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Umweltbewusst reisenDie Bahn, der Familienschreck

Aus Klimagründen soll Fliegen teurer werden – zu Recht. Davor muss die Bahn aber günstiger werden. Und vor allem menschenfreundlicher.

Alles voll? Dann ab in die Hölle: den Ruhebereich Foto: dpa

Berlin taz | Es gibt da ein Kinderbuch über das Bahnfahren. Ich hab es dem Zweijährigen gekauft vor der ersten langen Bahnreise von Berlin nach Basel letztens. In dem Buch läuft das im ICE so: Die Menschen sind freundlich, alle entspannt, die Kinder spielen oder hören Musik, es kommt jemand mit Kaffee und Snacks vorbei – und: Es gibt ein Kleinkindabteil. Da sitzt eine tiefenentspannte Mutter, das eine Kind spielt auf dem bunten Teppich, das andere auf einer Art Schaukelpferd. Der Traum jeder klimafreundlichen Familie.

Irgendwo zwischen Frankfurt am Main und Mannheim, als ich das Buch mit dem Lütten das 38. Mal durchgeblättert hatte, wurde mir klar, dass das Science-Fiction ist. Denn in Wirklichkeit sind vor allem lange Bahnfahrten gar nicht menschenfreundlich. Schon gar nicht kinderfreundlich.

Dieses Kleinkindabteil aus dem Buch ist nicht weniger als ein Mythos, den sich Eltern auf Kindergeburtstagen erzählen. Ja doch, das gibt es wirklich, aber es handelt sich hier nur um ein – einzelnes – Abteil in einem ganzen ICE. Sechs Sitzplätze. Und die sind in der Regel acht Wochen im Voraus ausgebucht. Das Leben spielt nun ja aber nicht immer geplant.

Das Einzige, was Reisenden mit Kleinkind dann noch bleibt, ist, entsprechend zusammenliegende Sitze im Familienbereich zu ergattern. Das ist gegen jede Erwartung, aber auch nur ein stinknormaler ICE-Großraumwaggon, wo an der Wand eine entsprechende Banderole klebt. Wenn der auch voll ist, gibt es noch den Handybereich – und wenn der voll ist, kommt man in die Hölle, die sich Ruhebereich nennt.

Der Wickelraum ist immer am Ende des Zuges

Der Ruhebereich, wo das stundenlange Seufzen des Hintermanns klarmachen soll, dass das bei jedem vorbeiflitzenden ICE begeistert „Zug!“ rufende Kleinkind nicht alle so süß finden wie man selbst. Doch was ist die Alternative? Sollte man sich nun wirklich von der ganzen Reise abhalten lassen, weil der Typ hinter einem nicht mit Familien klarkommt? Oder einfach fliegen?

Egal in welchem Teil des Zuges man sitzt, der größte Sport aller Kleinkindeltern ist aber immer noch, den Kinderwagen irgendwo so zu verstauen, dass man ihn wiederfindet, er keinen Notausgang blockiert und nach Möglichkeit auch keinen ahnungslos vorbeilaufenden Menschen erschlägt. Wenn man das nicht so gut erledigt, kommt nämlich eine Schaffner_in und bittet freundlich darum, dass man das sperrige Ding in Luft auslösen soll – und was soll ich sagen, die Nerven liegen da meistens schon blank. Es wird dann unschön.

Während das alles für eine Familie mit zwei Elternteilen schon anstrengend ist, ist eine lange Bahnfahrt als Einzelperson mit Kleinkind wirklich ein Kraftakt. Wenn man zum 24. Mal den ICE rauf und runter läuft, weil dem Bewegungsdrang nachgegeben werden muss, wobei stets die Priorität ist, das rennende Kind vor einer Gehirnerschütterung zu bewahren.

Wenn man zum fünften Mal den einen Wickelraum aufsuchen muss, der immer am anderen Ende des Zuges liegt. Wenn man versucht, im Restaurant mit Kind an einem Tisch zu sitzen, der viel zu hoch ist. Oder man abwägt, ob weiterhin auf einen Kaffeewagen zu hoffen die Lösung ist, oder man es noch einmal wagt, mit Kind auf dem einen Arm und Kaffee in der anderen Hand durch den ganzen Zug taumelnd das Gleichgewicht zu halten.

Oder man, sofern ein Abteil ergattert wurde, stets inständig hofft, dass nicht zu viele Leute zusteigen, damit das Kind noch ein bisschen auf dem verdreckten Boden spielen kann – wo es in Wirklichkeit weniger spielt, weil Spielzeug sofort unter den Sitzbänken verschwindet, wo es dafür mehr eine endlose Menge an Essensresten und alten Keksen findet.

Die einzigen Menschen, die als Fahrgäste vielleicht noch schlechter gestellt sind als Menschen mit Kindern unter 14 (nach 14 wird es übrigens teurer), sind Menschen mit Hunden. Die zahlen nämlich ein Kinderticket von 6-14 Jahren für den Hund, kriegen dann aber nur einen Platz für den Menschen reserviert. Wenn der Hund nicht in eine Tasche passt oder ein besonderes Talent hat auf einer Pfote auf Frauchens Kopf zu balancieren, wird das schwierig.

Arme Klimaschweine ohne Auswahlmöglichkeit

Nun soll ja zu allen Unannehmlichkeiten, die es schon so gibt, neuerdings auch noch 2050 die Welt untergehen, weil wir seit vielen Jahrzehnten Klimaschweine sind, die den Planeten zugrunde gerichtet haben. Das heißt, wir sollten spätestens jetzt aufhören zu fliegen und die Bahn nehmen. Aber wie soll das gehen?

Bahn, Flieger, SUV oder doch den Zweimaster nehmen?

Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat schon nicht unrecht, wenn sie sagt, dass das Fliegen teurer werden muss. Denn oft kommt man für die Kosten einer einfachen ICE-Fahrt mit dem Flugzeug hin und zurück. Das steht in keinem Verhältnis zu dem Dreck, den man da produziert. Doch die Flugpreise sind einfach attraktiver.

Da hilft auch das Argument mit der Wartezeit am Flughafen nichts. Auch nicht der Einwurf, die öffentliche An- und Abreise zum Bahnhof koste ja mit dem Ticket der Bahn nichts. Der Mensch ist eben ein gar einfaches Geschöpf. Und leider ist der Mensch immer öfter auch noch arm. Während sich gutbetuchte Menschen vielleicht aussuchen können, ob sie aus Klimagründen Bahn, Flieger, SUV oder doch den Zweimaster nehmen, ist das für ein mittleres Einkommen und Geringverdiener sicher nicht die drängendste Frage.

Verkehrs-Scheuers einzig gute Idee

Der Grünen-Politiker Dieter Janecek machte letztens im Münchner Merkur den gar nicht so schlechten Vorschlag, dass jede Bürgerin und jeder Bürger drei Flugreisen (hin und zurück) pro Jahr bekommen könne, mit denen er dann auch handeln könne. Inspirieren ließ er sich da vom Mobilitätsforscher Andreas Knie. Das mag nicht aller Probleme Lösung sein, aber dass wir weniger fliegen sollten, ist ja durchaus Konsens.

Dass es gar nicht erst richtig dazu kam, den Gedanken differenziert zu betrachten, lag wohl auch daran, dass sofort ein verbal faustschwingender Christian-„Wir arbeiten alle so lang für den Staat“-Lindner um die Ecke bog und das böse V-Wort benutzte. Das Letzte, was die Grünen auf ihrer Welle gerade brauchen können, ist, als „Verbotspartei“ zu gelten.

Die einzige ansatzweise gute Idee, die Verkehrsminister Andreas Scheuer in seiner politischen Karriere bisher hatte, ist, dass die Bahntickets günstiger werden müssen. Die Bahn solle die Fahrkartenpreise auf bestimmten Strecken senken, sagte er der Bild, und schon im April hat er angekündigt, dass er die Mehrwertsteuer auf Bahntickets von 19 auf 7 Prozent senken möchte. Vor der Verursachung von Flugscham warnte er allerdings.

Aber wenn wir ehrlich sind, ist Fliegen doch auch ohne Scham ziemlich scheiße. Klar, für Kinder ist das spannend, aber es hat doch niemand langfristig Spaß daran, 10.000 Meter über dem Boden in einer Sardinenbüchse festgeschnallt zu sein und sich vorher und nachher die Füße platt zu stehen. Menschen mit Fernbeziehung oder Leute, die beruflich fliegen müssen, haben oft keine andere Wahl. Aber alle anderen sollten sie haben.

Große Chance für die Bahn

Während also alle darüber reden, wie man das Fliegen unterbindet, kann das nicht der einzige Ansatz sein. Das Bahnfahren muss dringend attraktiver werden. Es ist ein großes Rätsel, dass die Deutsche Bahn offenbar aber gar nicht in der Lage ist, auf die aktuellen Entwicklungen zu reagieren. Dabei ist das doch die Gelegenheit: Es gibt eine junge, hartnäckige Bewegung für den Klimaschutz, die Grünen werden stärker, die Leute kapieren langsam, dass sie etwas tun müssen.

Jetzt muss die Deutsche Bahn etwas tun. Wieso gibt es keine Kinderwaggons, keinen Hundewaggon, kein Restaurant mit Hochstühlen, keine Abteile mit Mülleimern, die größer sind als eine Handtasche, keine Wickeltische, keine großen Gepäckablagen für Kinderwägen, keine Schlafabteile, in denen man mal nicht nur sitzend gegen eine Scheibe sabbernd etwas Kraft sammeln kann, keine Schließfächer für seine Wertsachen im ICE? Und wieso ist das Bahnfahren eigentlich so verdammt teuer?

Es ist alles komplizierter, als es scheint, schon klar. Ziemlich einfach wäre es aber einfach mal, die Sitze aus den Ersten Klasse zu reißen und Platz zu machen für die Menschen, die den Platz brauchen. Diese Zweiklassensache ist so 90er Jahre.

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159 Kommentare

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  • Ich fahre mit Kleinkind auch öfter alleine Zug, auch quer durch Europa beruflich oder im Urlaub. Wir schlängeln uns auch durch volle Züge, mein Kind sucht sich dabei gezielt andere Kinder zum spielen und ich hole dann das Gepäck nach und die dankbaren Eltern die nun ebenfalls zufriedene beschäftigte Kinder haben rücken für mich zusammen oder wir überreden ohnehin von Kindern genervte Sitznachbarn auf den freien Platz zwei Waggons weiter zu wechseln - wenn ich meinem Kind dann zuflüstere es soll doch mal so laut es kann schreien nur so zum Spaß - klappt das meist ohne Probleme. Auch ich träume natürlich von ganzen Spielzeugwaggons mit einer Bar für Papas und Mamas und Bodenfläche mit Matten und Spielzeug für die Kinder - wenns geht gleich noch mit Kinderbetreuung (letzteres gabs mal!) damit ich mal ne Stunde arbeiten kann oder lesen oder Film gucken oder alleine aufs Klo gehen ... aber schon jetzt find ich Bahnfahren bequemer mit Kind als Autofahren oder fliegen. Mein fliegender Bekanntenkreis mit Kindern berichtet mir regelmäßig von Horrorflügen für alle Beteiligten weder Papa mit schreiendem Kind kann mal woanders hin noch die genervten Sitznachbarn das eskaliert dann auch mal ... Und Autofahrten die wir öfter unterwegs im Mietwagen oder per Anhalter haben wenns anders nicht weitergeht also angeschnallt stillsitzen eine Zumutung. Die gewaltigen staatlichen Investitionen in eine Klimafreundliche Mobilität die wir jetzt brauchen ist eigentlich einfach denn die Technik den Zug haben wir schon seit 200 Jahren muss nur Flächendeckend ausgebaut werden. Die gegen jede Überlebensvernunft weitere Bevorzugung von Verbrennungsmotoren bei der Mobilität sind irre. Und bald sehr viel teuer mit Klimakatastrophen zu überleben die wir dann nicht mehr aufhalten können. Also nein zum abwarten. Die Verkehrswende müssen wir alle einfordern. Jetzt.

  • Bahnschimpf

    Jetzt gibt es schon die Wortneuschöpfung "Flugscham". Ich denke, es sollte im Deutschen auch ein Wort für das Schimpfen über die DB geben. Mein Vorschlag: Bahnschimpf statt Flugscham... Wenn wir nämlich nicht fliegen, sondern Bahn fahren, können wir mitschnacken bei Schimpferei über die DB. Es gibt aber auch andere Geschichten, wie meine Tochter (12), die noch nicht an "Bahnschimpf" gewöhnt ist, betont. Sie erinnert sich immer gern an alle unsere Bahnfahrten (wir sind in Deutschland immer mit der DB unterwegs). Aber tatsächlich: Das Alter um ca. 2 Jahreherum ist das anstrengenste Bahnfahralter, daran erinnere ich mich auch ... aber die Kinder werden ja größer. Dann gibt es auf einer langen Reise z.B. ein ganzes Buch vom Sams vorgelesen (mit einem zuhörenden und kichernden halben Abteil), einen Marathon an Würfelspielen oder gemütliches Picknicken im Zug (ja, auch wenn wir manchmal auf dem Boden zwischen zwei Abteilen sitzen mussten). Daran erinnern wir uns trotz allem gern. Der Autorin wünschen wir also nur Mut beim "Dranbleiben am Zugfahren mit Kind " :-)

  • Gerade fuer einzelne Erwachsene mit Kind(ern) ist die Erste Klasse oft eine relativ preiswerte Alternative, da nur eine Person zahlt und die Kinder die erste-Klasse-Vorteile gratis bekommen.Zu "privaten" Reisezeiten sind da auch nicht so viele Geschaeftsleute unterwegs.

    Warum dann das: "Ziemlich einfach wäre es aber einfach mal, die Sitze aus den Ersten Klasse zu reißen und Platz zu machen für die Menschen, die den Platz brauchen."

    • @meerwind7:

      Die Fliegerei macht es mal wieder clever vor. Bei vielen Inlandsflügen wird die Business-Class durch eine verschiebbare Trenneinrichtung mit Vorhang innerhalb von Sekunden flexibel an den Bedarf angepasst, zumal die Bestuhlung ohne die gleiche ist.

      Wäre natürlich bei der Bahn auch ganz interessant, wenn sich die 1. Klasse bedarfsweise anpassen ließe. Da die Bestuhlung im ICE aber eine Andere ist, bliebe nur, den roten 1.-Klasse-Balken (Trennlinie auf dem Fußboden) zu verschieben oder verbal die erste Klasse für "Economy"-Reisende freizugeben.

      Im ICE stellt sich diese Frage eigentlich gar nicht so häufig, da die 1. Klasse gut frequentiert ist. Bei den Produktkategorien IC und RE sieht es ganz anders aus, in der S-Bahn sollte man die 1. Klasse auf den Prüfstand stellen.

  • f) Buchungsprobleme: Ich hatte vor einigen Jahren mal das Problem, dass beim 500-Punkte-Upgrade in die 1. Klasse das im ganzen Buchungsdialog vorhandene Familienkind (6 - 14 Jahre) plötzlich auf dem PDF des Online-Tickets nicht mehr ausgewiesen war. Ich hatte die Problematik in Frankfurt (Main) Süd im Detail erläutert, Stempel rauf, kein Problem. Nächster Tag, gleicher Mist mit der Buchung, in Bremen Hbf. gestrandet. Der DB-Mitarbeiter hatte telefonische Rücksprache gehalten, das kostenlose Familienkind wird nicht nachgetragen. Ging dann nach Vorlage des Tickets vom Vortag mit dem Eintrag vom Frankfurter-Kollegen abgenervt plötzlich doch. Die Fachabteilung der Bahn konnte auf meine Beschwerde hin den Fehler nicht reproduzieren und geht von einem temporären Problem im Portal der DB aus.

    Ich akzeptiere das, was bei der Bahn aber fehlt ist die Kulanz. Das Familienkind (6 - 14 Jahre) reist ohnehin kostenlos, da kann man das ruhig mal ohne Showeinlage das Ganze unbürokratisch nachtragen. Fakt ist, ich habe bereits erfolgreich Online-Tickets in dieser Konstellation gebucht und bin sehr sicher, dass die inkludierte Platzreservierung beim 500-Punkte-Upgrade in die 1. Klasse bei fehlender Platzreservierung des Familienkindes (6 - 14 Jahre) das Problem verursacht. Deswegen reserviere ich fortan immer einen Sitzplatz für das Familienkind dazu.

    g) Lounge: Mich ermüden diese kleinkarierten Diskussionen mit DB-Mitarbeitern, ob das auf dem Ticket ausgewiesene Familienkind mit in die Lounge darf, da das Ticket angeblich nur für eine Person gilt - zuletzt geschehen in Frankfurt Hbf. Zitat aus den Nutzungsbestimmungen: „Kinder unter 15 Jahren, die auf einem zum Zutritt berechtigenden 1. Klasse-Fernverkehrsfahrschein eingetragen sind, haben automatisch Zutritt in die DB Lounges und gelten nicht als Begleitperson."

    Als Bahn-Kunde mit Kind bist du immer in der Beweis- sowie Nachweispflicht und durchläufst eine Qualifikation zum Tarif- und Terminologieexperten für ÖPNV.

  • Ich bin grundsätzlich immer einverstanden, wenn mehr Komfort und Service für weniger Geld angeboten wird. Auch meinen Bäcker wollte ich schon einmal davon überzeugen besseres und größeres Brot für weniger Geld anzubieten, leider mit wenig Erfolg.

    Ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass es bei der Bahn Dinge zu verbessern gibt, aber dieser Beitrag ist mir zu jammervoll geschrieben. Nach dem Motto, wenn ich schon was für den Klimaschutz tun will, dann soll das bitte auch komfortabler sein.

    Ich fahre viel ohne und seit vier Jahren auch mit Kindern Bahn und habe den Eindruck, dass sich auch die Kinder daran gewöhnen müssen und können, so dass zu Letzt auch eine 10 stündige Reise machbar war (2 und 4 Jahre).

    In den letzten vier Jahren hat sich eine Menge getan. Für die Kleinkindabteile muss immer noch früh gebucht werden, (ist für mich mittlerweile nicht mehr wichtig), aber das könnte ausgeweitet werden. Der Familienbereich ist aber dazu gekommen und im neuen ICE von Berlin nach München, gab es jetzt auch deutlich mehr Platz für Buggys und Gepäck.

    Aber ja, die Bahnfahrt dauert länger und das bedeutet, dass wir unsere Kinder länger betreuen/bespaßen müssen.

    Das größte Einsparpotenzial der Bahn liegt übrigens darin, das die Fährt länger dauert. Ich weiß, dann lohnt sich das Wochenende in Zürich für Hamburger doch gar nicht mehr, von dem in Madrid gar nicht zu reden.

    Das Grundproblem bleibt eben das gefühlte Recht auf beliebige Mobilität. Ich glaube nicht daran, dass sich der Klimawandel eindämmen lässt ohne das wir unser Leben ändern müssen, auch wenn die meisten in der Politik uns das heute noch erzählen. Und das wird auch die Mobilität betreffen.

    So muss bei der Ferienfahrt nach Spanien eventuell ein Zwischenstopp eingelegt werden. In diesem Sinne fände ich übrigens Spielplätze direkt am Bahnhof eine tolle Sache, da würde ich auch mal auf halber Strecke einen Anschlusszug später nehmen, damit sich die Kinder mal austoben können :-)

    • @uwe_:

      Allein im Frankfurter Flughafen gibt es neun schicke Spielplätze mit unterschiedlichen Themenwelten:

      Terminal 1 A, Ebene 2, nahe Gate A 50



      Terminal 1 A, Ebene 3, nahe Gate Z 24



      Terminal 1 Z, Ebene 3, nahe Gate Z 50



      Terminal 1 B, Ebene 2, nahe Gate B 22



      Terminal 1 C, Ebene 2, nahe Gate C 16



      Terminal 2 D, Ebene 3, nahe Gate D 1



      Terminal 2 D, Ebene 2, nahe Gate D 21



      Terminal 2 DE, Ebene 4 (neben McDonalds)



      Terminal 2 E, Ebene 3, nahe Gate E 4

      Die Benutzung der öffentlichen Toiletten ist im Flughafen kostenlos, der Flughafen ist gepflegt und ein gut bewachter Sicherheitsbereich.

      Da muss die Deutsche Bahn erstmal herankommen, wenn ich zum Vergleich an den Hauptbahnhof von Frankfurt am Main denke, dann ist das kein Ort an dem man freiwillig verweilen möchte, sondern ein Dreckloch und Kriminalitätsschwerpunkt.

      Selbstverständlich sind die Toilettenanlagen im Bahnhof nicht kostenlos, sondern werden mit Gewinnerzielungsabsicht als "rail & fresh" fremdbewirtschaftet. Kostet 1 €, der im Gegenzug ausgegeben Wertbon zu 0,50 € ist Dank Einlösebedingungen für die meisten Reisenden wohl eher nutzlos.

      Auf dem Bahnhofsvorplatz und dem angrenzenden Bahnhofsviertel in Frankfurt am Main sieht es auch nicht viel besser aus. Ich würde mir bei einem Spielplatz im Drogen- und Rotlichtmilieu Sorgen um vergessene Spritzbestecke und menschliche Hinterlassenschaften machen.

      Eigentlich gilt das mehr oder Minder extrem für viele Hauptbahnhöfe in Deutschland.

      Dass es auch anders geht, zeigt übrigens das Kinderabteil der finnischen Bahn (siehe hier: www.dreamingtoday....teil-zug-finnland). Die Deutsche Bahn hatte zumindest vor einigen Jahren in EC und ICE mit Spiellandschaften ausgestattete Kleinkindabteile, diese wurden m. E. auch wieder aufgegeben.

      Der Hammer ist aber: Beim ICE ist das Abteil in Wagen 9 mitnichten nur ein Kleinkindabteil, sondern wahlweise auch das Konferenzabteil.

      • @kreien:

        Bei diesem Kommentar weiß ich nicht ob ich lachen, oder weinen soll. Die Welt versinkt im Klima-Chaos und Sie zerstören die Umwelt noch ein bisschen mehr, nur weil sie sonst 1€ (!) für die Toilette zahlen müssen?

        Ihnen ist aber klar, dass die realen Mehrkosten, die durch Klimaschäden und Subventionen diesen Euro bei weitem übersteigen.

        Ich finde es übrigens absolut abscheulich, dass immer über die Bahn an sich gemeckert wird.



        Es liegt nicht am System Schiene, oder am Unternehmen Deutsche Bahn AG, sondern an der Politik!



        Die Ü50-Generation, die fröhlich CSU wählt, ihren 70kg-Hintern in einem 2-Tonnen-SUV/Blechberg durch die Welt bewegt und jeden Sommer in den Urlaub fliegt interessiert es aber leider nicht, wie es in 50 Jahren auf der Erde aussieht.

        Was ein Wahnsinn!



        Wie kann man nur so egoistisch sein?

        Die Bahn wäre mit den richtigen Investionen sicher sogar wesentlich entspannter, als das Auto, aber leider haben wir den lieben Auto-Scheuer als Verkehrsminister :-(

        • @J39g:

          Sie können aufatmen und lachen. Erstens ist Wochenende und zweitens liegt hier ein Missverständnis vor:

          Ich fahre täglich mit der Bahn, deswegen habe ich ja auch eine BahnCard 50, ohne Ende Bahn-Bonus-Punkte und kann gut aus der Perspektive eines Bahnkunden mit jahrzehntelanger Erfahrung berichten.

          Die Tatsache, dass ich mit Wohnort Frankfurt am Main mit den Kids des Öfteren mit der S-Bahn (RMV-Jahreskarte gell) zum Fraport fahre, verleitet Sie augenscheinlich zu der irrigen Annahme, dass ich Vielflieger bin. Der Gedankengang, dass ich aufgrund der kostenfreien Toilette im Flughafen das Flugzeug als Verkehrsmittel bevorzugen würde, finde ich sehr kreativ.

          Da ich den Bahn-Comfort-Status habe (> 2000 Statuspunkten), kann ich mit meiner BahnCard jederzeit in die Lounge und da auch Pipi machen - erspart immerhin die fremdbewirtschaftete 1-€-Abzocke.

          Ich habe mit den Kids auch ohne Flugticket 'ne Menge Spaß in Fraport und all seinen Einrichtungen. Trotzdem: An der Referenz "Flughafen" muss sich die DB Station & Service AG als 100%ige Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn AG messen lassen. Frankfurt Hbf. schneidet dabei als so eine Art Erlebnisbahnhof ab.

          • @kreien:

            Da bin ich aber echt erleichtert.

            Ich hatte das mit dem Flughafen wohl etwas missverstanden und die Sache mit der Toilette natürlich sehr überspitzt formuliert.

            Das man den Flughafen als Spielplatz und Erholungsort nutzen kann, darauf wäre ich nie gekommen;-)

            Sie haben ja auch Recht, dass es bei der Bahn in einigen Bereichen einen sehr großen Nachholbedarf gibt, da die Politik Jahrzehntelang versagt hat (aktuell macht sich B. Scheuer ja etwas Sorgen um seine Wähler und ist plötzlich doch bahn-freundlich).

            Aber wie bereits gesagt



            Man kann nicht immer über "die böse/blöde Bahn" meckern, wenn man davor selbst die CSU gewählt hat.



            Mir tun vor allem die Mitarbeiter leid (ich habe viele Freunde und Bekannte bei der Bahn), die sich jeden Tag größte Mühe geben und denen täglich gesagt wird, wie schlecht sie ihre Arbeit doch machen...

            Das darf so nicht bleiben!

  • Ich bin seit mehr als 20 Jahren mit verschiedenen eigenen Kindern mit der Deutschen Bahn unterwegs (BahnCard50) und kann eigentlich nicht klagen. Die Tickets sind günstig, Familienkinder fahren kostenlos auf dem Ticket der Eltern mit, +City ist eine gute Sache. Ich habe allerdings auch Strategien, um die Laune nicht kippen zu lassen. Wir können auch im supervollen Zug 4 h auf einem Koffer sitzend Spaß haben - ohne andere Mitreisende zu nerven. Geht auch mal schief, aber in der Regel flutscht alles.

    Es gibt bei der DB aber auch Dinge mit Verbesserungspotenzial, Einiges ist haarsträubend:



    a) Es ist bei der Buchung bekannt, dass Familienkinder mitreisen, warum wählt das Buchungssystem automatisiert Plätze im Ruhebereich aus? Ich passe das dann händisch an.

    b) Kinderwagen: Warum gibt es keine Nische für Kinderwagen und Hilfsmittel? Im ICE4 ist noch weniger Platz bei den Ein- und Ausstiegen, ich finde das z. B. im TGV ganz pfiffig gelöst.

    c) Bordbistro: Reisende benutzen den niedrigen Tisch für Rollstuhlfahrer und kleine Menschen als Sitzplatz - stört das Personal nicht. Aber, ... wer ein Kindermenü bestellen will, muss auch ein Kind dabei haben, das Vorzeigen einer entsprechenden Fahrkarte nützt nichts. Bezahlen mit EC-Karte geht nicht und Wechselgeld ist auch knapp, sodass zu jedem Schein einen flotten Kommentar gibt.

    d) Rollstuhl: Ein ICE hat je nach Länge max. 4 (!) Rollstuhlplätze bei 832 Sitzen (ICE4), jede Straßenbahn hat mehr Rolli-Plätze und eine passende Hebebühne, die Hublifte der DB und das Ganze personal- und kommunikationsintensive Drumherum des DB-Mobilitätsservices sind nicht Stand der Technik. Das Reisen mit mobilitätseingeschränkten Kindern ist eine Zumutung. Es bedarf dringend einer gesetzlichen Regelung, was hier Mindeststandard für selbstbestimmtes Reisen sein muss.

    e) Familienabteil: War lange Zeit nicht online zu buchen, sondern nur am Schalter. Bei mir immer ausgebucht bzw. mit Laptop-Leuten belegt, die sich weigern den Platz zu räumen.

  • Zitatanfang

    "Die einzigen Menschen, die als Fahrgäste vielleicht noch schlechter gestellt sind als Menschen mit Kindern unter 14 (nach 14 wird es übrigens teurer), sind Menschen mit Hunden. Die zahlen nämlich ein Kinderticket von 6-14 Jahren für den Hund, kriegen dann aber nur einen Platz für den Menschen reserviert. Wenn der Hund nicht in eine Tasche passt oder ein besonderes Talent hat auf einer Pfote auf Frauchens Kopf zu balancieren, wird das schwierig."

    Zitatende

    Vielen Dank für diese brilliante Beschreibung! Damit hatten wir viel Spaß beim Frühstück. Ansonsten eine gute Beschreibung des Bahnalltags.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Als ich um 1990 mit meinen beiden Kindern im Vorschulalter alle zwei Monate meine Eltern besuchte, damit Großeltern und Enkelkinder sich nicht entfremden und Mama auch mal ein freies Wochenende hat, da nahmen wir oft die Bahn. Das war recht entspannt. Zwischen der bayrischen Kreisstadt und Hannover gab es damals noch eine direkte Zugverbindung mit einem Vorläufer des Interregio, sodass wir nur einmal auf der langen Strecke umsteigen mussten, was mit zwei Kleinkindern plus Gepäck durchaus eine Herausforderung ist. Heute fährt zwar zwischen Würzburg und Hannover der sehr viel schnellere ICE, die Reise dauert aber wegen drei Umstiegen länger als vor 30 Jahren, wäre heute für mich auch ohne Kleinkinder keine Option mehr. Die Abteile waren gefühlt geräumiger als in den heutigen ICEs. Die Fahrgäste waren immer sehr hilfsbereit.

  • Was die Egomanie im Nutzen der Ruhebereiche angeht: Als ich monatlich pendeln musste, hatte ich kleine ausgedruckte Zettel dabei, auf denen ich höflich um Ruhe gebeten habe, darauf hinwies, dass es sich hier um den Ruhebereich handelt und dass für (mich als) Mitreisende kein Interesse an den ach so wichtigen Gesprächen von Handynutzer*innen bestehe.



    Einfach mit einem Lächeln in die Hand gedrückt, weggegangen – Ruhe war.



    So habe ich versucht, meiner eigenen Aggression Ruhestörern gegenüber auszuweichen. Denn wenn frauman es zu lange ertragen muss, dass sich andere nicht ganz normale Regeln halten (können), steigt das Aggressionspotenzial (bei mir) unweigerlich.… 😇 .

  • Ja, die Idee hatte ich auch. Als die Ministerin schreit: Fliegen muss teurer werden, kommt niemand auf die Idee, dass Bahnfahren auch günstiger werden müsste. Wenn eine Bahnfahrt von Berlin nach München den gleichen Preis kostet, wie Fliegen, dann fliegt bald niemand mehr. Der Zeitvorteil ist eh gleich null. Es ist ein Katastrophe, dass anno schießmichtot, Bahn und Post privatisiert wurden. Das Ergebnis sehen wir jetzt. Und wenn wir mal nach Japan schauen, da werden die Passagiere schon nervös, wenn die Bahn eine halbe Minute zu spät kommt. Es könnte doch etwas passiert sein! In Deutschland wartet der Bahn"gast" über Stunden, und findet das ganz normal. Also: Pünktlichkeit wie in Japan und der Schweiz und billigere Tickets, und das Fliegen würde bald ganz aufhören. Natürlich gehören dazu auch steuerliche Änderungen und auf jeden Fall die Besteuerung von Kerosin. Ich traue unseren Politikern nichts zu, außer dass es für alle wieder einmal viel viel teurer wird!

    • @Wilfried Bergmann:

      Die japanischen Bahnen sind uebrigens privatisiert. Sie koennen ebenfalls Aktien kaufen.

  • taz: "Aus Klimagründen soll Fliegen teurer werden – zu Recht. Davor muss die Bahn aber günstiger werden. Und vor allem menschenfreundlicher."

    Nicht nur günstiger und menschenfreundlicher, sondern auch pünktlicher.

    "99 Prozent aller Züge kommen in Japan, China und Taiwan pünktlich an. Und als unpünktlich gilt dort bereits eine Verspätung von einer Minute. Obwohl die Deutsche Bahn Züge bis sechs Minuten Verspätung noch als pünktlich definiert, erreichen hierzulande noch nicht mal 79 Prozent aller Fernzüge ihren Zielbahnhof rechtzeitig." [tagesschau.de - 2018]

    ***Die Deutsche Bahn ist technisch auf dem Stand des 19. Jahrhunderts | heute-show vom 30.11.2018***



    www.youtube.com/watch?v=VvU7AqRplMU

    • @Ricky-13:

      Vor 25 Jahren wurde der überschuldete Staatsbetrieb Deutsche Bahn zum privatrechtlichen Konzern. Die damals beschlossenen Einsparungen spüren Fahrgäste heute mehr denn je. Aber was soll man hier endlos schreiben, wenn die momentanen "Großmeister des deutschen Kabaretts" das in 8 Minuten viel besser erzählen können.

      ***25 Jahre Bahnreform: eine Erfolgsgeschichte - Die Anstalt vom 29.01.2019 | ZDF***



      www.youtube.com/watch?v=AV_TXjFc5I8

  • Noch ein Problem. Warteräume gibt es ja nicht mehr. Was macht man (oder besser Frau), wenn man Nachts zwischen 2 und 5 Uhr in Frankfurt Hbf auf den Anschlusszug warten muss.

    Bis vor nicht allzu langer Zeit stellte sich die Frage nicht. Da bin ich mit dem City Nightline gefahren. Aber den hat man eingestellt.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      In den Großstädten gibt es die DB Lounge. Dafür braucht man allerdings ein 1. Klasse Ticket. Die Öffnungszeiten sind von Stadt zu Stadt verschieden.

      Drin bekommt man Getränke und Snacks für lau. Nur die Zeitungen muss man zerfleddert zurückhängen.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Auch reingefallen :-)

    • 0G
      06831 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      Geht mir ebenso. Was macht man oder besser Frau da?



      Die Nightlife wurde nach Österreich verkauft und erfreut sich dort zunehmender Beliebtheit.



      Alles was falsch zu machen ist, macht die DB, versprochen.

      • @06831 (Profil gelöscht):

        Die Begründung für die Abschaffung war "unrentabel". Komischer Weise waren die Züge aber immer gut besetzt.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Die Gegend um den Frankfurter Hauptbahnhof ist natürlich alles andere als einladend.



      Die angenehmste Variante wäre vermutlich sich in die Lobby oder an die Bar eines der angrenzenden Hotels zu hocken. Da ist die Asi-Quote am niedrigsten um die Zeit.

      Noch "besser" hat man es nur in Bonn: www.general-anzeig...rticle3994349.html

      • @Januß:

        Ich war ja so naiv zu glauben, wenn ich 1. Klasse fahre, könnte ich in die gerühmte DB Lounge gehen. Die hat aber nur von 6.00 - 22.00 geöffnet. Sehr kundenfreundlich...

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @warum_denkt_keiner_nach?:

          Hoppla, hätte ich das vorher gelesen, hätte ich das da oben nicht geschrieben.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Wenn Sie sich beim Bahn Bonus Programm anmelden und im Jahr 2000 Euro für Bahnfahren ausgeben dann können sie die Lounge auch kostenfrei ohne 1. Klasse Ticket nutzen. Das ist für Vielfahrer tatsächlich die angenehmste Alternative. Auf den Wert kann man auch recht schnell kommen, indem man nicht nur sein eigenes, sondern auch die Tickets von mitreisenden über sein Konto bucht.

          Ja das ist ne echte Sauerei, wie die Bahn sich das zurecht legt. Wie gesagt, sowas würde man bei der Lufthansa/Swiss/.. nie erleben und selbst wenn wäre das nicht so problematisch, da Flughäfen, im Gegensatz zu Bahnhöfen, nicht die Epizentren lokaler Kleinkriminalität sind.

          Wenn Sie das mit der Hotelbar in Erwägung ziehen würde ich es im Garden Inn probieren, allerdings dringend dazu raten den fünfminütigen Fußmarsch durch die Kaiserstraße anzutreten und nicht durch die Taunus- oder Niddastraße.

          • @Januß:

            Danke für die Tipps. Da ich nicht gern in Bars rumlungere, habe ich mich mich für eine andere Verbindung entschieden. Mit 3 verschieden Regionalzügen nach Mannheim. Ist zwar wesentlich unbequemer, aber dafür hat man nicht mitten in der Nacht lange Aufenthalt.

            Ich vermisse den City Nightline.

  • Auf die Gefahr hin, zu wirken als ob die Bahn diesen Text finanziert, ich habe ganz andere Erfahrungen.

    Die Familie meiner Frau lebt an der Küste. Einmal in der Nähe von Hamburg, einmal in Lübeck.



    Ja man muss das Kinderabteil im Voraus buchen. Aber wer sich am Freitag Nachmittag entscheidet, Sonntag Früh mit dem Zug zu fahren, wird meist das Leben in vollen Zügen genießen dürfen. Ob nun mit, oder ohne Kind.



    Und der ICE von Leipzig nach Hamburg, den man auch bei der Fahrt nach Lübeck nutzen kann, ist meist einer der neueren die auf jeder Rollstuhltoilette einen klappbaren Wickeltisch haben.

    Sollte die Bahn billiger werden? Ja.



    Sollte die Züger sauberer werden? Ja.



    Sollten die Züge endlich mal pünktlich fahren? Scheiße Ja!



    Ich habe mit meinem Kleinen (jetzt fast 5) vielleicht nicht so schlechte Erfahrungen gemacht, weil wir nach HH nicht umsteigen müssen, aber es geht schlimmer. (Bus, ebenfalls mit Kind schon probiert...)

    Und ich gebe zu, ich bin auch ein Klimaschwein, die Frage ob ich für klimaneutrale Beförderung mehr bezahlen will, beantworte ich am Ticketautomaten immer mit NEIN!

    • @derSchreiber:

      Versuchen Sie bitte nicht sich hier in irgendeiner Form, für irgendetwas zu rechtfertigen. Die moralisch/ökologischen Anforderungen einiger Foristen hier, können nur eben jene selbst, oder aber maximal noch drei bis vier weitere lebende Personen auf diesem Planeten erfüllen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Weidle Stefan:

        Genau, machen Sie weiter. Lassen Sie sich nicht stören.

        Das nenne ich Debattenkultur vom Feinsten. Analog dazu, wenn sich Lärmverursacher über das Ruhebedürfnis von Menschen (s.o.) beschweren.

        Wo kämen wir denn hin, aufeinander Rücksicht zu nehmen? Nehmen wir doch den Maßstab der Mehrheit: wohin dieses 'Denken' geführt hat, wissen drei, vier Deutsche noch genau.

        Heute muss die Abwehrleistung (psychologischer Terminus, igitt, fast so schlimm wie Moral) von Menschen schon seltsame Winkelzüge veranstalten.

        Ihre Offenheit ist ein passendes Spiegelbild. Danke.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          So viele Sätze nur über einen Kommentator. Aber was wollten zum Thema sagen?

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @derSchreiber:

      Auch Ihre sympathische Offenheit reicht nicht zur Absolution.

      Soviel dazu-

  • Jau, keine Frage - der Wickeltisch gehört immer zentral ins Bordrestaurant und nicht an's Ende des Zuges. Das wäre auch schon rein geruchstechnisch sehr viel passender (;-))

  • 0G
    06831 (Profil gelöscht)

    Liebe Rosmarin,



    ihrem Satz, Eltern mit Kindern finanzieren den Komfort, muss ich widersprechen.



    Ich zahle meine Bahnfahrkarte ausschliesslich aus meiner eigenen Tasche :-)

  • Weil ich gerade auf Fahrradtour die Donau entlang bin, kann ich dazu beitragen: Die deutsche Bahn kann sich von der österreichischen eine riesen Scheibe abschneiden. Selbst in kleinen Käffern sind die Bahnhöfe vorbildhaft, mit Aufzügen für Fahrräder und Rollstühle. Und auch in den Zügen ist Fahrradmitnahme supereasy, mit extra Fahrradstellplätzen und keinesfalls so ein schwerfälliges Gedöhns wie in Deutschland.

    • @Motz Christian:

      Bevor man aber sagt: „Im Ausland ist alles besser!“ Muss man bedenken, dass das deutsche Bahnnetz sehr engmaschig und eines der ältesten der Welt. Wenn man wie in Österreich viel weniger Haltestellen und Kilometer hat oder wie in Japan alles am Reißbrett planen kann, ist es klar dass dort alles besser funktioniert. Ich denke aber dass die Bahn eben genau den Fehler macht die Verwaltungskonzepte der anderen Länder nachzuahmen, weil man ja international mithalten möchte. Das geht mit der sehr einzigartigen deutschen Infrastruktur nicht und die Kompetenzen die damit umgehen könnten hat man leider in den 90ern abgeschafft. Schade.

  • Ich verstehe das alles nur zu gut! Auch ohne Kind ist Bahnfahren z.T. eine Zumutung. Aber alle halten sich nun am Fliegen auf... und dabei könnte man alleine in Rossmann und DM-Filialen so viel einsparen, wenn die nicht bei leichten Sommertemperaturen auf Winterkälte runtergekühlt würden.

    • @Maria Burger:

      Tja, dem Kapitalismus sei dank. Die Kund*in kauft nicht gerne schwitzend|schweißüberströmt ein.



      Der Aufenthalt verlängert sich und somit vergrößert sich der Einkauf, wenn frauman sich in kühleren Bereichen aufhalten kann, als sie draußen herrschen…

  • Meine Tochter und ich fahren seit sie etwa ein halbes Jahr alt ist regelmäßig längere Strecken mit der Bahn. Für uns ist das viel entspannter als Fliegen oder gar mit dem Auto fahren.



    Wenn man rechtzeitig bucht, bekommt man fast immer Platz im Kleinkind- oder Familienabteil – und wenn wir dann mal aufgrund eines verpassten Anschlusses woanders sitzen mussten, hat sich eigentlich auch nie jemand beklagt.



    Es hängt natürlich auch immer ein bisschen an den Eltern, man muss sich schon mit dem Kind beschäftigen – aber in der Bahn KANN man sich eben auch mit den Kindern beschäftigen, man kann vom einen Ende des Zuges zum anderen spazieren und die Leute anschauen, man kann ein Spielzeug im Bistro abholen, man kann spielen, man kann vorlesen – und wenn die Businesstante nebenan sich dann statt auf ihre Excel mit irgendwelchen Wachstumszahlen auf „Oh wie schön ist Panama“ oder auf Frederick, der Farben sammelt, konzentriert und vielleicht sogar ein bisschen drüber nachdenkt, dann hat das sicher auch sein gutes.



    Für uns müssen die Familienwagen keine quietschbunten Abenteuerspielplätze sein, die sich außerhalb der Zeiten, in denen Familien reisen nicht nutzbar sind (Nachhaltigkeit!), für mich sind sie auch nicht dafür da, Kinder von Kinderlosen fernzuhalten. In diesen Wagen hat sich schon so manche kleine Freundschaft zwischen fremden Kindern entwickelt, das schaffen wir Erwachsenen nicht so leicht.

  • Schön zu sehen das das klappt die Leute mit CO2 gedönse so schön abzulenken und beschäftigen. Bei Ryanair und Konsorten klappt es ja auch die Leute günstig von A nach B zu befördern.



    Ich bin kein Fan von Privatisierung, aber warum klappt bei Ryanair und konsorten etwas was bei der Bahn lange niht klappt? Könnte es sein, dass es einfach eine große Masse an unfähigen Mitarbeitern gibt? Schaut man mal über die Grenzen kann man sehen wie einfach, preisgünstig und Pünktlich Schienenverkehr machbar ist. Aber welches Interesse kann ein Auto freundliches Land schon an der Abschaffung von Autos haben?

    • @Moritz Baumeister:

      Äääähhmm hä?!



      Bahnfahren ist umweltfreundlicher, gehört m. E. definitiv zur Daseinsvorsorge und nebenbei zum – hoffentlich endlich besser ausgebauten – ÖPNV. Da von Verstaatlichung zu sprechen halte ich für absolut kontraproduktiv.



      Einsparen, Vermeiden, Aussteigen aus Konsum – alles kein Thema. darum müsste es aber primär gehen.



      Es schieben viel zu viele Leute ihren Hintern zweckfrei durch die Gegend…

    • @Moritz Baumeister:

      Bei aller Kritik an der deutschen Bahn, ich habe und das klingt irgendwie witzig und völlig absurd dass so zu formulieren die Bahn als serviceorientiertes Unternehmen kennengelernt, zumindestens im Vergleich mit Ryanair

  • Nach dem Lesen der meisten Kommentare hier sind viele Unannehmlichkeiten für Bahnreisende Folge einer durch und durch verrohten und auf Egoismus gepolten Gesellschaft, die nicht oder immer weniger imstande ist, Bedürfnisse anderer Menschen zu erkennen und sich entsprechend verhalten.



    Ich wusste auch nicht, dass z.B. der sogen. Ruhebereich als Kinderspielplatz oder Telefonabteil genutzt wird. Und jede(r) hat natürlich für seine/ihre Rücksichtslosigkeit "gute" Gründe. Daran wird die DB nichts ändern können. Ein ICE, voll besetzt mit Egoisten, müsste wahrscheinlich 300 Einzelabteile haben. Der Mensch ist eine soziale Fehlkonstruktion. Das könnte zumindest die Schlussfolgerung sein, wenn man einige Kommentare ernst nimmt. Dass die Bahn einiges besser und anders machen könnte oder müsste, ist eine ganz andere Geschichte. Aber die Menschen werden sich nicht ändern in einer Ellenbogengesellschaft.

  • Hat eigentlich schon jemand mal durchgerechnet, wieviel es einerseits kosten würde, und wieviel CO2/Erderwärmung sich verhindern lassen würde, wenn wir durch einen konsequenten Umstieg der Bürger auf die Bahn (und der LKWs auf die rollende Landstraße) den Individualverkehr reduzieren und den Bahnverkehr ausbauen würden?!

    Wenn wir also den Individualverkehr (sozialverträglich) verteuern und die Bahntickets massiv verbilligen, und so den Verkehr deutlich auf die Bahn verlegen würden: Was würde uns dies kosten? Und wieviel CO2 ließe sich dadurch einsparen?

    UND wieviel CO2 ließe sich noch zusätzlich schnell einsparen, würden wir endlich den ÖPNV

    KOSTENLOS

    anbieten?!

    Dies, und die weiteren Bahnstrecken dann noch gekoppelt mit (auch preislich) vernünftigen Leih-/Sharing-Angeboten am Zielort.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass sich in relativ kurzer Zeit signifikant viele Menschen von diesem Konzept überzeugen lassen und es nutzen;

    UND dass wir darüber vergleichsweise VIEL CO2 einsparen könnten, und dies in einem relativ kurzen Umsetzungszeitraum; also schnell!

    • @tazeline:

      das Ding ist ja, so schlecht ist die Auslastung bei der DB ja garnicht, tatsächlich müsste man massiv das Netz ausbauen um an unsere Autobahnen ranzukommen, nicht dass ich das nicht begrüßen würde

  • Die Bahn muss nicht nur günstiger werden, sie muss auch zuverlässiger, komfortabler und höflicher werden. Denn 80% der Menschen kacken in der Praxis aufs Klima, auch wenn sie natürlich ganz anders reden und denken sich: Sollen die anderen es doch machen! Entsprechend wird es nur über eine bessere Dienstleistung was werden und das geht nicht, wenn die Bahn Gewinn machen soll.

    Das Flugzeug ist technisch gesehen schlicht das überlegene Transportmittel und alles vom Warten über die Behandlung durch die Mitarbeiter bis hin zum Umgang mit Verspätungen und Flugausfällen ist durchweg besser als bei der Bahn und das bei einem oft niedrigeren Preis.

    Ich reise beruflich etwa 120 Tage im Jahr und Fluggesellschaften machen einem das Leben als guter Kunde sehr viel angenehmer. Auch das gilt bei der Bahn leider nur sehr begrenzt. Während die Frage bei der Bahn ist ob man noch einen Platz und vernünftiges WLAN in der DB Lounge bekommt ist das größte Problem das ich in der Senator Lounge der Lufthansa habe das man sich vor einiger Zeit entschieden hat den Champagner durch Cava, Cremant und Sekt zu ersetzen. Nur mal ein anschauliches Beispiel, es gibt viele weitere!

    „Diese Zweiklassensache ist so 90er Jahre.“

    Man könnte darüber nachdenken die 2. Klasse Sitze raus zu reißen und überall die Sitze der jetzigen 1. Klasse zu verwenden. Ein Abbau von Komfort ist nämlich genau der falsche Weg. Es muss mehr Komfort für weniger Geld geben. Und natürlich sollte es wenigstens zwei Klassen geben, man könnte auch eine Dritte einführen, die dann mal wirklich angenehm sein könnte.



    Wer viel reist für den ist die Qualität der Dienstleistung viel wichtiger als für jemanden der zweimal im Jahr Oma besuchen will und wer viel reist hat i.d.R. ein gutes Einkommen oder wird vom Arbeitgeber dafür bezahlt. Warum also nicht?

  • Ansichtssache. Wer mit mit dem ICE 230 km/h auf steinharten Sitzen durch die Land-schaft jagen will, dabei einen überteuerten, lauwarmen Kaffee aus einem Pappbecher schlürfen will oder ein in der Bahn offenbar als Nahrungsmittel vorgeschriebenes Gummi-brötchen herunterwürgen möchte, der soll das tun. Ich finde, es ist vieles schlechter geworden. Einen Scotch auf Eis oder ein Raucherabteil - man wagt ja nicht mal mehr, an sowas zu denken. Ich bin des öfteren in Südostasien und fahre dort besonders gern mit dem Zug. An jeder Station laufen Frauen durch die Waggons und verkaufen frisch gepreßte Säfte jeglicher Art, frisch (!) gebackene oder gebratene kleine Speisen oder Süßigkeiten. Da kommt kein ICE-Restaurant mit, obwohl sie sich hin und wieder Mühe geben. In Sri Lanka fährt der Zug so mit gefühlter Moped-Geschwindigkeit langsam schaukelnd durch tropische Wälder und selbstverständlich kann man das Fenster öffnen, wenn überhaupt eins da ist. Die alte Henschel-Lok von 1975 zieht rauchend ihre langsame Bahn. Die Bahnhöfe sehen aus wie aus Miß Marple Filmen mit großen Blumentöpfen oder riesigen Gepäckwaagen und uniformierte Bahnbeamte machen einen auf wichtig. Die ganze Szenerie versprüht etwas heimeliges. Wer jemals in Kassel gehalten hat, verspürt dagegen den Charme eines Atombombenbunkers. Es ist auch völlig unmöglich, hierzulande was dagegen unternehmen zu wollen. Man braucht ja heute schon x Expertenkommissionen, die ewig lange tagen, um irgendein Pillepalle ingangzusetzen, das dann meistens auch nicht mal funktioniert. Ich habe die Hoffnung komplett aufgegeben. Nur vor einiger Zeit stand mal ein waschechter Orient-Expreß auf dem Nebengleis und ich konnte auf edle Inneneinichtung schauen, Silberteller und weiß gekleidete Kellner. Aber auch wenn ich das nur geträumt haben sollte, kommt bestimmt gleich irgendeiner vorbei und erzählt mir was Ausbeuterkapitalismus oder so. Hierzulande wird das Lösen von Mißständen durch die Lust am Debattieren verhindert. Ein Desaster.

  • "...keine Schließfächer für seine Wertsachen im ICE.."



    Falsch, gibt es.

    Im übrigen etwas mehr Recherche als Polemik wäre ganz gut. Die erste Klasse abschaffen ist nämlich eine prima Idee, finanziert die zweite Klasse doch erstere.

    Und selbst eine auf 7 % gesenkte Mehrwertsteuer sind immer noch 7 % mehr als auf Flugtickets. Also eher ein be-Scheuer-ter Vorschlag.

    Und noch was:



    Ruheabteile heissen so, weil da Menschen ohne Hund/Kind/Handy etc. sitzen, die Ruhe wollen. Auch die haben ein Recht auf Platz im Zug, der diesen Bedürfnissen entspricht und müssen sich nicht rechtfertigen, wenn Sie diese Ruhe auch einfordern.

    • @püppi von Wegen:

      Auf innerdeutschen Flügen beträgt die USt 19 %.

  • Gegenüber dem Flugzeug oder dem Auto hat das Reisen mit der Bahn schon einmal per se den bestechenden Vorteil, dass Reisende nicht an ihren Platz gekettet sind und sich innerhalb des Zuges in Maßen bewegen können und dass es überhaupt einen Wickelraum und Familienabteile gibt.



    Es ist also nicht nur ein vermeintliches Klimaopfer, welches die Autorin bringt, sondern eine vernünftige, ihrer Familiensituation entsprechende Entscheidung für das geeignetste Verkehrsmittel.



    Dass ein ICE keine rollende Ferienwohnung mit exklusivem Spielplatz und sämtlichen Sofort-Services für das leibliche Wohl ist, sollte ihr allerdings auch klar sein.



    Sowas wird aber offensichtlich nur von der DB erwartet. Weder auf der Autobahn in der eigenen Blechkiste noch im Flugzeug gibt es annähernd den Komfort des ICE und wird offensichtlich auch nicht erwartet.

    • @Life is Life:

      Reisen Sie auch mit der Bahn? Mit Familie??

      Tatsächlich ist es ein großer Vorteil, dass Kinder sich mehr oder weniger frei bewegen können. Mal abgesehen davon, dass gerade dieses ein nicht geringer Teil der Mitreisenden stört, ist das Hauptproblem beim Bahnreisen mit Familie, dass man sich zwar vorher Plätze reserviert hat, auf der Reise zur Ferienzeit aber (zumindest bei uns die letzten Jahre) das gar nix nützt, weil man in dem Zug gar nicht drin sitzt. Sondern dann oft verteilt auf ein komplettes Zugabteil in dem nächsten oder übernächsten, falls man überhaupt Sitzplätze bekommt.



      Letzteres uist zwar gut für den Bewegungsdrang, aber bei längerer Reisezeit doch irgendwie unkomfortabel. Und, so passiert bei der letzten Heimfahrt, kanns dann auch durchaus passieren, dass man nicht mal mehr Zugang zu Wasser hat für 3 Stunden, weil das Bord-Restaurant wegen Personalmangel geschlossen ist.



      Was mich wiederum daran erinnert, dass ich noch, das erste Mal, aber dies mal mache ich es, obwohl schön umständlich gehalten, mittels Fahrgastrechte-Formular diesmal versuche 50% des Ticketpreises zurück zu bekommen.

    • @Life is Life:

      Genau.

      PS: Eltern müssen übrigens auch in der Bahn MIT ihren Kindern KÖNNEN.

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    "Wieso gibt es keine Kinderwaggons, keinen Hundewaggon, kein Restaurant mit Hochstühlen, keine Abteile mit Mülleimern, die größer sind als eine Handtasche, keine Wickeltische, keine großen Gepäckablagen für Kinderwägen, keine Schlafabteile, in denen man mal nicht nur sitzend gegen eine Scheibe sabbernd etwas Kraft sammeln kann, keine Schließfächer für seine Wertsachen im ICE?"

    Ja, echt, warum gibt es das nicht? Ich will es schließlich haben. Und es steht mir ja auch zu. Und ja, das mit dem fehlenden Hundewagon ist wirklich ein Unding. Ich habe übrigens Katzen als Emotional Support Animal. Die brauchen auch mindestens ein eigenens Abteil. Mit Kratz- und Kletterbaum.

    "Und wieso ist das Bahnfahren eigentlich so verdammt teuer?"



    Vielleicht, damit die Lokführer, Zugbegleiter, Techniker in der Instandhaltung nicht so einen Hungerlohn verdienen, wie er offensichtlich bei der taz gezahlt wird?

    "Jetzt muss die Deutsche Bahn etwas tun."



    Sicher.

    • @83492 (Profil gelöscht):

      Die Bahn muss für alle Bürger gerüstet sein. Nicht nur für die mit Aktenkoffer.

      Und eins sollten Sie vielleicht auch nicht vergessen. Eine Gesellschaft ohne Kinder stirbt aus. Dann ist noch nicht mal jemand da, der Ihnen den A... wischt, wenn Sie mal alt sind.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Die" Gesellschaft reist schon seit Generationen mit Kindern mit dem Zug, früher sogar noch wesentlich mehr.

        Ich bin als Kind samt Geschwistern und auch mit Gruppen und dann selbst als Familie die vergangenen 20 Jahre mit mehreren Kindern IMMER per DB gereist, mir sind die Ansprüche der Autorin allerdings sehr fremd.

        Es gibt einfach Familien, bei denen ist Reisen mit der Bahn kein Problem, sondern in der Regel eine angenehme, zumindest machbare Reise von A nach B (und bei uns sogar auch mit Kleinstkindern bis zu 12 Stunden), und es gibt Familien, für die ist Bahnfahren anscheinend eine freiheitseinschränkende und komfortarme Zumutung.

        Bedeutet: Ich bin nie mit "Aktenkoffer" gefahren.

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Die Bahn muss für alle Bürger gerüstet sein. Nicht nur für die mit Aktenkoffer."

        Ist sie ja auch. Nochmal: Kinder unter 14 Jahren fahren in der Bahn in Begleitung von Eltern oder Großeltern gratis. Mit welchem Aufschlag auf IHREN Ticketpreis wären Sie denn einverstanden, damit das von Frau Hödl gewünschte Wohlfühlniveau erreicht werden kann?

        • @83492 (Profil gelöscht):

          Dinge kosten. Und die meisten Forderungen lassen sich leicht ohne große Mehrkosten erfüllen. Das Problem ist, dass die Bahn ihre Züge garnicht familienfreundlich betreiben will. Manches ließe sich sogar ohne große Umbauten machen. Z.B. könnte man verbindliche Reservierungen für Fernzüge einführen. In anderen Ländern ist das Standard. Gestaltet man das Buchungssystem dann auch noch dynamisch, entstehen automatisch Familienwagons. Alles eine Frage des guten Willens.

          • 8G
            83492 (Profil gelöscht)
            @warum_denkt_keiner_nach?:

            "Dinge kosten. Und die meisten Forderungen lassen sich leicht ohne große Mehrkosten erfüllen. Das Problem ist, dass die Bahn ihre Züge garnicht familienfreundlich betreiben will."

            Wenn es wirklich so einfach wäre, würde es sicher *jetzt* gemacht. Aber selbst kleine Änderungen sind in so einem Tanker wie der DB nicht einfach umzusetzen, schnell und mit geringen Kosten schon gar nicht. Und dann kommt noch dazu, dass die DB auf dem letzten Loch pfeift und dabei ganz andere Verbesserungen stemmen muss, die wirklich alle Passagiere, nicht nur Kinder und Eltern betreffen (Pünktlichkeit z.B.).



            Da ist wenig Spielraum für Probleme, die *im Verhältnis* nicht sehr gravierend sind (ich fahre mit Kindern trotz allem lieber DB auf der Langstrecke als mit dem Auto).

            "Z.B. könnte man verbindliche Reservierungen für Fernzüge einführen."



            Damit würde dann ein großer Vorteil der Bahn entfallen: die Flexibilität. Und im völlig unwahrscheinlichen und hypothetischen Fall, dass ein Anschluss beim Umstieg verpasst wird, wohin dann mit dem PAX?

            "... entstehen automatisch Familienwagons." Ob wirklich jede Familie so glücklich wäre, in einem Abteil mit lauter anderen Familien zu sitzen, deren Kinder sich gegenseitig um den Schlaf bringen?

            • @83492 (Profil gelöscht):

              "Ob wirklich jede Familie so glücklich wäre, in einem Abteil mit lauter anderen Familien zu sitzen, deren Kinder sich gegenseitig um den Schlaf bringen?"

              Ganz verrückter Gedanke. Kinder können miteinander spielen...

              "Wenn es wirklich so einfach wäre, würde es sicher *jetzt* gemacht."

              Eben nicht. Das Interesse ist gering. Und man kann die Dinge nicht aufschieben. Die Bahn will endlich mehr Züge beschaffen. Wäre doch nicht schlecht, wenn diese gleich kundenfreundlicher wären. Und die Vorhandenen kann man im Zuge der so und so anstehenden großen Instandhaltungen umbauen. Geht alles. Aber wie gesagt. Die Bahn tut sich sehr schwer damit, vom Kurs der letzten Jahrzehnte abzuweichen.

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Als beruflicher Powerbahnnutzer der letzten 20 Jahre sage ich einmal: Fahrgäste sind der Störfall Nr. 1 der Bahn! Das hin- und herkarren von ICE‘s, Interregios oder EC‘s könnte so schön sein, wenn die blöden Fahrgäste nicht wären. Sie finden weder Wagon noch Platz, haben viel zu viel Gepäck für praktisch keinen Stauraum, Ältere mit Rollator - eine Riesenkatastrophe und kommt noch ein(e) RollstuhlfahrerIn - peng! Die einzige Erheiterung: Diese super Ansagen! Ihr Zug fährt JETZT ein. Nur: Wo kommt er? Oder „Tsänkju for trevelling wiht deutsche Bahn. Klassiker! Im Grunde hat sich diese Haltung in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert.

  • Allerdings muss Bahn fahren billiger werden. Auch dieses dämliche Bahncard-System verhindert, dass Menschen mit wenig Geld, die selten fahren überhaupt auf die Idee kommen mit der Bahn zu fahren. Mir geht es jedenfalls so. Aber die Bahn muss ja auch so idiotische Bauprojekte wie Stuttgart 21 bezahlen - einen Bahnhof der am Ende eine geringere Kapazität haben wird, als wenn man sich die (wahrscheinlich längst noch nicht ausreichenden) 10 Milliarden gespart hätte.

  • Wegen der geringeren Auslastung haben Abteile der 1. Klasse eine wesentlich schlechtere Ökobilanz, zielführend wäre es also auch aus ökologischen Gründen die 1. Klasse abzuschaffen und dort zusätzliche Familien/Kinder Bereiche einzurichten.

  • Saskia Hödl , Autorin des Artikels, Autorin

    Ein Nachtrag noch von mir als Autorin, da es ja offenbar ein Thema ist. Ja, wenn man den Ruhebereich bucht, ist Ruhe erwünscht. Das läuft oft nicht so - ich war auch schon vor Deadlines im Zug und hab versucht zu schreiben. Das nervt, ist klar. Wobei mir auch aufgefallen ist, dass es im Ruhebereich immer Leute gibt, die telefonieren, was mich mehr gestört hat, weil Kinder immerhin nicht anders können. Der Mensch mit dem Handy könnte es ja auch einfach lassen oder rausgehen.

    Aus der anderen, der Eltern-Perspektive gibt es aber Gründe, warum man im Ruhebereich sitzen muss. Oder zumindest durchlaufen muss - siehe Bewegungsdrang. Und ich glaube wir sind uns einig, dass das kaum jemand freiwillig tut. Es ist nicht immer alles was einen stört auch böswillig oder Absicht. Manchmal sind es einfach die Umstände.

    Oft sind in anderen Waggons nur noch einzelne Plätze frei, das geht mit Kind nicht. Mir ist das noch nicht oft passiert, weil ich eher versuche auf einen anderen Zug auszuweichen. Das ist bei langen Strecken aber gar nicht so einfach, weil man dann schnell den Tag ändern muss, ggf den Urlaub ändern - und dann wird es halt auch irgendwann lächerlich, vor allem bei kurzen Strecken.

    Vor ein paar Monaten saß ich mit Kind im Handybereich (!), weil meine Großmutter verstorben war und wir dringend an diesem Tag von Berlin nach Wien mussten. Aber wir wollten dennoch die Bahn nehmen. Auf dieser Strecke ist mir dann auch der am konstantesten genervte Mitfahrer begegnet. Auch er dachte, er hätte ein Anrecht darauf im Zug zu arbeiten. Seufzen hinter uns im 3-Minuten-Takt. Über Stunden. Die meisten anderen Leute waren dagegen sehr verständnisvoll, haben Spielzeug aufgehoben, haben Hallo gesagt, haben sich mit uns unterhalten, uns zugesprochen, dass sich das Kind ja großartig benimmt für so eine lange Reise - auch weil sie gemerkt haben, dass der Typ hinter uns das ganze unangenehmer für uns macht als es sein müsste. Auch die Mitreisenden gibt es, zum Glück.

    • @Saskia Hödl:

      "Auch die Mitreisenden gibt es, zum Glück."

      Natürlich. Ein bisschen hängt es auch davon ab, wie die Eltern mit ihrem Nachwuchs umgehen. Ab und zu trifft man auf Eltern, die Erziehung für schädlich halten. Manche zücken das Handy und tun so, als gingen sie die Kindern nichts an. Und (schlimmer) eine kleine Gruppe ermuntert die Brut, die Mitreisenden zu nerven und die egoistische Kinderseele voll toben zu lassen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        ... oder machen den Kindern ohne Kopfhörer lautstark Musik, Hörspiele oder Filme an, die diese dann aber nicht gespannt schauen oder hören, sondern ständig immer noch was zu nöhlen haben. Nebenbei telefonieren die Eltern dann ja tatsächlich auch noch lauter...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        genauso sehe ich das auch. Leute, die sich bemühen, damit können alle gut umgehen. Aber Leute, die glauben, ihre Kleinen wären so wunderbar, dass alle Welt nur glücklich sein kann, egal was die sich gerade wieder ausgedacht haben - und für deren Entfaltung ist es enorm wichtig, das auch umsetzen zu dürfen - die nerven eben.

  • Das Problem mit dem Ruhebereich, das offenbar viele bewegt, wäre dadurch leicht zu lösen, dass man endlich wieder vom Großraumwagen weggeht. In Abteilwagen lassen sich viel einfacher bedarfsgerecht Bereiche schaffen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      In der Tat. In neuen ICEs kommt es oft vor das man Abteil reserviert und dann kommt man da hin und statt einem Abteil erwartet einen dann ein durch eine Glasscheibe abgetrennter Bereich im Großraumwagen. Da könnte ich jedes mal im Strahl kotzen. Das bringt überhaupt keine Vorteile mit sich außer das die Scheibe etwas Sichtschutz bietet.

    • 8G
      83492 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      "dass man endlich wieder vom Großraumwagen weggeht. " Bitte nicht. Das Platzangebot ist bei Standardabteilen deutlich eingeschränkter. Kollisionen mit den Beinen des Gegenübers kaum zu vermeiden, der Platz in der Mitte eine Strafe und Mitreisende mit Vorlieben für aromatische Lebensmittel noch weniger zu ertragen als im Großraumwagen.

      • @83492 (Profil gelöscht):

        Bin auch für Großraumwagen aus den genannten Gründen und reserviere immer im Ruheabteil (mehr wegen der Handytelefonierer als wegen Gesprächen zwischen Reisenden).

      • @83492 (Profil gelöscht):

        Bin erst diese Woche in beiden Varianten gefahren und ziehe das Abteil eindeutig vor.

        Weitere Vorteile im Abteil. Es zieht nicht und man lernt besser Leute kennen (80% nett :-)).

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @warum_denkt_keiner_nach?:

      Um Gottes Willen.

      Wo kämen wir denn hin, wenn die Angebote der Bahn den Bedürfnissen ihrer Nutzer entsprächen? Sie würden schamlos genutzt.

      Und die Automobilbranche? Die vielen Arbeitsplätze für Roboter, die wegfallen? Die Verbesserung der Luftqualität? Was machen dann die ganzen Lungenfachärzte - von Hilfsmittelherstellern und Apothekern ganz zu schweigen?

      So kann KEIN Kapitalismus funktionieren. Konsumenten sind dazu da, den Müll zu konsumieren, den sie nicht brauchen, Optionen zu wählen, die ihnen schaden.

      Das System zählt, nicht der einzelne Mensch. Der kann, wie wir wissen, sehr störend sein. Ich baue darauf. ;-)

  • 0G
    06831 (Profil gelöscht)

    Wenn ich den Ruhebereich gebucht habe, möchte ich auch Ruhe haben.



    Da gibt es schon einmal einen Seufzer oder auch eine klare Ansage.

    Ansonsten sollte man die ganze DB-Riege mal in die Schweiz schicken.



    Wer hat gutes Bahnfahren erfunden?

    • @06831 (Profil gelöscht):

      Ruhebereich heißt ja nur, dass dort nicht stundenlang lautstark telefoniert oder ohne Kopfhörer Filme geschaut wird.

      Wenn ich mit meinen Kindern Reise und kein Abteil frei ist, reserviere ich natürlich den Ruhebereich. Kinder first! Da können sich die Deutschen ruhig mal eine Scheibe von den „Südländern“ abschneiden.

    • @06831 (Profil gelöscht):

      Die SNCF...

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Sven Günther:

        Die TGV sind aber teilweise auch schon ganz schön runtergerockt. Und die 1. Klasse ist dort auch eher lausig.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Darum nur noch AGV :-)

      • @Sven Günther:

        Schon klar, deshalb würde auch keine Familie freiwillig im Ruhebereich fahren.



        Es läuft aber in der Regel so: man möchte Familienbereich buchen und landet im Ruhebereich. Und dann? Kinder zu Hause lassen, oder "klare Ansage" gelassen nehmen? Beides schwierig. Kinder einfach ruhig stellen? Unmöglich.

        • @Wwpkmalo:

          Kinder können auch "ruhig" sein bzw. sich beschäftigen oder beschäftigt werden, ohne dass es ihnen dabei schlecht geht oder sie gar "ruhig gestellt" werden müssten. Nur müssen sie das natürlich schon vor der Zugreise kennen und können, das scheint das größere Problem. Dieses Problem kennen auch die Erzieher/innen nur zu gut, Kinder, die immer nur unruhig und unzufrieden sind.

          Wie beim Autofahren auch, kann man als Familie die Zugreise über die Jahre auch als "Ritual" gestalten.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Schön, hier mal die Perspektive von Eltern zu lesen.

    Ich kann hier die andere Perspektive beisteuern. Nach einer anstrengenden Arbeitswoche soll es nach Hause gehen. Etwas früher wird Feierabend gemacht, da es ja den legendären "Ruhebereich" geben soll, von dem mensch annimmt, dort noch ein wenig Restarbeit erledigen oder einfach etwas entspannen zu können.

    Es kommt wie es immer kommt. Eltern mit Kindern sitzen fröhlich quietschend direkt unter den Ruhesymbolen und spielen Würfelspiele.

    Klackklackklackklack...klacklackklackklack.klackklackklackkack...

    Gegen Kinderlärm ist nichts einzuwenden. Der gehört zum Leben dazu. Von mir aus auch im Ruheabteil. Es gehört aber leider auch zum Standard, dass, wenn die Kinder denn endlich mal ruhig sind, weil sie in so etwas wie ein Buch gucken (Handys und Tablets wirken übrigens Wunder, liebe Eltern!), dann fangen die Muttis und Vatis an ihre Handys rauszuholen, um irgendendwelchen belanglosen Kram zu bequatschen. Direkt unter dem bitte-nicht-telfonieren-Symbol. In diesem Moment platzt der Kragen oder der hyterische Lachkrampf packt eine*n.

    Etwas mehr Rücksicht und die anwendung von bestimmten Zivilisationstechniken wäre schön. Soviel von der anderen Seite. In diesem Sinne, danke, die Rentenzahler*innen von morgen sollen machen was sie wollen. Die Eltern aber könnten sich doch bitte wie Erwachsene benehmen und nicht alle Regeln des Zusammenlebens komplett ignorieren. Danke dafür!

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Ja das kenne ich nur zu gut, eine echte Zumutung!

      Als Vielreisender habe ich es mir recht bald angewöhnt immer richtig ordentliche Noise cancelling Kopfhörer und eine Schlafbrille dabei zu haben. Anders kann man (grade auf Bahnreisen) nicht zuverlässig für Ruhe und Abgeschiedenheit sorgen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Ihrem Post kann ich nur zustimmen.

      Heute muss sich ein Mensch mit Ruhebedürfnis schon entschuldigen, dass er den Lärm anderer nicht entsprechend goutiert. Bei Unmutsartikulierungen sind Beleidigungen an der Tagesordnung. Das Ursache-Wirkungs-Prinzip scheint manchen Zeitgenossen mächtig zu überfordern.

      Apropos Zivilisation: Die Zivilisation ist eine gute Sache. Höchste Zeit, endlich damit anzufangen.

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Auch ausserhalb von Bahnabteilen: volle Zustimmung! Wenn dann die Business-Onkel und -Tanten solcherlei Symbolik und den "normalen" Abstand auch noch beherzigen, wird's für alle Seiten erträglich.

  • Die Sitze in der ersten Klasse machen das Bahn fahren überhaupt erst erträglich. Wenn die Autorin etwas gegen das Klassendenken hat, kann man die erste Klasse zukünftig in Businesslounge umbenennen.

  • Ansichtssache. Wer mit mit dem ICE und 230 km/h auf steinharten Sitzen durch die Landschaft jagen will, dabei einen überteuerten, lauwarmen Kaffee aus einem Pappbecher schlürfen will oder ein in der Bahn offenbar als Nahrungsmittel vorgeschriebenes Gummibrötchen herunterwürgen möchte, der soll das tun. Ich finde, es ist vieles schlechter geworden. Einen Scotch auf Eis oder ein Raucherabteil - man wagt ja nicht mal mehr, an sowas zu denken. Ich bin des öfteren in Südostasien und fahre dort besonders gern mit dem Zug. An jeder Station laufen Frauen durch die Waggons und verkaufen frisch gepreßte Säfte jeglicher Art, frisch (!) gebackene oder gebratene kleine Speisen oder Süßigkeiten. Da kommt kein ICE-Restaurant mit, obwohl sie sich hin und wieder Mühe geben. In Sri Lanka fährt der Zug so mit gefühlter Moped-Geschwindigkeit langsam schaukelnd durch tropische Wälder und selbstverständlich kann man das Fenster öffnen, wenn überhaupt eins da ist. Die alte Henschel-Lok von 1975 zieht rauchend ihre langsame Bahn. Die Bahnhöfe sehen aus wie aus Miß Marple Filmen mit großen Blumentöpfen oder riesigen Gepäckwaagen u. uniformierte Bahnbeamte machen einen auf wichtig. Die ganze Szenerie versprüht etwas heimeliges. Wer jemals in Kassel gehalten hat, verspürt dagegen den Charme eines Atombombenbunkers. Es ist auch völlig unmöglich, hierzulande was dagegen unternehmen zu wollen. Man braucht ja heute schon x Expertenkommissionen, die ewig lange tagen, um irgendein Pillepalle ingangzusetzen, das dann meistens auch nicht mal funktioniert. Ich habe die Hoffnung komplett aufgegeben. Nur vor einiger Zeit stand mal ein waschechter Orient-Expreß auf dem Nebengleis und ich konnte auf edle Inneneinichtung schauen, Silberteller und weiß gekleidete Kellner. Aber auch wenn ich das nur geträumt haben sollte, kommt bestimmt gleich irgendeiner vorbei und erzählt mir was Ausbeuterkapitalismus oder so. Hierzulande wird das Lösen von Mißständen durch die Lust am Debattieren verhindert. Ein Desaster.

  • Wohin mit dem Kinderwagen - vor allem, wenn ein übermüdetes Kind darin liegt?



    Unzählige Fahrten stand ich mit Kinderwagen irgendwo im Gang zwischen sich vorbeiquetschenden Leuten - dies viele Stunden, Verspätungen und Zugausfälle (Hauptreisezeit) lang. Damit das Kind endlich einschlafen konnte, musste ich den Kinderwagen schließlich in die Toilette schieben und die Leute bitten, eine andere zu benutzen.

    Das war vor 10 Jahren, und die Bahn



    will dieses Problem bis heute nicht lösen. Ein paar dieser Alibi-Kinderabteile ändern daran nichts.

    Das Problem ist die Hauptzielgruppe der Business-Reisenden im ICE. Alles, was mit ihr kompatibel ist - z. B. Rentner, Singles - geht. Was nicht geht, wird rausgedrängt wie große Koffer, Fahrräder, Kinderwagen.

    Da die Bahn zum überwiegenden Teil weiterhin mit Steuern finanziert wird (und zwar höhere Summen als vor der "Privatisierung"), lässt sich sagen:

    Die Eltern mit Kindern finanzieren den Komfort der Business-Reisenden (Workoholics, Kinderlose, Rentner usw.).

    • @Rosmarin:

      "Die Eltern mit Kindern finanzieren den Komfort der Business-Reisenden (Workoholics, Kinderlose, Rentner usw.)."

      Eltern mit Kindern sind genau diejenigen die monetär am wenigsten beisteuern müssen. Abgesehen von den steuerlichen Vergünstigungen sind Familien auch noch Leistungsempfänger.

  • Die Autorin ist gern eingeladen, ein konkurrierendes Bahnunternehmen zu gruenden oder bei der existierenden Konkurrenz anzuheuern.



    Allerdings tun ein paar Fakten gut:



    Kinder bis 14 reisen meist gratis, es wird also danach nicht einfach "teurer".



    Es gibt unterschiedlich gut zusammenklappbare Kinderwagen, Sportwagen und Buggies. Sollte man vielleicht reisetauglich verwenden.Macht auch jeder Autobesitzer so.



    Warum sollte andere die Kosten eines Vielreisenden-Lebensstils mitbezahlen? Eine Steuer auf Flugreisen oder Kerosin erzeugt ja per se erst mal keine gesellschaftlichen Kosten, da das Geld beim Staat landet und an die Buerger zurueckgegeben werden kann und sollte. Erst die Verbraucherreaktion verursacht Kosten. Natuerlich ist es das Ziel, klimaunschaedliche Flugreisen durchzufuehren. Die Forderung nach 180 Euro/Tonne CO2-Abgabe koennte ein Weg in diese Richtung sein.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @meerwind7:

      Sie glauben an das Christkind? Co2-Steuer im Vielfliegerland? Köstlich.

      Die einzige Variante, für die Deutschland 'gut' ist, ist eine Co2-Steuer, die die Habenichtse trifft. Damit die Umverteilung von Unten nach Oben weitergehen kann: die Finanzschwachen werden beim Heizen gebeutelt, die finanzstarken 'Leistungsträger' (Fliegen ist Leisten: man muss es sich schon leisten können) dürfen weiterfliegen.

      Das Leben ist ein Nehmen und Geben. Mal übernimmt man sich, mal übergibt man sich.

      Ich werde jetzt Letzteres tun. ^^

    • @meerwind7:

      "Die Autorin ist gern eingeladen, ein konkurrierendes Bahnunternehmen zu gruenden oder bei der existierenden Konkurrenz anzuheuern."

      Hat sie vielleicht gemacht und gesehen, dass es besser geht.

      "Die Forderung nach 180 Euro/Tonne CO2-Abgabe koennte ein Weg in diese Richtung sein."

      Ohne den massiven Ausbau der Alternativen ist eine Steuer wenig wirksam. Die Möglichkeiten, in die schon überfüllten Züge der DB noch mehr Menschen zu quetschen, sind begrenzt.

      "Warum sollte andere die Kosten eines Vielreisenden-Lebensstils mitbezahlen?"

      Welchen Infrastruktur, die Sie nutzen, bezahlen andere mit? Oder leben Sie in einer Waldhütte von der Jagt?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Keine dummen Fragen stellen. Der Ausbau der Alternativen wird kommen.

        • @Rudolf Fissner:

          "Keine dummen Fragen stellen."

          Zensieren Sie jetzt meine Beiträge oder haben Sie nur nicht verstanden, worum es geht?

    • @meerwind7:

      So kann man den Artikel nur kommentieren, wenn man selbst nie oder selten mit Kind in der Bahn gereist ist.



      Für viele Menschen ist die im Artikel beschriebene Bahnreise knallharte Wahrheit, da hilft auch ein zusammenklappbarer Kinderwagen nicht.



      Wir als Familie oder ich als Mutter allein mit Kind reisen grundsätzlich nur mit Trage, aber selbst dann steht man noch vor vielen anderen Herausforderungen,die über Stunden und genervte Mitreisende hinweg gemeistert werden wollen. In dem Zusammenhang lernte ich übrigens von einer anderen Mutter, die sich mit mir das verdreckte Kinderabteil teilte, das Wort Schleppinsel kennen.



      Der Klassiker beim Umsteigen: man wartet nachts auf den einfahrenden Zug, er verspätet sich. Auf dem Bahnsteig rauchende Menschen überall da, wo man sich mit seinem schlafenden Kind in eine ruhige windstille Ecke zurückziehen möchte. Der Zug fährt ein, Türen öffnen sich am anderen Ende vom Gleis, unruhige Schaffner, die einem ungern Hilfe anbieten,weil sie mit dem Gleis-Überwachen ausreichend beschäftigt sind. Ankommen im Zug mit Gepäck an jedem Arm hängend. Die neue hoffnungsvolle Platzsuche endet mit der ernüchternden Erkenntnis,dass man sich im lichtdurchfluteten stinkenden Großraumabteil niederlassen darf.



      Das Kind wird wach, die Reise durch den Zug beginnt von vorn, man ist bedacht seine Mitreisenden von Abteil zu Abteil in gerecht verteiltem Maße mit Kindergeräuschen aus der Trance zu reißen. Im vorbeischunkeln blickt man in Kabinen, wo sich Einzelpersonen so breit gemacht haben, dass niemand sonst sich traut sich dazu zu gesellen.



      Alles dafür, dass man von seinem Umfeld kritisch dafür beäugt wird, dass man freiwillig mit dem armen Kind Bahn fährt, obwohl man sich sicher doch auch eine Autofahrt leisten könnte.

  • Ich kann Frau Hödl nur beipflichten.

    Wir haben es ein Mal mit der Bahn versucht und danach gelassen.

    Als gleich nach dem Einsteigen uns eine Frau erklärte:"She must be quiet.", weil unsere damals dreijährige Tochter leise vor sich hin sang, und mir bewusst wurde, dass wir noch mehr als 8 Stunden Fahrt vor uns haben, war Schluss mit enspannter Zugfahrt.

    In den alten 6er-Abteilen hatte man mit zwei Kindern plus Partner höchstens zwei genervte Mitreisende, die eine Chancen hatten, das Abteil zu wechseln.

    In den Großraumwaggons geht das nicht mehr. Ich habe es mir nicht ausgesucht.

    Schade, dass die Deutsche Bahn da so ideenlos ist.

  • Nehmen wir mal an, der Bund würde viele Milliarden in die Bahn stecken und in den ÖPNV von dem Geld, dass nicht mehr für Rüstung und Militär verbrannt würde, dann könnte in wenigen Jahren einiges besser aussehen und sich die Frage zumindest der Inlandsflüge von alleine klären.



    Stattdessen glauben wir lieber an die Propaganda über einen Feind, der uns am Hindukusch bedroht und daran, dass wir die baltischen Grenzen sichern müssen gegen ein Gespenst, das offensichtlich alles unter Kontrolle hat.



    Klimasicherung ist ohne aktive Friedenspolitik nicht möglich. Diese schließt ein, dass ökonomische Interessen auf Augenhöhe verhandelt und klimaneutral abgestimmt werden. Mit militärischen und/oder wirtschaftlichen Drohszenarien wird alles noch schlimmer.



    Aber leider überwiegt momentan deutsche Großmäuligkeit und Militarismus, verbunden mit einem deutschen Klimanationalismus. Ob die ohnehin schon auf Flugtickets erhobene Sondersteuer erhöht und umbenannt wird in Klimaaufschlag, ist nicht der Rede wert.

    • @Rolf B.:

      Bei konsequentem Klimaschutz haette Russland gar kein Geld mehr aus Gas- und Oelverkaeufen, und koennte auch nicht mehr militaerisch aggressiv agieren. Sanktionen wuerden ueberfluessig.

      • @meerwind7:

        Schön gesagt :-)

        Deshalb unterstützt Russland ja auch Gegner von Maßnahmen gegen den Klimawandel (letztens Salvini), damit der Fall nicht eintritt und die wirtschaftlich unfähige Ölokratie von den Bürgern hinweggefegt wird.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Welche Wortschöpfungen, welche Allianzen der Glückseligkeit.

          Bitte überfordern Sie mich nicht mit Ihrer Gabe zur Differenziertheit.

          Ölokratie ... wow!

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Ich hatte damit gerechnet auf diese reflexhaften Reaktionen der "Friedensfreunde", denen nichts anderes einfällt als dummes Gelaber.

            • @Rolf B.:

              Es wundert mich nicht mehr, wie hier Putin und seine Ölhansels bei allem eine Sonderlocke zugestanden bekommen,

              Bei Annexionen, bei Menschenrechten, bei Aufrüstungen, beim Klimawandel, bei der Demokratie, bei politischen Morden, bei Einflußnahme auf Wahlen im Ausland ....

      • @meerwind7:

        @Meerwind Russland hat genug Land und auch genug Baustellen im eigenen Land. Da gibt es gar keine Veranlassug militärisch aggressiv zu agieren. Die Sanktionen sind sowiso überflüssig. Und was hat das alles mit konsequentem Klimaschutz zu tun?

        • @Martin_25:

          Richtig. Nur bei Nationalisten und Autokraten ist dem nicht so. Sie müssen also differenzieren zwischen „Russland“ und den herrschenden Autokraten.

          Der Zusammenhang zum Klimaschutz: Russlands Wirtschaft ist abhängig vom Öl/Ölpreis. Man hat kein Interesse daran, dass diese durch das Aufkommen regenerativer Energien einfallen/weniger steigen.

  • 0G
    06955 (Profil gelöscht)

    Die guten alten ICs, die sind für Familienreisen passabel. Große Abteile, Platz fürs Gepäck, Ruhe. Großraumwagen sind einfach nur schwachsinnig, und diese bekloppte pseudoschicke Stromlinienform von ICE 2 und 3 führt im Inneren zu akuter Raumnot. Besser "nur" mit 180 km/h entspannt ans Ziel als mit 300 km/h genervt.

    Beispiel dazu: Leer Ostfriesland-Meran: Leer bis Düsseldorf im Doppelstock-IC, wenige Reisende, Kinderwagen im Gepäckregal, geht. München-Bozen: EuroCity der ÖBB mit 6er-Abteilen, in denen sich die Sitze zu Liegeflächen umbauen ließen: geht super. Düsseldorf-München: Großraum-ICE2. Kein Platz für nichts, laut, unbequem - geht gar nicht. Und es tropfte von der Decke (Loch im Dach).

  • Ich kann die Klagen über die mangelnde Familienfreundlichkeit der DB in diesem Artikel schon verstehen und würde ein grösseres Familienabteil bzw. mehr Familienabteile jederzeit unterstützen. Bei den SBB in der Schweiz gibt es ganze Familienwagen mit kleinem Spielplatz, das sollte also auch in Deutschland möglich sein. Gerne.

    Aber ich bitte doch auch um Verständnis für jene Reisenden, die nun mal wirklich gerne in Ruhe reisen würden und, wenn sie schon explizit einen Platz im Ruheabteil gebucht haben, weil sie diese Ruhe möchten oder für ihre konzentrierte Arbeit brauchen, durchaus erwarten können, dass man ihnen keine lärmenden Kinder vor die Nase setzt. Der "seufzende Hintermann" - ja, das war ich auch schon, und es war eine Qual. Denn man ist als Reisender im Ruheabteil, der Ruhe will, in einer Zwickmühle: Einerseits könnte man diese gebuchte Ruhe ja mit Recht einfordern. Aber man will halt auch nicht als "Typ, der nicht mit Familien klarkommt", Rechthaber und Nervheini dastehen, und weiss auch, dass die anderen sich wohl nicht extra ins Ruheabteil gesetzt haben, um zu stören. Aber sie stören in dieser Situation halt doch. Das Problem scheint unlösbar zu sein, also müsste man wohl konsequenterweise wirklich die Ruheabteile abschaffen. Das wäre eine klare Ansage "Ruhe im Zug ist nicht zu erwarten" und so in Kauf zu nehmen.

    • @Herumreisender:

      "Einerseits könnte man diese gebuchte Ruhe ja mit Recht einfordern."

      Das können Sie leider nicht. Im Gegensatz zum Rauchen in den nur noch existierenden Nichtraucherzügen ist dieses Ruhteabteil nicht mit einem gesetzlichen Anspruch verbunden, dass die Menschen dort auch ruhig sein müssen.



      Ich hatte mir nämlich mal überlegt, dass ich mir eine Zigarette anzünde, als jemand hinter mir mit dem Handy anfing, lautstark zu telefonieren.Gut, dass ich vorher nachgeguckt hatte. In Österreich haben Sie da einen Anspruch drauf. In der BRD In den Ruhebereichen der DB ist Lärm nur nicht erwünscht, nicht verboten.

      (Ich habe mich dann gerächt, in dem ich eingeschlafen bin. Mein Schnarchen hört man laut allen Menschen, die mich erlebt haben ohne selbst einen festen Schlaf zu haben, bestimmt noch in einem ganzen ICE, egal, wo ich sitze. Und als der Typ mich dann weckte und sich beschwerte, habe ich ihn auf sein dämliches Telefonieren aufmerksam gemacht und ihn nach Details zur Auftragsvergabe gefragt, über die er am Telefon in aller Öffentlichkeit sprach und an die bestimmt auch die Konkurrenz seiner Firma interessiert ist.)

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Herumreisender:

      "Das Problem scheint unlösbar zu sein, also müsste man wohl konsequenterweise wirklich die Ruheabteile abschaffen. Das wäre eine klare Ansage "Ruhe im Zug ist nicht zu erwarten" und so in Kauf zu nehmen."

      Kleiner Tip: Fahren Sie Erste Klasse. Da ist es um die Ruhe wesentlich besser gestellt.

      Ab und an führt ein Business-Hengst ein wichtigtuerisches Telefonat, das war es dann aber in der Regel.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Der Tipp mit Erster Klasse hat - abgesehen von gewissen finanziellen Unpässlichkeiten bestimmter Menschen - sehr enge Grenzen. Viele Züge, besonders im Nahbereich, sind derart überfüllt, dass Sie es oft nicht schaffen, zur Ersten Klasse vorzudringen ... erzählt mir ein vielfahrender Freund mit Jahreskarte.



        Also. das Prinzip Radio Erivan.

        Es gibt kein Entrinnen. Oder mit den Worten von TWA (nicht der Fluglinie): es gibt kein richtiges Leben im falschen.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Ach ja der Preis.

          Wenn Sie zeitlich flexibel sind, also nicht morgen, sondern z.B. am 7. August von Ravensburg nach Berlin fahren möchten und gern früh austehen, sind Sie für 49,90 dabei. Zweite Klasse 35,90.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @88181 (Profil gelöscht):

            Als differenzierter Mensch weiß ich natürlich, dass es auch diese Seite gibt. Ja, bestimmte (Ziel-) Gruppen werden mit Angeboten bedacht. Menschen vom Schlage Waldorf & Stadlers werden allerdings nur rudimentär bedient.

            Für mich wäre das Beispiel übrigens unpraktisch: warum sollte ich erst nach RV fahren, um von dort in die Bundeshauptstadt zu gelangen?

            Aber mich hat die Debatte inspiriert: ich schreibe jetzt Bettelbriefe an einschlägige Stiftungen. Mit einer aus dem Bayerischen liege ich bereits im Clinch. Der Tag hat Struktur. Jetzt fehlt nur noch der Sinn. ;-)

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @76530 (Profil gelöscht):

              Hätte ich eine Stifung, sie würde eine Leiberg-Abteilung haben.

              "Sinn und Zweck der Stiftung ist es, das Wirken des Wolfgang Leiberg zu fördern. Und ähnliche Zwecke auch."

              Außerdem würde ihnen die Stiftung eine "Schwarze Mamba" (Harald Schmidt) zur Verfügung stellen. Also die Bahncard 100 First.

              Mit der können Sie sogar dem Lokführer sagen, wie schnell er fahren soll.

              Nach Ravensburg z.B.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @88181 (Profil gelöscht):

                Schmeichläää .... wolle mich ruhig stelle???

                Ravensburg wäre für mich - ohne persönliche Einladung - nur Zwischenstation zum Schwäbischen Meer und rheinabwärts. Stein am Rhein war in meiner Erinnerung in den 1990ern allerliebst. Habe dort gerne Pfeifentabak und Sprit besorgt.

                • 8G
                  88181 (Profil gelöscht)
                  @76530 (Profil gelöscht):

                  Ich weiß doch, dass Sie nicht käuflich sind. Ich schon, aber dafür bin ich teuer.

                  Grenzüberschreitende Einkäufe machten wir früher mit dem Segelboot. Die Eltern eines unserer Bandenmitglieder hatten eins am Bodensee liegen. Damit fuhren wir in die Schweiz und kauften Zigaretten und verkauften sie dann an die schwäbischen Langhaar-Freaks.

                  Einmal Pirat, immer Pirat.

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @88181 (Profil gelöscht):

                    Heftiger Widerspruch, Pirat!

                    Immer werde ich verkannt. Natürlich bin ich käuflich. Außer der Stasi Anfang der 1980er Jahre (vergeblich) hat es aber nie wieder jemand versucht. Feiglinge!

                    Einmal Rebell. Immer Rebell. Aber in diesem modrigen CDU-Biotop die längste Zeit.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Da haben Sie natürlich Recht. Verlässt man das ICE-Netz, ist es nicht mehr weit bis zum Eselskarren.

          Die einzigen krassen Geschichten, die ich aus der Galaxie DB erzhählen kann, haben sich im Regionalverkehr zugetragen.

          Halt, eine fällt mir ein. Eine Haselmaus hatte an der Oberleitung einer ICE-Trasse einen Kurzschluss verursacht. Vielleicht wollte sie nicht mehr leben.

          Jedenfalls gab es eine Zwangspause von einer Stunde.

          www.schwaebische.d..._arid,5312072.html

    • @Herumreisender:

      Das “Problem” vieler Nicht-Juristen/Nicht-Geisteswissenschaftler: Abstrakten Begriffen die eigene subjektive Vorstellung zugrunde legen und glauben, alle anderen verstehen darunter exakt dasselbe.

      Ruhe ist relativ.

      • @tierry:

        Die Piktogramme in den Ruheabteilen sind eigentlich sehr eindeutig: Ein Zeigefinger vor geschlossenen Lippen und "Pssst" und ein durchgestrichenes Handy.

    • @Herumreisender:

      Der Artikel bezieht sich eher auf volle Züge.



      Dann funktioniert die Zonenaufteilung im Zug natürlich nicht. Deshalb muss man die aber nicht gleich ganz abschaffen.



      Der Anspruch auf "Ruhe" innerhalb einer größeren Menschenmasse ist übrigens auch schon etwas surreal.



      Interessant auch, dass die Bahn solche Tickets verkauft, ohne selbst einen Leistung dafür zu erbringen. Die bestimmen einfach, dass man dort nicht sprechen darf.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Sonntagssegler:

        Selbst für Sie auf der nach hinten offenen 'Seglerskala' beachtlich.

        Würde die Provokation nicht aus allen Sätzen quillen, lohnte sich ein Disput.

        Mehr: l.n.

  • "Bei einer Entfernung von unter 800 Kilometern sollte man der Umwelt zu Liebe mit Rad, Bus, Bahn oder Auto anreisen. Sonst wird man zum Klimakiller."

    www.deutschlandfun...m-ist-fliegen-doof

    Es gibt also noch Alternativen zum Flieger, die zu zweit oder zu dritt dann besser werden.

    Noch was zum Thema realer Verbrauch:

    www.faz.net/aktuel...e=true#pageIndex_1

    • @DJ Boemerang:

      "Noch was zum Thema realer Verbrauch:

      www.faz.net/aktuel...e=true#pageIndex_1"

      Ja das wird von Verfechtern der Bahn ja gerne todgeschwiegen oder mit einem "es könnte doch so schön sein, wenn,..." abgewatscht.



      Anders gesagt: Alleine Auto fahren ist pro km schlimmer als zu fliegen und mit 3+ Personen im Auto hocken ist oft umweltfreundlicher als Bahn fahren.

  • ...Ich kann auch nicht verstehen, warum man es vorzieht in einem engen, stinkenden Kfz zu reisen, statt in einem Zug, in welchem man herumgehen, essen, aufs Klo gehen, Arbeiten, das WLAN nutzen ... und sogarAlkohol trinken kann/darf.



    Das ist mir einfach unbegreiflich.

    Natürlich macht die Bahn auch nicht alles richtig. Bei vielen Dingen trifft sie jedoch keine Schuld, da hat einfach die Politik versagt, hauptsächlich die ungeeigneten CDU/CSU Auto-Verkehrsminister, Marionetten der deutschen Autoindustrie. Die Bahn braucht Geld, damit sie funktioniert und das verstehen diese Leute leider nicht!



    Folgendes ist aber direkt an die Bahn gerichtet:

    Warum gibt es im ICE 4 keine Abteile mehr?



    Warum wird das WLAN erst jetzt im Fernverkehr vollständig ausgebaut?



    Warum gibt die Bahn ihr weniges Geld nicht für IT-Spzialisten aus, statt für Berater? -Für mehr Effizienz.



    Warum wurden die Nachtzüge abgeschafft?



    Warum bekommt die Bahn ihre Baustellen einfach nicht ordentlich koordiniert?

    Es gibt sicher noch vieles mehr, aber das größte Übel war, ist und bleibt aber der geplante Börsengang, der ZUM GLÜCK noch abgesagt wurde.

    Und um zu guter Letzt doch noch konkret auf den Artikel einzugehen: Grundsätzlich haben Sie Recht, wenn Sie schreiben die Bahn könne noch etwas an ihrer Kinderfreundlichkeit arbeiten.



    Kurz- und Mittelfristig gibt es aber viel größere Aufgaben, die am Ende allen Reisenden zu Gute kommen, wie bspw. die Reaktivierung von stillgelegten Ausweichstrecken, mehr Personal für die Wartung von Zügen und die intelligentere Terminierung von Bauarbeiten... Damit die Pünktlichkeit steigt. Dabei müssen die Interessen einzelner, kleiner Gruppen nun Mal ein paar Jahre zurückgestellt werden, bis das System Bahn grundsätzlich wieder funktioniert.

    Danke, das Sie sich die Zeit genommen haben meinen Kommentar zu lesen!

    Ich wünsche Ihnen noch einen wunderschönen Abend und allzeit gute Fahrt!

    • @J39g:

      Sie leben anscheindend in einer Großstadt- ich jetzt auch.

      Aber ich kenne auch genug Leute, die weiter draußen wohnen und die sind leider auf das Auto angewiesen. Haben Ihre Eltern eigentlich ein Auto oder wie kommen die schweren Einkäufe ins Haus?

      wenn man 19 oder 20 ist, ist man vielleicht wütend und glaubt viel zu wissen. Aber es gibt eben auch viele Leute, die anders denken als Sie und wir leben immer noch in einer Demokratie.

      • @Dr. McSchreck:

        Ja, ich lebe in einer Großstadt. Und nein, meine Eltern besitzen kein Auto.

        Die schweren Einkäufe fahre ich eigenhändig mit dem Fahrrad nach Hause. Und das ich überhaupt kein Problem, obwohl wir fast nur regionale Produkte in Glasflaschen kaufen.

        Das mit den ländlichen Regionen ist tatsächlich ein Problem, da gebe ich Ihnen Recht. Es würde schon einmal viel bringen, wenn alle Gleisanschlüsse und Bahnstrecken, die im Laufe der Zeit stillgelegt wurden, wieder zu reaktivieren. Dann sind nämlich auch weite Teile des ländlichen Raums wieder angeschlossen.

        Ziel muss es sein, dass jeder Mensch in Deutschland dir nächste Bahn-Haltestelle mit dem Fahrrad innerhalb von 15min erreicht.

        Aber das ist auch eine Sache der Politik.

        Übrigens: Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass es auch auf dem Land meistens einen Supermarkt in Fahrrad-Entfernung gibt. Es ist also auch eine Sache des eigenen Willens.

        Danke für den Hinweis zur Demokratie!



        Ich selbst bin sehr dankbar in diesem Land zu leben und bin froh, dass wir die Demokratie haben. Ich weiß nicht, an welcher Stelle das Gegenteil erkenntlich geworden sein soll, aber zur Sicherheit nochmals der obige Hinweis;-)

        • @J39g:

          Eine 70-jährige ist aber mit dem Fahrrad auch nicht mehr in der Lage, ihre Einkäufe zu machen.

  • Ich, als Minderjähriger und Teil der "jungen, hartnäckigen Bewegung für den Klimaschutz" kann nicht anders, als mich hier auch einmal zu Wort zu melden und mich über diesen Artikel und die deplazierten, teilweise sogar völlig falschen Kommentare aufzuregen.

    Ich finde es unglaublich, wie die älteren Generationen aus purem Egoismus, aus purer Geldgier und aus purer Faulheit, ohne Rücksicht auf Verluste nicht nur unsere Zukunft gefährden, sondern durch Feinstaub und Abgase die Innenstädte verpessten und damit sowohl ihre eigene Lebensqualität, als auch die ihrer Kinder massiv verringern.

    Statt Billionen in die Infrastruktur und Förderung des motorisierten Individualverkehrs zu stecken, MUSS das Geld ab sofort hauptsächlich in den Schienenverkehr, Radwege und ähnliches fließen.



    Gleichzeitig muss der Straßenverkehr durch massive Steuern, Strafen und weitere Nachteile auf das Minimum heruntergefahren werden.

    Ist es denn nicht ein Wahnsinn, dass 70kg Mensch in einem 2-tonnen-blech-SUV durch die Innenstadt kurven, und dabei noch durch unglaubliche Rücksichtslosigkeit und Arroganz alle anderen Personen in der Nähe gefährden?

    Auch die Stadtplanung muss selbstverständlich komplett umgedacht werden.

    Stellen Sie sich vor statt einer verpesteten und lauten, 6-spurigen Stadt-Autobahn befindet sich vor Ihrem Haus eine gemütlichen Fußgängerzone mit vielen netten Cafés, Rastaurants, schattenspendenden Bäumen und einem integrierten Radweg.



    Das wäre schön, oder?

    Die Bahn ist aktuell mit das umweltfreundlichste Verkehrsmittel, das es gibt (Busse sind klimatechnisch auch sehr gut).



    Um den sog. Saberrider Mal zu korrigieren:

    Der Fernverkehr der Deutschen Bahn fährt seit dem 1. Januar 2018 zu 100% mit Ökostrom.

    Im Jahr 2018 betrug der Ökostrom-Anteil am Stommix der DB 57%.

    Zusätzlich ergeben sich unzählige weitere Vorteile wie zum Beispiel:



    -hohe Energieeffizienz



    -geringer Flächenverbrauch



    -viel geringere Feinstaub- und Abgasemittation



    ...und viele weitere.

    Fortsetzung folgt...

    • @J39g:

      In der Nachbarstadt meines Geburtsortes, in Mülheim wird gerade der ÖPNV völlig eingeschränkt. Da sollen Straßenbahnen stillgelegt werden, der 15-Minuten-Takt (10-Minuten-Takt gibt es schon lange nicht mehr) auf 20 bis 30 Minuten gestreckt werden und viele Haltestellen stillgelegt werden.



      Einige Bürger und ver.di haben zu einem gemeinsam organisierten Protest aufgerufen.



      Leider nachmittags. Es kamen kaum Schüler und insgesamt ging der Protest ziemlich daneben.

      Wenn Ihr nicht mal zu einer Demo in der schulfreien Zeit für einen halbwegs intakten ÖPNV kommen könnt, hat Eure Generation, die Welt, die wir Euch hinterlassen, auch verdient.

      • @Age Krüger:

        Hallo,

        von dieser Demonstration habe ich nichts gehört. Schade, dass sie nicht so gut besucht war:-(



        Hätte sie in meiner Gegend stattgefunden, hätte ich sicherlich daran teilgenommen!

        Dass meine Generation für's Klima demonstrieren kann sieht man an den Fridays-for-future-Demos.



        Dort wird auch gegen den motorisierten Individualverkehr und für den ÖPNV demonstriert.

      • @Age Krüger:

        sicher die jüngere Generation hat es verdient, was können die denn dafür wenn der ÖPNV zusammengekürzt wird, sicher könnten die mehr demonstrieren dagegen, aber wir sollten nicht vergessen das die eigentliche politische Gestaltung schon immer noch uns Erwachsenen zukommt, und hier ausgerechnet jemanden zu beschuldigen der Teil der Klimabewegung ist, finde ich dann noch mehr daneben.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Umweltministern sollte das Fliegen verboten werden, auch der Chauffeur. Ein kostenloses Dienstfahrrad. Mit Helm.

  • Das Problem der Bahn ist in erster Linie die geringe Höchstgeschwindigkeit. Selbst ICEs dürfen im Schnitt nur mit 120km/h fahren, während Schnellzüge in Frankreich auch gerne mal die 200km/h überschreiten. Warum das hier so ist? Na weil es für die ICEs keine extra Gleise gibt, wie etwa in Frankreich. Das hat man in den 70ern nicht gewollt wegen der Wirtschaftlichkeit. Die erste Maßnahme, die das Bahnfahren ERHEBLICH attraktiver machen würde, wäre eine Gewährleistung einer hohen Maximalgeschwindigkeit von min. 200 oder 300km/h für Schnellzüge. Dazu sollten diese auch nicht in jedem Kaff anhalten, sondern wirklich je nach Linie nur in ausgewählten Großstädten (zwischen Stuttgart und Berlin reicht ja ein Halt in Frankfurt und einer anderen Großstadt und das war's).

    Aber solange ich mit dem Auto oder dem Flugzeug schneller bin als mit der Bahn, verzichte ich liebend gerne auf die Bahn. Auch wenn sie günstiger ist.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Es könnte allerdings auch sein, dass der seufzende Typ hinter ihnen nicht das Problem hat, nicht mit Familien klar zu kommen, sondern den Wunsch zu arbeiten.

    Deshalb hat er im Ruhebereich reserviert. Nun gut, ich seufze dann nicht, sondern füge mich in mein Schicksal, bestelle mir ein Bier und erkläre dem Kind, das in jedem Tunnel: "Es ist dunkel!" kreischt, dass das daran liegt, dass wir gerade durchs Weltall fahren. Als Abkürzung.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Dieses Dilemma ist nicht unlösbar.

      Die Bahn muss nur längere ICE mit mehr und vielseitigeren Wagen fahren lassen, und aktiv Geräusch unterdrückende Kopfhörer im ausreichender Zahl anbieten.

  • Nicht arbeitnehmer oder migrantenfreundlich, diese Flugsteuer!

    Migranten und andere kleine Leute freuen sich, wenn sie mal in ihr Heimatland fliegen können oder mal Urlaub machen können. Großbürgerliche Grünen wollen das jetzt mit einer Flugsteuer verhindern. Sozial oder migrantenfreundlich ist das nicht!

    • @Oldwildwackeswildqualle:

      Man kann auch mit der Bahn verreisen.

      Vielleicht ist das nicht migrantenfreundlich, dafür aber KLIMAFREUNDLICH!

  • Ruhebereich heißt so, weil man dort Ruhe erwartet, weil man zum Beispiel konzentriert arbeiten und lesen muss oder will. Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, meine einem Kind, das das nicht kann, dort einen Platz zu buchen und diese sind keineswegs so wenig begehrt, dass sie immer zuletzt übrig bleiben. Viele Leute mögen Ruhe.

    In einer Uni-Bibliothek wird auch eine gewisse Ruhe erwartet, da nimmt man auch keine kleinen Kinder mit hin.

  • Klimabewusst und Kinder haben geht nunmal nicht zusammen. Wenn man egoistisch genug ist Kinder zu bekommen macht ein Flug mehr oder weniger den auch keinen Unterschied mehr. Und ja, wenn geeignete Teile des Zuges ausverkauft sind sollte man halt nicht fahren oder einen anderen Zug nehmen. Mit dem Kind in den Ruhebereich ist nun wirklich fies.

    • @Mmmm:

      Ihrer Meinung nach ist wer Kinder bekommt egoistisch? Ernsthaft? Eltern stecken (zugegebener Weise nur im Idealfall) jede Menge liebe in Kinder - egoistisch ist es doch wohl eher, sich nur um sich selbst zu kümmern. Außerdem zahlen diese Kinder mal Ihre Rente.

      • @Ralf Eckstein:

        Ich weiß nicht, ob es egoistisch ist, Kinder zu bekommen.



        Nur sollte sich angesichts der aufkommenden Klimadebatte JEDER überlegen, welche Opfer er bereit ist, zu bringen, also, welche Wünsche er sich nicht erfüllen sollte, wenn er die bevorstehenden Klimaveränderungen aufhalten will.



        Das kann Fleischverzicht, Flugverzicht, allgemeiner Möbilitätsverzicht, aber eben auch der Verzicht sein, sich reproduzieren zu wollen.



        Ich glaube schon, dass letzteres, also kinderlos bleiben, ein sehr großes Opfer ist. Wer nicht geboren wird, kann auch kein CO2 produzieren.

        Da ist es dann schon etwas egoistisch, dann auch noch zu fordern, dass alle anderen Rücksicht nehmen sollen, wenn man selber dieses Opfer nicht bereit war zu leisten.

        • @Age Krüger:

          Was ich schon bei Religionen und Ideologien nicht leiden kann, ist es wenn Menschen versuchen anderen Vorschriften zu machen, weil sie denken sie hätten die Wahrheit für sich erkannt. Wie Sie schon sagen, muss jeder selbst überlegen, welche Opfer er bereit ist zu bringen.

      • @Ralf Eckstein:

        Ja, das ist egoistisch. Warum bekommen Sie sonst Kinder, wenn nicht Ihrer selbst wegen? Glauben Sie wirklich Ihr Kind wird so viel besser als alle anderen dass es Mal die Welt rettet? Dass gerade Ihr Kind etwas erfindet dass all seinen CO2 Ausstoß wett macht? Wenn ja sind sie arrogant, wenn nein halt egoistisch, weil die Menschheit ohne Ihr Kind hält besser dran wäre. Außerdem zahlen die Kinder sicherlich nicht meine Rente - ich wohne nicht in Deutschland und spare schon selbst dafür. Dass Sie bei zunehmender Bevölkerung erst an biometrischen Ertrag als an Ressourcen denken spricht Bände.

        • @Mmmm:

          Ihrer Logik nach ist es also besser für die Menschheit (die es nur gibt, weil Kinder gezeugt werden), wenn keine mehr gezeugt werden? Sie wollen das Gute für eine Menschheit, die nach Ihrer Logik nur auf Grund von Egoismus existiert? Naja, Sie müssen mit Ihrer Logik klar kommen. Aber bitte lassen Sie doch wenigstens Ihre Vorurteile mir gegenüber weg und versuchen Sie nicht meine Gedanken zu erraten oder in Ihrer Fantasie ganze Bände dazu zu schreiben.

    • @Mmmm:

      Genau, wir bleiben mit den Kindern zu Hause, damit andere ungestört an ihren ach so wichtigen PowerPoint-Präsentationen feilen können. Selten so gelacht :-)

  • Volle Zustimmung für die Forderungen. Es kommt aber noch eine Wichtige hinzu.

    Um ein höheres Aufkommen bewältigen zu können, müssen Strecken massiv ausgebaut, wieder in Betrieb genommen und/oder ertüchtigt werden. Dazu braucht es Geld. Was es nicht braucht, sind "Umweltschützer", die gegen jeden einzuschlagenden Schienennagel klagen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Richtig, und es geht auch nicht um prestigeträchtige Schnellstrecken, sondern um die Nebenstrecken, die Überholgleise und die Verschiebe- und Güterbahnhöfe. Es wird immer von Verlagerung des Wahrenverkehrs auf die Schine geredet, aber dann statt dessen die LKW Maut gesenkt, und Nebenstrecken aufgegeben.

  • Allerdings gibt es auch lustige Verbindungen mit der DB, ein Kollege feiert seinen 30 in Prag.

    Wir also ganz umweltbewusst, wir fahren Bahn. Vorschlag der Bahn, Frankfurt-Nürnberg mit dem ICE und dann mit dem Bus der Bahn nach Prag.

    • @Sven Günther:

      Der ist allerdings echt schick, der DB-Bus zwischen Nürnberg und Prag! Ein schöner neuer Doppeldecker mit nettem Personal und die Sitzplatzreservierung ist auch inklusive, außerdem fährt der nonstop zwischen den beiden Städten! Kein Vergleich zu FlixBus, obwohl fast noch günstiger!

      • @Saile:

        In 2 Wochen kann ich aus eigener Erfahrung berichten.

    • @Sven Günther:

      Beim Strommix in Deutschland und wohl auch in Tschechien ist ein gut besetzter Bus ja angeblich sogar umweltfreundlicher als die Bahn, da die Bahn (anders als in der Schweiz) auch mit Kohlestrom fährt...

      • @Herumreisender:

        Also bei 42% regenerativem Anteil am Bahnstrom in Deutschland und vermutlich ordentlich viel Kernkraft in Tschechien bezweifle ich das, zumal bei den Diesel-CO2-Emissionen nur zu gerne ab Tankstelle und nicht ab Erdölquelle gerechnet wird. Allerdings sind die möglichen Bahnstrecken östlich von Nürnberg Richtung Prag auf deutscher Seite alle nicht elektrifiziert, ohne Diesellokomotiven ging da also eh nix ;-)

  • "Ziemlich einfach wäre es aber einfach mal, die Sitze aus den Ersten Klasse zu reißen und Platz zu machen für die Menschen, die den Platz brauchen. Diese Zweiklassensache ist so 90er Jahre."

    Das würde ich nicht auf die Klassenfrage reduzieren. Ohne erste Klasse würde ich nicht mehr Bahn fahren, meine Beinlänge erlaubt mir keine längeren Fahrten in der zweiten Klasse...

  • Jeder der etwas älter ist, weiß das es dies schon gab. Ich kann mich an Gepäckwagen erinnern, wo Fahrräder und Kinderwagen untergebracht worden sind. Und die alten Abteilwagen mit ihren 6 Sitzplätzen und Gepäcknetz. Da konnte man sogar die Fenster noch aufmachen. Der MET mit den 3 verschiedenen Wagen, war ein Traum zum Reisen. Oder die Nachtzüge mit Betten. Aber mit dem Einstellen der D-Züge und der IR Züge starb auch das Bahnfahren. Die DB ist nicht zu teuer, sie hat nur die Leistung eingestellt, die den Preis rechtfertigt. Dazu ist sie das Verkehrmittel was im Schnitt die meiste Umweltverschmutzung erstellt.



    2/3 aus Bahnkraftwerken die aus Kohle und Öl 2/3 der Strom erzeugen, sowie 1/3 aus dem normalen Netz mit Atomstrom und Kohle in großen Teilen.



    Norwegen ist da schon weiter mit Stromflugzeugen und 100% Strom aus Wasserkraft. Eine Lösung die für Deutschland auch funktionieren wird, da die Strecken sogar kürzer sind auf Inlandsflügen als in Norwegen. Damit dürfte die DB entgültig überflüssig werden, außer im Nahverkehr.

    • @SaberRider:

      Sorry, aber das mit E-fliegern in Nore ist natürlich Quatsch. Hier wird zwar viel Wasserkraft genutzt, zum Heizen, Autofahren, Aluminium schmelzen etc. aber die zahllosen Inlandsflüge gehen alle steuerfrei mit Kerosin. Einige der meistgeflogenen Strecken in Europa sind zwischen norwegischen Städten, wo es auch Bahnstrecken gibt, die aber ca. 4-5 mal so lange dauern und außerdem ständig durch Busspassagen ersetzt werden. Bin viel in Nordeuropa unterwegs und empfinde die DB immer wieder als große Wohltat! Trotz der von Frau Hödl geschilderten Sachen, einfach mal locker mach3n, leben und leben lasen, wir kommen schon an!

    • @SaberRider:

      Norwegen hat all diese tollen Innovationen, weil sie die Umweltverschmutzung einfach ausgelagert haben. Off-Shore Öl fördern, welches dann logischerweise verbrannt wird, um ordentlich Kasse zu machen und dann das Klima schützen. Ein Schildbürgerstreich.

    • @SaberRider:

      Ihre Quelle bezüglich der Herkunft des Bahnstromes ist nicht mehr so ganz aktuell: Bereits 2016 kamen immerhin 42% des DB-Fahrstromes aus erneuerbaren Energien!

      • @Saile:

        Es ist immer wieder schön zu lesen, wie DIE BAHN als DIE Fürsorgeverantwortliche Deutschlands angerufen wird.

        Eltern, die sich erst während der Fahrt nach Basel über deren Länge der Fahrt und das Verhalten ihrer Kinder wundern, sollten schlicht in sich gehen und sich trotz Bahn etwas Realitätssinn zulegen.

        Eltern, die sich ärgern, dass sie dem Bewegungsdrang ihrer Kinder während der Fahrt bei Zugspaziergängen nachGEHEN können, sollten das lieber GENIESZEN.

        Eltern, die sich beim wiederholten Vorlesen für ihre Kleinkinder langweilen, sollten die Kinder sollten die Bahn am besten verklagen, denn wer wenn nicht die Bahn ist dafür verantwortlich, dass diese little dears so anders als man selbst sind?

        Eltern, die meinen, dass Kinder bei der Fahrt nur animiert werden sollten, können gern SNCF fahren, um zu erleben, dass Kinder und Erwachsene in der Bahn nicht im Durchsetzungs- sondern im Gegenseitige-Rücksichtnahme-Moddus überleben können ohne an Selbstwertgefühl verlieren zu müssen.

        Entspannt euch.



        Leben und leben lassen ist auch nicht schlecht.