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Mehr Tempo bei der EnergiewendeHabecks Osterpaket

Mit einem dicken Gesetzespaket will der Klimaminister die Energiewende forcieren. Und sein Ministerium sitzt bereits an den nächsten Konzepten.

Versprochen ist versprochen? Klimaminister Robert Habeck will die Energiewende schnell umsetzen Foto: dpa

Berlin taz | Nach gut 100 Tagen im Amt macht Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) ernst: Er legt ein umfassendes Konzept zur schnelleren Energiewende und zur Abkehr von Importen von Gas, Kohle und Öl vor. Das sogenannte Osterpaket, das fünf Gesetze ändern soll und insgesamt über 50 Maßnahmen auf mehr als 500 Seiten umfasst, wurde am Mittwoch im Bundeskabinett beschlossen und soll als „größte energiepolitische Novelle seit Jahrzehnten“, wie es in der Regierung heißt, den Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland „zu Wasser, zu Land und auf dem Dach“ kräftig beschleunigen.

Kern der umfangreichen Änderungen ist eine wichtige Weichenstellung: Der Gesetzgeber definiert, dass die Nutzung der Erneuerbaren künftig „im überragenden öffentlichen Interesse liegt und der öffentlichen Sicherheit dient“. Damit sollen Abwägungen bei der Planung und in Gerichtsprozessen im Zweifel für die Öko-Energien ausfallen – bei Windanlagen am Land, aber auch auf See und beim verstärkten Bau von Stromnetzen.

Zweiter wichtiger Punkt: Die Ausbauziele für Wind und Sonne im „Erneuerbaren-Energien-Gesetz“ (EEG) werden kräftig angehoben. Der Zubau von Wind an Land soll auf 10 Gigawatt pro Jahr und bei Photovoltaik auf 22 Gigawatt steigen, das wäre dreimal so viel wie derzeit. Der gesamte Stromsektor soll schon bis 2035 keine Treibhausgase mehr ausstoßen, und der Anteil des Ökostroms am Bruttostromverbrauch 2030 muss mindestens 80 Prozent betragen. In den letzten 22 Jahren hat sich dieser Anteil auf derzeit 42 Prozent gesteigert – in den nächsten nur acht Jahren soll er nach diesen neuen Regeln praktisch noch einmal verdoppelt werden.

Um das zu erreichen, haben Habecks BeamtInnen die letzten Wochen sehr viel gearbeitet. Sie drehen in ihren Vorlagen an vielen kleinen Schrauben: Solaranlagen auf Dächern, Feldern, Seen und Mooren bekommen mehr Zuschüsse, Bürgerwindparks werden bevorzugt, Kommunen verdienen mehr Geld durch Windanlagen, um die Akzeptanz zu erhöhen. Vor der Küste können auch Windgebiete ausgeschrieben werden, die bislang nicht auf Eignung untersucht wurden. Die EEG-Umlage wird abgeschafft und über Steuergelder finanziert. KundInnen bekommen mehr Rechte gegenüber ihren Energieversorgern, der Ausbau der Stromnetze wird neu geordnet und ausdrücklich auf das Ziel Klimaneutralität 2045 ausgerichtet.

Ausbau im „Tesla-Tempo“

Vor allem werden in den neuen Vorschriften die Verfahren zur Planung und Genehmigung überall gestrafft, beschleunigt und zusammengelegt. Habeck hatte dafür schon früher „Tesla-Tempo“ gefordert. Erst Anfang der Woche hatte er weitere Steine aus dem Weg geräumt: Zusammen mit Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) stellte er Änderungen im Naturschutzrecht vor, die gleichzeitig mehr Windräder und guten Vogelschutz gewährleisten sollen. Auch bei den jahrelang umstrittenen Fragen bei der Flugsicherung hatte es einen Kompromiss mit dem Verkehrsministerium gegeben. Und am Wochenende gab es auch eine Einigung über die heiß umstrittene Frage, wie Mieter und Vermieter sich die höheren Energiepreise teilen sollen.

Für das Wirtschaftsministerium ist das „Osterpaket“ erst der Anfang, die BeamtInnen können sich nicht ausruhen. In den nächsten Wochen will das Ministerium das gesetzlich geforderte „Sofortprogramm“ zum Klimaschutz vorlegen, weil im vergangenen Jahr die deutschen Klimaziele vor allem bei Gebäuden und im Verkehr gerissen wurden.

Und im Mai soll das „Sommerpaket“ folgen. In ihm werden dann die Fragen der Wärmeversorgung wie etwa das Ende von Gasheizungen ab 2024 und neue Effizienzmaßnahmen in Gebäuden in Gesetze gefasst. Vor der Sommerpause will die Ampelkoalition alle diese Pakete im Bundestag behandeln. Das wäre dann vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs nicht nur der größte, sondern auch der bislang schnellste Umbau der deutschen Energiewirtschaft.

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73 Kommentare

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  • Da soll mir mal einer verraten, wie das praktisch umgesetzt werden soll:



    Industrie und Handel haben jetzt schon mit massivsten Liefeproblemen zu kämpfen - selbst bei einfachtsen elektrotechnischen Bauteilen wie FI-Schaltern. Von Kabeln und Leitngen ganz zu schweigen.Und die Material-Preise haben sich seit letztem Sommer teilweise verdreifacht!

    • @Denkender_Buerger:

      Wir haben uns diese Woche eine PV Anlage + Speicher gekauft, bevor die neuen Förderungen und Preislisten heraus sind. Lieferung Juli - August, wenn alles klappt. Wenn jetzt die neuen Förderungen kommen und ein Investitionsschub einsetzt wird es Jahre dauern bis die Anlagen montiert sind.

      • @Günter Witte:

        Meines Wissens gibt es Lieferprobleme bis auf unabsehbare Zeit bei den Akkus. D.h., es werden sehr wohl die Solarpanels montiert, aber diese können nicht in Betrieb gehen.

        • @resto:

          Wieso glauben Sie, dass Solarpanels zum Betrieb unbedingt Akkus brauchen ?

          Es gibt jede Menge PV-Anlagen und Strategien, die komplett ohne Batterien auskommen. Z.B.

          1. Eigenverbrauch steigern, indem alle größeren Verbraucher wie Kühlschrank, Waschmaschine, Spülmaschine ev. Elektroherd nur tagsüber in Betrieb gehen (Zeitschaltuhr !) - den Rest der Stromproduktion in`s Netz einspeisen.



          2. Oder nutzen Sie doch den DC-Strom, um mit einem Wasserboiler (DC-Heizstab) Warmwasser zu produzieren. Waschmaschine, Spülmaschine und sonstiger Warmwasserbedarf (Küche/Bad) an den Boiler anschließen und schon können Sie damit auch Strom und Verbrauch der Heizanlage einsparen.



          3. Als Leuchtenhersteller habe ich ein kleines Heizsystem mit Negativemission(CO²) entwickelt. Dabei versorgen nur 2 Solarmodule (~600Wp) auf meinem kleinen Südbalkon ausschließlich ein 1,5m² kleines Gewächshaus in der Wohnung.

          Wassergekühlte LED-Pflanzenleuchten, die durch "vertical growing" auf ca. 9m² Anbaufläche für frische Bio-Erdbeeren/Küchenkräuter/Salate oder sonstige kleinwüchsige Pflanzen mit Pflanzenlicht versorgt und die Abwärme in einen Boiler mittels Wärmetauscher einspeist.







          100% Eigenverbrauch ganz ohne Spannungsregler, Wechselrichter oder nervigem Netzanschluß.



          Von der Leuchte kann ich bei Bedarf sogar wahlweise 12VDC oder 24VDC abgreifen und damit tagsüber kleinere Gleichstromverbraucher betreiben oder für die Nacht eine Batterie laden.

          Warmwasserverbrauch für ~2-4 Pers.



          und jede Menge kostenlose, vegetarische Bio-Produkte. Gerne berate ich Sie ausführlicher.



          www.lumen-laden.de...500w-grow-chamber/

        • @resto:

          Wir hatten Angebote für Speicher mit 1. Jahr Wartezeit.

    • @Denkender_Buerger:

      irgendwo müssen wir ja anfangen wie sich aktuell zeigt.



      Weitermerkeln geht nicht

  • Grundsätzlich schön zu sehen, dass sich etwas bewegt. Man erlaube mir trotzdem ein kleines aber:



    Wäre es nicht irgendwie schlüssiger gewesen, erstmal das Sofortprogramm zu erarbeiten? Schon weil das Wort "sofort" ja auch seine Wirkung entfalten soll...



    Und "Tesla-Tempo", nun ja - nicht ganz ausgeschlossen, dass man in Grünheide noch ein paar Jahrzehnte mit den Folgen kämpfen wird, Thema Wasser und so. Und die Fachkräfte für die ganzen Anlagen baut Herr Habeck warscheinlich gleich nebenan in seiner neuen Fachkräftefabrik...



    Klingt bisher alles mehr nach folgenloser Absichtserklärung als nach einem Plan. Ich bin allerdings gerne bereit mich überraschen zu lassen.

  • Klingt ja interessant. Aber:



    1. wenn ich mich recht erinnere, war vor ein paar Monaten noch davon die Rede mindestens 25GW Gaskraftwerke zu bauen um Dunkelflauten ausgleichen zu können. Das is ja wohl vom Tisch. Was aber ersetzt die Gakraftwerke?



    2. Habeck sollte auch längerfristig denken und z.B die Forschung im Bereich erneuerbare Energie massiv fördern. Davon habe ich bis jetzt aber absolut nichts gehört. nd das obwohl ein Teil der Forschungsförderung im BMWi angesiedelt ist. Hier wird wieder nur von jetzt auf gleich gedacht, oder ums mit Merkel zu sagen, es wird auf Sicht gefahren. Wobei ich bei Merkel immer den Eindruck hatte dass sie nicht in Fahrtrichtung schaute.

    • @Gerald Müller:

      "Was aber ersetzt die Gakraftwerke?"

      Ich sehe ein großes, bislang fast unbekanntes, ungehobenes Potential für Grundlast in Strombojen.



      www.solargenossens...r-den-mittelrhein/

      Auch Pumpspeicher-Kraftwerke in ehemaligen Bergwerken sind als Speichertechnik hoffentlich im Kommen.

      "z.B die Forschung im Bereich erneuerbare Energie massiv fördern"

      Mein eigenes, selbstentwickeltes, wassergekühltes PV-Modul erhöht die Effizienz von PV zwar um das 3-4fache - es interessiert aber kein Schwein. Da läuft man sich als kleines Unternehmen nur die Füsse wund.

    • @Gerald Müller:

      Glaube nicht dass das vom Tisch ist. Wie soll es sonst funktionieren? Außerdem bedeuten zusätzliche Kraftwerke nicht zwingend einen steigenden Gasverbrauch, wenn gleichzeitig durch noch mehr EE-Ausbau die Auslastung der Gaskraftwerke geringer wird.

    • @Gerald Müller:

      1. Braunkohle und Importstrom

      2. Was wollen Sie da groß erforschen? Die Probleme von Windkraft und Photovoltaik in Deutschland sind ausreichend bekannt und nicht besonders kompliziert, nur werden die Ergebnisse aus ideologischen Gründen ignoriert. The show must go on, die Wissenschaft schweigt und hofft auf mehr Vernunft im EU-Ausland.

  • Puh, da muss ich mich erstmal dran gewöhnen. Kannte man während der 16 Jahre Merkel gar nicht, dass den Worten anschließend Taten folgen.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Kaboom:

      Auf die Taten müssen wir noch warten. Bisher les' ich auch nur Worte. Bald folgt die bittre Medizin, dass Bürger die Justiz bemühn.



      Auch unter Habeck keine Spur von Öko-Diktatur.

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Es ist hier - wie meist - sinnvoll, Artikel zu lesen, die man kommentiert. Es handelt sich um Gesetzentwürfe, die demnächst mit der Mehrheit der Stimmen der Koalitionsparteien im BT verabschiedet werden. Das ist also Handeln des Minister, und keineswegs nur Worte.

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Kaboom:

          Ich lese Artikel immer, bevor ich kommentiere. - „mit der Mehrheit der Stimmen der Koalitionsparteien im BT verabschiedet werden.“



          Mein Kommentar ist doch nicht schwer zu verstehen. Es besteht die Möglichkeit (Wahrscheinlichkeit) , dass Habecks Ostergaben in KA scheitern. Aber vielleicht machen es demnächst ja alle wie Tesla in Brandenburg. Die Methode scheint dem Minister ja zu gefallen. Ich finde das bedenklich. Das ist Diktatür durch die Hintertür.

    • @Kaboom:

      Welche Taten sind denn bisher erfolgt? Im Moment haben wir nur die Worte von Herrn Habeck...

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Samvim:

        „Die Menschen glauben gerne, was sie wünschen.“ (Gaius Julius Caesar)

  • Danke, Herr Habeck!

  • Hm. Nur die Abstandsregeln für Windkraftanlagen hat er nicht geschleift.

    • @Rudolf Fissner:

      Ich verstehe z.B. nicht, warum in Gewerbegebieten auf die Abstandsregeln nicht grundsätzlich verzichtet werden kann ???



      Dort hätte man sicherlich viel weniger Vogelschlag und die größeren Verbraucher direkt vor der Haustüre.

    • @Rudolf Fissner:

      Diese Abstandsregeln sind (AFAIK) Sache der Bundesländer.

      • @Kaboom:

        Bundesrecht geht über Landesrecht. Das war bei der Corona-Gesetzgebung schon genau so.

        Der Bund, bzw. Habeck kommt bei den WKA Abstandsregeln schlicht nicht in die Pötte.

        • @Rudolf Fissner:

          Habeck hat schon vor ein paar Wochen gedroht, entsprechendes bei den Abstandsregeln bei Windkraft zu machen.



          taz.de/Habeck-mach...rn-Beine/!5825753/



          Die Sache zunächst mal aber ohne solche Maßnahmen zu versuchen, finde ich richtig. Und wenn die nicht spuren ....

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Kaboom:

            „und wenn die nicht spuren… geht er zurück nach Wesselburen. Dort dreht er vielleicht an den Uhren:



            taz.de/Unterwegs-m...nen-Chef/!5782584/

          • @Kaboom:

            Er soll nicht drohen die Politik der Grünen einzulösen, er soll sie umsetzen! Dafür ist er gewählt worden. Dafür wurden die Grünen gewählt.

  • "Das wäre dann vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs nicht nur der größte, sondern auch der bislang schnellste Umbau der deutschen Energiewirtschaft."



    Wenn es denn man klappt .Gegner der



    Maßnahmen,Windräder etc. findet man doch am ehesten im grünen Millieu und der schnelle Tesla-Bau gelang eher gegen als mit den Naturschutzorganisationen !



    Habeck wird aus seiner eigenen Klientel viel Wind ins Gesicht blasen !

    • @Barthelmes Peter:

      Die Frage bleibt, ob der (schnelle) Tesla-Bau überhaupt etwas mit Klimaschutz zu tun hat, oder ob er eher den Bestverdienenden dazu dient, anscheinend umweltfreundlich, aber weiterhin mit großen Kisten herumzufahren.

  • Einen Kritikpunkt, der die "Macht die Dächer mit PV-Anlagen voll"-Kampagne behindert, möchte ich hier angeben und zitieren:



    "Der Heimspeicher-Anbieter Sonnen kritisiert die Benachteiligung von Photovoltaik-Eigenverbrauch. „Um die Dächer voll zu machen, schlägt die Bundesregierung jetzt vor, dass Volleinspeiser zukünftig doppelt so viel EEG-Vergütung erhalten sollen wie Eigenverbraucher“, erklärt Geschäftsführer Oliver Koch. „Und was bekommen die Kunden, die ihren Photovoltaik-Strom trotzdem selbst nutzen möchten? Ihrem Installateur wird für das Jahr 2024 eine Internetseite versprochen, die ihm den Weg zu den individuellen Anmeldeformularen der 900 Netzbetreiber weist. Der Abbau von Bürokratie ist doch der Schlüssel für den beschleunigten Ausbau – IHK Mitgliedschaften, Steuern für eine 11 Kilowatt-Anlage und komplizierte Anmeldungen schrecken die Verbraucher ab. Die Nachfrage der Kunden ist so hoch wie nie. Hier wird der Bundestag hoffentlich noch nachbessern“, fordert Koch."



    www.pv-magazine.de...ett-verabschiedet/



    Laut dem Entwurf kriegen Eigentümer*innen von Anlagen, die alles ins Stromnetz einspeisen und verkaufen (Volleinspeiser), eine höhere Vergütung als jene, die einen Teil selbst verbrauchen und den überschüssigen Strom ins Netz einspeisen und verkaufen(Überschusseinspeiser). Das kann dazu führen, dass nicht alle Dächer mit PV voll bebaut werden, sondern PV-Anlagen nur im Umfang des Eigenverbrauchs installiert werden. Sieht wohl teils nach einer Ausbaubremse aus :-/

  • Der Bremsklotz, den die Grünen wohl erst im Laufe der nächsten Monate bemerken werden - sind Fachkräfte, welche Solar- und Windkraft planen und montieren. Das hätte man auch schon vor der Bundestagswahl wissen können und eine Ausbildung dauert halt nun mal 2-4 Jahre.

    • @Matthias Schürle:

      Das wissen die auch. Es ist aber das Problem der übernächsten Bundesregierung, 2030 einzugestehen warum man keines der Ziele erreicht hat und weiterhin Jahrzehnte hinter Frankreich, Schweden, England, ... hinterherhinkt.

  • Was mir an Habeck gefällt ist dass man ihm ansieht, wie er darunter leidet, dass nicht mehr drin ist.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      „wie er darunter leidet..“ Vielleicht leidet er aber auch unter Reflux. Weil immer noch was drin ist.

    • @Jim Hawkins:

      Noch - nicht mehr drin ist!



      Bis Ende des Jahres wird noch einiges dazukommen. Das Portfolio ist groß genug und noch lange nicht ausgeschöpft.

  • Mehr Windräder bedeuten nicht nur Unabhängigkeit von Gasimporten, sondern ermöglichen auch eine stärkere Gestaltung und Ästhetisierung unserer Landschaften. Schon die nächste Generation wird sich beim Anblick roher unbehandelter Felder und Wiesen nicht mehr wohlfühlen.

    • @C.O.Zwei:

      Tatsächlich gewinnt so manche Agrarwüste durch Windrad-Ornamentik erheblich hinzu.



      Isso!

  • Ich lese hier zwar etwas vom Ausbau der Erneuerbaren, aber mir fehlt hier die dazugehörige Speicherinfrastruktur, die ebenfalls eminent wichtig ist. Und mit Wasserstoff und Nutzung der vorhandenen Gasspeicher allein ist das nicht zu bewältigen, da der Energieverlust zu hoch wäre.

    • @Wurstfinger Joe:

      Vielleicht ist das hier ja ein Teil der Lösung:



      www.rag.de/ueber-t...twerke-unter-tage/



      Auch Kombinationen mit Druckluftspeicher wären dort denkbar - und je nach Region könnte ich mir auch vorstellen, dass diese einen guten Schutz bei Flutereignissen darstellen.



      (auch im Ahrtal gibt es einige stillgelegte Bergwerke)

    • @Wurstfinger Joe:

      Sie lesen hier ja auch einen Zeitungsartikel und nicht das 500 Seiten Papier, welches zur Beratung im Kabinett eingebracht wurde.

      • @Life is Life:

        Wenn ich ein Skelett mit wenigen Worten beschreiben soll, dann lasse ich auch nicht einfach die Wirbelsäule weg.

    • @Wurstfinger Joe:

      Um "grünes" Erdgas wird mer wohl ned drumrumkommen.



      Diwasserstoff (H_2) ist wohl ned ganz kompatibel mit der Erdgasinfrastruktur, weil zu klein als Molekül.

      • @Hugo:

        Schon klar, Instandsetzung bzw. Modernisierung sind eine Voraussetzung, um diese Anlagen für Wasserstoff zu nutzen, aber es ist sicher günstiger, als alles neu hochzuziehen.

        • @Wurstfinger Joe:

          " Das deutsche Gasnetz hat insgesamt eine Länge von 511.000 km."



          www.bmwi.de/Redakt...n-deutschland.html

          Wasserstoff hat bestimmt seine Anwendungsmöglichkeiten; der Ersatz von Erdgas isses ned, ebensowenig wie als Antriebsmittel für die Karren von Krethi und Plethi.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    EI GRENE! Erster!

  • Noch danken alle Herrn Habeck. Dass natürlich parallel zu den ganzen Windkrafträdern und Solarzellen „Ersatz“ bereit gehalten werden muss die dann einspringen wenn die Ersteren nichts liefern brauchen wir alles doppelt und dreifach. Dazu werden noch Speicher kommen die mehrere Gigawatt mehrere Stunden bereitstellen (in 10-20 Jahren evt.). Auf den kW-Preis für Haushalte bin ich gespannt.

    • @Der Cleo Patra:

      "Dazu werden noch Speicher kommen die mehrere Gigawatt mehrere Stunden bereitstellen"



      Nein, nicht "mehrere Stunden bereitstellen", sondern die müssen mindestens zwei Monate (Dezember bis ca. Mitte Februar) (a) den dann zu 90 % ausfallenden PV-Strom ersetzen und (b) die Wärmepumpen am laufen halten. Die machen einen (!!!) Lade/Entladezyklus pro Jahr, und deren Investitionskosten müssen auf den Strompreis umgelegt werden.



      Wo der Strompreis für Haushalte dann liegen wird bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung.

    • @Der Cleo Patra:

      So wie der Alias vermuten läßt, Speicher in Gigawatttgröße sind bereits verfügbar und werden z.B. in USA bereits genutzt. Schon wieder ein Elon Musk-Fall?



      Je mehr regenerative Energie um so günstiger die Preise - erlebe ich seit 10 Jahren am eigenen Leib. gilt auch für unsere Gesellschaft.

  • Yes nach Klimaschnarchkanzlerin tut sich endlich was ...

  • Solaranlagen auf Feldern, Seen und Mooren?

    • @Suryo:

      Die Chinesen bauen viel schwimmende PV-Anlagen über Wasser. Die haben wenigstens schon gecheckt, dass dies die Verdunstung erheblich vermindert und das Wasser dabei kühler bleibt. Thema Wassermangel !



      PV über Mooren halte ich dagegen für keine gute Idee, da ein Moor ja durch Photosynthese den Kohlenstoff-Speicher aufbauen soll und bei niedrigerem Wasserstand die Anlage ev. im Morast versinkt.

    • @Suryo:

      Da sind dem Autoren ein wenig die Pferde durchgegangen, er meinte sicher die Nutzung derartiger Flächen als Kohlenstoffsenken. Aber es gibt wohl Gemüsebauern, die ihre Gewächshäuser mit Solaranlagen teilbeschatten wollen.

      • @Wurstfinger Joe:

        Es gibt bereits Obstbauern am Bodensee die teilverschattete Obstplantagen betreiben. Die PV schützt das Obst vor dem Wetter. Licht kommt ausreichend durch, damit das Obst trotz PV auch bekömmlich wird. Trotz der Stromeinnahmen sinkt der Obstpreis aber leider (noch) nicht.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Suryo:

      „Gebt mir zehn Jahre, und Ihr werdet Deutschland nicht wieererkennen…“

  • Hat er die FDP vergessen?

    • @Frank Stippel:

      Die wird noch gebraucht als Ausrede fürs eventuelle Versagen.

      • @Rudolf Fissner:

        Herr Fissner,



        ich hatte Sie früher mal als Grünen eingeschätzt...haben Sie die Seiten gewechselt?

        • @Waage69:

          Nein. Aber ich bin Bremer und wir warten schon seit zwanzig Jahren darauf dass Rot-Grün oder, wie nun, Rot-Rot-Grün, ihre Versprechen von vor den vielen Wahlen auch umsetzen, insbesondere dort, Kommunen viel bewegen können.

          Und zur FDP. Die schüttet gerade so viel Geld entgegen der ursprünglichen Ansagen aus, da ist Scholz seine Bazzoka unter Merkel nur noch eine Wasserpistole.

          Und bei den vielen Verfahrensänderungen abseits von finanziellen Maßgaben spielt die FDP oft gar keine Rolle oder steht diesen nicht im Weg.

          Wer grün will sollte der Politik auf die Finger schauen, gerade auch wenn Grüne regieren. Die arme kleine 😊 FDP, die Jahrzehnte nichts zu sagen hatte, wird allzuoft als Sündenbock für eigenes Versagen benutzt.

          • @Rudolf Fissner:

            Hier in Karlsruhe/BW regieren die Grünen gefühlt seit 50 Jahren. Wählen dann 2020 einen SPD-Trottel zum Bürgermeister, der eine Amtszeit zuvor energetisch schon nichts gerissen hat...und es passiert weiterhin nix-nixx- und nochmal nixxx.



            Denen vertrocknen und sterben die Bäume im Sommer, weil sie angeblich kein Geld zum Gießen haben.



            Das merkt hier leider aber keiner.

          • @Rudolf Fissner:

            Ich verstehe, die FDP als Sündenbock der Grünen... nachvollziehbar!

  • Alle Achtung Hr. Habeck.

    ...da ziehe ich meinen Hut.

  • Na, da werden die Lieferanten und Händler nun die Preise anheben und die Lager werden sicher nach kurzer Zeit leer sein. Aber vorher einkaufen geht ja nicht wegen den Förderanträgen.



    Ich wünsche uns allen viel "Spass" beim Wettlauf um die Technik für den nun endlich startenden energiewirtschaftlichen Umbau. Pack mas.

  • Bin wirklich gespannt wie das funktionieren wird wenn zeitgleich geschätzte 6 Millionen Wärmepumpen und bis zu 14 Millionen zusätzliche Elektroautos bis 2030 an den Start gebracht werden sollen um die Abhängigkeit von Russland abzubauen. Woher kommt denn der Strom aus regenerativen Quellen in den windstillen Winternächten wenn in Deutschland der Verbrauch dann am höchsten ist?

    • @Šarru-kīnu:

      "Woher kommt denn der Strom aus regenerativen Quellen in den windstillen Winternächten wenn in Deutschland der Verbrauch dann am höchsten ist?"



      Aus rückverstromten "grünem" Wasserstoff, z.B. von den "Partnern" in Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten, siehe taz.de/Robert-Habe...-in-Katar/!5842662



      (Wer einen sarkastischen Unterton zu bemerken vermeint, hat damit vollkommen recht)

    • @Šarru-kīnu:

      Sarru-Kinu wird dann Nachts durchradln, denn wenn der Wind stillsteht und nur der Mond noch schient, scheint es keinen Strom mehr zu geben auf unserer Erdkugel.



      Aber viel Spass beim lesen der 500 Seiten. Von den Quartierspeichern und dezentralen Hausspeichern wird da aber nichts drinstehen. Die kommen erst mit dem dritten Packet, denn so lange braucht das Wirtschaftsministerium noch. ausserdem will man doch auch noch nach Oster etwas zum Verbessern haben, oder?

      • @Sonnenhaus:

        "...und dezentralen Hausspeichern wird da aber nichts drinstehen."



        Die kann man bzgl. Dunkelflaute auch vergessen. Die sind nämlich nach 1 - 2 Tagen leer, und dann müssen Reservekraftwerke voll einspringen.



        Das Gleiche gilt für die Geistestat, E-Autos als Speicher einsetzen zu wollen. Die wollen ja nebenher auch noch manchmal fahren.

    • @Šarru-kīnu:

      Nicht nur windstille Nächte sind ein Problem. Betrachtet man die sog. Energy-Charts des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, so muss festgestellt werden: In den sonnenarmen Wintermonaten erzeugen Photovoltaik-Anlagen praktisch fast keine elektrische Energie.



      Letztlich wollen wir uns ja nicht nur von russischem Öl und Gas unabhängig machen, sondern gänzlich durch erneuerbare Energien ersetzen. Der Strombedarf dürfte also noch massiv steigen.



      Mir scheint, dass hier grobe Fehler, ähnlich wie bei der Verteidigung Deutschlands und Europas, gemacht werden. Am Ende bezahlen für unsere Illusionen und Ideologie die Schwächsten und Ärmsten!

    • @Šarru-kīnu:

      Die 14 Millionen Elektroautos sind Teil der Lösung, nicht des Problems. In meiner Garage stehen 22 Stunden am Tag 66 kWh Speicherkapazität rum. Solange die Karre werktags um 7:00 mindestens 20% voll ist und Samstagmorgen 100%, kann sie gerne zum Glätten von Spitzen und Tälern genutzt werden.

      • @Graustufen:

        Ich kenne die Rechnung und das kann zukünftig sicher ein Baustein einer Strategie sein. Aber jetzt mal ehrlich für wie realistisch halten Sie eine Einführung bis 2030 wenn so ein System bisher noch in keinem Land der Welt zur Marktreife gekommen ist? Ausgerechnet bei uns in Deutschland geht es jetzt aber ganz schnell?

      • @Graustufen:

        DAs wird derzeit aber nur mit dem Sion gehen. Denn nur dieses SEV kann bidirektional Laden.



        Aber die anderen ziehen da sicher noch nach.



        Wenn das auto dann als SEV (Solar-electric-Vehicle) dann nicht nur in der Garage herumsteht sondern mit den eigenen PV-Modulen Strom erzeugt kann am Abend an den Nachbarn verkauft werden! Tagsüber kann das Auto aber auch durch herumstehen als temporärer Stromspeicher genutzt werden. Dieser Growd-Speicher war in der Vergangenheit immer der Horror für RWE und EON, da dieser riesengroße Speicher nicht nur dezentral angebunden ist, sondern auch in passender Kapazität im Netz untergebracht ist. So verlieren die großen Monopolisten noch mehr an Marktmacht, zum Wohle der Bürger.

        • @Sonnenhaus:

          @Sonnenhaus: leider sprechen die nackten Zahlen gegen Ihre Vorstellungen. Ein Auto hat sagen wir mal 10 m2 (Flachdach über gesamte Fz-Länge) Kollektoren. Die jährliche Sonenneinstahlung in D ist 1000 kWh pro m2. Bei einem Wirkungsgrad von 15% (keine Neigung), und einem Batteriewirkungsgrad von 80% und sagen wir mal 10% für Heizung kann man damit theoretisch 5400 km fahren. Ohne dass man irgendwas an den Nachbarn verkaufen kann. Etwa 80% der Solarstromerzeugung entsteht im Sommer, so dass man im Winter kaum fahren kann. Das Fahrzeug muss überall und immer in eer Sonne stehen. Was die Nutzung als Speicher angeht: Dafür müsste die Batterie leer sein, um auffüllen zu können, und dann wieder abgeben. Das beisst sich aber mit er Notwendigkeit jedes Photon Solarenergie absorbieren zu müssen. Erho: alles nicht so einfach.

    • @Šarru-kīnu:

      Das legt Herr Habeck doch gerade auf diesen 500 Seiten dar, nehme ich an. Wie würden Sie es denn machen?

      • @Conor:

        Ich sehe da bisher nur Absichtserklärungen. Mit Windkraft und Solar kriegen wir das keinesfalls bis 2030 hin. Wir müssen doch den Großteil der Windkraft und Solarkapazitäten mit konventionellen Energieträgern absichern für die Tage an denen kein Wind weht oder keine Sonne scheint. Soll ja in Deutschland nicht so selten sein besonders im Winter. Wenn jetzt noch mit Strom geheizt und gefahren werden soll, glaube ich einfach nicht an eine realisitische Perspektive für 80% regenerative Energien bis 2030. Ich bin natürlich nicht dagegen aber das scheint schon wegen der in Deutschland üblichen jahrzehntelangen Streitigkeiten über Genehmigungen vollkommen unrealistisch.

  • Das sind mal gute Nachrichten. Ich drücke die Daumen.

  • Danke Herr Habeck.