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Proteste gegen Lithiumabbau in SerbienDie Schattenseiten des E-Autos

Bernward Janzing
Kommentar von Bernward Janzing

Mit dem Rohstoff Lithium muss sparsamer umgegangen werden als bisher. Die Gigantomanie bei E-SUVs mit 700 Kilogramm Batteriemasse ist inakzeptabel.

Massenproteste in der Hauptstadt Belgrad gegen Lithiumabbau in Serbien Foto: reuters

E lektroauto: gut. Verbrenner: böse. Dass die Welt nicht so schwarz-weiß ist, zeigen pointiert die Proteste in Serbien gegen den dortigen Lithiumabbau. Der Wunsch der EU und vor allem Deutschlands war entscheidend für die serbische Regierung, die Förderung freizugeben. Deutschlands Bestreben ist offensichtlich: Die Bundesregierung braucht das Lithium für die Verkehrswende.

Genau wegen dieser Mitverantwortung Deutschlands für die Widerstände in Serbien ist es an der Zeit, einen Moment innezuhalten. Denn hier zeigt sich, wie sehr sich das hehre Umweltziel, alle Autos in Zukunft elektrisch anzutreiben, und der hehre Grundsatz, regionale Umweltinteressen zu respektieren, widersprechen können.

Natürlich gibt es in Gesellschaften allenthalben Interessenkonflikte, und stets liegt die Kunst darin, Kompromisse zu finden. In diesem Fall gehört dazu vor allem ein Schritt: Wir müssen davon ablassen, das Elektroauto in jeder denkbaren Form als die ultimative Wohltat für die Menschheit zu verklären – und ehrlich auch seine Schattenseiten anerkennen.

Umweltziele versus Umweltschäden

Einerseits sind Elektroautos eine faszinierende Technik, zumindest dann, wenn die Batterien am Mittag mit Solarstrom geladen werden. E-Fahrzeuge sind leise, abgasfrei, zudem angenehm zu fahren – insofern alles bestens. Andererseits aber verursacht die Lithiumgewinnung oft Umweltschäden – sei es in Serbien, Bolivien oder anderen Ländern. Absenkung und Verunreinigung von Grundwasser gehören zu den Themen.

Da Deutschland trotz aller Konsequenzen der Lithiumgewinnung die neue Mobilität voranbringen will, bleibt nur eine Konsequenz: sparsam mit dem wertvollen Rohstoff umgehen. Aber genau daran hapert es.

Die Verkehrswende ist längst ins Absurde abgedriftet: Wenn SUVs fast 700 Kilogramm Batteriemasse mit sich führen, ist das eine Pervertierung eines einst klugen Gedankens. All jene, die sich von E-Autos eine neue Mobilität erhofften, muss das erschaudern lassen – zumal jetzt, wo sich zeigt, wie unsere Gigantomanie in anderen Ländern innenpolitische Konflikte anheizt.

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Bernward Janzing
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.
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75 Kommentare

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  • Wieso wird eigentlich noch nicht für die bessere Alternative NATRIUM-IONEN-BATTERIE getrommelt ? - Ich denke, speziell auch für die taz wäre in der Diskussion um die Risiken des Lithiumabbaus und der Lithiumverwendung für E-Autos Anlass genug, über die deutlich risikoärmere und billigere Natrium-Ionen-Technik zu recherchieren und zu berichten !!

    • @Eule11:

      Leider haben Natriumionen die 3,3-fache Masse und das 2,14-fache Volumen wie Lithiumionen.



      Infolgedessen sind mit Natrium nicht die Energiedichten zu erreichen, die mit Lithium erreichbar sind.



      Schlichte Physik.

  • Warum macht man keine Gesetze, welche die Energieverschwendung um schwere Fahrzeuge zu beschleunigen und abzubremsen, unterbindet?

    Einfach ein gesetzliches Maximalgewicht, das sich über die Jahre verringert einführen.

    Ein Fahrrad kann man heute leicht unter 10 kg bauen. Dann ist auch ein Pkw unter 500 kg realisierbar.

    Wie lange wollen die Flug- und Autodioten noch tausende Tote produzieren?

    • @Gostav:

      Is klar, letztes Jahr gab es 35 Tote im Luftverkehr in Deutschland.



      2800 Tote im Autoverkehr.



      180 Menschen haben im Lotte gewonnen und wurden Millionäre.



      Mehr Statistiken? Als Dramaqueen kann man Menschen nicht überzeugen, ihre Lebensweise zu ändern.



      Auch nicht, wenn man sie als Idioten beschimpft. So etwas machen eigentlich die AFDeppen

    • @Gostav:

      Wenn Sie um den Akku nicht nur Stanniolfolie wickeln wollen, dürfte das schwierig werden :D

      • @Tom Tailor:

        Einfach wieder Masse und Volumen runterkürzen. Ein Ingenieur schafft viel, wenn die Vorgaben kommen.



        Vielleicht ist aber auch tatsächlich für vieles ein Rad. E-Bike, Lastenrad schon eine Lösung?

        • @Janix:

          Naja, ein Auto ist halt etwas anderes als ein Lastenfahrrad. Es fährt schneller, befördert mehr Menschen. Das braucht Raum und eine stabile Karosserie, dazu die Ausstattung und der Antrieb. Auch mit Leichtmetall wird es schwierig, dann kommt noch der Akku dazu. Hier eine 500kg Marke einzuhalten dürfte fast unmöglich sein, wenn es kein Zweisitzer werden soll.

          By the way: es ging bei dieser Fragestellung um die Machbarkeit eines 500 kg PKW, nicht um dessen Alternativen ;-)

          • @Tom Tailor:

            Leichte Autos hat es längst gegeben und gibt es auch.



            Die fahren dann nur nicht 150 km/h plus, haben dann nicht die Reichweite X.



            Auch gegen Zweisitzer habe ich nichts, wenn das Auto ja sowieso nur fürs Pendeln einer Person verwendet wird und knapp 23h sonst rumsteht und Platz beansprucht.



            Wir müssen ferner von der "Sicherheit" eines hochgerüsteten Einzelautos wieder zur Gesamtsicherheit denken. Wenn kein Panzer fährt, braucht man erst recht keinen eigenen. Für Geschwindigkeiten von max. 120 km/h erst recht nicht.

            Dass für ein E-Auto 500kg noch eine Herausforderung ist: ja. Aber dem Ingeniör ist nichts zu schwör.

  • Da schreibt jetzt mal ein Fachmann einen durchaus interessanten Beitrag und wird zerrissen, weil seine Analyse nicht ins Weltbild passt.

    Meine Zweifel drehen sich nicht mal um Rohstoffe und die Autotechnik an sich, davon verstehe ich zu wenig. Aber was ich mir schon öfter gedacht habe (abseits von Einfamilienhäusern mit der Möglichkeit, Solarzellen auf das Dach zu packen oder Wallboxen in der eigenen Garage zu installieren) ist Folgendes:

    - Bei der nächtlichen Fahrt durch Städte ist Auto an Auto geparkt. Soll jetzt alle 5 Meter eine Ladesäule installiert werden, damit jeder Bewohner sein Elektrofahrzeug anstecken kann? Flächendeckend? Echt jetzt?

    - Wo sind die Stromnetze, die es aushalten, wenn zwischen 18 und 19 Uhr alle, die von der Arbeit nach Hause kommen, ihre E-Mobile anstöpseln?

    Tipp: Die Antwort ist in beiden Fällen nicht: "Das kriegen wir dann schon".

  • Kein Auto, kein Flug ist auch nur annähernd nachhaltig.



    E-Autos holen bestenfalls die Medaille für "kleineres Übel". Das scheinen sie zu sein.



    Ansonsten lasst uns planen, wie eine Gesellschaft mit halb so vielen Autos aussieht. Da werden wir mindestens hingehen, wenn wir nicht solche Affenhitzen wie jetzt gleich den ganzen Sommer aushalten wollen.

    • @Janix:

      Sie meinen wenn auf deutschen Straßen weniger Autos unterwegs sind wird es zukünftig weniger heiß?

  • Fazit?

    Die FDP hat doch recht und die Verbrenner müssen auf eFuels / Wasserstoff umgestellt werden. 🤪

  • "Freund sachlicher Analysen"?

    Sachlich wäre:

    700kG Akku enthalten etwa 20kG Lithium. Der Akku hält mindestens 300.000 kM. Danach ist der Akku noch gut genug für Heimspeicher, Netzstabilisation, etc. Und erst dann kommt er in den Schredder und das Lithium ist noch da.

    Ein Benzinauto verbraucht auf 300.000 km ca. 15.000 Liter Benzin. Das Benzin ist dann nicht verschwunden, sondern hat sich in gut 35 Tonnen CO2 verwandelt.

    Es stehen also 20kG wiederverwendbares Lithium gegen 35 Tonnen Emissionen. Und für die Ölforderung zur Herstellung von Benzin werden ganze Landstriche verschandelt. Nur nicht bei uns...

    • @Jörg Schubert:

      Wenn weltweit Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt würde, würde Ihre Rechnung stimmen Aber in China wird 60 % Kohlestrom produziert, in indien 70 % und in Südafrika 80 % In Deutschland imderhin noch 20 % aus Gas/Kohle.

    • @Jörg Schubert:

      Das war natürlich auch nicht sachlich.

      Aber wirklich saubere Darstellungen scheinen ja nicht gefragt zu sein. Nur dämliche Stimmungsmache.

      Langsam reicht es.

  • Kleines Auto: VW ID3 Pro: Leistung 150kW/204PS



    Batterie Kapazität 59 kWh ==> bei 120Wh pro kg LiAkku wiegt dieser ~eine halbe Tonne! Wozu brauche ich 204 PS?

    • @A.S.:

      Wozu Sie die 204 PS (=Maximalleistung) brauchen? Meistens garnicht, genaue Leistungsangaben bei E-Motoren sind eh nicht so einfach…aber um möglichst gut rekuperieren zu können, also Energie beim Verzögern/Bremsen/Bergabfahren zurückzugewinnen, dazu ist ein so leistungsfähiger E-Motor=Generator schon ziemlich praktisch.

    • @A.S.:

      Naja so ein wenig Auto ist ja um den Akku auch noch rum, das auch was wiegt und bewegt werden will. Davon abgesehen ist der E-Motor ein überschaubarer Gewichtsfaktor. Man dimensioniert ihn also nicht möglichst klein, sondern so, dass er in einem möglichst großen Spektrum von Fahrweisen den besten Verbrauch liefert. Da kann ein großer Motor, der fast immer schön unter Teillast fährt, die Reichweite deutlich erhöhen.

      Die PS sind übrigens auch nicht ganz vergleichbar mit Verbrennern: Trotz der für einen Kompaktwagen monströs anmutenden Leistung fährt der id3 nach meiner Erfahrung nur ca. 180 km/h Spitze. Vernünftigerweise fährt man ihn natürlich selbst als überzeugter "Fahrzeitoptimierer" langsamer, weil umgekehrt Volllast den Akku binnen kurzen leersaugt.

      • @Normalo:

        Sie beantworten die Frage nach dem Gewicht des Akkus mit dem Gewicht des Motors. Kleiner, aber feiner Unterschied.

        • @Carsten S.:

          Wenn wir schon spitzfindig sind: Die Frage lautete "Wozu brauche ich 204PS?". Der Rest waren Feststellungen.

          Korrigieren Sie mich gerne, aber nach meinem Verständnis IST das eine Frage nach der Dimensionierung des Motors. Und EIN Aspekt bei ihrer Beantwortung ist das Gewicht desselben, ein anderer die Relation zwischen Motorleistung und Verbrauch (=benötigte Akkukapazität).

  • Das Problem sind die schlechte Aerodynamik / schlechte Effizienz von vielen E-Autos.

    Wenn ein Tesla 15kW/100km auf der Autobahn verbraucht und diese ganzen unförmigen Karren an die 30kW/100km, weiß man, dass die dann auch einen fast doppelt so großen Akku haben müssen um auf die gleiche Reichweite zu kommen.

    Von daher würde ich perspektivisch eine Maximalakkugröße begrüßen, da müssten die Hersteller dann mal an ihren Effizienzen arbeiten. Aber erstmal vom Verbrenner wegkommen...

  • Nun ja, ob jetzt der Akte Ökologenfeind SUV das eigentliche Problem in der Geschichte ist, oder nicht doch eher die Unfähigkeit der öffentlichen Hand trotz massiver Subventionen einen funktionierenden Öffentlichen Personenverkehr zu organisieren, sei mal dahin gestellt. Alltäglichen Mehrwert steuert man nicht über Ideologie, sondern durch praktische Vorteile.

    • @vieldenker:

      Bei den SUVs kommt mir der Spruch in den Sinn "Bei uns kommt der Strom aus der Steckdose. War mal Pro-Atomkraft gemeint, ist aber bei den SUVs viel sinniger. Ggw. haben wir bei der Stromproduktion eine Abdeckung von etwa 60% durch regenerierbare Ressourcen. Verbleiben 40% fossiler Energie , damit diese oft mehr als zwei Tonnen schweren Karossen vom Fleck kommen.Von wegen E-Mobil: was für eine Augenwischerei!

  • E-Auto mit Mini-Akku: wäre sinnvoll. Die allermeisten Fahrten, insbesondere Stadtfahrten, lassen sich damit gut machen. Einige nicht.

    Mit Familie 400 km weit in Urlaub fahren? Geht nicht bzw. nur mit mehreren Ladestopps. Tochter studiert 220 km weit weg und will mal mit dem Auto fahren, weil sie einiges transportieren muss? Viel Spaß im Winter. Laden in der WG? 50 m Kabel bis zum Parkplatz des Autos? Überhaupt, wie wollen alle jene Menschen, welche zur Miete wohnen, ihre E-Autos aufladen?

    Die E-Autos sind besonders schön im Eigenheim mit eigener PV-Anlage. Diese Menschen bevorzugen aber auch langstreckentaugliche Autos.

    Also taugen solche kleinen E-Autos nur als Zweitwagen. Und wer will und kann das bezahlen?

    Deshalb werden Autos mit Langstreckentauglichkeit gebaut, die halt wieder große Akkus haben.

    Das hat nichts, aber auch gar nichts mit den bösen gigantomanischen SUVs zu tun. Kleinwagen mit Riesenbatterie für die Langstrecke geht halt schon aus Gründen der Stabilität nicht. Aber das ist Physik, die ist schwer.

  • Ich vermisse im Artikel, den Hinweis der gebetsmühlenartig eigentlich in jedem Artikel zum Thema Lithium stehen müsste, dass es mittlerweile ressourcenschonendere Alternativen gibt. Wo bleibt die Diskussion?



    www.ingenieur.de/f...onen-batterie-auf/

    • @Pele :

      Wenn Sie eine sachliche Diskussion zum Thema Mobilität wünschen, sind Sie hier leider falsch.



      Und: Danke für die Richtigstellung letzte Woche.

    • @Pele :

      Es wird auch so getan, als bestünde die Batterie aus 700 kg Lithium, was absoluter Quatsch ist. Der überwiegende Teil ist Aluminium, dessen Gewinnung auch nicht gerade eine Wellnesskur für den Planeten bedeutet. Da aber Aluminium auch in großen Mengen für Verbrenner gebraucht wird, verliert darüber kaum jemand ein Wort.



      Und ja, es gibt längst Alternativen zu Lithium-Akkus, aber wenn diese nicht aus kompostierbarem Schnittlauch sind - wie der Graslutscher zu sagen pflegt - wird man auch diese verteufeln.

  • Sparsamer Umgang mit Lithium hieße nicht nur weniger kg pro Fahrzeug, sondern auch weniger Fahrzeuge generell – und die sollten kleiner und leichter sein.



    Verbrenner durch E-Car zu ersetzen ergibt keine Verkehrswende. Und dafür braucht es große Veränderungen in den politischen Entscheidungen: Ausbau des Bahnnetzes anstatt neue Autobahnen, einen sinnvoll aufeinander abgestimmten ÖPNV auch in ländlichen Gebieten (der nicht nur bis zur Kreisgrenze gedacht ist), massive Förderung des Radwege-Netzes, finanzielle und rechtliche Unterstützung von Auto-Teilen-Konzepten.



    Es braucht aber auch eine massive Veränderung in den Köpfen der Menschen:



    Die meisten Fahrten (80 – 90%) liegen unter 30 km. Dafür würde ein Akku mit 6 kWh Kapazität ausreichen – auch im Winter. Anders formuliert => ein Akku mit 30 kWh reicht für 5 Fahrten oder 150 km. In seltenen Fällen macht eine deutlich größere Akku-Kapazität Sinn. Und für die eine Fahrt in den Urlaub könnte man sich ein Fahrzeug ausleihen oder mit der Bahn fahren.



    Bei einer Jahresfahrleistung von 15.000 km fährt das Auto 300 Stunden, d.h. 50 min am Tag. 23 Std und 10 min steht es rum. Könnte man sich da nicht mit dem Nachbarn ein Auto teilen?

    • @Karl Theurer:

      Mit dem Nachbarn teilen heißt auch die Kosten halbieren, und den Platzbedarf?



      Nur so mal als Gedankenspiel! Wann beginnen wir die Dinge nicht vom Status quo aus zu denken, sondern von dem her, was möglich wäre.

      • @Karl Theurer:

        Leider ist es in den seltensten Fällen so möglich, wie es in der Theorie klingt. Als Beispiele:

        - E-Autos müssen auch unter der Woche geladen werden. Die meisten Menschen wohnen aber nicht in EFH, sondern in Wohnblöcken, die keine Ladestationen zur Verfügung stellen

        - Ein Auto teilen heißt auch, das man es nicht immer dann zur Verfügung hat wann man es braucht. Gerade darin liegt aber der Vorteil des eigenen KfZ

        - Bahn in den Urlaub: machbar, aber am Ende muss man sich doch wieder ein Auto vor Ort leihen, um Ziele anzufahren die die Bahn nicht bedient. Dann kann man auch gleich das eigene Auto für den kompletten Urlaub nutzen

        - Mietwagen: leider sehr teuer, sogar bei Carsharing. Habe ich persönlich durchgerechnet: selbst wenn ich ein Auto nur für 20 Stunden im Monat "share", ist es teurer als der Unterhalt eines eigenen Autos (Treibstoff, Versicherung, Reparaturrücklage)

        Also alles nicht so einfach wie gedacht. Vieles ist zwar möglich, aber selten wirklich alternativ.

        • @Tom Tailor:

          Car-Sharing subventionieren, irgendwie über Steuern?

          Und auf dem Land Sammeltaxis nach Bedarf (hat 2017 in Schweden, Kalmar Län, super funktioniert, inklusive Dachpappe innen Kofferraum)?

        • @Tom Tailor:

          Das ist i.d.R. der Status quo. Aus dem kommen wir aber nicht heraus, wenn wir diesen als Naturgesetz und unveränderbar betrachten.



          Dem ist aber nicht so:



          => die Schwierigkeiten mit dem Laden lassen sich beheben und sind bereits heute nicht flächendeckend vorhanden.



          => wenn 10 Parteien sich 5 Autos teilen, dann dürfte in 95% aller Fälle eines verfügbar sein. Für die restlichen 5% findet sich dann auch eine Lösung



          => das Hotel, neben dem ich wohne, stellt seinen Gästen ein Leihfahrzeug zur Verfügung



          => Mietwagen und Carsharing sind auch deswegen teuer, weil die Fahrzeuge zu wenig genutzt werden und die Leih-Modalitäten auf Rendite ausgelegt sind



          =>Wann beginnen wir die Dinge von den möglichen Veränderungen aus zu denken, anstelle immer abwehrend vom Status quo aus, der so beschaffen ist, dass er letzten Endes die Problematik begründet. Wenn wir uns keine Veränderungen vorstellen können, dann werden wir auch nichts erreichen. Dann müssen wir akzeptieren, was sich zwangsläufig ergibt.



          "Wie oft verhindert die Angst vor dem, was schlimmsten Falls passieren könnte, auch das, was besten Falls passieren könnte"(Claudine Nierth)

          • @Karl Theurer:

            Wenn 5 von den 10 mit je einem der 5 Autos zur Arbeit gefahren sind, stehen die 5 Autos in 100 % aller Fälle bei den Arbeitsplätzen der 5, und die anderen 5 gucken dumm.

          • @Karl Theurer:

            Oh, ich kann mir auch eine ganze Menge Dinge vorstellen, die sich verändern könnten. Ich wollte auch nur darauf hinweisen, dass viele Ideen oder Forderungen an Widrigkeiten scheitern, die auf die tägliche Umsetzung eher abschreckend wirken. Dabei geht es auch nicht um Abwehr oder dem Erhalt des Status Quo, sondern um ganz pragmatische Gründe, die dazu führen dass nicht alles was progressiv erscheint, auch genutzt wird.

            Bestes Beispiel E-Auto: ich bin absolut kein Gegner dieser Antriebsform oder gar Verbrenner-Fan. Aber es gibt pragmatische Gründe, warum ich mir gegenwärtig keines kaufe sondern beim Verbrenner bleibe. Diese sind

            - das ich nur Gebrauchtwagen kaufe zu einem Preis bis 5.500 EUR



            - ich ein Auto brauche das für eine 5-köpfige Familie zzgl. Gepäck ausgelegt ist



            - ich bei Reisen immer nur kurze Pausen mache (max. 20 Minuten), und in dieser Zeit auch der Tankvorgang abgeschlossen sein muss



            - und ich viel im (ost)europäischen Ausland unterwegs und dort auf eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur angewiesen bin

            Sicher wird die Zeit kommen in der auch E-Autos diese Anforderungen erfüllen. Solange warte ich ;-)

        • @Tom Tailor:

          "Die meisten Menschen wohnen aber nicht in EFH, sondern in Wohnblöcken, die keine Ladestationen zur Verfügung stellen"



          Die Wohnblöcke, die ich kenne, haben Tiefgarage oder Einzelgaragen oder offene Parkflächen. Da könnte man durchaus Wall-Boxen oder Ladesäulen zur Verfügung stellen. Ansonsten gibt es auch noch öffentliche Ladesäulen.

          • @Francesco:

            Da schätzen Sie sich mal glücklich das die Mieter so gut ausgestattet sind :D

            Bei uns in der Wohnsiedlung gibt es auch eine Tiefgarage und einen offenen Stellplatz - für ca. 20 Prozent der Eigentümer. Der Rest muss "draußen parken".

  • Ein Mensch, der ein Elektro-PKW besitzt, ist nur dann modern, nachhaltig u. "vorangehend" (Avant-Garde), wenn dieser entweder selbst seit mind. 20 Jahren eine Fotovoltaikanlage betreibt oder seit mind. 2003 nur noch Ökostrom nutzt.



    Zudem muss die zum Fahren genutzten Energie weitgehend im Gleichgewicht mit der erzeugten regenerativen Energie sein.



    Das ist das Ideal und es gibt viele Grautöne! Allerhöchstwahrsch. sind weit über 80% der E-Aauto-Besitzenden so weit weg von diesem Ideal, dass sie schlicht als Angeber, Mode-Schnösel, Heuchler, "Konsum-Depp" (jeweils m/w/d), bezeichnet werden können.



    Es wird sich als achtsam, nachhaltig u. verantwortungsbewusst präsentiert, dabei zeigt sich bei einer genaueren Überprüfung, dass man bezüglich Nachhaltigkeit oft schlechter da steht als mancher Mensch, der einen über zehn Jahre alten Verbrenner nutzt.

    Ein elektr.-Zweisitzer-PKW ist das mit Abstand vernünftigste Auto, denn fast alle sitzen alleine in einer oft weit über 1800kg schweren "Pest-Kutsche".

  • "Mit dem Rohstoff Lithium muss sparsamer umgegangen werden als bisher. Die Gigantomanie bei E-SUVs mit 700 Kilogramm Batteriemasse ist inakzeptabel."

    Na dann ist ja auch jeder Tesla inakzeptabel, der zwischen 544 kg (Model S) bis 771 kg (Model Y).

    Reichweite ist nur mit mehr Gewicht zu erkaufen. Das ist keine Modell-Frage, sondern ein Fakt der mit E-Autos einher geht.

  • "Denn hier zeigt sich, wie sehr sich das hehre Umweltziel, alle Autos in Zukunft elektrisch anzutreiben, und der hehre Grundsatz, regionale Umweltinteressen zu respektieren, widersprechen können."



    /



    Unsere eigenen Vorkommen werden wir wohl nicht abtasten, das Florian-Prinzip ist uns allzu oft noch heilig.



    Nur, dass es auch mal am Rande hierzu erwähnt wird:



    "Für die Lithiumförderung im Oberrheingraben ist vor allem die hydrothermale Methode von Bedeutung. Eine hydrothermale Geothermie-Anlage besteht aus zwei Bohrungen. Eine Bohrung geht üblicherweise zwischen 2000 und 5000 Metern in die Tiefe und zapft Thermalwasser an. Über Wärmetauscher kann damit ein Fernwärmenetz versorgt werden und über Dampfturbinen Strom erzeugt werden."



    Quelle



    www.planet-wissen....-am-rhein-100.html



    /



    Klingt smart, aber die BedenkenträgerInnen haben den Hype schon gestutzt, vorerst.



    Vielleicht ist mit Serbien der Deal doch noch umfangreicher und vielschichtiger, auf längere Sicht.

    • @Martin Rees:

      Ja, in Deutschland ist der Lithiumabbau weitgehend nicht durchsetzbar, aber in Serbien, wo es insgesamt weniger Lithium gibt als in Deutschland, soll es nach Ansicht der Bundesregierung gehen, dort natürlich "umweltverträglich" und mit "Bürgerbeteiligung". Auch Atomstrom und Fracking-Gas kommen aus dem Ausland, ist ja im Nimbyland Deutschland alles zu gefährlich.

  • Der Autor findet E-SUVs schlecht. Wären Verbrenner-SUVs besser? Denn eins muss uns klar sein: Es wird SUVs geben. Auf die eine oder andere Art. Der Mensch in Wohlstandsgesellschaften will einfach mit einem schweren Schiff durch die Gegend fahren. Ich denke, da ist das E-Schiff immer noch besser als das Verbrenner-Schiff, oder?

    • @Graustufen:

      Beim Prinzip “nach mir die Sintflut“ gibt es natürlich weiter Schiffe und alles Andere im ganz großen Ausmaß.

  • Das ist die sinnlose Antriebswende, welche alle Parteien propagieren unter dem Banner des grünen Wachstum. Alles damit die Milliardenschweren Autofamilien noch mehr Geld verdienen können, da die Dutzenden Villen und Privatjets einfach nicht genug sind.



    Eine richtige Mobilitätswende wäre weg vom Individualverkehr überall wo es möglich und plausibel ist.

    • @Okti:

      Die wenigsten Leute kaufen sich ein Auto, weil sie



      a) von den Parteien gezwungen werden



      oder b) den Milliardären mehr Vielln finanzierne möchte



      sondern weil es als praktisch und/oder notwendig angesehen wird.

    • @Okti:

      Dazu muss erst einmal der Sanierungsstau bei der Deutschen Bahn beseitigt werden zzgl. massiver Neubau von ICE-Trassen.

      Bis dahin müssen die Menschen aber weiterhin ihre Ziele in einer angemessenen Zeit erreichen, und diese Lücke können E-Autos füllen.

      • @Tom Tailor:

        Hat schon super über die letzten Jahrzehnte seit der "Privatisierung" der DB geklappt mit den PKW s als Überbrückungstechnologie.

        Aber ich bin mir sicher Wissing oder sein Nachfolger von der CSU werden Ihr Märchen zur Realität werden lassen. 🙃

        🤦🏻‍♂️

        • @Okti:

          Mein Märchen? War es nicht eher so das SIE davon schrieben das wir eine Verkehrswende weg vom Individualverkehr brauchen?

          Das ist dann wohl eher IHR Märchen. Denn wie soll dieses ohne einen massiven Ausbau des ÖPNV, und dazu gehört insbesondere die Bahn, wahr werden?

          • @Tom Tailor:

            "diese Lücke können E-Autos füllen."

            Diese Lücke können genauso gut die aktuellen Autos füllen, wenn die nächsten paar Jahre dazu genutzt werden würden um den von Ihnen erwähnten ÖPNV und die Bahninfrastruktur auszubauen. Dafür müssen nicht irrsinnige Mengen an Ressourcen aus der Erde gebuttelt werden, um Millionen Verbrenner mit Millionen E-Autos zu ersetzen.



            Aber das wird natürlich nicht passieren, da die E-Autos ja die Lücke füllen und daher auch kein Handlungsdruck besteht für die Politik. Deswegen Märchen.



            Nicht so schwer.



            Ich kann Ihnen sonst auch noch die Analogie mit dem Kettenraucher, der auf E-Zigaretten umgestiegen ist, da die ja soviel besser sind als einfach aufzuhören, anbieten.

  • "...bleibt nur eine Konsequenz: sparsam mit dem wertvollen Rohstoff umgehen."



    Da gibt es leider technische und - noch schlimmer - physikalische Grenzen.



    Z.B. die Energiedichte: Wo man mit einem Kilogramm Benzin oder Diesel hinkommt, braucht das E-Auto mindestens 10 kg Akku, erforderliche Panzerung und Karosserieverstärkung (wegen Akkumasse) noch nicht eingerechnet.

  • Danke. Sinnvoll wäre wohl eine Gewichtsbegrenzung von förderfähigen E-Autos. Private PKW über 2 Tonnen könnten stärker besteuert werden. Auch E-SUV's und E-Campingbusse über 2 Tonnen.

    E-Räder/-Lastenräder/-Trikes könnten im Gegenzug von der Mehrwertsteuer befreit werden.

    • @Goldi:

      Diese Idee Menschen mit Steuern erziehen zu können ist ein alter Irrglaube - sonst gäb es längst keine Raucher und Trinker mehr...🤷‍♂️



      Wer sich einen e-SUV für 75.000€ bis open end leisten kann, den jucken auch ein paar hundert Euro mehr oder weniger Steuern nicht.

    • @Goldi:

      Welche Förderung?



      Es gibt keine Kaufförderung mehr für E-Autos in Deutschland.

  • Beide Anliegen verdienen Beachtung:

    Die Gewinnung wichtiger Rohlstoffe sollte, so denn möglich, im europäischen Interesse wieder nach Europa verlagert werden. Hier gibt es außer Serbien auch noch weitere Lagerstätten, zB in Schweden.

    Der Abbau muß jedoch fundamental anders stattfinden, da ist die serbische Umweltbewegung vorbehaltlos zu unterstützen.



    Anders als gerade von den deutschen Grünen.

    Gleichzeitig verwundert hier die Fixierung auf Lithium-Ionen Technik.



    Neue Batterie Konzepte sind längst verfügbar.

    Die Verkehrswende wird in Deutschland jedoch nicht am Fehlen wichtiger Rohstoffe scheitern.



    Sondern am fehlenden Willen, sich gegen die mächtige Öl-Industrie und deren LobbyistInenn in Politik und Wirtschaft durchzusetzen.



    Allein der Mangel an Ladeinfrastruktur ist nicht nur Ausdruck dysfunktionaler deutscher Verwaltung und Infrastruktur.



    Sondern politisch so gewollt.

    • @hsqmyp:

      Es mangelt nicht an Ladeinfrastruktjr, da wurde Einiges getan. Nur der Verkehrsminister ergeht sich noch in so Deutschlandnetzplatitüden. Lader an Parkplätzen braucht es noch, aber auch das kommt.

      • @Momo33:

        Ja, die Ladesäulen sind alle da. Ich habe sie gesehen. Und auch die Schilder daran, dass diese bedauerlicherweise nicht in Betrieb genommen werden können, weil kein Strom rangeholt werden kann.

      • @Momo33:

        Im guten, alten "goldenen Mainz" hat man bei mir um die Ecke an einer Reihe von Parkbuchten immerhin zwei Ladesäulen so aufgestellt, so daß vier Autos Strom nuckeln können. Vermutlich gibt es das auch noch woanders im Stadtgebiet.

        Und im ländlichen Karden an der Mosel wurden vor einigen Jahren beim Neubau der Pandler-Parkplätze am Bahnhof ebenfalls mehrere Ladesäulen aufgestellt, vielleicht kommen demnächst noch einige mehr hinzu.

        Schon heute geht also Einiges, wenn alle Beteiligten am gleichen Strang ziehen.

  • Wenn wir versuchen würden Rohstoffe im eigenen Land abzubauen, könnte man die Bedingungen auch kontrollieren. Lithium kann man in Deutschland auch aus Tiefenwasser gewinnen. Oder man fördert den Umstieg auf Natrium-Akkus, geht auch.



    Man braucht nur eine Strategie. Aber damit hat unser Kanzler ein Problem.

    • @Surfbosi:

      Eine Strategie, die ich schmerzlich vermisse, ist die deutliche Reduktion des Ressourcenverbrauchs.

      Hier fehlt aber jeglicher politischer Wille und auch die Gesellschaft ist nicht bereit für eine Transformation. Stattdessen ist "größer, stärker, weiter" die Handlungsmaxime.

      Lithium aus Tiefenwasser und Natriumionen-Akkus lösen die Grundproblematik nicht.

  • Das passt doch alles zusammen: Diese Gigantomanie ist Ausdruck des Überflusses, der mittlerweile alle Bereiche menschlichen Lebens beherrscht.

  • "Die Verkehrswende ist längst ins Absurde abgedriftet: Wenn SUVs fast 700 Kilogramm Batteriemasse mit sich führen, ist das eine Pervertierung eines einst klugen Gedankens."



    Die aktuellen Größen- und Gewichtsproportionen von Akkus sind deren Ineffizienz geschuldet und keine gewollte Hommage an die Gigantomanie 🙄



    Akkus sind noch die Achillesferse der e-Mobilität - deshalb wird auch fieberhaft daran geforscht und es gibt bereits recht vielversprechende Alternativen am Horizont.



    Weniger meckern, mehr forschen 😉



    www.ingenieur.de/t...-fuer-die-zukunft/

  • Anscheinend wird bei der Lithoumgewinnung genauso rücksichtslos mit Natur und Umwelt umgegangen wie bei der Braunkohle. Öl war auch nicht viel besser.



    Und all das wird auch noch grüngewaschen und subventioniert, um möglichst schnell "Erfolge" vorweisen zu können, während anderswo ganze Landschaften ungegraben werden.



    Vielleicht wäre ein etwas langsamer Umstieg sogar nachhaltiger als diese Streberei auf Kosten anderer.

    • @Carsten S.:

      Ich fahre einen Volvo 740 GL Bj.1986...Tachostand jetzt 639000 km. Durchschnittsverbrauch Langstrecke ca. 6,0 l. Keine Sonderausstattung, nur Servolenkung und 5Gang. Auch das E-Auto bedient nur notwendige kapitalistische Wachstumsorgien. Es geht und ging diesem System nie um die Umwelt! Es geht um Profit und Geld.

    • @Carsten S.:

      Nein. Ein langsamer Umstieg wäre nicht nachhaltiger. Gut, dass wir das geklärt haben.

      • @Graustufen:

        Wow - das strotzt ja nur so vor lauter Fakten.

        Na auf dem Niveau lässt sich einfach antworten:

        Nein - ein langsamer Umstieg ist nachhaltiger!



        Gut, dass das nun final geklärt ist.

    • @Carsten S.:

      "Vielleicht wäre ein etwas langsamer Umstieg sogar nachhaltiger als diese Streberei auf Kosten anderer."



      Auf den ersten Blick vielleicht, ein langsamer Umstieg hätte aber zur Folge das noch lange doppelte Systeme vorgehalten werden müssten - also parallele Produktionsanlagen für Verbrenner UND Stromer, Tankstellen UND Ladestationen, etc... Das würde zum einen in (noch) höheren Preisen für uns Verbraucher münden und auch der Flächenvebrauch für doppelte Systeme ist zum Beispiel ein Faktor der die Idee eines langsamen Umstiegs am Ende ökologisch teurer werden ließe.



      Es wird eh schon einige Jahrzehnte dauern - das geplante Verbrennerverbot für 2035 ist da eine richtige und wichtige Vorgabe der EU. Es bietet Unternehmen und Verbrauchern Planungssicherheit und den Staaten übrigens auch, sie wissen so das sie die Infrastruktur für Verbrenner bis maximal in die 2050er aufrecht erhalten müssen.



      Ein "schneller" Umstieg ist somit am Ende auf jeden Fall effizienter und wahrscheinlich auch umweltschonender in der Gesamtbetrachtung.

      • @Farang:

        Sie sehen die Kosten bei uns.



        Denken Sie aucb mal an die Menschen, die für solche Monstertagebaue aus ihrer angestammten Umgebung verdrängt werden.

        • @Carsten S.:

          Die Förderung von Öl und Gas ist auch alles andere als umweltschonend - irgendwas wird garantiert abgebaut, weil ein langsamer Umstieg hieße ja nicht das weniger verbraucht wird... 🤷‍♂️



          Der Hunger ist da - ihre Idee des langsamen Umbaus würde nur eine Entlastung für die Umwelt bringen, wenn die Menschheit diesen Mangel mit Verzicht ausgleichen würde...

          • @Farang:

            Es ist z.B. die Frage, ob jetzt jeder sofort ein Elektroauto kaufen muss, oder ob man es etwas langsamer angehen lässt, z.B., ob der Rentner, der maximal 5000 km im Jahr fährt, und das vielleicht noch 5 oder 10 Jahre lang, mit einem Elektroauto samt Subvention zwangsbeglückt werden muss...

  • "Die Gigantomanie bei E-SUVs mit 700 Kilogramm Batteriemasse ist inakzeptabel."

    Aber in unserer Koalition aus VW, BMW und Mercedes wird das schwer durchzusetzen sein.

  • Wir wollen die Wende zu E-Autos ja nur aus einem Grund: Klimaschutz.



    Und Klimaschutz ist Umweltschutz.



    Dafür brauchen wir Lithium, um das abzubauen muss Umwelt zerstört werden.



    Ist es nicht ein riesengroßes Paradoxon, dass wir die Umwelt zerstören um die Umwelt zu schützen?

    • @PartyChampignons:

      Ganz genau. Darum befürworte ich ein gewisses Augenmass.



      Mit "wir-machen-alles-wie-bisher-aber-elektrisch" manövrieren wir uns zielsicher in die nächste Sackgasse.



      Das "schöne" daran ist, dass wir erst einmal anderen die Lebensgrundlagen zerstören und uns trotzdem supertoll und moralisch überlegen fühlen.



      Wenn Serbien und Nordportugal erst einmal ungegraben sind, wird es dort nichts mehr mit sanftem Tourismus.



      Unsere Post-Braunkohle-Seenlandschaften werden in den zartesten Rosatönen gemalt und angepriesen , und dabei wissen wir noch gar nicht, wo das ganze Wasser herkommen soll. Mal eben die Elbe anzapfen für die Lausitz und so. Voll öko, voll nachhaltig. Das wollen uns die Serben und die Portugiesen bestimmt nachmachen.

  • Mehr Batterie = mehr Reichweite. Die kleinen Elektroautos kommen mit 200kg Batterie realistisch keine 200km weit und sind nur was für den kurzen Stadtverkehr. Der Tesla Y, Mercedes und viele andere Limousinen sind auch bei 700kg. Weil sie eben das liefern, was Elektroautos sonst nicht versprechen können: mit 3 Kindern und Gepäck ohne Probleme in den Urlaub fahren zu können.

    "All jene, die sich von E-Autos eine neue Mobilität erhofften, muss das erschaudern lassen"

    Das Gegenteil ist der Fall. Die freuen sich, dass sie mit E nun doch ohne 4 mit Pech ewige Zwischenhalte von Bayern an die Nordsee kommen.

    • @Petzi Worpelt:

      "Die kleinen Elektroautos kommen mit 200kg Batterie realistisch keine 200km weit und sind nur was für den kurzen Stadtverkehr."

      Die wohnen in Moskau oder einer anderen Stadt mit sehr großer Ausdehnung?

      "Weil sie eben das liefern, was Elektroautos sonst nicht versprechen können: mit 3 Kindern und Gepäck ohne Probleme in den Urlaub fahren zu können."

      Genau der Fehler, den viele beim Autokauf machen. Man kauft das Auto für den Ausnahmefall, statt für den Alltag. Und natürlich stellt sich schon die Frage, ob es Urlaub ist, wenn man glaubt, Rennrekorde aufstellen zu müssen. Für die Kinder sind die Pausen auf jeden fall gesund.

    • @Petzi Worpelt:

      Danke