piwik no script img

Kolumne MachtRassistisch, scheinheilig, Palmer

Bettina Gaus
Kolumne
von Bettina Gaus

Wieder einmal äußert sich der Grünen-Politiker Boris Palmer rassistisch. Unsere Autorin verletzt das. Deshalb will sie dieses Mal nicht schweigen.

Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister von Tübingen und Hausmeister bei Facebook Foto: dpa

A n den regelmäßigen Boris-Palmer-Festivals habe ich mich bislang nur selten beteiligt. Zu kindlich wirkt das Streben des Oberbürgermeisters von Tübingen nach Aufmerksamkeit. Eigentlich sollte man ihm nicht den Gefallen tun, das zu bedienen. Aber dieses Mal hat er gewonnen, jedenfalls was mich betrifft. Ich bin zu wütend – nein, das stimmt nicht: Allzu verletzt bin ich, um zu schweigen.

Boris Palmer hat sich in die lange Reihe all derer gestellt, die – offen oder versteckt – versuchen, meine Tochter aus ihrer Heimat auszugrenzen und als „Minderheit“ zu definieren, seit sie vor 31 Jahren in Köln geboren wurde. Nora hat einen kenianischen Vater, folglich eine dunklere Hautfarbe als Herr Palmer.

Sie ist allerdings so deutsch wie er und hat einst in der Schule sogar den Dichter Ludwig Uhland durchgenommen, der in Tübingen geboren und gestorben ist. Ob Palmer das ihr gegenüber milder stimmen würde? Keine Ahnung. Was ich hingegen weiß: Ich bin diese Ausgrenzung unendlich Leid. Und sie hört nicht auf. Sie hört einfach nicht auf.

In einem Facebook-Post vor einigen Tagen hatte Palmer gefragt, was für eine Gesellschaft mit Fotos auf der Internetseite der Deutschen Bahn eigentlich abgebildet werden solle, die mehrheitlich Menschen mit Migrationshintergrund zeigten. Als die von ihm erwartete – und wohl erwünschte – Kritik über ihn hereinbrach, behauptete er, es sei diskriminierend, wenn Personengruppen wie beispielsweise alte, weiße Männer auf einer solchen Fotostrecke nicht gezeigt würden.

Scheinheilig und verlogen

Das ist scheinheilig und verlogen. Herr Palmer ist zu intelligent, um nicht zu wissen, wie Werbung funktioniert. Aber ich will mal so tun, als hielte ich ihn wirklich für so dumm, wie er sich stellt, und es ihm leicht verständlich erklären. Werbung will Aufmerksamkeit erregen, überraschen, manchmal belustigen, manchmal provozieren, manchmal sogar verstören. Werbung bildet nicht die Realität ab. Wer glaubt, dass sie das täte, muss ein niedliches Bild von den Regeln des Kapitalismus haben.

Übrigens eint alle von der DB abgebildeten Personen, so weit wir wissen, eines: Sie sind fabelhaft in diese Gesellschaft integriert. Ist es nicht genau das, was diejenigen immer fordern, die behaupten, Angst vor „Überfremdung“ zu haben? Das nützt Leuten gar nichts, die anders aussehen als die meisten hierzulande. Fremd bleibt fremd.

Ein Wort wie „Überfremdung“ würde Herr Palmer übrigens nie in den Mund nehmen. Er ist Profi. Deshalb formuliert er so, dass er genau richtig verstanden wird – von Freund und Feind – , ihm aber mit noch so genauer Sprachanalyse nichts nachgewiesen werden kann. Seine Posts sind demagogische Meisterwerke.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Jetzt behauptet er, wenig erstaunlich, er sei „falsch verstanden“ worden. Wie fast alle Rassisten, immerzu. Die Hautfarbe habe außerdem gar nicht er als wesentliches Merkmal eingeführt, das sei von anderen gekommen. An welches Kriterium hatte Boris Palmer denn gedacht, um Menschen „mit Migrationshintergrund“ zu erkennen? (Übrigens ist „Migrationshintergrund“ gar nicht so leicht zu definieren. Aber ich möchte es für den Oberbürgermeister auch nicht zu kompliziert machen. Also lasse ich das mal so stehen.)

Meine Tochter arbeitet seit einigen Jahren in London. Bis vor drei Tagen hatte sie noch nie von Boris Palmer gehört. Die vermutlich ultimative Kränkung für jemanden wie ihn, da dürfte auch kein Uhland helfen.

Eine SWR-Korrespondentin findet die ganze Aufregung übertrieben und empfiehlt: „Macht Euch mal locker, Leute!“ Sagt sich leicht. Ich werde mich nicht locker machen in dieser Frage. Und bin jedem und jeder persönlich dankbar, die das auch nicht tut.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Bettina Gaus
Politische Korrespondentin
Jahrgang 1956, ist politische Korrespondentin der taz. Von 1996 bis 1999 leitete sie das Parlamentsbüro der Zeitung, vorher war sie sechs Jahre lang deren Korrespondentin für Ost-und Zentralafrika mit Sitz in Nairobi. Bettina Gaus hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt 2011 „Der unterschätzte Kontinent – Reise zur Mittelschicht Afrikas“ (Eichborn).
Mehr zum Thema

148 Kommentare

 / 
  • " Aber warum nennen Sie es dann Rassismus?"



    Vielleicht weil – ich weiß nicht wie ich sagen soll – ALLE Menschen Menschen sind, und Rassisten eben nicht begreifen, dass sie mit ihrem Rassismus ja quasi auch sich selbst und ALLE Menschen angreifen, und das Wort Rassismus alle verstehen – auch die menschenverachtenden Vollpfosten.



    Müssen denn nicht diese idiotischen Vollpfosten davon abgebracht werden, "idiotische Vollpfosten" zu sein?!



    Wahrscheinlich denke ich zu altruistisch und bin zu gutgläubig, dass sich etwas ändern läßt|ließe…



    Im Grunde bin ich ein wenig verzweifelt, weil es so viele Deppen gibt… vielleicht sogar einschließlich mir.



    Nichts für ungut.

    • @Frau Kirschgrün:

      Das offensichtliche wird geflissentlich übersehen und beschwiegen. Die Protagonisten der DB-Werbung wurden genau wegen den äußerlichen Merkmalen ausgewählt die Boris Palmer aufgefallen sind.

    • @Frau Kirschgrün:

      Um zum Thema zurückzukommen.



      Sind Sie nun eine Befürworterin linker Identitätspolitik wie Sie von Palmer und Fukuyama als die Rechten fördernd kritisiert werden?



      Aus ihren Beiträgen wird man nicht schlau, was Sie dazu denken.

    • @Frau Kirschgrün:

      War für



      @Katharina Reichenhall, 30.04.2019, 16:38

      Wasn mit der Antwortfunktion los?!

      • @Frau Kirschgrün:

        Also möchten Sie Homophobiker, Sexisten und Feinde von Hartz IV-Empfängern auch als Rassisten bezeichnen, damit diese erkennen, was sie tun und dass sie eigentlich kein Stück besser sind als die, die Ausländer jagen?



        OK, das wäre ein Gedankengang, den ich zwar nachvollziehen kann, aber uns damit eigentlich wieder dahin zurück führt, was ich ursprünglich meinte, nämlich dass ich eine Verwässerung des Rassismusbegriffs befürchte.



        Aber ich stelle fest, dass wir uns grundsätzlich einig sind und das ist doch auch was.

  • Naja,



    Herr Palmer ist nicht das erste Mal als Rassist aufgefallen. Und wie ich als Eingeborener gelernt habe, gibt es zwar Rassismus und Rassisten aber keine Rasse. Und schließlich hat er sich so geäußert: "Menschen, die so aussehen, als hätten sie keinen Migrationshintergrund, sind bei den Bildern in der Minderheit"

  • Richtig!

  • "…obwohl ich bereits anmerkte, dass ich das Konzept für wenig überzeugend halte."



    Also, wenn S i e "das Konzept für wenig überzeugend" halten, dann ist es "natürlich" auch "wenig überzeugend". Bitte sehr.



    Das was hier gerade stattfindet, ist genau das, was ich kritisiere: Begriffssteitigkeiten, obwohl es um Inhalte geht|gehen sollte.



    Und ich würde wetten, dass Sie keine persönlichen Erfahrungen mit dem – ja – rassistischen System AlG2 haben.



    Und – ja – ich nenne das rassistisch, weil frauman als Untermensch behandelt wird. Ob Sie das für "wenig überzeugend" halten oder nicht.



    Und – ja – ich finde es genau so menschenverachtend, wie jede andere Form der Menschenverachtung, denn frauman muss damit leben, besser existieren. Im Sinne von "der Verräter ist schlimmer als der Mörder". Auch diese Aussage werden Sie "wenig überzeugend" in diesem Zusammenhang finden. Macht nixxx.

    • @Frau Kirschgrün:

      Man nennt die Diskriminierung solcher Art Klassismus.

    • @Frau Kirschgrün:

      War für



      @Katharina Reichenhall, 29.04.2019, 22:46

      • @Frau Kirschgrün:

        Erstens, Sie tun so, als sei das Konzept "Rassismus ohne Rasse" als allgemeingültig anerkannt. Ist es aber nach meinem Kenntnisstand nicht. Bitte suggerieren Sie nicht, ich würde eine exotische, abwegige Mindermeinung vertreten.



        Zweitens, die Wette würden Sie verlieren. Tatsächlich befand ich mich schon im System ALG2. Allerdings war das in der Zeit nach meinem Studium und dauerte jetzt auch nicht wesentlich länger als ein Jahr. Von daher maße ich mir nicht an, mir vorstellen zu können, wie es sein muss, in dieser Falle zu stecken; ein stückweit menschenverachtend fand ich es damals aber auch. Nur, was hat das mit dem Thema zu tun? Ich beabsichtige ja nicht, HartzIV zu verteidigen.



        Aber bitte, wenn Sie alles, was menschenverachtend ist bzw. was Sie als menschenverachtend empfinden, als rassistisch bezeichnen wollen, tun Sie das. Wir drehen uns im Kreis, weil mir schleierhaft ist, wozu das nutzen soll und ich einfach auch nicht durchblicke, worauf genau Sie eigentlich hinauswollen. Sie ersetzen "menschenverachtend" durch "rassistisch" und beklagen sich dann über Begriffsstreitigkeiten. Ich habe versucht, Ihnen zu erklären, warum ich das wenig überzeugend finde, vermisse aber die inhaltlich Auseinandersetzung mit meinen Argumenten (Rassismus als Teil der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit). Stattdessen wirken Sie eher beleidigt, weil ich es wage, Ihre Rassismusdefinition in Frage zu stellen.

        • @Katharina Reichenhall:

          Was Sie vielleicht überlesen haben:



          "Das was hier gerade stattfindet, ist genau das, was ich kritisiere: Begriffssteitigkeiten, obwohl es um Inhalte geht|gehen sollte."



          Da sind wir uns einig.







          Mich bewegt einfach der Gedanke, dass Menschen, die rassistisch (in Ihrem Sinne) sind, eine Persönlichkeitsstruktur|einen Charakter haben, der es ihnen leider problemlos ermöglicht, auch alle anderen Menschen, die sie als Bedrohung, als anders oder als Konkurrenz nur empfinden, eben auch absolut menschenunwürdig zu behandeln.



          Besonders im Job|Beruf.



          Und das sind viele, die sich so verhalten.



          M. E. glauben diese Menschen, weil sie nicht auf Menschen mit Migrationshintergrund losgehen, sei das dann "halb so schlimm und "in Ordnung."







          Das versuch(t)e ich unter einen Hut zu kriegen…

          • @Frau Kirschgrün:

            Aber warum nennen Sie es dann Rassismus?



            Ich stelle fest, wir sind uns ja inhaltlich offensichtlich einig. Menschen, die bereit sind, andere Menschen aufgrund von Persönlichkeitsmerkmal oder (vermeintlicher) Gruppenzugehörigkeit zu attackieren, werden jeden Anlass dazu nutzen.



            Gut, ich gebe zu, ich kenne jetzt niemanden, der mir gegenüber offen sagt, dass es nicht schlimm sei, Homosexuelle anzugreifen, solang man bloß die Ausländer in Ruhe lässt, aber ich wäre auch nicht bereit, das hinzunehmen.



            Ich lehne jegliche Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ab und ich sehe, dass Sie das auch tun.

  • Boris Palmer ist auf einem soliden und gut gedüngten Substrat kleinbürgerlichem Denkens groß geworden. Im Kern ein Spießer, der jetzt so weit oben ist, dass er meint "die Sau rauslassen" zu können.



    Das ist nichts Neues bei der grünen Partei in Ba-Wü. In manchen Gegenden sind ganze Ortsverbänder der JU zu den Grünen "übergelaufen". Mithin sind die Grünen wortwörtlich die Kinder der CDU...

  • Schon der Begriff "Linksidentitär" zeigt doch auf wie Palmer tickt. Der Begriff ist auch nur eine Abwandlung der neurechten Diffamierung "Linksfaschismus".

    • @Hampelstielz:

      Och nee.

      Erstens geht es um linke Identitätspolitik bei Palmer und nicht um den Begriff "Linksidentitäre", den die Sie hier (in Anlehnung an die rechten Identitären?) in den Raum werfen.

      Und Second: wenn es um Kritik an Aspekte linker Politik geht, greift man sich ganz besonders nicht Argumentationmuster rechter Popel aus dem Sack um sich damit zu verteildigen. Das ist schlappipappi.

    • @Hampelstielz:

      Schon die Nutzung des Begriffes .... hätte es natürlich lauten müssen.

  • Ich finde die Hornbachwerbung und die des Bundesverkehrministeriums besser.

  • Ich vermute, dass Palmers Äußerung vor dem Hintergrund seiner Auseinandersetzung mit identitätslinken Diskursen zu verstehen ist. Wie das aber einzuordnen ist, weiß ich nicht.

    Boris Plamer schreibt auf seiner Facebookseite:



    "Wer echtes Interesse hat, meine kritische Intervention zur verstehen, dem empfehle ich zur Lektüre den Sammelband von Sandra Kostner, „Identitätslinke Läuterungsagenda und ihre Folgen für Migrationsgesellschaften“ (Ibidem-Verlag, 2019) und Francis Fukuyama, „Die zersplitterte Gesellschaft gefährdet die Demokratie“ im Spiegel 42 von 12. Oktober 2018."

    Der Sammelband erscheint im Juni 2019, Frau Dr. Kostner hat mir auf Nachfrage das Cover zugemailt. Boris Palmer wird dort als einer der Autoren angeführt.

    Hier der Text des Buchrückens:



    "In der neuen Debattenreihe Impulse wird ein Impulstext in mehreren Repliken diskutiert. Im vorliegenden ersten Band geht es um die Frage, warum gerade heute Gruppenidentitäten so vehement vorangetrieben werden. Sandra Kostners Impulstext verortet die Ursachen in der Etablierung einer identitätslinken Läuterungsagenda. Damit ist eine von politisch links stehenden Personen vertretene Form der Identitätspolitik gemeint, die Menschen nicht zuvorderst als Individuen betrachtet, sondern als Träger einer kollektiven Opfer- oder Schuldidentität. Identitätslinke ordnen diejenigen, deren Gruppe in der Vergangenheit unter Ausgrenzungen litt, einem Opferkollektiv zu, das berechtigt ist, von den Trägern der Schuldidentität Läuterungsdemonstrationen einzufordern, die diese zu erbringen haben. Im Impulstext und den Repliken werden die Folgen der identitätslinken Läuterungsagenda für Migrationsgesellschaften diskutiert. Zwei Fragen stehen dabei im Fokus: Wie wirkt sich die identitätslinke Läuterungsagenda auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt aus? Und: Inwiefern trägt sie zur Aufrechterhaltung von kulturell-religiösen Praktiken bei, die insbesondere Mädchen und Frauen die Inanspruchnahme ihrer Freiheitsrechte erschweren?"

    • @Stefan Eichardt:

      Bitte was?



      Das Eintreten für Demut und Moral ist also eine Läuterungsagenda? Sind das die 10 Gebote eigentlich auch?

      Ich sehe hier nur, wie man Linken eine Eigenschaft zuschreiben will, um sie wie die Spinner der Identitären Bewegung zu verunglimpfen. Welche Linke betrachten andere bitte als Träger einer Schuld- und Opferidentität? Wenn wir sagen "Nie wieder", dann weil wir die Verantwortung dazu haben, nicht weil wir uns schuldig fühlen. Genauso wenig finden wir es toll, dass sich Rechtsaußen wirklich immer als Opfer geriert, aber was sollen wir machen? Die feiern doch ihre Opfer-Mentalität, wir bennenen es doch nur als das, was es ist.

      Kommen wir zum letzten Teil:



      "Inwiefern trägt sie zur Aufrechterhaltung von kulturell-religiösen Praktiken bei, die insbesondere Mädchen und Frauen die Inanspruchnahme ihrer Freiheitsrechte erschweren?"

      Als Mensch mit Toleranz bin ich in der Lage, Frauen zu ertragen, die ihr Haar so offen tragen, dass sie mich reizen, sowie Frauen zu ertragen, die ihr Haar verdecken, um mich keinerlei Reizen auszusetzen. Ich jedenfalls werde vorher nicht gefragt und das ist auch gut so, weil jede Frau selber zu entscheiden hat, wie sie aussehen möchte. Ich trage also nicht zur Aufrechterhaltung kultureller Praktiken bei, welche die Freiheit von Frauen einschränkt, im Gegenteil: Ich übe Toleranz gegenüber der Entscheidung der Frau und gegenüber ihrer Kultur. Ihr Vorschriften zu machen würde sie in der Wahrnehmung ihrer Freiheitsrechte erschweren.

      Erstaunlich, in was für menschenfeindlichen Abhandlung dieser Palmer schon wieder Mitautor gewesen ist. Immer gut zu wissen, warum sich ein Kreis schließt.

      • @LennyZ:

        "Das Eintreten für Demut und Moral ist also eine Läuterungsagenda?"

        Es geht nicht (nur) um Moral und Demut sondern um Sippenbildung - und -haft. Wenn ich z. B. einen schwäbisch sozialisierten, talentierten, dekorierten, medial bekannten und allseits beliebten deutschen Koch in eine Werbefotostrecke aufnehme, WEIL er in Ghana geboren wurde und von seinen Bioeltern eine dunkelbraune Hautfarbe hat, und dann noch fünf andere Gesichter daneben stelle, die ebenfalls migrantischen Ursprung haben bzw. deutlich erblicken lassen, dann mache ich aus diesem Koch und den Anderen erkennbar Repräsentanten einer bestimmten Gruppe ("Migranten"). Und die Menschen, die die Werbung betrachten, zwinge ich, diese Gruppe wahrzunehmen und sich selbst als ihr zugehörig oder nicht einzuordnen. Das ist die Grundform identitärer Denke.

        Für sich genommen hätten sie vielleicht nur registriert: "Ah, der Nelson Müller, supernetter Typ, letztens wieder ein leckeres Rezept von ihm probiert." So aber kommt ein Haufen an gruppenbezogenen Wertungen mit: Ja, die Migranten - sollen es natürlich auch gut hier haben, und wir "Bluts- und Bodendeutschen" (angenommen, man gehört zu denen und ist gerade durch die gezielte Gruppenbildung sanft dazu gezwungen worden, diese Identität auch anzunehmen) haben natürlich nett zu denen zu sein, damit wir keine Fascho-A...löcher sind, denn das sind ja Viele von uns...

        Gehört man dann noch zu jener von den linken Antidiskriminierern unverhohlen identitär definierten Gruppe der "alten weißen Männer", ist man quasi schon "schuldig", Kapital, Patriarchat und weißen Herrschaftsanpruch (bei Deutschen noch ergänzt durch Holocaust-Erbschuld) zu repräsentieren. Aber das will man ja nicht sein. Man will doch zu den Guten gehören. Davor stehen dann allerdings die Linksidentitären und sagen: "Ja, aber einfach so männlich, alt, weiß und deutsch rumrennen und niemandem was tun reicht nicht. Einer wie DU muss ZEIGEN, dass er kein Fascho ist!"

        Läuterungsanspruch? Aber hallo!

        • @Normalo:

          Kann man natürlich drüber streiten, welche Zusammensetzung von Menschen in der Bahnwerbung am effektivsten eine antirassistische Botschaft vermittelt hätte. Das ist aber ein Nebenschauplatz. Es geht hier um Palmer, der, wie Ihnen sicher klar ist, die Angst seiner Wähler vor Überfremdung schüren und nutzen wollte, um seine Macht zu erhalten.

          Weitaus bedenklicher übrigens, als die Abwesenheit weißer alter Männer auf dem DB-Werbefoto ist deren Abwesenheit auf diesem Foto der Demonstranten in vor dem UKE in Hamburg:



          www.taz.de/Fall-de...n-Mbobda/!5588763/

          • @Renate:

            Sie haben gar nichts verstanden. Die Kritik an linker Identitätspolitik beinhaltet im Kern, dass diese den Erfolg der Rechten begünstigt.

            Und es ist eine Unverschämtheit, dass Sie der Black Community Hamburg vorwerfen, dass bei einer Demonstration als solche aufzutreten..

            • @Rudolf Fissner:

              Nicht jeder ist blöd genug, sich auf die Palmersche Manipulation einzulassen, dass die Werbung ein repräsentatives Spektrum von Bahnkunden abzubilden habe. Tut sie dies nicht, so wird "linke Identitätspolitik" betrieben. Komplett Banane.



              Wie Sie wohl nicht wissen, hat die Black Community alle ihre Freunde zur Demonstration am UKE eingeladen, unter dem Aufruf eine weiße Faust neben einer schwarzen Faust. Nur weil Sie da im Leben nicht hingingen, brauchen Sie andere, die da gerne teilgenommen hätten, nicht als "unverschämt" zu verunglimpfen.



              Im übrigen warten wir noch auf Ihre Erklärung dafür, dass Sie das Zitat von Sibel Schick gezielt verfälscht haben.

  • Was aktive Antirassisten oft übersehen, ist das starke rassische Bewusstsein, das eine solche Einstellung in der Ausführung bedingt: Wer besonderes Augenmerk auf Gruppen legt, die unter Rassismus leiden, kommt nicht umhin, sie stereotyp über ihre Ethnie wahrzunehmen und einzuordnen: Als Opfer, als bedürftig(!), vom - gleichermaßen stereotyp eingeordneten - "Biodeutschen" in besonderem Maße willkommen geheißen zu werden.

    Das ist weder in Bezug auf Fremd-. noch auf Eigenwahrnehmung der Betroffenen besonders hilfreich, Rassenunterschiede endlich mal zu überwinden, statt sie immer nur mit sichtbarer Anstrengung plattzuwalzen. Wer in einem Schwarzen per se ein Diskriminierungsopfer sieht, muss ihn logisch zuallerst mal als Schwarzen wahrnehmen und bereit sein, ihn in eine Schublade zu stecken. Was daran NICHT "wahrhaft rassistisch" sein soll, muss mir mal Einer erklären.

    Umgekehrt wird z. B. "alter weißer Mann" zu einem Kategoriebegriff, der es an rassistischer und sexistischer Steoreotypisierung mit den übelsten Rassenklischees der Vergangenheit und Gegenwart aufnehmen kann. Dass man mit so einer Typisierung nichtrassistischen, nichtpatriarchalen und nichtkonservativen Menschen weißer Hautfarbe, männlichen Geschlechts und reiferen Alters genauso himmelschreiend Unrecht tut wie die rechten Klischeeschmeißer z. B. nichtkriminellen Magrebinern, fleißigen Schwarzen oder individualistischen Asiaten, scheint "Antirassisten" nicht zu stören. Dafür sind sie in dem auf Äußerlichkeiten basierenden Kategoriendenken ihrer politischen Gegner selbst viel zu verhaftet.

    Frage an Sie, Frau Gaus: Ist man Rassist, wenn man DARAUF hinweist? Wenn man anmerkt, dass "affirmative action", wie von der Bahn hier bildhaft betrieben, genau diesen Effekt haben und verstärken kann, wenn sie übertrieben wird?

    Zweite Frage: Woher wussten eigentlich Alle so spontan, dass Palmer die ethnische Herkunft der Abgebildeten meinte und nicht z. B. ihre überportionale Durchsetzung mit reichen Promis?

    • @Normalo:

      Was Sie wohl übersehen haben: Dieses mögliche Problem, die "Nicht-Biodeutschen" als " Opfer, als bedürftig(!)" darzustellen, wurde in dieser Bahnwerbung durch die Auswahl besonders erfolgreicher "Nicht-Biodeutschen" geschickt vermieden.



      Ihre "zweite Frage" zeigt wieder mal das notorische Problem, das sich in Ihren Kommentaren immer wieder zeigt, Ihre Weigerung, konkret gegebene Kontexte mit in Betracht zu ziehen (s. Hornbachwerbung). Stattdessen: Nebelkerzen, Gedankenspielchen.

  • " Werbung will Aufmerksamkeit erregen, überraschen, manchmal belustigen, manchmal provozieren, manchmal sogar verstören. Werbung bildet nicht die Realität ab. Wer glaubt, dass sie das täte, muss ein niedliches Bild von den Regeln des Kapitalismus haben."

    Darf ich das zitieren, wenn man wieder einige Leute Schnappatmung bekommen, weil ein paar Halbnackerte in einer Werbung auftauchen (aktuellstes Bsp: Werbung des Bundesverkehrsministerium für das Tragen von Fahrradhelmen)?

    • @Sophokles:

      Oder Schnappatmung bekommen, weil nur weiße alte Männer in einer Werbung auftauchen.

  • „Interessanter als die Äußerungen des mir bis dato unbekannten OBs, finde ich das Selbstverständnis der Deutschen Bahn.“

    Was ist daran so interessant für Sie? Die zitierte Charta besteht aus Selbstverständlichkeiten, die eigentlich nicht weiter erwähnenswert sein sollten. Es ist traurig, dass es im Deutschland des Jahres 2019 offenbar immer noch notwendig ist, so etwas ausdrücklich zu postulieren.

  • Interessanter als die Äußerungen des mir bis dato unbekannten OBs, finde ich das Selbstverständnis der Deutschen Bahn, das mit diesem Werbebanner dokumentiert werden soll und von linker Seite einen analytischen Artikel verdient hätte:



    www.bahn.de/p/view/index.shtml

    www.deutschebahn.c.../diversity-1187440

    "Die Deutsche Bahn - bunt wie unsere Gesellschaft

    Auf dem Weg zum Top-Arbeitgeber wollen wir unsere Vielfalt nutzen. Denn ob Jung oder Alt, Mann oder Frau, aus Deutschland oder einem anderen Land – die DB ist genauso bunt wie die Gesellschaft. Allein in Deutschland arbeiten über 200.000 Kolleginnen und Kollegen aus über 100 Nationen. Über 47.600 Frauen sind für die Bahn im Einsatz. Fast 90.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über 50 Jahre alt, knapp 28.000 unter 30. Deren unterschiedliche Sichtweisen tragen zum unternehmerischen Erfolg der DB bei.

    Dementsprechend ist die Wertschätzung und gezielte Förderung der Vielfalt unserer Mitarbeiter ein zentraler Bestandteil unserer Konzernstrategie zu werden. Vor diesem Hintergrund ist auch der DB-Konzern z. B. engagiertes Mitglied der Charta der Vielfalt. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt hat sich die DB dazu verpflichtet, für Chancengleichheit unabhängig von Alter, Geschlecht, Ethnie, physischen und psychischen Fähigkeiten, religiöser und sexueller Orientierung einzutreten.

    Eine vielfältige Belegschaft bringt wichtige Potentiale, wie kreative Lösungsansätze, fundierte Entscheidungen und innovative Entwicklungen, mit sich. Diese Vorteile von Vielfalt sind in einer schnelllebigen und globalisierten Welt unverzichtbar. Sie machen die Deutsche Bahn erst wettbewerbsfähig und erfolgreich."

    Besagte Charta der Vielfalt: www.charta-der-vielfalt.de

  • Ich empfinde es schon als anmaßend, die Deutung von - hier: als - "Rassist" vorzugeben, wofür es keines Befehlstones bedarf.

    Die Aufregerkultur hat in den letzten Jahren "schöne" neue Begriffe zu deren Bedeckung und Verschleierung erhalten, "Shitstorm" lautet solch ein "wunderbarer" Hirnverstopfer, oh, vergessen, noch einer: "ich bin beleidigt", und hier kommt noch einer, das purzelt gerade so schön: "selbst schuld"...

    Ja, wer beleidigt ist oder wurde, das erscheint rund und klar, der darf sich - es handelt sich schließlich um eine besondere Motivationssituation, eine fantastische Beleidigungskomfortzone - auch laut seiner eigenen (anderen) Meinung Ausdruck verleihen.

    Es fällt immer leichter, nicht mehr zuzuhören, es fällt immer leichter, sich aufzuregen, es fällt immer leichter nicht mehr verzeihen oder übersehen zu wollen, nicht mehr zu fragen - Journalismus fällt heute immer leichter; in einer Zeit, in der alles etwas kostet und zu bezahlen ist.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Gerhard Krause:

      Anschließe mich ... mit der Ergänzung: Fehler machen geht schon gar nicht. Nicht im Zeitalter des Drangs nach Perfektionismus (der nie erreicht werden kann) und ewigem Superlativ.

      Die Sprache hat es gut. Sie spürt nicht die Wirkung der Schläge, die Verhunzungen, die Beleidigungen, die in ihrem Namen geschehen. Den Hinweis auf Nietsches Anleihe aus der klassischen Musik erspare ich mir hier.

      Mann kann Demokratie gut finden. Angesichts der Meinungsfreiheit für alle ist dies wenig klug.

      Mehr würde nur beunruhigen.



      ^^

  • Ich frage mich, was einen Politiker der Grünen (!) antreibt, sich über marginale Dinge wie eine Werbekampagne zu äußern. Und damit dem politischen Gegner sauber in die Hände zu spielen.

    Kümmer dich um die wichtigen Themen, Palmer, oder halt einfach die Klappe.

    • @Trigger:

      Schrieb er doch in seinem Facebookbeitrag. Ihm ging es um rechte und linke Identitätspolitik, die die gesellschaft gespalten haben soll.

      Ich denke da ist noch ne virale Twitteritiserkrankung dabei die nach Aufmerksamkeit heischte und eine Debatte zum Thema lostreten wollte. Er hat nicht hinbekommen, konnte nicht von Returntaste lassen.

  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Palmer wird gewählt. Die wesentliche Frage ist doch: von wem? Wer findet den gut?

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Es stehen ja Wahlen an. So rhetorisch klasse wie die Slogans der grünen Partei auch sind - das infantile Verhalten ihrer Spitzenpolitiker*innen führt sie ad absurdum.



    Auch wenn die Slogans der Linkspartei sich immer noch anhören wie aus dem letzten Jahrhundert - zumindest meinen sie es ernst mit dem Erwachsenwerden.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Na ja, die Palme(r) der Linkspartei, Frau Wagenknecht führt immer noch die Linksfraktion im Bundestag (also kein Städchen im Süddeutschen) an.

      Mit dem Erwachsen werden der Partei ist es daher noch nicht so weit hin. Der Trennungsprozess von der Parteimutti wurde noch nicht vollzogen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Der Bewertung schliesse ich mich gerne an. Die Crux dabei (tagtäglich zu besichtigen): die Allerwenigsten möchten wirklich erwachsen werden. Für die meisten geht es nur darum, so zu tun als ob ...

      Und dieses Phänomen ist vom biologischen Alter weitgehend unabhängig ...

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    "Jeder "wahre" Rassist wird sich darüber freuen, wer alles für irgendwelche Aussagen als Rassist gebrandmarkt wirkt."

    -Es gibt keinen "wahren" Rassismus. Rassismus fängt nicht erst bei der "Aktion Dönerspieß" vom NSU an und Antisemitismus nicht erst beim Holocaust.

    Vermutlich freuen sich rassistische Agitatoren zehnmal mehr über einen für Rassismus anfälligen Grünen, als über zehn sächsische Dorfnazis. Sarrazin konnte auch nur so viel Schaden anrichten und seine Thesen verbreiten, weil er in der SPD ist, denn ein SPDler kann ja kein strammer Rassist sein.

    Was mir besonders auf den Sack geht, ist diese verlogene Scheinheiligkeit von solchen Klemmrassisten.

    Ich habe mir gerade aus Interesse die DB-Werbung bei der google-bilder suche angesehen. Kann ich nur empfehlen. Denn die Frage ist eigentlich eher warum bei 90 Prozent der Bilder KEINE Person mit Migrationshintergrund zu sehen ist? Bildet das etwa die deutsche Gesellschaft ab? Nein, du brauchst mir nicht zu antworten.

    Dresdner Pegidisten brüllen nur wegen den Sarrazins, Palmers und Seehofers eine Parole wie "wir sind das Volk" und fühlen sich darin bestätigt, mutig für die schweigende Mehrheit einzustehen. Militante Neonazis und Identitäre hätten mehrheitlich längst aufgegeben, wenn sie nicht in den Pegidisten, AFDlern und CSUlern Potential für die nationale Sache sehen würden und so schließt sich der Kreis der Fremdenfeinde.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      90% ? Mein Endruck war 99%

  • Liebe Bettina Gaus, sie prechen mir aus der Seele. Herzlichen Dank für Ihren treffenden Kommentar. Schwarze Menschen und People of Color werden in Deutschland zu oft diskriminiert und wir alle müssen uns Gedanken machen, wie wir das ändern können. --- Ich hoffe, dass die Grünen bald ein Parteiausschlußverfahren einleiten. Solche Menschen haben bei den Grünen nichts verloren.

  • Der Begriff Migrationshintergrund ist in Deutschland sehr leicht zu definieren,, wie das Statistische Bundesamt beweist. Aus Wikipedia: 2016 änderte das Statistische Bundesamt im Rahmen einer „Typisierung des Migrationshintergrundes“ die Definition, ..: „Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit (gilt ab 1949, meine Anmerkung) geboren wurde. Im Einzelnen umfasst diese Definition zugewanderte und nicht zugewanderte Ausländer, zugewanderte und nicht zugewanderte Eingebürgerte, (Spät-)Aussiedler SOWIE DIE ALS DEUTSCHE GEBORENEN NACHKOMMEN DIESER GRUPPEN.“



    Einmal Migrationshintergrund, immer Migrationhintergrund!

    Mein Sohn hatte Glück, er hat keinen Migrationshintergrund, weil er 2 km entfernt von der Deutschen Grenze geboren wurde und laut Schweizer Definition des Begriffs, ein als Schweizer/in geborener Elternteil reicht, um nicht zur "Bevölkerung mit Migrationshintergrund" zu zählen.

    Beim Aussehen wäre mein Sohn bei Boris Palmer als junger "weisser" Mann durchgegangen. Er hätte nicht geahnt, dass die Hälfte von dessen Genen von einem emigrierten, mittelanatolischen Kurden stammten, von dem anhand der Sprache belegt ist, dass er einen weiteren, ca.150-jährigen, Migrationshintergrund aus dem heutigen Iran hat.



    Das Aussehen einfach Pech für die Tochter von Frau Gaus?

    Die Verletztheit ihrer Mutter ist sehr wohl nach zu empfinden: Herr Palmer grenzt ihre Tochter aufgrund ihres Aussehens aus. Sie verwendet auch den Begriff Rassismus sinngemäss, solange es Leute gibt, die Menschen nach ihrer Hautfarbe in Schubladen stecken.



    Boris Palmer würde gut daran tun, sich seines Vaters zu erinnern, der 1930, unehelich, als Kind einer "deutschblütigen" Mutter und eines jüdischen Vaters geboren wurde. Dieser bildete auch nicht die idealisierte, deutsche Gesellschaft ab, die man in Nazi-Deutschland gern gehabt hätte.

    • @ecox lucius:

      Soweit ich Herr Palmer verstanden habe bemängelte er lediglich einseitige Darstellungen in der große Bevölkerungsteile - mit Migranten als einem Teil - nicht mehr vorkommen.

      Ihr Reden von „Hälfte der Gene“ und „weisser Mann schaudert mich, setzt doch solch ein Denken ein nebulös genetisch festbar machendes Bild eines „weissen Mannes“ voraus.

  • Naja, wenn auf einem Bild, dass die Gesellschaft abbilden soll, die Mehrheitsgesellschaft (weiß, hetero, Frauen und Männer, christlich oder atheistisch), nur noch eine Randnotiz ist, kann man schon die Frage nach dem Warum stellen. Ganz wertneutral. Warum auch nicht?

    • @Kevin Dude:

      „wenn auf einem Bild, dass die Gesellschaft abbilden soll“

      Wer außer dem kleinen Boris behauptet denn, dass das beabsichtigt sei?

      • @Zwieblinger:

        Das ist Unternehmerische Logik. Man will ja so viele wie möglich ansprechen. Aber Zwangs-Monopolisten haben auch da sicher andere Regeln.

        • @Kevin Dude:

          Ihnen ist aber schon klar, dass „so viele wie möglich ansprechen“ etwas völlig anderes ist als „die Gesellschaft abbilden“?



          Vergleichen Sie beispielsweise mal die aktuelle Alterspyramide Deutschlands mit den in der Werbung abgebildeten Menschen. Wenn es nicht gerade um Treppenlifte geht, sind Mittdreißiger schon die Ausnahme. Winsele ich deshalb herum, weil meine Altersgruppe unterrepräsentiert ist?

          Sie unterstellen der DB einen Anspruch, den diese nie hatte, und kritisieren sie dann dafür, dass sie diesen Anspruch Ihrer Meinung nach nicht erfüllt. Da kann man schon einmal die Frage nach dem Warum stellen, ganz wertneutral.

    • @Kevin Dude:

      Ganz "wertneutral" wäre, diese Werbung überhaupt nicht unter dem Gesichtspunkt Hautfarbe, Geschlecht und Alter zu betrachten!



      Gender- und religiöse Identität sowie gesellschaftlichen Status kann man im Übrigen überhaupt nicht sehen.....

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Kevin Dude:

      Was genau ist an diersem Bild jetzt "Homo", oder wie soll ich die Aufzählung von Hetero in diesem Kontext bitte sonst verstehen?

      Woran erkenne ich die Religion der Personen auf diesem Bild?

      Wertneutral geht anders...

  • Rassismus, Wohlfühlrassismus, ist es wenn eine linke Politik sich auf Äußerlichkeiten einer in Werbegrafiken gedruckten Identitätspolitik beschränkt, in der sowohl die alte weiße verarmte Rentnerin wie auch der nicht erfolgreiche schwarze unterbezahlte Gabelstablerfahrer nicht mehr vorkommen.

  • Wie inflationär möchte man den Rassismusbegriff eigentlich noch verwenden?



    Jeder "wahre" Rassist wird sich darüber freuen, wer alles für irgendwelche Aussagen als Rassist gebrandmarkt wirkt.



    Mich erinnert das immer an den Jungen, der immer "Feuer!" gerufen hat.

    • @Katharina Reichenhall:

      Um unter Rassismus zu leiden braucht frauman nicht unbedingt eine andere Hautfarbe oder Migrant zu sein… es reicht aus, per Gesetz zu einem armen Menschen gemacht zu werden (Rentnerarmut, Alleinerziehende, AlG2-Bezieher, etc.)



      de.wikipedia.org/w...sismus_ohne_Rassen



      "Rassismus ohne Rassen nach Stuart Hall



      Stuart Hall sieht im Alltagsbewusstsein vieler Menschen einen „Rassismus ohne Rassen“, der



      sich als soziale Ausschließungspraxen manifestiere, aber keine ausgeprägte Rassentheorie zur Grundlage habe.



      Danach läge Rassismus vor, wenn eine ausgrenzende Mehrheitsgruppe die Macht besäße, eine Minderheit als nicht „normal“ oder „anders“ zu definieren und sie in ihren Lebensbedingungen zu benachteiligen.



      „Wenn dieses Klassifikationssystem dazu dient, soziale, politische und ökonomische Praxen zu begründen, die bestimmte Gruppen vom Zugang zu materiellen oder symbolischen Ressourcen ausschließen, dann handelt es sich um rassistische Praxen.“



      – Stuart Hall: Rassismus als ideologischer Diskurs[6]"



      Sag' ich doch: wir gehen verächtlich miteinander um.



      Armselig. Einfach nur armselig. Jetzt werden schon Abstufungen gemacht, wer sich als rassistisch verachtet fühlen "darf" und wer nicht!



      Große Göttin lass' Hirn regnen!

      • @Frau Kirschgrün:

        Wen oder was meinen Sie mit "armselig" oder "hirnbedürftig"? Mich? Ich hoffe doch nicht.



        Aber warum sollte man den Rassismusbegriff verwässern, indem man ihn für alles mögliche verwendet? Ich dachte immer, der Überbegriff sei "Grupenbezogene Menschenfeindlichkeit", die sich in verschiedenen Formen äußert:



        Rassismus: Feindlichkeit aufgrund der Abstammung



        Sexismus: Feindlichkeit aufgrund des Geschlechts



        Homophobie: Feindlichkeit gegenüber Homosexuellen



        usw.



        "Rassismus ohne Rasse" finde ich ein merkwürdiges und wenig schlüssiges Konzept. Ich teile da eher das, was in dem von Ihnen verlinkten Artikel unter Kritik steht.

        • @Katharina Reichenhall:

          Es geht mir darum, dass nicht um Begrifflichkeiten gestritten wird, sondern dass menschenverachtende Verhalten – egal wie bezeichnet – geächtet und abgestellt werden. "Komisch", dass Sie das anders sehen…

          • @Frau Kirschgrün:

            Was meinen Sie mit ""Komisch", dass Sie das anders sehen…"? Was möchten Sie mir unterstellen und warum? Ich verstehe Sie sicherlich falsch, wenn ich den Eindruck habe, Sie wollten mir unterstellen, ich würde menschenverachtenes Verhalten gutheißen, oder?



            Ich plädiere für einen präzisen Gebrauch der deutschen Sprache und von Begrifflichkeiten. Wenn Sie der Meinung sind, es würde irgendwem helfen, wenn alles Menschenverachtende als Rassismus bezeichnet wird, bitte, aber erlauben Sie mir den Hinweis, dass auch andere Standpunkte zulässig sind, ohne dass Sie direkt ausfällig werden müssen.

            • @Katharina Reichenhall:

              "ausfällig"? Wenn Sie meinen…



              "Präzise", das heißt für mich die vorher von mir beklagte Hierarchisierung (Abstufung) festzuschreiben. Was ist Rassismus, was ist "nicht ganz so schlimm" – dieser Begriffs-"Streit" verharmlost meiner Meinung nach die Schwere der anderen Arten von Menschen-Verachtung. Denn Rassismus geschieht "nur" gegen Fremde, so glauben die meisten Rassisten, dass aber Verachtung gegen eigene Bevölkerunganteile gerichtet dann nicht "so schlimm" ist, weil es ist ja kein Rassismus…



              Darum geht's mir. Im Grunde ist auch der "Geschlechterkampf" schon Rassismus, weil die Schwächeren unversöhnlich herabsetzend von den Stärkeren "ausgeschlossen" werden.



              So weit zu meinem Beispiel.



              Die ganze Begrifflichkeitsdebatte verliert m. E. die Notwendigkeit des Handelns und veränderten Verhaltens total aus den Augen.

              • @Frau Kirschgrün:

                Warum beantworten Sie eigentlich nie meine Fragen zu Ihren Postings?



                Ansonsten, eine wie auch immer geartete Abstufung verschiedener -ismen habe ich nicht vorgenommen. Wo haben Sie das her, dass das eine nicht so schlimm sein soll wie das andere?

                • @Katharina Reichenhall:

                  "Wo haben Sie das her, dass das eine nicht so schlimm sein soll wie das andere?"



                  Das wird durch die Relativierung ausgedrückt, dass es "richtigen", also echt schlimmen Rssismaus gibt, aber der alltägliche, "innerländische" ""Rassismus"" (wie z.B. Armut per Gesetz) verharmlost wird, dadurch, indem gesagt wird, dass es angeblich "kein" Rassismus sei. Das habe ich doch bereits klar gesagt, oder nicht?!

                  • @Frau Kirschgrün:

                    Wo ist denn für Sie der Unterschied zwischen Rassismus und Diskriminierung? Aber Sie haben natürlich Recht, dass es viele verschiedene Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen gibt. Herr Palmer bewegt sich in dem Bereich schon lange auf einem "populistischen" Irrweg. Ich finde es beängstigend, dass solche menschenverachtenden Positionen und Provokationen hoffähig sind oder gemacht werden. Naja, eine Bild-Zeitung ist ja inzwischen auch zitierfähig

                  • @Frau Kirschgrün:

                    Mir war entgangen, dass dieses "Rassismus ohne Rasse" als gesetzt und allgemeingültig sehen, obwohl ich bereits anmerkte, dass ich das Konzept für wenig überzeugend halte. Tatsächlich sehe ich Sexismus, Homophobie etc. nicht als Rassismus an, woraus gleichwohl nicht der Schluß zu ziehen ist, ich würde das eine für schlimmer oder weniger schlimm wie das andere finden. Das sollte allerdings aus meinen Ausführungen auch bereits hervorgegangen sein.



                    Vielmehr sehe ich merkwürdige Verharmlosungen bei Ihnen. Ich interpretiere: Armut per Gesetz = Hartz IV = Rassismus? Das wäre tatsächlich ein sehr, sagen wir mal, bemerkenswerter Ansatz und bestätigt letztendlich mein Eingangsstatement: Inflationärer Gebrauch des Rassismusbegriffs verwässert und verharmlost diesen damit.



                    Und ja, jemanden aufgrund seiner (vermeintlichen) Abstammung anzugreifen und zu verletzen oder gar zu töten finde ich tatsächlich schlimmer als wenn jemand von Hartz IV leben muss.



                    Und nein, das heißt nicht, dass ich Hartz IV für ein erhaltenswertes oder gar gutes Konzept halte, aber das ist ein völlig anderes Thema.

    • @Katharina Reichenhall:

      Nach meiner Wahrnehmung gibt es so eine Art Rassismus-Sammler oder Rassismus-Melder. Wahrscheinlich haben diese Leute vorher Briefmarken gesammelt oder Bierdeckel.



      Zu einer bestimmten Zeit haben Leute auch Menschen gemeldet, die BBC (heimlich) hörten.

    • @Katharina Reichenhall:

      Nur weil alle Hobby-Rassisten sich jetzt dank dem Rechtsruck trauen, unter ihrem Stein hervorzulugen, muss man nicht von inflationärem Rassismus-Vorwurf sprechen, wenn man all jene Rassisten als solche benennt. Wer schweigt, gibt Recht.

      Jeder wahre Rassist wird sich darüber freuen, wie Sie ihn unterstützen mit Ihrer Gleichgültigkeit.

      • @LennyZ:

        So isses!

        Und gerade weil Rassismus nicht immer mit der Keule kommt sondern oft subtil und tief drinsteckt muss er benannt werden, wo er sich zeigt!

      • @LennyZ:

        Was veranlasst Sie zu glauben, ich sei gleichgültig? Das Gegenteil ist richtig, ich bin tatsächlich hochbesorgt darüber, wie sich die gesamten Debatten entwickeln.



        Ich denke, dass durch diesen inflationären Gebrauch des Rassismus-Vorwurfes eine allgemeine Abstumpfung gegenüber diesem Begriff stattfinden wird. Das ist das Selbe wie mit Nazi-Vorwürfe. Für mich sind Rassismus und Nazis sehr starke, schreckliche Begriffe, die mit jedem Gebrauch an Schrecken verlieren. Das ist meine Sorge.

  • wenn es noch nicht aufgefallen ist: in der Werbung und auch in den meisten Filmen dominieren Menschen mit blauen Augen. Einflußreiche Leute der Werbung und Meinungsforschung haben vor einiger Zeit herausgefunden, daß Menschen mit blauen Augen sehr positiv zum Publikum (der Werbekunde und der Zuschauer) herüberkommen. Das hat nix mit einer bestimmten Partei zu tun.

  • Bettina Gaus und viele andere haben leider nicht verstanden, worum es geht: Nicht Palmers Kommentar ist rassistisch, die DB-Werbung ist es. Sie zeigt suggestiv "Migranten auf der Reise": Wer eine dunkle Hautfarbe hat, reist gerne, ist eben "Migrant", kommt von woanders her usw. Das ist der Skandal und eine Analogie zu der Werbung von United Colors of Benetton, die Älteren erinnern sich. Es geht überhaupt nicht um Staatsbürgerschaft usw. Palmer drückt sich aber ungeschickt aus, zugegeben, das ist sein Makel, Wenn B. Gaus daraus eine Strategie des Rassismus konstruiert, ist das ein leider typisches Problem des Antirassismus, der nicht mehr wahrnimmt, wenn er die Bodenhaftung verliert.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Wolfgang Geiger:

      Hier wird so getan, als wäre das die erste DB-Werbung der Welt. Das ist der Ober-Schwachsinn daran. Fast alle DB-Werbungen zuvor, zeigen meistens mittelalte, blonde, konservativ angezogene Frauen-was sagt uns das?

    • @Wolfgang Geiger:

      Auf diese Interpretation der Werbung mit "Migrant auf Reisen" bin ich noch nicht gekommen.

      Klingt aber auch absolut schwachsinnig.

      Da könnte man auch behaupten, die Werbung würde aussagen, dass "Migranten" mit der Bahn fahren, weil sie sich kein Auto leisten können.

      • @sart:

        XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Man kann überall eine Benachteilung hereininterprezieren oder herauslesen. Wer nur Weißwein trinkt, diskriminiert deshalb noch lange nicht Rotwein, oder ?

  • Dass in dieser Bahnwerbung nur (relativ) reiche Menschen abgebildet sind, das ist für mich der wahre "Rassismus" daran.



    Denn – ich schätze mal – etwa ein Drittel bis ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland kann sich eine (mehr oder weniger regelmäßige) Fahrt im IC eben gar nicht leisten.

    • @Frau Kirschgrün:

      Hab' ich gestern vergessen zu erwähnen: nicht einmal in die nächst größere Stadt ist eine "normale" Bahnfahrt möglich (Bayernticket kostet 25.-€ = 1 Woche Essen), z. B. zu Großdemos nach München: geht nicht, dabei ist das Recht auf Demonstrieren im GG verankert, scheitert aber an den Kosten. Arme sind strukturell total entrechtet, Menschen dritter Klasse.



      Und noch zur Bahn:



      Daseinsvorsorge für ALLE?



      Wieso muss die Bahn Gewinn machen (tut sie sowieso nicht – ist|wäre nur nötig, damit sie an der Börse Gewinne für die Reichen auf Kosten der zahlenden Bahnfahrer erwirschaften kann)? Bis heute bezahlt der Steuerzahler die "Miesen", die (eventuellen) Gewinne, wenn die Bahn mit Steuergeldern "fit" gemacht ist, sacken dann die Aktionäre ein?! Geht's noch?!



      Es ist m. E. eine ·immerwährende· staatliche Aufgabe, ALLEN Mobilität zu ermöglichen. Da ist es mir herzlich egal, wenn sich ein Herr Palmer aus m. E. Geltungssucht über Foto-Inhalte "aufregt". Er hätte genug zu tun, nur mal in seinem Handlungsbereich das GG umzusetzen (Wohnungsnot, Börsengang der Bahn zu verhindern, etc.).

    • @Frau Kirschgrün:

      "Dass (...) nur (relativ) reiche Menschen abgebildet sind, das ist für mich der wahre "Rassismus" (...)" (Kirschgrün)



      Geldbeutelrassismus? So in etwa stelle ich mir babylonische Verwirrung vor.



      Wieso ist es so schwer verständlich dass die inflationäre und völlig deplazierte Verwendung von Begriffen nichts, aber auch gar nichts, zur Klärung von Situationen beiträgt?



      Und: Wie kommen Sie bloß an die Kontoauszüge der "abgebildeten Menschen"?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @LittleRedRooster:

        Als großer Freund semantischer Streitigkeiten sage ich hier: manchmal ist es auch für die Füße.

        Die Aussage, die Sie kritisieren, ist doch klar und eindeutig. Und ich würde mein zartes Hinterteil dafür verwetten, dass der Sachverhalt zutrifft. Das ist das Entscheidende.

        Manchmal bedarf es keiner Kontoauszüge. Da reicht die Plausibilitätsprüfung. Ich kenne keinen Empfänger von Hartz IV oder Grundsicherung, der sich Fahrten mit IC, ICE o.a. leisten könnte.

        Falls es bei Ihnen oder bei jemandem in Ihrem Umfeld anders sein sollte: bitte entsprechende Tipps kundtun!

        • @76530 (Profil gelöscht):

          "Die Aussage, die Sie kritisieren, ist doch klar und eindeutig." (Leiberg)



          Das sehe ich anders!: Den Begriff "Rasse" und/oder "Rassismus" sollte man nicht derart zweckentfremdet und inhaltsentleert als Kampfbegriff mißbrauchen. (Bedeutung von "Rasse" siehe Wiki: de.wikipedia.org/wiki/Rasse )



          Sprache sollte doch wohl als Mittel für die Kommunikation dienen, sonst wird sie überflüssig bis kontraproduktiv. Da ist es nicht sehr hilfreich die Bedeutung von Begriffen nach Belieben umzubiegen.



          Und, was das Bayern-Ticket betrifft: Die Dame hat leider auch nicht erwähnt, dass so ein Ticket von bis zu 5 Personen benützt werden kann. Man braucht sich also eigentlich am Bahnhof nur ein paar Mitreisende zu suchen und sich den Fahrpreis entsprechend zu teilen. Meine Erfahrung: das geht immer!

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @LittleRedRooster:

            Mir ging es - anders als Frau K. - nicht um den Begriff Rassismus und dessen Übertragung auf andere Bereiche. Als alter und altmodischer Mensch habe ich es ohnehin nicht mit -ismen. Obwohl: das galt schon mit zwanzig.

            Ich habe der Aussage zugestimmt, dass wir weit davon entfernt sind, dass ALLE die Möglichkeiten zur Mobilität und Teilhabe besitzen. (Vielleicht sprachlich uneindeutig.) Die gesellschaftliche Realität ist mein Maßstab. Tag für Tag.

            Was Ihr Beispiel mit dem Bayern-Ticket angeht, gehen Sie von einem Durchschnittsmenschen Max Mustermann aus. Das geht unter bestimmten Voraussetzungen, aber gewiss NICHT immer. (Ihre nicht zutreffende Behauptung.) Fragen der eigenen Mobilität, Gesundheit etc. spielen eine Rolle. Die existieren in Ihrem Denkgebäude offenbar nicht.

            Auch ich zähle mich zu den Freunden oder Reinerhaltern der Sprache. Mein Fokus liegt jedoch nicht ausschließlich auf Anderen, sondern auch auf mir selbst.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              "Das geht unter bestimmten Voraussetzungen, aber gewiss NICHT immer. (Ihre nicht zutreffende Behauptung.)"



              Sorry, aber ich stelle gar keine Behauptung auf, sondern berichte nur aus meinem eigenen Erleben. Und zur Demo nach München fahre ich natürlich wieder mit dem Bayern-Ticket. Und zwar nicht alleine.



              Fertig - Aus die Maus!

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @LittleRedRooster:

                Wie es mit den Mäusen so ist: die Einen haben sie, die Anderen nicht, bei den Einen ist sie "aus", bei dem Anderen noch lange nicht.

                Sie schrieben: "das geht immer." Was IMMER sprachlich bedeutet, wissen Sie. Ein IMMER ist ein klein wenig mehr als Ihre begrenzten subjektiven Erfahrungen - die Ihnen im Übrigen niemand nehmen möchte.

                Es lebe der Unterschied.

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Ich weiß, lieber Herr Leiberg, Sie sind ein "großer Freund semantischer Streitigkeiten", wie sie es unlängst zum Ausdruck brachten.



                  Ob Sie es aber schaffen mir zu erklären, wo Sie den Unterschied zwischen einer "begrenzten subjektiven Erfahrung" und einer "subjektiven Erfahrung" sehen und wo denn dann eine "unbegrenzte subjektive Erfahrung" beginnt und ob es eine solche überhaupt geben kann, darauf bin ich ebenso gespannt wie auf eine etwas exaktere mengenmäßige Verifizierung von "ein klein wenig mehr" des "IMMER".



                  Wenn Sie schon so gerne Erbsen zählen, dann haben Sie nun eine kleine Fleißaufgabe.



                  Sorry, aber dem Verführungspotential dieser Vorlage konnte ich nicht widerstehen!



                  Nix für ungut und einen schönen Tag noch.

    • @Frau Kirschgrün:

      Liebe Frau Kirschgrün, ich bin oft nicht einer Meinung mit Ihnen. Dennoch - oder gerade deswegen: Danke für diesen Kommentar! Sie sprechen aus, was mir durch den Kopf gegangen ist es aber so kurz und knackig nicht hätte formulieren können.



      Auch 1000 Werbekampagnen mit PoC wiegen die Berufung eines Pofallas in den Vorstand nicht auf.

  • Scheinheilig und Verlogen ist auch so zu tun als wäre Werbung sonst nicht regelmäßig wegen ihrer Aufmachung Gegenstand von Kritik. Grade erst gab es doch diese Hornbach Farce, da hieß es hier aber nicht: Ja so funktioniert Werbung nun einmal . . . und wenn es kein konkreter „Skandal“ ist dann werden mit hübscher Regelmäßigkeit Interviews mit Pinkstinks und Konsorten gemacht, die einem dann erklären wie fürchterlich das doch für unsere Gesellschaft ist das da in der Werbung unrealistische Ideale wiedergekäut wird.

  • Die SPD hat wenigstens versucht, den Rassisten Sarrazin rauszuschmeißen. Die weiße Grünenspitze aus Habeck und Baerbock pustet Wattebäuschlein in Richtung des Rassisten Palmer. Frau Gaus, Boris Palmer sieht Ihre afrodeutsche Tochter so wie Alexander Gauland den afrodeutschen Fußballspieler Boateng. Als unerwünscht in Deutschland. Halten Sie die Grünen (noch) für wählbar?

    • @Kunz:

      So so, Gauland und Sarrazin haben also auch Kritik an einer Identitätspolitik geäußert, die den Erfolg der Rechten mit begünstigt? Steile These!

  • Frau Gaus und Herr Palmer wollen im Grunde das gleiche: keine Ausgrenzung & Diversität

    Ich gehe davon aus, dass es Frau Gaus nicht schnurzpipegal ist, wenn keine null nada Menschen mit Migrationshintergrund in der Werbung erscheinen. Sie würde es nicht damit abtun, dass Werbung ja „nicht die Wirklichkeit abbilde“

    Eine diverse Verteilung der Bildmotive in der Werbung gehört zu einer diversen Gesellschaft.



    Werbung kommt sehr wohl auch eine Verantwortung zu. Die Werbung der DB ist da sehr einseitig weiß/deutsch/geradezu blond dominiert in ihrer Bebilderung.

    Hier hätte ich mir mehr Kritik von Palmer wie auch von Frau Gaus erwünscht.

    Und Palmer sollte persönlich ein Handyverbot bekommen. Er scheint nicht einmal ansatzweise, die Seiten der Bahn ausgewertet zu haben und wahr geradezu fixiert darauf in einen Shitstorm zu baden. Guter Wille allein reicht nicht in der Politik.

  • Der Vorstand der DB: www.deutschebahn.c...ernprofil/vorstand



    Fällt jemandem was an den Bildern auf?

    • @Rudolf Fissner:

      Ja, Ronald Pofalla wird auf den Fotos immer jünger. Früher hätte er diese Diskussion allerdings längst beendet.

      • @Rainer B.:

        Richtig, der Kandidat hat 100 Punkte. Applaus Applaus!

  • Wenn in Kenia die Bahn mit überwiegend weißen Menschen werben würde, gäbe das garantiert einen taz-Artikel, der das verurteilt. Also: Was sollen diese Doppelstandards der Empörung?

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Kapiert:

      Kenia hat gerade mal 1 Prozent Bevölkerungsanteil mit europäischer Abstammung und zudem die postkolonialistischen Folgen weißer Besatzung zu tragen. In Deutschland hat mitterweile jeder fünfte einen Migrationshintergrund. Generell ist die deutsche Werbung aber eher auf blond und blauäugig ausgerichtet. Jetzt ist mal eine Werbung anders und die Rassisten fangen an zu schreien

  • Palmer bekommt mal wieder was er will: Aufmerksamkeit für sich und sein Raunen.

    Er kennt das Soiel in der Aufmerksamkeitsökonomie sehr gut.

  • Eine Bemerkung genau an der Schwelle formulieren, an der zwar jeder versteht, wie sie gemeint ist, aber sie sich hinterher jederzeit als "bewusst missverstanden" erklären lässt: Dieses Spiel beherrscht Palmer längst genauso gut wie Gauland, Höcke, von Storch.

    Sehr gute Kommentar von Frau Gaus.

    • @Marcel_L:

      Er hat doch schon mitgeteilt, dass er das Twittern sein lassen will.

      Offenbar ist sein Eindruck, dass er das Spiel also nicht so gut beherrscht.

    • @Marcel_L:

      Dem stimme ich zu, bis auf die Ergänzung, dass man für diesen rhetorischen Taschenspielertrick erst einmal empfänglich sein muß. Eigentlich ist es nämlich eine ganz billige und durchschaubare Masche.

      • @Hampelstielz:

        Ist Teittern für sie eine Art sinnvoller Kommunikation?

        • @Rudolf Fissner:

          Weder sinnvoll, noch unsinnig. Es ist eben eine Form des Meinungsaustausch. Ich erachte deine Fragen und oft in sich widersprüchlichen Positionen hier im Kommentarbereich zumindest für wenig sinnvoll, da Selbstzweck zu deiner Belustigung. Wie schon ein paar mal gesagt, machst du dass auch ganz gut. Ich kann ja auch nicht widerstehen und schreibe etwas dazu. Demnach: Respekt dafür.

          • @Hampelstielz:

            Ich kann ihre Einordnung "rhetorischen Taschenspielertrick" nicht nachvollziehen. Man kann Twittern nicht nur "rhetorisch" sein lassen; genauso wenig wie man das Rauchen nur "rhetorisch" aufgibt. Man schafft es auch nicht mit einem "Taschenspieltrick" aufgeben.

            Es bleibt noch, dass Sie das Aufgeben dieser blödsinnigen Twitterei für "ganz billig" halten, es also nicht gut heißen.

            Daher die Frage ob diese m.E. Stichwortstammelei auf Twitter für Sie sinnvolle sinnvolle Kommunikation darstellt.

            Und ja, das Problem mit dem "nicht wiederstehen können", das kennt der Palmer wohl auch ;-)

        • @Rudolf Fissner:

          Here Fissner, das ist jetzt der vierte Kommentar den ich von Ihnen in den letzten 5 Minuten gelesen habe, der unüberlegt und substanzlos formuliert wurde.

          Es nervt.

  • War als Antwort



    @ Lanke



    gemeint

  • Palmer ist hier doch nur aufgefallen, dass im Internetauftritt der Bahn „keine Menschen wie ich“ - also er selbst nicht - abgebildet wurden. Für einen so bedeutenden Kommunalpolitiker wie Boris Palmer ist das natürlich allemal schwer erträglich. (;-))

    • @Rainer B.:

      Mag sein.



      Vor allem ist er (und wohl auch sonst niemand) wohl nicht über die Startseite der DB hinaus gekommen. Dann wäre nämlich aufgefallen, dass dort insbesondere blond, blöd und blauäugig dominiert bei den Bildern dominiert.

  • Da liegen Sie nicht ganz richtig - Kleidung - auch Unterwäsche und im weitesten Sinne auch Fahrradhelme gehören zu den ganz persönliche Dingen,



    deswegen idealisiert Werbung diesbezüglich gerne und stellt den den Menschen so dar, wie er in seinen Träumen gerne aussähe.

    Transportmittel sind unpersönlich, wie in unserem Fall die Bahn - hier wird normalerweise die Zielgruppe abgebildet.



    Oder könnten Sie sich Werbung für Treppenlifte mit jungen sexy Models vorstellen?

  • Palmer auszuschließen wäre prinzipiell keine schlechte Idee. Übrigens auch kein auf die nicht etliche Grüne schon selbst gekommen wären. Allerdings ist das so einfach nicht. Kann man gut am Beispiel Sarazin und SPD sehen.



    Also bleibt nichts, als sich mit dem eitlen Boris auseinanderzusetzten und seinen Äußerungen die tatsächliche Haltung der Grünen und aller anderen anständigen Menschen entgegen zu halten.



    Das hat die Autorin sowohl in journalistischer, als auch in persönlicher Hinsicht ganz hervorragend getan.



    Vielen Dank dafür, der Artikel spricht mir aus der Seele.

  • Liebe Bettina Gaus „Macht Euch mal locker, Leute!“ verhilft zu Angriffslust. Da mache ich mich, entgegen Ihrer Empfehlung, mal so richtig locker und bin doch in der Sache "Boris auf die Palme" ganz bei Ihnen.



    Welche vergebliche Müh Boris Palmer unter Bemühen der Unterweisung ihrer Tochter in Poesie Husaren Dichters Uhland, eines Besseren zu belehren, statt ihn als Silberrücken "Affen vom Dienst" auf die Palme zu jagen. In Tübingen gilt Zinne als Palme.

    Die SPD versucht vergeblich, Thilo Sarrazin, der als Berliner SPD Finanzsenator, gegenwärtige Wohnungsnot Berlins durch Verramschen kommunalen Wohnungseigentums z. B. an Deutsche Wohnen, Venovia verschärft hat, als SPD Mitglied loszuwerden. Warum versuchen es Die Grünen im Fall Boris Palmer nicht einmal symbolisch?

    Boris Palmer ist für mich kleiner Junge als Protestbarde Darsteller in zu weiten Stiefeln, mit zu großer Trompete , der eigentlich gegen Entkoppelung Lohn- , Mietpreisentwicklung zu Lasten Millionen Privathaushalten seit Währungsreform 1948, Wohnungsnot, Verkehrsdichte, zu hohe Feinstaubbelastungen, ungesetzliche NOx Emissionen in Städten, gegen Kultur der Straflosigkeit aufgrund Dieselabgasbetrug deutscher Autokonzerne, VW, Daimler, BMW, Opel, Zulieferer Bosch u. u. im Bunde mit Organisationsverschulden Gesetzgebers, 1953 durch Adenauer Regierung auf Anraten Deutschen Juristentages ausgesetzte Unternehmensstrafrecht, Verbandsklagerecht nicht zu akivieren, gegen fehlende Gewaltenteilung, angesichts politisch weisungsgebundener Staatsanwaltschaften protestieren will, der sich aber aus Feigheit vor Freunden dann doch lieber in allgemein gebotener Unschärfe mit Verweis auf DB Werbekampangne, in der alte, weiße Männer nicht vorkommen, damit begnügt, allgemein flotierenden Rassismus populistisch aufzuladen mit larmoyant süffigem Label im Staate "Dänemark" laufe etwas schief.

    Richtig!, auf jeden Fall läuft Boris Palmer da als Tübinger Oberbürgermeister schief voran.



    Pisa hat schiefen Turm, Tübingen Palmer

    • @Joachim Petrick:

      Jep, solange es wenigstens nicht symbolisch probiert wird sind die Grünen leider nicht wählbar.

  • Ja, es kommen nur schöne, nicht zu alte Menschen vor, die sonst wohl eher fliegen. Keine mit Einschränkungen, keine mit Narben im Gesicht usw..



    Und ja: Käme der Herr Palmer von der CSU hu was wäre da los. So binden die Grünen bürgerlich.

  • Palmer ist sicherlich der falsche Bote. Ich bin auch nicht sicher, ob er nicht doch nur wieder provozieren wollte. Das ist auch eigentlich egal. Fakt ist jedenfalls, dass diese Werbung ihrerseits heuchlerisch und verlogen ist. Es reicht schon sich mal eine halbe Stunde zum Beispiel auf dem Dortmunder Hauptbahnhof, umzusehen. Da ist es laut und schmutzig, man sieht sehr viel offensichtlichen Migrationshintergrund, junge Leute, alte Leute, große Familien. Was man nicht sieht sind hübsche Moderatorinnen, ehemalige Formel 1- Weltmeister oder Promi- Köche (Porsche- Fahrer) und zwar völlig egal welcher Hautfarbe. Ob die alle gut integriert sind ist irrelevant, sie kommen in der Realität des Bahnfahrens einfach nicht vor. Eine solche Werbung belustigt oder provoziert nicht, sie lügt und sie entfremdet. Einen Palmer wird man vor diesem Hintergrund nur schwer los, zunächst müsste man sich von der ganzen Lüge lösen und dann ihre einzelnen Bestandteile identifizieren. Die Botschaft der Kampagne ist ja klar, sie lautet: sieh mal an, sogar Leute die es nicht nötig haben fahren Bahn. Die Wahl von Menschen mit Migrationshintergrund, die es natürlich auch nicht nötig hätten, suggeriert als Bonus noch ein bisschen "Weltoffenheit". Aber spätestens an der Stelle muss man doch wohl bereit sein, darüber nachzudenken, ob es nicht zwei Formen von Rassismus gibt, den für Reiche und den für Arme. Der Brei, der hier von Frau Gaus angerührt wurde hilft jedenfalls nicht bei einer differenzierten Sicht.

    • @Benedikt Bräutigam:

      "Eine solche Werbung belustigt oder provoziert nicht, sie lügt und sie entfremdet."



      It's capitalism, "stupid"! ;)



      "darüber nachzudenken, ob es nicht zwei Formen von Rassismus gibt, den für Reiche und den für Arme."



      Sie meinen Rassismus gegenüber Reeche of Color und Arme of Color? An sich gibt es Verschränkungen mehrerer Unterdrückungsformen - also bspw. die von Rassismus und Klassismus.

    • 9G
      90946 (Profil gelöscht)
      @Benedikt Bräutigam:

      "darüber nachzudenken, ob es nicht zwei Formen von Rassismus gibt, den für Reiche und den für Arme."



      Ja, darüber nachzudenken, würde sich bestimmt lohnen! Es lohnt sich immer, diesen Fokus stärker einzubeziehen.

      "Der Brei, der hier von Frau Gaus angerührt wurde hilft jedenfalls nicht bei einer differenzierten Sicht."



      Doch, das tut er, "der Brei". Er regt nämlich ganz offensichtlich genau dazu an: verschiedene Standpunkte zu äußern und auch zu hören, nachzudenken und die Sache differenziert zu betrachten.



      Hoffe ich jetzt einfach mal so.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Gilt deine kritik nicht für 90% aller Werbung? Wie oft werden in der Werbung hässliche, laute, schmutzige Leute gezeigt — außer mal als seltenen Kontrapunkt?

      Der Grund dafür ist einfach, dass Werbung so besser funktioniert: Schöne, freundliche, saubere Leute funktionieren besser als Vorbild, und bringen dadurch Leute dazu, zu kaufen was auch immer sie bewirbt.

      Das kann man kritisieren, es hat aber nichts mit den Vorwürfen gegenüber Palmers zu tun.

  • Bleiben wir doch einfach mal beim Thema.

    Palmer schrieb:

    "Ich finde es nicht nachvollziehbar, nach welchen Kriterien die Deutsche Bahn die Personen auf dieser Eingangsseite ausgewählt hat"

    Ich auch nicht - geht man davon aus, daß Werbung ihre Zielgruppe einigermassen repräsentativ ansprechen möchte.

    Doch navigiert man auf die Startseite der Bahn, sieht man insgesamt 6 Menschen abgebildet, davon einer mit rein weißer Hautfarbe. Das entspräche einem Ausländeranteil von ca. 83%.



    Ältere Menschen fahren scheinbar auch nicht mehr mit der Bahn. Also insgesamt ein ziemlich verzerrtes Bild unserer Gesellschaft.

    Man könnte meinen, diese aufgesetzte Willkommenskultur soll nur von den immensen Problemen der dreckigen und notorisch zu spät kommenden Deutschen Bahn ablenken.

    Aber eines konnten wir dabei lernen: Wie ein shitstorm entsteht – indem man über das Stöckchen springt, daß man sich selbst hinhält.

    • @Karo:

      Scrollen Sie mal auf derselben Seite etwas nach unten, dann sind es insgesamt 11 Weiße auf dieser Seite.

    • @Karo:

      Richten Sie die Kritik an jedes Unternehmen, das Promis für sich werben lässt? Oder nur an jene, die Promis of Color abbilden?

    • @Karo:

      Ich sehe da 5 Bilder. Auf zweien davon sind Menschen mit offensichtlich weißer Haut: Eine Frau und ein Mann. Er mit Kaffee, sie mit Tablet, also scheinbar beide eher gutverdienend.

      Dazu einen klassischen international aktiven Geschäftsmann, der in kaum einer Stadt in Deutschland wirklich fremd wirken würde. Es gibt übrigens auch Deutsche ohne Migrationshintergrund, die so aussehen.

      Bleiben noch zwei Bilder.

      Auf dem einen ist eine Mutter mit Kind. Wenn ich mir anschaue, welche Mütter mit Kind in der Bahn sind, ist das gar nicht so untypisch. Das sind die, die kein Auto haben. Das einzige untypische auf dem Bild ist die ICE-Kopfstütze. Typischer wäre eine RB-Bank. Vielleicht merkst du, dass ich oft Bahn fahre.

      Auf dem anderen ist ein klassischer Arbeiter, das Frühstücksbrot in der Hand (auch wenn das in Realität kaum aus dem Bordrestaurant kommen wird, sondern eher aus einer Plastiktüte, weil das sonst viel zu teuer wäre). Auch der eher aus der Gruppe von Leuten, die Bahn fahren, weil sie kein Auto haben und keine Wohnung in der Innenstadt.

      Bei beiden ist die Frage: Wenn es nach Palmer gehen müsste, dürfte Werbung der Bahn dann Mütter mit Kind und Arbeiter immer nur weiß darstellen?

      Ja, es gibt Leute, die hier nicht repräsentiert sind. Z.B. alte weiße Arbeitslose. Welche Werbung zeigt alte weiße Arbeitslose?

      Ältere Leute — eher im Rentenalter — hat die Bahn übrigens schon oft in ihrer Werbung gezeigt. Muss sie das in jeder Werbung machen?

    • @Karo:

      "Doch navigiert man auf die Startseite der Bahn, sieht man insgesamt 6 Menschen abgebildet, davon einer mit rein weißer Hautfarbe. Das entspräche einem Ausländeranteil von ca. 83%"

      Manchmal offenbart sich so viel in einer einfachen Wortwahl...



      Auf den Bildern auf der DB Hompage ist ein Ausländeranteil von 0% zu sehen. Alle auf diesen Bildern abgebildeten Menschen sind Deutsche. Das für Rassist*innen wie dich für diese Frage immer noch die Reinheit des Blutes und nicht die Staatsbürgerschaft der Menschen entscheidend ist, ist das Kernproblem. Rassismus beginnt da, wo Menschen an Hand von äußerlichen Merkmalen auseinander sortiert und in unterschiedlicher Wertigkeit ein kategorisiert werden und er gipfelt im Genozid. Jeder Schritt auf diesem Weg ist einer Richtung verderben. Genau deswegen, ist es genau richtig einem Salonrassisten wie Boris Palmer entschieden entgegen zu treten, bevor sich das dumme Gequatsche zum Massenmord steigert.



      Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!

      • @BakuninsBart:

        "Ausländer" - klar, falsche Wortwahl - danke für den Hinweis.

        An meiner grundsätzlichen Aussage ändert das nichts - das die Verteilung der Hautfarben nicht repräsentativ ist,



        auch nicht an der Mutmassung, daß die Bahn mit diesem multikulti Szenario von ihren eigentlichen Problemen ablenken möchte.

        Mir deswegen einen Freudschen Versprecher, mit Neigung zum latenten Genozid unterzujubeln, ist schon ein dicker Hund !

        Tip: Lass mal die Luft aus deinem Ballon

        • @Karo:

          Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf pauschale Unterstellungen. Danke, die Moderation

    • 9G
      90946 (Profil gelöscht)
      @Karo:

      Das ist eben ziemlich spezifisch bei Werbung - um beim Thema zu bleiben. Beispiel "Unterwäsche". Wenn Sie von den Unterwäschmodels auf die (nun plötzlich per Werbung angemessen zu repräsentierende) Bevölkerung schließen, dann besteht die Bevölkerung fast ausschließlich aus schlanken jungen Frauen zwischen 16 und 25.



      Beispiel Werbung für "Fahrradhelme": Bildet sehr junge, schlanke, spärlich bekleidete Menschen beiderlei Geschlechts ab, die nicht Rad fahren, sondern was anderes vorhaben.



      Richtig, auch da waren keine alten oder mittelalten Menschen zu sehen, die ja doch auch zu den Käufern von Fahrradhelmen gehören.



      Nicht wahr? Haben Sie sich da auch über ein "verzerrtes Bild unserer Gesellschaft" aufgeregt?

      • @90946 (Profil gelöscht):

        Da liegen Sie nicht ganz richtig - Kleidung - auch Unterwäsche und im weitesten Sinne auch Fahrradhelme gehören zu den ganz persönliche Dingen,

        deswegen idealisiert Werbung diesbezüglich gerne und stellt den den Menschen so dar, wie er in seinen Träumen gerne aussähe.

        Transportmittel sind unpersönlich, wie in unserem Fall die Bahn - hier wird normalerweise die Zielgruppe abgebildet.

        Oder könnten Sie sich Werbung für Treppenlifte mit jungen sexy Models vorstellen?

  • Sehr geehrte Frau Gaus, Sie sollten Mal zum Arzt gehen wg. Verfolgungswahn. Die taz mit ihrer permanent schwingenden Rassismuskeule strengt echt an. Jede/r mit abweichender Meinung bekommt sofort eine übergebraten. Was mich interessieren würde: was erhalten diese Promis dafür, dass sie ihr Konterfei zur Verfügung stellen? Und wäre dieses Geld nicht woanders besser investiert? Schöne Bilder auf einer Verkaufsseite bringen mich nicht pünktlich von A. nach B.

    • 8G
      83421 (Profil gelöscht)
      @Eibi:

      Sie haben Recht.

    • 9G
      90946 (Profil gelöscht)
      @Eibi:

      Ach ja? Und was bieten sie hier?



      1. Gehen die Autorin persönlich an, unterstellen Verfolgungswahn und empfehlen ihr direkt den Arztbesuch = Sie diffamieren und sprechen ihr das Urteilsvermögen ab.



      2. Unterstellen der taz das Schwingen der "Rassismuskeule", weil sie beim Aufzeigen von solchem nicht nachlässt.



      3. SIE "braten" doch einer Autorin mit von Ihrer "abweichenden Meinung eine über"



      4. Und dann tun Sie so, als wäre es irgendwie unnormal und anrüchig, dass Promis ein Honorar für Werbeauftritte erhalten - warum hier, ausgerechnet?



      Fazit: Ihr Munkeln und Geraune erinnert deutlich mehr an einen Wahn als der Kommentar von Frau Gaus!

      • @90946 (Profil gelöscht):

        Werte Frau Gaus. Es ist ja interessant, dass Boris Palmer für Sie, wie auch für viele andere, ein rotes Tuch zu sein scheint. Mir ist er er egal, auc´ch das, was er zu meinen glaubt oder wozu wie sich äußern zu müssen.



        Zu viel interpretieren Sie hinnein in eine Aussage, die er als Politiker selbstverständlich punktiert und wissen gesetzt hat. Es ist doch nun wirklich keine Neuigkeit, dass Politiker ebenso wie Werbung "Aufmerksamkeit erregen, überraschen, manchmal belustigen, manchmal provozieren, manchmal sogar verstören..." will.



        Und by the way: "Werbung bildet nicht die Realität ab." Völlig richtig. Und schreiben Sie das bitte auch beim nächsten mal, wenn wir irgendeine Bikinidame für sonstwas von Blödsinn werben sehen. Danke!

      • @90946 (Profil gelöscht):

        Und was machen Sie?



        Schwingen sich hier zum Advokaten der Autorin auf und meinen, andere Leute be-/ver-urteilen zu müssen.



        Sie verhalten sich leider genauso wie der, den Sie meinen kommentieren zu müssen. Armselig!

        • @Pia Mansfeld:

          Lanke verhält sich genau wie eine(r), die/den wir hier dringend brauchen. Danke, danke, liebe(r) Lanke!!

  • Nun, Frau Gaus, das Gefühl des Verletztseins teilen Sie dann offenbar mit Herrn Palmer.

    Es ist ja genau das, was er anspricht.

    Lesen Sie die diversen Artikel der Taz zu weißen alten Männern und anschließend die Kommentare dazu.

    Sie können aus den Kommentaren, z. B. bei Frau Yaghoobifarah, Verletztsein herauslesen.

    Das Reden über Identitäten erzeugt immer mehr Identität, als vorher da war.

    Geschieht dieses bewusst verletztend, was nicht seltend vorkommt, verstärkt das den Effekt.

    Noch läuft das Ganze moderat, weil in Deutschland niemand eine "weiße" Identität entwickelt hat - von irgendwelchen extrem rechtsaußen mal abgesehen.

    In 10 Jahren dürften es deutlich mehr Menschen geben, die sich hinter Herrn Palmers Äußerung einreihen würden.

    Wenn Leute oder Gruppen sich gegenseitig ihre Verletzungen um die Ohren hauen, macht es das nicht unbedingt leichter, einen gesellschaftlichen Konsens oder eine Ebene des Zusammenlebens zu finden.

    • @rero:

      Ach Gottchen, sind sie verletzt, die weißen alten Männer?



      Warum eigentlich?

      Wenn sie sich selbst gut finden, sollten sie zu sich stehen. Zu ihrer patriarchalischen, rassistischen und fremdenfeindlichen Wertskala.

      Wenn sie verunsichert sind, weil man ihnen eines ihrer vielen Schäufelchen wegnehmen will, sollen sie doch dazu stehen, dass sie von ihrer Macht so gar nichts abzugeben gedenken.

      Wenn sie denn doch ein klein wenig ein schlechtes Gewissen haben, ob ihrer qua Geburt bestehenden Privilegien sollen sie die Chance ergreifen und ihre Rolle reflektieren.

      Aber Verletzung? Passt irgendwie nicht zu den weißen alten Männern die sich genau so verhalten wie es eben mit der Zuschreibung "weiße alte Männer" gemeint ist.

      Wer sich tatsächlich nicht so verhält und auch so nicht denkt, dürfte sich ja wohl gar nicht angesprochen fühlen, selbst wenn er weiß, alt und ein Mann ist.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Life is Life:

        "Logik wäre sie nicht anzuerkennen" meinte einst der großartige Helmut Qualtinger.

        Wenn ich mit Exkrementen beworfen werde (und virtuell passiert dies häufig in diesem Forum) stinke ich danach. Auch wenn es nicht meine eigenen sind.

        Vielleicht hilft es einstweilen mal einen Schritt weiter, über den nicht gerade unbeträchtlichen Unterschied zwischen Personen und Abstraktionen nachzudenken.

        Bei mir zumindest fallen auch nicht alle alten (oder jungen) weißen (oder farbigen) Frauen durch ein Raster. Aber ich gönne mir auch den Luxus, zwischen Form und Inhalt zu differenzieren.

    • @rero:

      Evet - rero - was tiefer gelegt gibt - eibi;(

      Na Mahlzeit 🥘



      &



      Gaahrp. Liggers.

      So geht das

  • Es ist völlig egal, ob die DB-Werbung eine Realität abbildet. Interessant ist eher, dass Palmer sich ständig mit völkischen Ideen und Gedankenspielen beschäftigt. Ein ekelhafter Rassist eben.

  • Herr Palmer schafft es jetzt zum Wiederholten Male nicht, essentiell Neues zur laufenden Diskussion beizutragen, ich werde deshalb nicht übers Stöckchen springen.

  • Die Grünen müssen Palmer ausschliessen, wenn sie weiter als links-liberale und antirassistische Partei gelten wollen. Sonst sind sie nicht mehr wählbar.

    • @Rinaldo:

      wählbar^?^ - das ist lange her. •

  • Wäre Boris Palmer Fleischfachverkäufer oder Zugschaffner, wäre das mit der Lockerheit sicher viel einfacher. Ist er aber nicht.

    Der Mann ist Repräsentant. Und zwar nicht irgend einer Metzgerei oder eines Transportunternehmens, sondern einer, nun ja, Volkspartei bzw. einer Universitäts-Stadt. Wenn einer wie Palmer glaubt, er könnte profitieren von rassistischen Äußerungen, dann ja wohl deswegen, weil er erwartet, dass ein nennenswerter Prozentsatz potentieller Wähler bzw. Einwohner sich von Rassisten anführen lassen will.

    Wenn der Mann, der ja immerhin seinen Lebensunterhalt verdient mit Wetten auf die Wünsche wildfremder Mitmenschen, recht hätte mit seiner Annahme, könnte es ziemlich gefährlich werden. Für Menschen wie die Tochter von Bettina Gaus - und auch für meine eigene.

    Die Anspannung der taz-Journalistin kann ich also sehr gut nachvollziehen. Sie ähnelt der, die eine Löwenmutter zeigt, wenn ein Löwenmännchen, das nicht der Vater ihrer Jungen ist, ihr Rudel übernehmen will. Für den Fall, dass dieser Plan klappt, wird sie kämpfen müssen. Dann ist es besser, sie hat sich schon mal vorbereitet darauf.

  • "Werbung bildet nicht die Realität ab. Wer glaubt, dass sie das täte, muss ein niedliches Bild von den Regeln des Kapitalismus haben."

    Dieser Satz unter in die vielen Artikel die vermeintlichen Rassismus oder Sexismus anprangern.

  • 9G
    93138 (Profil gelöscht)

    Hurra!



    Und noch ein Artikel zu Boris Palmers Äusserung, allein in der TAZ der 3. oder 4. Alle mehr oder weniger mit dem gleichen Inhalt, kommentiert von den gleichen Lesern.

    • @93138 (Profil gelöscht):

      Genau, und Peter Pan mittendrin.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @93138 (Profil gelöscht):

      Ja, in der Sache halten wir zusammen.

      • 9G
        99140 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        @PETR PAN



        So iss das.



        Keinen Fussbreit den Rassisten.

        • @99140 (Profil gelöscht):

          Oder wen man dafür hält.

          • @Eibi:

            @EIBI Wenn man Menschen nur auf Grund ihrer Hautfarbe einteilt bzw. verurteilt dann ist das Rassismus. Was soll es denn sonst sein?



            Und wenn man das macht bzw. Probleme mit der Hautfarbe anderer Menschen hat, dann ist man ein Rassist. Das ist für manche die sich eigentlich für tolerant und weltoffen halten manchmal schwer zu verstehen.

            • @tgl:

              Wer verurteilt hier denn wen? Der inflationäre Gebrauch von "Rassismus" ist lächerlich. Ob einer solchen Äußerung jemanden pauschal als "Rassisten" zu diffamieren sagt mehr über die Urheber als über den Adressaten.

  • Liebe Bettina Gaus, vielen Dank für den guten und treffenden Kommentar! Die Art und Weise aber auch inhaltlich hat sich Palmer (dem ich schon immer in gar nicht so herzlicher Abneigung gegenüber stehe) einer Vorgehensweise, die er bei der AFD abgekupfert hat. Erst etwas rassistisches in die Welt setzen und dann zurückrudern. Es widert mich an! Es ist aber auch bezeichnend, dass bei den Grünen noch niemand auf die Idee kam, diesem Menschen den Stuhl vor die Tür zu setzen.

  • 9G
    92293 (Profil gelöscht)

    auch wenn man palmer nicht mag, er agiert nun mal für den rechten rand der grünen und so wie derzeit angenommen werden muss, dass noch mehr für afd stimmen feilt jede partei an ihrem nationalen, rassistischen traditionelen profil

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Also ich werde mich auch auf keinen Fall locker machen. Manchmal lässt sich eine Anspannung einfach nicht vermeiden.

    Dieser Palmer ist so unappetlich, kleingeistig, spießig und widerlich, dass es kaum steigerbar ist.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      anschließe mich euch beiden:

      Widerlich. Aber Vorsicht - schlimmer geht immer. Gellewelle.



      Normal.



      Njorp.

      • @Lowandorder:

        &Däh!&Zisch! - Mailtütenfrisch -

        “Gute Reise, hohe Preise.







        "Dieser Palmer ist so unappetlich, kleingeistig, spießig und widerlich, dass es kaum steigerbar ist." (Jim H.)



        "Schlimmer geht immer" (Lowando)







        Schlimmer geht immer. Gebiss doch. Er könnte zur AfD wechseln, der Boris P. und für das Amt des Ersten Bürgermeisters in B. kandidieren...







        (btw.: Wenn ich die bahn.de-Seite aufrufe, nehme ich die Bandenwerbung gar nicht wahr.



        Ich suche Verbindungen.“)

        Liggers. Aber welches Schland ist dargestellt - Wenn Banden Werbung mache derfe - die nicht ins Auge fällt?



        Karl Lau'ey - Gibt - RawauRawau a 🏝é!



        Ha no. Gellewelle - aaf der Stelle.

        • @Lowandorder:

          Mir war nur aufgefallen, dass zumindest, bevor man anfängt, die Fläche auszufüllen, der Punkt "Weitere Optionen" fehlt und hatte Sorgen, dass man zukünftig keine Zwischenhalte oder längere Umsteigezeiten (Wichtig für Rollstuhlfahrer, aber auch für Raucher) angeben könnte.