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Geschasste UN-SonderberaterinSie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen

Michaela Dudley
Gastkommentar von Michaela Dudley

Die UN hat den Arbeitsvertrag der Kenianerin Alice Wairimu Nderitu nicht verlängert. Das riecht nach Misogynoir, frauenfeindlichem Rassismus.

Muss gehen: Seit 2020 war Alice Wairimu Nderitu UN-Sonderberaterin für Verhütung von Genozid Foto: Luiz Rampelotto/imago

I n der täglichen Triage der Tragödien kommt es vor, dass persönliche Schicksale übersehen oder schlichtweg ignoriert werden. Doch der Fall der 56-jährigen Kenianerin Alice Wairimu Nderitu darf nicht untergehen.

Von 1999 bis 2007 leitete sie die Bildungsabteilung der kenianischen Kommission für Menschenrechte. Als Kommissarin für Zusammenhalt und Integration schlichtete Nderitu ab 2009 religiöse und ethnische Konflikte, die auch Jahrzehnte nach dem blutigen Mau-Mau-Aufstand immer wieder angefacht wurden.

Sie entwickelte das erste kenianische Lehrbuch zu Inklusion und Konfliktprävention, dozierte am Auschwitz-Institut für Frieden und Versöhnung sowie an der Universität Boston und war Stipendiatin bei der südafrikanischen Menschenrechtskommission. Als Mediatorin im nigerianischen Südplateau 2017 führte sie 56 Gemeinschaften zu einer Friedensvereinbarung.

UN-Sonderberaterin für Verhütung von Genozid

Angesichts dieser Leistungen wundert es nicht, dass Nderitu 2020 zur UN-Sonderberaterin für Verhütung von Genozid ernannt wurde. Den Job nahm sie sich zu Herzen. In einer Studie kritisierte sie 2022 den inflationären, unsachgemäßen Gebrauch des Begriffes „Völkermord“, für den das Strafrecht Absicht voraussetzt.

Infolge der Gegenoffensive der IDF in Gaza widersetzte Nderitu sich dem massiven Druck, Israel des „Genozids“ zu beschuldigen. Ende November 2024 verzichtete das UN-Sekretariat darauf, Nderitus Vertrag zu verlängern, und äußerte sich schmallippig über diesen Abgang.

Auch wenn bislang nicht bewiesen ist, dass sie deshalb gehen muss, riecht der Versuch, sie zur Diskreditierung Israels einzuspannen, nur so nach Misogynoir, also Frauenfeindlichkeit und Rassismus.

Dieser Fall wirft ernsthafte Fragen zur Meinungsfreiheit hinsichtlich der Rolle von Women of Color im Völkerrecht auf. Die UN erreichen damit einen weiteren Tiefpunkt. Ihre Glaubwürdigkeit als unparteiische Instanz hat sie mit ihren andauernden Angriffen auf Israel aber ohnehin längst verspielt.

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63 Kommentare

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  • Dake Dudley dass sie auf diesen Fall aufmerksam machen. ich hatte davon sonst nur im Wakll Street Journal gelesen.



    Das Verhalten der UN mutet in diesen Fall mehr als seltsam an. In Anbetracht des Bias der in UN Gremien gegenüber Israel herrscht liegt der von ihnen geäußerte Verdacht, dass ihr Vertrag aufgrund ihrer abweichenden Haltung bei der Verwendung des Gneozidbegriffes nicht verlängert wurde sehr Nahe.

  • Eine Person trifft eine Entscheidung und ihr Vertrag wird aus diesen Grund mutmaßlich nicht verlängert.

    Es steht nicht im Raum, dass die Nichtverlängerung des Vertrages irgendwas mit dem Geschlecht oder der Hautfarbe der Person zu tun hat. Ebensowenig sind mutmaßlich feministische oder PoC-Themen ursächlich.

    Wie kann das Ganze dann als Misogynoir bezeichnet werden? Ohne diesen Vorwurf bleibt das Ganze dann ein Stürmchen im Wasserglas.

  • Liebe Frau Dudley, ich schätze Ihre oft an die Ruferin in der Wüste erinnernden Beiträge, in denen Sie sich für die Verteidigung Israels einsetzen. Aber hier meine ich, liegen Sie mit der „Misogynoir“-These daneben. Ich habe beim momentanen antiisraelischen Furor der UN keine Veranlassung anzunehmen, dass einem weißen Mann, der der UN-Linie des sogenannten israelischen Genozids nicht folgt, etwas anderes widerfahren würde.

    • @Meister Petz:

      Ich gebe Ihnen recht. Ich verstehe auch nicht, warum das jetzt "Misogynoir" sein soll, wenn im Artikel doch steht, dass sie gehen muss, weil sie nicht "ausreichend" gegen Israel austeilt. Dann ist Ursache ja wohl eher Antisemitismus, der hier gegen sie gerichtet wird, da sie als Interessensvertreterin Israels wahrgenommen wird.

      Ob die Verwendung des Begriffs misogynoir eher den interessen Schwarzer Frauen oder der Betonung der eigenen Distinguertheit dient würde ich jetzt auch bezweifeln

  • Ich finde es sehr gut und bemerkenswert, dass wir hier in der taz durch die Artikel von Michaela Dudley immer wieder von Sachverhalten und Zusammenhängen lesen können, die in anderen Medien nicht kommuniziert werden. Das ist unglaublich wichtige Arbeit.

    Was die UN und ihre Unterorganisationen angeht, so wird sie meiner Meinung nach tatsächlich von "Pro-Palästinensern" und "Israelkritikern" dominiert, was aufgrund der zahlreichen islamischen Mitglieder nicht verwunderlich ist. Ich finde es gut, dass sich Israel von dieser Institution ein wenig emanzipiert hat. Als einziger jüdischer Staat weltweit, wird Israel meiner Einschätzung nach leider nicht allzu oft auf Unterstützung der UN hoffen dürfen. Nicht einmal nach einem Pogrom wie am 07.10.23. Das war 1947 noch anders.

    • @*Sabine*:

      Gerade Ihrem ersten Absatz schließe ich mich uneingeschränkt an.

    • @*Sabine*:

      "was aufgrund der zahlreichen islamischen Mitglieder nicht verwunderlich ist" wie ist denn die Einstellungspolitik der UN? Bekommt jeder Staat gleich viel, geht es nach wie viel Geld in die UN eingezahlt wird, nach Bevölkerung?

  • Liebe Frau Dudley,

    zunächst vielen Dank, dass Sie das Augenmerk auf einen Vorgang richten, der die UN in arge Erklärungsnot bringen dürfte, was ihre Neutralität und Streitkultur betrifft! Das sollten wir öfter erleben dürfen.

    Und nun das "...aber": Ich hab ja schon meine Zweifel, dass die Entrüstung über die Weigerung so arg viel mit Frau Nderitus Hautfarbe und Geschlecht zu tun hat. In dem Informationskrieg, in dem der UN-Apparat nun einmal (und zusehends sichtbarer) eindeutig Partei gegen Israel ergriffen hat, ist es doch völlig egal, WER "aus der Reihe tanzt" und die von den Unterstützern der Hamas ersehnte Einseitigkeit vermissen lässt. Ein weißer Mann hätte in dem derzeitigen Klima nicht weniger damit zu rechnen, dass Äußerungen von ihm wie die Nderitus auf wilde Beschwerden und Rausschmissgesuche aus den interessierten Kreisen stoßen würden. Da ist doch überall Schärfe und klare Kante weit wichtiger als Menschen.

    Wo ich mich wieder einklinken würde ist, dass man es vielleicht in Nderitus Fall auch wirklich durchgezogen hat, weil man bei einer schwarzen Frau eher meinte, sie könne sich nicht so wehren. Aber diese These das ist ein wenig arg "self-confirming".

  • Wenn die UN frauenfeindlich und rassistisch wäre hätte sie Frau Wairimu Nderitu 2020 nicht zu einer Sonderberaterin ernannt. Es sind einfach politische Gründe.

  • Die taz hat doch einen seriösen Anspruch. Was vom Folgenden ist nun bewiesen und was riechende behauptende Mutmaßung?



    "Auch wenn bislang nicht bewiesen ist, dass sie deshalb gehen muss, riecht der Versuch, sie zur Diskreditierung Israels einzuspannen, nur so nach Misogynoir, also Frauenfeindlichkeit und Rassismus."



    Geht es noch derber aufgrund einer Vermutung?



    "Die UN erreichen damit einen weiteren Tiefpunkt. Ihre Glaubwürdigkeit als unparteiische Instanz hat sie mit ihren andauernden Angriffen auf Israel aber ohnehin längst verspielt."



    Wir können uns darauf einigen, dass universal Marokko fürs Besetzen der Westsahara kritisiert wird und Israel fürs Besetzen Palästinas. Nicht mehr und nicht weniger.



    Bei der Kriegsführung geht Netanyahu über das Maß hinaus: Die auch noch offen getätigten Äußerungen aus dem Kabinett sind Ihnen wie mir bekannt, die Handlungen gerade auch.



    Ich mag auch nicht, wenn immer "Wolf" gerufen wird, und das Wort Genozid ist ein sehr großer Wolf. Alles abzuweisen, was Israel betrifft, kann es aber pauschal auch nicht sein - Universalismus gilt auch für Palästinensers.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Janix:

      Klartext: Die UNO behandelt den jüdischen Staat auf eine äußerst unparteiische Weise. Wer das ernsthaft bestreitet, kann meines Erachtens nicht ersnt genommen werden.

      Israel zu lieben ist kein Verbrechen. Ich fühle mich weitaus sicherer in einer Welt, in der Israel über ein nukleares Arsenal verfügt, als in einer Welt, in der die UNRWA Schulbücher veröffentlicht.

      Nun zur Sache des unaufgeforderten Tone-Policings: Dass man gedenkt, einer Schwarzen zu erklären, was seriös sei, hat, sagen wir, einen musealen Wert. Das gilt für Frau Nderitu, für Frau Sebutinde und für mich.

      In einem Meinungstext artikuliere ich, siehe da, eine Meinung, und zwar meine eigene Meinung.

      Die strukturelle Verachtung und performative Geringschätzung, die auch und gerade White Saviors und andere Woke hervorbringen, wenn sie auf eigenwillige Schwarze stoßen, zeugt von fehlender Reflexion.

      Gerne lade ich dazu ein, darüber nachzudenken.

  • Sollte man lesen:



    Statement vom 9. Feb. 2024



    www.globalr2p.org/...visional-measures/

    Statement vom 29. Okt. 2024



    www.globalr2p.org/...n-the-middle-east/

    Zuvor gabs Kritik paläst. Organisationen, weil sie angebl. nicht genug gewarnt und nur ein einziges Statement abgegeben habe, das den Palästinensern zu israelfreundlich war. Das war am 8. Februar und ihr Statement vom 9. Feb. ist die Antwort darauf.



    www.theguardian.co...potential-genocide



    Danach kam nichts mehr.



    Die Behauptung, sie sei wegen ihrer Haltung zum Nahostkonflikt entlassen worden, hat das Wall Street Journal am 26. Nov. aufgestellt:



    www.wsj.com/opinio...ide-purge-c8feef1a

    Das wurde UN-seitig sofort dementiert und wird seither nur von dezidiert proisraelischen Medien wiederholt (nicht vom Guardian, wie unten behauptet).



    nypost.com/2024/11...ws/un-calls-firing

    • @Günter Picart:

      "Das wurde UN-seitig sofort dementiert und wird seither nur von dezidiert proisraelischen Medien wiederholt (nicht vom Guardian, wie unten behauptet)." Etwas anderes wäre von der UN oder irgendeiner anderen Organisation, die sich selbst als neutral bezeichnet, auch nicht zu erwarten gewesen.

      Danke für das Zusammenstellen der informativen Übersicht.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Günter Picart:

      Der Vollständigkeit halber habe ich Folgendes im Vorfelde durchgelesen:

      press.un.org/en/2024/db241126.doc.htm

      Übrigens: In welcher Gesellschaft seien „proisraelische Medien“ eigentlich verboten?

      Wer Rassismus, Misogynie, Antisemitismus, Queerfeindlichkeit usw. ernsthaft bekämpfen will, muss auch dazu imstande sein, zwischen den Zeilen zu lesen und Zusammenhänge instiktiv zu erkennen.

  • Ach und ich möchte noch ergänzen: wenn es sich wirklich um Frauenfeindlichkeit und Rassismus handelt, warum hat man sie dann überhaupt eingestellt, logischer wäre doch, dass sie den Job garnicht erst bekommen hätte oder?

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @PartyChampignons:

      Einspruch. Wer eigene Erfahrungen mit Rassismus, Sexismus usw. gesammelt hat, weiß allzu gut, dass Hochqualifizierte gerne eingestellt werden, um als Tokens zu dienen.

  • "Auch wenn bislang nicht bewiesen ist, dass sie deshalb gehen muss, riecht der Versuch, sie zur Diskreditierung Israels einzuspannen, nur so nach Misogynoir, also Frauenfeindlichkeit und Rassismus.

    Dieser Fall wirft ernsthafte Fragen zur Meinungsfreiheit hinsichtlich der Rolle von Women of Color im Völkerrecht auf."

    Vermutungen über Vermutungen in einem Satz:



    - geht es der UN wirklich um eine Diskreditierung Israels oder sind die vielleicht wirklich und ehrlich der Auffasung es handelt sich um Völkermord?



    - Frauenfeindlichkeit und Rassismus kann man in diesem Fall bisher auch nicht beweisen, was wäre gewesen, wenn sich ein Mann an ihrer Stelle geweigert hätte, wir wissen es nicht



    - der Begriff "women of Colour" in diesem Satz suggeriert rassismus, was wäre gewesen, wenn sich eine weiße Frau an ihrer Stelle geweigert hätte, wir wissen es nicht

    mich kotzen diese vorschnellen Vorverurteilungen, von denen ich hier in letzter Zeit viele lese, ehrlich gesagt nur noch an. Ohne Fakten und Beweise ist es vielleicht nicht verkehrt auch einfach mal den Mund zu halten und abzuwarten

    • @PartyChampignons:

      "Ohne Fakten und Beweise ist es vielleicht nicht verkehrt auch einfach mal den Mund zu halten und abzuwarten"

      Ich weiß nicht, auf wen/was Sie diese Bemerkung beziehen, darum ganz allgemein:



      Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, ist es das, was Alice Wairimu Nderitu getan hat, sich nicht zu einem Genozid-Vorwurf zu äußern, von dem sie nicht weiß, ob er gerechtfertigt ist oder nicht bzw. für den anscheinend (?) bisher keine justiziablen Fakten und Beweise vorliegen. Insofern hat sie meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Ich finde es bemerkenswert von Alice Wairimu Nderitu, zuzugeben, dass sie etwas nicht weiß. Manche würden einfach "drauflosschwätzen" und tun das auch.

      Davon abgesehen finde ich es ganz ausgezeichnet, dass Michaela Dudley hier Themen einbringt, die man in anderen Medien vergeblich sucht. Meiner Meinung nach bringt uns das alle voran, unabhängig davon, ob wir zustimmen oder nicht.

  • "...riecht der Versuch, sie zur Diskreditierung Israels einzuspannen, nur so nach Misogynoir, also Frauenfeindlichkeit und Rassismus."



    Dass der Dissens bezüglich Israel ziemlich ausschlaggebend gewesen sein dürfte, nehme ich auch an. Wo Sie aber Rassismus und Frauenfeindlichkeit gegenüber Frau Nderitu hernehmen, ist mir unklar.

    • @Encantado:

      "Dass der Dissens bezüglich Israel ziemlich ausschlaggebend gewesen sein dürfte, nehme ich auch an."

      Zustimmung.

      "Wo Sie aber Rassismus und Frauenfeindlichkeit gegenüber Frau Nderitu hernehmen, ist mir unklar."

      Meiner Erfahrung nach, und vielleicht ! auch der Erfahrung von Michaela Dudley nach, positionieren sich Menschen, die Juden gegenüber abwertend eingestellt sind, auch oftmals gegenüber Frauen und stärker pigmentierten Menschen abwertend.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Encantado:

      Ich möchte gerne freundlich darauf hinweisen, dass Hass und diskriminierende Antipathien nicht ausschließlich mit Hakenkreuzen, roten Dreicken und brennenden Kruzifixen artikuliert.

      Im 21. Jahrundert sollte die Gesellschaft darauf endlich sensibilisiert sein. Na ja, sollte.

  • " ... riecht der Versuch, sie zur Diskreditierung Israels einzuspannen, ... ".



    Israel braucht mit dieser Regierung niemand, der es dekreditiert.

    • @LeKikerikrit:

      Immerhin gibt es Israel und jüdisches Leben in dieser Region noch. Das ist meiner Meinung nach auch ein Verdienst dieser Regierung. Ich persönlich freue mich darüber, es könnte anders sein.

  • Der erste Beitrag in einer deutschprachigen Tageszeitung den ich zu diesem Thema gefunden habe. Ersteinmal vielen Dank dafür.

    Das Schweigen in der Medienlandschaft hierzu sagt ja auch schon einiges aus. Zumal ausländische Medien wie das Wall Street Journal oder der Guardian die Gründe eigentlich klar benennen.

    Das WSJ nannte es eine "politische Entscheidung“, beeinflusst von jenen in den Vereinten Nationen, die Israel gegenüber feindlich eingestellt seien.

    Der Guardian berichtete, das nach der Erklärung von Nderitu, warum sie den Vorwurf des Völkermordes für unangebracht hält, palästinensische Gruppen, wie der Dachverband der Palestinian Human Rights Council in einem Brief an den UN-Generalsekretär erklärten "es gäbe erhebliche Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit, ihr Mandat mit der gebotenen Effektivität und Unparteilichkeit auszuführen“ zudem wurde Nderitu in ihrer Funktion als Sonderberaterin Pflichtverletzung vorgeworfen, da sie nicht vor einem möglichen Völkermord gewarnt hätte.

    Übersehen wird dabei, dass sich ihre Position aus dem von ihrem UN Büro entwickelten Leitfaden ergibt, der u.a. den inflationären Gebrauch des Begriffes für propagandistische Zwecke anprangert.

    • @Sam Spade:

      Völkermord?

      Ist das die Art einen Völkermord durchzuführen:

      Israel hat über 70.000 direkte Telefonanrufe getätigt, über 13 Millionen Textnachrichten verschickt und über 15 Millionen aufgezeichnete Sprachnachrichten hinterlassen, um die Zivilbevölkerung darüber zu informieren, dass sie die Kampfgebiete verlassen sollte, wohin sie gehen sollte und welchen Weg sie nehmen sollte. Sie setzten Drohnen mit Lautsprechern ein und warfen riesige Lautsprecher an Fallschirmen ab, die die Zivilbevölkerung aufforderten, die Kampfgebiete zu verlassen, sobald sie auf dem Boden aufschlugen. Sie kündigten tägliche Pausen aller Operationen an und hielten diese auch ein, um den in den Kampfgebieten verbliebenen Zivilisten die Möglichkeit zur Evakuierung zu geben.

      Über eine Million Tonnen Lebensmittel in die palästinensischen Gebiete gebracht, von denen viele Lkw allerdings von der Hamas gekapert und die Lebensmittel teuer verkauft wurden.

      Genozid geht anders.

      Und Alice Wairimu Nderitu hat das klar geschnallt.

      Frau Nderitu ist ein politisches Opfer. Die antisemitische Fraktion in der UN hat gesiegt.

      • @shantivanille:

        "Frau Nderitu ist ein politisches Opfer. Die antisemitische Fraktion in der UN hat gesiegt."

        Das sehe ich ebenso und finde es gut, dass sich Israel von dieser Organisation, die ich trotzdem wichtig finde, emanzipiert hat. Als einziger jüdischer Staat in einem Verbund so vieler islamischer Staaten, kann und wird Israel von der UN nicht gleichberechtigt behandelt werden können. Das weiß Israel auch.

      • @shantivanille:

        Die „Warnungen“ helfen wenig, wenn auch die angeblichen sicheren Zonen angegriffen werden und die gelieferten Lebensmittel hinter dem notwendigen Maß zurückbleiben. Die Überfälle auf Lieferwägen waren übrigens weniger das Werk von Hamas, sondern von Verzweifelten und Kriminellen nach dem Zusammenbruch der Ordnung (Israel hat nicht nur Hamas-Milizen, sondern auch die reguläre Polizei angegriffen). Dass – und etliche weitere Grausamkeiten – wurden hinreichend dokumentiert, nicht zuletzt in einem c. 300 Seiten langen Bericht von AI. Es ist also mehr als befremdlich, wenn man darauf mit Leugnung, Verharmlosung oder Victim Blaming reagiert. Auch antipalästinensischer Rassismus ist verwerflich.

    • @Sam Spade:

      Der Artikel im WSJ ist ein Opinion Piece. Wann hat sie gesagt das es sich nicht um Völkermord handelt? Die einzige Aussage die ich finden konnte: "Special Adviser Wairimu Nderitu also reiterates that her prevention mandate does not allow her to express a position on whether the crime of genocide or any other specific international crime has been committed, which can only be determined by a competent, independent and impartial court of law. In this respect, the Special Adviser reiterates her full respect to the ongoing proceedings at the International Court of Justice." www.un.org/unispal...-genocide-29oct24/



      Ihr Büro hat sich erst am 9. Februar zum Verfahren am ICJ geäußert: www.globalr2p.org/...visional-measures/



      Der Artikel im Guardian erschien am 08. Februar, mir scheinen die Vorwürfe falls wahr dort durchaus berechtigt. Zumal ihr Mandat klare Vorgaben hat die scheinbar ignoriert wurden.



      Und von den vier Personen welche das Amt bekleidet haben gab es nur einen mit zwei Amtszeiten!

      • @Momo Bar:

        Wenn sie den Artikel im WSJ als "Opinion Peace" bezeichnen, dann empfehle ich ihnen den Bericht der NY Post v. 27. November. Schon die Headline lässt nur wenige Zweifel aufkommen

        "UN says firing of adviser who didn’t call Israel genocidal ‘not unusual"

        Oder den Artikel in der Times v. 26. November. Auch hier finden sie die Kernaussage bereits im Titel wieder.

        Da sich beide Artikel hinter einer Bezahlschranke befinden, kann ich ihnen vorab versichern, dass der Kontext in beiden Artikeln weitestgehend identisch ist mit dem im Wall Street Journal.

        Und mit dem von mir erwähnten Leitfaden ist keine Positionierung zum ICJ gemeint, sondern das 2022 veröffentlichte Dokument „When to refer to a situation as genocide: A brief guidance note".

        Dieser UN Leitfaden skizziert die Ursprünge und Definition des Begriffs „Völkermord“. Und auf Basis dieser "Richtlinien" stützt sich auch die Postionierung Nderitus in dieser Sache.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Sam Spade:

      Danke vielmals für die Würdigung der Arbeit Nderitus und für die Wertschätzung meiner Thematisierung der Sache.

      Nderitu wird, wie auch Ms. Sebutinde, die mit Israel zustimmende ugandische Richterin am IGH in Den Haag, von Linken rassistisch und misogyn angegriffen.

      Ich kann persönlich bestätigen, dass White Saviors und wohl auch radikale BIPoCs einen unbändigen Hass auf Schwarze haben, deren Ansichten nichts ins Narrativ passen.

      • @Michaela Dudley:

        Frau Sebutinde hat natürlich einen schweren Stand, da sie im IGH Prozess, Südafrika - Israel im Januar, auch eine sehr ungewöhnliche Ansicht der Lage im Nahostkonflikt vertreten hat. Eine Ablehnung in allen Punkten mit der Begründung, das es sich im Kern ja um einen politischen Konflikt handelt der diplomatisch gelöst werden müsse, quasi als ablehnende Begründung für den Vorwurf des Völkermords zu nennen ist schon sehr gewagt. Selbst der israelische Richter, Aharon Barak, hat ja in dem Prozess zwei Anordnungen zugestimmt.

        Den von ihnen erwähnten Hass auf Schwarze deren Ansichten nicht ins Narrativ passen glaube ich ihnen aber gerne.

        Mir ist hierzulande eher der Alltagsrassismus vertraut, da meine Frau als Britin mit jamaikanischen Roots und dementsprechender Hautfarbe hier schon einiges in der Hinsicht erlebt hat.

  • Es ist offensichtlich, dass die Kommentare versuchen die UN in Schutz zu nehmen, zu leugnen, warum? Nicht weil sie gut informiert sind. Sondern, weil ihr Weltbild fordert, dass es falsch sein muss was Nderitu tat, also richtig sein muss was die UN tut.

    Das verkennt reale Vorgänge und ersetzt diese mit einer idealistischen Welt.

    Danke für den Artikel Michaela Dudley, es ist notwendig die realen Prozesse der UN hervorzuheben. Hier bietet sich auf Grund dessen, dass kaum jemand seinen Vertrag nicht verlängert bekommt die genannte Deutung an. Es wird damit eine verdiente Person, hoch qualifiziert, aus dem Spektrum der UN genommen. Dadurch verkommt die UN etwas weiter zu einer Organisation welche die eigenen Ansprüche verfehlt.

  • Sie schreiben es ja selbst: dass der Vertrag von Alice Wairimu Nderitu aufgrund ihrer Haltung zu Gaza nicht verlängert wurde, ist reine Spekulation (dass das WSJ das behauptet, ist vieles, aber kein Beweis – ein Minimum an Quellenkritik wäre hier eigentlich zu erwarten). Aber auch unabhängig davon ist der Vorwurf von Frauenfeindlichkeit und Rassismus absurd, da der Druck, Israel (übrigens nicht für seine „Gegenoffensive“, sondern für in deren Rahmen begangene Kriegsverbrechen) zu verurteilen vor allem aus dem globalen Süden kam, gegen den Widerstand westlicher Staaten, die teils nicht einmal ihrer Verpflichtung, Urteile des IStGH zu vollstrecken, nachkommen wollen. Die Genozid-Anklage gegen Israel wurde von Südafrika eingereicht – nun kann man der südafrikanischen Regierung vieles vorwerfen, aber kaum Ressentiments gegen Schwarze. Entscheidungen der UN sind natürlich nicht über Kritik erhaben – man sollte es aber mit Argumenten versuchen, nicht nur mit Diffamierungen.

  • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin

    PS: Nderiti ist übrigens nicht die erste hochrangige Schwarze, die im Geflecht der Vereinigten Nationen dem gängigen Narrativ widerspricht. Die ugandische Richterin Julia Sebutinde am Internationalen Gerichtshof in Den Haag stimmte beispielsweise als einzige gegen Auflagen für Israel in Gaza. [taz.de/Proisraelis...-am-IGH/!5985718/] Dass Sebutinde, vor allem von weißen Linken boshaft kritisiert wurde, überrascht leider nicht. Das Institut for Black Solidarity with Israel dahingegen feiert Nderitu und Sebutinde als Heldinnen. www.facebook.com/I...233815365939/?_rdr

    Afrikanischstämmige brauchen ohnehin keine Einweihung in Dekolonialisierung durch die Anti-Israel-Lobby. Es waren Europäer und Araber die 500 bzw. 1.500 Jahre lang Afrika unter sich aufteilten und jüdische Menschen hin und her trieben. Offenbar kann man „unreflektiert“ nicht ohne „UN“ buchstabieren.

  • Zur Klarstellung:



    Frau Nderitu hat nicht behauptet, dass es keinen Genozid gäbe. Sie ist nur der Meinung, dass sie kein Mandat dazu habe, es zu beurteilen. Jedoch respektiere sie das Verfahren ist IGH.

    Der IGH wiederum hält den Vorwurf des Genozids für plausibel und hat ein Verfahren eröffnet. Die Anklage wird übrigens auch von der Africain Union unterstützt.

    Als Journalistin ohne weitere Beweise zu behaupten dies wäre der Grund, weswegen ihr Vertrag nicht verlängert wurde und der UN sodann Frauenfeindlichkeit und Rassismus vorzuwerfen, halte ich für unseriös. Es reiht sich ein in viele weitere Versuche ihrerseits die (demokratische) UN zu deligitimieren.

    Quelle: www.un.org/unispal...-genocide-29oct24/

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Timothee Güsten:

      „Der IGH wiederum hält den Vorwurf des Genozids für plausibel und hat ein Verfahren eröffnet. Die Anklage wird übrigens auch von der Africain [sic] Union unterstützt.“

      Einspruch. Das stimmt so nicht.

      Selbst die damalige IGH-Präsidentin Joan Donoghue stellte neulich klar: „[Das Gericht] hat keine Entscheidung getroffen, und hier korrigiere ich etwas, das in den Medien oft gesagt wird. Es hat nicht entschieden, ob die Behauptung des Völkermords plausibel ist.“

      www.jpost.com/isra...war/article-798766

      Der IGH erlaubte Israel, den Militäreinsatz im großen und ganzen fortzusetzen, wenn auch mit Auflagen. Südafrikas Hoffnung auf eine sofortige Beendigung der israelischen Gegenoffensive wurde also enttäuscht.

  • Erst die Schlussfolgerung zu stellen, es ginge um ihre Haltung und dann daraus zu schlussfolgern es gehe um Rassismus und ihr Geschlecht. Was denn nun? Beides kann stimmen, sogar gleichzeitig. Trotzdem sollte man sich schon thematisch ein bisschen entscheiden. Der Vorwurf des Rassismus wirkt hier ein bisschen unmotiviert.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @wirklich?:

      Schon die Erwartung, eine schwarze Frau müsse eine dogmatische Dekolonialistin sein, die sich als antisemitisches Werkzeug verwenden lassen solle, schon diese Erwartung zeugt von Rassismus und Misogynie. Darum geht es.

      Wenn Nderti nicht deshalb respektiert wird, weil sie eine hervorragend erfahrene Expertin ist, sondern nur als Erfüllungsgehilfin betrachtet wird, ist es schon bedenklich.

      • @Michaela Dudley:

        Aber wie können Sie wissen, dass diese Konformitätsanforderungen nicht genauso von einer weißen Frau oder einem Mann erwartet worden wäre. Ohne klare Beweise derart hatte Anschuldigungen zu erheben scheint mir sehr kontraproduktiv.

  • „Ihre Glaubwürdigkeit als unparteiische Instanz hat sie mit ihren andauernden Angriffen auf Israel aber ohnehin längst verspielt”



    Andauernde Angriffe, die sehe ich seit dem Terrorüberfall der Hamas vor 14 Monaten, vor allem seitens der Achse Nethanjahuregierung-IDF. In Gaza, im Libanon, im Westjordanland, in Syrien.



    Und die Glaubwürdigkeit der UNO ist m.E. eher deshalb dahin, weil sie sich mit ihren internen Vetorechten für eine Handvoll Kaukasierstaaten parteiisch UND handelsunfähig gemacht hat.

    • @Ardaga:

      "Andauernde Angriffe, die sehe ich seit dem Terrorüberfall der Hamas vor 14 Monaten, vor allem seitens der Achse Nethanjahuregierung-IDF."



      Vielleicht sollten Sie einfach ein bißchen genauer hinschauen? Die andauernden Raketenangriffe _auf_ Israel sind eigentlich durchaus wahrnehmbar.

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @Ardaga:

      Wir können gerne über die 1.500 Jahre lange Geschichte des arabischen Sklavenhandels reden. Die Ungerechtigkeit, die wahrhaftig anderthalb Millennien stattfand, hat auf dem afrikanischen Kontinent Abermillionen Opfer verursacht. In Gaza, schließlich unter Kontrolle der Ottomanen, ging die Sklaverei bis ins 20. Jahrhundert hinein vonstatten.

      Wer über den Rassismus redet, aber die unrühmliche Geschichte des islamischen Imperialismus z.B.aus politisch korrekten Gründen ausklammert, lässt tief blicken.

      Schwarzes Leid im strukturell monumentalen Ausmaß wurde nicht lediglich nur „Kaukasierstaaten“ verursacht.

      Siehe z.B. meine Taz-Artikel:

      taz.de/Tag-der-Eri...enhandel/!6028125/

      taz.de/Palaestina-...ommunity/!6039758/

      • @Michaela Dudley:

        Sollten wir dann nicht korrekterweise auch über die Geschichte des afrikanischen Imperialismus und der afrikanischen Sklaverei reden? Z.B. die Reiche von Songhai, Benin, Buganda usw., den Menschenhandel von Benin, Gandorhun, der Nyamwezi usw.?

        Das besondere Merkmal des europäischen Imperialismus und Sklavenhandels war, dass er zu einem weltumspannenden System anwuchs. Um 1900 bestand die Welt fast nur aus (neo-)europäischen Staaten, Kolonien und Schutzgebieten.

      • @Michaela Dudley:

        Und das hat jetzt womit was zu tun? Das ist ja noch nicht mal ein Whataboutism, weil komplett der Anknüpfungspunkt fehlt.

      • @Michaela Dudley:

        Araber, Westasiaten allgemein und Perser sind auch Kaukasier. In den USA laufen Araber deshalb auch als Weiße in der Statistik.

        • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
          @Šarru-kīnu:

          Einspruch wieder. In der demografischen Wahlstatistik, die penibel auf- und untergeteilt ist, werden gewisse ethnische Gruppen separat geführt.

          Da kommt man mit verstaubten Begriffen wie „arisch“ nolens volens nicht weit.

        • @Šarru-kīnu:

          User @Ardaga hat in seinem obigen Post von einer „Handvoll Kaukasierstaaten“ gesprochen. Ich denke daraus dürfte klar sein, wen er meint.

  • Ich hatte jetzt zumindest erwartet, dass beschrieben wird, warum sie die Bezeichnung für Israels Handlungen in Gaza ablehnt. Stattdessen bleiben viele pauschale Anschuldigungen und ein großes Fragezeichen..

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @TV:

      Mein längerer Ursprungstext geht z.B. auf das Straftatbestandsmerkmal der Absicht ein.

      Immerhin ging es hier nicht einmal darum, die Anklage inhaltlich zu erläutern, sondern um die Tatsache, dass die UNO durch Nderitus Abgang eine wichtige, renommierte Stimme verliert.

      Auf jedweden Fall freut es mich, dass Israel und die USA sich nicht von der Haager Richterbank beirren lassen. Es gibt einen guten Grund dafür, warum bestimmte westliche Supermächte weder den IGH noch den IStGH anerkennen.

  • Boah, das ja mal ein an den Haaren herbeigezogener Kommentar mit unbelegten Anschuldigungen und beliebig zusammengewürfelten Kausalitäten.

  • Volle Solidarität mit Alice Wairimu Nderitu gegen die UN.

    Die UN gehörte einmal zu den größten und hoffnungsvollsten Leistungen der Menschheitsgeschichte.

    Sie sollte als Hüterin der Menschenrechte und als Forum dienen, in dem alle Staaten eine Stimme haben.

    Die UN ist leider mittlerweile ein Gremium, das von einer Mehrheit geprägt wird, deren Werte oft weit entfernt von demokratischen Prinzipien sind. Sie setzt sich ganz überwiegend aus Diktaturen und anderen autoritären korrupten Staatsformen zusammen. Als Demokrat ist man in der UN eher ein Exot.

    Die Vorstellung einer gemeinsamen Wertebasis in der UN bleibt in vielen Bereichen, besonders bei Menschenrechten, meist Theorie.

    Lobbyismus spielt eine große Rolle, und das zeigt sich besonders deutlich in der intensiven und unverhältnismäßigen Kritik an Israel.

    Kein anderes Land ist häufiger vom UN-Menschenrechtsrat verurteilt worden oder wurde so oft Ziel von Resolutionen wie Israel – häufiger als Syrien oder Nordkorea.

    Empfehlung: die Liste der UN-Mitgliedsländer abgleichen mit dem Transparency International Korruptionsindex.

    www.transparency.d...larische-rangliste

    • Michaela Dudley , Autorin des Artikels, Journalistin/Kabarettistin
      @shantivanille:

      Danke vielmals für diesen Zuspruch.

      Wir, als diejenigen, die uneingeschüchtert mit gebotener Skepsis auf die UNO blicken, befinden uns in einem Kampf gegen einen gefährlichen Zeitgeist.

      Schon alleine die unverschämte Verstrickung der UNRWA in die Hamas lässt ahnen, dass die UNO es mit Israel nicht gut meint. Dass Menschen die Komplizenschaft der UNO leugnen oder sogar rechtfertigen, muss unaufhörlich angeprangert werden.

      Und ja, die tiefverwurzelte Korruption der UNO ist ein weiteres Problem, das ihre Glaubwürdigkeit zerstört.

      Aber denjenigen Menschen, denen es darauf ankommt, Israel systematisch von der Weltkarte zu löschen, sei jedwedes Mittel dazu recht.

  • Fast alle Leser hier kennen Frau Nderitus nicht oder nur sehr oberflächlich. Bestimmt keiner kann ihre Leistungen im aktuellen Job beurteilen.



    Letztendlich kann es bei politischen Ämtern und Beurteilungen zu unterschiedlichen Auffassungen kommen und ein nicht durchgeführte Vertragsverlängerung ist dann die Folge.



    Das hat dann mit Leistung und Engagement wenig zu tun, sondern ist eine rein politische Beurteilung die auch kritisiert werden kann.



    Auf die schiefe Bahn kommt das ganze, wenn man angeblichen Rassismus und Frauenfeindlichkeit offen als Grund ins Spiel bringt. Schliesslich war dann mutmasslich bei der Stellenbesetzung auch Hautfarbe und Frausein förderlich? Oder eine fehlende Vertragsverlängerung ist nur bei weissen oder asiatischen Männern moralisch einwandfrei?

  • "Auch wenn bislang nicht bewiesen ist..." - dann vielleicht erst einmal abwarten bis man Beweise hat, bevor man Zusammenhänge sieht, wo gar keine sind.



    "Die UN erreichen damit einen weiteren Tiefpunkt." - auf welcher Grundlage? Ist doch noch gar nichts bewiesen.



    Danke für diesen Kommentar aus der Glaskugel!

  • Alle Körpergerüche der Vereinten Nationen endlich in einem Parfum: Riecht nach Misogynoir.

    Dass des Menschen Riechorgan ihm/r noch mitten im Gesicht steht, wer würde es bezweifeln. Dass der Mensch es aber noch wie ein wildes Tier zu gebrauchen weiß, daran bestehen berechtigte Zweifel. Nicht alles, was einem/r stinkt, hat eine/r gerochen.

    Die UN und die UN-Sonderorganisationen sind kein Paradies und auch nicht das einmal erhoffte Gewissen der Welt. Sie sind Kampfplatz der Staaten und anderer mächtiger Interessen, die es sich leisten können, in New York, Genf und an anderen Orten groß aufzutrumpfen. Da gibt es manchmal sogar einen Hauch von Philogynoir, aber nie universellen Humanismus.

  • Danke, dass Sie diesen Fall hier veröffentlichen. Nur ein weiteres Indiz dafür, dass die internationalen Gremien von interessierter Stelle aus ideologisch missbraucht werden.

  • "Special Adviser Wairimu Nderitu also reiterates that her prevention mandate does not allow her to express a position on whether the crime of genocide or any other specific international crime has been committed, which can only be determined by a competent, independent and impartial court of law. In this respect, the Special Adviser reiterates her full respect to the ongoing proceedings at the International Court of Justice."- Sie kann also gar nicht sagen ob es sich um Völkermord in Gaza handelt oder nicht! www.un.org/unispal...-genocide-29oct24/



    Es gab mit ihr nur vier Personen die die Position bisher inne hatten und nur ihr Vorgänger bekleidete das Amt für zwei Amtszeiten. www.un.org/en/geno...es/special-adviser



    Hier noch ihr Statement von ihr zu den vorläufigen Maßnahmen die der IGH angeordnet hat und deren Umsetzung sie unterstützt hat: www.globalr2p.org/...visional-measures/

  • Ihre Haltung zu Israel kostet sie den Job.

    Aber nicht aus Antisemitismus sondern ... Frauenfeindlichkeit? Und Rassismus?

  • Genozid bleibt Genozid. Auch auf der Position der UN-Sonderberaterin für Verhütung von Genozid bleibt dies so. Wer das nicht sehen will, ist auf den falschen Posten breitgemacht.

  • Wieder einmal stellt die Autorin ihre persönliche Meinung als Faktum dar. Mehr ist zu diesem Artikel nicht zu sagen.

  • Frau Michaela Dudley , einer Ihrer vielen großartigen Beiträge, dem ich wieder auch nur zustimmen kann !

  • Verstehe ich rein logisch nicht so ganz. Es riecht doch - falls der Zusammenhang zwischen ihrer Haltung und ihrem Rausschmiss besteht - vor allem nach dem Anti-Israel-Dogma, das sich als Grundwährung in den UN-Institutiinen zunehmend durchsetzt.