich dann wie feststellen? Da ist man ja schon fast beim Gedankenlesen.



        Konkret:



        " geiler Arsch"



        "hübscher Po"



        "attraktive Rückansicht"



        " gute Figur"



        " mir gefällt wie Du aussiehst"



        "Daumen hoch!"



        wo sollte jetzt denn die Grenze des Erlaubten sein, ohne das es absurd wird?

        • @T-Rom:

          Wieso wollen Sie einen anderen, fremden Menschen überhaupt auf der Straße auf seinen Körper ansprechen?

          Was treibt Sie dazu?

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Da kann man sich verschiedenste Gründe vorstellen. Und ja, nicht alle davon sind nett oder respektvoll. Deswegen kann man das ja nicht pauschal verbieten. Dem gegenüber steht ja auch das Recht auf freie Meinungsäusserung, laut GG.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Ja! Weil wir im Patriarchat leben und jedes weibliche Wesen ein potenzielles Objekt männlicher Begierde sein kann...

        • @T-Rom:

          Die Intention hat der Gesetzgeber schon dadurch definiert, was als Ordnungswidrigkeit anzusehen ist.

          Ihre persönliche Intention ist daher rechtlich nicht von Belang. Es ist auch juristisch nicht schwer eine Trennlinie zu ziehen, zwischen Äußerungen die als Kompliment zu verstehen sind und diskriminierenden Äußerungen.

          Was genau damit verbunden ist, können sie nicht nur in Norwegen sondern auch in den Niederlanden, Frankreich und anderen Ländern überall einsehen.

          Und wer der Ansicht ist bei einem Erstkontakt in der Öffentlichkeit sei es sein gutes Recht auf die Brüste einer Frau anzuspielen, der wird dazulernen oder ordentlich zahlen müssen. Die Bußgelder in Norwegen gehören zu den höchsten in ganz Europa.

          Und die von ihnen erwähnte Grenze des Erlaubten sollte eigentlich bereits vom gesunden Menschenverstand definiert werden. Es ist traurig genug für den Zustand innerhalb einer Gesellschaft, dass es dazu des Gesetzgebers bedarf.

          • @Sam Spade:

            ja.

      • @Sam Spade:

        Danke! Und genauso wie in Norwegen sollte das überall sein.

    • @Normalo:

      Nein wird es nicht. Es ist und bleibt eine Herabwürdigung und kein Kompliment.



      Sie haben nicht wirklich begriffen worum es geht.

      • @Ramelow Cathrin:

        Sie würden im Ernst einen Menschen vor den Kadi zerren wollen, weil er einem anderen Menschen bescheinigt, eine "attraktive Rückansicht" zu bieten? Wo ziehen Sie denn die Grenze? Ist die Beschaffenheit eines menschlichen Körpers für Sie komplett tabu? Mal davon abgesehen, dass ich das für eine typisch blasenmäßigen Versuch der Reduzierung des realen Lebens auf das politisch 150% Korrekte udn hart an der Grenze zum "thought crime" halte: Am BVerfG werden Sie so eine Einstellung kaum vorbeibekommen. Das hat dann doch nochmal andere Maßstäbe, wie kritisch Meinungsäußerungen mindestens interpretiert werden dürfen, um sie strafrechtlich verfolgen zu können.

        • @Normalo:

          Sie haben’s leider noch nicht verstanden, daher kurz & knapp: ob geiler Arsch oder die Rückansicht, es steht Ihnen prinzipiell nicht zu, auf der Straße wildfremde Leute auf Ihr Äußeres anzusprechen. Ebenso liegt es nicht in Ihrem Ermessen, ob d Gegenüber ihre Äußerung als Beleidigung oder Kompliment auffasst. Hierzu Grüße aus 2025, Komplimente ungefragt abzugeben ist ebenfalls eine aufdringliche Grenzüberschreitung, denn Sie erwarten Dank, den ihnen d Gegenüber aber vielleicht gar nicht geben möchte. Wenn ich mich von jedem vor Exkrementen starrenden Obdachlosen oder Gruppen volltrunkener Typen, die mir ungefragt Komplimente gaben, in Gespräche hätte verwickeln lassen, läge ich vermutlich zerstückelt im Bahngraben. Das sind Fallbespiele & kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit, ich würde aber meinen geilen Arsch darauf verwetten, dass viele Foristinnen hier Ähnliches berichten können. So verdichtet sich wieder das Bild, der kritischen Lebensrealität von Frauen, die Ihnen fremd ist. Daher & wenn Sie es richtig machen wollen, fragen Sie doch einfach die Angebetete wenn Sie wirklich hehre Absichten haben, bevor Sie mit Komplimenten trumpfen, dann zerrt Sie auch keiner vor den Kadi 😉

        • @Normalo:

          "Ist die Beschaffenheit eines menschlichen Körpers für Sie komplett tabu?"

          Nein. Aber Tabu ist es, andere Menschen auf der Straße ungefragt einfach mal auf ihren Körper anzusprechen. Sind denn minimale Abstandsregeln komplett verschwunden?

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Es gibt aber einen Unterschied zwischen Anstandsregeln (da gibt es ja auch eine stark individuelle Komponente, was jeder als unhöflich empfindet) und was gesetzlich geregelt sein soll / darf.



            Hierzulande jedenfalls. In China zB geht das ja in die hier von einigen gewünschte Richtung, mit den "Social Scores" usw.

      • @Ramelow Cathrin:

        Wenn mir jemand sagt, ich habe einen geilen Arsch, fühle ich mich definitiv nicht herabgewürdigt.

        Ich empfinde es als Kompliment.

        • @rero:

          Wie oft passiert Ihnen das denn?

        • @rero:

          Dann fehlt es offensichtlich an Empathie

          • @TV:

            Von wem mit wem?

            • @rero:

              Von Männern, denen das Testosteron sagt, dass gut für alle ist, was sich für sie selbst gut anfühlt, gegenüber Frauen, die ab der Pubertät oder auch früher damit konfrontiert sind, dass Männer nicht danach fragen, wie sich etwas für sie anfühlt, sondern von sich selbst ausgehen.

              Und die ihnen Prüderie und Humorlosigkeit unterstellen und fragen, warum sie ein Problem mit Komplimenten haben, wenn sie eine Anmache unangenehm finden und zurückweisen.

              Meine Sichtweise ist vielleicht altersgemäß überholt, ich war davon ausgegangen, dass sich das Problem seit den 1980er Jahren reduziert hat und alle dazugelernt haben, was Respekt gegenüber Frauen und Selbstbewusstsein gegenüber Männern angeht. Vielleicht lag ich da aber auch falsch.

  • "Die Bundesjustizministerin will verbale sexuelle Belästigungen strafbar machen."

    Ich hoffe, sie erreicht dieses Ziel. Auch wenn die Beweislage in (vielen?) manchen Fällen schwierig sein wird, gehe ich davon aus, dass dadurch ein Bewusstseinswandel stattfinden wird. Wenn diese Form der Belästigung verboten ist, traut sich der ein oder anderer potenzielle Täter es sich vielleicht doch nicht, da die Frau oder die Eltern des weiblichen (vermutlich seltener männlichen) Kindes Anzeige erstatten können. Zumal jede/r auch "schnell" ein Foto des Täters machen und der Polizei vorlegen kann.

    Den Begriff cat-calling lehne ich ab, da er verniedlichend und verharmlosend klingt.

    • @*Sabine*:

      Nicht nur ist dieser Ausdruck für verbale Belästigung verharmlosend, anscheinend findet sich da kein Deutsch dafür, der das gerecht ausdrückt.

    • @*Sabine*:

      "Den Begriff cat-calling lehne ich ab, da er verniedlichend und verharmlosend klingt."

      Ich finde ihn eher beleidigend. Wir sind keine Miezen.

  • In der Essenz nur dumm.

    Zeigt tiefe Hilflosigkeit mancher Männer. Wenn einem Mann eine Frau gefällt kann er ganz einfach flirten. Und das möglichst elegant, ein guter Humor ist auch nicht schlecht.

    Sexistische Bemerkungen deuten nur darauf hin, dass der Mann für sich selber bei dieser Frau keinerlei Chancen sieht. Ordinär und beleidigend wird. Frustration erzeugt Aggression.

    Gibt es Flirtkurse?

    Der Begriff "Catcalling" ist bereits sexistisch und vermittelt eine gewisse gesellschaftliche Akzeptanz und Lockerheit. Wir übernehmen da so ziemlich jeden Blödsinn von den Amis. Anglizismen machen es auch nicht besser.

    "Eklige, plumpe, dumme Anmache" würde es besser treffen.

    • @shantivanille:

      Dumm? Sehe ich genauso: dumm ist der, der dummes schreibt.

    • @shantivanille:

      In den meisten Fällen dürfte es vielmehr um Machtausübung gehen, Anmache ist da sekundär.

      • @TV:

        Stimme zu, Catcalling (wegen dem Geräusch der zwischen gespitzten Lippen angesogenen Luft, mit dem man Katzen anlockt) hat selten was mit wirklichen Flirtversuchen zu tun. Es ist eine reine tumbe Machdemonstration die schon auf Grund der Sache die Abwertung der Frau zu inne hat. Betrachten wir die Ausgangssituationen, befinden sich Männer die das tun meist in Gegenwart andere Männer, Frau kann also auf den ersten Blick gar nicht lokalisieren wer der Ursprung ist, & würde sich auch kaum vor entsprechenden Mann aufbauen oder gar Gegenwehr demonstrieren, da noch mehr Catcalling & Abwertung die traurige aber zwangsläufige Konsequenz wäre. Umso erbärmlicher die wohlmeinenden Ratschläge so einiger Y-Chromosomen hier, Frau möge doch ignorieren & drüber stehen. Warum, damit alte weiße Männer nicht ihr Denken überprüfen & ihr Gewohnheiten ablegen müssen? Es sind seelischen Schäden die frau davon trägt…jedes einzelne Mal und diese vertiefen sich umso öfter Frauen das ertragen müssen. Das ist, als würdest du dem Water-Bording-Opfer sagen, waren doch nur ein paar Tropfen. Wenn Männer das endlich mal begreifen möchten, kämen wir in dieser Debatte auch um einiges weiter.

    • @shantivanille:

      Flirten für mich bedeutet eine Art von Kommunikation, bei der man sich zumindest gegenüber stehen sollte. Diese Art von sexueller Belästigung im Vorübergehen lässt das nicht zu. Oftmals sieht man ja den Typ gar nicht, der belästigend ausruft. Diese Typen haben die Sicherheit inkognito zu sein, weil Frau ihre eigenen Wege geht. Macho Gehabe ohne dazu zu stehen, ist das. Flirten involviert Intelligenz, Humor, Selbstsicherheit, davon haben diese Typen nichts.

  • Anekdötchen hin, Anekdötchen her.



    Gibt es noch ein paar Fakten aus den Niederlanden, Portugal und Frankreich? Gibt es da seit Einführung weniger (gefühlte) Catcalls? Benehmen sich Männer besser? Wieviele Verurteilungen hat es gegeben? Wo liegen die Schwierigkeiten in der Gesetzgebung und -verfolgung? Lohnt sich das wirklich mit einer jetzt schon überlasteten Justiz?

    • @fly:

      Hätte mich auch brennend interessiert. Keine Hintergründe, stattdessen nur ein paar Beispiele und Demonstratives mit recht wenig Informationsgehalt.

  • Wenn ich einige der Kommentare hier richtig lese, dann werden die Frauen aufgefordert, sich morgens gut zu überlegen, was sie anziehen. Die Bekleidung darf nicht zu eng sitzen, sie sollte in den Farben möglichst unauffällig sein - ach ja - und den Busen am besten mit einem Baumwollstreifen platt einbinden, damit er nicht "wackelt". Und wenn sie ein attraktives Gesicht hat? Vielleicht einen Schleier tragen. Ach nee, das geht ja auch nicht. Dann würde sie ja sofort aggressiv als Muslima beschimpft.



    Und was wird nun von einer Frau nach Einbruch der Dunkelheit erwartet. Na, dass sie gefälligst zuhause bleibt. Weil - da lauern paarungswütige Männer, die nicht anders können!



    Geht's noch?

    • @Il_Leopardo:

      Wer hat das denn gefordert?



      Sie bauen einen Strohmann auf, und hauen dann auf ihn ein.

      • @drafi:

        Sie sollten sich mal die Kommentare hier genauer anschauen.

  • Das ist einfach nur lächerlicher Aktionismus.

    Vor kurzem konnte man lesen, daß die Polizei in München ganze 6 Monate gewartet hat, nach zwei Vergewaltigern mit den vorhandenen Filmaufnahmen der Überwachungskamera zu fanden.



    Grund war angeblich das Persönlichkeitsrecht der auf den Aufnahmen zu sehenden. Nach der Veröffentlichung hat es einen Tag gedauert, dann waren die Verdächtigen gefaßt. Einen weiteren Tag hat es gedauert, bis sie wieder auf freiem Fuß waren.

    Bei so klaren Fällen ist der Täterschutz wichtiger als der Schutz des Opfers.



    Aber schlechtes Benehmen in der Öffentlichkeit soll jetzt strafrechtlich verfolgt werden. Das ist ein Witz.

    • @Don Geraldo:

      Beides gehört verfolgt.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Schon. Aber man sollte gewiss auch Prioritäten setzen. Oder?

        • @Rudolf Fissner:

          Edit: Alternativ könnte man auch generell von einer Strafverfolgung absehen, wenn Frauen Männer auf der Straße boxen. Wird oft genug nen Grund haben und in den Fällen wo nicht… man kann in nicht alles verfolgen.

        • @Rudolf Fissner:

          Bin auch dafür schwere Körperverletzung nicht mehr zu verfolgen, damit mehr Kapazitäten für Mordermittlungen frei werden. Man sollte schließlich Prioritäten setzen.

  • Wenn die Justiz Straftaten nicht verfolgt, macht sie sich selbst unglaubwürdig, die Opfer erneut zu Opfern und stellt den Tätern einen Freifahrtsschein aus. Das ist doch peinlich. Und peinlich ist mir das Catcalling als Mann das ohnehin...

  • Einzelurteile als Beleg für eine grundsätzlich "falsche Haltung" der Justiz zu werten ist schon mutig. Auch als Reaktion auf das Urteil des BGH wurde btw. 2021 der 176b StGB ins Leben gerufen um diese Lücke zu schließen.

  • Ich (Mann) stimme im Grundsatz zu. Sehe aber tatsächlich auch die Frage, wo es anfängt und wo aufhört als nicht ganz trivial an. "Geiler Arsch!", z. B., habe ich auf einem Betriebsfest durchaus auch eine Kollegin zu einem Kollegen sagen hören. Das fand der so Angesprochene keinesfalls schlimm. Im Gegenteil. Aber dass ein alter Sack eine Elfjährige so anspricht wie im Artikel geschildert, ist natürlich strafwürdig! Es braucht eine gesetzliche Regelung - und gesunden Menschenverstand in der Rechtsprechung.

  • „die Aussage eines 65-jährigen Mannes gegenüber einem 11-jährigen Mädchen, er wolle ihr „an ihre Muschi fassen“.“ Das hat doch aber nichts mehr mit Catcalling zu tun und zeigt ganz deutlich eine Strafbarkeitslücke?!

    • @Mendou:

      ...die aber - als Reaktion auf genau diesen Fall - bereits geschlossen IST (neue §§ 176a, 176b StGB seit 2021). Der ausfällige Lustgreis wäre also Stand heute zu bestrafen.

      Von daher müsste die Argumentation hier seriöserweise lauten: Was gegenüber Minderjährigen schon unter Strafe gestellt ist, nämlich der nichttätliche sexuelle Übergriff bzw. die nichttättliche sexuelle Belästigung, sollte auch gegenüber erwachsenen Frauen strafbewehrt verboten sein. Wenn Sie überlegen, wie wenig "empowered" diese Gleichsetzung erwachsene Frauen dastehen ließe, erklärt sich vielleicht, warum die Autorin lieber so getan hat, als wäre auch die Elfjährige heute noch Freiwild für sowas...

      • @Normalo:

        Ich, als erwachsene Frau, möchte auch nicht von irgendeinem Typen auf der Straße hören, dass er mir "an die Muschi fassen" möchte.

        Ich fühle mich durch ein gesetzliches Verbot dessen nicht geschwächt, sondern potentiell "empowert", denn dann kann ich erwägen, die Person anzuzeigen. Was soll mich denn besser "empowern"? -



        Rumbrüllen? Dem Typen in die Eier treten und mich damit selber strafbar machen? Ignorieren und "drüber stehen"?



        Ein gesetzliches Verbot solcher Übergriffe gibt mir eine zusätzliche Option und setzt gesellschaftlich ein Zeichen, das Frauen darin bestärkt sich zur Wehr setzen zu dürfen.

        Die praktische Frage der rechtlichen Handhabe lässt sich auf einer anderen Ebene stellen und beantworten (möglichst auf wissenschaftlicher und fachlich fundierter Grundlage).

        • @J. H.:

          "Ich fühle mich durch ein gesetzliches Verbot dessen nicht geschwächt, sondern potentiell "empowert", denn dann kann ich erwägen, die Person anzuzeigen."

          Ich empfinde das eher als schwächend weil Abhängigkeit perpetuierend. Papa Staat ist da der eigentliche Machtträger, nicht das jeweilige Opfer. Will sagen: Empowerment sollte primär auf eigene, selbstbestimmte Behauptung setzen, nicht auf derivative. Nur die erstere kann Einem niemand nehmen.

          "Was soll mich denn besser "empowern"? Rumbrüllen..."

          Warum gleich die Fassung verlieren oder gar straffälllig werden? Ein spitzes "Und was dann - so ganz ohne Schwanz??" z. B. trifft genauso, vermeidet aber die Tätlichkeit. Die mächtigste (und pädagogisch wertvollste) Reaktion wäre freilich, Spruch und "Täter" schamlos zu ignorieren - also wirklich keinen Gedanken darauf zu verschwenden und die Quelle wegen offenkundiger Irrelevanz komplett auszublenden. So eine Type spürt das, weil er ja auf den (ausbleibenden) Effekt aus ist. Richtig durchgezogen macht daher der so liegengelassene Belästiger das so schnell nicht wieder, und Sie haben vergessen, dass es passiert ist, noch bevor er mit dem Gedanken "Wie jetzt?" durch ist.

          • @Normalo:

            Ignorieren hilft - nicht. Ein schlagfertiger Spruch manchmal bedingt.



            Aber wäre der Rat an einen Mann derselbe? Wäre der Rat derselbe, wenn es um Beleidigung, übergriffige Bemerkungen, rassistische Rufe ginge? Die Möglichkeit, dass er zumindest eine Ladung zur Vernehmung bekommt - die könnte langfristig durchaus was bewirken. Und es geht hier nicht darum, dass frau sich nicht selbst wehren will, sondern dass (wie sonst im (Straf)recht auch) gesellschaftliche Übereinkunft über die Grenzen des legalen Handelns gesetzt werden. Es darf eben nicht allein dem*der Einzelnen überlassen bleiben, sich zu wehren, ist doch in anderen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens genauso: Beleidigung, Verleumdung etc. könnten wir sonst auch aus dem Strafrecht streichen - soll man es doch einfach ignorieren oder "Spiegel für den ganzen Tag" sagen.

  • Hätte nicht gedacht, dass die erwähnten Äußerungen nicht wie eine Beleidigung geahndet werden können. Zeigt mir, dass eine Gesetzesänderung notwendig ist. Verstehe nicht, warum manche Männer das Bedürfnis haben, dieses Verhalten auch noch zu verteidigen. Mir ist gar nicht bewusst gewesen, dass man dem als Frau permanent ausgesetzt ist.

  • "Geiler Arsch ist kein Kompliment"

    Die Aussage ist wohl richtig.

    Die Frage ist nur, ob "Geiler Arsch" auch eine Straftat sein soll?

    Ich bin dann da eher der Meinung, nein. Nicht alles, was ethisch falsch ist, sollte vom Staatsanwalt verfolgt werden.

    Was kommt als nächstes, ausgespukter Kaugummi als Umweltsünde?

    • @DiMa:

      Das mit dem Kaugummi passiert in Singspore täglich. Du musst ne Strafe bezahlen, wirst du erwischt.

    • @DiMa:

      Eigentlich ist es ganz einfach:



      Es geht darum, dass es endlich aufhört, dass Männer Frauen sagen und bestimmen, was sie als Belästigung empfinden sollen und wobei sie sich "nicht so anstellen" sollen.

      • @Life is Life:

        Point!!! Genau da liegt der Hase im Pfeffer 👍

      • @Life is Life:

        Gesetze werden von Abgeordneten (m/w/d) gemacht, unabhängig vom Geschlecht.

        • @DiMa:

          Na dann schauen Sie sich mal im Bundestag um, wie viele Frauen da wirklich anwesend sind und wer die Gesetzgebung beeinflusst wenn es um Abtreibungsrechte, Erhaltung traditioneller Geschlechterrollen, Widerstand gegen die Istanbul-Konvention, Ablehnung der „Ehe für alle“ ... geht.

      • @Life is Life:

        Wenn es um Strafbarkeit geht, braucht es aber objektive Kriterien.



        Ich empfinde auch verschiedene Dinge als Belästigend, die allerdings nicht verboten sind. Andere empfinden ganz andere Dinge als belästigend.

        • @T-Rom:

          Klar objektive Kriterien sind in erster Linie die Kriterien von Männern. Wir haben es verstanden.

    • @DiMa:

      By the way; Der ausgespuckte Kaugummi kann schnell teuer werden, sollte jmd. vom OA dies mitbekommen. Bis zu 200€, es ist eine Ordnungswidrigkeit.

    • @DiMa:

      „Nicht alles, was ethisch falsch ist, sollte vom Staatsanwalt verfolgt werden.“ Na das is ja mal ‘ne prima Steilvorlage – sprich den nächsten Belästiger darf ich mal herzhaft zwischen die Stelzen treten…ethisch nicht ganz korrekt, aber warum sollte der Staatsanwalt sich drum kümmern.

      Im Übrigen kostet die Ordnungswidrigkeit „ausgespukter Kaugummi“ in einigen Städten bis zu 250 € Bußgeld, also ja, auch Belästigung sollte geahndet und mit harten Strafen belegt werden. Denn meistens handelt es sich bei Catcalling nur um die Spitze des Eisberges, der unter der Oberfläche Abgründe von misogynem Denkens, Frauenhass und Gewaltbereitschaft gegen Frauen offenbart.

      • @Lou Andreas-Salomé:

        Der Staatsanwalt sollte sich darum kümmern weil fast jeder Körperverletzung als Strafwürdig ansieht sie würden es Ja auch ablehnen das ihnen Jemand eine reinhaut um sie für etwas zu bestrafen was er oder sie als falsch ansieht. Dahingegen kann der belästiger sagen (und das wäre wahrscheinlich sogar glaubhaft) das es ihm egal wäre wen ihm jemand geiler Arsch hinterher ruft. Deshalb entscheidend die Gesellschaft als ganzes welches verhalten strafbar sein soll und was nicht und da gibt es für viele eine Abstufung zwischen schauen, glotzen, geschmacklosen Kommentaren und absolut üblen Beleidigungen.

      • @Lou Andreas-Salomé:

        "Denn meistens handelt es sich bei Catcalling nur um die Spitze des Eisberges, der unter der Oberfläche Abgründe von misogynem Denkens, Frauenhass und Gewaltbereitschaft gegen Frauen offenbart."



        Mysogenes denken und Frauenhass lässt sich aber nicht bekämpfen, indem man schlechtes Benehmen unter Strafe stellt. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: es wird die Mysogenie und den Frauenhass (ist das nicht das Gleiche?) sogar noch weiter fördern, da dies bei einem nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung absolutes unverständnis auslösen wird. Zumal, wo wird hier die Grenze gezogen, das eröffnet doch Raum für völlig absurde Anschuldigungen und Gerichtsverhandlungen, bei einer jetzt schon überlasteten Justiz.



        " sprich den nächsten Belästiger darf ich mal herzhaft zwischen die Stelzen treten"



        vielleicht solltest du das tun, ja

        • @PartyChampignons:

          „Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: es wird die Mysogenie und den Frauenhass … sogar noch weiter fördern, da dies bei einem nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung absolutes unverständnis auslösen wird.“

          Sie haben Recht, na dann setzten wir Frauen uns am besten ins stille Eckchen, falten die Hände brav im Schoß und machen am besten gar nichts.

          Sorry, aber ich finde Ihre Argumente extrem dünne… absolutes Unverständnis, realy? Wieviel Grips brauchte es denn um zu checken, dass Grenzüberschreitung – ja auch verbaler Natur – ein absolutes No-go sind. Herjee mein Hund schnallt, wenn die Katz faucht, dass er Abstand halten soll. Glauben Sie nicht dass der männliche Homo Sapiens (Sapiens lt. im übrigen „weise“ „vernünftig“) auch hinbekommt.

        • @PartyChampignons:

          Immer wieder das Geraune über „die falsche Anschuldigung“. Recherchieren Sie doch selbst mal die Statistiken zum Thema bei Vergewaltigung und lassen sich nicht von hochgejazzten Ausnahmefällen aus den Medien in Ihrer Beurteilung leiten.

          • @Maxime Musterfrau:

            In Scheidungsverfahren sind laut Gutachtern mindestens 30% der Anschuldigungen bei Missbrauch falsch. Bei Sorgerechtsprozessen sind es etwa 20% erwiesene Falschbeschuldigungen. Die Quoten sind einfach zu hoch um das Problem zu marginalisieren.

        • @PartyChampignons:

          "wird die Mysogenie und den Frauenhass [...] sogar noch weiter fördern, da dies bei einem nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung absolutes unverständnis auslösen wird."



          =



          Hier betreiben Sie meinem Empfinden nach" Täter-Opfer-Umkehr.

          • @J. H.:

            Wieso Täter-Opfer-Umkehr? Die meisten Männer finden selbst diese Verhaltensweise bestenfalls befremdlich, sind also keine Täter.

  • Die Schwierigkeit ist ja, wo man genau die Grenze zieht, so dass es auch praktikabel ist.



    Ist bei Beleidigung ja nicht anders.



    Nicht jede unangenehme Äusserung kann ja direkt strafbar sein.

    • @T-Rom:

      Sie haben Recht, aber das darf ja kein Hinderungsgrund sein. Oder soll im Umkehrschluss die Strafbarkeit einer Beleidigung abgeschafft werden, weil es ja auch da Schwierigkeiten beim Ziehen von Grenzen gibt? Ich denke, wir sind uns einig.

    • @T-Rom:

      Aber gegen Beleidigung haben wir doch auch Gesetze.

  • Vielen Dank für Ihren interessanten Artikel!

    Dass die beschriebenen Verhaltensweisen nicht strafbar sind im Fall aus 2017 hätte ich niemals gedacht.

    "Der Angeklagte hat mit seiner einmaligen Äußerung nicht zum Ausdruck gebracht, das 11-jährige Mädchen sei mit



    einem entsprechenden, ihre Ehre mindernden Makel behaftet."

    Soweit der BGH. Auch in mir löst diese Interpretation ein Störgefühl aus.

    Wenn aber die Rechtsprechung von Jahrzenten eine Ehrverletzung so auslegt, dass eine individuelle Herabsetzung deutlich ausformuliert sein muss, besteht doch eine Gesetzeslücke. Nicht umsonst haben die anderen Staaten Ihre Gesetze geändert um diese Vergehen zu erfassen. Im 185 ist man bei einer weiteren Auslegung vermutlich schnell sehr schwammig unterwegs, sobald es nicht mehr um sexuell übergriffige Äußerungen geht.

    Unser Strafrecht soll strafbares Verhalten sanktionieren. Mit Signalfunktionen in die Gesellschaft hinein sollten wir darüber hinaus vorsichtig sein.

    Eine verbale sexuelle Belästigung sollte einen Straftatbestand erfüllen , zumindest für die eindeutigen Fälle muss das machbar sein und stimmt sicherlich mit dem Rechtsempfinden der meisten Menschen überein.

  • Ich finde den Begriff "Catcalling" mehr als merkwürdig. Warum will man eine sexuelle Belästigung "Catcall" nennen?

    • @sneaker:

      Genau! Genau eben, weil es nicht ernst genommen wird, cat=Frau, Mädchen, ich finde man sollte diesen Ausdruck ganz bestimmt nicht übernehmen.

    • @sneaker:

      Mal die Paarungsrufe eines Katers auf Partnersuche gehört?

      • @Šarru-kīnu:

        Und? Hört sich schrecklich an!

    • @sneaker:

      Hat auf jeden Fall etwas Verharmlosendes.

      • @rero:

        Genau, sexuelle Belästigung kann man auch einfach als sexuelle Belästigung bezeichnen. Auch wenn Catcalling durchaus in den Medien ist, wage ich zu bezweifeln, dass der Begriff von einer großen Mehrheit verstanden wird.

    • @sneaker:

      Weil neuerdings für alles ein englisch klingender Begriff benutzt wird.



      Mir erschließt sich auch nicht ganz, warum man die abwertende Bezeichnung der Täter übernimmt.

  • „Männer sind Schweine



    Traue ihnen nicht, mein Kind



    Sie wollen alle nur das Eine



    Für wahre Liebe sind sie blind“

    –Punkrockbank "Die Ärzte"

  • Vielleicht sollte in diesem Zusammenhang auch auf visuelle Belästigungen durch Frauen hingewiesen werden.



    Manche Frauen nötigen durch besondere Betonung ihrer sekundären Geschlechtsmerkmale geradezu Männer hinzuschauen ( -starren)



    Zur Klarstellung: selbstverständlich ist übergriffiges, obszönes Verhalten von Männern gegenüber Frauen inakzeptabel

    • @Oliver Wagner:

      Das ist das gleiche "Argument", was leider immer noch häufig bei Vergewaltigungen angeführt wird, nämlich das ein kurzer Rock oder ein Oberteil mit tiefem Ausschnitt daran Schuld ist, dass Männer ja gar nicht anders können als übergriffig zu werden? Pfui Deibel, bei solchen Äußerungen wird mir einfach nur schlecht.

      • @Minelle:

        Vielleicht lesen sie meinen Kommentar noch mal.

      • @Minelle:

        Jetzt will ich seinen Beitrag nicht erklären aber manchmal muss ich als Frau auch hingucken, wobei ich keine Lust auf Frauen habe. Bei mir ist es eher Überraschung oder Schock dessen, das ich sehe. Ich persönlich meine den Unterschied bei Männern, die entweder einfach schaun oder starren, zu kennen.

    • @Oliver Wagner:

      Ja visuelle Belästigung ist wahrlich ein Problem. Grad im Sommer mit verschwitzen Männeroberkörpern, Nippel sichtbar… Es kostet mich immer meine ganze Willenskraft nicht gleich zum Sprung anzusetzen und das :“Hey Süßer!“ bildet sich schon auf den Lippen. Kurze Hosen sind noch so ein Ding… wie soll man sich bei der Zurschaustellung von straffen Waden denn des Starrens erwehren?! Wer denkt Waden sind seit der Renaissance out, hat wohl nie mit einer Frau gesprochen. Und enge Hosen erst! Huh, man muss es doch auch nicht übertreiben! Was kostet es Männer denn mal ein bisschen Rücksicht auf die weibliche Libido zu nehmen und sich nicht derart aufreizend zu kleiden?! Wer soll so denn einen klaren Kopf behalten? Immer dieses präsentieren der eigenen Reize. Wo ist bloß die gute Sitte geblieben?



      *Wer Sarkasmus findet darf ihn gern behalten.*

      • @Maxime Musterfrau:

        Super! 😋😂

      • @Maxime Musterfrau:

        Danke, besser hätte ich es nicht ausformulieren können.

      • @Maxime Musterfrau:

        Ach !



        Sie denken weibliche (frauliche) und männliche Sexualität sind gleich.

        • @Oliver Wagner:

          Ach! Aber nein, natürlich nicht, deshalb haben Männer ja das Recht Frauen sexuell zu belästigen. Sie können sich ja nicht zurückhalten! Das muss man doch verstehen, gelle?

        • @Oliver Wagner:

          Die Stärke der Libido? Ja sicher! Was die Selbstkontrolle ergo die persönliche, charakterliche Entwicklung in dieser Sache angeht haben zumindest auf Basis von Aussagen wie Ihren Frauen den Männern scheinbar allerdings einiges voraus.

          • @Maxime Musterfrau:

            Frauen sind eher pragmatisch

            • @Oliver Wagner:

              Ergo rationaler? Dann sollten Sie doch lieber uns die Lösung von gesellschaftlichen Fragen überlassen. Emotionen und Triebe sind da kein guter Ratgeber. Und wie Sie ja selbst zugeben disqualifizieren Sie sich für eine rationale Debatte über z.B. die Frage was ein Tatbestand sein sollte und was nicht.

    • @Oliver Wagner:

      Sich in der Öffentlichkeit zu entblößen ist doch bereits strafbar, für Frauen sogar noch mehr als für Männer. Außerdem fordert doch niemand das hinschauen oder starren unter strafe zu stellen, deshalb verstehe ich den Zusammenhang nicht wirklich. Ich als Mann schaue auch in Richtung von attraktiven Frauen versuche dabei aber natürlich nicht zu starren und sehe gar keinen Anlass irgendwelche Kommentare abzulassen.

      • @Blechgesicht:

        Ich wollte darauf hinweisen, dass visuelle Reize, die von Frauen ausgehen, auch als Belästigung gewertet werden können.

        • @Oliver Wagner:

          Ach du meine Güte, die armen Männer! Wir müssten ein Gesetz erstellen wonach Männer Frauen anzeigen, die zu sehr ihre körperlichen Reize zur Schau stellen, wenn sie über die Straße gehen. Das ist doch Belästigung. Wie alt sind sie denn, sehr geehrter Herr?

          • @Superlative:

            In einem Alter in dem ich für solche Reize empfänglich bin und dadurch genötigt werde zu reagieren.

            • @Oliver Wagner:

              Also ich bin ja dem Bier sehr zugetan. Nun nehme ich es allerdings nicht als Nötigung war, wenn mir ein schäumendes, prickelndes Pils vor die Nase gestellt wird. Ob ich es trinke ist schließlich meine Entscheidung. Niemand nötigt Sie also in irgendeiner Form und Art und Weise zu reagieren nur weil Sie etwas ausgesetzt sind, dass Sie attraktiv finden.



              Also Männer wie Sie müssen sich schon entscheiden: Will man auf das historische Klischee des rationalen, kontrollierten Mannes rekrutieren oder sind Männer nun irrationale, triebgesteuerte Wesen, die nicht zu bewussten Entscheidungen und emotionaler Kontrolle fähig sind. Erstere Setzung ist immer noch Basis der Begründung patriarchaler Dominanz. Ist aber das Zweite zutreffender, müssten Sie der erste sein, der eher Frauen die Entscheidungen in wichtigen Fragen überlässt u.a. was Gesetzesänderungen betrifft.

              • @Maxime Musterfrau:

                Jetzt aber im Ernst.



                Ich wollte einfach nur darauf hinweisen, dass eine besondere Betonung der sekundären Geschlechtsmerkmale durch aufreizende Kleidung auch als visuelle Belästigung gewertet werden kann



                Klar! Kein Mann hat ein Recht, deshalb übergriffig oder obszön zu reagieren!

              • @Maxime Musterfrau:

                Möglicherweise wissen Sie, dass solche Reize tief in unsere uralte Gehirnregion eindringen und sich Reflexe ( vergleichbar dem beim Niesen) einstellen.



                Jetzt können Sie einschätzen über welche Willenskraft die meisten Männer verfügen.

      • @Blechgesicht:

        Warum für Frauen mehr als für Männer? Exhibitionismus als Straftatbestand besteht nur für Männer, ansonsten kann man für Erregung öffentlichen Ärgernis belangt werden, und das sowohl Männer als auch Frauen.

        • @Christian Deinhart:

          Ich habe absichtlich nicht den Straftatbestand Exhibitionismus genannt weil unter anderem auch Erregung öffentlichen Ärgernis als Möglichkeit besteht und da haben Frauen das Problem das ein Nackter Oberkörper bei ihnen eher als Problem gesehen wird.

      • @Blechgesicht:

        Nur männliche Nacktheit ist eine Straftat.

        § 183 StGB Exhibitionistische Handlungen (1) Ein Mann, der eine andere Person durch eine exhibitionistische Handlung belästigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.

        • @Moby Dick:

          Ich habe absichtlich nicht den Straftatbestand Exhibitionismus genannt weil unter anderem auch Erregung öffentlichen Ärgernis als Möglichkeit besteht

          • @Blechgesicht:

            Bloße Nacktheit fällt da aber gerade nicht darunter.

    • @Oliver Wagner:

      Sie machen das Opfer zur Zielscheibe, also ist es Täter-Opfer-Umkehr! Es sind solche Sätze die eine gefährliche Realität schaffen, denn sie relativieren die Gewalt von Augenblicken.

      Ihr Kommentar zeigt wie leichtfertig die Realität verdreht wird, indem die Schuld verschoben wird und die Verantwortung nicht beim Täter gesehen wird. Statt über die alltäglichen Übergriffe zu sprechen, rücken sie das Verhalten oder Aussehen in den Fokus. Sie schieben die Schuld an dem Unrecht sogar den Betroffenen zu, indem Sie einer Vielzahl dieser Belästigung und Nötigung unterstellen.

      Solche Mechanismen finden sich leider immer wieder und Ihre Argumentation ist nicht nur falsch, sondern gefährlich. Es sind eben die kleinen Taten, welche zur Größe des Problem beitragen.

      Sie normalisieren hier also Gewalt, relativieren Taten und schrecken Opfer ab, sich zu äußern oder Hilfe zu suchen.

      Schämen Sie sich!

      • @Komm Unikat:

        Sie wissen vermutlich, dass aufreizende Kleidung in der Arbeitswelt nicht geduldet wird.



        Warum wohl?



        Sie kennen möglicherweise den rustikalen Ausspruch:



        Wenn der S....... steht, steht auch der Verstand

        • @Oliver Wagner:

          Es ist ganz einfach. Wenn ein Mann seinen Trieb so nicht unter Kontrolle hat, ist er eine Gefahr für die Gesellschaft. Er gehört eingesperrt.

        • @Oliver Wagner:

          Natürlich! Ein Mann hat seinen S…… nicht unter Kontrolle.

    • @Oliver Wagner:

      Oliver, ... Du hast es jedenfalls noch überhaupt nicht verstanden.

    • @Oliver Wagner:

      finde ich nicht gut von dir uns Männer hier als allgemeine sentimentale Weicheier darzustellen :( wiso spicht sich ein oliver für die deutsche burka aus

    • @Oliver Wagner:

      Ihre "Klarstellung" wirkt nach der vorigen misogynen Aussage höchstens wie ein ganz schlechter Witz. Aber das wird sich Ihnen kaum erschließen.

    • @Oliver Wagner:

      "Manche Frauen nötigen durch besondere Betonung ihrer sekundären Geschlechtsmerkmale geradezu Männer hinzuschauen ( -starren)"

      Soll das ein Witz sein?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ich habe jetzt eine geraume Zeit nachgedacht:



        Was ist daran witzig?

    • @Oliver Wagner:

      Sie sind ganz dicht an der Täter-Opfer-Umkehr.

      • @Il_Leopardo:

        Nicht ganz dicht, sondern bereits erfüllt. Außerdem sind es frauenfeindliche Aussagen.

      • @Il_Leopardo:

        Nicht wirklich, es gab (hoffentlich nicht mehr) vor kurzem einen TikTok "Trend" in dem Frauen in Fitnessstudios Männer beleidigt haben, weil sie kurz rübergeblickt haben. Das beschreibt Oliver gerade.



        Seltsamerweise habe ich schon miterlebt wie sich Frauen über die Kleidung von Männern aufgeregt haben, wenn eine hübsche Frau mit knapper Kleidung als Motiv auf Oberteilen abgebildet waren. Das wäre misogyn war dann die Aussage.

      • @Il_Leopardo:

        Es gibt Merkmale, die Männer anziehen sollen und das Ziel haben, dass es zur Paarung kommt. Das ist biologisch so gewollt, sonst würde es keinen Nachwuchs geben. Das funktioniert im ganze Tierreich so. Ja, auch Menschen sind Tiere. Auch bei anderen gibts es mal einen Tritt oder ein anderes eindeutiges Zeichen, dass die Weibchen keine Paarung wollen.



        Es gibt jedoch auch Frauen, die mit ihren Reizen ganz bewusst spielen, um anziehend zu wirken und z.B. so enge Hosen oder Shirts tragen, das man wirklich jede Falte sieht und der einzige Unterschied zum Nackt sein, die Farbe des Stoffes ist. Wenn sich diese Frauen dann wundern, dass es anzügliche Bemerkungen gibt, sollten die sich vielleicht auch mal Gedanken über ihr Auftreten machen.



        Falls jemand meint, dass man in heutiger Zeit etwas anderes von Männern erwarten darf: Dürfte man entsprechendes Wissen über Biologie nicht auch von Frauen erwarten?



        Dass wir uns soziologisch seit dem Neandertaler nicht wirklich weiter entwickelt haben, zeigt doch auch das egoistische Machtgehabe von Politikern und Wirtschaftbossen und der Frauen die ihnen wegen Geld und Macht hinterher rennen.

        • @Orten:

          Und so, wir sind jetzt Tiere. Und dann muss man verstehen, wenn sich Männer wie Tiere benehmen? Wir haben ein anscheinend anders ausgebildetes Hirn, lieber Orten, das uns die Fähigkeit gibt (auch Männern), Entscheidungen zu treffen, die nicht nur unseren Instinkten unterliegen. Wir können sogar entscheiden unseren Charakter auszubilden, unseren Sprachgebrauch zu ändern, wir können entschieden lernen Gewohnheiten zu entfernen, und und und. Vielleicht können Sie sich entscheiden darüber nachzudenken wie eng und befremdlich Ihre Aussagen sind.

        • @Orten:

          Dann sollten wir weiblichen Menschen-Tiere auf der Straße also regelmäßig zubeißen und Treten?

          Wenn "wir" nicht stark genug sind, uns zur Wehr zu setzen, ist nach dieser Logik letztlich auch eine Vergewaltigung okay - waren halt die falschen Klamotten - da hat die Frau in Biologie nicht aufgepasst.



          Armer Neandertaler...

        • @Orten:

          Würde man Geschmacklosigkeit und visuelle Beleidigung permanent verbal geißeln, käme man gar nicht mehr zur Ruhe. Mich hat das immer erstaunt, mit welchem Selbstbewusstsein diese Äußerungen getätigt werden. Gerade viele Männer sind da ausgesprochen dreist. Klar, kann man jedem zweiten Mann unterwegs irgendetwas in der Art zurufen, wie "ziemlich aus dem Leim gegangen", "Anzug steht dir nicht wirklich", ganz schlimm speziell in Deutschland die Hemdenwahl (billig, nicht blickdicht), von den Schuhen mag ich erst gar nicht anfangen. Oder erst das Haar ... Man macht das aber aus gutem Grund nicht. Das nennt man Benehmen. Es hat etwas mit Zivilisation zu tun.



          Was ist nun mit dem kurzen Rock? Das sollte jede Frau selbst entscheiden. Ebenso, ob sie sich die Haare färbt, ein weites oder enganliegendes Oberteil anzieht. Bemerkungen dazu sind einfach überflüssig und zeugen schlichtweg von mangelnder Erziehung.

        • @Orten:

          Bingo, Sie haben ebenfalls den Victim-Blaming-Contest gewonnen. Klargestellt: ein kurzes Dress ist noch lange kein Yes!!! Es liegt an Ihnen, Ihre tierischen Impulse zu kontrollieren und sich zivilisiert zu benehmen. Ihr geringschätziges Vokabular hinsichtlich der vermeintlichen Gedankenlosigkeit von Frauen, oder ihrer dürftigen Biologiekenntisse, gefolgt von der Klischeekeule zu dem Geld hinterherrennenden Frauen… lässt jedoch kaum darauf schließen, dass Sie eigenes problematischen Denken erkennen. Das ist… ziemlich schade

        • @Orten:

          Der Mensch hält sich allen anderen überlegen dank seines Großhirns. Natur wird rücksichtslos ausgebeutet und zerstört, tiere werden vermehrt und getötet wie es dem Menschen passt zwecks Nahrungsgewinnung und jetzt kommen Sie ausgerechnet bei diesem Thema mit dem Argument menschen sind ja auch nur Tiere ? Das ist absolut widerlich. Was glauben Sie passiert denn wenn die Frau dem Mann "einen Tritt verpasst um zu signalisieren dass sie keinen Bock auf Fortpfanzungsaktivitäten hat" ?Diese Täter Opfer Umkehr ist einfach nur unerträglich die durch Sie hier betrieben wird.

          • @Fairysheep:

            Es ist nunmal ne Tatsache, dass es diese biologisch von der Natur gewollten Reize gibt. Es ist ebenfalls ne Tatsache, dass es Frauen gibt, die bewusst damit spielen und sich ebenfalls genau darüber bewusst sind was sie damit bezwecken. Da stimme ich Orten voll zu. Das kann man jetzt leugnen wie man will, ändert aber nichts an der Realität.



            Natürlich muss Mann sich deswegen nicht Zwangläufig wie ein Vollidiot benehmen und natürlich gibt es zu viele die das tun. So viel überlegener ist Mensch in einigen Dingen den Tieren dann doch nicht, auch wenn er sich das gerne einredet.



            Und natürlich gibt es auch Frauen die sich durchaus dagegen zu wehren wissen ohne direkt vor Gericht zu ziehen. Wenn der Tritt an der richtigen Stelle landet, dann macht Mann so schnell erstmal garnichts mehr außer zusammensacken und nach Luft schnappen ;)



            Mit Täter Opfer umkehr hat das nichts zu tun, es gibt Täter und Opfer auf beiden Seiten und die Welt ist nicht nur schwarz-weiß. Nicht alle Männer sind Arschlöcher und nicht alle Frauen sind unschuldig und nett.



            Was für den/die eine/n ein Kompliment ist, das ist für den/die andere/n eine Beleidigung.

            • @PartyChampignons:

              Sie haben nicht verstanden was ich mit meinem Komentar sagen wollte. Von daher haben Sie sich leider unnötig Mühe mit Ihrer ausführlichen Antwort gegeben. Aber ich hätte evtl Mann und nicht Mensch schreiben sollen; sry my bad. Daher erkläre ich Ihnen gerne wie ich es gmeint habe. Und bitte unterstellen Sie mir danach nicht Männerhass, das wäre infantil. Also dann mal direkt gesagt. Dass gerade Männer (überwiegend übrigens cis, weiß gelesen und heteronormativ) die sich allen anderen immer so überlegen fühlen, weil sie ja ach so intelligent, toll usw. sind und sich das Recht rausnehmen jeden ohne Rücksicht zu behandeln wie es ihnen in den Kram past oder sich Ressourcen zu sichern; bei diesem Thema argumentieren "ach Gott!" wir sind ja auch nur Tiere und können gar nicht anders! DAS ist widerlich und in der Tat innerhalb dieses Kontextes eine Täter Opfer Umkehr. Und darauf hat der Beginn meines Kommentars hin auch abgezielt. Also bitte vor dem Schreiben erst gründlich das Großhirn benutzen. Vielen Dank.

            • @PartyChampignons:

              Relativieren ist kein Gegenargument.

            • @PartyChampignons:

              Verbale, sexuelle Belästigung beim Vorbeigehen ist nicht ok PUNKT

      • @Il_Leopardo:

        Das seh ich auch so. Eine Frau kann dich kleiden wie sie will!!! Keiner hat das Recht sie deshalb plump zu belästigen!