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Meisternarrativ zu MigrationVerlockend einfach

In Deutschland werden gängige Erzählungen zur Migration nicht gern infrage gestellt. Ursache dafür ist das wirkmächtige Meisternarrativ.

Verlockend einfache Botschaften gibt es nicht nur bei der AfD: zerstörtes Wahlplakat in München im Mai 2024 Foto: Eibner Pressefoto/imago

K ürzlich war ich in einer Diskussionsrunde zum Thema Migration. Nach der Debatte erklärte mir einer meiner Mitdiskutanten, dass ich „anmaßend“ gewesen sei. Ich hätte ständig gesagt, dass die anderen Personen nicht komplex genug argumentierten. Tatsächlich hatte ich das nicht gesagt. Ich hatte gesagt, dass das Thema Migration viel zu komplex sei, um es anhand der gängigen Narrative zu besprechen. Ich merkte an dieser Reaktion allerdings: Es wird nicht gern gesehen, wenn man gängige Erzählungen infrage stellt.

In der Geisteswissenschaft gibt es einen Begriff für diese herrschenden Erzählungen: das Meisternarrativ. Seine Macht zeigt sich selten so deutlich wie nach der Europawahl, in der autoritäre Kräfte in vielen Ländern gestärkt wurden. Auch in Deutschland. Das Meisternarrativ zeigt sich, wenn etwa der SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese nach der Wahl einen härteren Kurs bei der Begrenzung der Migration fordert.

Wenn der bayerische Ministerpräsident Markus Söder als Ursache für die hohen AfD-Wahlergebnisse die Migrationspolitik der Ampel ausmacht. Wenn der Grünen-Politiker Anton Hofreiter erklärt, dass sich in der Migrationspolitik „ein ganzer Schwung“ ändern müsse. Wenn eine Journalistin im ZDF behauptet, dass die Grünen verloren hätten, weil ihnen nicht zugetraut werde, das „Migrationsthema zu lösen“. All diese Behauptungen ergeben sich aus dem Meisternarrativ.

Das soll keine Bewertung sein, ob diese Behauptungen richtig oder falsch sind, sondern nur eine Beobachtung, woraus sie sich speisen. Diese Meistererzählung, die in Deutschland seit vielen Jahrzehnten herrscht, lautet: „Ausländer“ sind verantwortlich für strukturelle Probleme in Deutschland. Folgerichtig lauten die immer gleichen zwei Antworten auf viele gesellschaftliche und politische Probleme: Begrenzung und Ausweisung. Kriminalität – Ausländer. Sexualisierte Gewalt – Ausländer. Wohnraummangel – Ausländer.

Reflexhafte Schuldzuweisung

Antisemitismus – Ausländer. Fehlende Kitaplätze – Ausländer. Bildungsnotstand – Ausländer. Diese Liste ließe sich fortführen. Natürlich wird im politischen und medialen Diskurs unterschieden, um welche „Ausländer“ es geht, zum Beispiel um geflüchtete, geduldete oder abschiebungspflichtige. Gleichzeitig ist diese „Differenzierung“ überflüssig, die rassistischen Narrative, die dadurch gefüttert werden, machen keinen Unterschied. Diese Arten von Denkmuster treffen am Ende alle, die als „anders“ definiert werden.

Eine weitere wichtige Konsequenz aus einem solchen Diskurs: Jene Probleme, die eigentlich gelöst werden müssten, bleiben ungelöst. Wie ein Teppich legt sich das Meisternarrativ auf all diese gesellschaftlichen und strukturellen Probleme. Ressourcen, politische und mediale, werden dafür aufgewendet, sich mit den Problemen des Meisternarrativs zu beschäftigen.

Beispiel sexualisierte Gewalt: Die Sozialwissenschaftlerin Monika Schröttle beschreibt, dass Femizide in Deutschland noch immer als „Beziehungstat“ gesehen werden und nicht als strukturelles Problem: „Oft wird das Problem […] vermeintlich traditionellen Kulturen zugeschoben. Statistisch bestätigt sich das bei Femiziden in Deutschland nicht. In vielen anderen Ländern Europas wird die Tötung der Partnerin klar als geschlechtsspezifische Tat gesehen – während man sie in Deutschland noch eher als Beziehungstat benennt und bei deutschstämmigen Tätern eher als individuelles Psychoproblem einstuft.“

Dass diese Kulturalisierung ein Grund dafür sein könnte, dass nachhaltige Schritte fehlen, um das Problem geschlechtsspezifischer Gewalt anzugehen, kann man zumindest in Betracht ziehen.

Einfache Botschaften sitzen

Und so ist es keine Überraschung, dass gerade junge Menschen vermehrt die AfD wählen. Die Meistererzählung herrscht überall – ob auf Tiktok, in der Bild oder in der Süddeutschen Zeitung. Natürlich wird sie vereinzelt infrage gestellt. Aber nicht strukturell. Alternative Erzählungen haben kaum eine Chance. Schon allein deswegen, weil sie von Hassnachrichten überlagert werden. Auf junge Menschen drücken die Probleme dieser Gesellschaft ganz besonders: Wie soll man sich ein WG-Zimmer in der Universitätsstadt leisten?

Wie die hohen Lebensmittelkosten bewältigen? Wie den Klimawandel bekämpfen? Dass viele junge Menschen ebenfalls dem Meisternarrativ glauben, nach dem Migration das größte Problem sei, ist kein Wunder. Einfache Erzählungen setzen sich durch. Und Erzählungen schlagen Fakten. Immer. Heißt das, dass es keine Probleme gäbe, die sich aus Einwanderung ergeben? Natürlich nicht. Es wäre weitaus effektiver, wenn man diese Probleme ohne rassistische Narrative besprechen könnte.

Dann wäre es wahrscheinlicher, Lösungen zu finden. Begrenzung und Ausweisung werden diese Probleme nicht lösen. Im Gegenteil – je mehr das behauptet wird, umso stärker werden autoritäre Kräfte wie die AfD, die genau auf dieser Welle reiten. Für viele Po­li­ti­ke­r:in­nen erscheint es allzu verlockend, anhand des Meisternarrativs zu agieren – und das seit vielen Jahrzehnten.

Schließlich scheint es weitaus einfacher, immer wieder zu erklären, wie man nun das „Migrationsproblem“ „lösen“ möchte, dabei von der europäischen Ebene zu sprechen und eine vage Zukunft in Aussicht zu stellen, in der alles „besser“ wird – wenn man es endlich schaffe, Migration „einzudämmen“. Tatsächlich ist es weitaus schwieriger, sich damit auseinanderzusetzen, warum es nicht gelingt, für alle Menschen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, genügend Leh­re­r:in­nen auszubilden, Armut zu bekämpfen oder sich der Verbreitung islamistischen Gedankenguts entgegenzustellen.

Und so bedient man sich, ob bewusst oder unbewusst, einer Verantwortungsverlagerung – und wundert sich, warum viele Menschen rassistischen und menschenfeindlichen Narrativen Glauben schenken. Es mag „anmaßend“ sein, solche Dinge zu sagen. Diese Perspektive mag genauso falsch oder richtig sein wie das Meister­narrativ. Sie ist einfach nur eine andere.

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Gilda Sahebi
Ausgebildet als Ärztin und Politikwissenschaftlerin, dann den Weg in den Journalismus gefunden. Beschäftigt sich mit Rassismus, Antisemitismus, Medizin und Wissenschaft, Naher Osten.
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59 Kommentare

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  • Frau Sahebi übersieht, dass sie selber ebenfalls ein Meisternarrativ erzählt. Halt nur ein entgegengesetztes.



    Ist doch uralt: Fast jeder sieht die eigene Weltsicht als objektiv einzig richtig an.Was dem nicht entspricht, ist also logischerweise objektiv falsch, ein Narrativ. "Ich hab recht, du nicht.Quod erat demonstrandum!"



    Homo SAPIENS? Hah!

  • Die wahre „Meistererzählung“ liegt noch eine Ebene tiefer. Sie behauptet, dass es „uns“ und „Fremde“ gebe, und einige unter uns starke Führer seien, die uns schützen und gelegentlich zu unserem Schutz auch disziplinieren dürften. Der „strenge, aber gerechte“ Vater (Staat) also.



    Die womöglich einzige einigermaßen ausgebaute gegenläufige Erzählung, die sich dagegen in Stellung bringen ließe, dürfte wohl das sein Glück suchende Individuum in einer Gemeinschaft auf Gegenseitigkeit sein, die „glückliche Familie“.



    Aber Verantwortung, wenn auch nur für sich selbst, ist unbequem, und Vertrauen unsicher, beides setzt Akzeptanz von Fehlern voraus. Da wir Menschen zwar Splitter bei anderen, aber nicht Balken im eigenen Auge zu sehen pflegen, müssten viel mehr Vertreter:innen viel unermüdlicher an und mit dieser Erzählung arbeiten, um sie zu verbreiten.

    • @Zangler:

      Das es "uns" und "Fremde" gibt, ist eine offensichtliche Tatsache. Macht sich u.a. an der Sprache fest.

      • @Mustardmaster:

        Ich glaube zu verstehen, worauf Sie hinauswollen. Die Wirklichkeit ist aber halt nicht so offensichtlich. Ist jemand, der von Geburt an (und dann recht bald unter den Nazis) deutscher Staatsbürger war, sich aber mit der deutschen Sprache, die auch nicht seine Muttersprache war, zeitlebens nicht hat anfreunden können, nun einer von „uns“ oder „fremd“?



        Das hängt halt sehr vom Kontext ab (und mein Großvater war sehr eloquent im Niederdeutschen und großer Lokalpatriot, und natürlich für meine Familie einer von uns!)



        Die Meistererzählung hat übrigens weitere Voraussetzungen, die ich mit „und“ verknüpft hatte. Das Gegenbild stellt die Zugehörigkeit ein bisschen liberaler dar, nicht als unumstößliche, von Mutter Natur oder Gott-Vater gegebene Tatsache.



        Letzlich: quod erat demonstrandum.

  • Ich brauche kein “meisternarrativ”, ich kann Statistiken lesen und interpretieren.



    Sollten mehr Menschen tun.

    • @Shan Yun:

      Spätestens in der Corona-Pandemie wurde klar, dass kaum jemand Statistiken lesen und interpretieren kann, auch von den verantwortlichen Politikern.

  • Total wichtiger Beitrag von Prof.Rudi Bachmann im Podcast „ Lage der Nation". : einen großen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg der Bundesrepublik hat die Migration, die wie ein Konjunkturprogramm wirkte: es gab viel Geld für den Binnenmarkt, Stellen wurden geschaffen, gebaut um umgebaut, Klamotten u Nahrung gekauft. Es kamen Arbeitskräfte, auch im sozialen Bereich.



    Aktuell anderer Blickwinkel: wenn von 1Mio Ukrainer:innen 20% arbeiten, sind das 200000 Leute , die wir dringend gebraucht haben, viele Zahlen Steuern u Sozialbeiträge. Bei Maischberger u Lanz tauchen Städte wie Wuppertal, die die Migration meistern, garnicht mehr auf , gefährdet alles das Meisternarrativ. Und dass die Beschäftigungszahlen z.B. von Holland und Deutschland nicht vergleichbar sind, wird unterschlagen mit dem durchschaubaren Ziel , jetzt auch noch, Ukrainer zum Problem zu machen. Nie wurden Welzer u Precht mehr bestätigt in ihrer Medienanalyse.

    • @Dr.med. Heinz de Moll:

      "Aktuell anderer Blickwinkel: wenn von 1Mio Ukrainer:innen 20% arbeiten, sind das 200000 Leute , die wir dringend gebraucht haben, viele Zahlen Steuern u Sozialbeiträge."

      Wenn von 1 Mio Ukrainern 80% nicht arbeiten, ist das in Punkto Steuern und Sozialabgaben unterm Strich eher ein Minusgeschäft.

      Oder wie schon Onkel Herbert Wehner sagte: Wer Zuwanderung und Asyl vermischt, fliegt damit irgendwann auf die Schnauze.

  • Ich habe so den Eindruck, dass hier eine ganz alte Nummer ("Das Sein bestimmt das Bewusstsein") unter dem Label persönlicher Betroffenheit (Talkrunde und dann: "...Es wird nicht gern gesehen, wenn man (also hier frau) gängige Erzählungen infrage stellt.") aktualisiert werden soll. Dass Probleme wie Wohnungsnot, Lehrermangel etc. auch ganz ohne Migration bestünden, wird doch außer von der AfD und Gesinnungsgenossen von niemandem ernsthaft bestritten. Nur bei der Lösungsfindung und -durchsetzung gehen die Ansätze auseinander.

  • Passend dazu die wichtigsten Themen für die Thüringer, bald steht ja Landtagswahl an: Das mit Abstand wichtigste mit 40% ist Migration, 25% hat Bildung und 11% Wirtschaft. Und das in dem Bundesland, welches extrem schnell altert und bis auf größere Städte eine negative wirtschaftliche Dynamik, da keine Arbeitskräfte und Investitionen vorhanden sind, herrscht.



    Ich kann die Leute verstehen, dass keine Armutsmigration gewollt ist, nur bekommt man Fachkräfteeinwanderung auch nicht hin, wenn überhaupt gewollt, aber dann sollte man auch erwarten können wie man sich finanzieren möchte.

    • @FancyBeard:

      Auf die Finanzierung hat Berlin aber auch keine Antwort, da wird auch immer nur genommen, aber nie gegeben. Zb Finanzausgleich…

  • Ich stimme dem Artikel aus vollem Herzen zu.

    Und frage mich wirklich, was hier passiert ist, dass "Migration" zum "Kernproblem" unserer Zeit geworden ist und die Debatten bestimmt wie nichts anderes.

    • @Stavros:

      Simpel.

      Das Thema belegt die Handlungsunfähigkeit der Regierung.

      Erinnern Sie sich 2015 an die Bilder von zu Fuß gehenden Leuten, die niemand aufhielt?

      Wer die No-Boder-Lienie vertrat, jubelte.

      Wer eher Kriminelle und Terroristen fürchtet, dem machen diese Bilder unkontrollierten Einwanderung Angst.

      Eigentlich wollte Merkel nur ca. 30.000 aus Ungarn kommen lassen.

      Es wurden dann knapp eine Million.

      Ein typischer Fall von "Die Regierung hat die Kontrolle verloren. "

      Das kann man gut oder schlecht finden.

      Manche finden es schlimm, andere nicht.

      Abgelehnte Asylbewerber wird man kaum los.

      10.000 und mehr sollen ausreisepflichtig sein.

      Abschiebungen bleiben im niedrigen dreistelligen Bereich.

      Niemand glaubt, dass Scholz seine Ankündigungen umsetzen kann

      Es gibt kein Thema, an dem man besser die Handlungsunfähigkeit der Regierungen darstellen kann.

      Unabhängig davon, welche Partei regiert.

      Eine handlungsunfähige Regierung kann aber niemanden schützen.

      Niemand braucht einen Staat, der ihn nicht schützen kann.

      Auch Einwanderer nicht.

    • @Stavros:

      Die Migration hat das "scheitern" und das "Versagen" der Politik der letzten Jahrzehnte im kurzer Zeit verschärft. Ob das Bildung, Infrastruktur, steigende Armut, niedrige Löhne, Abstiegsängste usw. Sind, man hat und hatte kein Interesse daran was zu ändern. Für den einfachen Geist bleibt halt nur das Thema Migration um die Spannungen wieder etwas rauszunehmen.

      Durchdachte Konzepte welche die positiven Aspekte der Migration nutzen, ohne die Schwierigkeiten auszublenden, sind außerhalb der Machbarkeit unserer Politiker.

      Deswegen keep it easy, sei gegen Migration.

    • @Stavros:

      Das kommt dabei heraus, wenn rechte Ideologie die Deutungshoheit über ein Thema gewinnt und Ängste und Vorurteile in die Köpfe der Bevölkerung einpflanzt. Mit tatkräftiger Unterstützung der Medien wie Springer Presse und der Politik wie der Union.

      • @Sam Spade:

        Die Rechte Ideologie gewinnt, weil Links das Thema einfach Totschweigen will, mit der Floskel „Gibt keine einfache Lösung“.



        Die Menschen gehen dorthin wo es Antworten zum Problem gibt. Die Linken wollen aber keine Antworten geben, also gehen sie zu den Rechten Antworten.

        Es ist nicht die Politik die die Themen vorgibt, sondern die Wähler/Bevölkerung.

        • @Walterismus:

          "Die Rechte Ideologie gewinnt, weil Links das Thema einfach Totschweigen will, mit der Floskel „Gibt keine einfache Lösung“."

          Ist das so?

          Ja natürlich. So ist es.

          Wenn man ignoriert, dass bereits vor mehr als 40 Jahren eine radikaldemokratische, internationalistische Linke davor warnte, dass die vorherrschende Welt(wirtschafts)ordnung immer mehr Menschen zwingen wird ihre Heimatländer zu verlassen.

          Diese Analyse /Kritik hat und hatte rein gar nichts mit der beliebten Erzählung zu tun. "Linke" (was das so ist in der Definition des reaktionär-rechten Mainstreams) verbreitete eine Lala-Multikulti- Erzählung über die grösste Flucht- und Armuts-Migrationsbewegung der aufgeschriebenen Menschheitsgeschichte.

          Diese Meistererzählung verbreitet ein funktional rechter, darwinistisch-chauvinistischer Mainstream zwischen SPD-Grüne bis hin zu CDU /CSU FDP, um sich dann pharisäerhaft darüber zu echauffieren, was sich als "AfD" sammelt.

          Während historische Tatsache ist: Vorliegende Sachlage ist Ergebnis der Abwesenheit von links und Linker in tatsächlich stattfindender Alltags-Wirklichkeits-Ordnungs- Regierungspolitik.

          Sie gilt seit 3o Jahren als besiegt.



          Dem ist sich zu stellen.

  • „Wo kann ich hier gegen Ausländer unterschreiben?" 1999 Wahlkampf Roland Koch (CDU)



    Da hat sich nicht viel geändert, ist wohl noch schlimmer geworden, in den letzten 25 Jahren!



    sihe: www.youtube.com/watch?v=qNqxk8fzguo

  • "In vielen anderen Ländern Europas wird die Tötung der Partnerin klar als geschlechtsspezifische Tat gesehen"

    Folgt denn draus, dass in vielen Ländern Europas nachhaltige Schritte unternommen wurden, die das Problem geschlechtsspezifischer Gewalt kleiner hat werden lassen?



    Das wäre interessant!

    • @mlevi:

      ja.

      geschlechtsspezifischer Gewalt laesst sich verringern.

      Mehr Geld fuer Frauenhauser, mehr Teilzeit von Maennern und Karriere von Frauen, wie es um Alleinerziehende gestellt ist usw. sind alles bekannte Faktoren.

      Jungs lackieren sich gegenseitig die Fingernaegel im Kindergarten, waere ein experimentelleres Beispiel.

      • @sociajizzm:

        Gewalt gegen Frauen begehen Männer in allen Klassen und Schichten, und auch Frauen, die beruflich erfolgreich sind, werden dadurch nicht davor geschützt, von ihren Partnern geschlagen zu werden.

      • @sociajizzm:

        Mehr Geld für Frauenhäuser ist sicherlich erforderlich, aber Frauenhäuser verringern nicht geschlechtsspezifische Gewalt, sondern werden erst aufgrund dieser Gewalt notwendig.

  • Wie wär's denn mit -



    AUSLÄNDER REIN?

  • Und wenn man in die Frage in den Raum wirft, ob es zwischen dem "Meisternarrativ" und der These, dass es das "Problem" gar nicht gibt, differenziertere Gedanken geben könnte, etwa dergestalt, dass es ein Problem geben könnte, dass sich aber nicht im AfD-Style lösen lassen kann, sondern irgendwie, ich weiß nicht wie?

    Ist man dann AfD?

    Oder warten wir mit der Erörterung, bis die AfD die Regierung stellt?

    • @Jim Hawkins:

      Frau Sahebi argumentiert, das Meisternarrativ verhindere die Suche nach Lösungen.



      Nicht aber, dass es kein Problem mit Migration gibt.

    • @Jim Hawkins:

      Sie sagen damit doch 1zu1 das selbe wie die Autorin ...

      "Heißt das, dass es keine Probleme gäbe, die sich aus Einwanderung ergeben? Natürlich nicht. Es wäre weitaus effektiver, wenn man diese Probleme ohne rassistische Narrative besprechen könnte."

      Natuerlich stellt uns Einwanderung vor Herausforderungen.

      Die Integration in den Schulen wird durch den Lehrermangel erschwert.

      Die Interation wird erschwert in die Gesellschaft durch den Mangel an Beamten und lahme sowie sinnlose Prozesse.

      Die Wohnungsnot macht nicht nur die Unterbringung von neuen Einwohnern zu einem Problem..

      ..usw.

      Die meisten Probleme lassen sich nur mit mehr Geld loesen, also aktuell garnicht.

    • @Jim Hawkins:

      Dann müssten sie zuerst das Problem benennen. Ich rate einmal: Kriminelle Straftäter mit Migrationshintergrund. Die berüchtigten "Messerstecher".

      • @Sam Spade:

        Mit Norwegern, Österreichern und Spaniern haben wir diese Probleme nicht.

        • @Monomi:

          "@SAM SPADE Mit Norwegern, Österreichern und Spaniern haben wir diese Probleme nicht."

          Sind Sie sicher? Ist Breivik kein "Norweger"? Ist Martin Sellner kein Österreicher? Sind in Spanien nicht immer noch relevant viele Anhänger und Verklärer des gutbravbürgerlich-mittelständischen Faschisten Franco?

          Auf welche Statistik stützen Sie sich, die die Kriminaltätsrate von "Österreichern" "Spaniern" "Norwegern" gar nicht absichtsvoll funktional selektiert und auszählt. Um etwas gegen "Norweger", "Österreicher", "Spanier" in der Hand zu haben?

          Ist der geburtsdeutsche Messerstecher, Frauenmörder und Vergewaltiger tatsächlich schon "umgevolkt", seiner Dominanz und Gewalthoheit skandalös beraubt?

          Was sagt es über eine Gesellschaft, einen Bewusstseins- und Analysestand aus, werden wir Zeuge einer Kampagne, die die völkisch-ethnisch-biologistische Dominanz beim Messer stechen, Morden und Vergewaltigen "wieder" herstellen will? So als positive Wette auf die Zukunft einer geordneten Gesellschaft.

          Ist messerstechen, morden, vergewaltigen das, worin man nur den Anderen, nicht aber sich selbst, seine Freunde, Familie, seine "Heimat" und Kultur erkennen will?



          Obwohl sie das auch ist.

        • @Monomi:

          Richtig, gilt auch für Mongolen, Isländer oder Liechtensteiner. Wenn wir jetzt ihrer Logik folgen kommen wir zu dem Ergebnis, dass das größte Problem in der Gruppe der Straftäter mit deutscher Staatsangehörigkeit liegt. Und nun?

    • @Jim Hawkins:

      Alles deutet darauf hin.



      Nicht gut!

  • Am Beispiel Wohnungsnot lässt sich ablesen, wie unlauter Poitik agiert.

    Einige wenige Sozialwohnungen entstehen, Hunderttausende Sozialwohnungen fehlen, aber es gibt keinerlei politischen Willen mit einem Sondervermögen - also vielen Milliarden Euro - das Problem zu lösen, indem massenhaft staatliche Wohnungen entstehen.



    Abgesehen davon, dass Flüchtlinge on top ebenfalls eine Sozialwohnung benötigen.



    Wenn ein aufrechter SPD-Wähler sieht, wie es seinen Kindern ökonomisch sehr viel schlechter geht, ist die Ablehnung von zig Tausenden Flüchtlingen pro Monat verständlich.

    Denn auch Kita-Plätze fehlen zu Hunderttausenden, der von der SPD beschworene Tariflohn ist eine fata Morgana, keine Chance auf Realisierung für Millionen Arbeitnehmer, die Niedriglohn verdienen.



    Die medial unterdrückte Meistererzählung lautet:



    Die ökonomische Destabalisierung der europäischen Gesellschaften aufgrund neoliberaler Wirtschaftspolitik ist die eigentliche Ursache für den Erfolg der Rechtsextremen in ganz Europa.

    Folge: ökonomischer Reichtum sammelte sich bei einigen wenigen Milliardären, deren Lobby dafür sorgte, dass Bürger mit geringen und wenig Einkommen die meisten Steuern zahlen.

    • @Lindenberg:

      > Abgesehen davon, dass Flüchtlinge on top ebenfalls eine Sozialwohnung benötigen.



      Das ist hier gar nicht das Hauptproblem. Jemand, der sich, ganz egal ob legal oder nicht, in Deutschland aufhält, braucht ein Dach über dem Kopf. Das verlangt die nackte Menschlichkeit. Der Artikel benennt das eigentliche Problem:



      > Wie soll man sich ein WG-Zimmer in der Universitätsstadt leisten?



      Ich kenne etliche junge Studenten, die täglich mehrere Stunden über dreistellige Entfernungen pendeln. Was das für ein Studium und die Gemeinschaft unter Kommilitonen bedeutet, sollte offensichtlich sein.



      Ja, Zuwanderer brauchen eine Wohnung. aber muß die zum großen Teil immer genau in den teuersten Universitätsstädten des Landes liegen? Müssen ausgerechnet Berlin und Köln mit ihren vorher schon großen Problemen noch zusätzlich ein "wir haben Platz" herauskrakeelen? Es sollte niemanden wundern, wenn der junge Student sich nach mehreren Semestern vergeblicher Suche auch solche Fragen stellt.

    • @Lindenberg:

      "deren Lobby dafür sorgte, dass Bürger mit geringen und wenig Einkommen die meisten Steuern zahlen." nein, die Hauptsteuerlast tragen die Mittleren bis hohen Einkommen, nur die Superreichen sind wirklich priviligiert.

      Nur multinationale Konzerne koennen Steuern fast vollstaendig vermeiden, indem diese Ihren Hauptsitz in fiktive Staaten im Bermudadreieck haben (sick).

      Diese vorenthaltenen Steuern auf den Gewinn der Konzerne schaden vor allem den aermsten, da als erstes im Sozialen und an oeffentlichn Ausgaben insg. gespart wird, wenn der Staat kein Geld hat.

    • @Lindenberg:

      Danke!

  • Es gibt auch andere Meisternarrative.

    Z. B., dass wir Zuwanderung brauchen um die Abnahme der Bevölkerung und Arbeitskräfte auszugleichen, die durch niedrige Fertilitätsraten entsteht.

    Japan hat eine noch niedrigere Fertilitätsqoute und wird wenn auch mit Schwierigkeiten, damit fertig. Die Japaner sind sich einig darin, nur sehr geringe Migrationsquoten zuzulassen.

    Beschwerlich, doch es funktioniert.

    Diskussionen darüber Gesellschaftsmodelle wie in Japan auch in Deutschland anzuwenden, wurden bisher vermieden.

    Und in Zukunft kommt anyway KI. 70 Prozent der Produktion kann hier durch KI und seine Roboter übernommen werden, so schätzt es die deutsche Wirtschaft. Silicon-Valley-Gurus sprechen von über 90 Prozent. Wird etwa ab 2030 so richtig anlaufen, dann wenn die Boomer-Generation so langsam die meisten Jobs vererbt hat.

    Was machen wir also mit den vielen Menschen?

    Und natürlich explodieren die Mietpreise, wenn Deutschland innerhalb von 10 Jahren von 80 auf 85 Millionen Menschen wächst.

    Übrigens, ein Blick in die Frauenhäuser kann Ihnen verraten aus welchem ideologischen Umfeld die meisten Frauen kommen.

    Ansonsten schätze ich Ihre Beiträge sehr, Frau Sahebi.

  • Durch die negative Konnotation des Wortes "Narrativ" und die sehr eingeschränkte Auswahl an Beispielen engt die Autorin die Thematik vollkommen ein und bietet dabei selbst keine Lösungsansätze.

    Die Migration armer Menschen nach Deutschland ist eine enorme Herausforderung und es muss die Frage diskutiert werden dürfen, ob wir das als Gesellschaft leisten wollen, mit alle den daraus entstehenden negativen Folgen.

    Die Migration armer Menschen ist an vielen Problemen nicht schuld, sie verschärft jedoch viele Probleme. Wenn arme Menschen in Städte mit Wohnraumproblemen ziehen, dann werden diese Probleme halt verstetigt. Gleiches gilt für Schulen oder jede andere Art von Infrastruktur.

    Ferner, wenn Menschen mit Kriegs- und Fluchterfahrungen zu uns kommen steigt auch die Anzahl von Menschen mit psychischen Problemen. Auch der Umgang mit der Polizei oder dem anderen Geschlecht ist nicht überall der Gleiche.

    Das alles sind keine menschenfeindliche oder rasisstische Narrative und ich verwehre mich gegen den auferlegten Versuch des Denk- und Diskussionsverbotes.

    • @DiMa:

      "Die negative Konnotation des Wortes "Narrativ" - klingt nach Projektion.

      "Es muss die Frage diskutiert werden dürfen, ob wir das als Gesellschaft leisten wollen" - Für diese Diskussion wäre es viiiel zu spät. Die Migrantinnen werden so oder so weiterhin migrieren, das liesse sich nur mit brutalster Gewalt (und gegen unser aller Interessen) verhindern. Die Frage, welche diskutiert werden muss (und wird, von Leuten, die sich echt Gedanken machen) ist, wie wir als Gesellschaft das gestalten und auch nutzen sollten.

      "Ich verwehre mich gegen den auferlegten Versuch des Denk- und Diskussionsverbotes." -*lol* Dass du wacker und unermüdlich mit diskutieren darfst, stellst du sicher nicht nur hier permanent unter Beweis. Das Denkverbot erlegst du dir offenbar selbst auf.

      • @Systemknecht:

        Für eine Diskussion ist es in einer Demokratie nie zu spät. Ja, einer ehrlichen Diskussion hat sich die Politik nie gestellt, das bedeutet jedoch nicht, dass sie ungeachtet dessen nicht weiter eingefordert werden sollte.

        "Die Frage, welche diskutiert werden muss ..." Mit dieser Einleitung machen Sie dann die nächste Diskussionsvorgabe. Das halte ich für höchst kontraproduktiv. Sie machen einen zweiten Schritt vor dem Ersten.

        • @DiMa:

          "Für eine Diskussion ist es in einer Demokratie nie zu spät." - zu spät ist es für die Frage "ob" wir uns das leisten "wollen". Denn die Migration fand, findet und wird zukünftig stattfinden, mangels Alternativen oder akzeptabler Gegenmaßnamen. Siehst du das anders?

          Darauf folgt meinerseits keine "Diskussionsvorgabe" sondern vielmehr der Hinweis darauf, was es da noch zu diskutieren gibt. Wie gesagt, die "ob" Frage wird meiner Beobachtung nach exklusiv in Zirkeln á la "Zweiter Wannseekonferenz" diskutiert. Siehst du das anders?

          • @Systemknecht:

            Ich halte auch das "ob" nicht für zu spät, den es handelt sich um einen stetigen Prozeß. Im Zweifel bedeutet dies halt eine echte Grenzschließung.

            Ob wir dies auch für die Zukunft wollen oder nicht müsste ein Ergebnis einer faktenbasierten Diskussion sein (insbesondere mit einer echten Kostenschätzung). Dieser wurde und wird stets aus dem Weg gegangen. Auch die Folgen und Kosten werden möglichst nicht öffentlich benannt. Diese Vermeidungsstrategie hilft am Ende nur der AfD.

            Ohne eine solche Diskussion wird die Gesellschaft immer weiter auseinanderdriften. Möglicherweise sind Sie ja bereit dieses Risiko zu akzeptieren.

            • @DiMa:

              "Diese Vermeidungsstrategie hilft am Ende nur der AfD" - Ja genau, die alte Leier, dass die AfD aus Protest gegen diedaoben gewählt wird. Die weitaus meisten ihrer Wähler macht ihr Kreuz bei denen, weil sie halt deren rechte, rückwärtsgewandte Wahnvorstellungen teilen und unterstützen. Es ist keine "Vermeidungsstragie" die ihnen die Wähler zutreibt, sondern vielmehr, dass mehr und mehr nicht-(ganz-so)-rechte Politiker deren Forderungen etwas weichgespült übernehmen, und so deren Erzählung und "Lösungsstrategien" übernehmen. Das schließt auch Ideen von "echten Grenzschließungen" mit ein, die für einen der mächtigsten EU-Partner einfach nur komplett absurd ist

              Es GIBT keine seriöse "Ob"-Frage. Offensichtlich siehst du das echt anders, auch wenn du meine diesbezüglichen Fragen nicht beantwortet hast. Ist auch nicht wirklich nötig.

  • Ich dachte am Anfang der Artikel würde mal andere Narrative in der Migrationsdebatte hinterfragen.



    Auf welche Statistiken bezieht sich den die Aussage mit den Femiziden, wonach es hier keine Auffälligkeiten gebe? Wer sich anschaut, dass in deutschen Frauenhäusern inzwischen 66% der Bewohnerinnen Migrahu haben und sich dabei die Verteilung an Herkunftsregionen anschaut, könnte glatt zu gegenteiligen Schlüssen kommen.

    • @Šarru-kīnu:

      Die Statistik ist allerdings insofern mit Vorsicht zu genießen, als die Frauen, die in Frauenhäusern Schutz suchen müssen, meist arme Frauen sind, die nicht so leicht eine eigene Wohnung finden, wenn sie ihren gewalttätigen Partner verlassen. Frauen ohne Migrationshintergrund haben öfter noch andere Möglichkeiten, irgendwo unterzukommen. Das Frauenhaus ist die letzte Zuflucht, wenn nichts anderes mehr geht.

  • Ich nehme es eher so wahr, dass die meisten engagierten Menschen und Gruppen Meistererzählungen folgen, nur eben jeweils ihren eigenen. Man steht dann erschüttert und ungläubig da, wie dumm oder fies die anderen denken können - aber das scheint mir von allen in alle Richtungen zu gehen. Natürlich gibt es krasse Beispiele, die sehr objektiv zeigen, wie falsch die anderen liegen - nur hilft das auch nicht so viel, weil die meisten Gruppen mit ihren Erzählungen solche Beispiele anführen (natürlich jeweils andere).

    Für mich sehe ich erstmal, dass unsere Gesellschaft misstrauischer gegeneinander und erschütterter übereinander geworden ist (nicht unbedingt privat zwischen Einzelpersonen, aber im gesellschaftlichen Zusammenhalt).

    Das hat sicher viele Ursachen, eine scheint mir aber auch mit Migration verbunden, weil Menschen mit sehr unterschiedlichen Ideen und Sichtweisen (Erzählungen) aufeinandertreffen.

  • Ein sehr altes System, man nannte es früher den Sündenbock, hier hält der Migrant für alles her, was diverse Regierungen hierzulande versaubeutelt haben.



    Erstaunlich ist auch die andere Meistererzählung, nämlich die von der Überlastung, von dem „Meisterproblem“ Migration selbst. In Umfragen halten die meisten Menschen das für das schwerste Problem unserer Zeit, in Zeiten von Kriegen, Klimakrise, Reformstau im Inneren, zerbröselnder Infrastruktur, die fröhlich weiter kleingespart wird. Was für eine Verzerrung der Wirklichkeit, was für ein wahnhaftes Verdrängen der echten Probleme. Haben AfD und Ihre Wiedergänger in den demokratischen Parteien leider gut hinbekommen.

  • Ich finde die Perspektive der Autorin sehr plausibel, nur.. es war zu keiner Zeit anders. Die Hinwendung zu dem "Fremden" seit dem Inszestverbot der katholischen Kirche im Mittelalter beruhte rein auf Eigeninteresse, zumeist wirtschaftliche Interessen. Und damals wie heute war es eine gängige Methode sich einen Sündenbock zu suchen um Missstände aller Art zu begründen. Nur was nützen die schönsten Erkenntnisse und Theorien, wenn sie sich nicht in einer Handlung niederschlagen und davon sind wir heute weiter entfernt als je zuvor in der Bundesrepublik.

  • Es gibt keine Probleme mit Migration.



    Die Migrationsprobleme lassen sich durch Abschiebung lösen. Beide Sätze sind nicht gleich bösartig, aber sie sind beide gleich dumm. Kulturrelativismus und "Ausländer raus" sind zwei Seiten der selben Medaille.

    • @Kurt Kraus:

      "Es gibt keine Probleme mit Migration."

      ... sagte der Strohmann. Und niemand jemals sonst.

  • "Begrenzung und Ausweisung werden diese Probleme nicht lösen. Im Gegenteil – je mehr das behauptet wird, umso stärker werden autoritäre Kräfte wie die AfD, die genau auf dieser Welle reiten."



    weil sich "das Problem" eben durch diese plakativen Appellativforderungen nicht lösen werden, ergo sagt das Bauchgefühl braucht es noch stärkere Maßnahmen. Eine Überbietungsspirale von der nur die profitieren, die immer noch ein Stück extremer sind. afd.

    • @nutzer:

      Sind erst alle ausgewiesen, die einen Migrationshintergrund haben, gibt es immer noch im gleichen Umfang Armut, Wohnungsmangel, Verbrechen, Umweltverschmutzung usw. Dann geht das Spiel "Teile und herrsche" ins nächste Level: Die Alten/Jungen sind schuld, die Behinderten, die "Faulen", die Frauen/Männer. Der ausgrenzbaren Gruppen gibt es unendlich viele.

  • Ich lebe in Bayern. Ein Zahnarzt beklagte sich bei mir, daß die Ausländer alles bezahlt bekämen.



    Die Frage von mir, ob er denkt, daß das das größte Problem unserer Zeit sei.....Diese Frage ist genetisch bei etwa 90% aller gebürtigen Bayern nicht hörbar.

    Er fragte tatsächlich, was ich damit meine und winkte schon mit der Notrufnummer der Psychiatrie...(wo ich schon öfter war, weil ich diese Frage hören kann....

    • @Klaus Witzmann:

      Der Zahnarzt wundert (beklagt) sich, dass "die Ausländer" die Zahnbehandlungskosten komplett bezahlt bekommen, offensichtlich im Gegensatz zu den Inländern.

      Sie antworten, ob das das größte Problem unserer Zeit sei. Der Zahnarzt hat aber niemanden nach dem größten Problem unserer Zeit gefragt, auch Sie nicht und deshalb wundert er sich über Ihre Frageantwort.

      Klar soweit?

      Und als krankenkassenbeitragzahlender Inländer wundert man sich halt, wenn man eine Rechnung für einen Zahnersatz über 2500 € Euro selbst vom eigenen Geld begleichen muss, ein Migrant, der es in den Bürgergeldbezug geschafft hat, aber nicht. Man hätte in einer solchen Situation halt auch gerne "das Amt", welches die Rechnung begleicht.

      • @EIN MANN:

        Der Unterschied: Sie haben ein (hoffentlich ordentliches) Einkommen, weswegen man den Eigenanteil von Ihnen verlangen kann. Sozialleistungen sind für Bedürftige, nicht für alle.

        • @Bambus05:

          Oh, ich kenne genug arbeitende Inländer mit einem nicht so guten Einkommen, von denen selbstverständlich der Eigenanteil verlangt wird oder die eben mit den Zahnlücken herumlaufen.

      • @EIN MANN:

        Ist das mit dem Zahnersatz in dieser Absolutheit nicht schon nach den Reden des Philosophen F. Merz widerlegt worden?

        • @Bussard:

          Nein, Herr Merz hatte ja nur darüber philosophiert, dass Ausländer den Inländern die Termine beim Zahnarzt wegnehmen würden, um sich die Zähne machen zu lassen.

          Dafür wurde er dann gescholten.

          Worüber überhaupt nicht gesprochen wurde, ist die Tatsache, dass Asylbewerber oder andere Migranten nach einer gewissen Zeit (1 Jahr?) den kompletten Anspruch auf alle Gesundheitsleistungen wie ein beitragzahlender Inländer haben. Nur dass die Migranten eben keinen Beitrag zahlen (außer sie gehen einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach) und auch keine Zuzahlungen leisten müssen, weil dafür ja "das Amt" geradesteht.

          Das ist halt das, was der Zahnarzt und vermutlich nicht allzu wenige arbeitende Beitragszahler seltsam finden.

    • @Klaus Witzmann:

      Es ist sachlich weder richtig noch ein existentielles Problem (selbst wenn es stimmen würde).

      • @Bambus05:

        haben Sie mich gemeint? Ich hatte nichts behauptet, sondern nur gefragt, ob es keine anderen WIRKLICHEN Probleme gäbe, z.B. dass Steuerberater mit 10 Mitarbeitern monatlich locker im Monat 200k verdienen, aber prozentual weniger an Steuern UND Sozialabgaben leisten, wie Geringverdiener…aber das muss man versuchen zu verstehen!



        Einfacher: die Ausländer sind schuld!!!