In der Frage „Ernsthaft?“ steckt ein manchmal entsetzter, manchmal belustigter Unglaube, dass jemand die Unlogik seines Handelns nicht erkennt, dass sich Klüfte auftun zwischen Ansprüchen und Wirklichkeit. Zugleich steckt in „Ernsthaft?“ ein Grundvertrauen, dass die Dinge bestimmt gut gemeint und ernst zu nehmen waren – und dass sich Nachfrage lohnt.
Die Grüne Anja Siegesmund will lieber für einen Lobbyverband arbeiten, als Ministerin zu sein. Das verrät viel über die Krise der Landespolitik.
Eine Friedensforscherin ruft zu mehr Waffenlieferungen für die Ukraine auf. Darüber regen sich jetzt Widerstand und irritierte Stimmen.
Das „Manifest für den Frieden“ hat viele Unterstützer. Unsere Kolumnistin hat Zweifel – und einen Ohrwurm.
War das pazifistische Selbstbild der Deutschen nur eine nostalgische Kulisse? Pazifisten überzeugen kaum noch. Ein neuer Antimilitarismus ist gefragt.
Die Gaspreisbremse ist ungerecht, weil sie dem Gießkannenprinzip folgt. Zum Glück kann nachgebessert werden, denn die Gaskrise bleibt uns erhalten.
In Berlin muss wohl die Wahl von Bundestag und Abgeordnetenhaus wiederholt werden. Das könnte massive Folgen haben.
Oft fällt bei Fragen der Umverteilung der Begriff „Neiddebatte“. Doch dieser ist eine Beleidigung des politischen Verstands.
Nein, nicht alle haben von billigem Gas aus Russland profitiert. Und die treibenden Kräfte hinter unserer Abhängigkeit heißen Wintershall und BASF.
Angesichts des Ukrainekriegs üben sich deutsche Intellektuelle im Verfassen offener Briefe. Schlecht ist das nicht, im Gegenteil.
Jedes Kind lernt, noch bevor es flüssig sprechen kann: Weil die Autos so gefährlich sind, haben sie mehr Rechte.
Militärische Gewalt geht nicht davon weg, dass sich niemand dafür interessiert. Wir sollten wissen wollen, was gerade passiert.
Es gibt ein weiteres Corona-Opfer zu beklagen, die Demonstrationskultur. Coronaprotestler eignen sich Symbole progressiver Bewegungen an.
Am Wochenende wählt die CDU beim digitalen Parteitag ihren neuen Chef. Noch ist unklar, von welcher Seite Friedrich Merz die Regierung angreifen will.
Ob astrologischer Aberglaube oder homöopathische Begeisterung: Früher konnten wir Freunden allerlei Schrullen verzeihen. Jetzt aber gehts ums Ganze.
Cem Özdemir wird Minister, Toni Hofreiter muss weichen. Viele Parteilinke werden das nur schwer verzeihen. Die Grünen Flügel schlagen wieder.
Fast nur Frauen sind künftig im Bundestagspräsidium. Doch die Sonne der Gleichberechtigung geht deshalb nicht auf überm Regierungsviertel.
Es wird jetzt viel über die Lehren aus dem Einsatz in Afghanistan gesprochen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass dadurch etwas besser würde.
Manche verfallen wieder in Wahlkampf-Meckerei. Das ist völlig daneben. Denn alles ist offen, jede Stimme wird zählen – und um Inhalte geht’s auch.
Parteipolitik handelt immer von Menschen. Und eine Kanzlerkandidatin mit beschädigter Glaubwürdigkeit ist keine gute Verkäuferin der Inhalte.