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SUV überfährt Passantinnen in NürtingenTödliches Recht auf Tempo

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

Wieder sind Menschen durch ein SUV ums Leben gekommen. Technisch wäre es längst möglich, tödliche Unfälle wie diesen zu verhindern.

Ungebremst durch die Stadt: Raser gefährden sich und andere Foto: Stefan Zeitz/imago

Z wei junge Frauen werden brutal aus ihrem Leben gerissen. Man muss das genau so formulieren, nach einem Unfall wie diesem in Nürtingen in Baden-Württemberg. Ein SUV-Fahrer ist mit seinem übermotorisierten Kastenauto ungebremst rund 35 Meter über einen Bürgersteig gerast. Und es stellt sich wie immer nach solchen Unglücken die Frage der Trauernden: Warum?

In diesem Fall ist die Antwort einfach – brutal einfach. Weil es geht. Weil die Autoindustrie kantige Kisten mit extrahoher Front bauen darf, damit sich die Fah­re­r:in­nen darin noch sicherer fühlen. Auf Kosten der Passant:innen. Weil es für die Käu­fe­r:in­nen ein erhebendes Gefühl ist, in einem SUV über den Dingen zu schweben. Weil es die Werbung vermag, diese Sprit schluckenden Monster als egoaufpustendes Sportgefährt für die ganze Familie zu vermarkten. Weil die Käu­fe­r:in­nen genau deshalb Zehntausende Euro auf den Tisch legen. Vor allem aber, weil sie alle in diesem Wahnsinn niemand bremst.

Dabei wäre es technisch längst möglich, Au­to­fah­re­r:in­nen automatisch auszubremsen, die sich – gewollt oder ungewollt – nicht an ein Tempolimit halten. Die sogenannten Speed Limiter, die ab Juli endlich bei jedem neuen Fahrzeug Pflicht sein werden, könnten das locker erledigen. Sie könnten dafür sorgen, dass Autos von ganz allein innerorts nie schneller fahren als die erlaubten 50 km/h. Auch wenn der Fahrer (ja, da­s „in­nen“ kann man hier in den meisten Fällen weglassen), sei es nach einem epileptischen Anfall oder einem Anfall von tempoberauschter Egomanie, das Gaspedal gedrückt hält. Dumm nur, dass die Autoindustrie auf EU-Ebene so stark lobbyiert hat, dass die Speed Limiter einfach per Druck aufs Gaspedal umgangen werden können.

Eigentlich wäre das ein wunderbares Kampagnenthema für Ordnungsfanatiker von rechts. Weil hier massenhaft Regeln gebrochen werden. Weil überwiegend „unsere“ Frauen, Kinder und Alten getötet werden. Weil es eine einfache technische Lösung gäbe, um die notorischen Gesetzesbrecher zu stoppen. Aber so sieht man das halt nur, wenn man nicht immer hinterm Lenkrad sitzt.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Bluesky:@gereonas.bsky.social Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de ex-Twitter: @gereonas Foto: Anke Phoebe Peters
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67 Kommentare

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  • Der Autor ist offensichtlich noch kein Auto mit Tempoerkennung gefahren. Und wenn doch, dann sollte er sich Mal an die Vorgabe des Autos halten und zwar zu 100%, ohne Ausnahme.



    Dann wird er feststellen, dass die Systeme nicht zuverlässig genug funktionieren.

  • Automatisierte Systeme sind nicht die Lösung.



    Bei Navis oder Schilderkennung gibt es heute bei jeder Fahrt mindestens eine Falschmeldung. Mal zu hoch, mal zu niedrig.



    Vielleicht funktioniert geofencing bei ganzen Städten. Aber dann ist die Gefahr, dass man sich zu sehr auf die Systeme verlässt und in einer akuten Situation nicht richtig reagiert.

  • Das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit gilt nicht im Straßenverkehr. Dort gibt es überwiegend Bagatelle- Urteile. 6 Monate auf Bewährung

  • man kann es drehen und wenden wie man will - grund fuer all das ist der fehlende wille. oder eher das nichtwollen.



    es waere viel ehrlicher, wenn die regierenden politiker einfach sagen wuerden, hoert mal, ihr fussgaenger und radfahrer bringt einfach kein geld, ihr seid sowieso nur beiwerk, wir machen nun mal verkehrspolitik einfach nur fuers auto. und das seit 70 jahren. im bund, in den laendern, in allen kommunen.



    die heuchelei der administration ist wirklich verkommen und abscheulich. vom wegen politik fuer alle.

  • Mal abgesehen, dass die Technik in Millionen von älteren Autos nicht mal schnell nachgerüstet werden kann, wie wäre es mit ganz vielen stationären Blitzern, wo dann Strafe (am besten in Höhen wie in der Schweiz und Skandinavien) erstmal über die Bankverbindung der Kfz-Steuer abgebucht wird. Bei höheren Überschreitungen erst Einzug der Fahrerlaubnis und bei den ganz schnellen Einzug des Fahrzeugs.



    Da wären die Straßen schon mal etwas leerer.

    • @Axel Schäfer:

      Mit Drohnen könnten Verkehrsverstösse jederzeit überall ermitteln werden.

  • Wie bekloppt muss einer sein, über den Gehweg zu fahren.



    Da spielt doch mehr die eigene Verkomenheit eine Rolle, als das PS-starke Mobil, das man - gebremst - fährt!



    Wie sieht das aus, wenn wir die Gehwege bundesweit mit verpollern.



    Wie bekloppt wird das hier noch?

  • Es gibt kein Recht, 35 Meter ungebremst über den Bürgersteig zu fahren. Also: welches "tödliche Recht auf Geschwindigkeit" ist hier gemeint?

  • Mein SUV ist so ziemlich das Sicherste was auf der Straße unterwegs ist.



    Ausgestattet mit fast jeglicher verfügbarer Technik (Abstandshalter, Spurhalter, Fußgängererkennung, automatische Vollbremsung bei Hindernissen etc.).



    Und natürlich noch ein gewissenhafter -obwohl männlich- Fahrer.

    • @Ahnungsloser:

      ...einen guten Fahrer macht nicht nur die Technik seines Wagens aus - sondern auch sein Hirn...

    • @Ahnungsloser:

      Öko-Gewissen gehört dann offenbar nicht dazu. Das schließt sich mit SUV-kaufen und -fahren aus.

      • @Uranus:

        // Öko-Gewissen gehört dann offenbar nicht dazu. Das schließt sich mit SUV-kaufen und -fahren aus.

        Tut mir leid, absolut unangebrachter Kommentar. Was ist mit einem Maybach, oder einem Mercedes 300? Alles größer und schwerer als manchen SUV. Das SUV-Bashing geht einem langsam auf die Nerven.

      • @Uranus:

        Ansichtssache.

    • @Ahnungsloser:

      Mit dieser Ausstattung sind Sie sicher sicher.

    • @Ahnungsloser:

      "Und natürlich noch ein gewissenhafter -obwohl männlich- Fahrer."

      Externe Expertise oder Selbsteinschätzung?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Führerschein seit über 40 Jahren, einmal Führerschein weg wegen überhöhter Geschwindigkeit auf der Autobahn (Lärmschutz), keine 500€ für Strafmandate gezahlt. Also reine Selbsteinschätzung

        • @Ahnungsloser:

          Ich fahre auch fast so lange und der Lappen war noch nie weg. Bin ich dann übergewissenhaft?

        • @Ahnungsloser:

          verstehe ich jetzt nicht. Das sind doch überdurchschnittlich viele Busgelder. Also ich würde schätzen, der Normalo-Bürger hat drei Geschwindigkeitsüberschreitungen im Leben und vielleicht 10 mal eine abgelaufene Parkuhr.

    • @Ahnungsloser:

      ...👍 - ja, aber schauen Sie sich mal die anderen Fahrer an - NUR Nieten am Lenkrad 😉

  • Ein Speed Limiter, ändert nichts an der Verantwortung der Fahrzeugführer*innen. Er imaginiert für sie nur, mit der angemessenen Geschwindigkeit unterwegs zu sein.



    StVo §3



    "(1) Wer ein Fahrzeug führt, darf nur so schnell fahren, dass das Fahrzeug ständig beherrscht wird. Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen. Beträgt die Sichtweite durch Nebel, Schneefall oder Regen weniger als 50 m, darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden, wenn nicht eine geringere Geschwindigkeit geboten ist. Es darf nur so schnell gefahren werden, dass innerhalb der übersehbaren Strecke gehalten werden kann. Auf Fahrbahnen, die so schmal sind, dass dort entgegenkommende Fahrzeuge gefährdet werden könnten, muss jedoch so langsam gefahren werden, dass mindestens innerhalb der Hälfte der übersehbaren Strecke gehalten werden kann…



    (3) Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt auch unter günstigsten Umständen



    1. innerhalb geschlossener Ortschaften für alle Kraftfahrzeuge 50 km/h,..."

    Höchst-(!) nicht Mindestgeschwindigkeit!!

  • Einer Studie zufolge haben SUVs einen Anteil von rund 51 Prozent am weltweiten Neuwagenmarkt. Mit einem Durchschnittsgewicht von 1,5 Tonnen und einem Flächenverbrauch von durchschnittlich 4,2 Quadratmetern – ein neuer Höchstwert – tragen sie erheblich zur Umweltbelastung bei.

    Warum hört man keinen Mucks aus der Politik, um diesen Wahnsinn bei den Herstellen zu begrenzen?



    Warum nehmen Greenpeace und Friday for Future nicht die Herstellung von SUV aufs Korn?

    Gipfel des Zynismus mit SUV: in fast jeder SUV-Werbung spielen schöne Bilder der Natur eine wichtige Rolle.

    Wichtig wäre erst einmal flächendeckend Tempo 30 innerorts, um tödliche Gefahr durch SUV und LKW zu minimieren.

    In Hamburg wurde gerade wieder eine Radfahrerin von einem LKW beim Abbiegen todgefahren.

    Juckt die örtliche Politik (SPD, Grüne) nicht.

    Quellen

    www.t-online.de/mo...-auswirkungen.html

    www.ndr.de/nachric...g,unfall18698.html

    • @Lindenberg:

      // Warum hört man keinen Mucks aus der Politik, um diesen Wahnsinn bei den Herstellen zu begrenzen?

      Im Grunde nennt man es Freiheit.

    • @Lindenberg:

      Die Unfälle beim Abbiegen haben überhaupt nichts mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zu tun, das ist eher ein Problem der Güterverkehrsplanung. Das ist eine andere, aber ebenso wichtige Baustelle.



      Und bevor man flächendeckend etwas einführt, sollte man erst einmal die bestehenden Regelungen durchsetzen, denn daran hapert es ja auch gewaltig. Allein was ich täglich auf dem Arbeitsweg erleben darf, läßt doch gewaltige Zweifel an der Vernunft eines großen Teils der Verkehrsteilnehmer aufkommen.

  • 'Auch wenn der Fahrer (ja, da­s „in­nen“ kann man hier in den meisten Fällen weglassen)'

    Das ist purer Sexismus. Ich mache hier auf dem Land die Erfahrung, das vor allem Frauen heizen, drängeln, nötigen und auffahren, derweil die Männer in Fabriken oder auf dem Feld oder Hof arbeiten.

    Frauen stehen den Männern da in nichts nach. Das ist vollkommen Geschlechtsungebund, hat auch nichts mit Testosteron zu tun, sondern mit Adrenalin.

    • @Unvernunft:

      Guckst du hier:

      de.statista.com/st...m-strassenverkehr/

      Da liegen Sie aber so was von eindeutig falsch mit Ihrer gefühlten Wahrheit. Aber immer schön misogyn bleiben.

      • @KeineHeldin:

        Lustig wie in Deutschland immer mit Retrospektive statt mit prospektiver Betrachtung auf Statistiken geblickt wird.

        Retrospektiv kann sauerstoffhaltige Luft nicht gesund sein - schließlich haben 100% der Menschen, die sterben, das Zeug jahrelang eingeatmet 😇



        Oder - um beim Verkehr zu bleiben: 20% der Unfälle werden von alkoholisierten Verkehrsteilnehmenden verursacht. Warum sind die ein Problem und nicht die 80% nüchternen? 🤔

    • @Unvernunft:

      Und was haben Ihre lustigen Anekdoten aus dem Paulanetgarten mit dem kritisierten Satz zu tun - bei dem es um die Geschlechterverteilung von SUV-Fahrenden geht? Whatabout beim Thema bleiben?

      • @B. Iotox:

        Es wird kritisiert, dass das betonte Weglassen der weiblichen Form nicht gerechtfertigt sei.

        Wo ist das nun am Thema des Satzes vorbei?

        Mir springt der Zusammenhang ins Auge.

    • @Unvernunft:

      Es ist Statusstress, Ungeduld und Unvernunft, welche Personen jedweden Genders zur Gefahr im BürgerInnenkäfig werden lässt.

  • SUV überfährt Passantinnen? War das ein autonomes Fahrzeug im Amokmodus? Bestimmt war das doch ein Fehler des Fahrers.

    • @Lars Sommer:

      Ich meine gelesen zu haben das der Fahrer des Unglücksautos während der Fahrt ohnmächtig geworden ist. In solchen Fällen nützen auch keine Geschwindigkeitsbegrenzungen etwas.

  • Der "analoge Speed Limiter" braucht keine neuen Autos und fördert massiv den ÖPNV ganz ohne Tempolimit: Der Strasseninstandhaltungsetat wird zu 90% für den Erhalt und Ausbau der Schiene umgewidmet. Schlaglöcher bis 20cm Tiefe werden nicht mehr geschlossen und bilden eine "natürliche Barriere" für alle RaserInnen. Daneben ist im Strassenverkehr die Abkehr von völlig veralteten Geschwindigkeitsbeschränkungen geboten und, um die Verkehrssicherheit zu wahren, auf Impulsangleichung (Masse*Geschwindigkeit) hinzuarbeiten. Das heisst z.B. eine 25 Mal höhere Masse eines Autos gegenüber einer Fussgängerin



    ist durch eine Fahrgeschwindigkeit auszugleichen die dem 1/25tel der Fussgängerinnengeschwindigkeit entspricht. Ist doch logisch!

  • bei den Amis sind es die halbautomatischen Knarren, bei uns die vollidiotischen Karren

    • @Schießbudenfigur :

      Ihnen ist schon bewusst, dass die Fahrzeuge bei "den Amis" größer sind und es in den USA mehr Verkehrstote pro Kopf gibt (siehe de.statista.com/st...e-mit-todesfolge/)

  • Hier stellt der Autor eine falsche Korrelation her und missbraucht den Unfall in Nüritgen für seine ideologische Ablehnung von SUVs. Mit Verlaub und vor dem Hintergrund, dass hier vor einigen Wochen ein ähnlicher Unfall mit ebenfalls zwei Toten passiert ist - es war ein Lieferwagen auf dem Bürgersteig -, das wäre auch mit einem Smart passiert.

    • @rakader:

      Was den Ressourcenverbrauch für große SUV in keinster Weise besser macht.

      • @J. Straub:

        Das ist ein anderes Thema. Falsche Argumentationslinien helfen nicht, der Missbrauch tragischer Unfälle für eine andere Agenda ist unappetitlich.

  • Das Problem ist der Kopf hinter dem Steuer. Und die subjektive Fokussierung des Autors auf Männer kann ich nicht teilen. Ein Punkt ist, daß allzu viele gadgets im Auto verbaut sind. Immer mehr suggerieren, dem fahrenden das Fahren abzunehmen, was diese dazu nutzen, alles mögliche zu tun, nur nicht "Autofahren".



    Als Lkwfahrer kann ich inviele Autos gut hineinschauen: da wird mit allerhand Geräten rumgespielt. Und wenn es um Handys und Navis und sonstige Bildschirme geht, liegen die Damen weit vorne.



    Der Grund warum die Autoindustrie diese sinnlosen Kästen von 1,5t+x baut, ist, daß jede Marktstudie sagt: die Leute wollen diese Autos, unbedingt.

  • Ein Artikel, der seine Abneigung gegen das Auto (jeder Größe und Geschwindigkeit) kaum verbergen kann und einen Unfall als Rechtfertigung dafür heranzieht.

    Währenddessen schreiben dann Portale wie NIUS oder Tichy über das "tödliche Recht auf Asyl", dem ebenfalls Unbeteiligte zum Opfer fallen.

    So können sich beide Lager in ihrem eigenen Moralin und Empörium eingraben, und über die Spaltung der Gesellschaft jammern.

    Nicht hilfreich.

  • Es klingt auch nach Aufgeben und Entmündigen, wenn technische Lösungen (= Mehrumsatz) es richten sollen. Wie wäre es mit konsequente Durchsetzen von Verkehrsregeln - insbesondere Tempolimits - , um die innere Einstellung v.a. der Gefährder zu befördern. In der Schweiz und in Österreich hält sich die deutsche Problemgruppe an Tempobegrenzungen, weil kontrolliert und es teuer wird. In Deutschland werden Tempolimits kaum kontrolliert und mild sanktioniert, Radarwarner werden gern genutzt. Geht über die Geldbeutel und Fahrverbote. Die Freiheit und Unversehrtheit der Anderen, liebe Bundesregierung, ist durchzusetzen.

    • @Lieblich:

      In Österreich fahren eher die Österreicher schnell, da haben Sie Recht. Die wissen nämlich, WO kontrolliert wird...

    • @Lieblich:

      Nein

      1: Damit wälzen Sie die gesamte Verantwortung, bzw den Aufwand für die Umsetzung auf den Staat ab. Bei einem Speedometer können die Hersteller in die Verantwortung gezogen werden. Bei der Nachrüstung kann der Staat die Inhaberinnen verpflichten und Zuschuss zahlen an Bedürftige.

      2: der Effekt ist halt nicht der selbe, gäbe es einen Regulator in jedem Auto würde die Geschwindigkeit in der 30er, Schritttempo Zone von allen eingehalten. Dadurch gibt es keine Drängler mehr und man kann Kinder getrost auf der Straße spielen lassen.

      3 ich hab 80er max Drosselung auf meinem R Sprinter, es ist wirklich das geilste auf der Autobahn... Druchdrücken und abschalten. Ich wünschte das Auto würde alle Begrenzungen beachten, dann müsste ich noch weniger drauf aufpassen und kann mich auf den Rest konzentrieren.... Aber oft fahr ich eh langsamer als Max Geschwindigkeit um mehr Energie zurück zu gewinnen.

  • Woran ändert ein Speed Limiter nichts? An der kinetischen Energie, die bei einem Aufprall auf den menschlichen Körper wirkt.



    "Die kinetische Energie steigt gemäß der Formel Ekin = 1/2 m v2 überproportional, da die Geschwindigkeit quadratisch in die Berechnung eingeht. Proportional zur Bewegungsenergie steigt wiederum die Verletzungsschwere an."



    www.zukunft-mobili...indigkeit-tempo30/

    Bei Tempo 30 entspricht sie etwa einem Sturz aus dem 1. Stock (Fallhöhe 3,50 m) Tempo 50; 3. Stock (Fallhöhe 9,80 m) Tempo 70; 6. Stock (Fallhöhe 19,30 m).

    Durch die Fronthöhe der SUV wird die Überlebenschance von nicht motorisierten Verkehrsteilnehmern bei einem Aufprall zusätzlich reduziert, weil z.B. Fußgänger höher/frontaler erfasst werden.



    Das spielt aber für die Ingenieure, Entscheider in der Autoindustrie, Lobbyisten und der zuständigen Politiker keine Rolle. Zum Wohle der deutschen Autoindustrie.



    Hirnimplantate wären vielleicht eine Lösung. Speed Limiter sind nur Verkehrssicherheitsplacebos!

  • Sind Sie schon mal in einem Auto gefahren mit Verkehrszeichenerkennung?

    Zumindest im id.3 funktioniert das nicht zuverlässig. Dort ist ein adaptiver Tempomat eingebaut, der sich anhand der Verkehrszeichen automatisch an die jeweilige Geschwindigkeit anpasst. Es kommt schon mal vor dass das Auto in der 50er Zone auf >50 beschleunigen will ohne ersichtlichen Grund. Falsche Navidaten oder ein Verkehrszeichen auf einer parallelen Strasse. Umgekehrt kommt es auch vor auf der B10 wird plötzlich auf 50 abgebremst....



    Die Systeme sind nicht ausgereift und die Städte tun ihr übriges um alles zu verwirren, plötzlich 30 wo gestern noch 50 war.



    Ich bin inzwischen auch der Meinung Standard soll 30 sein, und da wo man es will kann ein 50 Schild hin. Dadurch könnte man viele Schilder einsparen.



    Ich kenne die Strasse in Nürtingen, der Fahrer war vermutlich abgelenkt es gibt keinen Grund plötzlich rechts über den Bürgersteig zu fahren.... und ja dort ist 50 erlaubt

    • @goofy:

      Woher kennt Google die Verkehrszeichen?

      Es ist keine Erkennung notwendig, Datenbanken gibt es längst und die ließen sich auch Life aktualisieren und dann per GPS/ Mobilfunk Ortung an das jew Fahrzeug senden.

      Mit genügend Nutzerinnen kann ein Mesh Netzwerk erzeugt werden in dem jedes Fahrzeug seine Position lokal sendet und damit eröffnen sich dann ganz neue Horizonte für die Unfallfreiheit.

  • Erstmal ruhiger werden und abwarten, statt ohne Kenntnisse zu verurteilen. Letzte Meldungen besagen, der Fahrer wurde ohnmächtig. Trotzdem schrecklich das Ganze.

    • @Stoffel:

      Es ist aber sicherlich ein Unterrschied, ob ich in einem 2 Tonnen SUV mit 300 PS ohnmächtig werde oder in einem "normalen" Auto, wie z.B. einem Golf.

      Beim SUV geht man nicht über die Haube, sondern gerät gleich unter die Räder oder knallt mit dem Schädel gegen den Hirschfänger.

      Ohnmächtig auf dem Fahrrad wäre weit weniger lebensbedrohlich für Passanten.

  • Und Sie glauben ernsthaft, wenn so ein Gefährt auf dem Bürgerteig mit exakt 50,0 km/h unterwegs ist kämen weniger Fußgänger zu Schaden?



    Das spricht nicht gegen den Limiter. Ich wünsche mir einen, schon allein weil meine geliebte Heimatstadt ihre "30"-Schilder an vierspurigen Hauptverkehrsadern mit besonderer Vorliebe weit abseits der Fahrbahn im Gebüsch verbirgt und ich statt auf den Tacho starren zu müssen wieder auf Kinder achten könnte. Aber gegen diese Art Unfall wäre es zu offensichtlich wirkungslos, als daß der Vorschlag in dem Kontext irgendeinen Sinn ergäbe.

    • @Axel Berger:

      Der/die Fußgängerin die das Auto als erste abbekommt ist auch bei 50kmh tot, klar. Aber bei 50 kommt das Auto nicht so schnell über einen erhöten Bordstein und verliert generell deutlich schneller an kinetischer Energie, die Anzahl der potenzieller Opfer pro Unfall sinkt dadurch durchaus signifikant.

      Den größten Nutzen für die Geschwindigkeitsregulatoren sehen ich in Spielstraßen und 30er Zonen, letztere sollten sowieso abseits von der Hauptstraße der Standard sein.

      Weil 30 oder 80/70kmh Unfall.. Das sind Welten.

      • @sociajizzm:

        "Aber bei 50 kommt das Auto nicht so schnell über einen erhöten Bordstein"

        Blödsinn! Die Geschwindigkeit bestimmt, ob das Fahrzeug einfach aufklettert oder ein paar Meter ohne Bodenhaftung fliegt. Für den Rest ist das Kraft- und Reibungsverhältnis an der Kontaktfläche maßgeblich. Da kann je nach Anprallwinkel eine höhere Geschwindigkeit das Aufklettern begünstigen (Beharrungsvermögen bei steilerem Anprallwinkel) oder das entlanggleiten am Bordstein (Beharrungsvermögen bei flacherem Anprallwinkel) begünstigen.

        "verliert generell deutlich schneller an kinetischer Energie, die Anzahl der potenzieller Opfer pro Unfall"



        Bis kinetische Energie verloren geht, sind bei solchen Unfällen Dutzende Menschen tot.

  • Ja, das ist Ordnungsfanatismus und nein, jede Einschränkung für alle ist der falsche Weg.



    Dieser ganze Schnickschnack ging mit automatisch kontrollierten Scheibenwischern dank Regensensoren los, weil der Autoindustrie keine wirkliche Innovation mehr einfiel und wird irgendwann mit Autos enden, die wir gar nicht mehr zu steuern brauchen und am Ende auch gar nicht mehr steuern dürfen.



    Das ist der falsche Weg, weil (1) dieser ganze Schnickschnack das Auto teurer und fehleranfälliger macht und (2) weil unnötige Kontrolle immer verkehrt ist: gibt es wirklich keinerlei Gelegenheiten, wo man einmal doch innerhalb von Ortschaften mehr als 50 km/h fahren MUSS? Der typische Fall mit Hochschwangerer ins Krankenhaus fällt einem doch sofort ein. Es gibt sicher noch andere solche Notfälle.

    Der RICHTIGE Weg, wenn einen etwas wirklich stört, ist nicht, ein Verbots-Regel Monster drumherum zu bauen, sondern das Problem konkret anzugehen: mal ganz ins Extreme geschrieben: einfach ein Verbot solcher Karosserien, die Personen besonders verletzen, ein Verbot solcher SUVs in Innenstädten, oder eben nur eine solche Geschwindigkeitssperre für solche SUVs, aber doch nicht bitte für alle.

    • @Werner2:

      Eine deutlich höhere Steuer für diese SUVs wäre ein Ansatz, der keine Verbote erforderlich machte.

    • @Werner2:

      Um auf den ganzen Schnickschnack zu verzichten, sollten wir dringend wieder aufs Pferd steigen.

      Im Ernst. Verantwortungslose Fahrer töten mit jedem Auto. Und im SUV kann auch jemand sitzen, der extrem vorsichtig fährt. Einschränkungen nur für bestimmte Autos sind deshalb sinnlos. Es kommt immer darauf an, wer am Steuer sitzt.

      PS: Natürlich ist der Trend zu immer größeren Autos nicht richtig.

    • @Werner2:

      Ein beherzter Fahrer der durch das brechen der Verkehrsregeln leben rettet kommt wahrscheinlich genauso häufig vor wie ein mündiger Bürger der mit seiner privaten Waffe einen Amokläufer aufhält.

    • @Werner2:

      "gibt es wirklich keinerlei Gelegenheiten, wo man einmal doch innerhalb von Ortschaften mehr als 50 km/h fahren MUSS? Der typische Fall mit Hochschwangerer ins Krankenhaus fällt einem doch sofort ein. Es gibt sicher noch andere solche Notfälle."

      Äh, nein. Die Hochschwangere ins Krankenhaus ist nichts was alltäglich wäre. Mit einem privaten Fahrzeug in diesem Fall durch die Stadt zu rasen, ist hochgradige Gefährdung von Mutter, Kind und geistig instabilem Fahrer. Wenn solch ein Notfall eintreten sollte, die 112 wählen und nach einem Rettungswagen fragen. Die dürfen ggfs. mit 50+ durch die stadt und können das auch.

    • @Werner2:

      *gibt es wirklich keinerlei Gelegenheiten, wo man einmal doch innerhalb von Ortschaften mehr als 50 km/h fahren MUSS?"

      Nein. Gerade bei der hoch schwangeren und dem mit der Situation eingehenden enormen Stress der die Unfallgefahr bereits stark erhöht, sollte wenigstens die Geschwindigkeit nicht auch noch 50kmh überschreiten.

      Gerade Geburten mögen dringend wirken dauern aber dann doch noch ein paar Stunden, die 1-2 min frühere Ankunftszeit reißt es da nicht.

      Wenn es wirklich dringend ist sollte besser der Krankenwagen gerufen werden, der und NUR dieser + Feuerwehr /Polizei sollten mehr als 50kmh fahren können.

  • Kann ich im Großen und Ganzen zustimmen.

    Was mir aber bei den technischen Möglichkeiten immer wieder durch den Kopf geht: Ist es wirklich das was wir einführen sollten? Technische Hilfssysteme sind auch nicht 100% sicher, können ausfallen, daraus resultierende Fehlbedienungen inklusive.



    Wieso nicht Tempo allgemeines 30 in Städten? Dank Google-Maps kann man sich ja als ortsunkundiger die Unfallstelle ansehen. Es ist eine der vielen Stellen, an denen ich Tempo 50 als zu schnell ansehe. Ich kenne jede Menge andere gleichartige Orte. Und als nächstes brauchen wir hrtere Konsequenzen für Verkehrsverstöße. Das ist bei uns noch viel zu locker gehandhabt. Unsere Freiheit wird da keineswegs beeinträchtigt. Freiheit heiß auch immer Verantwortung.

    • @hechtmaus:

      Das Bundesverfassungsgericht sieht das anders.



      www.lto.de/recht/n...er-beweis-30-euro/



      Hätte der Unfallfahrer sich aus dem Staub gemacht und behauptet, er wäre ja gar nicht gefahren, und er wüsste auch gar nicht, wer gefahren sein könnte... Der wäre so davongekommen.



      Soviel ich weiß, gilt in Österreich die Halterhaftung (wenn das nicht stimmt, bitte korrigieren). Das wird bei uns als Angriff auf die Freiheit gesehen.



      Es ist meiner Meinung nach aber ein Unterschied ob "Freiheit von Gewalt" oder "Freiheit für Gewalt" gemeint ist.

  • Bei Systemen, die in die Fahrzeugsteuerung eingreifen und nicht übersteuert werden können, bin ich als Luftfahrer sehr skeptisch. Nicht umsonst verbauen wir die Flugsteuerung mit mindestens doppelter Vierfachredundanz, also 8 Rechner. Plus jeder kritische Sensor viermal vorhanden und drei sehr genaue inertiale Navigationssysteme. Da ist eins davon schon wesentlich teurer als eine Luxuskarosse. Vom Platz- und Massenbedarf fang ich mal gar nicht erst an. Sonst einfach zu gefährlich.

    • @Luftfahrer:

      Kann ich nachvollziehen aber es ist nicht das selbe wie in der Luftfahrt.

      Eine maximale Geschwindigkeit ist ja nur eine Obergrenze.

      Somit ist es Recht simpel.

      Es gibt bei Autos keine Situation bei der eine Obergrenze für die Geschwindigkeit nicht die allgemeine Sicherheit erhöht.

      Gibt es einen Bug und in einer 30er Zone greift das Limit erst ab 50 muss der Fahrer/die Fahrerin eben selbst aufpassen.

      Gilt 30er Limit in einer 50er Zone ist es halb so wild.

      Alles keine gefährlichen Fehler in meinen Augen.

      • @sociajizzm:

        "Es gibt bei Autos keine Situation bei der eine Obergrenze für die Geschwindigkeit nicht die allgemeine Sicherheit erhöht."

        Nehmen wir mal an, Sie fahren mit 120 auf einer Autobahn. Ihr automatisches System erfasst (zu Unrecht) eine Stadtbegrenzung mit 30kmh. Das Auto hinter Ihnen erkennt aber, dass nach wie vor 120 kmh richtig sind.

        Ihr Auto macht also eine automatische Vollbremsung auf 30 kmh runter und der hinten rauscht rein. Theoretischer Fall? Mein tolles Verkehrszeichenerkennungssystem bremst mich jeden Tag auf einer Straße auf 60 (auf der 80 erlaubt) ist runter, da das Verkehrszeichen mit 60 zu einer anderen Straße gehört. Und das ist nur ein Fehler, der regulär passiert. Mich wollte auch mein Spurhalteassistent schon mal auf eine andere Spur lenken.

      • @sociajizzm:

        Elektronik, die das Gas runterdrehen kann, kann es auch hochdrehen. Eine, die die Bremse betätigen kann, kann durch unsinniges Betätigen gefährliche Situationen verursachen , besonders bei rutschigen Verhältnissen oder in der Kurve. Und es gab schon genug Situationen, wo ich aus Sicherheitsgründen die zulässige Geschwindigkeit überschritten habe. Und sei es, um Einsatzfahrzeuge nicht zu behindern, weil keine Ausweichsmöglichkeit. Die Möglichkeit des Missbrauchs (10er-Schild auf der Landstraße) gibt es auch und die Verkehrszeichenerkennung ist 2024 immer noch miserabel.



        In der Luftfahrt regeln wir unter 10000 ft auch nicht per Zwang auf 250 kn IAS herunter oder limitieren die Flughöhe, da müssen sich die Piloten selbst dran halten. Und wenn sie es nötig haben, schneller oder höher zu fliegen, können sie es.

  • Ja, warum.

    Den Familien und Frendeskreisen der Frauen mein tiefes Mitgefühl.

    SUVs sollte es nicht geben.

  • Ja. Es ist furchtbar, was da passiert ist. Und es ist schlimm, was es für verantwortungslose Fahrer gibt.

    Aber es geht weit am Problem vorbei, jetzt auf bestimmte Autos zu schimpfen. Zwei Frauen auf dem Gehweg überfahren, ginge auch mit meinem Smart.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Und wenn Sie's tun schimpfen wir über Sie und Ihren Smart.

  • Ich kann nur übereinstimmen :(