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Die CDU und die BrandmauerDer Schlingerkurs des Friedrich Merz

Mit oder ohne AfD? Der Kanzlerkandidat fordert nach Aschaffenburg drastische Verschärfungen in der Asylpolitik. Nur: Mit wem will er die durchsetzen?

Friedrich Merz kommt nicht bei allen gut an, diesem Wahlplakat nach zu urteilen Foto: Sean Gallup/getty images

Berlin taz | Wenn Friedrich Merz in den vergangenen Wochen von der AfD sprach, war häufig eine Schlange im Spiel. „Wenn man sich eine solche Natter an den Hals holt, dann wird man von dieser Natter erwürgt“, sagte der CDU-Chef und Kanzlerkandidat der Union etwa vor zwei Wochen bei der Vorstandsklausur seiner Partei in Hamburg. Die CDU stand da unter dem Eindruck der gescheiterten Koalitionsverhandlungen in Österreich, die nun dazu führen könnten, dass die Konservativen im Nachbarland, die ÖVP, den rechtsextremen FPÖ-Mann Herbert Kickl zum Kanzler machen und mit ihm regieren.

„Ich wiederhole es hier zum Mitschreiben: Eine Zusammenarbeit unter meiner Führung wird es mit der CDU in Deutschland nicht geben“, sagte Merz und knüpfte sein Schicksal als Parteivorsitzender an diese Antwort. Wochen zuvor hatte der CDU-Chef in einer Rede im Bundestag nach dem Scheitern der Ampel ausgeschlossen, Anträge einzubringen, bei denen es Zufallsmehrheiten mit der AfD geben könne. So weit, so klar.

Doch nach der schrecklichen Attacke von Aschaffenburg, bei der mutmaßlich ein psychisch kranker Geflüchteter aus Afghanistan, der Deutschland längst hätte verlassen müssen, eine Kindergruppe angriff und einen 2-jährigen Jungen marokkanischer Herkunft so wie einen 41-jährigen Passanten tötete, ist bei der CDU etwas ins Rutschen geraten. Merz schlingert. Erst Richtung AfD, dann wieder etwas zurück.

Erst kündigte er an, in der kommenden Woche Anträge in den Bundestag einzubringen, „die ausschließlich unserer Überzeugung entsprechen“, und fügte hinzu: „Und wir werden sie einbringen, unabhängig davon, wer ihnen zustimmt.“ Fünf Punkte stellte Merz vor, die das Asylrecht drastisch verschärfen würden und erklärte Zustimmung zu diesen auch gleich noch zur Bedingung für eine Koalition. Darunter: die unbegrenzte Kontrolle aller deutscher Grenzen, die dortige Zurückweisung aller, die keine gültigen Einreisepapiere haben, das gelte, so Merz, „ausdrücklich auch für Personen mit Schutzanspruch“ und eine unbefristete Abschiebehaft.

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Die Zukunft der offenen Gesellschaft steht zur Wahl. Kommt nun eine Rückschrittskoalition, für die Migration wirklich die Mutter aller Probleme ist? Wird Gleichberechtigung wieder zu Gedöns? Nicht in der taz: Wir berichten über den Kampf der Zivilgesellschaft für gleiche Rechte. Alle Texte zum Thema finden Sie hier.

Grüne und SPD lehnten die Pläne unter anderem wegen rechtlicher Bedenken ab, die AfD signalisierte umgehend Zustimmung. Nahm man Merz beim Wort, wäre eine gemeinsame Zustimmung mit der extrem rechten Partei nun möglich gewesen, sollte es im Bundestag zu einer Abstimmung kommen. Seitdem tobt eine öffentliche Diskussion darüber, ob in der CDU nun auf Bundesebene die Brandmauer kippt. Am Wochenende haben Zehntausende gegen den Rechtsruck demonstriert.

Jetzt hat die Unionsfraktion zwei Antragsentwürfe vorgelegt, einer davon zum Thema Migration mit den fünf harten Forderungen, die Merz bereits formuliert hatte. Dieser enthält aber auch einen Passus, dem die AfD nicht zustimmen kann. „Wer die illegale Migration bekämpft, entzieht auch Populisten ihre politische Arbeitsgrundlage. Die AfD nutzt Probleme, Sorgen und Ängste, die durch die massenhafte illegale Migration entstanden sind, um Fremdenfeindlichkeit zu schüren und Verschwörungstheorien in Umlauf zu bringen“, so heißt es in dem Papier.

Und weiter: „Sie will, dass Deutschland aus EU und Euro austritt und sich stattdessen Putins Eurasischer Wirtschaftsunion zuwendet. All das gefährdet Deutschlands Stabilität, Sicherheit und Wohlstand. Deshalb ist diese Partei kein Partner, sondern unser politischer Gegner.“ Das soll wohl nahelegen: Die Zustimmung der AfD wollen wir nicht. Warum aber hat Merz zuvor tagelang signalisiert, die Union könnte – ohne Absprache zwar – zu einer gemeinsamen Abstimmung mit der AfD bereit sein?

Offenbar treibt ihn die Sorge um, Aschaffenburg könne weitere Wäh­le­r*in­nen zur AfD treiben. Die liegt in Umfragen inzwischen bei über 20 Prozent, die Union ist wie festgenagelt bei um die 30. Merz wollte vor allem auf das Thema Wirtschaft setzen, doch sein Wahlkampf zündet nicht. Jetzt steckt er in einem Migrationswahlkampf, den die CDU eigentlich vermeiden wollte. Denn von einer aufgeheizten Debatte bei diesem Thema profitiert vor allem die AfD.

Bei der CDU-Vorstandsklausur in Hamburg war auch Renate Köcher zu Gast, die Chefin des Umfrageinstituts Allensbach. Sie hat der CDU-Spitze drei Dinge erklärt: Dass die Partei erstens ihr Potential bei weitem noch nicht ausgeschöpft hat. Dass sie zweitens deutlich mehr Wäh­le­r*in­nen in der Mitte holen kann als rechts von der Union. Und dass die Zustimmung zur Union drastisch sinkt, sobald mögliche Koalitionspartner ins Spiel kommen. Köchers Empfehlung: auf CDU pur zu setzen, die eigenen Themen nach vorne zu stellen.

Merz leitet nach Aschaffenburg daraus offenbar seinen kompromisslosen Kurs in der Migrationspolitik ab. Die Überlegung: Die Union muss in diesem Politikfeld Handlungsfähigkeit zeigen, damit die Ränder nicht weiter zunehmen. Dass Merz sich damit inhaltlich und strategisch dem kleineren Wählerreservoir rechts von der Union zuwendet, scheint er dabei in Kauf zu nehmen.

Nur: mit seinem Schlingerkurs in Richtung AfD könnte er auch dieses Lager vergrätzen. Die AfD setzt bereits alles daran, Merz als Umfaller vorzuführen. Und: Trotz des neuen Schwenks in den Anträgen wird die Union bis zur Bundestagswahl eine Diskussion über die bröckelnde Brandmauer nicht mehr loswerden. Das könnte ihn Wäh­le­r*in­nen in der Mitte kosten. Ob dieser Move am Ende bei der Union einzahlt oder für diese nach hinten losgeht, ist schwer abzusehen.

Merz Einlassung vor wenigen Tagen, in einem TV-Duell würde er lieber mit AfD-Chefin Alice Weidel als mit SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz diskutieren, dürfte diesen Eindruck weiter verstärken. Welt TV hat sich umgehend angeboten, ein solches Streitgespräch auszutragen. Dort fand vor der Landtagswahl in Thüringen auch das Duell zwischen CDU-Mann Mario Voigt und dem Rechtsextremisten Björn Höcke statt, dem Landeschef der AfD.

Normalisierung der AfD

Viele Ex­per­t*in­nen haben dies als weiteren Schritt zur Normalisierung der AfD gewertet. Voigt hat es im Land bekannter gemacht, heute führt er als Ministerpräsident eine Minderheitsregierung an. Die AfD allerdings ist stärkste Kraft und verfügt im Landtag über eine Sperrminorität.

Als Merz 2023 im Sommerinterview in Sachen Brandmauer auf kommunaler Ebene für Irritationen sorgte, gab es aus der Partei umgehend scharfe Kritik, insbesondere aus dem liberalen Flügel der Partei. Jetzt aber herrscht Stille. Niemand kritisiert öffentlich den gefährlichen Kurs, den Merz jetzt eingeschlagen hat. Intern, so ist zu hören, gibt es zwar in Chatgruppen durchaus erregte Diskussionen, am Montag wurde eine Sondersitzung des Bundesvorstands anberaumt. Aber offenen Widerspruch, den gibt es bislang nicht. Das liegt nicht nur daran, dass kurz vor der Bundestagswahl niemand dem eigenen Kanzlerkandidaten in den Rücken fallen will.

Es zeigt auch, wie sich der ohnehin stark geschwächte soziale und liberale Flügel hinter Merz eingereiht hat. Nicht, dass sie alles gut finden, das dieser tut. Aber die Angst ist groß, die letzte große christdemokratische Partei Europas könnte einen weiteren Grundsatzstreit nicht verkraften. Und den scharfen Kurs in der Migrationspolitik scheinen inzwischen viele von ihnen zu teilen. Die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien und Verteidigungspolitikerin Serap Güler jedenfalls haben auf X die fünf Forderungen von Merz ausdrücklich gelobt.

Von diesen wird Merz schwer runterkommen, will er nicht als Umfaller dastehen. Schließlich hatte er bei der Vorstellung in der vergangenen Woche mit Blick auf mögliche Koalitionspartner gesagt: „Kompromisse sind bei diesen Themen nicht möglich.“ Das klingt mehr nach Erpressung als nach Verhandlungen zwischen demokratischen Parteien.

Eine schwarz-grüne Koalition dürfte damit ausgeschlossen sein. Was aber, wenn auch die Sozialdemokraten bei ihrer Position bleiben und nicht mitgehen? Dann stünde Merz plötzlich ohne Koalitionspartner da. Ganz so, wie das bei der ÖVP in Österreich der Fall war. Eine Koalition mit der AfD schließt Merz glaubhaft aus. Dann also Neuwahlen? Damit dürfte die von Merz beschriebene Natter noch ein Stückchen weiter an die CDU heranrücken.

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71 Kommentare

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  • Merz hat doch jetzt schon die Hosen voll!

    Erst fordert er Frau Weidel zum TV-Duell auf; nach Zusage von Frau Weidel kneift er.

    Jetzt möchte er die Herren Habeck und Scholz als Mitstreiter in den Ring holen.

    Herr Merz hat kein Konzept für den Tag nach der Bundestagswahl.

  • Und dieser Mann will das gesamte Land führen? Man muss kein Scholz-Fan sein um zu erkennen, dass ein wenig Besonnenheit durchaus nicht schaden kann. Es sei denn, man hat den unbedingten Willen seine persönlichen Ziele zu erreichen. Dafür opfert man gerne seine christlichen (?) Grundsätze, verachtet geltende Gesetze und lügt bis sich die Balken biegen. Es geht um Karriere, persönliche Ambitionen - dafür ist diesem Mann jedes Mittel recht (im Wortsinn!)

  • Es ist nur eine Frage der Zeit da werden uns CDU/CSU erklären, daß sie nie von einer Brandmauer gesprochen haben sondern daß das eine Erfindung der Medien gewesen ist.

  • Dass der Vorschlag Grünen und SPD nicht passt ist klar, na und. Wir leben in einer Demokratie, die unterschiedliche Meinungen, solange nicht strafbewehrt, auszuhalten hat.



    Die Mehrheit entscheidet, hoffe ich zumindest.

  • Merz-Pläne zu Abschiebungen

    Merz will seine Pläne mit der AfD durchsetzen – und nicht nur „notfalls“.



    Auch „Freier Demokrat“ Lindner ist mit von der Partie.

    Am Ende zeigt sich, wie demokratisch die sogenannten „Volksparteien“ wirklich sind.



    Sie scheinen nicht nur von Hysterie befallen zu sein, sondern wühlen auch in der Ungewissheit, um an die Macht zu kommen – egal wie und egal auf wessen Kosten.



    Noch vor einem Jahr hat das Wort „Remigration“ viele schockiert. Heute ist es salonfähig geworden und prangt auf Wahlplakaten.

    • @Okay:

      Man kann in Österreich beobachten, was die Folge sein wird. Die Braunen fressen die Schwarzen, kaum verwunderlich, wenn die Schwarzen die Politik der Braunen machen.



      Leider hat das Versagen der Konservativen gegenüber den Rechtsextremen Tradition, so richtig lernen will man da einfach nicht draus.

    • @Okay:

      Wo sehen Sie denn die Hysterie bei den "großen Volksparteien"?

      Auf mich wirken die kleinen Parteien viel "hysterischer", wenn man es so bezeichnen will.

      Merz weiß, dass er die Wahl gewinnen wird.

      Natürlich zeigt sich bei der Wahl, wie demokratisch einzelne Parteien sind.

      Insbesondere nach Mannheim, Magdeburg, Aschaffenburg, etc. Ist Migration ein wahlentscheidendes Thema.

      Ein demokratische Mehrheit wünscht sich mehr Kontrolle in diesem Bereich.

      Selbst in der taz hat Herr Maurin diese Position vertreten.

      Merz versucht hier, eine Wählerschaft zu erreichen.

      Das nennt man gemeinhin Demokratie, auch wenn es nicht ihrer oder meiner Meinung entspricht.

    • @Okay:

      Das ist eine sehr gute Einschätzung. Erschreckend! Dass die CSDU den rechten Wegen folgt, sie selbst benutzt, das ist nicht verwunderlich - trotz christlicher Tarnung. Die FDP zeigt mit ihrer erbärmlichen Kriecherei um ein paar rechtslastige Wählerstimmen ein weiteres Mal überdeutlioch, dass sie längst den Begriff der "Freiheit" nur noch nostalgisch betrachtet. Denen ist nichts heilig, was nicht dem persönlichen Fortkommen des großen Vorsitzenden und den Pfründen für die Protagonisten des Lobbyvereines dient.

  • taz.de/Merz-Plaene...iebungen/!6062003/



    Mit Feuer spielt in seinem Wahn



    der Drache „Fritze Feuerzahn".



    de.wikipedia.org/wiki/Flitze_Feuerzahn



    Im Hintergrund (auf dem Foto) steht Jens Spahn.



    --



    „Spiel mit dem Feuer"



    wird meistens teuer.

  • Ergänzen mit der SZ muss mensch fair schon, dass Merz in einen der Anträge eine Abkanzelung der AfD einbauen ließ. Der müssten die Rechtsrabiaten dann auch zustimmen.

    Es bleiben die falschen Versprechungen, die weder so mal eben gingen, noch zielführend für etwas sind, außer um die ADis über die Union zu wuchten.

  • Da gibt sich die arme Renate Köcher alle Mühe, dem Mann zu erklären, dass er sagen soll, wie Politik der Union pur aussieht, und dann setzt er das für ein von den Rechtsextremen zu Tode gerittenes Thema um, bei dem er keinen Blumentopf gewinnen kann, schon gar nicht in der Mitte?!



    Und dann kann er darüberhinaus nicht anders, als gleichzeitig noch alle, aber auch wirklich alle, mit der Nase drauf zu stoßen, dass er (noch?) nicht Kanzler ist und folglich jede Mehrheit für irgendeinen seiner Vorschläge derzeit reiner Zufall wäre?!



    Dabei ließen sich doch SPD und Grüne so super mit den Lebenshaltungskosten unter Druck setzen ... Diese Fehler lassen sich wohl nur mit Merzens völliger Unerfahrenheit als Spitzenkandidat und seiner nicht einmal mehr ideologisch zu nennenden Anti-Merkel-Verbohrtheit erklären, die leider auch seine Berater und Unterstützer erfasst hat und die von den Flügel-Rechtsextremen seit nunmehr zehn Jahren meisterhaft ausgeschlachtet wird. Mehr davon wird es nicht richten!

    • @Zangler:

      Haben Sie nicht von den Umfragen gelesen, wonach Migration dank Aschaffenburg und Magdeburg wieder eines von zwei Topthemen bei der Wahl sein wird?

      Merz kann nicht einfach eines von zwei Wahlthemen beiseite schieben.

      Das wäre dämlich.

      Frau Köcher hat ihm nur erklärt, wie er dieses Thema bespielen sollte.

  • Die Brandmauer der Union ist gegen Grün, das mit der AfD wird immer falsch verstanden.

  • Wie lächerlich die aktuelle Diskussion ist, sieht man schon daran, dass nicht die Dinge behoben werden, die Ursache der Probleme sind (der wievielte Gewalttäter war das jetzt, der längst hätte abgeschoben sein sollen?), sondern neue Gesetze, die auch nicht eingehalten werden, oder illegal oder schlicht nicht durchführbar?

  • 1. Natternbeleidigung.



    2. Wenn Merz das mit der Natter am Hals verstanden hat, warum lässt er sich dann auf Larvieren mit der AgD ein?

  • Da wird gerade das Ende von Schengen eingeläutet...

    Wo soll eigentlich das ganze Personal rekrutiert werden und wie sollen die ganzen Massnahmen an den Aussengrenzen finanziert werden bei Einhaltung der Schuldenbremse? 🤔

    • @Grenzgänger:

      "Wo soll eigentlich das ganze Personal rekrutiert werden..."

      Das frage ich mich auch immer in Bezug auf Lehrer, Psychologen, Wohnungen, Ärzte, Erzieher.

    • @Grenzgänger:

      "Da wird gerade das Ende von Schengen eingeläutet..."

      Wieso?

      Schengen gilt für EU-Bürger. Dieses Recht soll nicht angetastet werden. Nicht-EU-Bürger, die sind das Ziel der Regeln. Oder anders ausgedrückt: Das Ziel der Anträge ist es, dass sich Deutschland endlich an seine eigenen Gesetze hält. Z.B. sein Grundgesetz.

      • @EIN MANN:

        Sehe ich genauso wie "EIN MANN".



        Schengen hat damit nichts zu tun.



        Und wenn doch, die Sicherung der Grenzen wäre mir wichtiger als Schengen.

      • @EIN MANN:

        Wenn alle Grenzen ständig kontrolliert werden, meinen Sie das hätte keine Auswirkungen auf den sonstigen Verkehr?



        Was steht dazu denn im Grundgesetz?

      • @EIN MANN:

        Falsch. Lesen Sie sich das Schengen-Abkommen nochmal durch.

    • @Grenzgänger:

      Ich möchte das Gesicht von Lindner und Merz bei dieser Frage sehen. Großes Kino, Popcorn.

  • Zitat: "Ob dieser Move am Ende bei der Union einzahlt oder für diese nach hinten losgeht, ist schwer abzusehen."

    Das ist nicht schwer abzusehen. Es ist seit Jahren bei allen Wahlen nach hinten losgegangen. Es geht hier nicht darum, daß man für eine Levis das Dreifache bezahlen müßte. Das Kreuz auf dem Wahlzettel beim Plagiat oder beim Original zu machen, kostet den Wähler gleichviel.

    • @dtx:

      Man macht aber auch kein Kreuz bei einer Partei, die die aus eigener Sicht wichtigsten Themen ignoriert.

      Auch wenn Ihnen etwas anderes noch wichtiger ist.

      Da kommt nämlich die Original-Kopie-Theorie ins Schlingern.

  • Tja, Merz ist gescheitert, bevor er beginnen durfte. Schade, denn die rechte Volkspartei Union hat eigentlich immer noch Potenzial.

    Sich quasi alle Koalitionsoptionen nehmen zu lassen bzw. in Panik selbst zu nehmen, ist schon eigenartig. Den Wahlkampf auf das Terrain der Unappetitlichen zu verlegen ist nicht nur eine Untat, es ist ein schwerer Fehler.

    Die Union sollte ihre Wiederauferstehung nach der Wahl jetzt schon planen: Spahn, Glöckner, Dobrindt, Linnemann und Merz abtreten. Christ-demokratische Glaubwürdigkeit erstreiten. Besser sozial sein als die SPD, besseren Schutz der Schöpfung als die Grünen, Sicherheit real und nicht für PR-Termine, ... ich will keinen CDU-Kollaps, aber dann muss die auch mal an sich arbeiten!

  • Zitat: " „Ich wiederhole es hier zum Mitschreiben: Eine Zusammenarbeit unter meiner Führung wird es mit der CDU in Deutschland nicht geben“, sagte Merz und knüpfte sein Schicksal als Parteivorsitzender an diese Antwort. Wochen zuvor hatte der CDU-Chef in einer Rede im Bundestag nach dem Scheitern der Ampel ausgeschlossen, Anträge einzubringen, bei denen es Zufallsmehrheiten mit der AfD geben könne. So weit, so klar. ..."

    Nein, da ist gar nichts. Merz sagt immer wieder "unter meiner Führung" und "mit mir als Parteivorsitzendem". Die Zusage bindet also allenfalls ihn selbst, wobei man sich schon fragen muß, ob die CDU Sachsen noch zur Bundespartei gehört. Merzsche Führung findet dort jedenfalls, wie in taz.de/Brandmauer-...Kommunen/!6064675/ belegt wird, dort schon länger nicht mehr statt.

    Es braucht nur eine bundesweite Entkopplung von Landesverbänden und Bundesvorstand oder, wie in Österreich bei Nehammer, Rücktritte des Herrn Merz von seinen Ämtern. Man wird mit Fug und Recht sagen, von einer "Brandmauer" der Gesamtpartei gegenüber der AfD sei nie die Rede gewesen. Das galt immer nur für ihn persönlich und nur soweit, wie seine Führung eben gerade reichte.

  • Es lag ja ein weniger radikaler Gesetzwentwurf der Ampel vor.

    Den hätte die Union ggfls anpassen können und dann gemeinsam mit den mitte-rechts Parteien der Ampel beschließen können.

    Problem dabei: Alle hätten etwas davon gehab. Und das darf nicht sein. Also geht die Union nun diesen Weg.

    All dies zeigt, worum es im Bundestag derzeit (und seit langem!) geht: Um Machterhalt und Populismus.



    Es geht nicht (mehr) um Politik, nicht um Inhalte, nicht um das Lösen von Problemen.



    Die Union repräsentiert diesen unpolitischen Ansatz neben FDP und AfD in reinster Form; SPD und Grüne sind auf dem Weg dorthin.

    Zeit, bei der kommenden BTW nicht mit dem Bauch das kleinere Übel zu wählen.



    Sondern mit dem Kopf und dem Herzen die durchaus vorhandenen Alternativen zu stärken.

    • @hsqmyp:

      Sie konnten doch im Artikel lesen, dass Die Allensbach-Chefin Merz erklärt hat, er solle CDU pur in den Fokus stellen.

      Da wäre er dämlich, jetzt einen Kompromiss mit der Ampel zu suchen und damit den Spekulationen zu Koalitionspartnern Raum zu gewähren.

      Machterhalt ist das nicht, weil Merz Opposition ist.

      Populismus auch nicht, weil Merz "die da oben" selbst ist.

      Natürlich geht es hier um Politik, Inhalte und das Lösen von Problemen.

      Aber nach der Wahl.

  • Schade das SPD/Grüne hier so dickköpfig sind! Der Verweis auf rechtliche Hürden ist immer ein Ausdruck davon das man inhaltlich keine stichhaltigen Argumente mehr hat aber einfach nicht will. Liebe SPD/Grüne denkt an 2029!

    • @Franz Tom:

      Wie genau wollen Sie die Genfer Flüchtlingskonvention, die EU-Regeln ändern? Wie genau den unabänderlichen Artikel 1 GG?



      Konservativ heißt auch, nichts Fantasiertes zu versprechen, oder?



      Rechtstaatspartei war früher mal die Union nach dem Selbstverständnis, jetzt kommen da Rucks im ungesunden Sinne Carl Schmitts aus dem Sauerland.

      • @Janix:

        Die Spielregeln von Merz entsprechend der Genfer Flüchtlingskonvention. Grundgesetz Art 16 und Art 16a werden seit 1 Jahrzehnt mit Füßen getreten und niemand stört es.



        Und es gibt genug EU-Nachbarländer die weit schärfere Regeln haben, ohne dass sie auch nur einen mahnenden Finger aus Brüssel gezeigt bekommen haben.

        • @EIN MANN:

          Dänemark hat bekanntlich seit dem Beginn der Kooperation seine Ausnahmeregelungen. Welches andere Land in Schengen meinten Sie gerade?



          Ich lese Merz auch als Abwendung grundsätzlicher Punkte, Genf, Staatsbürgerschaftsrecht, ...



          Dublin ist (nicht nur von Merkel) zerstört worden, weil die Verteilung auf die Länder nie stattfand, und Italien und Griechenland alles übernahmen. Irgendwann wurde dann halt durchgewinkt.

  • Wenn die AfD bei der anstehenden BTW wirklich 20 % erhalten sollte sie hätte sie ihr Ergebnis von 2021 (10,3%) verdoppelt. Dies wäre einzig das Ergebnis von 3 Jahren Ampelregierung ! Haben SPD/Grüne diesen Wahnschuss gehört ?? nein, beide Parteien machen null Wahlkampf gegen die AfD, der einzige Gegner ist nur Merz. Natürlich MUSS man die Themen angehen wo die AfD Wähler gewinnt, aber das hat anscheinend nur die Union kapiert.

    • @Günter Witte:

      Man darf keinen vom Pferd erzählen, was aber die Union gerade macht. Man muss mit dem Gesagten nachher auch rechtstreu und effektiv regieren können.

      Eine Union aus der Opposition hat 1969ff. die NPD kleingekriegt.



      Und nun? Sogar den Üblen die Themen mitgesetzt. Das sind grobe handwerkliche Fehler von Linnemann und Merz. Einem Laschet (!) wäre das nicht unterlaufen.



      Plan B ist nötig.

  • So schlimm es ist, die AfD ist leider schon in der Mitte der Gesellschaft angekommen!



    Dies zu ändern, ist die Aufgabe der demokratischen Parteien. Wenn das gelingen soll, muss von diesen Parteien auch klare Aussagen gemacht werden.



    Es kann nicht sein, dass auf Fragen immer nur Phrasen und Worthülsen folgen.



    Als satirisches Beispiel: Ich stehe am Bahnhof, meine Uhr ist kaputt.



    Als Erstes gerate ich an einen AfD Abgeordneten, auf meine Frage nach der Uhrzeit antwortet er, 14 Uhr! Auf Nachfrage, dass es nach dem Sonnenstand schon später sein muss, kommt das übliche Gefasel von Verschwörung der Altparteien gegen das Zeitsystem. Ok, denke ich mir, der hat ein großes Problem, frage ich halt den nächsten! Und wie es der Zufall so will, treffe ich eine Gruppe von Parlamentariern der anderen Parteien. Dieselbe Frage nach der Uhrzeit. Es bricht erst einmal eine Debatte aus, wer die Deutungshoheit über die Zeit hat und jeder reklamiert für sich, dass seine Partei es war, die den 24 Stundentag eingeführt hat. Auf Nachfrage wie spät es denn jetzt sein, allgemeines Erstaunen, also für solche Details seien sie nicht zuständig, die Antwort könnte würde ich auf den Internetseiten ihrer finden

  • Bizarr das Ganze!!!! Die 5 Punkte sind nicht verhandelbar, einschließlich der Breitseite gegen die AfD in dem Papier ...schön, sehr konsequent Herr März! ... Aber dann sagen Sie bitte: Mit wem wollen sie koalieren nach der Wahl ... FDP (falls jeder FDP Wähler noch seinen Nachbarn überzeugen kann, auch FDP zu wählen, kommen sie rein), ok und ... ... BSW? (Sahra wird Außenministerin!) Ist das Ihr Ernst? Sonst wäre da nähmlich niemand mehr. Bin gespannt auf die Abstimmung ... und wenn die AfD die Gülle scluckt und zustimmt...?????

    • @Tinus:

      Und wenn die SPD und die Grünen zumindest 2,5 Punkte davon schlucken?

      Die anderen 2,5 Punkte würde Merz bestimmt absödern.

      Was interessiert Merz sein Gequatsche von vor der Wahl...

      Ich bin auch gespannt.

  • Wenn Merz den Ampel-Rest wirklich in die Bredouille hätte bringen wollen, dann hätte er das Konsens-Papier der Schwraz-Grünen Landesregierungen, ergänzt um die tatsächlichen aktuellen Probleme - z.B. Umgang mit ausreisepflichtigen Straftätern oder psychisch auffälligen und gewalttätigen Flüchtlingen, Mängel in der Bürokratie - auf die Tagesordnung des Bundestages gesetzt. Sein jetziger Antrag hat die Qualität des FDP-D-Day-Papiers zur Wirtschaftwende.

    • @Südlicht:

      Wohl wahr.

  • Herr Merz am Mittwoch werden Sie mit Ihren Anträgen gnadenlos scheitern! Sie können nicht mit SPD/Grünen und wollen nicht mit der AfD.



    Seien Sie gegenüber den Wählern ehrlich und ziehen Sie Ihrer Kandidatur zum Bundestag zurück.



    Übergeben Sie an Herrn Wüst oder Herrn Rhein!!!

    • @AlterFritz:

      Wo Merz gerade die besten Aussichten hat, Kanzler zu werden?

      Wird er wohl eher nicht.

  • Kann man auch als geschickten Schachzug sehen die Merkelianer in der CDU kalt zu stellen. Es kündigt sich ein Minderheitenkanzler an.

  • Normalisierung der A|D - dann schaut Euch an, wie diese Partei rechtsextremer Prägung in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern Zuspruch findet: zur Zeit zwischen 27 (MV) und 36 Prozent (Quelle: Übersicht auf DAWUM-Website). Wenn ca. Drittel der Wählerstimmen keine Normalisierung bedeuten, was dann?



    Aus dem Alltag in einem nordöstlichen Bundesland: eine fachlich gut qualifizierte, freundliche, für den Schutz der Natur engagierte Medizinische Fachangestellte zu mir: "Ja, wieso gehen denn die Beiträge der Krankenversicherung rauf? Weil die Krankenkassen die ganzen Asylanten und Flüchtlinge medizinisch versorgen müssen. Die liegen uns alle auf der Tasche. Da ist doch die AfD die Einzige, die dem ein Ende macht. Nur dann wird es für uns wieder normaler!" ? Wie bitte? Sachliches, Inhaltliches zur Asylpolitik, ob von Ampel oder CDU gab es offenbar nicht oder ist nicht angekommen. Das haben wir jetzt davon.

    • @ja wirklich?:

      Ja, und die Familienversicherung erst ... Und dann schaue man sich an, was die (letzte) überversorgte Generation hochbetagter Rentner an Beiträgen zahlt und dafür an Kosten verursacht!

      Sie kann das aber leicht ändern: Sie braucht nur Geld verdienen. In der PKV, die mit den Beiträgen nicht nur auskommt, sondern davon auch noch Dividenden ausschüttet, liegt ihr garantiert niemand auf der Tasche. Weder ihre Eltern, noch das Baby das Baby ihrer Schwägerin.

    • @ja wirklich?:

      Sie haben so Recht! Man muss einfach die eigenen Werte verteidigen und dafür kämpfen. Mühsame Überzeugungsarbeit leisten.

      Was Regierung und Opposition stattdessen machen: Seht her, wir haben schon ganz viele abgeschoben! Wir wollen noch mehr abschieben! Und niemanden mehr reinlassen!

      So bestätigt man in den Köpfen die gefährliche Gleichsetzung: Migration = kann nicht gemanagt werden = teuer = gefährlich = kriminell = muss unbedingt reduziert werden, um das Land wieder hinzukriegen.

      Immer den geringsten Widerstand gehen, wie es "die Fleißigen" Merz, Scholz, Lindner (und mit Abstrichen auch Grünen) tun, stärkt nur die Fanatiker, die überhaupt nicht nachdenken wollen.

    • @ja wirklich?:

      Mir ist im Moment nicht klar wo der Fehler der MTA ist.

      Selbst wenn die Kassen nicht Direktzahlungen für Migranten und Aufstocker wird sicher auf andere art dafür gesorgt, dass die gute Gesundheitsvorsorge an alle hier lebenden gelangt. Nicht am ersten Tag, nichtmal am zweiten, aber doch zeitnah.

      Mögen Sie uns helfen und die aufgeworfene Fachfrage klären?

  • Wir hatten Jahre, in denen musste schwerst zur Kenntnis genommen und gelernt werden, dass Menschen, die zu uns kommen, nicht mit den Behörden zusammenarbeiten. Einschub: machen reiche Steuerbetrüger ebenfalls nicht zwingend. Jetzt sollen wir lernen, dass Abschiebung vor Gewalttaten schützt. Einschub: Steuerberater bieten, und ich meine die Institution, nicht die Trickser, jedoch ebenfalls nicht die Gewähr, dass sich reiche Mandanten an das Steuerrecht halten. Über die Brücke (als Denkzusammenhang), dass Abschiebung vor Gewalttaten schützt, so wichtig Ordnung in der Migration zu sein scheint, kann man nicht gehen. Jeder hier im Land kann grundsätzlich jederzeit austicken und anderen Menschen nachhaltig schaden: Discostehermorde, Beziehungstaten, Saufstreitereien, Vergewaltigung auf der Wiesn. Die Liste ist lang. Die Bevölkerung muss generell vor Gewalttaten geschützt werden, und Gewalt ist dem Grunde und der Fallzahl nach nicht per se das Problem von Fremden.

  • Die Zuckerlkoalition gegen Kickl ist nicht an der Migration gescheitert, sondern an den Umverteilungsplänen von Bablers FPÖ.

  • Ich habe jetzt 3,5Jahre vor Merz gewarnt. Das er die Pest unserer Demokratie sein will. Das er keinerlei Skrupel hat und, letztendlich, vollkommen Prinzipienlos ist.



    Sehr viele haben es nicht ernst genommen, oder mich sogar beleidigt! UND ICH HATTE RECHT



    Aber, das er glaubt die AFD in Koalition benutzten zu können, wie die Idioten damals mit der NSDAP, ist nur ein kleinerer Teil der Prinzipienlosigkeit von Merz.

    1. NullKommaNull Humor siehe Faßnacht



    2. Denkt nur an sein eigenes Bankkonto siehe die letzten 30 Jahre



    3. Ein Meister im Superreichen Hintern küssen, wird alles in Deutschland für ein Apfel und ein Ei verschachern



    4. Seine Lösungen lesen sich wie 1970 und werden heutzutage sehr gut NICHT funktionieren.



    5. Merz ist immer noch extrem dicht mit BlackRock verbandelt



    6 BlackRock ist berüchtigt dafür immer im legalen Graubereich zu operieren



    7. Unter Merz wird die legale Korruption extreme neue Höchstwerte erreichen



    8. Weil Herr Merz so extrem für Superreiche arbeitet, wird er noch schlimmer als das Merkel-Ära Desaster, die Mittelschicht und die Angestellte +Arbeiter - Schicht zerstören.



    9. Das einzige echte Ziel ist die Umverteilung von "Unten" nach "Oben"

    • @Arjun G. G.:

      Na dann freuen wir uns doch über die Lichtgestalt Scholz, die erstaunliche Gedächtnislücken in der "Cum Ex-Causa" hat (welche nicht einmal mehr im legalen Graubereich angesiedelt ist) darüber aber herzhaft machen kann.

  • 'Eine Koalition mit der AfD schließt Merz glaubhaft aus.'

    Wer noch ans Christkind glaubt, kann sich dem Glauben nur anschließen. Das ist nun mal Fakt und alternativlos.

    Hitler und die Nationalsozialisten haben jahrelang glaubhaft versichert, dass sie für Frieden sind. Dann haben Sie selber einen Angriff auf ihr Deutschland inszeniert und das war, überraschenderweise, schon kriegstüchtig.

  • Merz spielt den Trump und steht damit nicht nur symbolisch dafür, dass sich der liberale Sozialdarwinismus, von Blau und Schwarz, über Rot bis Grün, sich wieder unverhohlener der nationalistischen Mobilisierungsstratgie bedient. Die Brandmauer gegen die AfD war immer nur ein Schleier für die eigenen Machtambitionen und sollte den neuen Wettbewerber schaden.

    Wurde nach 1945 noch Wahlkampf für Wohlstand und Sicherheit in Deutschland gemacht, so hat CDU-Mann Jürgen Rüttgers vor der Landtagswahl 2000 in NRW unter dem Schlagwort 'Kinder statt Inder’ die Agitation gegen die Fremden und das Ausland wieder hoffähig gemacht. Es folgten Sarazzin, Pegida, AfD und die 'Gemeinsame Erklärung 2018' (, die Rechtmäßigkeit an den deutschen Grenzen wieder herzustellen).

    Heute ist die nationalistischen Mobilisierung wieder probates Mittel den liberalen Sozialdarwinismus zu rechtfertigen: gegen die Fremden, gegen die Schmarotzer, gegen die Feinde des Volkes. Die liberalen Eliten erklären allen den Krieg, die ihrem Streben nach Reichtum und Macht im Weg stehen und die nicht als willige Mitte aus Profiteuren und Mitläufern ihren Kampf unterstützen.

  • Es ist jetzt schon eine Zusammenarbeit mit der AfD, eine Erpressung der SPD und der Grünen "Wenn ihr nicht zustimmt, dann eben mit denen!"



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    Die Passagen, die die AfD angeblich von einer Zustimmung abhalten können, sind Papiertiger: Fremdenfeindlichkeit schürt Merz selbst nicht zu knapp, aktuell und vor Kurzem noch mit seinen Phantasien zur Ausbürgerung von Doppelstaatlern.



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    Euro und Putins eurasische Wirtschaftsunion haben so wenig mit dem Thema zu tun, dass es der AfD nur die Möglichkeit eröffnet, sich als staatsbürgerlich verantwortungsbewusst zu inszenieren - für beide Parteien inzwischen offensichtlich gleichbedeutend mit 'Ausländer raus!' - und "großzüg" über diese Passagen hinwegzusehen.



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    Und wenn von der "Brandmauer" nur noch der Sockel "gegen Russland" übrig bleiben soll, Kiesewetter den "Krieg nach Russland tragen will", Pistorius "Kriegstüchtigkeit" fordert und Merz 'Kinder nicht mehr in Watte packen will' www.tagesspiegel.d...gend-13088368.html , immer wieder die Pferde mit ihm durchgehen, wird's wirklich beängstigend.

  • Wenn die CDU einen Antrag einbringt, kann man dem zustimmen, sich enthalten oder ablehnen. Andere Parteien, die dort sitzen, sind demokratisch gewählt und können wie vor erwähnt ihr Mandat nutzen. So geht Demokratie. Als Demokrat kann ich damit sehr gut leben.

  • Dass dieser Kurs und der gewollte Alleingang von DE auch Sprengstoff für die EU ist, scheint hier niemanden groß zu kümmern.

  • Da ist der Trump-Verschnitt des Friedrich Merz, der das wahre Antlitz 'seiner' CDU offenbart, wenn er versucht, die AfD rechts zu überholen, um sie zu halbieren. Was ist aus diesem Laden geworden, der früher einmal christlich-solidarische Prinzipien mit zu seinem Markenkern zählen konnte ? Volksverhetzung gegenüber angeblich anbeitsunwilligen, ausgesteuerten Bürgergeld-EmpfängerInnen,Verunglimpfung von Geflüchteten, die zum Verbrechen neigen, leere Versprechungen, dass Deutschland wieder great again werden muss, die durch keine Realität gedeckt sind ! Ich erinnere mich an 'Stoppt Strauß' , heute muß es heissen: stoppt Merz und Söder, auch die CDU ist infiziert vom Trump-Virus, aber im Gegensatz zu den USA gibt es zum Glück keine 70 Verordnungen, die ein Kanzler einen Tag nach der Wahl unterschreiben kann. Wehret den Anfängen. mir scheint Merz gefährlicher zu sein als der Weidel-Clan. Demonstrieren wir LIEBER gegen den Rechtsruck der CDU/CSU, die sitzen schon überall in den Gremien an der anderen Seite der Mauer.

  • Ich habe das Gefühl die Ampel war pures Gold gegenüber das was kommt. Merz geht ja wohl gar nicht.

  • In einer beispiellos instabilen Lage haben wir eine ziemlich schlechte Konstellation erwischt:

    - Einen Bundeskanzler, der zwar ein fähiger Politiker sein mag, aber unbeliebt, nicht vertrauenswürdig und ein gnadenloser Opportunist ist.

    - Einen erratischen Oppositionsführer, der über geringe Impulskontrolle verfügt und in einer Woche etwas kategorisch ausschließt, in der Woche darauf etwas fordert, was nur mit dem Ausgeschlossenen umsetzbar ist.

    - Einen sympathischen, aber als unfähig wahrgenommenen weitere Kandidaten.

    Nun wäre es ja nicht so, dass die derzeit in Umfragen zweitstärkste Partei ein Muster an Fleiß oder Kompetenz aufgestellt hätte, das muss Alice Weidel in der derzeitigen Lage auch gar nicht sein.

    Wie man es schafft, glaubwürdig UND effektiv zu agieren, zeigen z.B. Politiker/innen wie Ramelow (dem nur das BSW zum Verhängnis wurde), Rehlinger oder Günther.

    Aber, liebe Union, SPD und Grüne: So wie jetzt macht man es nicht.

  • Der hat keinen Kompass, nicht nur keine Regierungserfahrung, der hat vor allem keinen strategischen Kompass.

    Von Kohl hätte er lernen können, dass man Koalitionspartner braucht, sogar von Strauß, dass man Rechtsaußen bekämpft.



    Ob Merz lernen kann, fragen wir uns wohl gerade alle.

    Nach der Wahl wird er weichen müssen, wenn er sich so alle Optionen selbst zubaut. Die Union sollte die Schublade jetzt mit Plan B füllen.

  • Die CDU unter Merz ist unberechenbar.



    Erst tobt und erspresst er in Trump-Manier.



    Jetzt winselt er bei Grün und Rot um Zustimmung.



    Widerlich.



    Hät er lieber mal 2 Tage vor sich hingedacht.

  • Friedrich Merz will die Wahlen gewinnen.



    Nur das zählt.



    Eigentlich ist er ein neoliberaler Politrentner, der nicht viel mehr vor sich hatte. So wäre das vermutlich weiter gegangen, bis er das Asyl- und Migrationsthema entdeckt hat und eher der AfD ähnelt als anderen Parteien im Bundestag, dabei grenzt er sich dann gegen die AfD ab und will die womöglich noch verbieten.



    Das Schlimme an dieser Sache ist, dass Merz Erfolg haben wird. Nach der Wahl wird es dann realistisch. Dann könnte er auf die Nase fallen. Aber die Bundespolitik ist jetzt schon latent fremdenfeindlich geworden, er hat viel verändert, für mich durch die Bank Mist. Merz ist zügelloser neoliberaler Ideologe, dem nur extrem reiche Menschen etwas bedeuten.

  • Merz möchte wohl stark erscheinen. So wie Weidel dank Musk, versucht er es mit Entschlossenheit wie Trump.



    Er versucht damit wohl Grüne und SPD unter Druck zu setzen, sich in ihrer Asylpolitik zu wandeln.



    Und ein Wandel wäre vielleicht auch richtig und auch für die Grünen Wandel im Asylrecht klug, weil die Wanderungen der Menschen sich wandeln und daher auch die Herangehensweise an Menschenwanderungen sich wandeln sollte. Es sollte ein kluges Gegenkonzept zu Merzens einfacher und übereilter Denke geschaffen werden, aber schnell.

  • Das kann man auch andersherum sehen:



    Weil es in dem wichtigen Thema Asyl zu keiner sinnvollen Zusammenarbeit der großen Parteien gekommen ist, macht Merz nun einen Alleingang. Dabei ist es ihm egal ist, wer wie abstimmt.



    Es wäre besser gewesen, man hätte eine Einigung zwischen SPD/CDU und Grüne finden können. Die Mehrheit der Wähler will eine andere Asylpolitik, die Wahl wird dies zeigen.

    • @Hans Dampf:

      Wenn das so ist, dann will die Mehrheit der Wähler auch den Austritt aus dem Schengener Abkommen bzw. aus der EU. Ganz einfach: Entweder man hält sich an die Spielregeln oder macht den Boris. Die Leute sind nicht zu blöd, das zu begreifen. Die interessiert es einfach nicht.

      Da die Masse der Bevölkerung auf dem Land wohnt, haben viele - und vor allem die, die AfD wählen - noch nie einen Asylanten gesehen. Was die wollen, wäre die Frage. Die plappern nach, was in den Wurstblättern steht.

      • @dtx:

        "Da die Masse der Bevölkerung auf dem Land wohnt, haben viele - und vor allem die, die AfD wählen - noch nie einen Asylanten gesehen. "



        Selbst in den kleinen Dörfern auf der Schwäbischen Alb hat es einige Asylunterkünfte. Da liegen sie wohl sehr daneben.

    • @Hans Dampf:

      Asylpolitik hat aber keine Priorität. Es wird so getan, als hätten die jetzigen Verantwortlichen alleinige Schuld, dass die Zustände sich seit Jahrzehnten verschlechtern. Wir hören 123 Akteneinträge und beschließen, das darf so nicht sein. Was für eine Entdeckung. Hat zunächst mit Asylbewerbern nichts zu tun.

      Das dann all die Linken schuld? Wir werden aber nicht von Linken verwaltet, die Mitarbeiter wählen alles von A bis Z. Eine kleine Partei, häufiger mal Partner der CDU, hat eine Mission erfüllt und eine große Schwester erntet die Stimmen der Wut. Die Hetze ist ein Ventil für viele deutsche Haushalte. Spätestens wenn die Luft raus ist, werden diese Haushalte merken, was sie unter dem Deckmantel des Medienthemas Asyl wirklich eingekauft haben.

    • @Hans Dampf:

      Bei Verstößen gegen das Grundgesetz und europäischen Gesetzen mitmachen, ist für sie eine sinnvolle Zusammenarbeit? Wo ist da noch ein Unterschied zu einer Zusammenarbeit in Migrationsfragen mit der AfD? Was ist das für ein Demokratieverständnis?

      • @Andreas J:

        "Bei Verstößen gegen das Grundgesetz und europäischen Gesetzen mitmachen, ist für sie eine sinnvolle Zusammenarbeit?"



        Nein ist es nicht. Genau deshalb halte ich eine Zusammenarbeit für dringend nötig, damit es nicht so extrem wird. Bloßes Contra bringt nichts, wie sie in ein paar Tagen sehen werden.

    • @Hans Dampf:

      Absolut ihrer Meinung.

    • @Hans Dampf:

      Die Mehrheit will Vanilleeis für alle.

      Repräsentative Demokratie dient dazu, das überhaupt Erreichbare zu machen und dem Wähler nicht einen vom Waldi zu erzählen, wenn es Europarecht, Flüchtlingsabkommen und Grundgesetz gibt. Das erwarte ich übrigens von einer Union auch immer noch.

      • @Janix:

        Europarecht?



        Österreich, Dänemark, Frankreich, Italien, Norwegen, Slowenien und Schweden machen Grenzkontrollen, ohne dass die EU es verhindert. Deutschland macht sie auch, da ist es falsch?