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Kontroverse um Elon MuskWarum ich mir trotz allem einen Tesla kaufe

Klaudia Lagozinski
Kommentar von Klaudia Lagozinski

Auf einem Roadtrip durch Island hat sich die Autorin in einen Tesla verliebt – und kaufte sich einen. Für Empörung hat sie nicht viel Verständnis.

Ein Tesla Y-Modell (hier in anderem Rotton) sollte es sein Foto: Carlos Osorio/reuters

I ch habe mir einen Tesla bestellt. Er ist nagelneu, Modell Y, außen kirschrot, innen schwarz. Eigentlich freue ich mich wie ein kleines Kind darüber. Doch immer wieder werde ich aufgefordert, meine Kaufentscheidung zu rechtfertigen. „Du hast was?!“, werfen mir Freunde und Kollegen mit empörten Blicken entgegen.

Ob ich das nicht verwerflich fände, wegen Elon Musk, Trumps rechtsrechter Hand im Weißen Haus.

In der Wirtschaft wie in der Kultur stellen wir uns die Frage nach moralischer Verantwortung. Sollte man aufhören, sich bestimmte Kunst anzusehen, wenn sich ein Künstler politisch unkorrekt äußert? Dann bestimmte Musik nicht mehr spielen oder hören? Die Klamotten bestimmter Marken in den Müll schmeißen, weil sich eine Marke als „böse“ herausstellt?

Musk steht in der Öffentlichkeit und bietet seinen Kritikern damit die perfekte Angriffsfläche. Gleichzeitig besitzen die Empörten dann iPhones, Klamotten von Shein oder unnötige Gadgets von Alibaba, die unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen gefertigt wurden. Oder kaufen Demeter-Produkte, obwohl führende Funktionäre des Verbands NS-Verbindungen hatten. Nutzen die Empörten vielleicht sogar noch PayPal? Dessen Vorgängerunternehmen wurde auch von Musk gegründet. Oder ChatGPT? Bei OpenAI war er auch anfangs mit im Boot.

Die Alternative wäre ein Leben im Wald

Bei all den genannten Produkten gibt es freundliche Alternativen, werden einige sagen. Sicher? Solange wir von Unternehmen sprechen, werden wir bei allen irgendwann irgendwelche Leichen im Keller finden, wenn wir genau hinsehen. Und wo ziehen wir die Grenze? Bis wohin sind bestimmte Produkte in Ordnung und ab wann moralisch verwerflich? Ist Korruption okay? Ausbeutung in Ländern des Globalen Südens? Menschen mit Nazivergangenheit in den Chefetagen? CEOs, die bestimmte Parteien unterstützen?

Für einen Bought it before he went crazy-Sticker, wie er jetzt auf Teslas in den USA auftaucht, ist es eh zu spät

Solange wir konsumieren, werden wir Dinge kaufen, die uns negativ ausgelegt werden könnten. Und solange sich die Menschen, die sich über meinen Tesla-Kauf echauffieren, nicht in den Wald zurückziehen, ihr Essen selbst anbauen, ihre Kleidung selbst herstellen und komplett im Einklang mit der Natur leben, ist es scheinheilig, wenn sie sich über meine Kaufentscheidung empören.

Gegen Teslas zu sein, ist Zeitgeist. Man ist gegen Musk, also ist man gegen Tesla. Dabei haben die individuellen Vorzüge, die ich mit dem Auto verbinde, nichts mit Politik zu tun. Für einen Sticker mit dem Spruch „Bought it before he went crazy“, wie er jetzt auf Teslas in den USA auftaucht, ist es eh zu spät. Sollte ich darauf hoffen, dass andere mir glauben, dass ich meine Kaufentscheidung getroffen habe, bevor er „crazy“ wurde, aber halt jetzt erst das Geld habe?

Es geschah auf Island

Ich kaufe einen Tesla, weil mir das Auto einfach verdammt gut gefällt. Weil es durchdacht und intuitiv zu bedienen ist. Wegen des Camping-Modes und meiner Erfahrung bei einem Roadtrip auf Island. In den letzten Jahren hatte ich die meisten Kilometer – 15.000 bis 20.000 jährlich – in meinem gelben rostigen Postbus zurückgelegt. Ich war zuvor noch nie E-Auto gefahren und wollte mir jetzt selbst ein Bild von Teslas machen.

Anfang 2024 mietete ich mir einen Tesla Y in Reykjavik, für zehn Tage. Die Rücksitze waren eingeklappt, von ihnen zog sich über die gesamte Fläche bis zum Kofferraum eine Matratze. Auf vereisten Straßen erkundete ich die verträumt-verschneite Landschaft rund um die Ring-Road. Die Soundanlage war Hammer. Die Sitze waren gemütlich. Das Auto kam nicht ins Rutschen.

Abends stellte ich den „Camping-Mode“ auf 18 Grad, schlief windsicher und geschützt vor dem Schneesturm und bei -10 Grad Celsius Außentemperatur im Warmen. Dank der Luftfilter beschlug nichts – das kannte ich aus meinem T5 nicht. Ich war begeistert.

Hätte meine Begeisterung nach der US-Wahl Hass und Scham weichen sollen?

Fest steht, dass Menschen sich gerne empören. Indem sie sich von anderen abgrenzen, schaffen sie einen moralischen Konsens. Der Feind meines Feindes ist mein Freund, heißt es. Doch was, wenn ich in vielen Punkten mit meinen „Freunden“ übereinstimme und in diesem einen nicht?

Ich habe mir einen Tesla bestellt. Trotz allem.

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Klaudia Lagozinski
Nachrichtenchefin & CvD
Immer unterwegs. Schreibt meistens über Kultur, Reisen, Wirtschaft und Skandinavien. Meistens auf Deutsch, manchmal auf Englisch und Schwedisch. Seit 2020 bei der taz. Master in Kulturjournalismus, in Berlin und Uppsala studiert. IJP (2023) bei Dagens ETC in Stockholm.
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102 Kommentare

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  • Ich finde Teslas nicht schön und technisch nicht gut. Daher würde ich keinen kaufen. Der CEO wäre für mich aber zweitrangig. Es ist schon etwas dran, was die Autorin sagt, auch wenn als Whataboutism abgetan wird. Wo ziehen wir die Grenze beim Konsum? Kauf ich noch regionales Bio-Gemüse von einem Landwirt, der Corona-Leugner / AFD-Wähler / Linkspartei-Wähler /BSW-Wähler oder gar Mitglied ist? Wie finde ich das überhaupt von meinem Gegenüber raus? Mir geht das zu weit. Aber andere können völlig eigene Entscheidungen treffen und das alles ermitteln.

  • So lange. Und immer noch keine einzige echte Alternative zu Tesla auf dem Markt...



    Ich glaub ich kauf nen gebrauchten.

  • So schlecht (wie oft in den Raum gestellt) scheint es freien Journalisten ja doch gar nicht zu gehen? Kann ich mir nicht leisten...

    Moment: Ich zahl taz. taz zahlt Journalistin. Journalistin zahlt Tesla. Tesla = Musk. Ich zahl Musk! So war das nicht gedacht...

  • Vielen Dank für diesen Artikel. Sie haben kein schlechtes Gewissen, einen Tesla zu kaufen und das noch jedem unter die Nase zu reiben. Ich habe kein schlechtes Gewissen, die Unterstützungs-Pop-Ups der taz wegzuklicken. Dann sind wir doch beide zufrieden...

  • Das Argument dass bei allzu hohen (pseudo)moralischen Hürden ziemlich wenige Firmen übrigbleiben, ist sicher richtig. Auch ist es albern, heute mit einer NS-Vergangenheit oder koloniale Verstrickungen zu kommen.

    Aber Musk arbeitet aktuell aktiv gegen Deutschland und die EU.



    Genauso wie es dumm und gefährlich war, Russlands Kriege mit deutschem Geld (Gas) zu finanzieren, so ist es dumm und gefährlich einem erklärten Feind des demokratischen Europas Geld hinterherzuschmeißen.

  • "Sollte man aufhören, sich bestimmte Kunst anzusehen, wenn sich ein Künstler politisch unkorrekt äußert? Dann bestimmte Musik nicht mehr spielen oder hören? Die Klamotten bestimmter Marken in den Müll schmeißen, weil sich eine Marke als „böse“ herausstellt?"

    JA. Genau DAS sollte man tun, wenn man ein Gewissen und ethisch-moralische Ansprüche hat.



    Wenn natürlich der eigene Spass wichtiger ist, dann muss man das nicht machen, dass kann man mitlaufen und sich eine Begründung zurechtbiegen. So auf dem Level "aber das haben wir doch alles damals nicht gewusst".

    Immerhin: ein klein wenig besser als ein noch unmoralischerer Verbrenner ist es vielleicht doch noch.

  • Die Autorin hat sich einen Tesla gekauft. Weil es ihr so gefiel. Campingmodus. Das hat was. Wer hätte DAS gedacht?! Wow!



    Assoziation: ist sie damit auch automatisch eine potentielle Wählerin für eine "in Teilen rechtsextreme " Partei.



    Wobei: ich kann diese schon fast mantraartig gewordene Worte schon nicht mehr lesen.



    Die Häme muss sie nun ertragen.



    Sie hat sich entschieden.



    Aber mal ganz ehrlich: Wer will das wirklich wissen?

  • Egal wie kalt das Eisen ist, man biegt es sich zurecht und das wahrscheinlich so lange bis es ein Kreis wird.

    PS: Verdient man bei der taz mittlerweile genug, um sich ein Auto leisten zu können?

    PPS: Werkstattbesuche werden überdurchschnittlich teuer mit dem Ding. Aber bevor ich jetzt wieder Mansplaine höre ich einfach auf, steige in meinem kleinen VW-Polo (sie heißt Betsy), fahre zum Aldi, hole mir Tiefkühl-Curly Fries und Nuggets und esse die, während ich mich über die Schönheit der abgelegenen Waldhütte freue, die ich für den Urlaub buche.

    PPPS: War Spaß, hab Betsy schon vor über einem Jahr beim Ausparken in der Tiefgarage geschrottet. Immerhin ist dem Betonpfeiler egal, welche Marke das Auto hat. Mir allerdings nicht. Automarken sind doch ohnehin die halbe Identität mancher Nationen.

  • Mit dieser gearteten Urlaubsreise haben Sie neben dem Autokauf noch zusätzlich zu einer weiteren Zerstörung unserer Lebensgrundlage beigetragen. Aber Sie ahnen selbst schon, aufgrund der Kritik die Ihnen entgegenschlägt, und die Sie annehmen und kommentieren, dass Sie da wohl etwas falsch entschieden haben und Ihr Eigenes und unser aller Umweltgrab tiefer gegraben haben.



    Nur, Ihre Argumentation trifft es nicht, denn es geht mehr als nur um einen umweltfreundlichen Kauf. Es geht um Ihre und unsere Freiheit, die gerade einer der Besitzer der Herstellerfirma massiv einschränken wird. Mit ihrem Kauf unterstützen Sie sein Vorhaben und leisten selbst Ihren Beitrag für Ihren eigenen Untergang. Daher das Fahrzeug besser wieder verkaufen und beim nächsten Kauf und der nächsten Handlung vorher überlegen welche Rückwirkung Ihr Tun hat. Sich zu Verändern heißt sein Leben zu gestalten und zu erhalten. Viel Erfolg.

  • Man sieht an den vielen Negativen Kommentaren das sich Tesla scheinbar sehr gut als plakatives Feindbild eignet, auch dank der jahrzehntelangen Diffamierung durch die Deutsche Automobilindustrie. Elon Musk besitzt noch einen Anteil von 13% an Tesla, nicht mehr. SpaceX, Starlink und Neuralink hingegen werden überhaupt nicht angegriffen, warum? SpaceX und Starlink erhalten Staatsaufträge in Mrd-höhe, auch aus Deutschland. Reaktion hier: 0,0 Das die Model Y in Brandenburg hergestellt werden, also hier Familien ihr Einkommen sichern, ist ebenfalls egal. Statt dessen werden uralte FakeNews über angeblich hohe Wasserverbräuche der GIGA 4 hervorgeholt, alles längst widerlegt. Komisch, Rüdersdorfer Zement gleich nebenan mit dem 30fachen Verbrauch will auch keiner schließen!? Ich fahre seit 7 Jahren Tesla, auch unsere beiden Firmenwagen ziert der genannte Aufkleber am Heck. Auch ich habe jetzt, obwohl es an der Zeit gewesen wäre, keinen neuen Tesla gekauft. Aus innerer politischer Überzeugung - und nicht auf Basis von Vorbehalten und vermeintlich moralischer Überlegenheit! Dennoch wünsche ich der Autorin viel Spaß und allzeit gute Fahrt mit ihrem Model Y, es ist ein sehr gutes Fahrzeug!

  • Was bitte soll dieser Artikel? Die Absolution zu bekommen? Mir persönlich ist es ziemlich schnuppe, ob sich jemand einen Tesla kauft oder nicht. Muss der oder diejenige mit sich selbst ausmachen, genauso ob man Kurzstrecke fliegt, Fleisch isst oder Fast Fashion kauft. Die Argumente allerdings sind hanebüchen und ähneln fatal denen, die Konservative und Rechte Klimaschützern häufig entgegenhalten.

  • Individuelle Konsumentscheidungen sind krass irrelevant - wie einem jeder Klimaforscher erzählen wird.



    Es ist seltsam, wie bissig und negativ die Reaktionen auf einen inhaltlich ziemlich zutreffenden Artikel sind.

  • Soweit man also nicht im Wald lebt oder von einem Waldschrat beraten wird, lautet das Credo der Autorin offenbar: Anythink goes!



    Und darüber, dass sie Wald- und Stadtbewohner mit ihrem Auto unbefragt filmt, macht sie sich natürlich auch keine Gedanken.



    Die Verkehrswende bleibt dabei mitunter aus ... bis es keinen Wald mehr gibt, aus dem heraus beraten werden könnte.

    PS:



    In London hängen schon Plakate an Bushaltestellen aus:



    "Tesla - The swasticar.



    autopilot for your car - autocrat for your country"

  • Erschreckend schwache Argumentation und überragender Whataboutism. Wenn man Faschisten unterstütze will, sollte man auch den A... in der Hose haben das so zu sagen.

  • Das klingt für mich ähnlich reif und durchdacht wie einzelne Klimakleber, die (natürlich als Privatleute!) in die Südsee düsen.



    Kann man machen - dann aber bitte kein Verständnis erwarten.

  • Da kann man nur noch den Kopf schütteln.

  • Die Argumente sind ja erschreckend schwach. Überwiegend What-aboutism. Hätte von einer Taz-Autorin mehr erwartet.

    • @C. Avestruz:

      Völlig richtig. Die Autorin reproduziert im Prinzip nur dass altbekannte passiv aggressive Abwehrverhalten sehr vieler Menschen die auf Kritik an einem bestimmten Konsumverhalten (Fleisch/Zigaretten/Vielflieger etc.) den Kritisierenden rhetorisch entgegnen dass ihre Kritik allein deswegen schon keine Gültigkeit hat weil sie ja selbst irgendwas konsumieren. Sich nur für das Produkt aber nicht den Produzenten, die Produktionsbedigungen und dessen Auswirkungen zu interessieren ist halt eine Einstellung die Frau Lagozinski mit sehr sehr vielen Menschen in unserer Gesellschaft teilt. Neben vielen anderen Kritikpunkten an Musk finde ich auch den absolut selbstherrlichen Umgang von Tesla mit Angstellten zum Kübeln.

    • @C. Avestruz:

      So funktioniert leider moderner Clickbait-Journalismus...

  • Der da hat aber Klamotten von Shein, die da hat Gadgets von Temu und jemand drittes hat ein iPhone, toll.



    Erstens die Frage, warum kauft jemand heutzutage überhaupt noch ein eigenes Auto?



    Und bezüglich Elon M. Tesla und X haben die Briten schon recht: www.watson.ch/spas...tt-gegen-elon-musk

    • @Eberhard Wieber:

      Merkwürdige Frage. Je nach Lebenssituation gibt es diverse Gründe für ein eigenes Auto. Ich bin ja ebenfalls nach längerer Auto-Abstinenz wieder zur individuellen Mobilität zurück gekehrt.

    • @Eberhard Wieber:

      Danke für den link, großartig!

  • Klar kann man einen Tesla kaufen. Dann sollte man aber ehrlich sein und sagen: "Mir egal, dass ich damit einen Faschisten unterstütze" Ausreden und WhatAboutism machen die Sache nur noch schlimmer. Damit sagt man nämlich nicht nur "Mir doch egal" sondern auch "Kritik verbiete ich mir" Nur: Das funktioniert vielleicht in Putin- oder Trumpland, aber hier kann man offen sagen, was man von Vielfliegern etc. hält.

  • Verliebt in ein Fahrzeug, sehr emotional.



    "...und komplett im Einklang mit der Natur leben, ist es scheinheilig, wenn sie sich über meine Kaufentscheidung empören."



    Das sehe ich komplett anders, denn mit Maximalforderungen nach exorbitantem Umweltbewusstsein und extrem nachhaltigem Lebensstil ist man/frau hier schnell in der Liga von sogenannten Totschlagargumenten.



    Vielleicht gibt es auch sachlich begründete Argumente gegen den Tesla.



    /



    www.faz.net/aktuel...eben-17608770.html

    • @Martin Rees:

      Naja, Teslas sind nunmal die besten (E-)Autos die es je gab.



      Gerade für den Preis.

      Ich würde mir auch wünschen wenn es eine einzige alternative geben würde, gibt es aber nicht - und wird es auch so bald nicht geben, das wollen die anderen Hersteller nämlich nicht - die überteuerten Konfigurationsoptionen sind doch so schön Gewinnbringend.

  • First world problems

  • Die Argumentation des Artikel ist absolut nicht überzeugend. Wenn irgendwann jemals einen Konsumenten Boykott moralisch gerechtfertigt sein kann dann jetzt gegen Tesla. Elon Musk macht den Hitler Gruss und wirbt für die AfD und andere Rechtsextreme weltweit. Er reist gerade mit Trumps Billigung den Sozialstaat in den USA ab zu Lasten der Schwächsten mit der offensichtlichen Zielsetzung einer vollständigen Privatisierung und vieles mehr. Sinkende Verkaufszahlen und Aktienkurse von Tesla sind wichtig um Musks Machtanspruch zu begrenzen. Im Gegensatz zu anderen Konsumenten Boykott- Aufrufen wird niemand mit schmalem Geldbeute finanziell unverhältnismäßig belastet. Der Nichtkauf eines ausgesprochenen Luxus Produkts Tesla Autos für jeden zu verkraften und es gibt auch Alternativen

  • Der Tesla-Boykott bewirkt tatsächlich etwas, das zeigen die ersten Reaktionen auf den fallenden Aktienkurs. Musk ist tatsächlich zu einer Gefahr für die Demokratie geworden, somit würde ich hier konsequent bleiben.

    • @Abraxas07:

      Die Frage ist ob das Elon Musk noch interessiert, nachdem er den größten Teil von TESLA bereits verkauft hat.

  • Es gibt halt auch schlechte Artikel in der taz. Diese Argumentation, dass es auch andere Firmen gäbe die vom "schlechten" Menschen gegründet wurden, vergisst dass die denen ja nicht mehr gehören. Im Gegensatz dazu gehört Tesla jetzt einem Menschen der sich positiv auf den Nationalsozislismus bezieht und mit seinem Werk in Grünheide ständig Umweltstandards und Arbeitsrecht unterläuft.



    Die genannten Features sind auch nicht nur bei E-Autos von Tesla zu finden, mit ein wenig Recherche hätte die Autorin das herausfinden können. Lieber ein Auto als Bauchentscheidung zu kaufen nur weil es besser ist als ein alter T5? Dafür hat sie sich mit dem Tesla-Abo eine dauerhafte Abhängigkeit von dem Konzern und seinem Nazi-Chef gekauft.



    Auch die Autorin empört sich gerne und versucht sich über andere zu erheben. Der Artikel hättet wirklich besser in ein Springer Medium oder in den Cicero gepasst. Vielleicht will sich die Autorin ja für einen Wechsel qualifizieren.



    Ich würde die taz wirklich bitten nicht jeden zu publizieren.

  • Man kann natürlich sehr vielen Firmen/ Unternehmern Leichen im Keller finden. Das sollte aber kein Grund sein einfach alles ganz unreflektiert zu kaufen ohne zu überlegen wen man als Kunde unterstützt. Da die meisten Menschen sich über den kauf eines Autos mehr Gedanken machen als über ein paar Schuhe oder eine Packung Toast und Elon Musks Verhalten jedem praktisch ins Gesicht springt, ist keinen Tesla zu kaufen meiner Meinung nach kein zu hoher Anspruch an die soziale Verantwortung eines Käufers.

  • Ein Road-Trip durch Island, mit Camping-Mode bei 18°C schlafen.

    How challenging!

    Am besten wären die heute so beliebten immersiven Interieurs mit Teslas auszustatten. Das würde das Reiseerlebnis sicherlich noch toppen.

  • Man sieht es auch an den überwiegend negativen Kommentaren, das die Frage nicht geklärt ist, welchen Anteil unseres Konsumlebens wir politisch (korrekt) ausleben sollten.

    Die Antwort liegt vermutlich wie immer in der Mitte.

    Wo es einfache Substitute gibt, z.B. bei Bio-Essen, ist das kein Problem.



    Aber von jemandem zu verlangen(!) einen großen Wunsch nur aus politischen Gründen durch einen minderwertigen Ersatz zu substituieren, ist für den Betroffenen eine schlechte Lösung, weil sie jahrelange Unzufriedenheit mit sich bringt



    Das funktioniert auf Dauer nicht.

    Als Ausgleich an die kritisierten Nörgler: Tesla führt weiterhin die Pannenstatistik des ADAC an. Na dann doch viel Glück mit dem Model Y.

  • Schön dass eine taz-Schreiberin sich einen Tesla leisten kann!

    • @jeffski:

      Warum nicht? Im Vergleich zur Konkurrenz ist ein Model Y ein sehr sehr Preiswertes Angebot.

  • Mal abgesehen von der moralischen Überheblichkeit der Autor*in macht der Artikel auch den Anschein, als habe sie wild in Island gecampt. Das ist per Gesetz seit Jahren dort ausdrücklich verboten und nur auf designierten Flächen (die im langen isländischen Winter fast ausnahmslos geschlossen sind) oder per Genehmigung durch Grundbesitzer oder Naturparkadministration gestattet.

    Nicht ohne Grund wurden diese Gesetze erlassen, denn zunehmendes wildes Campen hinterließ entsprechend viel Unrat und störte die extrem sensible Flora und Fauna. Natürlich will man das selbst immer alles korrekt gemacht haben und so und kein Toilettenpapier im Moos hinterlassen haben… (allein zu dieser Schweinerei finden sich zahllose Artikel online).

    Jedenfalls, ich finde es extrem problematisch, wie Influencer und auch so Artikel wie dieser, wenn auch bestenfalls ungewollt, Werbung für solche Formen des Tourismus machen nach dem Motto „Nach mir die Sintflut“.

    Die Journalistin dieses Artikels ist Nord-Spezialistin - entsprechend kann ich ihr Verhalten und den Artikel nur noch als fahrlässig und ignorant bewerten. Echt schade!

  • Gebraucht wäre ein Kompromiss gewesen, wenn man dann noch neu kauft unterstützt man den ganzen Mist der da gerade passiert wissentlich. Die anderen Unternehmen haben ihren Chef nicht in der Politik und einer absoluten Machtposition platziert.

  • Ich wäre da im Prinzip auch nicht ideologisch wenn es um sinnvolle Kaufentscheidungen geht. Keine Ahnung, ob nicht andere Autos sinnvoller wären, aber egal.

    ABER: es hat sich gezeigt, dass das Käuferverhalten in Sachen Tesla tatsächlich politisch etwas bewirken kann. Denn, dass die Aktien von Tesla gefallen sind wie Steine, wird etwas bewirken. Wenn die Wirtschaft in den USA schwächelt, dann wird etwas passieren.

    Demos des niederen Volkes prallen an Trump und Musk ab, aber wenn die WIrtschaftskonzerne schwächeln, zeigt sich überall in der Welt in den sogenannten "Demokratien", wer das Sagen hat. Dann ändern sich auch politisch Dinge sehr schnell.

    Wenn hier 2 Millionen Leute unter der Brücke schlafen und für bezahlbare Mieten auf die Straße gehen, dann gähnen die Politiker mal herzlich. Wenn aber die Aktien von VW fallen, dann werden sie sehr rührig. So wird es auch in den USA kommen. Außer falls Trump schnell genug ein echtes faschistisches Regime etablieren konnte. Dann kann es sein, dass Ideologie Wirtschaftsinteresse schlägt.

    Aber auch das 3. Reich wäre nicht denkbar gewesen, wenn die Bosse nicht profitiert hätten. Also: keinen Tesla kaufen!

  • Überhaupt nicht überzeugend argumentiert (das gilt auch für den Hinweis auf den Dieselskandal, den ein Forist bemühte). Einen E-VW zu kaufen trägt dazu bei, dass VW stärker in diese Richtung geht. Das ist positiv. Musk ist ein ganz anderes Kaliber, als die angesprochenen großen Unternehmen. Vor allem deshalb, weil er seine Person intensivst mit seinen Unternehmen verbunden hat.

    Und er als Person ist hoch problematisch. Weshalb kann er das sein? Weil seine Unternehmen an der Börse so wertvoll sind (verfügbares Geld hat Musk nicht sonderlich viel - anders als etwa Bill Gates). Ein Kaufboykott bezüglich Tesla ergibt deshalb Sinn, weil er ganz konkret den Einfluss Musks schmälert.

    • @Milonga:

      Musk gehören 13% von Tesla.



      Qatar gehören 17% von Audi.



      Qatar gehören 15% von VW.



      Bleiben noch die Quandts und die Chinesischen Demokraten.



      Viel Spaß bei der Auswahl.

      • @Dromedar:In:

        China gehören 10% von Mercedes

  • Nach gebrauchtem Postbus ein einziges E-Fahrzeug mit Campingmode getestet und befunden, dass es genau dieses sein muss, ungeachtet aller sonstigen Bedenken.



    Klingt nicht wirklich überzeugend, leider.



    Hätte sie beschrieben, dass sie mehrere verschiedene Fahrzeuge verglichen hätte und tatsächlich entweder technische Mängel oder schlimmere Leichen im Keller gefunden hätte, würde ich sagen: Einen Tod müssen wir halt sterben.



    So klingt es nach einer Ausrede, sich keine Gedanken machen zu müssen.



    Wurde dieser Werbeartikel wenigstens gut bezahlt? Die taz hat vergessen, das zu kennzeichnen.

  • Eine selten ignorante Einstellung! Ein Supermilliardär richtet die Demokratie zugrunde, entlässt Zehntausende Menschen, bekämpft die Gewerkschaft, fördert Hass und Brutalität … Und Sie unterstützen diesen Menschen noch durch den Kauf!



    Außerdem muss ich nicht in den Wald gehen, wenn ich zum Beispiel regional einkaufe.

  • Ich teile die Einschätzung der Artikelautorin nicht.



    In unserem System ist die größte Macht der VerbraucherInnen der Konsum.



    Vom "Leben im Wald", ist man/frau noch sehr weit entfernt, wenn beim Konsum moralische Bedenken eine Rolle spielen.



    Natürlich sind, wie in der Musik, aktuelle Anklänge an die 80er möglich. So wäre es möglich, bei einer Party zu " ich will Spaß" zu tanzen, eben als augenzwinkernde Reminiszenz an eine vergangenene Jugend .



    Sich heute, entsprechend dem Maserati, einen Tesla zu kaufen, halte ich hingegen für unreflektiert.



    Klar gibt es Menschen, denen Alles s...egal ist, doch schreiben die dann i.d.R. nicht für die Bild?



    Auch in den 80ern konnte man/frau sich bereits für Umweltschutz entscheiden.



    Den "Maserati" von heute würde ich nicht mal mit der Kneifzange anpacken.



    Es gibt eben die Möglichkeit, das private politisch zu machen, oder sich auf die Position zurück zu ziehen, dass "ich sowieso nichts ändern kann".



    Ich finde, man kann Vieles ändern.



    Der Naturgarten neben den Schottergärten.



    Die Wahl. Lokale Produkte. Second hand.



    Bio.



    Weniger ist mehr!

  • Gefällt mir. Ich habe mir keinen gekauft. Trotzdem.

  • Was ist das für eine quatschige Einstellung: „Wer nicht im Wald wohnt und sein eigenes Gemüse anbaut, darf meinen Tesla-Kauf nicht kritisieren.“ Natürlich sind wir alle gezwungen an gewissen Stellen ein System zu unterstützen, das wir lieber nicht unterstützen würden. Aber ein Auto ausgerechnet vom Hitlergruß-zeigenden Menschenfeind zu kaufen mit der Rechtfertigung die eigene Aubergine kommt auch nicht aus dem eignen Garten ist schon ein starkes Stück.

  • Tja, diese ewiggleichen Kommentare, warum man jetzt in diesem oder jenem Fall ein A…-Mensch sein will, und dass alle andern ja auch nicht konsequent sind, erinnern mich stark an meine Kindheit: wenn die Eltern etwas zu schimpfen hatten. „ich wars nicht, der andere hat auch provoziert, respektiv in der Kurzform : ich nicht, er auch. Kauft von mir aus einen Tesla, fliegt in der Welt herum, kauft dies oder das, aber verschont uns doch mit der Rechtfertigungsschreibe.

    • @Matthias Erzinger:

      Das Schaf soll gefälligst aufhören zu meckern, wenn es geschoren wird?



      Nein, danke, ich gebe mein Hirn nicht am Eingang ab.

  • "Empörung ist negativer Narzissmus" (Julia Kristeva)

    • @RagnarDannesjkoeld:

      ... und irren ist menschlich.

  • Tesla hat einst den Elektromarkt in Bewegung gebracht , Gleiches gitb´s deswegen bei den Mitbewerbern. Das ist ein Verdienst. Eine Standheizung für VW - Bus gibt´s seit Jahrzehnten, steht in den Kleinanzeigen im Oldtimermarkt . Hezlichen Glückwunsch, neuen Tesla kann sich nicht jeder leisten, Dank an die Einkommensquelle nicht vergessen !

  • Ja, ein Tesla MY (und M3) ist ein tolles Auto, nicht umsonst seit zwei Jahren das meistverkaufte weltweit - über alle Antriebsarten hinweg. Habe beide Modelle jeweils sechs Monate gefahren, danach kommen einem andere BEV (Verbrenner sowieso) wie 1990er vor. Und ja, viele Unternehmen, man denke nur an den Abgasskandal, der immer (!) noch stattfindet, haben Dreck am Stecken. Aktuelle Nachrichten zur Luftqualität in unseren Städten sprechen Bände.



    Aber E.M. ist eine Ausnahme und seine Beziehung zu Tesla, die seine Fan-Gemeinde und damit seinen Größenwahn begründet hat, ebenfalls. Da helfen auch keine relativierenden Vergleiche. Wer sich ernsthaft ein wenig mehr mit ihm beschäftigt, muss keinen Horrorfilm mehr schauen.

  • Lassen wir dann Musk draußen.



    Hat aber noch niemand von den Kolleginnen und Kollegen der taz Frau Lagozinski vorgerechnet, dass Autos einzeln zu besitzen nicht sonderlich nachhaltig oder verallgemeinerbar ist, zumal feiste Autos?

  • Die Radikalnationalisten und die Faschisten tun viel dafür, als normal wahrgenommen zu werden. Wenn Sie allen Unternehmen unterstellen, Leichen im Keller zu haben und damit Elon Musks politisches Handeln relativieren, helfen Sie ihm damit mindestens so gut, wie mit dem Kauf ihres neuen roten Esvasticars.

  • Die Argumente haben mich nicht überzeugt.

  • Viele Argumente sind eine Wiederholung von "ihr seid ja auch nicht besser!", was wiederum impliziert, dass bereits Schuldgefühle vorhanden sind. Erlauben sie mir den Vergleich: Stellen sie sich vor, es gibt in ihrem Dorf oder ihrem Quartier ein Lokal. Das Lokal ist bequem erreichbar und gemütlich, das Essen ist gut und günstig, genau wie die Getränke. Das einzige Manko? Der Wirt ist ein überzeugter AfDler. Schlimmer noch, er spendet hohe Beträge an die Partei und lädt regelmässig zum AfD-Stammtisch in der Kneipe. An diesen Versammlungen von grölenden, hasserfüllten Männern, reckt der Wirt dann auch gerne mal persönlich den rechten Arm in die Höhe und schreit aus voller Kehle: "Deutschland!"

    Würden sie diesen Laden trotzdem als Stammlokal auswählen? Falls nicht, warum würden sie dann einen Tesla kaufen? Worin genau sehen sie den Unterschied?

    Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schadet ein rechtsextremer Kneipenwirt der Welt deutlich weniger als ein rechtsextremer Multimilliardär. Der Unterschied liegt darin, dass es einem im Falle eines riesigen Konzerns leichter fällt, die Schuld von sich zu weisen.

  • "Die Alternative wäre ein Leben im Wald" - das scheint der Kern zu sein. Hier ist es die Überzeugung, ein beF zu fahren, nebst allen Gadgets und positiven Erfahrungen angesichts der verbundenen Infra- und Wartungsstruktur des Herstellers; da sprang etwas über ins Emotionale, positiv, es passt offensichtlich zum Leben wie ein iPhone - warum auch nicht? Besser als nackt im Wald ;-)



    Passende Frage hierzu: warum habe ich hier als "Ökofetischist" noch immer einen Ölkessel aus 2017 im Keller? Ich mochte und mag Heizöl eigtl überhaupt nicht, doch: nach Sanierung, Neuaufbau und Optimierung der ganzen Anlage frisst das Ding nur noch 350 anstelle von 4500 Litern wie beim Vorbesitzer pro Jahr. Mit emotionaler Motivation, Holz für den Wasserkamin und optimierter Solarthermie läuft das ganz klasse bei mittlerweile 35 kWh/m², Tendenz weiter fallend.



    Heißt: ja, wir haben an einem Öler im Keller Gefallen gefunden, auch wenn noch nicht perfekt. Bringt aber genau in den Momenten den unverzüglichen Komfort, wenn die Sonne nicht scheint, es schweinekalt ist, das Brennholz nicht im Korb liegt und man trotzdem warm duschen möchte. Passt zum Artikel.

  • Wie Herr Musk mit Mitarbeiter:innen umgeht, sollte alle interessieren. Wie Herr Musk Menschen auf X beschimpft, die ihm widersprechen, und Kommentare löschen lässt, die ihm nicht passen (was man Zensur nennt), sollte alle interessieren. Die Hintergründe und Motivationen der Tech-Milliardäre, die Douglas Rushkoff in seinem brillanten Buch "Survival of the Richest" schildert, sollte alle interessieren. Was für ein Auto sich Frau Lagozinski kauft, interessiert niemanden.

  • Ok, jeder Konsum ist ein Beitrag zum problematischen System. Muss Mensch deshalb den wirtschaftsliberalen Hampelmann sponsoren? In USA rufeñ die Trump-Gegner mittlerweile zu Boykott von Musk, Amazon und Microsoft auf. Dass der recht erfolgreich ist zeigt, dass in den USA echt Einiges noch schlimmer geworden ist als sowieso schon. Die Leute handeln dort in Notwehr.

  • Ich find's vor allem scheinheilig, wenn diejenigen dann VW fahren. Dieselskandal, war da was? Die Stinker fahren immer noch rum und vergiften uns, unnachgerüstet. Und dafür lobbyieren, dass wir hier kein Tempolimit kriegen, tut VW auch nach wie vor, seit Jahrzehnten.

    Ja, das trifft alles auf andere Automarken auch zu. Aber so war es plakativer :)

    • @fifaltra:

      Wow, ein Vergleich von Äpfel und Birnen. VW benachteiligt alle gleichermaßen durch etwaige (Branchenweite) Skandale. Tesla ergo Elon Musik unterstützt Faschisten und geht gegen Minderheiten vor. Checken Sie das nicht?

    • @fifaltra:

      Nicht zu vergessen, die Abgas-Atmenden Affen.

    • @fifaltra:

      Wieviele Kampagnen zum faschistischen und antidemokratischen Umbau eines Staates werden denn im Moment von den Verantwortlichen bei VW gefahren? Wie viele rechtsextreme Parteien werden durch VW-Käufe unterstützt?



      Man kann doch ein wenig auf Abstufungen und Unterschiede achten! Einen Umweltskandal produzieren ist verdammenswert, aber auf meiner Skala nicht gleichwertig mit weltweit übelsten Faschismus fördern.

  • Na passt ja, erst mit TrumpTesla Promotion vorm weißen Haus und jetzt das ganze nochmal in der TAZ. Irgendwie die Orientierung verloren?

  • Wie sagte einst Madame L'Oréal : Je le vaux bien !

  • Ah, das gute "Ganz oder gar nicht"-Argument. Wenn man also den Konsum eines 45.000+ (wohl eher 60.000) € teuren Autos kritisieren will, darf man nicht ein Hunderstel dessen für ein Gerät ausgegeben haben, dass einem sozialen Teilhabe ermöglicht, sondern soll doch bitte im Wald leben.



    Dachte eigentlich, das hier wäre die taz, nicht die faz? Muss wirklich immer wieder den Rechtfertigungen reicher Menschen eine Bühne gegeben werden?

  • Der Camping-Modus ist ein super Feature. Zum Glück gibts das auch bei Hyundai und Kia.

    • @Wonko the Sane:

      Hyundai und Kia haben übrigens auch ihre Fahrassistenzsysteme besser im Griff und sind in der Pannenstatistik nicht so negativ auffällig wie Tesla. Von dem ganzen Faschismusding mal abgesehen.

      • @Wonko the Sane:

        Also bei meinen Probefahrten von Hyundai Ioniq 5 und 6 fand ich die Fahrassistenzsysteme eher unzuverlässig und wenig vertrauenerweckend.

        Und Sie meinen sicher TÜV-Statistik. Da sind natürlich die Fahrzeuge eher schlecht, deren Fahrer nicht regelmäßig die teure Wartung machen lassen, die dann meist direkt vor dem TÜV beim Händler durchgeführt wird. Zum bsp. Dacia oder eben Tesla, der meines Wissens einzige Hersteller, der keine teuren Services vorschreibt um die Garantie zu erhalten.

  • Ich kann das total nachvollziehen. Ich habe meinen Tesla seit 2020, als Elon noch auf der hellen Seite der Macht war. Die Dinger sind mitsamt der Infrastruktur einfach richtig gut durchdacht. Ich würde auch heute gerade Anfängern der E-Mobilität immer noch Tesla empfehlen. Weil es eben einfach funktioniert. Andere E-Autos sind auch gut, aber da sollte man sich dann etwas besser für auskennen.

    Unwohl fühle ich mich trotzdem. Was Elon seit der Twitter-Übernahme treibt, ist wirklich sehr, sehr schlimm. Und er ist nun mal die Aushängeperson der Marke. Ich wünschte, es wäre anders.

    Vom Gefühl her würde auch ich deshalb sagen, dass man heute keinen Tesla mehr kaufen kann. Aber der Kopf widerspricht. Tesla hat über 120.000 Mitarbeiter, die größtenteils einen tollen Job machen. Soll ich die wirklich boykottieren? Weil ein zum Faschisten mutierter gerade mal 13% der Firma besitzt? Der Kopf sagt nein. Aus den Gründen, die im Artikel stehen. Ich würde auch heute wieder Tesla kaufen.

    Über einen Aufkleber denke ich aber trotzdem nach. Es gibt ja z.B. auch 'I bought the car, not the CEO'. :)

    • @malamut:

      Mittlerweile gibt es viele gute E-Autos und genug die besser sind als Tesla. Supercharger kann auch jedes E-Auto nutzen. Ich finde die Autos hässlich und technisch in den klassischen Disziplinen (also Fahrwerk, Licht, Ausstattung) durch die Bank weg nicht gut. Aber Geschmäcker sind verschieben, daher soll ihn jemand kaufen, wenn aus seiner Sicht das Paket stimmig ist. Zum Artikel finde ich das 13% Argument durchaus schlüssig. Über einen ETF besitze ich vermutlich auch 0,00001% von Tesla...

  • "Und solange sich die Menschen, die sich über meinen Tesla-Kauf echauffieren, nicht in den Wald zurückziehen, ihr Essen selbst anbauen, ihre Kleidung selbst herstellen und komplett im Einklang mit der Natur leben, ist es scheinheilig, wenn sie sich über meine Kaufentscheidung empören."



    Ähm, es ist jetzt nicht genau dasselbe, PayPal zu benützen oder sich bei Elon Musk einen Tesla zu kaufen. Dieser Vergleich hinkt extrem. Ich persönlich finde die Kritik an Ihrer Kaufentscheidung genau richtig! 2025 einen Tesla kaufen geht politisch gar nicht. Gut dass Sie dafür kritisiert werden. Andere von Ihnen genannte Firmen haben zum Teil ihre Vergangenheit aufgearbeitet, rechtsextremes Führungspersonal/Geldgeber entlassen etc. Das alles ist bei Tesla nicht der Fall - zusätzlich dazu, dass Sie einen Faschisten noch reicher machen, versuchen Sie diese Entscheidung noch Salonfähig zu machen. Und Ausbeutung gibts bei Tesla obendrein (für Sie als Käufer*in) gratis dazu.

  • Der Postillion hat es in etwa so formuliert: alternder, ehemaliger RealityStar macht jetzt Infomertials für Autos (wahrscheinlich war die Kulisse günstig zu mieten).

    So im Laufe derZeit haben sich doch fast alle Taz Autorinnen als (gelegentliche) Flugreisende, trotz allem Jubel für Verdi-Streiks, geoutet. klimaberichte hin oder her.



    Wobei ein Campingmodus, und sei es im Tesla, ist schon cool.



    Vielleicht doch mal nach Island?

    • @fly:

      Aber vorher nicht vergessen den Akku aufzuladen. Nicht das es mitten in der Nacht kälter und am Morgen es bis zum nächsten Lader nicht mehr reicht.

      Klar sind die Autos herausragend, wenn auch hässlich aber man unterstützt aktiv weltweiten Faschismus und wer das leugnet, der steckt den Kopf in den Sand.

    • @fly:

      Camping-Modus gibt es auch ohne Tesla und Elon Musk!



      Und ein Tesla verballert mehr CO2 als eine Flugreise.

  • Die Autorin scheint nicht zu wissen, dass Boykotte zu den wichtigsten und wirksamsten Mitteln des zivilen Widerstands gehören. Allein in Deutschland musste Tesla einen Einbruch der Verkaufszahlen um über 60 % verkraften. Empörung, öffentliche Diskussionen und Boykotte schwächen den Markenwert von Tesla – und das ist gut so! Nicht zuletzt deshalb ist Elon Musk inzwischen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch angeschlagen. Gleichzeitig wird durch den Boykott die Opposition gegen Musk sichtbarer: Die Welt spricht darüber, wenn der reichste Mann der Welt Milliarden verliert – und sie spricht auch über die guten Gründe, warum man von Faschisten nichts kaufen sollte.

  • Warum sollte ich ein Unternehmen boykottieren das zuvor eine Beteiligung von Musk hatte. Selbst wenn er es gegründet hätte, was so nicht stimmt. Es macht einen riesen Unterschied dass das Geld was ich jetzt an Tesla oder Starlink abführen würde seine aktuellen verachtenswerten popupilstische und Rechtsaußen Politik unterstützen würde.



    Das sind zwei verschiedene Welten.



    Der Campingmodus ist die Rechtfertigung? Also eine Art Thermostat. Gratulation!

  • Hätten Sie auch ein Elektroauto aus dem Hause Höcke bestellt?

  • Danke für den Beitrag. Können wir dann bitte wieder russisches Gas bekommen? Ist besser für den Lifestyle.

    • @Bluewater:

      Gekonnte Satire, Glückwunsch.

  • IDBuzz wäre wohl auch gegangen. Ja, die Uiguren. Immerhin will VW nicht die AfD durchsetzen, das ist dann doch recht nah am eigenen Leben.. Allgemein gibt es inzwischen schon Auswahl.

  • Alles richtig, steht aber im Gegensatz zu den sonstigen moralischen Appellen der linken Bewusstseinsbewegung. Da weiß frau normalerweise ganz genau was richtig oder schwarz ist und differenziertes Denken ist auch in solidarischen Zirkeln eher begrenzt erwünscht. So zumindest meine langjährige Erfahrung. Ob man das jetzt gerade wegen eines Musk haven Tesla ändern wird und sollte?

  • Kann ich gut nachvollziehen! Ich spare seit 2019 auf ein Tesla Model Y und jetzt soll ich mir es kaputt machen lassen? Meine Einstellung hat mir Musk nichts zu tun, ich fand und finde die Autos schon immer genau richtig, wie ich es persönlich mag. Das neue Model Y ist super chick geworden und Made in Germany, von heimischen Zulieferbetrieben beliefert und zig tausend tollen Mitarbeitern*innen gebaut worden. Herzlichen Glückwunsch zum neuen Fahrzeug, viel Freude und tolle Erlebnisse damit!

    • @Chris Toph:

      Wenn man moralfrei Faschisten unterstützen will...kann man machen, ist dann aber scheisse.

  • Der Cybertruck als ‘Kübelwagen’ übernimmt - Aktie gerettet.

  • Geschichte wiederholt sich nicht exakt. Im Gegensatz zum VW wird der Tesla schon vor dem Weltkrieg an Zivilpersonen verkauft.

  • Klar können sie sich einen Tesla kaufen.



    So wie sie in Kriegsaktien investieren können, oder in Immobilienfonds, welche Wohnung zum höchst möglichen Preis vermietet. Blutdiamanten sehen genau so schön aus wie andere, der Kleidung sieht man auch nicht an, in welchem armen Billiglohnland sie produziert wurden. Der Kaffee schmeckt gleich gut, egal ob es Fairtrade oder aus Ausbeutung ist. Man kann die Politik eines Unternehmens total ausblenden und nur alleine das Produkt bewerten.



    Kann man, aber ich mache es nicht. Ich mache ihnen keinen Vorwurf - aber für mich ist Tesla out und tot.

  • "Für Empörung hat sie nicht viel Verständnis. "



    Das ist ihr gutes Recht, und ich empöre mich auch nicht; ich halte nicht sehr viel von derart symbolischen Akten.



    Es sei allerdings angemerkt, dass sich die Autorin damit ihr (moralisches) Recht nimmt, sich über andere zu empören.

  • Autos kann man mieten, wenn man sie braucht. Ein Autokauf an sich ist schon eine äußerst fragwürdige Entscheidung.

    Dann aber auch noch einen Tesla zu kaufen, von einer Firma, deren Chef den Hitlergruß macht und gerade alles tut, um Amerika in eine Oligarchie zu verwandeln, ist mir dann doch zu viel des Guten.

    Musk sorgt ganz aktiv zusammen mit Trump dafür, dass sehr viele Menschen sterben (Abschaffung der US Entwicklungshilfen etc.) und zukünftig mehr sterben werden.

    Ganz ehrlich, das darf man einfach nicht unterstützen.

  • Nicht vergessen die Urlaubsfotos auf X zu posten!

  • Neben gewisser Funktionalität für die Autorin nach gebrauchtem VW-Posttransporter jetzt Tesla als Lifestyle. Wieso aber muss diese Promotion hier auch noch propagandamäßig gepostet werden - ausgerechnet seitens der TAZ?

    • @Lichtenhofer:

      100%!

  • Mach das. Ohne Kompromisse geht es nicht.



    Ich fahre seit 20 Jahren alte Mercedes Diesel, da die Pflanzenöl schlucken ohne Murren. Da kommt auch die Anklage "Aber Lebensmittel!"..und die Plastikflaschen..



    Die Plastikflaschen verbrennen wunderbar in der MVA. 15g/ Liter und ersetzen andere Brennstoffe. Für 1l Diesel braucht man >>1 l Rohöl + Gewinnung, Transport, Klimazerstörung etc.



    Abgas günstiger (ausser für manche der Geruch), etwa 52% des carbon footprints von Diesel, ausserdem kommt viel Rapsöl aus der Ukraine. Welt ist komplex. E-Auto kann ich mir nicht leisten...



    Und Lebensmittel? 60% des Getreides wird zur Fleischmast verwendet! Der Rapsölkuchen wird auch verfüttert. Ich esse wenig Fleisch, mache Habeckdusche, heize nur 1 Zimmer und helfe Moore wiederzuvernässen..also Klappe halten. Bio-Rapsöl in Glaspfandflaschen besser? Vielleicht.



    Niemand ist perfekt. Rahmenbedingungen ändern ist effektiver als "in der Tonne sitzen".



    Dafür kämpfe ich.

    P.S. Viel Spass beim campen!



    :-)

  • Tja, wer sein Geld direkt in die Faschismuspipeline steckt sollte auch mit den Reaktionen umgehen können.

    • @Blutsbruder WinnePuh:

      schön gesagt.



      Zustimmung.

    • @Blutsbruder WinnePuh:

      Frau Langozinski,



      Wegen einer allgemeinen Abneigung gegenüber Musk und dem Zögern beim Teslakauf (vielleicht gibt es ja auch tolle deutsche Autos) hat Elon Musk seit Anfang des Jahres bereits 100 Milliarden Euro verloren. Wir haben das Problem also schon einmal gedrittelt. Ich finde das ist etwas, worauf wir stolz sein sollten. Denn somit nehmen wir diesen Akteuren ihre Macht.



      Wenn jemand mit so viel Macht antidemokratische Unwahrheiten verbreitet, und scheinbar die Agenda verfolgt, die europäische Union zu destabilisieren, dann bin ich froh, dass wir noch Hebel haben, mit denen wir wirken können.



      Dass sie auf den Tesla jahrelang gespart haben und sich schon vorher in ihn verliebt haben, mag ihre persönliche Geschichte sein und sei ihnen auf persönlicher Ebene auch gegönnt.



      Aber bitte schreiben keine unnötigen Artikel darüber und werfen Sie nicht alles in einen Topf, sodass uns jedwede Differenzierung abhanden kommt. Ich muss nicht im Wald leben, um Teil einer freien, europäischen Gemeinschaft zu sein.



      Die 45% Absatzrückgang fühlen sich gut an und können gerne noch mehr werden. Wir sind stark als Europa! Auch mit Ihnen, Frau Langozinski. Hoffentlich bekennen Sie auch bald Farbe.

    • @Blutsbruder WinnePuh:

      Jep!

    • @Blutsbruder WinnePuh:

      Danke für den Kommentar!



      Mir hat es die Sprache verschlagen.

    • @Blutsbruder WinnePuh:

      Wenn die Kritik von Menschen kommt, die da auf allen Gebieten konsequent sind, ok. Wie Frau Lagozinski ja sehr schön geschrieben hat: Shein, PayPal etc. etc.



      Aber meistens sind das ja nur Menschen die schauen, was gerade auf der "Kritik-Rangliste" angesagt ist, um dann einzusteigen. Schneller Applaus für Gratis-Mut und eine Selbstvergewisserung, doch zu den "moralisch Guten" zu gehören.

  • Die Autorin unterstellt Kritikern, dass sie selber nicht konsequent sind. Ich habe Neuigkeiten: es gibt Leute, die das konsequent durchziehen. Kein Meta, kein Iphone, auch kein Demeter. Es ist mir wurscht, wie gut das Auto ist - vom Kaufpreis gehen x Euro direkt in Musks Tasche und machen ihn um x mächtiger. Sich das irgendwie schönzureden ist einfach nur armselig.

  • Schon OK. Jeder hat das Recht fatalistisch zu sein.