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Bedingungsloses GrundeinkommenDrei Jahre nichts müssen müssen

Verjubeln, investieren, sparen? 122 Leute bekommen 1.200 Euro monatlich zusätzlich zum normalen Einkommen geschenkt. Wie verändert das ihr Leben?

Michael Bohmeyer, Initiator des Vereins „Mein Grundeinkommen“ Foto: Jörg Ratzsch/dpa

Berlin taz | Irritiert betrachteten die wenigen Tou­ris­t:in­nen am Dienstag das Gerät, das eigentlich nichts am Rande der Reichstagswiese in Berlin zu suchen hatte. Der gelb-rot-grüne Bankautomat spuckte geldscheinähnliche Papiere aus, allerdings mit der ungewöhlichen Notierung von 1.200 Euro. Symbolträchtige Fotos mit dem Bundestag im Hintergrund erschufen so die Or­ga­ni­sa­to­r:in­nen des Pilotprojekts Grundeinkommen.

Völlig real waren dagegen die Überweisungen von jeweils 1.200 Euro, die die 122 Teilnehmenden des wissenschaftlichen Experiments ebenfalls am Dienstag erstmals erhielten. Jeden Monat bekommen sie nun diesen Betrag geschenkt, drei Jahre lang, finanziert aus privaten Spenden. Das Geld fließt zusätzlich zu den normalen Einkünften der Empfänger:innen. Diese können es verjubeln, investieren, verleben oder sparen. Bedingungen sind daran nicht geknüpft.

Denn genau darum geht es: Wie verhalten sich Menschen, wenn sie ein sogenanntes bedingungsloses Grundeinkommen beziehen, das sie auf bescheidenem Niveau von allen materiellen Sorgen befreit? Macht es sie faul, oder spornt es sie an? Psychologieprofessorin Susann Fiedler, die das Pilotprojekt wissenschaftlich begleitet, tippt eher auf Letzteres.

Ein solches Forschungsprojekt findet hierzulande zum ersten Mal statt. Es ist ein Ergebnis der Debatte, die Mitte der 2000er Jahre durch die Einführung von Hartz IV begann. Die Kritik am Sozialsystem verstummt seitdem nicht mehr.

Neue Dynamik in einer alten Debatte

Und neue Aspekte kommen hinzu: „Wir stehen vor großen Herausforderungen in einer digitalisierten Arbeitswelt, für die wir bisher keine Lösungen haben“, sagte Michael Bohmeyer vom Verein Mein Grundeinkommen. Er meint: Wovon sollen in Zukunft die Beschäftigten leben, die eventuell von intelligenten Maschinen wegrationalisiert werden?

Als die Or­ga­ni­sa­to­r:in­nen im vergangenen August zur Bewerbung aufriefen, meldeten sich sagenhafte 2,1 Millionen Leute, die teilnehmen wollten. Aus ihnen wurden 1.500 Personen ausgewählt – 1.378 als Vergleichsgruppe, die kein Grundeinkommen erhalten, und eben die 122 Glücklichen. Das sind nun ausschließlich Einpersonenhaushalte zwischen 21 und 40 Jahren, die normalerweise zwischen 1.200 und 2.600 Euro netto monatlich zur Verfügung haben.

Die „Mitte der Gesellschaft“ im Blick

Menschen, die in Armut leben oder Niedriglöhne erhalten, sind nur am Rande beteiligt. Jürgen Schupp, Soziologe vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), ­begründete das so: „Wir zielen in die Mitte der Gesellschaft.“ Es gehe darum, den Umgang der Mittelschicht mit einem ­Grundeinkommen zu erforschen.

„Unser Experiment passt in die Zeit, weil die Coronakrise auch Schwächen des aktuellen sozialen Sicherungssystems verdeutlicht hat“, sagte Schupp außerdem. Im vergangenen Jahr senkte die Bundesregierung die Hürden für Hartz IV, doch viele Selbstständige verschmähten das Angebot trotzdem. Unter anderem deshalb erhielt die Aktivistin Susanne Wiest 2020 rund 176.000 Unterschriften für ihre Grundeinkommen-Petition. Solche Initativen machen Druck auf die Politik. Im Grundsatzprogramm der Grünen heißt es neuerdings: „Wir orientieren uns an der Leitidee eines Bedingungslosen Grundeinkommens.“ Die Linkspartei plant im kommenden Jahr ­einen Mitgliederentscheid.

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158 Kommentare

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  • Also ich muss ganz ehrlich sagen, daß ich, wenn ich es nicht müsste, nicht arbeiten würde. 1.200 Euro wären mir aber glaube ich zu wenig. Da würde ich vlt auf 50% runtergehen. Ich bin zwar für ein Grundeinkommen, aber wenn ich von mir selbst ausgehe würde es sicherlich meine Bequemlichkeit (ich will nicht sagen Faulheit) schüren. Wenn ich das gleich Geld wie mit arbeiten bekommen könnte, würde ich nie wieder arbeiten. Da hätte ich andere Pläne :)

    • @Nobodys Hero:

      Das trifft genau den Punkt !



      Und selbst ich als Gutverdiener würde mir dann vielleicht gönnen, 5 Jahre früher in Rente zu gehen, da mein Vermögen mit dem BGE unangetastet bliebe und ich es mir damit leisten könnte.



      Unter dem Strich wäre das BGE somit ein gesellschaftlicher Leistungskiller, weil wir Menschen nun mal sind wie wir sind - wir alle gleichermaßen !

  • Würde Arbeit angemessen bezahlt werden würde sich kein Mensch für ein BGE interessieren.

    • @Sven81:

      das trifft den Nagel genau auf den Kopf!

  • Ich weiß nicht, was diese Studie unter völlig falschen Rahmenbedingungen für Erkenntnisse bringen soll .... das hatten wir doch alles schon mal in einem größeren Rahmen.



    Gemäß dem Motto "Jeder nach seinen Bedürfnissen" sollte der Sozialismus den Weg zum Kommunismus ebnen - wie dieses Experiment endete, kann jeder DDR-Bürger hinreichend erklären.



    Ich bin 1989 nicht auf die Straße gegangen, um 2021 dem Kommunismus näher zu sein, als ihn die DDR jemals war.



    Es gibt reichlich Fime bei YouTube zum Ende der DDR - schaut sie Euch an und ihr bekommt eine sehr gute Vorstellung von so einem Experiment unter ganzstaatlichen Bedingungen !

    • @RaHa:

      Stimme dir zu. 3 Jahre sagt wenig aus. Daran kann man eben nicht schließen, wie sich Leute wirklich verhalten. Nur wenn es ein Leben lang wäre, wäre es aussagekräftig. Worauf man schließen könnte, wäre, wie verhalten sich Menschen bei einem auf 3 Jahre befristetes BGE.

    • @RaHa:

      nun ja, in allen real existierenden Versionen von Sozialismus oder Kommunismus galt Arbeitspflicht und die Planwirtschaft bestimmte, was und wie produziert worden ist.



      So ziemlich das Gegenteil eines BGE-Regimes.

      • @Eric Manneschmidt:

        Formal stimmt das, aber unter dem Strich standen Gleichmacherei und Ausheblung des Leistungsprinzips für den Sozialismus.



        Und genau das wäre mit dem BGE über einen längeren Zeitraum absolut identisch, zumindest solange sich nichts daran ändert, dass nur ganze 15% (Tendenz abnehmend) als Transfergeber zur Finanzierung infrage kommen.



        Alles darunter liegende gleicht sich einkommensmäßig zwangsläufig an und wird somit unweigerlich zur Leistunsbremse, was dazu führt, den 15% noch tiefer in die Tasche greifen zu müssen, bis auch die die Lust an diesem Experiment verlieren und selbst ins BGE abrutschen.



        Damit wären wir dann wieder beim Sozialismus.



        Die Pflicht zur Arbeit würde ich übrigens gut finden - schon jetzt ;-)

  • Ein BGE das Deutschland isoliert einführt ist in einer globalisierten Welt garantiert zum Scheitern verurteilt.

    Hier mal ein Szenario dass ich mir grade aus der Unterseite gezogen habe:



    Angenommen, ein BGE würde durch viel höhere Steuern finanziert oder gar irgendwie mit dem Gehalt verrechnet:







    Leistungsträger, die sonst gute Steuern hier bezahlen, würden in Scharen das Land verlassen wenn es für sie in Summe einen Wohlstandsverlust bedeutet (auch ich vmtl.), selbiges gilt für Arbeitgeber v.a. in der Forschung und Produktion die hier deswegen die erforderlichen Fachkräfte nicht mehr finden oder nur zu massiv höheren Gehältern. Vieles wird sich eben nicht mit KI automatisieren lassen, am wenigsten innovative Forschung usw. Gleichzeitig gäbe es vmtl keinen Grund für Kündigungsschutz mehr, sodass alle Arbeiter die über das BGE hinaus Verpflichtungen haben in massiver Unsicherheit leben würden. Dadurch werden Innovationskraft und die wirtschaftliche Zukunft zerstört und Deutschland zu einem reinen Konsumentenland mit gedruckter Staatsknete, die gleichzeitig an Wert verlieren würde: So steigen die Preise für Dienstleistungen und Produkte jeglicher Art massiv, da die Arbeitgeber ja nun deutlich höhere Löhne geben müssen um die Leute zu motivieren für sie zu arbeiten, wodurch ein Großteil des BGEs eh aufgefressen würde. Mieten, Energiekosten und Hauspreise dürften vmtl auch massiv ansteigen, während Sozialleistungen wie Bezahlung der Wohnung bei H4 entfallen. Die (Zusatz?) Renten für die Millionen von Arbeitnehmern seit Jahrzehnten einzahlen verlören massiv an Wert. Das Gesundheitssystem würde implodieren, da die Krankenkassen massiv unterfinanziert sein würden.



    Summa summarum würde ein vorher armer weiterhin arm bleiben und die Reichen juckts nicht, die habens ja schon oder (bei Geld) transferieren es einfach weg.



    Erschwerend wird es zu einer massiven Zuwanderung aus anderen Ländern in die BGE-Hängematte kommen, was die Finanzlage weiter massiv verschärfen dürfte.

  • Ein BGE würde mich sehr beruhigen.

    Dann ist am Ende des Monats auf jeden Fall wieder Geld da und ich muss nicht, unbedingt, einen neuen Auftrag haben, um meine monatlichen Kosten zu zahlen.



    Es ist nämlich nicht einfach, gerade bei dieser Pandemi, andauernd Aufträge zu haben und bei der "Staatlichen Wirtschaftshilfe" durch Raster gefallen zu sein. Mit dem BGE hätte ich auf jeden Fall immer genügend Geld für Miete, Krankenkasse und Rentenzahlung übrig..

  • Man muss auch mal beim BGE über den Tellerrand schauen. Schliesslich gibt es immer weniger Arbeit, wo noch ein Mensch gebraucht wird. Und da muss der Staat sich Gedanken machen, wie er seine Bürger finanzieren will. Das BGE ist nur der erste Schritt - zur Finanzierung muss er an die Unternehmen ran, die in einem Land den Umsatz machen. Da darf es keine Steueroase mehr geben. Hier den Umsatz gemacht bedeutet, hier die Steuern zahlen. Das wird der dickste Brocken.

    • @Michael Klein:

      "Schliesslich gibt es immer weniger Arbeit, wo noch ein Mensch gebraucht wird."

      Wird oft gesagt, stimmt aber so nicht. Es fallen zwar Tätigkeiten weg, aber es entstehen auch neue.

  • Das Problem ist: Damit würde der Euro seine Deckung verlieren und wertlos werden. Der Staat würde also bei einem bedingungslosen Grundeinkommen wertloses Papier verteilen.

    • @Samuel Speitelsbach:

      Der Euro würde seine Deckung verlieren, wenn niemand mehr arbeiten würde. Aber warum sollte dieser Fall eintreten?



      Für die Leute im Niedrigeinkommensbereich würde sich Arbeit endlich lohnen, weil Erwerbseinkommen nicht vom BGE abgezogen werden.



      Für Leute im höheren Einkommensbereich besteht weiterhin die Notwendigkeit zu Erwerbsarbeit, wenn sie ihren Lebensstandard halten wollen (was ja sehr wahrscheinlich ist).



      Außerdem ist es extrem langweilig, den ganzen Tag auf der Couch zu hocken und sich schlechtes Fernsehprogramm einzufahren.

    • @Samuel Speitelsbach:

      Inwiefern "wertlos"?



      Es ändern sich doch nur die Bedingungen des Einkommens, nicht aber das Einkommen selbst.

    • @Samuel Speitelsbach:

      auch möglich ...



      PS, das Experiment gab es vor Jahren in Finnland.



      Gut recherchiert, oder liebenswert einseitig interpretiert, sieht anders aus, ist aber typisch TAZ.



      Also ,,,

    • @Samuel Speitelsbach:

      Nein.

      • @Gerhard Krause:

        Der Euro hat auch jetzt keine Deckung, nur die EZB bürgt dafür, dass der Euro als Zahlungsmittel anerkannt und verwendbar ist.



        Letztlich ist es das Vertrauen der Geldnutzer, das der EUro etwas wert ist, einen immanenten Wert gibt es nicht. Ebensowenig wie Gold einen Wert hat, nur der Glaube das eine Wert existiert schafft den Wert.



        Das Problem ist ein ganz anderes, wenn ich die gesamt verfügbare Geldmenge, für alle Teilnehmer um Summe X erhöhe, verliert die Währung die Summe X an Kaufwert, (anders sieht es bei ungleichmäßiger Verteilung aus) das wäre Inflation um die Summe X. bis auf ein paar Randeffekte, wäre nichts gewonnen.

        • @nutzer:

          Sie vermischen das Thema des anderen Users mit allgemeinen Ausführungen zu Geld. Können Sie sich bitte entscheiden, woran Sie (Ihr Ergebnis) anknüpfen? Da mir von Ihnen nur ein abstraktes "Wert" zu analysieren bleibt, kann ich nur ebenso abstrakt antworten: das gesetzliche Zahlungsmittel ist unbeschadet weiterer Interessensausgleiche (zB Arbeit gegen Arbeit) immer etwas Wert. Selbst wenn es nur für einen "Strafzettel" taugt.

  • Das ist aber auch extrem viel, in der heutigen Welt zwar wenig, wer aber in Deutschland 40 Jahre im Dienstleistungsgewerbe gearbeitet hat, der hat deutlich weniger, denn bei 1000 Euro Rente gehen für Kranken und Pflegeversicherung 150 Euro ab und so nebenbei sind die Renten Steuerpflichtig, also dazuverdienen wird teuer. Die durchschnittlicher Erwerbsminderungss/arbeitsunfähigkeitsrente liegt so bei 750 Euro Brutto, da geht Kranken und Pflegeversicherung auch von ab. Davon müssen in DE viele Leben und haben den Nachteil, das bei Wohngeld die Bruttorente zählt, also die 1000 Euro und nicht die 850 die Ausgezahlt werden.

    • @udo123:

      Eher umgekehrt: Was dem Durchschnittsverdiener zur Verfügung steht, ist extrem wenig, ganz besonders



      mit Blick auf die Produktivleistung.

  • 0G
    02854 (Profil gelöscht)

    Das Problem bei solchen "wissenschaftlichen Experimenten" ist doch, das ein BGE über drei Jahre gar nichts aussagt.

    Jeder der Teilnehmer weiß doch, das er spätestens in drei Jahren wieder arbeiten muss und verhält sich dementsprechend.

    Das BGE müsste vertraglich zugesichert bis zum Lebensende gezahlt werden. Dann wäre das Verhalten realistisch!

    • @02854 (Profil gelöscht):

      So eine Studie hat natürlich immer begrenzte Aussagekraft, aber aus den anderen Experimenten wissen wir, dass sich durchaus auch in einem Jahr schon etwas ändert für viele der Studienteilnehmer.

    • @02854 (Profil gelöscht):

      Sehe ich auch so. Das Verhalten der Rezipienten ist von ihrer Perspektive abhängig.



      Wenn die Perspektive "nur für drei Jahre" lautet, dann verhalten sie sich auch so, als ob es in drei Jahren eben nichts mehr gibt.

      Ich vermute deshalb, dass es sich mehr um öffentlichkeitswirksame Aktionen handelt, die den Zeitgeist ändern und die Menschen auf die bevorstehende Realität vorbereiten sollen.

      Wie die Abschaffung der Sklaverei, der Kinderarbeit oder das Einführen des Frauenwahlrechts, stößt auch das BGE auf gesellschaftlich konditionierte Denkbarrikaden, die von vielen Mitbürgern noch als "Eingriff in die Natürliche Ordnung der Dinge" empfunden werden.

      Solche gesellschaftlichen Paradigmenwechsel sind eng mit der Gesellschaftsentwicklung verknüpft



      und die braucht Zeit, oft sogar ganze Generationenwechsel, zumal es ja auch Ideologien gibt, die dagegen arbeiten.

    • @02854 (Profil gelöscht):

      Selbst dann wären 122 Menschen zu wenig, um repräsentativ zu sein. Dazu kommt noch, dass eben alle der Mittelschicht angehören und nichts darüber ausgesagt werden könnte, wie es die ganze Volkswirtschaft veränderte, wenn es ein BGE gäbe. Und gerade das ist ja der Knackpunkt. Nicht die persönlichen Befindlichkeiten ausgewählter Mittelschichtsangehöriger.

  • Ich frage mich schon, ob BGE Befürworter wirklich rechnen können. Ein BGE soll ja



    - vor allem Sozialleistungsempfänger besser stellen



    - als Ersatz für HARTZIV usw. dienen, es gibt also nichts anderes mehr.



    Und bei 1200€ in der Großstadt heisst das



    - 600€ Miete (und das ist wenig gerechnet)



    - 150€ Versicherungen



    - 50€ Öffis/Telefon



    -> Bleiben 400€ für den gesamten Rest. Denn BGE heisst NUR das und sonst nix. Was ist daran besser?



    Für mich wärs super. Ich könnte sofort zu Arbeiten aufhören. Also her damit!

    • 0G
      02854 (Profil gelöscht)
      @Sandra Becker:

      Der Krankenkassenanteil sollte von den 400 Euro auch noch gezahlt werden! Bleiben dann 100-200 Euro zum Leben.

      Ein BGE müsste wenigsten 1500 Euro für Singels betragen. Bei Familien natürlich weniger!

    • @Sandra Becker:

      Hallo Sandra



      du hast recht, für viele wird das BGE nicht automatisch einen neuen Geldsegen bedeuten, aber darum geht es primär auch gar nicht.

      Das "B" in BGE steht für "bedingungslos".



      Und das ist die eigentliche Verbesserung: Niemand braucht sich mehr stigmatisierenden Bittsteller-Ritualen unterziehen. Die Entwürdigung durch den H4-Stempel verschwindet. Niemand muss sich um seiner Lebensgrundlagen sorgen, weil



      er für mangelhafte Zusammenarbeit mit dem Jobcenter mit Geldentzug bestraft wird.

      "Strafe für Ungehorsam": Die Entwürdigung und Entmündigung



      der Menschen hätte ein Ende, wo doch der Artikel I im GG lautet:



      "Die Würde des Menschen ist unantastbar".

      Die neoliberale Ideologie hat sich seit Schröder auch in Deutschland durchgesetzt und die Würde des Einzelnen unter die Profitinteressen



      der Unternehmen gestellt.

      Mit einem BGE hätte man also auch eine bedeutend bessere Verhandlungsposition mit Unternehmen, die zuweilen die totale Selbstaufgabe und Anpassung des Individuums für sich fordern.

      Das BGE würde also prinzipiell die Menschenrechte stärken.

      • @ulf kötter:

        Wenn's nur um "bedingungslos" geht, könnte man das genauso gut und viel leichter erreichen, indem man die Sanktionen bei Hartz 4 abschafft. Wurde in vielen Kommunen während Corona defacto schon gemacht.

        Zu weniger Stigmatisierung hat es freilich nicht geführt und das wird es beim BGE auch nicht, weil sich nur das Label ändert. Unter dem Strich wird es nach wie vor diejenigen geben, die nichts zur Wertschöpfung der Gesellschaft beitragen und diejenigen, die das finanzierten müssen. Statt "Hartzer" wird man sie dann eben "BGEler" schimpfen oder so.

      • @ulf kötter:

        "Das BGE würde also prinzipiell die Menschenrechte stärken."

        und genau darum geht es!

        • @Eric Manneschmidt:

          eben, man könnte auch die menschenverachtenden Praktiken bei Hartz4 weglassen. Nur weil Hartz4 als Sozialhilfevermeidungsmaßnahme angelegt ist heißt das doch nicht, dass jetzt ein BGE her muß. Hartz4 muß geändert werden.

          • @nutzer:

            Nun ja, solange man am Erwerbsarbeitszwang festhalten will, braucht man auch Sanktionen, um diesen durchzusetzen.



            Und solange das "Hartz4" nur für Bedürftige sein soll, braucht man eine demütigende und stigmatisierende Bedürftigkeitsprüfung mit Hose runter vor dem Jobcenter (und verdeckter Armut durch Nichtinanspruchnahme).

            Andersrum gesagt: Wenn man die menschenverachtenden Praktiken bei Hartz IV weglässt, landet man ziemlich genau beim BGE.



            Das ist auch die Idee hinter der Initiative sanktionsfrei.de/

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Mit sehr hoher Warscheinlichkeit würden sehr viele Menschen in den Privatiermodus übergehen. Ein Pärchen hätte zusammen 2400,- Netto. Die Mieten würden sogar sinken, weil die Zahl der 1800,-Euro netto Empfängerinnen sinken würde. Würde das Grundeinkommen einen Eigentumsstatus wie Grundbesitz erhalten, würdie Immobilienkaufpreise sinken. Der Status als Einnahmequelle und Sparobjekt wäre reduziert. Körperliche, stupide Schwerarbeit würde teurer werden. Konsum würde etwas reduziert sein, mit positiven Auswirkungen auf die Umwelt.

  • "Drei Jahre nichts müssen müssen" stimmt so ja auch nicht, denn 1200 Euro sind in der heutigen Welt - wo die Miete schon einen Großteil des verfügbaren Geldes verschlingt - nichts. Das BGE wird aber trotzdem irgendwann kommen, denn die Arbeitswelt ändert sich stetig und viele Menschen werden in absehbarer Zukunft als Arbeitskraft nicht mehr gebraucht. Die Wirtschaft steht an der Schwelle zur vierten industriellen Revolution und ein BGE wäre also der nächste logische Schritt, damit es nicht irgendwann zu sozialen Unruhen kommt. Bürger, die auch noch selbstständig denken können, die wissen doch auch, dass die Arbeitslosenquote nur ein Produkt von gut bezahlten Statistikern der BA ist, aber die "Schönung" der Arbeitslosenzahl irgendwann an ihre natürliche Grenze kommt und dann nicht einmal mehr der naivste Bürger solchen Zahlen Glauben schenken wird. Mit einem ersten Schritt in Richtung BGE wäre der Weg aus dieser ganzen Idiotie (Hartz IV und Niedriglohnbereich) aber möglich, nur muss es dafür auch mutige und intelligente Politiker geben, die begreifen, dass in dieser hochtechnisierten Welt, die von Halbleiterphysik und Regelungstechnik beherrscht wird und demnächst auch noch von Robotik und künstliche Intelligenz, es in naher Zukunft ohnehin kaum noch Jobs für den Homo sapiens geben wird und ein BGE geschaffen werden muss, damit der soziale Frieden bewahrt wird. Das BGE ermöglicht sicherlich kein Leben im Luxus, aber vielleicht endlich einmal ein Leben in Würde für diejenigen Menschen, die seit Jahren mit § 10 SGB II in Hilfsarbeiterjobs von der BA-Jobcenter gezwungen werden.

    Das Totschlagargument von BGE-Gegnern ist ja immer: "Das BGE lässt sich nicht finanzieren". Man muss auf Google aber nur einmal "BGE-Rechner" eingeben, da kann man dann sehen wie so eine Finanzierung aussehen könnte. Das BGE ist auch keine intellektuelle Spielerei von einigen Akademikern, sondern eine Notwendigkeit, damit es nicht irgendwann zu einem Aufstand der Besitzlosen kommt.

    • @Ricky-13:

      " eine Notwendigkeit, damit es nicht irgendwann zu einem Aufstand der Besitzlosen kommt."

      wäre es dann nicht viel sinnvoller für höhere Löhne und die Abschaffung von Hartz4 zu streiten anstatt Menschen weiterhin die prekären Anstellungen zu belassen und den die andere Hälfte des Lohnes durch die Allgemeinheit zuzuschießen?



      In meinen Augen profitieren vor allem die Arbeitgeber, die hauptsächlich Niedriglöhner beschäftigen..

      • @nutzer:

        Natürlich wäre es besser, wenn man das menschenverachtende Hartz IV endlich abschafft und Arbeitgeber endlich mal vernünftige Löhne zahlen würden; aber wir sehen doch, dass das alles nicht gemacht wird. Wir haben ca. 10 Millionen Bürger in Deutschland, die für weniger als 12 Euro die Stunde arbeiten gehen müssen. Viele Milliarden Euro werden deshalb jährlich aus Steuermitteln aufgewendet, um nicht existenzsichernde Arbeit aufzustocken. Die Gesellschaft subventioniert also schon seit vielen Jahren Arbeitgeber, die ihren Angestellten nur Niedriglöhne zahlen. Wir haben des Weiteren 5,6 Millionen Hartz IV Empfänger, die am Tag gerade einmal 5 Euro für Lebensmittel zur Verfügung haben. Dieses kapitalistische System soll solange wie möglich am Leben erhalten werden, damit die Reichen noch reicher werden können.

        Das eigentliche Problem ist aber, dass der Mensch in dieser hochtechnisierten Welt langsam als Arbeitskraft überflüssig wird, aber Politiker das nicht sehen wollen. Bank- und Sparkassenangestellte werden doch jetzt schon eingespart, denn ein Computer ist schneller und günstiger als ein Sparkassenangestellter der Räume benötigt, Urlaub haben möchte und nicht bereit ist 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr zu arbeiten. In Seattle (USA) hat Amazon vor einigen Jahren den ersten Supermarkt eröffnet, der komplett ohne Kassen auskommt. Wer hineingeht meldet sich per App an, nimmt aus den Regalen was er braucht und geht wieder raus. Sensoren und Videokameras registrieren den Einkauf und Amazon schickt die Rechnung aufs Handy. Jetzt kann man natürlich fragen: Was wird mit den Verkäuferinnen und Verkäufern? Eigentlich eine dumme Frage, denn es geht doch ohnehin in erster Linie darum, Personalkosten einzusparen und den Kunden für die eigene Dienstleistung einzuspannen. Die großen Lebensmittelgeschäfte in Deutschland fangen doch jetzt schon an ihre Kassen so umzurüsten, so dass man keine Kassierer/innen mehr benötigt. Das BGE wird also kommen müssen, denn sonst "kracht" es.

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Ricky-13:

      Selbstverständlich wäre es finanzierbar. Der grösste Kostenblock wäre, den Leuten ihre 39m2 Wohnfläche/Person zu ermöglichen. Der Rest sind Kalorien. Insgesamt würde der ganze verkehrstechnische Traffic und dessen Folgen zurückgehen. Viel weniger Pendler, weil die Menschen, die in den Privatiermodus auf niedrigem Niveau umschalten, insgesamt weniger Dienstleistungen und Produkte nachfragen werden, für die es Arbeitsplätze bedarf.

  • Also mir tut hier in der Kommentarspalte vor allem das Milchmädchen leid... Lasst sie in Ruhe, die hat damit nichts zu tun!

  • Warum trifft mich/uns das nie? Bin alleinerziehend (wir haben auch keinen Wochenend Papa), für mich würde sich sehr viel ändern. Ich würde sofort die Ausbildung beginnen, für die ich keine Sponsoren/Kleingeld habe. Dadurch verbessert sich nach Beendigung für uns alles. Auch mein Autistischer Sohn profitiert von diesem extra Geld sehr! Es wären endlich die Ausflüge drin - die uns beide gut tun würden. Dazu kommt, dass ich viel einfacher dann einen Job finden würde, wo ich die Kinderbetreuung unter den Hut bekomme... Und jaaa Geldsorgen und Zukunftsängste fressen einen auf und machen einen krank!!!! Definitiv!

    • @Melanie Ma:

      Dann wähle eine Partei, die das BGE fordert, dann muss es kein "Lotto" bleiben und auch du kommst in den Genuss..

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Melanie Ma:

      Sie repräsentiere eben nicht den Mittelstand bzw. Erfüllen nicht die Bedingungen für das Experiment.:Alleinstehend, bis 2600 € Monatseinkommen ,eben das Klientel , das für die Forscher interessant ist. Sie gehören eben nicht zur Mitte der Gesellschaft und das ist das Kernproblem. Das Bedingungslose Grundeinkommen hilft denjenigen die schon haben oder, die die nichts haben ( Arbeitsplatz, Alleinerziehende, Abgehängte, keine Ausbildung) bleiben auch weiterhin arm. Tut mir leid, für Sie ist es eigentlich egal ob Sie HartzIV oder BGE bekommen. Die Befürworter wollen das nur nicht so krass ausdrücken. Wären Sie Akademiker oder Hätten Sie eine Ausbildung, ja dann könnten Sie mit 1200 ++ locker damit auskommen.

      • @97287 (Profil gelöscht):

        Nun, das ist, gelinde gersagt,



        Blödsinn.



        Ein BGE käme selbstverständlich *allen* Bürgern zugute und eben nicht nur



        dem Mittelstand.

        Es geht nicht um mehr Geld, sondern um die Bedingungslosigkeit.



        Darüber hinaus sollen auch Kinder Empfangsberechtigt sein, nur in verringertem Maße, evtl. gestaffelt.



        Die Ausarbeitungen dazu sind nicht komplett.

        Die hier genannten Konditionen betreffen einzig das "Experiment" in Hinblick auf grundlegende soziologische Erkenntnisse.

        Sie stellen *keine* generelle Regelung für ein zukünftiges BGE dar.

        Das nächste Mal bitte erst besser informieren, bevor man alleinerziehenden Müttern mit geheucheltem Mitleid die Hoffnung rauben will,



        Dietmar..

        • 9G
          97287 (Profil gelöscht)
          @ulf kötter:

          Dann hätten die Befürworter des BGE ja zumindest 1 Alleinerziehende mit in die Untersuchung einbeziehen können. Das wäre schon von Interesse. Was passiert mit dem Kind, wenn die Mutter eine Ausbildung macht? Wieviel muß die Mutter für die Kita aufbringen, wenn auch das Kind 1200 € bekommt? Es würden bestimmt neue Fragen aufgeworfen und auch Erkenntnisse gewonnen. Das ist scheinbar nicht gewollt, darum erstmal denen geben die schon haben, flexibel und mobil sind und auf Veränderungen schnell reagieren können. Eine Alleinerziehende Mutter kann das nicht und würde die schöne Welt nur stören. Darum ging es mir



          Ulf...

  • Wie der Verein wohl 122 Freude ausgewählt hat ??? Aber mal im Ernst. 1200 Euro im Monat mehr bringen "nichts" denn arbeiten muss man weiter. Für Krankenversicherung, Miete und CO sind die 1200 Euro kaum HarzIV.

    Ich frage mich ob man das Einkommen versteuern muss. Denn die Studie ist eine Gegenleistung und die Zahltung "Kein Geschenk"

    • @SUSANNE FRIEDLICH:

      "Ich frage mich ob man das Einkommen versteuern muss."

      Das Einkommen müssen die Teilnehmer nicht versteuern, da es sich dabei um Schenkungen handelt.

    • @SUSANNE FRIEDLICH:

      Auch für dich , Susanne, in aller Deutlichkeit:



      Es geht beim BGE nicht um *mehr* Geld.



      Es geht auch nicht darum, dass niemand mehr arbeiten soll.

      Es geht um die Bedingungslosigkeit, die dich von allen Zwängen, die vom Jobcenter ausgehen, befreit, die dich in eine bessere Verhandlungsposition gegenüber den Unternehmen bringt,



      sodass du es dir auch leisten kannst "nein" zu sagen, wenn dir die Arbeitskonditionen nicht passen.

      es geht darum, das deine Existenzangst nicht zum Taktgeber deines Lebens wird.

      • @ulf kötter:

        Diese von Ihnen ständig zitierte Bedingungslosigkeit nutzt einzig dem arbeitsfähigen und nicht arbeitswilligen und dem Nebeneinkünfte oder Besitz habenden Hartz-IV Empfänger. Alle anderen gucken nur , ob mehr in der Tasche ist oder nicht.

  • Es gibt ja weltweit bereits reichlich BGE-Experimente, die seine Wirkung auf Einkommensschwache erforsch(t)en. Diese haben alle positive Wirkungen festgestellt.



    Interessant ist jetzt schon, dass hier mal die Wirkung auf die Mittelschicht erforscht werden soll. Wir können gespannt sein.



    Aktuell läuft übrigens eine Europäische Bürgerinitiative fürs BGE, weitere Infos hier: www.ebi-grundeinkommen.de/

    • @Eric Manneschmidt:

      Gibt es schon Studien, ob die Finanzierung wirklich funktioniert? Also im gesamtstaatlichen Maßstab?

      Auf die meisten Einkommensschwachen (richtig gesagt Armen) würden sich gerechte Löhne und eine nicht diskriminierende Gestaltung von staatlichen Hilfen auch positiv auswirken. Dazu muss man kein BGE einführen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Es gibt immer mal Studien, am aktuellsten für Deutschland dürfte diese sein: bgerheinmain.blogs.../bge-finanzierung/ bzw. Direktlink bgerheinmain.blogs...ericht02032020.pdf

        Volkswirte können allerdings noch so viele Berechnungen anstellen, das menschliche Verhalten unter BGE-Bedingungen können sie nicht vorhersagen. Wenn nach Einführung eines BGE keine/r mehr arbeiten geht (im Sinne von Erwerbsarbeit), dann ist das BGE nicht finanzierbar. Das Finanzierungsproblem ist das Anreizproblem: www.grundeinkommen...anreizproblem.html

        • @Eric Manneschmidt:

          Zu kurz gedacht: "Finanzierbar" ist nur ein geflügeltes Wort.



          Worauf es wirklich ankommt, sind die Produktivkapazitäten.

          Wenn also genügend Waren und Güter für alle vorhanden sind, ist zwangsläufig auch ein BGE finanzierbar.

          Menschen leben nicht von Geld, sondern eben nur von Waren und Gütern.

          Geld hat allein als universelle Tauscherleichterung seinen Zweck.

          die Frage nach der Finanzierbarkeit zeugt von Unverständnis oder wird als Nebelgranate verwendet.

          Bedenke: Irgendwann wird jede produktive Arbeit von KI und Maschienen verrichtet, aus dem einfachen Grunde, da sie billiger und produktiver sein werden als Menschen.

          Das ist jetzt noch nicht der Fall, ist aber unausweichlich für die Zukunft.



          Irgendwann wird Ki auch die Leistungsequivalenz des Menschen erreichen und sauch übertreffen.

          Die herkömmliche ökonomische Denke ist ein unpassendes Betriebssystem für die Gesellschaft der Zukunft.

          Wir leben in einer Welt der Ungerechtigkeit und passend dazu ist unser Denken auf Geld fixiert.

          Doch Geld ist eine rein virtuelle und dazu beliebige Größe. Es kann unendlich viel Geld geben, doch Raum und Ressourcen sind begrenzt.

          Umgekehrt, kann "zu wenig Geld" auch niemals eine reale Behinderung darstellen, höchstens den Ausdruck von Ungleichheit der Produktivansprüche.

          Wir müssen lernen, uns selber wieder anders zu begreifen, als das ausschließliche Mittel ökonomischer Leistungskraft.



          Allein schon aus dem Grunde, da unsere Rolle in der ökonomischen Leistungsbilanzierung immer geringer wird.

          Ein Prozess, der so alt ist wie Rationalisierung selbst.

          • @ulf kötter:

            Das ist prinzipiell richtig, die Frag der Finanzierbarkeit entscheidet sich nicht am Geld, sondern an der Produktivität und am Volksvermögen.

            Ich glaube allerdings nicht an die Abschaffung aller menschlichen Arbeit, einfach weil man das nicht wollen kann. Siehe dazu www.grundeinkommen...hlaraffenland.html

        • @Eric Manneschmidt:

          Man könnte ein sinnvolles (zumindest ein nicht neoliberales BGE-Modell) BGE an die Geldschöpfung knüpfen.

          • @Gerhard Krause:

            Ja, da gibt es schon verschiedene Überlegungen zu. Ich halte allerdings eine Mischfinanzierung für sinnvoller, nicht zuletzt weil wir sowieso CO2-Preise (also -Steuern) brauchen (unter anderem).



            Aber in meiner Piratenzeit hab ich mal vorgeschlagen, die Geldschöpfung einzubeziehen und dabei auch gleich zu demokratisieren: wiki.piratenpartei...ntragsportal/PA571

        • @Eric Manneschmidt:

          Das sind alles Auswertungen von Annahmen. Eine wirkliche Studie müsste tatsächlich untersuchen, ob die verschiedenen Modelle in echt funktionieren. Eine Steuer einzuführen bedeutet ja z.B. nicht automatisch, dass die geplanten Einnahmen auch fließen. In der Praxis reagieren die Menschen auf veränderte Bedingungen. Allerdings häufig nicht, wie gewünscht.

          Die im Artikel beschriebene "Untersuchung" ist ja auch deswegen für die Katz, weil einfach nur Geld verteilt wird. Alle Randbedingungen bleiben gleich. Ein echtes BGE würde aber genau dazu führen, dass sich die gesamte Gesellschaft massiv ändert.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Tja, Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Es ist ja auch keine echte Studie oder Untersuchung sondern vielmehr eine Marketingveranstaltung. Es soll für das BGE geworben werden, daher auch die Auswahl der Probanden. Es sind also keine allzu negativen Effekte sondern bestenfalls keine zu erwarten. Kreativer, glücklicher oder gesünder ist nämlich noch niemand durch mehr Geld geworden.

        • @TazTiz:

          Ah ja...

          es geht doch nicht um "mehr Geld" sondern in dem Einkommensbereich der "Mittelschicht" zwischen 1.200 - 2.600.



          Wenn ich von den 1.900€ als Mittelwert ausgehe, bedeuten 1.200€ mehr Einkommen doch eine deutliche Verbesserung der Lebenssituation. Weniger Stress wg Miete, Nebenkosten, kein zweiter Job nötig. Da bleibt dann schon mehr Zeit für die Regeneration, bessere finanzielle Absicherung im Alter (wobei "Riestern" keine Alternative ist), Zeit für Weiterbildung.



          So kann Geld eben schon zur Verbesserung der Gesundheit beitragen, kreative Ideen können angegangen werden und ohne finanziellen Druck lebt es sich besser.



          Probieren Sie es aus, leben Sie drei Jahre von 1.900€ und schreiben dann ihre Erfahrungen hier rein!

        • @TazTiz:

          Durch mehr Geld wird niemand glücklicher oder gesünder, sehr wohl aber durch weniger krankmachende Arbeit und Arbeitsbedingungen (deren Ursache häufig extrem unangemessene Entlohnung ist).

        • @TazTiz:

          "Marketingveranstaltung"

          Gut getroffen.

        • @TazTiz:

          Oh, durchaus.



          Jüngst hat das die finnische Studie gezeigt, aber auch das kanadische Mincome-Projekt (de.wikipedia.org/wiki/Mincome): Die Empfänger von Geld waren gesünder und glücklicher. Es ist auch belegt, dass Menschen mit Existenzangst schlechtere Entscheidungen treffen, wohingegen die selben Leute, wenn man ihnen Geld (Sicherheit) gibt, plötzlich einen höheren IQ haben.

          Übrigens hier noch etwas seriöse Kritik zu der Studie bzw. zu ihrer Öffentlichkeitsarbeit: blog.manuelfranzma...ts-grundeinkommen/

          • @Eric Manneschmidt:

            "Die Empfänger von Geld waren gesünder und glücklicher."

            Dazu brauchte es wirklich eine Studie? Hat allerdings auch wenig mit einem BGE zu tun. Man könnte auch Lottogewinner nehmen...

          • @Eric Manneschmidt:

            Die finnische Studie hat aber auch gezeigt, dass diejenigen ohne Arbeit auch weiter ohne Arbeit blieben. Und genau das wird auch für die meisten Erwerbslosen in der Sockelarbeitslosigkeitt bzw. in der unteren sozialen Schicht passieren hier in DE. Dazu der noch größere Anreiz für Zuwanderung.

            Daher ist es clever das Experimnet in der Mittelschicht zu machen, denn da wird es eher darauf rauslaufen, dass das Geld nicht nur verkonsumiert wird.

  • 12 Monate BGE sind 30.000€ und nicht mehr als eine kleine Erbschaft. Das nimmt man dankend an, kauft sich ein neues Auto, nen größeren Fernseher und macht mal einen tollen Urlaub.

    Das wars dann aber auch. Niemand wird deshalb seinen Lebensstil verändern.

    Wer wissen will, wie 30.000 € oder mehr Menschen ändern, soll eine soziologische Studie zu Erben machen oder diese lesen.

    • @Rudolf Fissner:

      Hallo Rudolf,



      36 x 1.200 = 43.200 €



      und nicht 30.000.



      Für Menschen mit einem Einkommen zwischen 1.200-2.600 ist das bereits richtig viel Geld. Das Geld geht eher für Rückzahlungen fälliger Kredite und



      nicht für Reisen, TV oder ein neues Auto drauf. Und nicht vergessen, das Geld wird nicht am Anfang als "Batzen" ausgezahlt, sondern monatlich.



      Erbschaften > 30.000€ sind für die Teilnehmer wohl eher unwahrscheinlich und in diesem Zusammenhang kein sinnvoller Beitrag zum Thema

  • 2G
    21659 (Profil gelöscht)

    Da sich sämtliche Teilnehmer des Experiments freiwillig um die Teilnahme beworben haben, ist es fraglich welche sinnvolle Erkenntnis dies bringen soll. Die Menschen aus der "Mitte der Gesellschaft" werden auch bei fortschreitender Digitalisierung und Automatisierung eine sinnvolle Beschäftigung oder Arbeit gegen Bezahlung finden und ihren Alltag strukturieren. Und wer sich freiwillig meldet, möchte evtl. ausprobieren, wohin der Weg geht, ist also eher aktiv.

    Ich mache mir eher Gedanken um die Menschen, die unterhalb dieser variablen Mitte existieren die jetzt schon vom Arbeitsmarkt weit entfernt sind oder nur Chancen auf schlecht bezahlte Jobs haben. Die jetzt schon häufig nur die"Stütze" haben und aus mehreren Gründen da nicht rauskommen. Und es bleibt natürlich die Frage der Finanzierbarkeit. Sind die Leute mit Einkommen bereit die andern ohne Lohnarbeit bedingungslos zu finanzieren? Ich bin da skeptisch.



    Zweifellos wird der persönliche Konsum den meisten wichtiger sein, als vielen anderen soziale Teilhabe zu ermöglichen.

    • @21659 (Profil gelöscht):

      Immer wieder "die Frage der Finanzierbarkeit" und damit verbunden die "Bereitschaft Derer mit Einkommen" in Frage zu stellen. Das zeigt eine derbe Gesinnung, denn Diese "finanzieren" ja auch Lobbyismus, Waffen, Bescheuerte....etc. Richtig, sie "müssen", werden nicht gefragt. Warum also sollte man sie dann fragen, wenn es um eindeutig ausschliesslich positive Wirkungen für die Gesellschaft geht. Die Kosten der Bekämpfung von Kriminalität bspw. sind ein Vielfaches höher, als eine weitgehende "Vermeidung von Kriminalität"- dies ist durchaus in weiten Teilen möglich- kosten würde.



      Das "Cannabisverbot" kostet Mrd. an "Polizeieinsätzen" bspw., die anderweitig sinnvoller eingesetzt wären, bspw. in der Aufdeckung von Korruption, Lobbyismus, OK etc. Wer hält am C-Verbot vehement fest, fördert hingegen Alkohol und Nikotin...CParteien

      • 2G
        21659 (Profil gelöscht)
        @Adnan Adana:

        Dies zeigt keine derbe Gesinnung, sondern entspricht schlicht gesellschaftlicher Realität. Nach ihrer Sichtweise sind Lobbyismus und Waffen grundsätzlich negativ, ein bedingungsloses Grundeinkommen grundsätzlich positiv. Dies halte ich für total naiv, vollkommen an der Realität vorbei und nicht durchdacht. Wer glaubt, Kriminalität wäre in weiten Teilen zu vermeiden, wenn die Menschen ihr Auskommen haben, glaubt vermutlich an den glücklichen Zustand das Urkommunismus. Damit erübrigt sich dann jede Diskussion. Was soll man schon gegen irrationale Theorien einwenden, wenn es keinerlei Bezug zur Praxis, zur Lebensrealität gibt.

        Und ihre Haltung zum Cannabisverbot halte ich auch für vollkommen falsch. Wer Cannabis konsumiert sucht ausschließlich den Rausch. Alkoholkonsum muss nicht zwangsläufig dazu führen. Zudem gibt es in Europa kulturelle Gründe für die Herstellung von Bier, Wein usw.. Alkoholmissbrauch ist ein Problem, welches aber nicht durch Freigabe bisher illegaler Drogen gelöst wird. Zudem hat man bei Cannabismengen für den Eigenkonsum kaum noch etwas zu befürchten. Mittlerweile kiffen Jugendliche bereits morgens öffentlich im Park, ohne juristische Konsequenzen. Nach Ihrer Logik hätte die Polizei noch mehr Zeit gegen kapitalistische Lobbyisten und korrupte Politiker vorzugehen wenn man mit dem selben Argument wie bei Cannabis auch sämtliche Opiate, LSD und anderen noch illegalen Drogen legalisieren würde. Ich möchte in einer solchen Welt nicht leben.

      • @Adnan Adana:

        Sie haben offenbar recht optimistische Vorstellungen davon, WIEVIEL man "Denen mit Einkommen" im Vergleich zur heutigen Belastung abknöpfen müsste. Polizei, Lobbyisten und Budeswehr kosten einen Bruchteil der Mehrausgaben für ein BGE. Und es würde auch nicht reichen, eine kleinen Minderheit zur Kasse zu bitten, sondern es müssten schon ALLE mit Einkommen zubuttern, und ob man gegen die eine hinreichende demokratische Mehrheit zusammen bekommt, wage ich zu bezweifeln.

    • @21659 (Profil gelöscht):

      Bei einer vom Befürworter dieser Idee initiierten Studie, für die sich 2,1 Mio. Menschen bewarben und von denen 122 ausgewählt(!) wurden, muß man kein Prophet sein, um das Ergebnis vorherzusagen.

  • Haben sich die Leute des Vereins mal mit den großen Zahlen beschäftigt?



    Es leben in D ca. 83,9 Mio. Menschen. Rund 50 Mio. davon sind im erwerbstätigen Alter von 18-65 Jahre. Ein BGE würde allen Menschen ab 18 Jahren zustehen, so wie ich es mal gelesen habe. Das wären in D ca. 68 Mio. Menschen.



    Und nun: 68 Mio. x 1.200 Eur / Monat = 81.6 Milliarden Eur / Monat.



    Macht im Jahr 979.2 Mrd. Eur.



    Der Bundeshaushalt hat im Jahr 2021 eine Höhe von 498,62 Mrd. Eur - und den finanzieren wir alle mit unseren Steuern.

    • @Pia Mansfeld:

      Nicht nur Milchmädchenrechnung, grundfalsch und .....na ja.



      Grundeinkommen tritt mit Geburt "in Kraft"....alles Andere würde zu Verwaltungswasserköpfen führen.



      Ein GE fliesst nahezu komplett in den Wirtschaftskreislauf, demnach fliessen davon bereits 19% wieder "ohne Umwege" zurück in den "Haushalt". Die Einsparungen bei sinnlosen Verwaltungsorganen, insbes. mit hoch dotierten Posten für "Politrentner" sind zu berücksichtigen- wer will, kann mal den ARGE Haushalt recherchieren.



      Das BIP steigt in dem Maße des GE, damit ermöglicht es eine weit höhere Kreditaufnahme- aktuell sogar mit Minuszins- womit "Geld verdient" würde. Volkswirtschaftlich ist es aber aktuell so- und wohl deshalb wird ein BGE auch aktuell wieder diskutiert- dass niemand "Geld" will, es wird wie Sauerbier verschoben. Geld ist nur "wertvoll", wenn es im Kreislauf steckt. Die USA- seit über 100 Jahren bankrott- zeigen eindrücklich, wie man mit "Petrodollars", die in der ges. Weltwirtsch. zirkulieren, trotz Insolvenz "den Macker" machen kann. "Wenns klemmt, muss halt Krieg geführt werden". Als der Euro eingeführt wurde, begannen u. A. Irak, Venezuela, Syrien etc. Öl in Euro zu handeln, damals flossen Bio Dollars in die USA zurück und verursachten schwerste "Schäden". Was danach passierte, wissen wir ja.



      Also, nicht von "Finanzierbarkeit" faseln, schon gar nicht, Andere anzugreifen, wenn man selbst "nicht rechnen kann" und keinen Blassen von Wirtschaftswissenschaft hat...

      • @Adnan Adana:

        Sie haben nachweislich keine Ahnung von Wirtschaft. Anstatt die Foristin hier so anzuraunzen weil Ihnen die durchaus richtigen Zahlen nicht passen - der o.g. jährliche Betrag entspricht schlicht und ergreifen der notwendigen Größenordnung, das können Sie bei der BPB nachlesen(!) - sollten Sie sich erste einmal nicht nur oberflächlich mit der Materie befassen. Ihre AUsführungen zum Wirtschaftskreislauf kann übrigens jeder Erstsemesterstudie VWL widerlegen.

      • @Adnan Adana:

        "Ein GE fliesst nahezu komplett in den Wirtschaftskreislauf, demnach fliessen davon bereits 19% wieder "ohne Umwege" zurück in den "Haushalt"."

        Allein dieser Satz zeigt die Rechenfehler vieler Befürworter. Denn dass das Geld "nahezu komplett" zurückfließt, ist erst einmal nur eine Hypothese. Dazu kommt, dass gleich der maximale Mehrwertsteuersatz angenommen wird. Für alles. Dabei gibt es noch die 7% (weniger als die Hälfte) und auch Dinge, für die andere Besteuerungen gelten. Und genau das ist mein Kritikpunkt. Die Annahmen sind viel zu optimistisch.

        Auch gut sichtbar in solch einem Satz:

        "Das BIP steigt in dem Maße des GE, damit ermöglicht es eine weit höhere Kreditaufnahme- aktuell sogar mit Minuszins- womit "Geld verdient" würde."

    • @Pia Mansfeld:

      Nette Milchmädchenrechnung.



      Entscheidend sind nicht die Brutto-, sondern die Nettokosten.

      • @Eric Manneschmidt:

        "ntscheidend sind nicht die Brutto-, sondern die Nettokosten." Herzlich Willkommen in der Volkswirtschaft. Wenn das so wäre, dann wäre in nullkommanichts jeder Staat pleite und wir würden mit Knüppeln uns und unser Essen jagen - bis auf die Veggies.

      • @Eric Manneschmidt:

        Und die wären (mal so ganz ohne Milchmädchenbrille)?

        • @Normalo:

          Scott Santens, US-BGE-Aktivist hat das hier mal ganz gut dargelegt: medium.com/basic-i...e-tag-acb8aa5eab73

          • @Eric Manneschmidt:

            Nein hat er nicht. Er hat nur gemeint, man müsse es anders berechnen. Aber ein für Deutschland verwertbares Ergebnis liefert er nicht - weder in der absoluten Höhe noch in der Frage, wer dann Nettozahler wäre und wieviel den das von seinem bisherigen Netto kostet. Beispielrechnungen mit Kleinstgruppen und willkürlich gewählten Beträgen bringen nichts.

    • @Pia Mansfeld:

      Nun, es gibt Leute die behaupten, dass mit den staatlichen Ausgaben für Sozialleistungen zu großen Teilen auch ein BGE finanzierbar wäre...



      Interessant an dieser These ist, dass es hiesse, dass die Sozialleistungen, die bislang nur ein kleiner Teil der Menschen bekommen, für einen grossen Teil der Menschen ab 18 ausreichend wären. Macht die Verwaltung dieser Sozialabgeban so viel aus oder sind die Sozialleistungen einfach so hoch? Fragen über Fragen.

    • @Pia Mansfeld:

      Genau die Rechnung habe ich auch gemacht, mit dem exakt gleichen Ergebnis. Das BGE müsste eine Menge geldwerte Kreativität motivieren damit das Projekt funktioniert sprich finanzierbar ist.

    • @Pia Mansfeld:

      Rechnen ist nicht die große Stärke der Verfechter solcher Ideen...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Achsooo! Na klar, die rechnen alle noch mit DM, sind sowieso von gestern und alle Linksgrünversifft, und leben in einer Seifenblase aus Ökospulmittel!Bitte erst erkundigen bevor lustige Behauptungen aufgestellt werden.Warum denkt eigentlich keiner nach?

        • @Lumiatx :

          Interessant wie manche Menschen auf Kritik reagieren...

          Fakt ist, dass zur Finanzierung eines solchen Grundeinkommens gigantische Geldmengen benötigt werden. PIA MANSFELD hat das grob verdeutlicht.

          Ich habe bis jetzt noch nicht eine einzige realistische Rechnung gesehen, wo das Geld herkommen soll. Die meisten Modelle strotzen vor Optimismus. Dabei wird meist von davon ausgegangen, dass sich die große Masse der Bürger optimal verhält. Auf diesem Gebiet hat schon Marx stark geirrt.

          PS: Die meisten Leute, die mich kennen, würden mich Links einordnen. Und als Menschen, der versucht, immer realistisch zu sein.

          • 2G
            21659 (Profil gelöscht)
            @warum_denkt_keiner_nach?:

            Sie haben meiner Ansicht nach völlig recht, auch in Bezug auf Marx. Ein BGE wäre nicht zu finanzieren, zudem werden die meisten "Werktätigen" die ohne Lohnarbeit nicht freiwillig finanzieren wollen. Und dieser Anteil dürfte steigen. Wären die Menschen so wie es dieses Modell und auch Marx voraussetzen, hätte auch der "wissenschaftliche" Kommunismus funktionieren können. Wir wissen, wie das ausging (und ausgehen musste).

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Ich würde meine Wohnungen modernisieren und die Miete erhöhen.



    Spart CO2. Nicht Miete.

  • Nach meinem Verständnis sind in allen Versionen des BGE seine wesentlichen Eigenschaften, dass es gänzlich unbedingt und umlagefinanziert ist.

    Interessant würde der Versuch daher doch erst, wenn

    a) das BGE wirklich zeitlich unbegrenzt flösse,

    b) der Probandenkreis nicht eingeschränkt und die Auswahl repräsentativ wäre und

    c) die Probanden auch von ihrem sonstigen Einkommen das abgeben müssten, was die Finanzierung des BGE an Zusatzbelastungen ergäbe (das Experiment also effektiv selbst- und nicht fremdfinanziert wäre).

    So wie es ist, werden die wesentlichen Eigenschaften NICHT realistisch simuliert sondern einfach nur nach recht willkürlichen Maßgaben Geld verschenkt. Das ist ein bloßes Winken mit dem Schlaraffenland, oder anders gesagt: Eine Propaganda-Aktion ohne wissenschaftliche Aussagekraft.

    • @Normalo:

      Es gibt keine "Probanden", jeder Bürger ab Geburt. Ein BGE belastet nicht, es fördert. Ein "Schlaraffenland" gibt es nicht, das BGE relativiert sich mit der Zeit, insbes. in diesem "Eindruck Schlaraffenland".



      Es gibt keine "weiteren Transferleistungen", derartige Einwürfe sind nur Zeichen von Nichtinformiertheit. Wer faselt "nix Sozialhilfe, nix Rente, nix Kindergeld"...entlarvt sich schon selbst.



      Mansbild.....Arbeitgeber können keine Löhne "weiter drücken", das Gegenteil wäre der Fall. Dies zu realisieren, müsste man allerdings denken können und nicht hetzen......

      • @Adnan Adana:

        Steile Slogans, die Sie da geradezu am Stück raushauen. Ein wenig schwach auf der argumentativen Seite vielleicht...

        Wenn ich den Bericht oben richtig verstanden habe und nicht völlig aus der Zeit gefallen bin, gibt es ein BGE für Alle aktuell eben nicht, sondern nur diesen Probelauf für ein paar wenige Auserwählte über eine begrenzte Zeit. Insofern ist "Probanden" schon richtig.

        Dass ein BGE für Alle nur fördern und nicht belasten würde, widerspricht den Gesetzen der Physik. Irgendwoher muss das Geld dafür (jährlich etwa 1.000 Milliarden, abzüglich Einsparungen an anderer Stelle immer noch satt neunstellige ZUSÄTZLICHE Kosten) kommen. Das geht nur über drastisch höhere Einnahmen, und die kommen ultimativ von Bürgern - und sicher nicht nur von den wenigen "Reichen". Denn selbst wenn(!) man im nötigen Maße an ihr Geld herankäme, wäre dieses bei dem Gelddurst in wenigen Jahren verbraucht. Daher bliebe für ein Dauerlösung nur, Alle in einem deutlich höheren Maße als bisher für die Staatskasse arbeiten zu lassen, also umgekehrt die Nettokaufkraft, die sie mit ihrer Arbeit über das BGE hinaus für sich generieren können, drastisch zu reduzieren. Arbeit (bzw. wirtschaftliche Wertschöpfung) dürfte sich nicht mehr so lohnen.

        Dieser hässliche kleine Nebeneffekt ist es, der das BGE am meisten in Frage stellt und dessen quantitative Auswirkungen sich wirklich mal seriös zu untersuchen lohnen würde, wenn man das Konzept nicht gleich drangeben möchte. Aber dazu darf man eben nicht so tun, als ob das BGE einfach aus dem Füllhorn gesprudelt käme. Das passiert nur im Schlaraffenland.

        • @Normalo:

          Korrektur: Es sind natürlich satt ZWÖLFstellige Zusatzkosten.

        • @Normalo:

          "Daher bliebe für ein Dauerlösung nur, Alle in einem deutlich höheren Maße als bisher für die Staatskasse arbeiten zu lassen, also umgekehrt die Nettokaufkraft, die sie mit ihrer Arbeit über das BGE hinaus für sich generieren können, drastisch zu reduzieren."

          Das verstehen wohl nur Sie. Wir dürften hier wohl vielmehr im Bereich von "Produktivität" operieren. Das wäre dann Wachstum und ein Argument dafür, dass der User ADNAN ADANA recht hätte.

          • @Gerhard Krause:

            "Das verstehen wohl nur Sie."

            Liegt das möglicherweise am "verstehen Wollen"? Es ist doch ganz klar: Egal ob man bei den Unternehmensgewinnen oder (auch) bei den Einkommen der Beschäftigten mit stark erhöhter Besteuerung ansetzt, am Ende kommt für die an der Wertschöpfung Beteiligten weniger herum. Dabei ist zu beachten, dass die Unternehmensgewinne bis auf wenige Ausnahmen einen weit niedrigeren Anteil am Gesamtumsatz haben als die Personalkosten. Nur bei den Gewinnen anzusetzen, würde also im Zweifel nicht das benötigte Steueraufkommen bringen. Davon abgesehen kann man Unternehmen auch sehr leicht "armrechnen", um die Gewinne niedrig zu halten, indem man sie verlagert (also wahlweise die gewinne oder im Extremfall auch gleich die Unternehmen).

            Die erhöhte Produktivität, aus der Sie augenscheinlich das Schlaraffenland erstehen lassen wollen, ist auch kein Automatismus, sondern ganz massiv eine Frage der Motivation. Die Erfahrungen, was mit ihr passiert, wenn die Menschen, die sie erbringen sollen, nicht in die eigene Tasche produktiv sein dürfen, sollten eigentlich noch nicht so stark verblasst sein. Wer geht denn schon das unternehmerische Risiko ein und/oder reißt sich den Allerwertesten auf, wenn der Staat jede Produktivitätssteigerung ganz oder größtenteils abgreift?

            • @Normalo:

              Ihre Annahme von dem für den BGE-Fall vorzufindenden Geldkreislauf ist leider falsch. Herzlich

    • @Normalo:

      Ebenso müsste die Probanden auf sämtliche anderen Transferleistungen verbindlich verzichten, was rechtlich nahezu unmöglich wäre.

      Das ist übrigens etwas, was die meisten Fans des BGE nicht checken. Der Deal in sämtlichen Modellen lautet nämlich nicht: Alles wie gehabt und BGE kommt noch als Kirsche oben drauf. Sondern: Du kriegt dein BGE, und damit musst du klarkommen. Nix Sozialhilfe, nix Rente, nix Kindergeld, nix Krankenversicherung vom Staat usw. Quid pro quo.

    • @Normalo:

      Gut analysiert. Dem ist nichts hinzuzufügen außer daß mit einem BGE Arbeitgeber die Löhne evtl. noch mehr drücken würden und neben den dadurch entstehenden Nachteil für Arbeitnehmer auch dem Staat weitere steuerliche Einnahmen entzogen würden.

  • "Macht es sie faul, oder spornt es sie an?"

    Hängst von den Menschen ab. Es gibt ja keinen "Einheitsmensch". Und mit 122 Probanden ist die Gruppe viel zu kein, um irgendeine vernünftige Aussage treffen zu können. Also Geldverschwendung...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      ach so...gut, dass jemand nachdenkt und gut Bescheid weiss

      • @Eric Manneschmidt:

        Ich habe im Studium genug über wissenschaftliches Arbeiten gelernt, dass ich einschätzen kann, dass man mit einer solch winzigen, gut gesiebten Gruppe von Probanden nicht zu repräsentativen Ergebnissen kommen kann.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Wenn sie wirklich repräsentativ ausgewählt wären, wäre eine Stichprobe von 122 eigentlich recht ordentlich.

      Was mich viel mehr wundert, ist dass der sehr kurze Zeitraum mit 3 Jahren IMO viel zu kurz ist, um inhaltlich valide Schlussfolgerungen zu ziehen.

      Wer weiß, dass er zwar 3 Jahre lang etwas mehr bekommt, danach aber wieder dasteht wie am Anfang, wird seine Lebensplanung dadurch sicherlich nur wenig anpassen. Die viel wichtigere Frage ist doch, ob die Perspektive einer lebenslangen Absicherung die Menschen wirklich beeinflusst oder nicht.

      • @winter:

        Es ist nicht schwer, 122 verschiedene Lebenssituationen zu finden. Menschen sind nun mal sehr unterschiedlich. Eine Untersuchung mit 10.000 Probanden aus allen Teilen den Gesellschaft und über einen längeren Zeitraum würde vielleicht verwertbare Ergebnisse bringen. So ist es reine Spielerei.

  • Ich habe mich immer gefragt, wie es sich auswirkt, wenn wir mit der Gewissheit aufwüchsen, auch ohne Eigentum nicht ins Bodenlose zu fallen. Selbst "ganz unten" ein würdiges, sinnvolles Leben lebe zu dürfen.

    Ob dann Eigentum trotzdem die quasi religiöse Dimension hätte, die es bei uns (leider!) hat? Oft mehr "wert" als Leib und Leben der anderen? Oder ob das nicht an Wichtigkeit verlöre?

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @tomás zerolo:

      Betongold wird vielfach auch aus Angst heraus erworben, z.B. die Stadt verlassen zu müssen, vom Vermieter rausgeschmissen zu werden, 0-Zins Politik, SICHERHEIT!!!!, werde ich mit 75 ins Umland ziehen müssen?

      Als der Wohnungskaufboom einsetzte stiegen natürlich die Preise - völlig logisch bei unserem Modell des sogenannten freien Martes.



      Darin liegt aber der Hase im Pfeffer. Ein mieses und ungerechtes System.







      Ein wesentliches Merkmal der Zivilisation ist die Berechenbarkeit der Zukunft. Wenn das nicht mehr gegeben ist, haben wir Wild West - wie derzeit auf dem Wohnungsmarkt.

      • @17900 (Profil gelöscht):

        Richtig, die Finanzmärkte hecheln Inflationsraten hinterher.



        Darum, ernstlich, für einige "unserer" Protagonisten die Steuern hoch, oder anders das Zuviel abnehmen.

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @17900 (Profil gelöscht):

        Willkommen im Umland, Netto Kaltmiete ab 10€ aufwärts. In Sachsen- Anhalt ist es etwas billiger

    • @tomás zerolo:

      Definieren Sie doch bitte "bodenlos"

      Es geht auch nicht um Eigentum. Viele Menschen wohnen nur zur Miete und geben den Großteil ihres selbst verdienten Einkommens aus ohne das Ziel zu haben Eigentum anzuhäufen.

      Die Frage muss daher lauten, ob man auch ohne eigene Arbeit und dem damit verbundenen Einkommen ins Bodenlose fällt.

      Es geht nicht darum Eigentum oder Einkommen abzuschaffen.

      Es geht darum wieviel nicht selbst verdientes Einkommen Sie persönlich mitfinanzieren wollen, für wen und unter welchen Bedingungen.

    • @tomás zerolo:

      Sehr richtig Ihre Frage und daher ein totaler Widerspruch zum Versuchsansatz den wir hier lesen.



      Es ist der Zeitfaktor. Drei Jahre enden schnell. Da sind meine Enttscheidungen, je näher das Ende heranrückt, doch vollkommen anders als wenn ich wüsste, dass das ein Dauerzustand wäre. Ich behaupte, nur die vielleicht ersten 12 Monate der 36 sind auswertbar, daann wird nach und nach "die Angst" vor dem Ende der Zahlungen überwiegen.

      • @Tom Farmer:

        daher hat man wahrscheinlich auch nur leute ausgewaehlt, die sowieso schon mindestens 1200 netto pro monat haben, also faellt diese angst als kriterium weg.

    • @tomás zerolo:

      Ich denke das ist eine sehr interessante Frage. Danke dafür.

  • Bevor man herausfindet, was Leute mit 1200€ im Monat zusätzlich machen (ganz ehrlich, ICH würde es wahrscheinlich einfach in zusätzlichen Konsum stecken), sollte man doch zunächst einmal folgendes klären: WER bezahlt den Mist denn? Spenden? Glaub ich nicht.. und wenn mir jetzt jemand erzählen will: „na ja, Reichensteuer halt!“, dann bedenke er bitte folgendes: was machen gerade die großen YouTuber Deutschlands, seit der Steuersatz gestiegen und die Ausnahmeregelungen gestrichen wurden? Richtig! Sie sind nach Madeira gezogen! Da müssen Sie nämlich deutlich weniger zahlen! Jetzt kann mal jeder raten, was sehr reiche Menschen machen, die WIRKLICH etwas von Finanzen verstehen und von massiven Steuererhöhungen bedroht sind...

    • 6G
      68514 (Profil gelöscht)
      @Gregor von Niebelschütz:

      Ich denke, mit unserem derzeitigen Wirtschaftssystem werden wir wohl nicht weit kommen mit dem Grundeinkommen. Das kann doch garnicht funktionieren, wenn Boden und Produktionsmittel weigehend privatisiert sind. Der erste Ansatz sind sicher Genossenschaften, denn hier hat man einen gewissen Grad der Vergesellschaftung, und das im überschaubaren Bereich. Genossenschaftsmitglieder sind logischerweise daran interessiert, dass der Laden läuft und kümmern sich entsprechend, wie auch immer das im Einzelfall dann aussieht. Dann hat man das Problem der abhängigen (Lohn-)Arbeit im Grunde beseitigt. Und das wird wahrscheinlich aus meiner jetzigen Sicht das Vernünftigste sein.

      • @68514 (Profil gelöscht):

        Sehe ich anders: Was macht das Modell mit Menschen, die in den Genossenschaften als Arbeitskräfte nicht gebraucht werden? Anders gefragt: Inwieweit ist es weniger (Lohn-)Arbeit und man von dieser Arbeit unabhängig, nur weil man gleichzeitig für sich und Andere auch Arbeitgeber ist?

        Nur zur Info: "Arbeitgeber" ist nicht dasselbe wie "Bewohner des Schlaraffenlandes". Als solcher hat man auch Sorgen und hängt darüber hinaus gleich ganz anders am Fliegenfänger, wenn der Rubel im Unternehmen nicht rollt. Auch Genossenschaftsbanken schauen dreimal hin und fragen im Zweifel nach Gesellschaftersicherheiten, bevor sie einem Betrieb Geld pumpen...

    • @Gregor von Niebelschütz:

      Die Gegenfinanzierung einer Grundsicherung ist doch ganz einfach. Man führt endlich mal eine vernünftige Finanztransaktionsteuer ein. Oder man könnte den Steuerhinterziehern mal auf die Finger klopfen. In Deutschland werden "jährlich" Steuern im Umfang von 125 Milliarden Euro hinterzogen, wie aus einer Untersuchung der University of London im Auftrag der sozialdemokratischen S&D-Fraktion im EU-Parlament hervorgeht (mehr als 800 Milliarden Euro werden jedes Jahr in ganz Europa an Steuern hinterzogen). Einfach da mal den Hebel ansetzen, dann hätte man schon einen Haufen Geld für die armen Menschen in diesem Land. Man könnte auch den Spitzensteuersatz für die Reichen, der damals von 53% auf 42% gesenkt wurde (Schröder's Geschenk an die Reichen) wieder erhöhen. Und NEIN, nicht alle reichen Deutschen wären dann Steuerflüchtlinge und würden dann das Land verlassen um Steuern zu sparen.

      Am besten wäre natürlich alles zusammen; also eine Finanztransaktionsteuer einführen, den Spitzensteuersatz erhöhen und Steuerhinterziehern das Handwerk legen.

      Die BA/Jobcenter könnte man sich auch endlich mal sparen. Arbeitsagenturen, die mit einem unglaublichen Bürokratismus und über 100.000 Mitarbeitern einen egozentrischen Aufwand betreiben, der in gar keinem Verhältnis zu den Vermittlungserfolgen steht, kosten dem Steuerzahler nämlich jährlich einige Milliarden Euro (JC-Gebäude, Löhne etc.). Und wer mal nachdenkt, der weiß doch auch: Wenn es tatsächlich noch Jobs zu verteilen gäbe, von dem ein Mensch auch existieren kann, dann könnte der Staat sich doch eine Behörde, wie die Bundesagentur für Arbeit/Jobcenter, mit 100.000 Mitarbeitern ohnehin sparen. Das 21. Jahrhundert mit all seiner Technik ist schon lange im Gang, deshalb sollte man vielleicht auch endlich einmal ernsthaft über ein echtes BGE nachdenken - denn Jobs für den Homo sapiens wird es in naher Zukunft immer weniger geben.

      • @Ricky-13:

        Das empfinde ich auch als schönste Perspektive der BGE-Diskussion: dass BA/JC wegfallen und deren Leute mal selber sehen müssten, wie es real auf dem Arbeitsmarkt aussieht. Und wenn man dann noch Finanzamt, Kranken- und Sozialkassen zusammenlegt, ließe sich viel bürokratischer Unfug einsparen.



        Andererseits ist mein Stand der Erkenntnis (Vortrag vor einem Jahr), dass man für ein BGE das Steueraufkommen mindestens verdoppeln müsste und die Inflation durch die Decke ginge. Es sei, so der linke Vortragende, das ultimative kapitalistische Projekt, um die Errungenschaften des Sozialstaats zu schleifen. Tja, weiß nicht.

        • @Manuel Bonik:

          BGE-Gegner argumentieren immer gerne damit, dass 1.) sich bei Einführung des BGE dann nicht mehr genügend Menschen finden um besonders unangenehme Arbeiten auszuführen und 2.) ein BGE natürlich nicht finanzierbar wäre. Auf den Einwand, dass dann halt besonders unangenehme Arbeiten auch besonders gut bezahlt werden sollten, gehen die Gegner des BGE natürlich nicht ein. Finanzieren lässt sich ein BGE übrigens auch, das haben schon viele Wirtschaftswissenschaftler durchgerechnet. Man muss auf Google auch nur "BGE-Rechner" eingeben, da kann man dann sehen wie so eine Finanzierung aussehen könnte. Das nächste Totschlagargument der BGE -Gegner ist, dass die Menschen durch Einführung des BGE sich dann als 'nutzlos' fühlen und 'mit Geld abgefunden werden' und sich dann bei dieser staatlichen Alimentation 'unwohl fühlen'. Das ist kein Scherz, das ist wirklich so gesagt worden. Der kleine Bürger soll sich also nur über seinen Job definieren. Leider ist diese Idiotie schon so in den Köpfen der meisten Menschen drin, dass sie gar nicht mehr darüber nachdenken, wer denn wirklich davon profitiert, dass Menschen ihr Leben fast ausschließlich mit (sinnloser) Arbeit verbringen]. Auch auf den Vorschlag, die Finanzierung des BGE durch die Abschaffung der Einkommensteuer und der gleichzeitigen Erhöhung der Mehrwertsteuer als "Konsumsteuer" auf 100%, wird nicht eingegangen. Ob dieser Vorschlag mit der Mehrwertsteuer als "Konsumsteuer" der Weisheit letzter Schluss ist – die Schweizer möchten zum Beispiel einen anderen Weg gehen – lassen wir mal dahingestellt. Wie das BGE letztendlich finanziert wird, da werden sich sicherlich in den nächsten Jahren schlaue Fachleute Gedanken drüber machen und auch machen müssen, sonst gibt es nämlich einen Aufstand der Besitzlosen, weil Jobs Mangelware werden - besonders Jobs von denen man auch leben kann. Fakt ist aber, dass das BGE kommen wird, wie immer es dann auch aussieht und finanziert wird.

  • Dieses Projekt ist meiner Meinung nach ziemlicher Quark:



    Es prüft Umstände, die selbst bei Kritikern des bedinngungslosen Grundeinkommens außer Frage stehen.



    Jawohl, die glücklichen Teilnehmer freuen sich über das geschenkte Geld, welche Überraschung.



    Nein, sie werden ihre Jobs nicht deshalb kündigen, dafür ist es dann doch zu wenig.

    Spannender wäre jedoch: Was passiert mit den Menschen unter Realbedingungen? Tatsächlich soll das Grundeinkommen nicht zusätzlich gezahlt werden, sondern vom eigenen Gehalt wieder abgezogen werden. Nutznießer wären nur die ohne Arbeit. Ob da die Zufriedenheit der Probanden auch steigt?



    Warum gibt es keine armen Teilnehmer? Genau die sind doch die Nutznießer. Dort dann mal zu prüfen, ob es eine plötzlich steigende Beschäftigungquote gibt wäre doch spannend.



    Was ist mit Teilzeitbeschäftigten? Geht eine Verwaltungsfachkraft für 100€ mehr tatsächlich 6 Stunden täglich arbeiten? Oder bleibt sie lieber zu Hause, weil schon die Fahrkosten zur Arbeit höher sind?



    Und die Finanzierung klärt das Projekt auch nicht, dabei ist das bei der Nummer die wichtigste Frage.

    • @Samvim:

      Warum "sollten sie ihren Job kündigen", das ist doch nicht Sinn der Sache. Und nein, BGE erhält jeder Bürger, es wird niemandem etwas vom "Gehalt" abgezogen. Wegfallen würden u. A. hohe Verwaltungskosten, Teil der "Finanzierung". Aber wie bereits erwähnt, wer von "Finanzierbarkeit" faselt, hat keine Ahnung von Wirtschaft. Reich ist nur, wer "Schulden" hat- siehe Flow Tex, Schneider, Wirecard etc.-, so funktionier "Finanzierung". Ja, es hat "inflationäre Tendenzen", die müssen ggfs. aufgefangen werden. Die anderen "Fragen" sind derart hanebüchen, dass ich sie nicht beantworten möchte....Verwaltungs"fachkraft" bleibt zu Hause wegen Fahrtkosten.....Beschäftigungsquote steigen bei armen Teilnehmern..."unterirdisch"..

      • 2G
        21659 (Profil gelöscht)
        @Adnan Adana:

        Nur gut dass Sie Ahnung von Wirtschaft haben und genau wissen, dass das theoretische Konstrukt BGE funktioniert. So wie der Kommunismus, wo bspw. niemand mehr für den ÖPNV zahlen muss (sollte laut Genosse Nikita Chruschtschow in der UdSSR 1980 der Fall sein). Besonders unangenehme Arbeiten werden dann viele Menschen gerne übernehmen, da man dann ja auch sehr gut entlohnt wird. Der Staat schwimmt im Geld, Milch und Honig fließen nicht in der Bibel sondern in dem Land, wo kluge Menschen mit Ahnung von Wirtschaft sich toll engagieren. Geld ist ja genug da, alle machen begeistert mit, es gibt auch keine verstärkte Einwanderung. Und falls doch, Anreiz und so, die Einwanderer bringen sich auch toll und wertschöpfend ein. Kaum jmd. wird untätig, Geld ohne Verpflichtung führt automatisch bei allen zu mehr Verantwortung und Willen zur Beschäftigung. Es ist auch total in Ordnung dass der reiche Manager das Geld bekommt, wie der ungelernte Arbeitslose ohne Schulabschluss. Es geht ja nicht um Bedürfnis oder Fairness.

        Eigentlich ein bisschen verwunderlich dass es diesen Staat , diese Welt noch nicht gibt. Und da kommen dann bspw. Sie ins Spiel, Menschen mit Plan...

        ...ich sollte dringend nochmal das Märchen vom Sternentaler lesen.

      • @Adnan Adana:

        Ich bin garnicht sicher ob ich hier überhaupt antworten soll.

        Ich mache es mal kurz: Doch, bei arbeitenden Menschen wird das Gehalt um das BGE gekürzt. Kann man in den Konzepten so nachlesen. Wer also in Teilzeit arbeitet und dadurch heute 1300€ verdient, bekommt bei einem BGE 1200€ + 100€ Arbeitslohn. Ich zumindest würde da durchaus zu Hause bleiben...

        Und die Verwaltungskosten unserer Sozialleistungen sind im Vergleich zu den Kosten eines BGE verschwindent gering. So in etwa als wollte man ein Haus mit dem Sammeln von Pfandflaschen finanzieren. Den Rest kommentiere ich lieber nicht...

        Bitte erst informieren, dann argumentieren.

        • @Samvim:

          Das trifft auf manche Konzepte zu, auf andere nicht.



          Selbst wo es zutrifft, gilt: Es gibt Marktwirtschaft und die Löhne sind Verhandlungssache. D.h. nach der Umstellung wird sich in jedem Fall eine neue Lohnstruktur ergeben, manche werden weniger verdienen (v.a. bei besonders beliebten Arbeitsplätzen), manche mehr (v.a. bei besonders unbeliebten Arbeitsplätzen). Da niemand mehr zur Erwerbsarbeit gezwungen werden kann, haben Arbeitnehmer eine deutlich stärkere Verhandlungsposition.

          • @Eric Manneschmidt:

            Bedingt eine neue Lohnstruktur nicht steigende Kosten und somit eine Parallelverschiebung? Bsp.:



            Arbeit im produzierenden Gewerbe in der Industrie (Metallbau, Gießerei, etc.) find meist im Schichtsystem statt, ist körperlich anstrengend und nicht sonderlich hoch bezahlt. Folglich würden hier die Löhne steigen. Die Lohnerhöhung würde über die Kosten der Produkte gewälzt. Diese müssen aber auch transportiert werden - per LKW. Lastkraftwagenfahrer ist ein weiterer Job unter erschwerten Bedingungen und mit überschaubarem Lohn. Ergo würden sich auch in diesem Bereich die Löhne und somit die Kosten erhöhen. Der LKW muss auch betankt werden. Den Sprit liefern wiederum weitere LKWS, folglich ergibt sich eine Erhöhung der Lieferkosten. Der Job als Tankwart ist gering bezahlt und mit Schichtarbeit verbunden. Folge: Lohnerhöhung, welche wiederum die Betriebskosten der Tankstelle erhöht und über den Spritpreis gewälzt würde. ...



            Das Szenario könnte man unendlich weiterspinnen. Unter Strich hätte eine neue Lohnstruktur eine allg. Kostenerhöhung zur Folge. Diese würde das BGE ganz oder in Teilen "auffressen".

          • @Eric Manneschmidt:

            Ich befürchte, dass der Umstand, dass die ersten 1200€ des Lohns de facto zu 100% besteuert werden, zum weltweit größten Anreiz für Schwarzarbeit wird.

  • "Es gehe darum, den Umgang der Mittelschicht mit einem ­Grundeinkommen zu erforschen."

    wäre es nicht sinnvoll erst einmal die Wirkung des BGE allgemein zu untersuchen?



    Das ein BGE persönlich positive Auswirkungen hat, dürfte auf der Hand liegen, aber die Frage, welche Auswirkungen ein BGE gesamtgesellschaftlich entfalten würde, ist viel wichtiger zu untersuchen, um die Sinnhaftigkeit eines BGE zu untersuchen.

  • "Wovon sollen in Zukunft die Beschäftigten leben, die eventuell von intelligenten Maschinen wegrationalisiert werden?"



    und



    "...die 122 Glücklichen. Das sind nun ausschließlich Einpersonenhaushalte zwischen 21 und 40 Jahren, die normalerweise zwischen 1.200 und 2.600 Euro netto monatlich zur Verfügung haben."



    Erkenne ich hier ein Widerspruch? Und was glauben die Vernstalter, solle sich ändern wenn die teilnehmenden Leute wissen, dass es in Summe 43.200 Eur sein werden und es nachdrei Jahren vorbei ist?



    Nein, die Studie hat werder Hand noch Fuß noch wird sie eine verläßliche Prognose liefern - auch, weil sie nur einen ganz speziellen Personenkreis betrachtet. Schön für die.

    • @Lars B.:

      Erstmal müssen die Roboter angemessen besteuert werden, dann sieht die Struktur zur Finanzierung des BGE schon ganz anders aus.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Es gibt viele Akademiker, die in ihrem Leben etwas geleistet haben. Nicht selten landen die in Hartz-IV weil kein passender Job verfügbar, zu alt, überqualifiziert!!!!, etc.

    Die sollten unbedingt das BGE bekommen. Der Druck vom Arbeitsamt stellt sich oft einfach als Steine in den Weg legen dar. Ich kennen keinen einzigen Akademiker, der über das A-Amt einen Job bekommen hat.

    Selbstverständlich heißt das nicht, dass nur Akademiker Anspruch haben sollten!!! Muss man ja immer erwähnen.



    Aber eine Prüfung sollte sein - kein Gieskannenprinzip.

    • 2G
      21659 (Profil gelöscht)
      @17900 (Profil gelöscht):

      Ich kenne Akademiker, zumeist aus dem sozialen Bereich, die über die Agentur einen Arbeitsplatz bekommen haben. Auch bei mir selbst war dies über Umwege vor langer Zeit der Fall.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Dass die "Prüfung" mehr kostet, als das "Hartz" ist dir hoffentlich bewusst.....



      Gieskannenprinzip..... was sind bspw. "Subventionen" für Bauern, Autoindustrie etc. ......man "riecht die Gesinnung".

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Wobei es sich dann genau genommen nicht um ein "BEDINGUNGSLOSES Grundeinkommen" handelt.

      Der Unterschied wäre dort gerade der Verzicht auf die Knüpfung an bestimmte Voraussetzungen.

      (Ob das praktikabel ist, sei dahingestellt. Vermutlich wäre es einfacher, bestimmte Behörden von Transferleistungen zu verschlanken. Die Kehrseite davon wären aber natürlich im Zweifelsfall unzählige vorherige Mitarbeiter*innen, für die nun ebenfalls ein neuer Job gefunden werden müsste)

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Eigentlich sind gerade diese Leute zu schade fürs BGE oder andere Transferleistungen, die Wirtschaft und die Gesellschaft braucht gut qualifizierte und intelligente Leute. In Fällen, wo rst tatsächlich so ist, dass ihre Qualifikation nicht mehr gebraucht wird, wäre es vielleicht sinnvoll, das Grundeinkommen bei einer Zusatzqualifikation oder ein Zweitstudium in einem Bereich zu knüpfen, in dem dringend Leute benötigt werden. Wit sollen immer länger arbeiten, werden immer länger gebraucht, können auch länger arbeiten, als die Menschen früher, aber der Arbeitsmarkt wandelt sich auch immer schneller. Dafür brauchen wir Lösungen, und ich sehe nicht, dass das BGE eine ist.

  • Finde den Fehler:



    " Wovon sollen in Zukunft die Beschäftigten leben, die eventuell von intelligenten Maschinen wegrationalisiert werden?"

    "Das Geld fließt zusätzlich zu den normalen Einkünften der Empfänger:innen. Diese können es verjubeln, investieren, verleben oder sparen. Bedingungen sind daran nicht geknüpft."



    Hallo!? Es ist doch bitteschön ein großer Unterschied ob ich 1200 Euro zusätzlich oder ausschließlich zur Verfügung habe. Wird mein Job wegrationalisiert ,ist letzteres der Fall.



    Da das Experiment auf drei Jahre begrenzt ist,wird man seinen Job auch nur dann aufgeben,wenn man anschließend sicher sein kann wieder Arbeit zu finden.



    So wie es hier dargestellt ist,kann ich keinerlei Sinn im BGE sehen.

    "Ein solches Forschungsprojekt findet hierzulande zum ersten Mal statt. Es ist ein Ergebnis der Debatte, die Mitte der 2000er Jahre durch die Einführung von Hartz IV begann. Die Kritik am Sozialsystem verstummt seitdem nicht mehr."



    Der AlG-II-Satz ist zum Sterben zu viel ,zum Leben zu wenig, da wäre eine Erhöhung angemessen. Der ganze sonstige Apparat drumherum mit seinen diversen Schulungs-und Wiedereingliederungsmaßnahmen sorgt schon für Arbeitsplätze. Aber eher den ganzen Firmen die diese anbieten und nicht bei den Jobcenterkunden. Das Geld für Maßnahmen könnte man auch anders in den Wirtschaftskreislauf bringen.



    Ein BGE für ALLE ändert für Langzeitarbeitslose auch nichts weiter,denn ich gehe davon aus das diese allen zur Verfügung stehende zusätzliche Summe natürlich in das Preis- und Lebenskostenniveau mit eingerechnet wird.

  • Ich bin mir nicht sicher, wieviel die Untersuchung bringt. Das BGE würde doch voraussetzen, dass ich mich darauf verlassen kann, dieses zu erhalten. Wenn der Zeitraum auf drei Jahre begrenzt ist, würde ich zumindest mein Verhalten nicht wesentlich ändern (also z.B. Teilzeit beantragen). Aber vermutlich geht eine solche Untersuchung zunächst nicht anders.

    • 6G
      68514 (Profil gelöscht)
      @Strolch:

      Genau das ging mir auch durch den Kopf. Wenn mich dies betreffen würde, würde ich dabei vielleicht die Chance ergreifen und mich berufsmäßig umorientieren bzw. einfach mal was ausprobieren. Oder vorübergehend halbtags arbeiten und mich in der frei gewordenen Zeit z.B. nachmittags in der Schule um Ganztagsangebote kümmern oder eine Arbeitsgemeinschaft zu einem Thema betreuen. Derzeit als Vollzeitangestellter ist dies für mich nur schwer machbar. Das würde ich ber nur ernsthaft in Betracht ziehen, wenn dies nicht nur auf drei Jahre begrenzt wäre. Denn ich halte unseren Arbeitsmarkt nicht für flexibel genug, um sicher zu stellen, dass nach drei Jahren wieder ein passender in Aussicht wäre, der nicht zu Einkommenseinbußen führt. Denn immerhin wird hierzulande immer gerne noch sehr gerne Lohndumping betrieben.

  • Ich hatte mich auf ein solches Grundeinkommen beworben und bereits in der Bewerbung mitgeteilt, dass ich das Geld zum Ankauf weiterer Fonds verwenden werde.

    Erst jetzt wird bekannt, dass ich keine Chance hatte, weil mein Einkommen zu hoch ist und ich zu alt bin.

    Damals hieß es noch, es werde unter den Bewerbern ausgelost.

    • @DiMa:

      Tja, echt bitter für Sie. Wie wärs mit ner schönen saftigen Klage? Vielleicht springt dann doch noch der ein oder andere Fond für Sie bei raus. ;)

      • @Katrina:

        Gut, dass da persönliche Daten unter falschen Voraussetzungen gesammelt wurden, scheint jetzt für Sie keine große Rolle zu spielen. Für andere schon. Ich hatte mich auch beworben, und kann mich nicht an eine Einkommenseingrenzung erinnerern.

  • Bedingungslos heißt m.M.n. auch zeitlos. Und so wird es leider nur eine kurze Momentaufnahme sein.

  • Das Ergebnis kann man gut vorhersagen. Für die Berufstätigen wie auch für die Transferempfänger: Es wirkt wie eine Gehaltserhöhung. Spürbar ist diese nur 3-6 Monate, danach hat sich der Lebensstil/Konsum angepasst und das "mehr" an Geld ist kaum noch spürbar. Nach 3 Jahren kommt dann das Erleben eines Einkommensverlust, auch dieser macht sich 3-6 Monate bemerkbar, dann nicht mehr, weil Menschen sich nun mal anpassen.

    Wirkliche Effekte (über das oben beschriebene zeitweilig gute Gefühl hinaus) sind bei diesem "Experiment" nicht zu erwarten. Beobachtet Lotto-Gewinner, da ist es ähnlich.

  • Warum sind keine Familien dabei mit 1, 2 oder 3 Kinder?



    Das jetzt Einpersonenhaushalte die „Mitte der Gesellschaft“ sind ist irgendwie an mir vorbei gegangen.

    • @Der Cleo Patra:

      Das bezieht sich wohl auf das Auswahlkriterium Einkommen.

  • der Umgang mit dem Geld dürfte auch ganz stark von der bisherigen persönlichen Situation abhängen.



    Jemand der prekär beschäftigt ist, dürfte sich von Akademikern unterscheiden. Und das meine ich nicht wertend! Aber jemand der vorher wirklichen Mangel erfahren hat, wird anders reagieren als jemand der halt nur seine Träume nicht verwirklichen konnte.



    Das ist beides völlig in Ordnung, aber ich vermute, das bei der Auswahl der Teilnehmer schon ein gewisser Filter angelegt worden sein könnte. Jedenfalls erschien mir das so, bei einem Projekt das mir vor kurzem empfohlen wurde (evtl. war es sogar dieses?).

    • @nutzer:

      "Prekär beschäftigt" und "Akademiker" schließt sich nicht zwingend gegenseitig aus.

    • @nutzer:

      Lesen Sie doch mal den Artikel, dann erfahren Sie auch wie der Filter aussah.

  • Klar ist es schwer, die Auswirkungen des bge zu untersuchen. Aber wie kann man als Professor auch nur einen Hauch von wissenschaftlichkeit annehmen, wenn selbst die frei gewählten Grundbedingungen der Untersuchungen so eingeschränkt sind?



    Gesellschaftliche Mitte: einpersonenhaushalte? 21 - 40 Jahre?

    Ganz zu schweigen davon, dass ein zeitlich begrenzter Versuch eben nie einen lebenszeitraum simulieren kann.

    Klar, werden sich die 122 drei Jahre lang besser fühlen.

    • @fly:

      Die Wissenschaftlichkeit wird doch nicht durch die Wahl der Teilnehmenden beeinträchtigt, oder? Wenn du so eine Studie designst, kannst du das schon selber festlegen, wen du untersuchst. Das Ergebnis lässt sich dann halt nur nicht uneingeschränkt auf die Gesamtbevölkerung hochrechnen.



      Diese Gruppe die Mitte der Gesellschaft zu nennen ist aber auf jeden Fall falsch. Weil das ist ja schon die CDU. Scherz.

      • @Never Again:

        Bei diesem Studiendesign sind dann aber die Einpersonenhaushalte der Untersuchungsgegenstand und nicht das BGE allgemein.



        Es geht dabei ja nicht darum, wie sich ein BGE auswirkt und wie und ob es funktioniert, sondern lediglich wie sich eine bestimmte Gruppe unter den Bedingungen eines BGE verhält.



        Um zu sehen, ob BGE eine gesellschaftliche Wirkung entfalten kann, braucht es eine randomisierte Teilnehmerzusammensetzung.

        • @nutzer:

          in diesem Studiendesign ist es eigentlich kein bedingungsloses Grundeinkommen, sondern von vornherein bedingt durch die Auswahl des Personenkreises. Das ist keine Studie über das BGE sondern über das Verhalten der Teilnehmer.

  • Die "Arbeitgeber" möchte ich sehen, die unter solchen Bedingungen, wie sie unter einem Vollsystem "Grundeinkommen" herrschen dürften, einer Änderung des Arbeitsvertrages beschäftigter "Arbeitnehmer" zustimmen.



    Im Übrigen würde mit einem s.g. Grundeinkommen eine Reihe drängender sozialer Fragen einfach entsorgt, zB Macht. Vielmehr müsste die Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich reduziert werden, um so mehr Menschen beschäftigen zu können.

    • @Gerhard Krause:

      1.200 Eur wären für den einen oder anderen Arbeitgeber vielleicht auch ein willkommener Anlaß, bei Neueinstellungen entsprechend weniger Lohn zu zahlen.

      • @Lars B.:

        Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Daher finde ich die Idee eines Grundeinkommens problematisch.

        • @resto:

          Es könnte aber auch passieren, dass Menschen Arbeit für Hungerlöhne nicht mehr annehmen müssen und auch nicht mehr werden. Dann könnte es auch eine Art Bereinigung geben: was ist wirklich wichtig? Und da könnten dann die Löhne sogar steigen, weil man den Leuten etwas bieten muss.



          Wissen tut man es aber erst, wenn es wirklich gemacht wird. Menschen sind seltsam und oft nicht wirklich berechenbar.

          • @Grummelpummel:

            Das wäre schön, und dafür würde ich für ein BGE fast sofort unterschreiben.



            Es würden indes unter den bisher mir bekannten Modellen andere Probleme entstehen, zB bzgl der Inflationsrate(n). Das Problem der quasi Erpressung von Arbeitnehmern ließe jetzt schon rein gesetzlich lösen. Der Mindestlohn wäre dabei dafür nur ein Baustein.

            • @Gerhard Krause:

              Erwerbsarbeitszwang bleibt Erwerbsarbeitszwang, da hilft auch kein Mindestlohn.



              Ohne BGE geht es nicht: www.grundeinkommen...tzenswert-ist.html

              Und warum Inflation? Die Geldmenge erhöht sich nicht und die Produktionskapazitäten brechen auch nicht ein.

              • @Eric Manneschmidt:

                Ich gehe davon aus, dass der Mensch grundsätzlich gerne zB abhängig beschäftigt oder als Selbständiger erwerbstätig ist, soweit die Bedingungen fair sind.



                So Sie meinen, Inflation entstünde allein aufgrund der Geldmenge, dann kann ich Ihnen leider nicht helfen. Geld ist sachlogisch die notwendige Bedingung, jedoch nicht die hinreichende.



                In Ihrem Modell müssten alle Preise eingefroren oder Preise bestens gleich ganz abgeschafft werden. Achtung, diese müsste dann auch für den Tausch zB von Sand gegen Butter gelten.



                Ob die Produktion aufrecht erhalten bliebe.. uijuijui.. daran zweifle ich einmal ebenso mutig, wie Sie bzgl Ihrer Annahme. Herzlich

  • Äh, Moment mal. Es hieß die Teilnehmer werden ausgelost und nicht ausgewählt. Von Altersgrenzen stand da nichts und von Einkommensgrenzen auch nicht. Hier wurden von den Veranstaltern von vornherein falsche Versprechungen gemacht. Kurz gesagt, die 2.1 Millionen Teilnehmer wurden belogen.

    • @el presidente:

      Sie wurden auch ausgelost nachdem ausgewählt wurde.



      Und nein, die 2,1 Millionen wurden definitiv nicht gelogen da von vornherein feststand, dass nur wenige an dem „Experiment“ teilnehmen können.

      • @Der Cleo Patra:

        Das ist in etwa die Verteidigungslinie, mit der Call-In-Quizshows arbeiten, bei denen man angeblich durch Rätsellösen zu reichen Gewinnen kommt. Seriös ist etwas anderes.