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Debatte um ImpfpflichtAus der Zeit gefallen

Silke Mertins
Kommentar von Silke Mertins

Die Impfstoffe schützen nicht vor einer Infektion mit der Omikron-Variante. Die Kampagnen von Bund und Ländern tun so, als wäre nichts.

Impfaktion in Hamburg in den Räumen eines Bordells Foto: Jonas Walzberg/dpa

W er derzeit an einem Plakat der Impfkampagnen von Bund und Ländern vorbeikommt, muss sich unwillkürlich fragen: Aus welcher Zeit stammen die eigentlich? Sind die noch von letztem Jahr über? Hat man vergessen, neue zu drucken? In Niedersachsen etwa ist „Spritze oder Corona“ die Überzeugungsformel. In einer Zeit, wo sich hunderttausende Menschen trotz Impfung und Booster mit dem Virus anstecken, wirkt das lächerlich, wenn nicht gar irreführend.

Die aus der Zeit gefallenen Kampagnen stehen symptomatisch für eine Coronapolitik, die seit Langem immer nur hinterherhinkt und oft erst dann reagiert, wenn die Umstände der Pandemie sich längst verändert haben. So wird auch jetzt noch über die Impfpflicht diskutiert, als hätte sie noch Chancen in einer Zeit, in einer Zeit, in der eine Impfung in sehr viel geringerem Maße vor Ansteckung und Erkrankung schützt. Von einer Politik, die ihre Bürgerinnen und Bürger nicht für dumm verkauft, würde man erwarten, dass wenigstens einmal in aller Deutlichkeit gesagt wird: Der Stellenwert der Impfung hat sich drastisch verändert.

Es geht nunmehr nur noch um den Schutz vor einem schweren Verlauf. Doch noch immer wird von den maßgeblich Verantwortlichen in der Bundesregierung so getan, als sei die Impfung allein der Ausweg aus der Pandemie und ihre Verweigerung idio­tisch und unsolidarisch. Im wahren Leben hingegen hat Corona längst seinen Schrecken verloren. Eltern rechnen – vergleichsweise gelassen – täglich damit, dass eins ihrer Kinder mit der Infektion nach Hause kommt.

Die meisten haben sich damit abgefunden, über kurz oder lang zu erkranken. Was bleibt, sind die vulnerablen Kinder und Erwachsenen, für die das Risiko eines schweren Verlaufs trotz der Impfung noch immer groß ist. Auch eine höhere Impfquote, das wissen wir ja längst, kann sie nicht schützen. Für sie müssen effektive Lösungen gefunden werden, sei es mit wirksamen Medikamenten, die bisher nur eine Nebenrolle gespielt haben, oder mit anderen überzeugenden Strategien.

Anm. der Redaktion: In einer früheren Fassung dieses Textes hieß es, dass die Impfung nicht vor Erkrankung schütze. Das war eine verkürzte Zuspitzung. Die Impfung schützt nicht gänzlich vor einer Infektion mit Omikron und nicht so umfassend wie vor einer mit Delta. Laut jüngsten Daten des Robert-Koch-Institut erkranken Geboosterte je nach Altersgruppe zwischen 65 und 87 Prozent seltener als Ungeimpfte. Bei Delta lag diese Impfeffizienz zuletzt zwischen 80 und 90 Prozent.

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Silke Mertins
Redakteurin Meinung
Kommentatorin & Kolumnistin, Themen: Grüne, Ampel, Feminismus, Energiewende, Außenpolitik
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75 Kommentare

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  • Ich dachte solche Argumente wären nur etwas für Querdenker. Das manche Menschen nicht mit Statistik klarkommen ist in Ordnung. Dann sollten Sie einfach Spezielaitsen nachrechnen lassen. Die Welt ist leider nicht schwarz oder weiß. Es ist natürlich bedauerlich das die Impfstoffwirkungen noch sehr begrenzt sind. Die realen Impfquoten sind aber das größere Problem. Die Impfung bleibt immer noch der wichtigste Baustein um gut durch die Pandemie zu kommen. Bei allen Detailproblemen kann man das nur leugnen, wenn man die Forschungsergebnisse ignoriert. Leider gelingt es nicht hier auf die Sachebene zurückzukehren. Persönliche Erfahrungen sind ungeeignet statistische Zusammenhänge zu beweisen oder als falsch zu definieren.

    • 4G
      47601 (Profil gelöscht)
      @jogi19:

      Keine Ahnung wer oder was die von Ihnen erwähnten "Spezielaitsen" sein sollen, aner unabhängig davon gelingt es offenbar auch Ihnen nicht statistische, politische, ökonomische und gesellschaftliche Zusammenhänge zu erkennen, zu verstehen, zu bewerten oder zu beweisen.



      Bezüglich Corona gelingt dies ja auch der Lauterbachschen Wissenschaft in großen Teilen nicht und zunehmend weniger z.B. die Wirksamkeit von Maßnahmen, Impfung und Impfstoffen schlüssig darzulegen.



      Da Menschen wie sie offensichtlich auch nur die Forschungsergebnisse anerkennen können, welche Ihre gebildete Meinung abbilden, tun sie genau das was sie den "Querdenkern" vorwerfen und ist geradezu wissenschaftsfeindlich, denn für die Wissenschaft ist das Zweifeln ein, wenn nicht gar DER elemantare Bestandteil und Motor. Dies sollte im weiteren auch für die Medien gelten und deshalb Hut ab Frau Mertens. Eine solche Haltung ist im linkslibertären Spektrum wie z.B. der taz leider momentan sehr mutig.

  • Liebe Redaktion, bitte nehmt doch noch die "verkürzte Zuspitzung" aus der Titel Unterzeile und packt doch auch noch in die Anmerkung rein wie die Faktoren für einen Krankenhausaufenthalt oder die Intensivbehandlung sind. Das können Sie dem RKI Wochenbericht entnehmen.



    Damit hätten Sie dann gleich noch die ganzen anderen Verharmlosungen aus dem Artikel entschärft.



    Gruß vom Mondlicht

  • "Anm. der Redaktion: In einer früheren Fassung dieses Textes hieß es, dass die Impfung nicht vor Erkrankung schütze. Das war eine verkürzte Zuspitzung."



    Sorry, aber das steht da im Teaser immer noch......

  • Ja, die Impfung schützt gegen Omikron schlechter als gegen frühere Coronavarianten. Aber:

    Wer weiß, was nach Omikron kommt: Eine völlig neue Variante oder eine, die einer früheren ähnelt? So oder so kann man ja wohl hoffen, dass irgendwann eine Routine aufkommt, dass die Corona-Impfstoffe ähnlich wie die Grippeimpfstoffe saisonal angepasst werden und als Mehrfachimpfstoffe Immunität gegen mehr als nur eine Variante liefern. Das ist das, was wir dringend brauchen, um die Seuche dauerhaft unter Kontrolle zu halten.

    Generelle Impfskepsis aufgrund eines VORÜBERGEHENDEN Mismatchings zwischen Impfstoff und Erreger ist dagegen irreführend.

  • Irgendwie hat der Autor es nicht verstanden. Schutz vor schweren Verlauf nimmt persönlich tatsächlich den Schrecken, und schützt die Gesellschaft vor Krankenhaus Überlastung und erneuten Lockdowns nächsten Winter. Was ist daran nicht zu verstehen ?

  • Vielen Dank Frau Mertins für diesen Beitrag.

    Wie sich hier in den meisten Kommentaren zeigt, wird es dringend Zeit, dass sich mehr Menschen wie Sie wagen dem Angst- bzw. Paniknarrativ Verstand entgegenzusetzen.

    • @RageDave:

      Wirklich Angst haben doch nur Querdenker und Impfgegner. Angst davor, Autoritäten vertrauen zu müssen, weil man selbst es eben nicht besser weiß als Virologen und Epidemiologen. Angst davor, die Kontrolle zu verlieren, weil man natürlich auch wirklich nur begrenzte Kontrolle über eine Naturgewalt hat - wobei diese Angst verdrängt wird, in dem man sich absurderweise gerade der letzten Kontrollmöglichkeiten wie Impfung, Abstand und Maske verweigert.

      Und nicht zuletzt natürlich die Angst vor der Impfung, die nun wirklich komplett irrational ist. Der kleine Piks ist wirklich nicht schlimm.

      Wenn jemand auf die Straße geht und was von Diktatur kreischt: treibt den etwa nicht eine Wahnsinnsangst?

      • @Suryo:

        Was antworten sie den Kindern und deren Eltern, die Aufgrund der Impfung gegen Schweinegrippe Narkolepsie bekommen haben?

        www.deutschlandfun...rkung-der-100.html

        • @Herr Lich:

          Dass gegen Covid über zehn Milliarden Dosen verimpft wurden und nichts passiert ist

  • Es hat sich lange nicht so viel verändert, wie die Autorin uns erzählen möchte. Die aktuelle Impfung mag ja weniger gegen eine Ansteckung schützen und weniger gegen eine Weitergabe, aber das gilt erstens nur für die aktuelle Variante, ist zweitens nicht nichts und drittens galt die Impfung immer schon auch als Instrument gegen zu viele schwer Erkranke in zu kurzer Zeit. Diese Gründe existieren alle noch. Verändert hat sich nur die Wahrscheinlichkeit eines leichten Verlaufs. Auf den spekuliert die Autorin und zwar für sich und ihresgleichen. Für die Vulnerablen muss man dann halt irgendwelche "anderen Lösungen" finden. Ich nenne das "Schulterzucken"!

    • @Benedikt Bräutigam:

      Die Lösung ist dann logischerweise eine Impfpflicht ab einem bestimmten Alter, denn eine Impfpflicht für alle Erwachsenen ist kaum verhältnismäßig, wenn lediglich eine Reduzierung der Ansteckungswahrscheinlichkeit dabei herausspringt.



      Zusätzlich hält diese Reduzierung nur für maximal 2-3 Monate an.

      Eine Impfpflicht ab 18 ist sehr weit von Verhältnismäßigkeit entfernt, einer Impfpflicht ab 50 würde ich zustimmen, d.h. bis zur 3fach-Immunisierung. Wer bereits dreifach immunisiert ist (egal ob durch 3 Impfungen oder eine entsprechende kombinierte Anzahl aus Impfungen und Infektionen), ist da logischerweise raus.

      Zyklische Impfungen können für Ältere (ab 65 oder so) jährlich im Herbst zusätzlich Sinn machen.

      • @Co-Bold:

        "wenn lediglich eine Reduzierung der Ansteckungswahrscheinlichkeit dabei herausspringt."



        Eine sehr deutliche Abnahme des Risikos eines schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf ist ja auch nicht zu verachten und dieser Schutz hält deutlich länger an als einige Wochen.



        "Zusätzlich hält diese Reduzierung nur für maximal 2-3 Monate an."



        Das ist die Phase in der die Antikörperkonzentration so hoch ist, dass das Virus ausgeschaltet wird bevor es sich vermehren kann, es also zur Infektion kommt. Das bedeutet aber nicht, dass nach dieser Zeit keine schützende Wirkung mehr vorhanden wäre, das Immunsystem hat auch danach noch gelernt sehr viel besser mit dem Virus fertig zu werden und dieser Schutz bleibt auch länger bestehen.



        Und warum wäre die Pfilicht zu einer Impfung die 'nur' schwere Verläufe sehr viel seltener macht oder die regelmäßig wiederholt werden muss unverhältnismäßig? Die Pandemie geht inzwischen ins dritte Jahr und wenn die Bevölkerung nicht langsam mal soweit wie irgend möglich durchimmunisiert wird stehen die Chancen gut, dass wir im nächsten Herbst wieder zu dem altbekannten Repertoire aus Maßnahmen, Lockdowns, Schulschließungen, ... werden greifen müssen.

    • @Benedikt Bräutigam:

      exactement

  • Ui, Frau Mertens hat offenbar eine große Menge sensationeller neuer Erkenntnisse zur Impfung gegen Corona. Bis gerade wars nämlich noch so, dass die Chance, sich mit Corona zu infizieren, ohne Impfung wesentlich höher ist. Oder das die Chance auf einen milden Verlauf bei Geimpften massiv höher ist. etc. pp.



    Und nun meine Frage, Frau Mertens: In welcher SCI-gelisteten Zeitschrift gedenken Sie ihre Erkenntnisse zu publizieren?

  • Gibt es einen vergleichbaren Ausweg aus der Pandemie wie eine flächendeckende Impfung?



    Sie schützt vor schweren Verläufen und entlastet damit das Gesundheitssystem. Und ich halte ihre Verweigerung auch für idio­tisch und unsolidarisch.

    • @AusBerlin:

      Die Pandemie endet weder durch Impfungen, noch durch niedrige Inzidenzen.

      Die Pandemie endet per Beschluss, also vermutlich am 20. März. In vielen Ländern ist sie bereits per Beschluss beendet. Ob das bereits dauerhaft gelingt, weiß man natürlich noch nicht sicher. Die Diskussion über eine Impfpflicht hat mit dem Ende der Pandemie faktisch gesehen exakt nichts zu tun.

      Die Impfpflicht hat lediglich das Ziel, die Last auf die Krankenhäuser bei weiteren Wellen abzumildern. Weitere Wellen, mit wieder vielen Ansteckungen, kommen unweigerlich. Je mehr Impfungen und Ansteckungen es vorher gab, um so weniger schlimm werden zukünftige Wellen. Das ist eine Einbahnstraße.

      Eine Variante, die möglicherweise wieder etwas gefährlicher ist als Omikron kann diesen Trend nicht stoppen, nur temporär etwas auslenken, was nochmals zu Maßnahmen führen könnte.

      Die Wahrscheinlichkeit dafür ist leider unbekannt. Aber die schiere Möglichkeit allein bietet nicht annähernd einen Grund, Maßnahmen über den März hinaus beizubehalten.

      • @Co-Bold:

        Super Konzept, wenn man schon dabei ist könnte man doch auch gleich das Ende von Krebs, HIV, Tuberkulose, etc. beschließen.

  • "Die Impfstoffe schützen nicht vor einer Infektion mit der Omikron-Variante."



    Schon in der Überschrift ne Schwurbelei. Und das in der taz?



    "Wenig", ok, "unzureichend", ok.



    "schützen nicht" ist Quarkdenken.



    Schade.

  • "Im wahren Leben hingegen hat Corona längst seinen Schrecken verloren."

    Das kann die Autorin gerne einem meiner Bekannten ins Gesicht sagen. Die geplante Krebs-OP wurde jetzt zum zweiten Mal verschoben, weil im Krankenhaus unnötigerweise so viele Ungeimpfte liegen, dass nicht sichergestellt werden kann, dass er sich nicht vor oder nach der OP infiziert. Langsam läuft ihm die Zeit weg und das Ganze ist seit Monaten eine psychische Tortur.

    Aber hey, die Eltern mit Kindergartenkindern sind ganz gelassen. Dabei sind die doch die wirklich am meisten unter der Pandemie leidenden, das hören wir jedenfalls seit März 2020 ständig. Kein Coronatoter, keiner seiner Angehörigen, kein Arzt und keine Krankenschwester musste je so leiden wie die Eltern.

    Sorry, aber der Artikel bringt mich zur Weißglut.

    • @Suryo:

      > Sorry, aber der Artikel bringt mich zur Weißglut.

      Da sind Sie nicht allein!

      • @Grenzgänger:

        Die Autorin hat ganz offensichtlich ein anderes "wahres Leben" als Sie oder ich.

        • @Yvvvonnne:

          Den Eindruck habe ich auch.



          Meinem Vatter wurde schon zweimal eine OP wegen einer inzwischen grenzwertigen Aorta-Aussackung verschoben, weil im Klinikum in Hamm immer noch schwere Fälle aus anderen Bundesländern aufgenommen werden und für den Normalbetrieb noch keine ausreichenden Kapazitäten da sind!



          Das muss jetzt irgendwann mal was werden.

          Außerdem- wenn wir unsere Impfquote nicht halten oder am Besten auch noch steigern, haben wir nächsten Winter den Mist gleich wieder.

  • Finde den Beitrag ziemlich kurzsichtig. Der politische Prozess um die Impfpflicht kann nicht wieder von vorne beginnen sobald ein angepasster Impfstoff zur Verfügung steht.

    Sobald dieser verfügbar ist braucht es eine schnellstmögliche Durchimpfung aller. Außerdem der bisherige Impfstoff leistet nach wie vor einen großen Beitrag auch wenn es regelmäßig zu durchbrüchen kommt.

  • Die Debatte und Entscheidung zur Impfpflicht ist wichtig. Besonders dann, wenn morgen die noch heftigere Mutation hereinschneien sollte.

    Manchmal hat man den Eindruck, dass das Nachdenken über die nächste Welle nicht nur auf Wellentiefpunkten abgestellt wird, sondern nun schon auf dem Höhepunkt der vorigen Welle.

  • Immer heißt es: Die Vulnerablen, als sei das eine kleine Gruppe. Bluthochdruck, Herzkrankheit, COPD, Diabetes, Krebs - Habe ich schon ein Viertel der Bevölkerung abgedeckt oder doch erst ein Achtel? Es geht hier um Millionen! Viele Vulnerable wissen nicht einmal, dass sie dazugehören, denn niemand erhält die Diagnose Zucker, Krebs oder Hochdruck an dem Tag, an dem die Krankheit auftritt. Medikamente, die von diesen Vorerkrankten vertragen werden und wirken, sind Zukunftsmusik. Viele Vulnerable sind jung und stehen mitten im Leben. Wir müssen sie schützen und Impfung reicht nicht. Maske im Gedränge und Abstand müssen Pflicht bleiben, sonst nützen sie nichts. Es geht hier um unzählige Partner, Geschwister, Kinder!

  • Eine Impfpflicht hilft in der aktuellen Lage der Corona-Pandemie nicht mehr wesentlich weiter. Die aktuelle Welle klingt ab und die warme Jahreszeit steht vor der Tür. Also alles erledigt? Ich glaube nicht. Es wäre so schön, wenn die Politik hier langfristig denken könnte. Der Aufbau eines Impfregisters dauert Monate. Weitere Wellen von Corona und weitere Varianten sind zumindest wahrscheinlich.

    Ein Gesetz für eine Impfpflicht sollte als Vorsorgemaßnahme angesehen werden, damit im Ernstfall im nächsten Herbst schnell (binnen Wochen) gehandelt werden kann. Bei der Aktivierung der Impfpflicht braucht es ja keinen Automatismus geben. Im Idealfall kann der Bundestag beim Anrollen einer neuen Pandemievariante Parameter wie Ansteckungsrisiko und Letalität bewerten und dann auf eine vorbereitete Impf-Infrastruktur zurückgreifen.

    Jetzt ist Zeit, das in Ruhe und ohne Panik zu diskutieren. Die Corona-Pandemie hat uns schlecht vorbereitet getroffen. Das braucht sich nicht zu wiederholen.

    • @Winnetaz:

      wenn die nächste Welle ansteht sollte die Impfkampagne idealerweise schon durch sein. Wenn erst dann wieder a la FDP angefangen wird "verhältnismäßig" zu reagieren (sprich man fängt an die Impfungen zu organisieren) , wegen Freiheitsrechten etc. dann ist die nächste Welle auch durch, bevor alle geimpft sind.



      Ich stelle mir oft die Frage, wieso die FDP immer als wirtschaftskompetent wahrgenommen wird. Jedes Unternehmen das so kurzsichtig agiert und obendrein nur prozyklisch, würde sehr schnell Probleme bekommen....

  • Dann müsste man auch die Airbagpflicht abschaffen, den Airbags schützen „nur vor einem schweren Verlauf“ bei Verkehrsunfällen. Kopfweh, Kratzer und kaputte Knie bekommt man ja trotzdem. Und viele Eltern rechnen - vergleichsweise gelassen - täglich damit, dass eines ihrer Kinder in einen Verkehrsunfall verwickelt ist … Ich hoffe Sie merken, Frau Mertins, dass Ihr Argument hinkt und Impfungen sowie Airbags weiter essentiell sind um das schlimmste zu verhindern … und die Pandemie zu beenden.

    • @MmhKay:

      Es gibt eine Airbagpflicht in D? Ich glaube nicht.

      • @AusBerlin:

        Sorry, falsch ausgedrückt, ich meinte de-facto-Airbagpflicht: andere Länder wie die USA haben dafür gesorgt dass wir in Deutschland in 98% der Autos Airbags haben (S. 36 dipbt.bundestag.de...9/261/1926135.pdf)

        • @MmhKay:

          Ich halte Airbags für ein gutes Mittel gegen schwere Verletzungen, genau wie Motorrad-/Fahrradhelme und die Impfung, deshalb ist Ihre Logik auch völlig korrekt.

      • @AusBerlin:

        Gurtpflicht ist hier besser. Die Logik ist jedoch völlig korrekt.

        • @Suryo:

          Ja, die Logik ist völlig korrekt.

  • eine Frage stelle ich mir seit einiger Zeit, warum werden die Impfquoten in den Nachrichten soll ungenau wiedergegeben? Es heißt oftmals die Impfquote läge bei rund 75%, indirekt schwingt dann oft mit, 25% sind dann wohl Impfgegner.



    Soweit so schlimm, nur geben die RKI Zahlen ein ganz anderes Bild, ab 60Jahre : 93% ab 70 : 95,5% alle relevanten Altersgruppen liegen über 87% , außer die 30iger die bei 81,9% liegen.



    Anscheinend ist es so, dass die Anzahl der nichtgeimpften unter 18jährigen groß ist und die Impfquote nach unten senkt. da wäre es aber unredlich weiterhin die Impfverweiger so "groß" zu schreiben. Von Kindern verlangt wohl niemand eine Impfung.



    Es wäre wünschenswert , wenn diese Zahlen einmal aufbereitet würden.

    Seite 5



    www.rki.de/DE/Cont...ob=publicationFile

    • @nutzer:

      Die erwähnte Studie basiert auf Daten von 10/21 und auf mind. einmal geimpfte laut Befragung. In der Studie wird klar angesprochen, das hier eine deutliche Überschätzung erfolgt. Manche Menschen sagen halt gern was der andere hören will. Warum sollen Kinder nicht geimpft werden? Der Impfstoff für 0-5jährige soll im Februar in den USA freigegeben werden. Nach der bisherigen Erfahrung brauchen EMA und Stiko nochmal etwa 4 Monate. Bisher hat die zusätzliche Zeit ab er keine Änderung am Impfstoff nötig gemacht.

    • @nutzer:

      Wenn bei Ihnen indirekt oft mitschwingt, dass 25% dann wohl Impfgegner seien, dann stimmt etwas mit Ihrer Wahrnehmung nicht. Neben tatsächlichen Impfgegner, Kindern und nicht "Impfbaren" gibt es auch noch Menschen, denen das ganze komplett am A... vorbei geht. Wieso sollten letztere auf einmal zu denen gehören, die Selbstverantwortung übernehmen, wenn sie das sonst auch nicht tun?

      • @AusBerlin:

        mein Punkt ist, dass die niedrige Gesamtquote möglicherweise durch ungeimpfte u18 zustande kommt und nicht durch ü18 Impfgegner.



        Die Quote der ü18-geimpften ist viel höher als die Gesamtquote. Geht es um die Impfununwilligkeit wird aber oft mit der Gesamtquote argumentiert. Nimmt man diese RKI-zahlen aus dem Link sind es max 15% eher um die 10% ungeimpfter ü18, kein 25% mit denen sonst argumentiert wird. Die Zahl der Impfgegner wird möglicherweise massiv überschätzt. Es wäre einmal eine lohnende Aufgabe dies journalistisch zu recherchieren.

        • @nutzer:

          und zieht man einmal die von Ihnen richtig erwähnten Ungeimpften, die aus allen möglichen anderen Gründen nicht geimpft sind ab, dann kann die Zahl der Quatschdenker noch erheblich kleiner ausfallen...



          aber dazu bräuchte es Zahlen und mal Journalisten die das mit Zeit recherchieren.

    • @nutzer:

      Wegen der heiligen Kuh Deutschlands, dem Datenschutz, konnte leider kein zentrales Impfregister geschaffen werden.

      • @Suryo:

        Falsch. Es hätte eines Beschlusses bedurft, der eben nicht getroffen wurde. Auch wäre eine pseudonymisierte oder gar anonymisierte Registrierung nach Altersdezilen recht einfach.

        Der wesentliche Grund für die ungenauen Zahlen ist die desaströse Organisation der Impfung. Weil Spahn groß tun wollte und weil es ja nix kosten sollte, hat man nicht nur in Impfzentren und nicht klar z.B. nach Alter organisiert geimpft, sondern im Wildwuchs. So ist die Registrierung leider ebenfalls durcheinander geraten.

        Es ist kein Problem des Datenschutz, sondern ein Problem einer wahlkampftaktisch populistisch agierenden Politik.

      • @Suryo:

        Das halte ich für ein Gerücht. Wann soll denn der Versuch ein Impfregister einzuführen der dann am Datenschutz scheiterte gemacht worden sein? Vor der Pandemie gab es schlicht keine Notwendigkeit für so ein Register und in der Pandemie fehlte es dann an Zeit und Resssourcen für die Umsetzung. Mal ganz abgesehen davon, dass es ja durchaus auch die Möglichkeit gäbe Informationen zum Impfstatus dezentralisiert und ggf. von den Stammdaten separiert zu speichern womit sich die Gefahr von Datenlecks und Missbrauch erheblich reduzieren würde.



        Dass Datenschutz ständig als Argument für mangelnde Innovation und fehlende Digitalisierung herhalten muss ist nichts als eine faule Ausrede. Für fast alle Anforderungen lassen sich datenschutzfreundliche Architekturen und Lösungen finden die vermeiden, dass es zu gläsernen Bürger*innen kommt.

        • @Ingo Bernable:

          Jeder Datenschutz bremst die Nutzbarkeit von Daten und ist daher innovationsfeindlich aber zum Persönlichkeitsschutz sinnvoll. Das muss sinnvoll abgewogen werden. In Deutschland wird da Hysterie geschürt. Google hat ihre Bewegungsdaten unserem Staat anonymisiert bereitgestellt. Denn bei Google haben die Menschen kein Datenschutzproblem, sie bekommen für Ihre Daten ja ein paar Glasperlen geschenkt.

          • @jogi19:

            Daten werden immer zweckgebunden erhoben und der Datenschutz soll uA sicherstellen, dass sie auch nur zu diesem Zweck verwendet werden. Das bedeutet aber auch, dass die Nutzbarkeit für diesen Zweck eben nicht eingeschränkt ist, also auch nicht "innovationsfeindlich". Datenbestände für beliebige andere Zwecke zu verwenden ist keine Innovation, sondern ein Missbrauch dieser Daten.

        • @Ingo Bernable:

          Wie haben andere Länder das denn hingekriegt?

          Wäre es nicht möglich gewesen, hier mit den Krankenkassen zusammenzuarbeiten? Die haben doch auch sonst alle Infos über Impfungen.

          • @Suryo:

            Das wäre, mit passender Rechtsgrundlage, sicher eine denkbare Möglichkeit gewesen, hat allerdings mit der Einrichtung eins zentralen Impfregisters und dessen von ihnen kritsierter Verhinderung aufgrund angeblicher Datenschutzbedenken nicht sehr viel zu tun.

  • Mein Gott Frau Mertens, "....nur noch...." im Ernst?

    Schauen Sie sich einfach mal die Tabelle 3 auf Seite 26 an:



    www.rki.de/DE/Cont...ob=publicationFile

    Der Anteil der Ungeimpften in der Altersgruppe ab 60 an den Infektionen Gesamt liegt aktuell bei 27%.



    Im Krankenhaus landen dann 53%, intensiv liegen 70% Ungeimpfte und wenn es ums sterben geht sind es bei den Covid Patienten 62% der Ungeimpften.

    Klingt ja nicht weiter dramatisch... oder?

    In der Altersgruppe sind fast 90% Geimpft. Vereinfacht ist das ein Faktor 10.

    Damit ist die Wahrscheinlichkeit in dieser Altersgruppe (im Vergleich zu den Geimpften) als Ungeimpfter zu erkranken etwa 3,7 mal so groß, die Wahrscheinlichkeit auf einen Krankenhausaufenthalt 11x so groß, die Chance auf einen Intensivaufenthalt 23x so groß und die Wahrscheinlichkeit zu sterben 16x mal so groß, wobei für die letzte Zahl die Anzahl der Stichproben aktuell zum Glück zu klein ist um da eine gesicherte Aussage zu treffen.

    Bringen Sie doch einfach mal rüber, wie gut die Impfung schützt obwohl sie nicht speziell für diese Variante gemacht wurde.

    Gruß vom Mondlicht

    • @Moonlight:

      Was Sie vergessen ist Folgendes: der Status geimpft, ist leider nur ein temporärer. Mit jedem Tag lässt der Schutz nach, um nach 6 Monaten nur noch marginal vorhanden zu sein. Der Status ungeimpft ist zwar stabiler, aber durch zwischenzeitliche Infektionen auch veränderbar. Somit nähert sich der Immunstatus aller ( geimpft und ungeimpft) mit der Zeit einander an. Krankheits- und Todeszahlen nähern sich mit etwas zeitlichem Verzug eben auch. Die Retrospektive bildet das im Moment nicht ab. Wenn man jetzt noch verschiedene Virusvarianten hinzunimmt, wird es noch undeutlicher, denn es ist ja möglich, dass dadurch die Wertigkeit von Impfungen oder des Genesenseins oder der jeweiligen Kombinationen verändert.

      Am Ende führt es dazu, dass weder Impfpflicht noch Dauereinschränkungen für einzelne Gruppen oder alle gerechtfertigt sind.

      • @TazTiz:

        Na ja das Immunsystem lernt die Immunantwort und speichert die Reaktion fürs ganze Leben (T-Zellen), insbesondere durch Mehrfachkontakte, deswegen werden die meisten Impfungen mehrfach gemacht und dann wenn nötig alle paar Jahre aufgefrischt. Der Impfschutz ist nicht so flüchtig wie es wegen dem Impfstatus scheint.



        Das was schnell abklingt sind die Antikörper, die sind nach drei Monaten schon deutlich weniger und nach 6 Monaten weg. Die Immun-Reaktion auf erneuten Kontakt mit dem Virus ist aber bei einem Geimpften oder Genesenen deutlich schneller am Start wegen den T-Lymphozyten.



        Die geimpften haben dadurch auch wenn die Antikörper weg sind einen entscheidenden Vorsprung.



        Der "Impfstatus" und das damit verbundene Boostern ist ein Instrument um gegen die Infektionswelle zu arbeiten.



        Ich denke es wird noch für ein paar Jahre sinnvoll sein sich am Herbstende, Winteranfang gegen die neuen Varianten impfen zu lassen um gut durch den Winter zu kommen.

      • @TazTiz:

        ...ich mach mir die Welt widiwidi wie sie mir gefällt...

  • Es geht bei der Impfung schon seit Beginn um die Reduzierung schwerer Verläufe, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Deshalb auch die anderen Maßnahmen. Haben Sie die letzten 2 Jahre verschlafen?

    • @Gnutellabrot Merz:

      Man kann es anscheinend nicht oft genug sagen, danke!

  • "So wird auch jetzt noch über die Impfpflicht diskutiert, als hätte sie noch Chancen in einer Zeit, in der eine Impfung weder vor Ansteckung noch vor Erkrankung schützt."



    Das stimmt so nicht. Die Impfung schützt schon gegen Covid-19. Allerdings kommt es auf die Aktualität des Impfschutzes an. Auffrischimpfungen machen nicht nur einen großen Unterschied sondern vermindern auch das Ansteckungsrisiko. Siehe:



    "Die verminderte Impfeffktivität bei den Erwachsenen könne für ein Nachlassen der Schutzwirkung über die Zeit sprechen, da in der Bevölkerung der Anteil derjenigen wachse, die vor mehr als sechs Monaten geimpft wurden.



    Vergleicht man für diese Altersgruppe nur die Personen mit Auffrischungsimpfung, unterstützt das diese Theorie. Bei den Menschen mit Booster-Impfung ist die Schutzwirkung wieder ausgeprägter: Unter den 18- bis 59-Jährigen Omikron-Infizierten gab es nur 25 Prozent mit Auffrischungsimpfung, obwohl am 19. Januar 49,6 Prozent der Bevölkerung in dieser Altersgruppe bereits geboostert waren."[1]



    Desweiteren ist die Impfpflicht perspektivisch angelegt, da davon ausgegangen wird, dass der bisherige Anteil der Immunisierung in der Gesellschaft nicht ausreicht und effektiv genug ist. Die Imfpung macht jetzt einen Unterschied und es kann davon ausgegangen werden, dass aktueller Impfschutz in der Breite eine Vorsorge ist, die nicht einfach so beiseite geschoben werden sollte. Schade, dass Silke Mertins dabei mitmacht, den falschen Eindruck zu bestärken. Eine Impfpflicht hat den Vorteil, dass verbindlich und zum notwendigen zur Impfung motiviert würde. Sie würde vielen helfen, die bezüglich Impfschutz und Impfung nachlässig geworden oder damit überfordert sind.



    "Auch eine höhere Impfquote, das wissen wir ja längst, kann sie nicht schützen. "



    Nein. Siehe oben. Durch Wiederholung wird die Aussage nicht richtig.



    [1] correctiv.org/fakt...en-als-ungeimpfte/

  • Entschuldigung, Frau Mertins, aber wann haben sie sich zuletzt mit den aktuellen Studien, Statistiken und Einlassungen von ausgewiesenen Fachleuten beschäftigt? Bitte auf den aktuellen Stand bringen...

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Ich hab mich nicht damit abgefunden über kurz oder lang zu erkranken.



    Infizieren okay, aber krank werden ist kein Ziel für mich.

  • Wie recht Sie haben!



    Aber erwarten wir nicht zu viel von unseren Politkern und der öffentlichen Verwaltung. Die können in der Regel nur Verwaltung aber nicht Entwicklung und sind daher auch mit solchen Situationen überfordert, weshalb sie dann auch immer hinterherlaufen und nie vor die Welle kommen. Weil sie nur verwalten und nicht gestalten.



    Daher fällt es ihnen auch schwer von den Grundgesetzeinschränkungen wieder abzulassen. Die Unfähigkeit in der Gestaltung zeigt sich auch in dem Versuch Gesetzte zu entwickeln, die mit massiven handwerklichen Fehlern abgestimmt, und von den Gerichten wieder einkassiert werden. Ohne Lobbyisten und geführt von Managern aus der privaten Wirtschaft wird das in der Regel nichts. Siehe z.B. Gerhard Schröder, Manuela Schwesig, etc.

  • Wie steht es um die Weiterentwicklung von gegen Omikron-gerichteten Impfstoffen?



    Dann müssen die Schutzmaßnahmen für gefährdete Personen aber weiter angewendet werden.

  • Nun muss ich mich doch sehr wundern über diesen Artikel und kann den Kommentaren von Zerolo und Bernable nur beipflichten.



    Darüberhinaus ist eine Omikron-spezifische Impfstoffanpassung seit Monaten in Arbeit und für die nahe Zukunft zu erwarten (ja, eben Dank der mRNA-Technik geht das so flott).



    Dies sollte weitere Vorteile bringen.



    Was unter all diesen Aspekten "aus der Zeit gefallen" sein soll, entzieht sich meinem Verstand.

  • "„Spritze oder Corona“ die Überzeugungsformel. In einer Zeit, wo sich hunderttausende Menschen trotz Impfung und Booster mit dem Virus anstecken, wirkt das lächerlich, wenn nicht gar irreführend."

    Müssen wir uns echt auf so einem niedrigen Nivieau unterhalten?

    Richtig ist:



    Die Impfstoffe schützen vor einer SCHWEREN Infektion. Und das sehr sehr gut. Außerdem sinkt die Virenlast drastisch.

    Damit sollte die Diskussion und normalen Menschen beendet sein.

  • " in einer Zeit, in der eine Impfung weder vor Ansteckung noch vor Erkrankung schützt."

    Eine Impfung kann NIE vor einer Ansteckung schützen und in den meisten Fällen kommt es auch zu irgendeiner Art Erkrankung.

    Wer was anderes kommuniziert hat, hat keine Ahnung von Medizin oder die Leute haben das in blinder Hoffnung so interpretiert.

    Aber gerade der milde Verlauf ist das, was ICH mir wünsche. Und hoffentlich dann keine oder geringe LongCovid-Effekte.



    Denn dann baut mein Körper wieder eigene Abwehrkräfte auf, ohne dass ich fürchten muss, auf der Intensiv zu landen.

    Die Impfung ist im Prinzip wie Schneeketten oder Spikes: die verhindern den Winter nicht, aber dass ich Vollgas gegen nen Baum fahre.

  • Sorry, das ist Quatsch. Es ist wohl relativ gesichert, dass mensch zwar nach Booster sich auch mit Covid anstecken kann, dass aber der Verlauf /dramatisch/ anders ist. In der erdrückenden Mehrheit der Fälle:

    www.rki.de/DE/Cont...senennachweis.html



    www.ndr.de/nachric...oronaskript360.pdf

    Bleibt bitte auf dem Boden der Tatsachen.

    Von Long Covid übrigens, ganz zu schweigen:

    nitter.namazso.eu/...479928423783018506

    (ja, der Impfschutz ist wahrscheinlich in Bezug auf Long Covid wichtiger).

    • @tomás zerolo:

      Und wo steht das im Widerspruch mit dem Text oben? Da steht doch auch, dass die Impfung den Einzelnen durchaus vor einem schweren Verlauf schützt, aber eben nicht vor Ansteckung daher auch kaum der Weg "aus der Pandemie" sein kann. Man schützt sich mit der Impfung selbst, was gut genug ist - und ein wenig die Krankenhäuser (weil man dort wahrscheinlich nicht landen wird).

      Daher stimme ich dem Text oben vollständig zu. Eine Impfpflicht geht an den heutigen Realitäten extrem vorbei und es ist erstaunlich, dass die Politik das zu ignorieren scheint.

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @tomás zerolo:

      Kann Ihnen nur beipflichten. Es gibt zwei Themen, bei denen einige einfach nur noch hohldrehen.



      ... um den Mainstream nicht zu verpassen.

  • "Es geht nunmehr nur noch um den Schutz vor einem schweren Verlauf."



    Warum "nur noch"? Gäbe es keine schweren Verläufe wären Schutzmaßnahmen, Lockdowns, etc. ja schon vor zwei Jahren überflüssig gewesen. Allein gestern sind 242 Menschen an Corona gestorben und die allermeisten davon würden noch leben wenn sie geimpft gewesen wären.



    "Im wahren Leben hingegen hat Corona längst seinen Schrecken verloren."



    Weil sich offenbar inzwischen zu Viele daran gewöhnt haben jeden Tag ein paar hundert Menschenleben an das Virus zu verlieren obwohl das inzwischen recht einfach zu vermeiden wäre.



    "Eltern rechnen – vergleichsweise gelassen – täglich damit, dass eins ihrer Kinder mit der Infektion nach Hause kommt."



    Und einige dieser Eltern werden dann - vermutlich wenig gelassen - mit ansehen müssen wie die Erkrankung doch ein schweren oder gar tödlichen Verlauf nimmt obwohl das Kind eben nicht zu einer vulnerablen Gruppe gehörte. Und nicht wenige andere Eltern werden erleben, dass nach dem leichten Verlauf ein Post-Covid-Syndrom zurückbleibt von dem sich immer noch nicht klar voraussagen lässt in welchem Zeitraum oder ob überhaupt es ausheilt.



    Bislang dachte man hierzulande nach jeder Welle, dass das die letzte war um dann von der folgenden um so heftiger überrollt zu werden. Bei 50er-Inzidenzen war der Lockdown unausweichlich, bei 100 griff die Bundesnotbremse und bei 1400 reden alle von Lockerungen? Wie oft will man die selben Fehler denn noch wiederholen? Im nächsten Herbst stehen wir dann wieder mit Rho, Zeta oder Omega und noch immer 1/4 Ungeimpften schön blöd da.

    • @Ingo Bernable:

      Ich verstehe auch nicht ganz wie Eltern gelassen sein können, wenn es eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt das ihr Kind chronisch krank wird. Da es noch keine Daten Gibt wie Omikron sich bei Long Covid verhält und wie sich das wiederum bei Kindern verhält ist man also völlig im Unklaren. Aber ich kann mir nicht vorstellen, oder nur nachvollziehen, wie Eltern es in Ordnung finden, dass ihr Kind eventuell Herz und Lungenprobleme, Brainfog und Erschöpfung davon trägt nur weil man sich in unserer Gesellschaft zwischen Bildung und Gesundheit entscheiden muss (bzw. nicht weil es ja die Präsenzpflicht gibt). Es müsste eigentlich schon daran gearbeitet werden wie man mit den vielen Kindern mit Brainfog schulisch umgeht. Ich meine die können ja nun wirklich nichts dafür,immerhin werden sie quasi gezwungen krank zu werden...

    • @Ingo Bernable:

      Das irritiert mich auch. Zum einen stimmt die Aussage nicht, wie ich weiter oben darlegte. Zum anderen sollte nicht die Effektivität des Impfschutzes vergessen werden und dass dieser zur Entlastung des überstrapazierten Gesundheitssystems[1] beiträgt.



      [1] taz.de/Charite-Obe...Kliniken/!5834697/

    • @Ingo Bernable:

      Ich frage mich, wo die von Ihnen genannten 1/4 Ungeimpften herkommen? Neulich war die Impfquote schon bei 80%, davor war sogar noch offiziell von einer auf 5% geschätzten Dunkelziffer nicht in die Statistik eingegangener Geimpfter die Rede, d.h. es wären demnach bereits 85% vollständig geimpft, Sie schreiben aber von 25% Ungeimpften. Klar gibt es vielleicht 25% Ungeboosterte, aber 10%-Punkte davon gehören demnach zu den vollständig Geimpften.

      Im plädiere für den Goldenen Kompromiss: NUR DER ERSTE IMPF-PIEKS SEI VERPFLICHTEND FÜR ALLE!

      Denn, das ist die früheste, die älteste und damit sicherste Erkenntnis über die von jeglicher Impflicht so in die Quere kommend Denkenden so beargwöhnten mRNA-Impfstoffe: Der erste Pieks bewirkt bereits eine drastische Verringerung der Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Verlaufs. Zu soviel Selbstschutz kann man in einer letzten Impfkampagne noch etliche Holzköppe erweichen, mehr geht bei diesem so vollstens bewusst in die Irre geirrten Bevölkerungsteil einfach beim besten Willen und Zureden nicht. Und Kampagnen gegen den ersten Impfpieks müssen für 2, 3 Monate verboten werden! Dann geht auch ein bißchen mehr als Bußgelder für Ungeimpfte, auch richtige Strafen gegen Kampagnenführer wären dann drin.

      Ich persönlich konnte mich dem gesellschaftlichen Druck zur Booster-Impfung allein aus dem sozialen Umfeld nicht entziehen, sonst wär ich auch noch eine Weile mit dem "vollständigen" (nun nicht mehr vollständigen) Zweifachpieks-Impfschutz glücklich gewesen.

      Gerade wurde gemeldet, dass Lauterbach zuviel Boosterimpfstoff bestellt hat und das Zeug vernichtet werde musste. Und ärmere Länder wurden für unseren Boosterluxus bestraft - die hätten den Impfstoff, den Lauterbach zuviel hatte, gerne bekommen, solange er noch frisch gewesen ist. Quo vadis, armes Deutschland?

    • @Ingo Bernable:

      2024 wird's ! Denn nach Omega kann ja nix mehr kommen ...

  • Die meisten Menschen sind froh, dass Covid seinen Schrecken verloren hat. Selbst wenn die Infektiösität noch weiter steigen sollte, es ist egal. Es gibt immer weniger, die noch nicht erkrankt sind. Zu den offiziellen 12,5 Millionen wird vermutlich noch eine gewaltige Dunkelziffer kommen. Je schneller, die Durchseuchung passiert, um so besser. Derzeit sind die meisten noch mit gutem Impfschutz versehen, da ist eine Infektion in den allermeisten Fällen harmlos. Man kann krank werden, aber es ist nicht so dramatisch und gar nicht mehr tödlich.

    Die Hysteriker von No-Covid und die Spinner der Querdenker dürfen nicht weiter den Diskurs bestimmen. Es ist Zeit sich von Covid als Taktgeber der Gesllschaft zu verabschieden.

  • "Es geht nunmehr nur noch um den Schutz vor einem schweren Verlauf. "

    na, das ist doch was!

    • @nutzer:

      Tja, hilft ja auch der Minderjährigen in Silke Mertins' Infektiongemeischaft, dass/falls zumindest die dort anwesende Volljährige geimpft ist: Die Gefahr des gegenseitigen Ansteckens ist zumindest reduziert. Die hier aufgeführten Argumente gegen die Impfpflicht ziehen also nicht so richtig. Gegen die ganze Pflicht-Kampagne gibt's dennoch viel einzuwenden. Und parlamentarisch zerfranst sie grade eh - was mich beruhigt.

    • @nutzer:

      Gestern sind 242 Menschen an (oder mit?) Corona verstorben. Das ist natürlich bedauerlich. Aber wenn diese Menschen ungeimpft gestorben sind, dann war das unzweifelhaft deren freie Entscheidung nicht geimpft zu sein - so what? Bezüglich der Kinder zeichnen Sie ein klar falsches Bild. Die Wahrscheinlichkeit für ein ungeimpftes aber gesundes Kind an C19 zu sterben geht gegen Null. Schauen sich einfach Daten der WHO oder z.B. britischer Universitäten an.

    • @nutzer:

      Klar ist das was. Aber vor einem schweren Verlauf schützt man sich selbst - das ist die Aussage des Artikels. Man schützt mit der Impfung aber nicht oder nur unwesentlich andere.

      • @Dr. McSchreck:

        und @ "so what"-Nachtsonne. Die ganzen anderen, die wg. Corona schon Monate auf Behandlungen warten müssen - die schützt mensch durchaus durchs Geimpft-Sein. Und die unter Corona kämpfenden Pfleger und Ärzte. Und die Angehörigen COVID-Erkrankter auch. Und die wahrscheinlich durchs Impfen verküzte Infektiosität schützt statistisch auch. Und die wahrscheinlich geringere Virenlast. Nur absoluten Schutz, den gibt's halt nicht. Hat's auch bei Impfungen nie gegeben.