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Streik bei der Deutschen BahnZüge stehen wieder still

Fahrgäste müssen wieder umsteigen. Die GDL bestreikt ab Dienstagmorgen erneut den Bahnverkehr. Fahrgastverband warnt vor schwindender Akzeptanz.

Dienstag fährt an den Bahnhöfen wieder fast nichts mehr Foto: dpa

Berlin dpa | Für Bahnkunden, Unternehmen und Fluggäste kommt es gleich zu Wochenbeginn ganz dick: Am Montagabend 18.00 Uhr startet ein 24-stündiger Warnstreik der Gewerkschaft GDL im Güterverkehr der Bahn. Am frühen Dienstagmorgen um 2.00 Uhr folgt der Personenverkehr. Auch dieser Ausstand soll 24 Stunden dauern.

Und kaum ist der Warnstreik beim Bodenpersonal zu Ende gegangen, ruft die Kabinengewerkschaft Ufo die rund 19.000 Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline für diesen Dienstag und Mittwoch zum Streik auf. Bestreikt werden jeweils von 4.00 bis 23.00 Uhr am Dienstag alle Abflüge von Frankfurt und am Mittwoch alle Abflüge von München, wie Ufo mitteilte.

Das Ultimatum an die Führung der Deutschen Bahn war am Sonntagabend gerade etwas über zwei Stunden abgelaufen, da kündigte die GDL den neuerlichen Warnstreik an. Gewerkschaftschef Claus Weselsky hatte zuvor bereits gedroht, der Bahn und den Fahrgästen künftig deutlich weniger Vorlauf zu lassen, um sich auf den Arbeitskampf einzustellen.

Die Deutsche Bahn kritisierte die kurzfristige Ankündigung von Warnstreiks scharf. Die GDL mache ihre Drohung wahr, Streiks nicht mehr 48 Stunden vorher anzukündigen, teilte das Unternehmen am Sonntagabend in Berlin mit. „Das ist für Millionen von Bahnreisenden und die Wirtschaft eine blanke Zumutung.“ Der Streik werde sich erneut massiv auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken. Die DB versuche trotz des kurzen Vorlaufs, für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr wieder ein Grundangebot anzubieten, hieß es weiter. Im Fernverkehr sollen demnach längere Züge mit mehr Sitzplätzen eingesetzt werden.

Reisen dürfen vorverlegt werden

Aufgrund des eingeschränkten Angebots rät die DB, bei Reisen im Fernverkehr frühzeitig einen Sitzplatz zu reservieren. Im Regional- und S-Bahn-Verkehr sei es ebenfalls das Ziel, ein Grundangebot zu fahren. In welchem Umfang dies möglich ist, unterscheide sich regional stark. Es werde auch im Regionalverkehr auf jeden Fall massive Einschränkungen geben.

Weiter hieß es, alle Fahrgäste, die bis einschließlich 10. März ein Ticket für eine Reise am 12. März gekauft haben und diese aufgrund des GDL-Streiks verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist demnach aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Zudem haben Fahrgäste im Fernverkehr im Rahmen einer Sonderkulanz auch die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und ab sofort zu fahren. Generell bat die DB die Reisenden, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindung zu informieren.

Die Bahn hatte die GDL am Freitag zur Wiederaufnahme der Verhandlungen aufgefordert. Die GDL hatte Bereitschaft bekundet, unter der Voraussetzung, dass die Bahn ihr bis Sonntagabend um 18.00 Uhr ein neues Angebot unterbreite. Die Bahn ging darauf nicht ein und erneuerte lediglich ihr Angebot an die GDL zur Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen an diesem Montag. Angebote und Lösungen könnten direkt am Verhandlungstisch unterbreitet und erörtert werden.

Der Chef des Fahrgastverbands Pro Bahn, Detlef Neuß, sagte der Rheinischen Post (Montag) zu dem Warnstreik: „Damit schädigt die GDL die Akzeptanz für Streiks im öffentlichen Dienst.“ Zugleich forderte Neuß den Bund zum Handeln auf. „Die Politik ist als Eigentümer der DB AG aus unserer Sicht zu zurückhaltend.“ Auch müsse jetzt alles für eine Schlichtung getan werden.

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte der Bild-Zeitung (Montag): „Streiken anstatt zu verhandeln, ist verantwortungslos. Die GDL muss reden und Kompromisse ausloten.“ Auch er sagte, dringend müsse ein förmliches Schlichtungsverfahren eingeleitet werden.

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105 Kommentare

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  • Streikrecht ist es auch dann, wenn es wehtut.



    Wissing im Bund ist leider in der Reihe seiner Versagervorgänger. Das Geld für Bahn, Rad, Fußgängers wäre überreichlich da, wenn man es nicht mehr für den gefährlichen Auto-Komplex verprasst.

  • Ich frage mich seit wann es in Deutschland wieder in Mode gekommen ist, den Mitarbeitern eines Unternehmens die Schuld für alle Probleme zu geben und sich aufzuregen wenn besagte Mitarbeiter mehr Geld möchten. Allerdings habe ich so gut wie keine Kritik, weder von Politikern noch den Medien, zum Management der Bahn gelesen und zur Struktur der Bahn. Das Handelsblatt machte es besser: "Die Bahn klagt zu Unrecht über zu wenig Geld vom Bund". In dem Artikel heißt es unter anderem: „Die Bahn tanzt dem Bund auf der Nase herum“, kritisiert Professor Christian Böttger von der Hochschule für Technik und Wirtschaft. Sie schaffe „immer mehr Management-Funktionen und immer mehr Overhead.“ Die Zahl der Holding-Mitarbeiter habe sich binnen zehn Jahren mehr als verdreifacht. Ein „Fass ohne Boden“ und „Sanierungsfall“ ist die AG für den Bundesrechnungshof. Weiter: Viel zu komplex sei des Geflecht unzähliger Filialen. „Heute sind sechs Gesellschaften daran beteiligt, dass ein Zug fährt“; "Der DB-Konzern erlöst heute mehr im Ausland und mit bahnfremdem Geschäft als im deutschen Schienenverkehr. Dabei ist der allein die Rechtfertigung dafür, dass die AG im Staatseigentum ist." "Seit Jahren verlangen Rechnungshof und Politik, dass die britische Tochter Arrivaund der Logistiker Schenker abgestoßen werden sollen. Im Falle Arriva ist der Verkauf vereinbart. Doch gleichzeitig hat das Management die Expansion nach Indien, Kanada, Uruguay und Ägypten angestoßen." Das scheinen mir doch alles Strukturprobleme und Managementprobleme zu sein, die selbst die Poltik und Bundesrechnungshof erkannt hat (seit Jahren) aber nichts unternimmt. Aber es ist ja nichts neues,dass wenn es um Manager geht eher weggeschaut als gründlich hingeschaut wird. Trotz Missmanagement und Staatshilfe wie bei der Lufthansa werden sich da Boni ausgezahlt ohne jegliche Konsequenzen, aber dann den Mitarbeitern erzählen es ist kein Geld da und ihre Forderungen sind überzogen. Die Ironie!

    • @Momo Bar:

      Ich glaube so ungefähr niemand in diesem Land hat den Beschäftigten der Bahn irgendeine Schuld für die Probleme gegeben

    • @Momo Bar:

      "Trotz Missmanagement und Staatshilfe wie bei der Lufthansa werden sich da Boni ausgezahlt ohne jegliche Konsequenzen, aber dann den Mitarbeitern erzählen es ist kein Geld da und ihre Forderungen sind überzogen."

      Dann nehmen wir doch mal die 9 Mio€, die der Vorstand bekommt (nicht nur die Boni) und verteilen die auf die 10.000 GdL-Mitglieder im Konzern (Solidarität mit den anderen 200.000 Mitarbeitern ist ja nicht so das Ding dieser Gewerkschaft). Ergibt: ups... 75€ im Monat. Bei diesem Angebot wird Weselsky natürlich gleich den Streik abblasen...

      • @FriedrichHecker:

        Die Staatshilfen für die Lufthansa waren ein gutes Geschäft für den Staat.

      • @FriedrichHecker:

        Es geht auch darum das man mit gutem Beispiel voran geht als Konzernspitze. Es kann nicht sein, das die wirtschaftliche Lage des Unternehmens angeblich so schlecht ist, aber sich die Vorstände Bonuszahlungen gönnen. Ist wie Politiker die von uns immer erwarten zu sparen währens die sich die Diäten erhöhen. Und es wird in dem Artikel deutlich gemacht, das die Strukturprobleme der Bahn, zu viele Management Funktionen (nicht nur der Vorstand) und zu wenig Aufsicht und Vorgaben vom Staat das Problem sind, nicht Gehaltserhöhungen der Mitarbeiter. Auf deren Rücken wird aber das Missmanagement ausgetragen. Und das ist auch nichts neues. Das wird von Politikern und dem Bundesrechnungshof seit teilweise 20 Jahren beklagt. Gemacht hat von den Verkehrsministern nur keiner was. Und auch die neueren Reförmchen werden laut Artikel nicht viel ändern. Das ist aber auch nicht die Schuld der Mitarbeiter, die dies auch seit Jahren ankreiden (seit der Ära Mehdorn), Herr Weselsky im übrigen auch.

        • @Momo Bar:

          "zu viele Management Funktionen (nicht nur der Vorstand) und zu wenig Aufsicht und Vorgaben vom Staat das Problem sind, [...]. Das wird von Politikern [...] seit teilweise 20 Jahren beklagt."

          Meistens von Politikern, deren Lösung darin besteht, dem Vorstand Berichtspflichten aufzuerlegen, zu deren Erfüllung und Verarbeitung im Management zusätzliche Stellen geschaffen werden müssen.

          Ich muss als externer Selbständiger (schon vor 25 Jahren die einzige Möglichkeit im Infrastrukturbereich akzeptable Arbeitsbedingungen und Bezahlung zu erreichen - dort wurde und wird man von beiden Gewerkschaften nur angepisst) inzwischen mehr Daten erfassen als früher als ich noch angestellt war. Und alle zwei bis drei Jahre wird etwas anderes als der heiße Scheiß durchs Dorf getrieben, kaum dass die alten Vorgaben vom Betriebsrat bis zum Eisenbahnbundesamt alle Instanzen erreicht haben. Schließlich geht es der Politik (da kann man gerne auch die neoliberalen Schwafler vom Rechnungshof und von der Monopolkommision dazuzählen) und der Öffentlichkeit nur darum, dass etwas getan wird und nicht, dass tatsächlich etwas erreicht wird.

    • @Momo Bar:

      Richtig, eine unverzichtbare Dienstleistung, ein staatliches Unternehmen mit dem Fokus auf Bedarfsdeckung, statt auf Profit und damit klare Verantwortlicheiten.



      Genauso im Bereich Gesundheit und Post. Entprivatisieren. Risikolose Profite auf Kosten der Allgemeinheit darf es nicht mehr geben. Ist auch im Kapitalismus so nicht vorgesehen!

      • @Matt Gekachelt:

        Ich kann mich an die Zeiten der Staats-Telefonie noch erinnern, als ein 30 Minuten Ferngespräch so viel kostete wie heute die Flatrate für den ganzen Monat.....

  • Wissing soll endlich sein Ministeramt ernstnehmen und mit der jämmerlich lindnerischen Autolobby aufhören. Dann hat er genügend Geld und Zeit, um die Verkehrswende zu Rad und Bahn einzuleiten.



    Die Bahn muss ihren Leuten da wohl so oder so gut zahlen, damit sie das Personal bekommt.

    • @Janix:

      "Die Bahn muss ihren Leuten da wohl so oder so gut zahlen, damit sie das Personal bekommt."

      Dummerweise ist Lokführer weder die größte Berufsgruppe bei der Bahn (10.000 von über 200.000 DB-Mitarbeitern sind GdL-Mitglied!) noch der größte Mangelberuf bei der Bahn. Mit dieser Ausbildung kommt man ohne Umschulung ja kaum woanders unter.



      Im Gegensatz zum Fahrzeuginstandhalter (der z. B. Ahnung von Elektromobilität hat) oder zum Bauinstandhalter (der sich auch bei Fundamenten von Windkraftanlagen oder Tiefbau für Stromleitungen betätigen kann. Dass deren Interessen dank Schreihälsen wie Weselsky keine Rolle mehr spielen, lässt sich am Zustand der DB und etlicher ihrer Konkurrenten ablesen...

      Abgesehen davon: Warum sollte sich Wissing um der Bezahlung der Lokführer kümmern? 2/3 der GdL-Mitglieder arbeiten bei DB-Konkurrenten (nicht Sache von Wissing), die im Auftrag der Bundesländer fahren (nicht Sache von Wissing) und die immer noch hoffen, daß sich die GdL bei der DB nicht komplett durchsetzt und der Vorbehalt in ihren Tarifverträgen greift. Die wissen nämlich auch nicht, wie man die Arbeitszeitverkürzung ohne zusätzliche Zugausfälle umsetzen soll.

      • @FriedrichHecker:

        »Die wissen nämlich auch nicht, wie man die Arbeitszeitverkürzung ohne zusätzliche Zugausfälle umsetzen soll.«



        Wissen Sie das, oder vermuten Sie das nur?



        Die GdL ist doch nur fair, wenn sie von allen Bahnunternehmen dieselben Bedingungen verlangt.



        Und die 35h-Stunden-Woche soll ja auch nicht innerhalb von Wochen sondern von Jahren erreicht werden. Zeit genug, um neue Leute mit attraktiveren Bedingungen auszubilden.



        Als Marktwirtschafts-Fan sollte man wissen, ohne bessere Arbeitsbedingungen bekommt man eben keine guten Leute in ausreichender Zahl.



        Das regelt dann der Markt zugunsten des Wettbewerbs.

      • @FriedrichHecker:

        Die Privatisierung der Deckung von Grundbedürfnissen ist ja die Wuzel des Übels: Profit um jeden Preis! Es geht nicht um Bedarfsdeckung, sondern um Profit auf Kosten der Allgemeinheit.

      • @FriedrichHecker:

        "Dummerweise ist Lokführer weder die größte Berufsgruppe bei der Bahn [...] noch der größte Mangelberuf bei der Bahn. [...]"

        Was die ganze Absurdität der Forderung nach einer 35h-Woche, was den Bedarf an Lokführern nochmal deutlich erhöht, sehr schön beleuchtet.

    • @Janix:

      Ohne Ihr sauber ideologisch gestyltes Weltbild mit allzuvielen Fakten ruinieren zu zu wollen: Die Bahn hätte nicht die geringste Chance, den Güterverkehr zu bewältigen, der über unsere zunehmend maroden Straßen rollt. Und das Geld, das Wissing zu verteilen hat, fällt nicht vom Himmel sondern wird in der Wirtschaft aus dem dort geschaffenen Mehrwert abgeschöpft. Diese Wirtschaft braucht funktionierende Logistik, keine aus der Froschperspektive des Privatreisenden konstruierten Luftschlösser. Und mit Schienenfahrzeugbau wird hierzulande auch eher wenig verdient.

      • @Normalo:

        Man muss es auch wollen. Das kann ich weder bei Herrn Wissing noch bei Herrn Lindner erkennen.



        Was das Geld anbetrifft, könnte man es ja mal mit einem 100%-steuerfinanzierten Doppelwumms für Bildung und Verkehr versuchen.



        Wie das geht, hat der Präsident der Kapitalisten (Opa Biden) letzte Woche verlautbaren lassen: Tax the rich!

        Nicht dass Sie noch Schnappatmung bekommen: Ich meine das wirklich so. Also nicht den gehobenen Mittelstand mit zwei Privatflugzeugen, sondern die Milliardäre in diesem Land und die Deutschen Milliardäre außerhalb von Deutschland. Warum sollten nur die USA die unbeschränkte Steuerpflicht an die Staatsangehörigkeit knüpfen sollen?



        PS: Herr Lindner, so erhöht man den Cashflow auch ohne die Steuern zu erhöhen, gelle.

      • @Normalo:

        Na, schöpft da jemand selbstgewiss wie nur behauptend aus seiner eigenen Suppe, etwa?



        Ermitteln Sie bitte die Kosten für Autoverkehr, direkte Zuschüsse an die Firmen, indirekte, Steuervergünstigungen, Umweltschäden, ... Sie finden die Zahlen auch rasch.



        Davon kann man genauso wieder eine gute öffentliche Infrastruktur für die Vielen, für alle aufbauen, wie früher schon mal, und hat noch Geld übrig. Zeit wird es brauchen, aber sobald wir nicht mehr sinnlos Autofahren sogar noch bezuschussen, sind wir von den Mitteln sehr, sehr gut unterwegs.

        • @Janix:

          Solange jede neue Bahntrasse erstmal an hunderten von NIMBYs vorbeigeklagt werden muss und dann soviel kostet wie eine ganze Autobahn, sehe ich nicht, wie man in den nächsten Jahrzehnten die Bahn in die Lage versetzen könnte, die Straße auch nur nennenswert zu entlasten, geschweige denn zu ersetzen. Und die Subventionen würden ja im Zweifel weiterlaufen müssen und Ressourcen aufsaugen, denn selbst wenn die Bahn so leistungsfähig würde, wäre sie immer noch nicht billiger.

  • Wenn man sich die reallohnentwicklung seit den 90ern für einen Großteil der Arbeitnehmer ansieht, sollte man sich mehr weselskys wünschen.

    Merkwürdiger Weise mögen sein Vorgehen die meisten nicht. Wahrscheinlich weil sie von dem Streik betroffen sind und nicht davon profitieren. Demnächst wird sich dann wieder beschwert über die schlechte Vergütung von vielen Berufsgruppen oder schlechte Arbeitsbedingungen. Oder man findet sich selbst unterbezahlt oder nicht gewertschätzt. Das ist dann natürlich ein Drama.

    Es gibt ja Berichte von Bahnangestellten und so richtig attraktiv und Familienfreundlich scheint das nicht zu sein und als Tipp wer denkt, die Lokführer haben es gut und der Streik ist überzogen, die Bahn sucht momentan neue Lokführer die nehmen euch bestimmt und das Beste ist im nächsten Streik könnt ihr trotzdem euren Zug fahren und eure Solidarität mit den Bahnreisenden zeigen.

    Auf geht's die DB wartet.

    Ich wäre euch übrigens auch dankbar, da mich der Streik betrifft.

    • @Hitchhiker:

      exactement. = genau.

    • @Hitchhiker:

      Na ja, wenn es bei der Bahn so schlecht ist, könnten die Lokführer doch auch einfach gehen und sich einen Job suchen, in denen sie die gewünschte Wertschätzung erhalten...

      • @Strolch:

        Stellen Sie sich vor, das machen die sogar. Aber anders als Sie denken!



        Die gehen nämlich demnächst in Rente ,und lassen den Martin Seiler mit seinem Recruiting-Pokalen allein zurück.



        Dann fallen die Züge auch ohne Streik aus. Viel Spaß damit.

      • @Strolch:

        Eine ausgesprochen unqualifizierte und nicht ernst zu nehmende Äußerung!

      • @Strolch:

        Genau das denke ich mir auch.

        Der permanente Verweis auf die Inflationsrate ist hier schwer verständlich.

        Es kann nur verteilt werden was zuvor auch erwirtschaftet wurde.



        Sicherlich würde die Bahn sehr gerne eine höhere Lohn-/Gehaltsanpassung durchwinken, wenn zuvor auch die entsprechende Produktivitätssteigerung erreicht wurde.

        • @Andere Meinung:

          Ja komisch das sich unsere Politiker auch gerne Inflationsboni, Coronaboni und Energiekrisenboni auszahlen, ohne jemanden zu fragen. Das Management der Bahn sich erst letztes Jahr einen Millionenbonus ausgezahlt hat. Aber wenn es dann um die Mitarbeiter geht heißt es: Es kann nur verteilt werden was zuvor auch erwirtschaftet wurde?



          Welche Arbeitgeber zahlen freiwillig mehr Geld? Wenn es keine Tarifverträge geben würde, würde ein Großteil garantiert darauf verzichten. Das sieht man in Ländern wie den USA wo der Einfluß der Gewerkschaften extrem abgenommen hatte. Das sieht man selbst hier in Jobs wo es keine Tarifverträge gibt. Wenn man nicht selber danach fragt, geht man meistens leer aus.

      • @Strolch:

        Klar könnten Sie. Würde das unser Problem lösen oder verschärfen?



        Naja und da draußen sind 70 Prozent mit ihren Vorgesetzen unzufrieden und mit allem möglichen. Wir sollten vllt froh sein, dass Menschen eher träge und Risikoscheu sind, sonst würde hier wohl wirklich alles zusammen brechen ;)

        • @Hitchhiker:

          Ich wollte eigentlich nur auf den Umstand hinweisen, dass man die GDL doch auch kritisieren darf, wenn man sich morgen nicht als Lokführer bewirbt...

          Zudem ist die Höhe des Entgelts nur eins von vielen Kriterien. Sicherheit des Arbeitsplatzes dürfte bei Lokführern aktuell gegeben sein. Das ist auch ein Wert, den man nur nicht wertschätzt, wenn man Arbeit hat... Das ist wie mit der Gesundheit.

          Gejammert wird immer und von jedem... Wenn ich nicht jammere, bekomme ich ja auch nicht mehr. Daher bin ich mit allen Umfragen zu dem Thema kritisch...

          • @Strolch:

            Den Bezug zur GDL habe ich in Ihrer Antwort nicht erkannt, aber natürlich darf man die GDL kritisieren.



            Ich stimme Ihnen zu bezüglich, dass es mehrere Faktoren gibt um an einem Arbeitsplatz festzuhalten. Ebenfalls stimme ich Ihnen zu Bezüglich des Jammerns. Ich habe in sehr vielen Unternehmen gearbeitet und mich manchmal schon gefragt, ob die Menschen wissen wie es in anderen Betrieben läuft.



            Kritisch sein mit Umfragen ist nicht verkehrt, aber das ändert halt nichts daran das 97 Prozent der GDL Mitglieder für einen Streik sind.



            Es gibt hier in der taz einen Artikel mit 5 Erfahrungsberichten, der gibt zumindest eine Orientierung. die Personen können allerdings auch nur ausgewählt worden sein da es dem farming dient.

            • @Hitchhiker:

              Ja, die GDL Mitglieder mögen für den Streik sein, da siecal Spartengewerkschaft den Betrieb lahmlegen können. Das können die Zugbegleiter nicht. Dann werden halt keine Fahrkarten kontrolliert und kein Kaffee ausgegeben. Daher gibt es bei den Zugbegleitern auch keine 97% Zustimmung. Und der Job ist wesentlich unangenehmer, schließlich haben die Kundenkontakt und werden auch mal angepöbelt oder müssen sich mit Betrunkenen auseinandersetzen.

              PS: Ich hatte mal Kollegen, die beim Mittagessen auf alles im Job geschimpft haben. Da habe ich recht kurz und bündig gemeint, dass man kündigen sollte und wo anders hingehen muss, wenn alles (wirklich) so schlimm ist. Das Jammern war dann erledigt und wir konnten in Ruhe essen.

              • @Strolch:

                Ich kann Ihnen garantieren das auch Lokführer Pöbeleien ausgeliefert sind. Es gibt sogar viele die ihre Dienstkleidung nicht auf dem Weg zur Arbeit tragen, aus genau dem Grund. Und das ist nicht erst seit den Streiks so.

        • @Hitchhiker:

          Was wäre denn eine Lösung? Allen mehr Geld geben für weniger Arbeitszeit? Gehälter und Arbeitszeiten sind schon immer von Angebot, Nachfrage und teilweise Ausbildung abhängig. Es wird nie eine totale Gerechtigkeit geben.

          • @Ahnungsloser:

            Also im Moment habe ich das Gefühl die Nachfrage ist groß und das Angebot gering. Ist ne ganz gute Voraussetzung.

            Und mehr Geld für weniger Arbeitszeit. Das wäre nicht die erste Gewerkschaft die das durchsetzt. Und klar wird es keine totale Gerechtigkeit geben, aber wenn 97 Prozent der GDL Mitglieder für Streiks stimmen, scheint das Recht unstrittig zu sein das sie unzufrieden sind.

            Ich hab auch drüber nachgedacht, man könnte der Forderung der GDL nachkommen, vllt noch ein paar Euro einsparen und ein Vertrag über 4 Jahre abschließen mit jährlichem Inflationsausgleich, dann hätten wir vier Jahre Ruhe.

            Vllt würde sich dann die top qualifizierte elite welche da im Management sitzt Gedanken machen wie man effektiv mehr Lokführer bekommt um die 35 Stundenwoche abfedern.

            • @Hitchhiker:

              Die Digtalisierung könnte auch Lokführer überflüssig machen. Aber uns dauert das noch ewig! D ist bekanntlich Spitze in diesen Fach.

              • @Matt Gekachelt:

                Ich glaube der Plan wurde von 2040 auf 2070 verschoben, da kann noch jeder Lokführer locker bis zur Rente arbeiten und da es so lange dauert wird es auch noch Bedarf geben.

            • @Hitchhiker:

              Was dazu kommt: Wenn es eine Einigung mit der GDL gibt, kommt die EVG oder Verdi und verhandelt auch wieder mit der Bahn. Man sollte nie vergessen, dass nur ca. 10% der bahnmitarmeiter in der GDL organisiert sind

              • @Ahnungsloser:

                Das wäre natürlich dramatisch, wenn die Menschen bei der EVG und Verdi auch mehr Gehalt bekämen. Man kann sich gerne mal die reallohnentwicklung der letzten Jahrzehnte anschauen und wer überproportional profitiert hat. Warum ist es gerechtfertigt, dass mehrere Millionen Menschen am Ende des Monats gerade so über die Runden kommen? Warum sollten die Lokführer ein erstes Angebot akzeptieren, dass ein realohnverlust dargestellt hätte? Ist das nicht sogar respektlos?



                Ach und die Bahn zahlt die Ausbildung. wenn sie nicht gerade im Kindergarten arbeiten oder an einer privatuni wären, dürfte auch jemand ihre Ausbildung bezahlt haben. Es gibt auch viele andere mit Schichtdienst und manche davon in einer 35 Stunden Woche. Manche haben wesentlich bessere, manche wesentlich schlechtere Bedingungen.

                Der Bahn, dem Bund und uns Bürgern als Inhaber der Deutschen Bahn sind die Forderungen der GDL zu hoch und man möchte sie nicht akzeptieren. Ist doch gut und deswegen streiken sie. Wenn man bis 2028 36 Stunden anbieten kann, dann gehen auch 35. Man verbrennt jetzt hunderte Millionen für eine Forderung die geringer ist als der Schaden. Das sind vier Jahre in dem sich unsere Manager Gedanken machen könnten wie man zusätzliche Lokführer anstellt.

                Wie Sie richtig erwähnen sind die Bedingung bei der Bahn nicht ganz unten einzuordnen, da geht es vielen wesentlich schlechter.

                Aber sie können mir ja vllt sagen, welche Forderungen wären den legitim? Die meisten regen sich ja nicht auf wegen den Forderungen sondern wegen der Unannehmlichkeit durch den Streik.

                • @Hitchhiker:

                  Ich persönlich bin vom Streik überhaupt nicht betroffen.



                  Was sie ansprechen ist ein grundsätzliches Thema. Es gibt Menschen die verdienen zu viel, andere zu wenig. Das ist Marktwirtschaft. Kann man gut oder schlecht finden. Aber der Wunsch, dass alle immer mehr verdienen, ist unrealistisch.



                  Ich werde selbst von einer Spartengewerkschaft vertreten. Weiß daher, wie Verhandlungen laufen können, wenn intelligente Menschen miteinander verhandeln und es nicht um persönliche Animositäten geht

                  • @Ahnungsloser:

                    Sehen Sie, ich bin betroffen und bin in keiner Gewerkschaft.



                    Marktwirtschaft fällt ja auch nicht vom Himmel. Ich hab auch nicht davon gesprochen dass jeder immer mehr verdienen muss, aber es kann halt extrem überproportional Steigerungen geben in einer Gruppe und in anderen nicht, das ist mehr oder weniger auch eine gesellschaftliche Entscheidung.

                    Und natürlich fände ich lösungsorientierte Verhandlungen besser, aber die lohnentwicklung der letzten Jahrzehnte ist schon recht unausgeglichen trotz vieler respektvoller Verhandlungen. Wenn die Bahn ein ersten Vorschlag bringt der den entstandenen reallohnverlust nicht mal ausgleicht, finde ich das respektlos. Leider mussten viele Verbesserungen für Arbeitnehmern erst durch harte Arbeitskämpfe erzielt werden.



                    Jetzt sind ja die Kosten auch höher, als die Forderungen der GDL eigentlich sind. Hätte sich da nicht ein paar schlaue Menschen hinsetzen können und mal nachrechnen können was teurer kommt, die Forderungen der GDL oder der Schaden durch einen Streik?

                    Weder Bahn noch Wesselsky bekleckern sich mit Ruhm, aber ihm halte ich wenigstens zu Gute, das er ernsthaft an Verbesserungen für die Lokführer interessiert ist. Was das Ziel des bahnvorstands ist, ist mir schleierhaft.

            • @Hitchhiker:

              Die Bahn zahlt die Ausbildung. Schichtdienst machen viele. Die Altersversorgung ist bei der Bahn ebenfalls besser als in anderen Bereichen.

  • Ein Arbeitskampf findet statt zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Das Streikrecht stammt aus dem Bereich der Industriearbeit und der Zweck eines Streiks ist es, den Arbeitgeber zu treffen. Und wer streikt heute ausschließlich und das seit etlichen Jahrzehnten schon? Es sind Angestellte in staatlichen und halbstaatlichen Betreiben auf sicheren und praktisch unkündbaren Arbeitsplätzen mit Rentengarantie. Die prekären Arbeiter, diejenigen die wirklich einen Grund hätten, um die Verbesserung ihrer Bedingngen zu kämpfen, streiken nie, weil sie es sich gar nicht leisten können.



    Normalerweise hat der Reisende bei ausgefallenen Verbindungen erhebliche Ersatzansprüche an die Bahn. Gälten die, dann träfe der Streik denjenigen, für den es im Streikrecht vorgesehen ist. Stattdessen gelten Streiks hier als Naturkatastrophen und jegliche Haftung wird ausgesetzt. Das erst macht den Reisenden zur Geisel und genau das ist staatlich gewollt, denn der Staat ist es, der solche Gesetze macht.

    • @Axel Berger:

      Ihren ersten Absatz verstehe ich, den zweiten nicht. Denn auch wenn es die Bahn trifft, gilt doch: "Es sind Angestellte in staatlichen und halbstaatlichen Betreiben auf sicheren und praktisch unkündbaren Arbeitsplätzen mit Rentengarantie." Die Bahn kann faktisch nicht pleite gehen, da der Staat sie auffängt.

    • @Axel Berger:

      "Stattdessen gelten Streiks hier als Naturkatastrophen und jegliche Haftung wird ausgesetzt..."

      Fake News, Bullshit, alternative Fakten

      • @Nansen:

        Stimmt. Da bin ich, wie ich jetzt bei der Prüfung feststelle, einer Fehlinformation aufgesessen. Danke für die freundliche und sachliche Richtigstellung.

        • @Axel Berger:

          Wenn das mal die einzige Fehlinformation wäre, die Sie weiterverbreiten.



          "Und wer streikt heute ausschließlich und das seit etlichen Jahrzehnten schon? Es sind Angestellte in staatlichen und halbstaatlichen Betreiben..."



          Ausschließlich??? Nanana 😊

  • Ist irgendwer überrascht? Die einzige Überraschung ist evtl., dass der Streik erst am Dienstag statt findet und nicht schon heute...



    Die Bahn ist auf das "Ultimatum" nicht eingegangen? Warum sollte sie. Was immer sie anbietet: Herr W. wird vor die Presse treten und im Volkstribun-Jargon verkünden, dass das Angebot "ein Witz" ist, die Bahn ihn "veralbern will" - und den Streik ausrufen!



    Er wird weiterhin den Bahnvorstand wahlweise "Vollpfosten" oder "Lügner" nennen - keine Rede davon, dass er selbst jüngst beim Lügen erwischt wurde - und weiter streiken, bis die Streikkasse leer ist. So wie beim letzten Mal. Da hat er dann nach dem 10. Streik Konditionen zugestimmt, die er auch nach dem 7. hätte haben können...



    Außerdem geht es ja für Herrn W. auch darum, dass die ganzen schönen Verträge, die er mit anderen Bahngesellschaften schon abgeschlossen hat, den Bach runtergehen, wenn er nicht die gleichen Konditionen bei der Bahn aushandelt...



    Stimmt es, dass Herr W. demnächst in Rente geht? Na prima... dann wird er vermutlich anschließend seine Autobiographie schreiben (lassen) und anschließend können wir ihn in Talkshows labern hören...

    • @Puck:

      Ja, es ist wahrscheinlich Weselskys letzter großer Ritt. Und es wird von vielen vermutet, daß er nun mit aller Macht in Erinnerung in die Geschichtsbücher drängen will. Nun, ein Steinkühler ist er nicht.

      • @Wurstprofessor:

        Naja@Franz S.: taz.de/!1615864/



        Es ist im Übrigen ned Weselsky sondern 97% der GdL-Lokführer*innen.



        35h sind hier im Osten auch noch ned Bestandteil der IG-Metall-Tarife, da wäre die GdL mit ihrerm Lautsprecher die erste.

        • @Hugo:

          Die 35h-Woche in der Metall-Branche wurde erreicht, als es Massenarbeitslosigkeit gab, und nicht - wie heute - Arbeitskräftemangel.



          Oder anders gesagt: Die beiden Vorgänge kann man überhaupt nicht vergleichen. Denn: der Ansatz der IGM machte Sinn, der Ansatz der GdL nicht.

          • @Kaboom:

            Mit Kollege Franz/IGM ist der Wurstprofessor angekommen ;).



            Für mehr Lokführer zu sorgen ist Aufgabe der Bahnunternehmen (is ja ned nur die staatseigene DB), ned der Bahngewerkschaften. Schichtbetrieb, hingelogene Ruhezeiten usw. tragen eher ned zur Attraktivität für verantwortungsvolle Tätigkeiten (damit sind auch Schlosser-, "Waggonschubser-", Schaffner*innen etc. gemeint). Ab der 35. Stunde wäre dann Überstunden mit Zuschlägen angesagt, und ich denke ned, daß des Kollege Claus seine Kollegen, die des wollen, verbietet.

            • @Hugo:

              In diesem Land ist die Beziehung zwischen Gewerkschaften und Unternehmen nicht Hass oder sowas, sondern Sozialpartnerschaft. Was bedeutet, dass es sehr wohl eine Verantwortung der Gewerkschaft für das Unternehmen Bahn gibt.



              Die Behauptung, die Arbeitsplatz-Situation ginge die GdL nichts an, ist also IMHO - sorry - einfach albern. Aber vermutlich denkt Weselsky auch so. So ist das in Staatsbetrieben, die letztlich nicht pleitegehen können. Da kann man schon mal das Rumpelstilzchen geben, ganz in der Tradition von Arthur Scargill.

              Achja: Was dieses Verhalten REAL bewirkt, ist die beschleunigte Entwicklung von Lokomotiven, die keine Lokführer benötigen. Aber gut, demnächst ist Weselsky in Rente, was geht den das dann noch an, gell?

            • @Hugo:

              Kollege Claus vielleicht nicht - Mitglieder seiner Gewerkschaft teilweise schon. Fragen Sie mal vertrauensvoll den einen oder anderen Fahrzeugschlosser in gewissen Eisenbahnunternehmen wie sich Stillstandszeiten beim Arbeitsgerät der Herren Lokführer und allgemeine Begrenzung von Nachtschichten - am besten per Kombination aus Haustarif und Betriebsvereinbarung für den GESAMTEN Betrieb - auf deren Arbeitszeiten auswirken. Den Nicht-GdL-Bürohengsten geht das bestenfalls am Gesäß vorbei, so dass die bei solchen Themen stillhalten.

  • Weselsky geht als GDL-Chef in den Ruhestand und will es vorher nochmal so richtig krachen lassen.



    Diese Streiks sind wirklich nur noch mit der Profilierungssucht eines Größenwahnsinnigen zu erklären.



    Leider ist das ganze Wahlkampf für die AfD.



    Bleibt zu hoffen, dass die Bahn sich nicht erpressen lässt und stattdessen endlich in die Infrastuktur invetiert.



    Autonomes Fahren auf de Schiene ist kein Hexenwerk. Treibt das voran, dann brauchen wir bald keine Lokführer mehr.

    • @KeineZensur:

      "Weselsky geht als GDL-Chef in den Ruhestand und will es vorher nochmal so richtig krachen lassen."

      Weil es so schön ist von Hinz und Kunz inBILD-Manier durchbeleidigt zu werden (" Profilierungssucht eines Größenwahnsinnigen")?

      "Leider ist das ganze Wahlkampf für die AfD."

      Können Sie mir das erklären?

    • @KeineZensur:

      Bei dieser Infrastruktur? Mit diesen Nicht-Eisenbahnern im Vorstand? Ich würde jedwedes autonomes Fahren niemals nutzen. P.S. Beachten Sie die technische Situation der Bahn AG bei ungewöhnlichen Witterungsbedingungen.

    • @KeineZensur:

      vollste Zustimmung!

  • Ja ich bin jetzt auch für eine restriktivere Streikgesetzgebung. Die Bahn gehört zu 100 % dem Bund keiner von denen muß Angst haben die "Firma" so zu schädigen, dass sie ihre Arbeit verlieren könnten. Ständige kurze Streiks kosten die Gewerkschaft wenig Geld. Das ist Erpressung und für die öffentliche Infrastruktur müssen andere Regeln gelten als zB im Flugverkehr. Forderung von 38 h auf 35 h, die Bahn hat 36 angeboten! Da kann man durchaus verhandeln. Wenn ich die Stimme vom Wesselski höre kriege ich schon zuviel

  • Die Bahn zu privatisieren war der größte Fehler. Es wird keine Verkehrswende geben so lange Bahnpersonal nicht wieder verbeamtet wird - denn das Streikrecht ist ein hohes Gut, aber bei der Bahn ist es pures Gift ☠



    Menschen müssen pünktlich zur Arbeit kommen, zu Terminen, zu Besuchen, in den Urlaub, etc...



    Zuverlässigkeit ist das A und O in Sachen Mobilität - und da bekommt die Bahn ne glatte 6.



    Gefühlt ist immer was, heute streiken die Zugführer, morgen das Bordpersonal und übermorgen die Fahrdienstleiter. Und wenn grad mal nicht gestreikt wird dann ist 'Wetter' - Zugausfälle wegen defekter Klimaanlagen im Sommer und vereister Weichen im Winter...



    Ich beneide die Leidensfähigkeit eines jeden der täglich Bahn fährt - Hut ab.

    • @Farang:

      Echt jetzt?



      > Verbeamtetes Bahnpersonal als Lösung für unser Bahnchaos?

      Dann macht das mal - ich fahr jetzt eh keine Bahn mehr

      • @Andere Meinung:

        Wenn der Staat wirklich will, dass eine Mehrheit mehrheitlich freiwillig mit dem ÖPNV statt dem PKW fährt und die Industrie die Schiene der Straße bevorzugt, dann sollte er die Obhut über derlei Unternehmen innehalten 🤷‍♂️



        Verbeamtung würde sämtliche Berufe rund um die Bahn deutlich attraktiver machen (unkündbar, Besoldung, Pension) und gleichzeitig durch das Streikverbot das 'Problem' der alljährlichen Zugausfällen durch derlei Aktionen lösen.



        Privat kriegt es die Bahn ja offensichtlich nicht hin - Pünktlichkeitswerte um die 50% im Fernverkehr lassen da wenig Zweifel.

  • Das eigentlich frappierende an diesem Arbeitskampf ist die völlig unveränderte Wiederholung der Geschichte früherer Arbeitskämpfe: Weselsky stocht los, zieht irgendwo jenseits der betriebswirtschaftlichen Vorstellungskraft des Bahnmanagements rote Linien in den Sand und streikt dann dafür, als gäb's kein Morgen. Alles bricht zusammen, hunderte Millionen Schaden werden angerichtet, und Weselsky macht unbeirrt weiter. Irgendwann einigen sie sich dann, aber nicht ohne dass zuvor JEDER Bewohner dieses Landes mal seinen ungläubigen Schock über die Verantwortungslosigkeit und Egozentrik des GdL-Chefs zum Ausdruck gebracht hat. Nach der nächsten Wahl heißt der neue GdL-Chef dann komischerweise WIEDER Weselsky. Der stocht dann in der nächsten Tarifrunde wieder los...

    Leute, das hat System, und dieses System heißt "Spartengewerkschaft". Wer die befürwortet, der lädt kleine, unersetzbare Spezialinteressengruppen innerhalb einer Belegschaft zu sowas ein. Und die Lokführer sind doch heidenfroh, dass sie ihren Rambo an der Spitze haben: Er holt wirklich das letzte für seine Klientel raus und Keiner von denen verliert seinetwegen den Job. Der kompensierende Abbau findet anderswo statt. Was wollen die mehr?

    • @Normalo:

      Das Gehalt eines Lockführers liegt unter dem Durchschnittsgehalt in DE. Die Arbeitssituation ist mit dem ansteigenden Personalmangel auch nicht besser geworden.



      Wenn das so weiter geht, wird es noch wesentlicher enger mit der Pünktlichkeit, wenn dann überhaupt noch Züge fahren. Und das ganz ohne Streik nur weil Personal fehlt.

      Wie kommen Sie also zu ihrem Vorwurf Egozentrik? Es geht mehr um Blindheit gegenüber den zukünftigen Problemen.

      • @Rudolf Fissner:

        "Die Arbeitssituation ist mit dem ansteigenden Personalmangel auch nicht besser geworden."

        Und die wird besser mit einer Arbeitszeitverkürzung, die zu einem Personalmehrbedarf führt (DB über 1100 Mitarbeiter, branchenweit über 4000 Mitarbeiter - jeweils nur zum Ausgleich der GdL-Arbeitszeitverkürzung)?

        Ab sofort wird die Bahn wird kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr sein 🛤 - egal ob die GdL streikt oder ihre Forderungen durchgesetzt hat...

      • @Rudolf Fissner:

        Ich reflektiere nur, was geschrieben und gesprochen wird, habe mich auch nicht in die schockierten Äußerungen einbezogen - im Gegenteil. Nach meiner Interpretation dieser Äußerungen richten sich die Vorwürfe aber auch nicht gegen die inhaltlichen Forderungen der GdL sondern gegen die gemeinschädlichen und finanziell überprotionalen Effekte ihrer Streiktaktik. Dass die nichtsdestotrotz rechtlich zulässig ist und man - eigentlich - auch von den Lokführern nicht verlangen kann, um des lieben Friedens willen von ihren Forderungen abzugehen, steht auf einem anderen Blatt.

        Zum Durchschnitts-Argument: Das ist keines. Es ist mathematisch unmöglich, dass Alle mindestens durchschnittlich verdienen, solange es möglich ist, auch überdurchschnittlich zu verdienen. Von daher kann ich das allein nicht als Rechtfertigung sehen. Lokführer ist kein überdurchschnittlich qualifizierter Beruf. Warum sollte er notwendigerweise(!) besonders gut bezahlt sein? Wenn die Lokführer das durchgesetzt bekommen, gut für sie. Aber dass das so sein muss, weil das so sein sollte, sehe ich nicht.

        • @Normalo:

          Naja, wenn ich hier zum Teil lese dass die Lokführer und die GDL die Bundesrepublik in Angst und Schrecken treibt und wie relevant sie für die Bundesrepublik zu seien scheinen, dann sollten Sie eher wie die Top 10 oder 20 Prozent verdienen auch wenn der Beruf von der Qualifizierung nicht soweit oben anzusiedeln ist.



          By the way würde ich mir noch ein paar mehr Streiks wünschen von Menschen die niedrig qualifiziert sind und dennoch für den reibungslosen Ablauf für die ganzen toll qualifizierten ermöglichen.

          Man stelle sich mal vor Büros und Toiletten würden für 4 Wochen nicht gereinigt. Was hier los wäre :D

          • @Hitchhiker:

            Die Gleichung von Angebot und Nachfrage ist halt schon etwas komplexer. Manche Jobs sind nicht ersetzbar, aber die Menschen, die sie machen (wollen), zumindest mittelfristig halt schon. Oder der Job ist innerhalb eines Systems (wie z. B. "Bahn") nicht ersetzbar, aber das System selbst befindet sich im Preiswettbewerb mit Anderen (z. B. "Auto") Das drückt dann aufs Gehaltsgefüge. Andere sind vermeintlich völlig überflüssig, aber es gibt so viele Leute, die trotzdem nicht ohne sie sein wollen, dass die Wenigen, die sie machen können, sich mit so niederen Sphären wie "Durchschnittsverdienst" gar nicht erst befassen müssen (Schönheitschirurgen fielen mir da ein...). Die Lokführer arbeiten zwar mit ihrer Hebelwirkung, aber bei aller augenscheinlichen Sturheit Weselskys haben sie dann doch wieder ein Gewissen und/oder wollen vielleicht auch nicht dauerhaft zum Hassobjekt werden.

            Es gibt wirklich viele Parameter, die Entgelthöhen beeinflussen. Qualifikation, ökonomische Hebelwirkung und Unersetzbarkeit sind nur drei davon. Wäre Unersetzbarkeit allentscheidend, würde die Bahn wahrscheinlich jedesmal schneller einknicken, als man auf sächsisch "Warnstreik" sagen kann.

            • @Normalo:

              Das Angebot und Nachfrage schon komplexer ist ist klar und wenn die BASF pro Mitarbeiter 500.000 Umsatz macht, ist ein höherer Lohn auch eher wahrscheinlich als wenn ein Mitarbeiter nur 60.000 Euro Umsatz macht.

              Schlussendlich ist aber auch eine gesellschaftliche Entscheidung. Die Gehaltsschwere in Finnland ist enger als in Deutschland. In anderen Ländern dafür größer. Hier wird viel Wert auf die Qualifikation gelegt in anderen Ländern ist das weniger.



              Und ja Wesselsky ist stur. Die Frage ist sind die Forderungen unangemessen oder dreist? Bezüglich des Geldes lese ich nie etwas negatives. die einzige Sorge ist dass durch die Reduzierung der Arbeitszeit die Versorgung nicht mehr gewährleistet sein soll.



              Und dafür haben wir recht gut bezahlte Manager in unserem Bahnunternehmen sitzen. Ich bin sicher die paar tausend zusätzlichen Lokführer werden sie in den nächsten Jahren finden können. Die digitalisierung der Bahn ist ja jetzt erst mal auf 2070 verschoben worden, also werden wir noch recht lange Lokführer brauchen.

              • @Hitchhiker:

                Am Ende gehen Lohnerhöhungen auf die Ticketpreise und Frachtraten. Daran wird sich nichts ändern.

                Und nein, es ist KEINE gesellschaftliche Entscheidung, solange es Vertrags- und Tariffreiheit gibt. Die gesellschaftliche Entscheidung ist die gegen Planwirtschaft, sonst nichts. Eine Gesellschaft mag in einem anderen Land anders ticken, und das mag über eine Vielzahl individueller Einzelentscheidungen zu einem anderen Gehaltsgefüge führen, aber mit "gesellschaftlichen Entscheidungen" (=politischen Machtworten) hat das nichts zu tun. Die sind in solchen Dingen nur ein Anreiten gegen Windmühlen.

                • @Normalo:

                  Die Entscheidungen welche in der Vertragsfreiheit und Tariffreiheit getroffen werden sind natürlich von gesellschaftlichen Entscheidungen geprägt.



                  Wir haben uns zum Beispiel entschieden, dass mehr Menschen Abitur machen sollen (über 50 Prozent eines Jahrgangs sind es mittlerweile) das wird sich im Gehaltsgefüge zeigen. Wenn bestimmte Berufsgruppen eine höhere Akzeptanz oder Relevanz gesellschaftlich bekommen wird sich das im Gehalt zeigen.



                  Es gab in den letzten Jahren Tarifabschlüsse mit einem fixen Betrag falls die prozentuale Erhöhung geringer ausfällt. auch das ist eine zum Teil eine gesellschaftliche Entscheidung gewesen um untere Lohngruppen mehr zu begünstigen was somit die Gehaltsschere innerhalb der tarifgruppe reduziert.

                  Genauso wäre es auch eine gesellschaftliche Entscheidung, falls man den ÖPNV stärken wollte oder wenn es bestimmte Produkte oder Dienstleistungen nicht mehr geben sollte.

                  Um zurück zu kommen auf die Lohnerhöhungen, ticketpreise und frachtraten, ist es uns allen überlassen ob wir Teuerungen in Kauf nehmen, weil wir ein bestimmtes Ziel verfolgen oder nicht.

                  • @Hitchhiker:

                    Ich denke, wir meinen Ähnliches. Nur fremdele ich so etwas mit dem Begriff "gesellschaftliche Entscheidungen": Es gibt außerhalb der Politik keine zurechenbaren Entscheidungen "der Gesellschaft". Das sind eben - wie Sie richtig aufzählen - Einzelprozesse, die dann kumulativ wieder Trends oder Tendenzen ergeben. Aber es steckt kein homogener "gesellschaftlicher Wille" dahinter, der sich stringent stringent umsetzt, denn "die Gesellschaft" ist eben doch nur eine Ansammlung von Einzelentscheidungsträgern.

                    Das wird insbesondere immer wieder im NIMBY-Wesen offensichtlich: Natürlich fängde "man" diese oder jene Entwicklung voll gut, so gesellschaftlich betrachtet und so. Aber in eigenen Dingen konterkariert dann ein Großteil der Menschen dieses Gutgefinde wieder, weil der eigenen Vorteil dann doch vorgeht: Wir brauchen mehr Ökostrom, aber die Infrastruktur dafür bitte woanders. Und NATÜRLICH gehören z. B. Berufe in Gesundheit und Pflege höher geschätzt und besser bezahlt, ABER wehe, dafür steigen die Kassenbeiträge! Natürlich ist der Fachkräftemangel auch der fixen Idee geschuldet, Jeder müsse Abi machen und studieren. Finde ich auch. Und dann: "Mein Sohn macht übrigens nächstes Jahr Abi, weiß nur noch nicht was(!) er studieren soll, und wann ist Ihrer dran?" (Beispielfrage, bitte nicht antworten)

                    Vor dem Hintergrund erscheint mir die Rede von"gesellschaftlichen Entscheidungen" ein wenig irreführend...

                    • @Normalo:

                      Erst mal danke für das NIMBY Wesen. Eine Sache die ich wirklich nicht so mag und endlich ein Wort dafür habe.

                      Ich kann ihrer Argumentation gut folgen, verstehe auch Ihre Abneigung bezüglich der "gesellschaftlichen Entscheidung". Vllt sehe ich es auch in dem Zusammenhang aus einer anderen Perspektive oder Kontext. Es gäbe noch ein zwei andere Punkte die ich beredenswert fände, aber das ist hier ja kein Seminar.

                      Nur ein kurzer Gedanke zum nimby Wesen. Wenn ich oberflächlich etwas als gut erachte, weil es andere anscheinend auch gut finden aber mir der Tragweite aufgrund von zu wenig Wissen nicht bewusst bin, dann könnte es ja unter anderem zu so einem Effekt kommen. Spannend ich muss dazu mal was raussuchen.

                      Erst mal danke für die interessante Diskussion. Ich bezweifle, dass Ihnen oder Ihren Sohn es hilft, aber vllt liest das noch jemand anderes.



                      Ich habe mich in letzter Zeit viel befasst mit Interesse, Motivation, Studienabbruch, Studienwahl und so einiges anderes in dem Bereich. Schüler fühlen sich oft gut informiert und wenn sie an die Uni kommen fühlen sie sich verloren /überfordert oder die Erwartungen an einen Studiengang waren gänzlich anders.



                      Deswegen empfehle ich mittlerweile gerne, dass die Schüler mal an die Uni/FH gehen mit den Studenten in der Fachschaft sprechen, vllt eine Vorlesung besuchen und so. Das würde vielen den Einstieg leichter machen.

  • Kurzfristig mag die GDL ihre Forderungen durchdrücken können, aber auf lange Sicht kann ein solches Gebahren eigentlich nur zu einer sehr restriktiven Streikgesetzgebung führen. In anderen Ländern gibt es bei solchen Streiks schon mal einen "Notdienst" von 80% des Normalverkehrs.

  • Was für ein Theater. Wie Bahn funktioniert, siehe Schweiz.

  • Wir streiken ! AB sofort fahren wir nicht mehr mit der Bahn, mindestens 12 Monate. Alle Abo´s storniert. Ab jetzt Auto und Flieger. Ich lass mich von solchen fehlgeleiteten, machtgeilen Gewerkschaftsbossen nicht verarschen.

    • @maestroblanco:

      tja aber ich habe inzwischen auch wegen dem Deutschlandticket mein Auto abgeschafft

  • Was das soll?

    Die Bahn ist keine Bonbonfabri, bei der es der Bevölkerung völlig egal sein kann, ob sie bestreikt wird oder nicht.

    Weselsky will mit den "Wellenstreiks" ganz eindeutig nicht nur das Unternehmen, sondern die Bevölkerung treffen. Alle sollen Angst haben, niemand soll sich sicher sein dürfen, dass Reisepläne noch zu verwirklichen sind. Das können Sie gerne abstreiten, aber so ist es - oder wird zumindest so empfunden, was in der Politik quasi dasselbe ist.

    Nochmal: ich bin nicht gegen das Streikrecht der GdL. Ich bin aber absolut gegen Streiks ohne Vorankündigung. weil die Bahn eben kein Unternehmen ist wie jedes andere.

    Leugnen Sie das etwa?

  • Das ist doch nun wirklich Machtkampf und sonst nichts.



    Die Bahn bietet Gespräche ab Montag an, die Gewerkschaft kontert mit einem Ultimatum und verlangt bis 18h abends vorher schriftliches Angebot. Wundert die sich, dass die Gegenseite nicht darauf eingeht? Nein, das war genau so beabsichtigt.

    Sprecht miteinander und löst es mit einem Kompromiss. In 1 oder 2 Jahren wird eh über die nächsten Schritte verhandelt.

  • Wir befinden uns in mehreren globalen Großkrisen und verantwortungslose Gewerkschaften legen unsere Infrastruktur lahm. Putin und die AfD beobachten es mit Wohlwollen

  • Danke Bahn war ich heute mal wieder 30 Minuten später bei der Arbeit und das ohne GDL-Streik.....

    Gefühlt streikt die Bahn seit Jahren täglich

  • Letzte Woche habe ich für einen beruflichen Termin in dieser Woche (350 km je Strecke) die Bahn als Transportmittel ausgewählt... Tickets gebucht für Dienstag hin, Mittwoch zurück.

    Also doch mit dem Auto.



    Plane ich nächstes mal wieder von Anfang an so.

  • vllt sollte die bahn



    mal ihre strategie von provokation auf seriöse verhandlung umstellen

    • @doofi:

      Sie meinten sicher statt „Bahn“ „GDL“.

      • @Strolch:

        nee. wer ständig juristerei betreibt statt zu r e d e n, betreibt provokation. die mediale darstellung ist schlicht einseitig. es streikt nicht der "böse herr w" sonsern es mosert der "gute" herr seiler.

        wenn bahner nicht streiken dürfen, müssen halt alle wieder verbeamtet werden. dann bekommt herr seiler A16 im hD und gut ist's.

        im



        grunde streikt der bahnvorstand bei vollem



        gehalt und zeigt wie auf dem schulhof auf die anderen, "die ES waren".

  • Dieser Alleingang einer 'Gewerkschaft' passt in diese -von einer SPD nicht mehr beeinflußten- Ellenbogengesellschaft: Jede/R gegen jede/N, bei der vorwiegend der ärmere Teil der Gesellschaft das Nachsehen hat: Schließlich haben Senioren mit kleinen Renten oder Tagelöhner (!) keinen so aufmüpfigen Weselsky, im Gegenteil: Dieser 'Streik' führt automatisch zu höheren Preisen, bei denen die etwas besser gestellten den anderen die Wurst vom Brot nehmen. Eine solidarische Lösung wäre nur denkbar, wenn die Auseiandersetzung um die Daseinsvorsorge nicht nur zwischen dem 'privilegierten' Bahnpersonal und einem für die 'Leistungen' unangemessen hoch dotierten Bahnvorstand geführt wird, sondern verantwortlich alle Gewerkschaften, Politik und Bahnnutzern da mitwirken, schließlich sollen wir alle für die Folgen mitbezahlen. Weselsky handelt asozial, auch wenn die Arbeitsbedingungen der Bahnangestellten, die einen verantwortungsvollen Job machen, fair und angemessen berücksichtigt werden sollen und das -auch kurzfristig- Machbare dabei eine Rolle spielen muß. Lokführer wachsen so schnell nicht auf Bäumen. Vielleicht müsste auch -vorübergehend- das Angebot eingeschränkt werden, leere Züge nach Mitternacht gehören dazu.

  • Macht was ihr wollt, ich fahre nicht Bahn oder ÖPNV, da er hier auf dem Land nichts taugt. Hoch lebe mein Auto und mein E-Bike.

  • Die Bahnmanager müssen für ihre Millionen plus Boni nie streiken.

    • @kommentomat:

      Bahnmanager ja - Eisenbahner nein!!!!!!!

    • @kommentomat:

      Die Bahnmanager bekommen ihre Boni für erreichte Ziele.

      Wobei Fahrgastzufriedenheit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit da wohl nicht als Ziele definiert wurden.

      • @Xanyd:

        Das waren durchaus Ziele für die Bonis. Nur als sie erkannt haben, dass sie diese nicht erreichen haben sie andere Ziele schwerer gewichtet u. A. Mehr Frauen in Führungspositionen, somit stand den Bonis nichts mehr im Weg.

        Das Management ist durchaus fähig kreative Lösungen zu finden, anscheinend allerdings nur wenn es um ihren Geldbeutel geht.

    • @kommentomat:

      Was ein blödsinniger Vergleich. Vorstände bzw. alle AT Mitarbeiter verhandeln ihre Bonuszahlungen individuell. Mit dem Aufsichtsrat (zumindest der Vorstand, die anderen AT Mitarbeiter nicht). Mitglieder im Aufsichtsrat sind u.a. Arbeitnehmervertreter. Die stimmen regelmäßig zu

      • @Ahnungsloser:

        Was bei der Bahn gibt es AT? Auch für Lokführer?

        • @DunningKrugerDetector:

          Bei der Bahn gibt es ca. 500 verschiedene Berufsbilder. Der Anteil der Lokführer mit 20.000 prozentual betrachtet, gering.



          Auch wenn Weselsky das immer anders darstellt.



          Und ich bin mir sicher, dass es ehemalige Lokführer gibt, die als Manager bei der Bahn Karriere gemacht haben und in den AT Bereich gewechselt sind.

  • Für die Bahn sowieso andere system- und alltagsrelevante Unternehmen sollten Streiks nicht ohne 10-tägige Vorankündigung möglich sein. Diese Unternehmen sind Teil der Daseinsvorsorge und zu viele Menschen hängen von ihrem vorhersehbaren Funktionieren ab.

    Was Weselsky gerade macht, geht ganz bewusst über die DB hinaus. Mit voller Absicht soll nicht nur die Unternehmensführung, sondern das ganze Land, Millionen Menschen, in Angst und Schrecken versetzt werden. Niemand, der kein Auto hat, soll noch wissen, ob Reisepläne verwirklichbar sind. Und dabei geht es ja keineswegs nur um Vergnügungsfahrten. Wer z.B. dieser Tage auf eine Beerdigung muss, weiß auch nicht, ob er das schafft. Für Menschen, die aus irgendwelchen Gründen kein Auto haben, mieten können oder keinen Führerschein haben, ist die Taktik der GdL ein Horror. Und genau das will Weselsky auch ganz bewusst und absichtlich.

    Das Problem ist, dass damit eher der öffentliche Druck auf die GdL und eben nicht auf die Bahn steigt. Es wäre viel intelligenter, die Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen.

    • @Suryo:

      Was soll das?!



      Die DB ist kein Unschuldslamm.

      Lest den Moderationsvorschlag. Den würde niemand annehmen.

      • @-Zottel-:

        Zwei stunden weniger arbeiten bei vollem Lohnausgleich würde niemand annehmen? Um nur einen der Punkte zu nennen. Die These halte ich für gewagt.

      • @-Zottel-:

        Das Problem von Weselsky ist seine Kompromisslosigkeit. Er verhandelt nicht wirklich

    • @Suryo:

      Welche Wirkung hätte dann der Streik? Wie soll der etwas erzwingen können?! Das ist der Sinn von Streiks.

      Vorschlag: Man kann die Regeln so einführen. Wegen der Benachteiligung der Gewerkschaft (im Vergleich zu denen aus anderen Betrieben) über nimmt der Arbeitgeber das Streikgeld (anteilig). Dann schmerzt es weiterhin wie es soll und ein Missbrauch wird vermieden. Missbrauch insofern, als dass immer mehr Betriebe sich diese Wichtigkeit zuschreiben würden.

      Oder: Zerschlagen wir den DB-Konzern in viele Kleinbetriebe und holen wir die Infrastruktur zurück in Staatshand. (Allerdings ohne Entschädigung wegen des Verfalls.)

    • @Suryo:

      Wie wäre den Ihre Auslegung von Alltagsrelevanz?

      Je nach dem könnte das dann auf nahezu jeden Bereich ausgedehnt werden.

      • @Hitchhiker:

        Wenn in der Limonadenfabrik gestreikt wird, interessiert das keinen Menschen. Weil es keinen Menschen im Alltag betrifft, und wenn, dann ist es völlig vernachlässigbar.

        Kurz vor der geplanten Reise zur Beerdigung zu erfahren, dass gestreikt wird und man es entweder nicht schafft oder man sehr viel Geld ausgeben muss, ist dagegen definitiv ein massiver Einschnitt. Von Millionen Arbeitnehmern, die mit der Bahn pendeln, mal ganz abgesehen.

        Was ist daran schwer zu verstehen?

        • @Suryo:

          Genau eine Fabrik. Wie würde es aussehen mit Verkäufern, Straßenbauarbeiter, die Menschen auf den Amt können von erheblicher Bedeutung sein. Müllabfuhr, Putzkräfte im Krankenhaus.

          Mit der richtigen Argumentation können Sie fast alle Menschen einbeziehen die irgendwas mit Dienstleistungen oder so zu tun haben. Deswegen finde ich so Vorschläge kritisch.

          Und warum nicht den Spieß umdrehen und den reallohnverlust ausgleichen und ne 35 Stunden woche geben, wenn die gdl Mitglieder so wichtig sind für unser System?

          In der igm gibt es das schon länger plus das die Arbeitszeiten geregelt sind.

          Stimmt die Kosten könnten steigen, dass ist es vielen auch nicht wert.

          • @Hitchhiker:

            Nun ist es in der Realität aber einfach nicht so, dass alle Verkäufer in einer einzigen, riesigen Gewerkschaft organisiert sind.

            Warum waren Bahnangestellte früher verbeamtet? Weil die Bahn nun mal für das Funktionieren des Landes von unerlässlicher Bedeutung ist. Das IST so.

            Und nochmal: ich bin nicht gegen das Streikrecht. Ich bin gegen Streiks ohne Vorwarnung.

            Um beim Beispiel mit der Limonadenfabrik zu bleiben: wenn die morgen streikt, kann ich heute noch Limonade hamstern. Aber wenn nicht, wäre das völlig egal. Wenn die Bahn morgen streikt, dann betrifft das völlig ohne Zweifel Millionen Menschen ganz konkret und direkt negativ und hat enorme Auswirkungen auf das gesamte Land.

            Wie kann man das eigentlich bestreiten?

            • @Suryo:

              Sie forderten 10 Tage Vorlaufzeit. Soll der bestreikte die Möglichkeit haben den Effekt recht gut abfedern zu können?

              Ich war 2013 bei der Post. Der Streik wurde ein paar Tage früher angekündigt, da hat die Post einfach ein paar Arbeitskräfte aus dem Ausland geholt. Top und belogen hat sie die Menschen auch noch, dass sie die Anstellung behalten dürften.

              Von mir aus darf man gerne die Lokführer und alle welche für den Reibungslosen Ablauf des Staates notwendig sind verbeamten, aber wenn wir das als Gesellschaft nicht wollen müssen wir wohl mit Streiks leben.

              Naja und in der Realität fahren ja auch noch ein paar Züge, sind ja nicht alle bei der HDL.

              P. S. Man hätte die Forderungen der gdl einfach erfüllen können und es wäre günstiger gewesen wie die Streiks jetzt. Unsere gewählten Politiker halten sich ja auch raus, obwohl die Bahn zu 100 prozent den Bürgern gehört.

              Und ihr Beispiel mit der Limonadenfabrik bestreite ich nicht, daß die Verkäufer nicht groß organisiert sind stimmt. Was wäre mit pflegern oder den Putzkräften müssten die auch den Streik 10 Tage vorher Ankündigung, dass es nicht zu Todesfällen kommt?

              Wenn man auf Menschen nicht verzichten kann, sollte man vllt auch mehr zahlen. Für ingenieur, Ärzte und so ist ja die letzten 30 Jahre immer genug Geld in den Firmen um starke reallohnentwicklung zu realisieren.

              • @Hitchhiker:

                Es geht hier doch gerade darum, dass eben nicht nur der Bestreikte leidet, sondern das halbe Land. Die Millionen Menschen sollen den Streik abfedern können.

                Wie kann man eigentlich anderer Meinung sein?

                • @Suryo:

                  Das die Situation für Millionen schlecht ist, inklusive mir, sehe ich auch.

                  Aber weder finde ich die Gehaltserhöhung dreist noch die Reduzierung auf 35 Stunden für die Schichtarbeiter. Dreist fand ich ein Angebot vorzulegen das ein Reallohn weiter bedeutet. Dreist fand ich auch Boniregeln anzupassen um sich Millionen auszuzahlen.

                  Ich saß mal in einem Gehaltsgespräch und der Chef meinte wirtschaftlich ist es echt schlecht, dann hab ich ihn gefragt ob es nicht immer wirtschaftlich echt schlecht aussieht bei Gehaltsverhandlungen und das ist so ;)

                  Und ja es mag ärgerlich sein, dass die Lokführer so eine Macht haben und das halbe Land stilllegen. Andere Berufsgruppen hätten das auch, und verdammt viele davon bewegen sich in der unter lohngruppe und ich würde mir wünschen, dass diese auch ihre Macht erkennen und nicht sich auf ihrem Rücken andere sich Wohlstand anhäufen.

                  Und ich persönlich kann halt nicht nur für Dinge sein, wenn sie mich nicht beeinträchtigen. Wenn meine Oma ins Heim müsste, müsste ich dann dagegen sein das Pfleger streiken? Hier wird ein riesen Fass aufgemacht wegen ein paar Prozent mehr Lohn und einer Reduzierung der Arbeitszeit nachdem die Lokführer in den letzten Jahren 13 Prozent realohnverlust hatten. Man sollte auch nicht vergessen, dass der komplette öpnv umgebaut werden soll und die Arbeitsbedingungen jetzt schon nicht attraktiv genug sind. Paradox ist dann auch noch wenn dich die Politiker raushalten.

                  Ich hab noch nie ein Auto besessen und bevor ich in die Kleinstadt gezogen bin, habe ich in einem kleinen Dorf gewohnt. Ich weiß wie Streiks sind, wenn man zur Arbeit muss, ich weiß wie es ist wenn Züge nicht kommen und ich weiß wie es ist wenig Gehalt zu bekommen und ich weiß wie es ist viel zu bekommen.

                  Zum Schluss Herr wesselsky geht ja dann in Rente, der nächste Vorsitzende wird dann wahrscheinlich Abschlüsse machen wie die anderen Gewerkschaften, ob die Mitglieder damit zufrieden sind ist sekundär. Der Bürger hat dann aber mehr Ruhe.

    • @Suryo:

      Volle Zustimmung, gut erklärt.