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Rücktritt der Grünen-ParteispitzeAlles für Habeck

Dass die Grünen Ricarda Lang und Omid Nouripour zurücktreten mussten, war absehbar. Sie standen der Habeck-Strategie im Weg.

Omid Nouripour und Ricarda Lang verkünden ihren Rücktritt am Mittwoch in der Bundesgeschäftsstelle der Grünen in Berlin Foto: Fabian Sommer/dpa

A nfang der Woche saß Robert Habeck auf einer Theaterbühne, um mit dem FAZ-Kollegen Eckart Lohse über dessen frisch erschienenes Merkel-Buch zu sprechen. Im Renaissance-Theater (laut Wikipedia „das einzige vollständig erhaltene Art-déco-Theater Europas“) saß ganz genau das Publikum, das der Grünen-Kanzlerkandidat in spe jetzt vordringlich erreichen möchte: ein Merkel-geprägtes CDU-Bürgertum, dem Friedrich Merz zu unberechenbar und zu 80er ist.

Habeck selbst hat in diesem Zusammenhang von der „Merkel-Lücke“ bei der Union gesprochen; wie er sie nutzen möchte, schrieb jüngst der Spiegel auf. Für den Montagabend in einem Westberliner Theater lässt sich sagen, dass diese Strategie wunderbar funktionierte – das Publikum nutzte auch die nicht offensichtlichen Gelegenheiten, zu lachen und zu klatschen.

Von den sauerstoffärmeren oberen Rängen (immer dasselbe in diesen alten Theatern!) wirkte es, als häkele Habeck eine Schutzhaube für politisch empfindsame Gemüter: Er schien den Leuten Trost zu spenden, eine beruhigende Tonspur anzubieten als Gegenmittel für das verzerrt kreischende, durch all die illiberalen Rückkopplungseffekte schier nicht mehr anzuhörende Politikspektakel da draußen. Habecks Leitmotiv: Natürlich hat Merkel große Fehler gemacht, aber sie war – und hier muss man mitdenken: anders als Merz – anständig, anti-populistisch, humanitär angetrieben. So hatte Habeck es auch schon zu Merkels 70. Geburtstag für den Rolling Stone aufgeschrieben.

Die Party zu eben diesem runden Geburtstag nutzte Merkel diese Woche dann allerdings für eine Quasi-Versöhnungs-Show mit Merz, was sich im Lichte von Habecks Lücken-Strategie wie eine spezielle Ausformung ihres „feinen Spotts“ (Habeck über Merkel) lesen lässt. Vermutlich aber sind Grünen-Strategien der Ex-Kanzlerin einfach kackegal.

Habeck macht Lang verantwortlich für die Wahlergebnisse

Ricarda Lang und Omid Nouripour standen der Habeck-Strategie offenbar im Wege. Das lässt sich schreiben, ohne abschließend klären zu müssen, ob die beiden ParteichefInnen nun weggemobbt wurden, oder ob sie sich ganz freiwillig geopfert haben.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Von „Verantwortungsbereitschaft“ im „unbarmherzigen Geschäft“ der Politik sprach Robert Habeck am Mittwochabend im Fernsehen jedenfalls, ohne zu dementieren, dass er mindestens Ricarda Lang für die schlechten Wahlergebnisse dieses Jahres verantwortlich gemacht hat.

Wobei „unbarmherzig“ noch untertrieben ist dafür, wie die 30-Jährige sich in der Öffentlichkeit dafür anhassen lassen muss, dass sie übergewichtig ist. Ich habe schon erstaunlich viele Gespräche darüber führen müssen, ob eine übergewichtige Frau eine prominente politische Rolle spielen darf – mit eigentlich zurechnungsfähigen Menschen, die sich noch gut an Helmut Kohl erinnern können und ansonsten auch für Gleichberechtigung sind. Aber eine Grünenchefin darf offenbar nicht dick sein, und zwar schon gar nicht, wenn sie jung und klug und ihr schon deshalb das Etikett „belehrend“ anzuhängen ist.

Mag sein, dass dies nicht der Grund ist, sie samt Nouripour nun abtreten zu lassen. Offen sprechen wird darüber sowieso nie jemand, schon klar. Höchstens unter den grünen Realo-Truppen aus rot-grünen Zeiten (für die Jüngeren: das war von 1998 bis 2005), wo man das Wechselspiel zwischen moralischem Parteiprogramm und machiavellistischem Miteinander ja geradezu genüsslich betrieben hat.

Aber mit einer offensiv herausgestellten, anständigen, anti-populistischen, humanitär angetriebenen Grundhaltung, sprich dem Anti-Zynismus eines Robert Habeck, damit verträgt sich all dies natürlich gar nicht.

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Ulrike Winkelmann
Chefredakteurin
Chefredakteurin der taz seit Sommer 2020 - zusammen mit Barbara Junge in einer Doppelspitze. Von 2014 bis 2020 beim Deutschlandfunk in Köln als Politikredakteurin in der Abteilung "Hintergrund". Davor von 1999 bis 2014 in der taz als Chefin vom Dienst, Sozialredakteurin, Parlamentskorrespondentin, Inlandsressortleiterin. Zwischendurch (2010/2011) auch ein Jahr Politikchefin bei der Wochenzeitung „der Freitag“.
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51 Kommentare

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  • Natürlich darf Lang oder Altmaier, Kohl oder wer auch immer dick sein.



    Schwäbeln ist schwerer zu verzeihen, doch auch das geht.



    Aber "klug" finde ich jetzt doch einen Euphemismus für R. Lang, vor allem wären die nötigen Eigenschaften: innovativ, organisationsstark, durchsetzungskräftig und redefähig.

    Denn die Situation schreit gerade nach mehr grün.

  • Gestern im zdf berlin direkt Franziska Brandtner: auf keine Frage direkt geantwortet, astreiner Politiksprech, jeden Satz mit "Wissen Sie..." begonnen, keine konkreten Ziele formuliert, keine kritische Reflektion, Habeck gestützt und nicht als Ursache für Filz und vergeigten Klimaschutz und damit für eine Wahlschlappe nach der anderen benannt. Damit ist eine Riesenchance für einen fulminaten Aufschlag vertan.

  • Vorhin wurde Frau Lang im DLF zitiert mit den Worten: Solange man in der Bevölkerung als Elitenprojekt wahrgenommen würde, werde man nie eine Volkspartei. Wahre Worte, wenn sie die mal früher gesagt hätte.

    Meiner Meinung nach war es Habeck, der mit seinem verpfuschten Heizungsgesetz die Verantwortung für die desolate Lage der Grünen trägt. Ausgerechnet er wird als Kanzlerkanditat nominiert.

    • @fleischsalat:

      Habeck hat das Dolchstoßen à la Kubitzki nicht in gleicher Münze heimgezahlt, wo ein unfertiger Entwurf durchgestoßen wurde; doch den Fehler wird er wohl kein zweites Mal begehen.

      Das Gesetz hätte in einer schärferen Form einiges an Fehlinvestitionen in Fossil verhindert, nebenbei.



      Was die Bild & Co. an Kampagne an allen Fakten vorbei fuhr, sollte man wirklich nicht ungeprüft übernehmen!

  • »Die scheidende Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang hat Spekulationen zurückgewiesen, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck sie zum Rückzug gedrängt haben könnte. "Nein, das stimmt nicht", sagt sie in der ARD-Sendung Konfrontation: Markus Feldenkirchen trifft Ricarda Lang, die am Montag ausgestrahlt werden soll. Es sei unpassend, so zu tun, als ob eine junge Frau für so einen Entschluss einen Strippenzieher brauche: "Ich treffe meine Entscheidung schon alleine." «



    www.spiegel.de/pol...-80d6-2fcd80f12e74

  • Bin ich die einzige, die die headline geschmacklos findet? Alles für ... ist grad anders besetzt.

  • Habeck: Magister der Germanistik, Philosophie und Philologie.

    Also der Umweltspezialit schlechthin.



    So wie (fast) alle unserer Berufspolitiker.

    Zu nichts nütze, beliebig austauschbar und anfällig für jeden "Floh im Ohr" (vulgo: Lobbiisten)

    • @Bolzkopf:

      Dr. phil, wenn schon.



      Was ist Ihr Titel, wenn Ihnen Abschlüsse so wichtig scheinen?



      Oder die Abwertung Dritter über einen Kamm. ;)

  • Schon klar, Habeck und Baerbock verärgern mit ihren ideologisch angefeuerten Richtungsentscheidungen die Wähler und wälzen die Schuld auf die beiden Vorsitzenden ab. Das ist sowas von cringe Leute

  • Ob es der linksgrünen Seele hilft, endlich mal wieder einen Realo zum Sündenbock machen zu können? Könnte man beim Lesen des Artikels meinen.

  • Wenn sich jetzt die überall in Deutschland ausgetretenen jungen Grünen mit Fridays und Louisa zusammentun zu einem progressiven Klimabündnis, dann können sie der AfD das Wasser abgraben, gleichzeitig sind Habecks und Baerbocks Ambitionen Geschichte, so wie es die RAF einmal war, die ja auch alles von oben 'regeln' wollte.

    • @Dietmar Rauter:

      Progressive Grüne holen von den Klimaleugnern der AfD vermutlich so in etwa 0.0 %

  • Ricarda Lang & Omid Nouripour 😢

  • Faß die Diagnosen mal z‘samm! Gelle

    Die Grünen ham die Fischeritis!



    Zur Weltpolitikerkrankheit (©️ PU )



    Nur ein Schritt!

    Na Mahlzeit - die griinen Beutelchen der



    Grünen-Jugend fliegen ja schon! Gelle!



    Austritte & Habie macht das Licht 💡 aus

    unterm——-Remember den steinalten Dunkeldeutschland-Witz “Honi du Arsch



    bist der letzte - Mach das 💡 aus!“

    Scheunen Sündach ook - 🙀🥳😡 -

  • Für mich war Habeck schon durch, als er in SH Umweltminister war und genau diese Aufgabe nicht wahrgenommen hat.

    • @uvw:

      Nicht speziell auf diesen Fall bezogen, eher allgemein:



      Wie setzt man etwas gegen unüberwindbaren Widerstand - die Gier der Konzerne und Konsumenten - durch??

    • @uvw:

      Isso!

  • Ricarda Lang und Omnid Nouripour zum Sündenbock für Stimmenverluste zu machen ist mehr als billig.



    Robert Habeck hat durch strategische und handwerkliche Fehler selbst einen großen Teil dazu beigetragen.



    Die Zustimmung zur Aufhebung der Sektorziele, hat der FDP und besonders dem Verkehrsminister sich aus der Verantwortung für dden Klimaschutz zu stehlen. So verprellt man sich eben seine Stammwählerschaft.



    Und das unsägliche "Heizunggesetz", war, wenn es auch nur ein Entwurf, schon so gemeint wie geschrieben. Überhastete Maßnahmen, die Anbieter von Wärmepumpen und das Heizungsbauhandwerk überfordert und einkommensschwächere Eigenheimbesitzer in den Ruin getrieben hätten. Für die Bildzeitung und die CDU ein gefundenes Fressen und sicher kein Beitrag neue Wählerschichten zu erschließen.

    • @Augustin:

      Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Fraktionsspitze bei den von Ihnen aufgezählten Maßnahmen kein Wörtchen mitzureden hatte. Und falls der böse, böse Habeck die Fraktion einfach übergangen hat, so hätte die Fraktion ihm auch eins verpassen können bei der Abstimmung z.B. zu den Sektorzielen - wenn man denn an der grünen "Basis" so viel prinzipientreuer wäre als die bösen grünen Minister.

      • @Bussard:

        Es sind aber nicht die, im Vergleich zu ihren Vorgängern Göring-Eckardt und Hofreiter völlig farblosen und unauffälligen Fraktionsvorsitzende zurückgetreten, sondern die beiden an der Parteispitze, die sich redlich bemüht haben, den Mist, den Habeck verzapfte, der Öffentlichkeit zu erklären.

  • Da sind die Falschen zurückgetreten.

  • Eine ziemliche Schwurbelei das Pilosophieren über die Körperlichkeit von Lang, die von Hatern ausging und im politischen Diskurs nichts zu suchen hat.

    Lang ist ein außergewöhliches linkes Talent der Partei und zu fragen ist, warum keiner der Ex-Vorsitzenden der Grünen Jugend im Bundestag sich auf ihre Seite stellte, als sie darum rang, den Migrationskurs zurechtfertigen und damit eine humanistische Grundkonstante der Grünen preisgab. Oder aber als sie sich verbal verbog, als es um Lützerath ging. Die linken Grünen im Bundestag ließen Lang ziemlich im Regen stehen, genau so wie die Klimabewegung um Lützerath, die die Spitzengrüne Mona Neubaur zynisch dem Großkonzern RWE und der CDU opferte.

    Vielleicht deshalb der schnelle Durchmarsch des Habeck-Lagers, on Top die Klage von Habeck, wie hart das politische Geschäft sein könne. Wenn das kein politischer Zynismus ist!



    Das Durchwinken der taz in Bezug auf den ach so humanistischen Habeck erstaunt, da die Analyse die Metaebene - in welcher wirtschaftlichen und sozialen Welt leben wir und wollen wir leben? keine Rolle spielt. Klassenbildung bei der Verteilung von Vermögen ist zentral für den Erfolg der Rechtsextremen in ganz Europa.

  • "...mit eigentlich zurechnungsfähigen Menschen, die sich noch gut an Helmut Kohl erinnern können..."

    ...und seinerzeit - wie womöglich auch die Autorin dieses Kommentars selbst - über dessen lustvoll im linken Spektrum verwendete Spitznamen wie "Birne", "Elefant" oder schlicht "der Dicke" wahrscheinlich auch nicht wirklich beschämt waren. Nehmen wir also den Heiligenschein mal ab und fragen uns lieber, warum sich das bei Kohl Jeder, bei Strauß aber fast niemand getraut hat - und übertragen das Ergebnis auf Frau Lang...

    Es GIBT Bodyshaming in der Politik, und es ist mitnichten auf Frauen beschränkt (weder passiv noch aktiv ;-)). Das bessert sich wohl langsam, aber die Änderung hat Grenzen - einerseits im Maßstab (früher war ein dazugekommener Rettungsring wie bei Fischer erwähnenswert, heute wird es doch eher in Richtung Adipositas gehen, bevor jemand was sagt) und andererseits im Antrieb: Genug Niedertracht reicht auch heute aus, um Körpergewicht zum Thema zu machen.

    Und warum trifft das so hart? Weil das Auge auch in der Politik mitisst. Wir sind Alle Menschen, und Habeck sieht halt AUCH besser aus als Bütikofer oder Hofreiter. Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.

    • @Normalo:

      Sie möchten doch nicht behaupten das Männer genauso oft wie Frauen auf ihr Äußeres reduziert werden.

      Sicher gibt es Body shaming auch für Männer, die gute alte Glatze zum Bsp. oder eine kleine Körpergrösse, usw.

      'Äuserlich unatraktive Männer haben es aber immer noch deutlich einfacher erfolgreich zu sein, gerade in der Politik.

      Bolsonaro und Trump sehen doch aus wie Ghouls, die frisch aus dem Grab auferstanden sind.

      Wie viele Kosmetikartikel werden für Männer vermarket? Wie oft ist die Arbeitskleideung der Männer unbequemer als die der Kolleginnen? Sind unbequeme Schuhe nur fürs Ausshen etwa bei Männern normal?

      Die strukturelle/ gesellschaftlche Ungleichbehandlung trifft halt immer hauptsächlich die Frauen.

      Anderes Thema selbe Stoßrichtung:

      Nur weil auch weiße Menschen nicht auch mal disktiminiert werden, heißt das nicht das struktureller Rassismus eher Menschen mit dunkler Haut trifft. ;-)

      • @sociajizzm:

        "Sie möchten doch nicht behaupten..."

        Nein, möchte ich nicht und habe ich nicht. Mir ging es darum, dass Bodyshaming in der Politik geschlechtsunabhängig VORKOMMT.



        Wie EFFEKTIV es als machtpolitische Waffe von Fall zu Fall ist, ob man da entlang der Geschlechter eine Linie ziehen kann, und woran das wohl liegt, ist eine andere Frage und ein weites Feld, das vielleicht an anderer Stelle besser aufgehoben ist. Nur soviel: Ja, vielfach, vor allem bei selbst auf ihre Schönheit achtenden Frauen, erlebe ich eine Unfähigkeit, Frauen zu respektieren, die konventionellen Schönheitsidealen nicht so entsprechen. Umgekehrt fällt mir aber niemand ein, der z. B. Angela Merkel nicht gewählt hätte, weil sie nicht gut genug aussieht....

  • lang war dieletzte Grüne, die soziale Gerechtigkeit glaubwürdig vertrat. Darum musste sie weg. Nicht wegen Ihrer Erscheinung. das passt zu den Habeck-Grünen einfach nicht mehr, dieser Klima-FDP.

  • Tja, da ist Habeck jetzt auf dem "rechten" Weg. Die Wahl der Parteivorsitzenden in spe sagt ja auch schon alles: schwarz-grün. Grün ist wohl eher nur noch Patina.

    Aber Ricarda Lang für den Wahlmiserfolg verantwortlich zu machen, kann ja wohl nicht ernst gemeint sein. Die Leute haben Grüm abgewählt wegen der Ampel-Politik. Und da hätten ja wohl eher die Grünen aus dem Kabinett zurücktreten müssen. Denn sie haben die Ampel-Politik mitgetragen - und damit nachhaltig (immerhin etwas Nachhaltiges) ihre Wählerschaft vergrätzt. Wer sich dieses Mitläufertum mit neoliberaler gequirlter FDP Kacke ansieht, kann die grünen nicht mehr wählen. Und dafür steht Habeck und sicher nicht Ricarda Lang. Frau Langs Fehler sehen eher so als, dass sie der FDP und SPD gegenüber ini ihren Aussagen ebenfall zu zurückhaltend war.

    Aber ist ja eh ums Eck. Die nächste Regierung wird Habeck in trauter Zweisamkeit mit dem Rechtspopulisten Merz zeigen. Wenn die Grünen es dann noch in den Bundestag schaffen.

    • @Jalella:

      „Aber ist ja eh ums Eck. Die nächste Regierung wird Habeck in trauter Zweisamkeit mit dem Rechtspopulisten Merz zeigen. Wenn die Grünen es dann noch in den Bundestag schaffen."



      Habeck kann dann Redenschreiber von Merz werden, der ihn heute in Münster „Kinderbuchautor" genannt haben soll. Passt doch.



      www.spiegel.de/pol...-b26a-2ee95587eaae

  • @HANS AUS JENA



    Raunen und Staunen.



    Auf dem Weg zur Volkspartei muss es dem Vizekanzler egal sein, wer unter ihm die Parteivorsitzenden sind. Oder doch nicht?



    Wenn das die Bank war, dann wird es mit Frau Brantner wohl noch Bänker...



    de.wikipedia.org/w...Franziska_Brantner

  • Mal ernsthaft. Abgesehen von den widerlichen Anfeindungen gegen Lang als Person, hat sie das Amt aber auch denkbar schlecht bekleidet. In vielen Interviews und Talkshows hat sie sowohl inhaltlich als auch rhetorisch nie das Bild einer guten Führungskraft abgegeben, die die Partei zu neuen Erfolgen führen könnte. Und Nouripour hat sich mit dem Übergangsregierungs-Satz ebenfalls nachhaltig selbst ins Knie geschossen.



    Man könnte auch sagen, der Kommentar entwertet die -durchaus vorbildlich- übernommene Verantwortung der zwei für drei verheerende Wahlergebnisse.



    Auffällig sind für mich Texte in der taz, die sich mit inhaltlicher und personellen Kritik an den Grünen enorm schwer tun.

  • Egal, hauptsache Habeck kann weiterhin unbarmherzig den Planeten retten.

  • Ich frage mich, was Lang mehr ärgert: Der dumpfe Hass der Rechten oder das noble Mitleid der Linken?

  • "Body-shaming" sollte nicht in die Politik gehören. Aber leider ist es so, dass dem teilweise recht einfach gestrickten Wahlvolk auch die Menschen hinter der Politik gefallen müssen - bei nicht Wenigen ist der Mensch viel mehr im Fokus als das politische Programm, das er vertritt. Bei R. Lang (aber auch z.T bei O. Nouripour) kamen einfach viele Punkte zusammen - von Akzent und Gestus über äußerliche Erscheinung bis hin zu politischen Botschaften ("besser erklären") - die viele Wähler der Mitte nicht angesprochen haben.

    Die Art und Weise, wie Frau Lang in der (digitalen) Öffentlichkeit angefeindet, geschmäht und verleumdet wurde, war unter aller Sau. Aber es ist eine Realität unserer (politischen) Welt, dass smarte, eloquente, gut aussehende Persönlichkeiten deutlich mehr Zuspruch bekommen. Wenn man politisch professionell agieren will, muss man dem Rechnung tragen. Ich hoffe für d. Grünen, dass sie unabhängig vom programmatischen Streit (in dem sich hoffentlich die Erkenntnis durchsetzt, dass Fundamentalopposition und reine Lehre kein Erfolgsrezept sind) die Medientauglichkeit ihres Spitzenpersonals im Hinterkopf behalten, einfach weil es medial wichtig ist, das zählt leider.

    • @Bussard:

      Absolut zutreffende Analyse. Politik ist keine Glaubensveranstaltung, sondern ein nüchteres Schauen danach, wie sich etwas verändern lässt. Dabei muss man leider auch Abscheu erregende, aber eben real existierende Stimmungen und Einstellungen mitberücksichtigen.

    • @Bussard:

      " "Body-shaming" sollte nicht in die Politik gehören" ist zu schwach ausgedrückt . "Darf nicht" muss es heißen. Man verhöhnt niemand wegen körperlicher oder sonstiger Gebrechen, das ist eine schwere Straftat. Das ist ja auch das Wesen der Inklusion. Küppersbusch hat kürzlich geschrieben : Zum meiner Schulzeit gab´s in jeder Klasse jemand mit Contergan. Das war vor 60 Jahren ! So gehört sich das und da darf man auch keine Kompromisse machen, wer bei den Medien besser ankommt etc. Es gibt Leute, die gehen ohne Grund zum Visagisten und sehen hinterher erstmals schlimm aus, nicht mehr als die für die sie gewählt worden waren. Ich bin so wie ich bin, so wie Sie mich gewählt haben und werde auch so bleiben ! Etwas anderes braucht niemand, das endet sonst wie Nero, der sich für einen großen Schauspieler hielt.

      • @Hans - Friedrich Bär:

        Sie mögen sich erinnern, wie Kohl selbst von sich selbst seriös bezeichneten Medien als Birne bezeichnet wurde.

        • @Bommel:

          Danke für die Zuschrift .Ich kann mich leider nicht erinneren. Er hatte diesen Spitznamen und in Karrikaturen ist das auch aufgetaucht. Das ist die Frage nach der Zulässigkeit von Satire. Die Grenze der Zulässigkeit ist dann erreicht, wenn ein Körpermerkmal, z.B. Hautfarbe, Lähmung, Körperdeformitäten etc. (her)ausgestellt werden wie das in der "digitalen Öffentlichkeit.." s.o. geschehen sein muss. Darauf habe ich mich bezogen. Z.B. und ohne konkreten Bezug : Die Lipomatosis dolorosa wird auch von med. Experten regelmäßig mit der Adipositas permagna verwechselt. Das ist für die Betroffenen ausgesprochen schmerzhaft, weil die Lipomatosis dolorosa eine nicht behandelbare Speicherkrankheit ist, unter deren Nichtbehandelbarkeit die Betroffenen eh leiden.

  • Schwer zu glauben, dass Lang und Nouripour weggemobbt wurden, zu moderat und waren beide. Den kantigen Linken a la Ströbele sucht man heute bei den Grünen ja vergeblich, waren beide mitnichten. Trotzdem dürfte Habeck versuchen, auch die Parteispitze mit ihm genehmen Leuten zu besetzen, es auf eine Lindnerisierung der Grünen hinauslaufen zu lassen, dieses mal eben durch den heiligen Robert.



    Dass dabei so gut wie alle Essentilia des grünen Programms durch den Schornstein geblasen werden juckt Habeck in seinem merkelianischen Eifer kaum, es geht um Macht und Gestaltung, natürlich dann in einer Schwarz-Grünen Koalition, die Grünen dann als Trostpflaster für den linken Flügel der Union, damit die Merz’, Linnemanns, Söders und wie sie alle heißen besser zu ertragen wären. Am Ende wird von den Grünen so kaum etwas übrig bleiben, vielleicht wäre Volt eine Alternative?

    • @Bambus05:

      Volt steht ebenfalls der CDU näher als den Linken.

  • Ich mag Habeck und die Realos.

  • Ich verstehe das alles nicht. Hat die Regierung gerade keine anderen Probleme ? Erobern die Russen nicht gerade Wuhledar, wurde nicht am 08.07. mitten in Eruopa ein Kinderkrankenhaus mit Marschflugkörpern angegriffen (der erste gezielte Mordversuch an kranken Kindern durch einen Staat seit 1945). Hat nicht ein Bundeskanzler danach und erst kürzlich wieder gesagt, dass er keine Lust hat sich zu wiederholen und die Verteidigung so bleibt wie sie schon vorher war....Haben die Regierungsparteien wirklich keine anderen Probleme ?

  • "[Merkel war] anständig, anti-populistisch, humanitär angetrieben."

    Mnjah -- teils, teils. Ich nehme ihr ihr "wir schaffen das" einerseits ab, andererseits hat es den hässlichen neoliberalen Unterbauch "mehr Angebot auf dem Arbeitsmarkt, niedrigere Löhne" [1].

    Dafür hatte sie ihre Schäubles und Seehofers.

    Wie dem auch sei: ich nehme es ihr teilwese ab.

    Leider ist dieser eine gute Teil auf dem Weg zu Herrn Habeck abhanden gekommen.

    Was bleibt dann übrig?

    [1] Dem Neolib ist der liebste Einwanderer der illegale: der hat keine Rechte!

  • Selten so einen rumraunenden, unzusammenhängenden und dadurch gerade wieder unterstellenden Kommentar gelesen. Wenn Frau Winkelmann Kenntnis von der Machtbalance bei den Grünen hätte, dann wüsste sie, dass gerade der (bisherige) Bundesvorstand die Bank von Habeck war, während sich die Fraktion an der Linie Habeck / Baerbock bzw. Realas/ selbst erklärte Linke aufspaltete. Warum sollte also Habeck die eigenen Leute intrigenhaft opfern? Und wenn sie dies alles wusste (was zu vermuten ist), dann ist dieser Kommentar vor allem eines - böswillig.

    • @Hans aus Jena:

      Ich hatte auch Schwierigkeiten. Die Sachverhalte sind undankbar. Die Schlüsselfrage ist : Dient das Ganze uns ? Haben wir dadurch eine bessere Reigerung ?

    • @Hans aus Jena:

      Man nennt es Bauernopfer.



      Und ich denke, Habeck in der Tradition Merkel, das passt gut.



      Beide sind opportunistische Machtpolitiker bis zum Schluss. Man erinnere sich an die legendäre Pressekonferenz zur Sicherheit von Atomkraft von Merkel nach Fukushima.



      Die einzige rote Linie war für Merkel Rechtsextremismus und auch das teilt Habeck mit ihr. Ansonsten werden politische Positionen verändert, angepasst, wie es gerade nützlich ist.

      Habeck steht nicht für Umweltschutz, nicht für Menschenrechte, nicht für Klimaschutz, nicht für soziale Gerechtigtkeit, Habeck steht dafür, auch nach der nächsten Wahl mit am Regierungstisch zu sitzen in beliebiger, möglichst wichtiger Position.



      Alles andere ist ihm egal und er ist bereit jeden dafür zu opfern.

    • @Hans aus Jena:

      Rumraumender zusammenhangloser Kommentar...



      Dem schließe ich mich an.

  • kurz angedacht und dann aufgehört: 'anhassen'?

    Ich fühle mich sprachlich und ästhetisch angerempelt.

  • Die künftigen Wahlergebnisse des Bündnisses Robert Habeck werden aber natürlich auch sehr stark von den Leistungen des Namensgebers als Minister abhängen. Und diese sind sehr durchwachsen...

  • Nachher ist man immer schlauer



    War es wirklich absehbar? Ich habe nicht einen Bericht hier zuvor gelesen, wo dieses Szenario beschrieben wurde. Warum eigentlich nicht, wenn es absehbar war?



    Was den Kurs betrifft denke ich, dass nun viele Fundos den Grünen den Rücken kehren werden. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass Habeck die Partei "CDU-konform" umgestaltet. Wenn der Schuss nicht nach hinten losgeht.

    • @Rudi Hamm:

      "Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass Habeck die Partei "CDU-konform" umgestaltet. Wenn der Schuss nicht nach hinten losgeht."



      Kann was dran sein.



      Für deren Wählerschaft (Union) wählbar machen ist der Clou, denn die Spinnenfeind-Attribute aus der Union im Süden zeigen, dass bei Schnittmengen in der Ausrichtung bestimmter Themen vielleicht die "smarteren Mannsbilder" mit ihrem Überzeugungs-Sprech reüssieren könnten und nicht die Deftig-Polterer mit Parolen und Stigmatisierungen.