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GDL kündigt langen Streik anBewegen muss sich die Bahn

Raoul Spada
Kommentar von Raoul Spada

Hat die GDL das Recht auf ihrer Seite oder ist der Streik eine Zumutung? Ersteres. Denn es spricht nicht nur die Arbeitsverdichtung gegen die Bahn.

Zieht weiter in den Arbeitskampf mit der Bahn: GDL-Vorsitzender Claus Weselsky Foto: Monika Skolimowska/dpa

A b Dienstag gibt es Streik bei der Bahn. Ab Dienstag, 18 Uhr streikt DB Cargo, ab Mittwoch, 2 Uhr bis Montagabend um 18 Uhr legt der Rest der Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), also Lokführer*innen, Zugbegleiter, Servicepersonal und Mitarbeitende in den Werken der Deutschen Bahn, für fast sechs Tage die Arbeit nieder.

Von Einigungswillen sei bei der Bahn keine Spur, wirft die GDL der Bahn vor. Zu Recht. Das Tarif-Angebot, das Personalchef Martin Seiler am Freitag präsentierte, war kein ehrliches Angebot an die Mitarbeitenden, sondern ein PR-Stunt für die Presse: Zerknirscht, mit hängenden Schultern und gesenktem Blick, war Seiler vor die Me­di­en­ver­tre­te­r*in­nen getreten. Ganz der Klügere, der doch noch der rohen­, unvernünftigen Gewalt der GDL nachgibt. „Nun gibt es für die GDL keinen Grund mehr, nicht an den Verhandlungstisch zu kommen“, kommentierte er das Angebot: eine Lohnerhöhung von bis zu 13 Prozent in drei Schritten, mit einer Laufzeit von 32 Monaten. Anstelle des dritten Schritts, 2,7 Prozent mehr Lohn, können Mitarbeitende auf 37 Wochenstunden reduzieren. „Bei vollem Lohnausgleich“, hieß das bei ihm.

Weniger Arbeit bei mehr Lohn fordert die GDL im Kern. Aber von der Bahn gibt es in dieser Hinsicht bis dato kein Entgegenkommen. In seinen vorwurfsvollen Formulierungen versteckt hatte Seiler nämlich drei wichtige Punkte. Erstens: Den dritten Schritt der Lohnerhöhung bekommen nur jene, die bei 38 Wochenstunden bleiben. Andersherum gesagt: Alle, die ihre Arbeitszeit reduzieren, bekommen auch 2,7 Prozent weniger Lohn – umgerechnet genau eine Wochenstunde.

Zweitens: Im letzten Angebot vom November hatte die Bahn 11 Prozent versprochen. Für alle, die ihre Wochenarbeitszeit um eine Stunde reduzieren wollen, ist das Angebot eine Verschlechterung. Die lange Laufzeit von 32 Monaten frisst davon gemeinsam mit der Inflation noch mal ein großes Stück. Drittens: Ohne Lohnausgleich können viele Mitarbeitende schon jetzt ihre Arbeitszeit reduzieren. Auch das wissen die Lok­füh­re­r*in­nen und Zug­be­glei­te­r*in­nen – viele andere wissen es nicht. Seilers Theater muss für die Mitarbeitenden wie Hohn geklungen haben.

Bei allen Beschwerden über die Bahn wird oft vergessen: Die Verkehrsleistung auf der Schiene wächst. In den letzten 20 Jahren hat die Deutsche Bahn Fahrgastzahlen und Umsatz verdoppelt. Nur die Mitarbeitendenzahlen und die Gehälter wachsen nicht mit. Für die Angestellten heißt das: Arbeitszeitverdichtung bei schlechterer Ent­lohnung. Knappere Pausen, mehr Trubel, Zusatzaufgaben, schnelleres Tempo, Überstunden und mehr Übergriffe durch Fahrgäste. Schon bei gleichbleibender Arbeit muss ein Inflationsausgleich die Minimalforderung jeder Gewerkschaft sein. Wenn Arbeitgeber von ihren Angestellten aber mehr verlangen, braucht es dafür auch eine Entlohnung.

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Raoul Spada
Jahrgang 1992, ist stellv. Ressortleiter, Themenchef und Editorial SEO im Regie-Ressort der taz.
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92 Kommentare

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  • Moderation , Moderator

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  • Es gibt doch längst Personenbeförderungsmittel, die ohne oder mit nur sehr wenig Personal auskommen. Wenn man die ständig streikenden Lokführer (m/w/d, -innen, -außen usw.) durch digitale Systeme ersetzt, die es bereits gibt, dann kann man den paar tausend Bahnangestellten, die dann überhaupt noch gebraucht werden, gerne eine 7-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich geben.



    Bis dahin bin ich froh, dass ich ein Auto habe und werde mich davon auch niemals trennen.

  • @MOONWATCHER

    Präzise beobachtet :-)

  • Mag alles sein. Das Problem ist, dass die Durchsetzung der GDL-Forderungen mit der Brechstange die strukturellen Probleme (Arbeitsverdichtung, Sanierungsstau) auf Dauer nicht lindern sondern verschlimmern wird.



    Nach uns die Sintflut.

    • @mats:

      Auf Dauer dürfte eine bessere Attraktivität des Berufs die Personalprobleme der Bahn eher lindern.

  • Fahrgast hier.

    Ich unterstütze die Streiks von ganzen Herzen.

    Ich kann das Gejammere nicht mehr hören -- schon gar nicht die mit "dann nehm' ich halt das Auto". Möge für Euch das Benzin ganz doll teuer werden [1].

    [1] Vorsicht: meine Urgrossoma war Hexe. Manchmal funktioniert so'n Fluch bei mir noch.

  • Schon erstaunlich, dass sich bei der taz in so vielen Kommentaristen ein kleiner Arbeitgeber steckt. Jeder will selbst gern mehr verdienen, aber wenn andere das wollen und das in unserem Wirtschaftssystem dafür vorgesehene Mittel benutzen, dann ist das schlecht.

    Niedriglöhne finden viele schlimm, aber wenn Gewerkschaften für ihre Mitglieder kämpfen, dann bitte so, dass es niemand bemerkt.

    • @moonwatcher:

      Warum soll das erstaunlich sein, die Bahn gehört dem Staat, und der Staat sind wir alle, Lohnerhöhungen bei der Bahn müssen entweder über Fahrpreise oder über Steuern finanziert werden. Um Niedriglöhne geht es dabei nicht, das sind ganz normale Gehälter. Natürlich will jeder gerne mehr verdienen, aber die wenigsten legen dafür regelmäßig das Land lahm.

    • @moonwatcher:

      Darüber staune ich auch.

      Es belegt offenbar, wie weit Linke sich von der Arbeiterschaft entfernt haben.

  • Bloß gut, wenn man ein Auto in Reserve hat. Nur auf die Bahn verlassen? Eine ganz schlechte Idee. Ich wollte auch mal mit der Bahn in den Urlaub fahren. Ging nicht, da GDL-Streik. Das war schon sehr nervig.

    • @Chemiker:

      Meine letzten Bahnfahrten endeten alle damit, dass die Bahn entschädigungspflichtig wurde. Verspätung mehr als eine Stunde, Vorzeitige Beendigung eines verspäteten Zuges, Zugausfall, Ausfall des gesamten Bahnhofs wegen Wetter (warum muss man auch im Dezember nach München), kurzfristig angekündigter Streik, usw usf.

      Da ist das Auto trotz maroder Strecken einfach die bessere Wahl.

  • Es wird bei solchen Diskussionen immer vergessen, dass am Ende nicht etwa "Die Bahn" die Gehaltserhöhungen bezahlen muss, sondern die Fahrgäste. Und das sind eher seltener die gut betuchten Bürger, sondern oft genug Menschen, die von den Gehältern bei der Bahn nur träumen können. Und die bezahlen das für eine Leistung, die so unzuverlässig ist, dass jedes Privatunternehmen schon längst hätte schließen müssen. Und der desolate Zustand der Bahn ist letztlich das Arbeitsergebnis aller Angestellten und nicht die Folge eines spontanen Krampfs des Universums oder Sabotage durch geheimnisvolle Kräfte.

    • @Samvim:

      Es gibt kaum ein Unternehmen, in dem es unsinniger ist, die schlechte Leistung den Mitarbeitern in die Schuhe zu schieben. Seit dreißig Jahren soll Profit erwirtschaftet werden. Überschüsse sollte die Bahn AG an den Staat abführen, jahrelang - anstatt zu investieren, instandzuhalten, eine grüne Zukunft aufzubauen.



      Dass das Schienennetz marode ist, dass Strecken nicht elektrifiziert oder nur eingleisig sind, dass Bahnhöfe verfallen sind - das hat doch nichts mit einzelnen Mitarbeitern zu tun! Das sind politische Entscheidungen, da können Sie 10 - 30 Namen aus Union, FDP und Wirtschaft nehmen, dazu noch 5 aus der SPD, und Sie haben Ihre Schuldigen.



      Das sind keine geheimnisvollen Kräfte und auch nicht das Universum - aber Bahnmitarbeiter werden keine darunter sein.

    • @Samvim:

      Meine persönliche Arbeitsleistung als Lokführer und die meiner Kollegen (Fahrdienstleiter und Disponenten eingeschlossen) ist immer gut und zuverlässig. Ausgebremst werden Fahrgäste und Zugpersonal von unseren hochbezahlten Entscheidungsträgern, die das deutsche Eisenbahnsystem nicht organisieren können und stattdessen lieber auf Kosten der deutschen Steuerzahler Globalplayer sein wollen.

    • @Samvim:

      "Es wird bei solchen Diskussionen immer vergessen, dass am Ende nicht etwa "Die Bahn" die Gehaltserhöhungen bezahlen muss, sondern die Fahrgäste."

      Falsch. Den Preis zahlen die Steuerzahlerinnen, bzw zunächst einmal der Staat mit "Schulden" oder "Sondervemögen" oder "Sondersondervermögen".

      Guter öffentlicher Verkehr ist ein Verlustgeschäft.

      Bei den Anstehenden notwendigen Sanierungs sowie Ausbaumaßnahmen der Infrastrukur für die Verkehrswende fällt die Lohnerhöhung absolut nicht ins Gewicht.

      Geld fehlt auch für den Aufbau inklusiver Infrastrukur.

      Jemand im Rollstuhl sollte in jeden Bus, in jeden Zug einsteigen können.

      Auch mit Automatisierung kann noch einiges verbessert werden.

      Die Bahn ist kein Privatunternehmen, es soll nur so funktionieren wie eines, das kann es nicht und tut es endsprechend auch nicht.

      Die Grenzkosten jedes erfolgreichen Unternehmens sind negativ.

      Jedes zusätzliche produzierte/verkaufte Produkt ist preiswerter in der Herstellung.

      Nur so funktioniert ein vernünftiges "Buisness".

      Öffentlicher Nahverkehr funktioniert nicht als Geschäftsmodell.

      Hier steigen die Grenzkosten wenn Sie zusätzliche Bahnhöfe bedienen, die kaum jemand nutzt. Dieser Service ist aber gesellschaftlich notwendig.

      Der Gewinn den die Gesellschaft damit macht ist größer als die Verluste der Bahn.

      Bei all den Kosten ist eine Vernünftige Entlohnung der Mitarbeiterinnen vll 0,1% der gesammten Kosten.

      Es gibt kein einziges Beispiel für funktionierenden öffentlichen Verkehr ohne massive staatliche Beteiligung / Kontrolle / Förderung.

      So kommt es das Russland besseren öffentliche Verkehsmittel hat als zum Beispiel Deutschland oder die USA, 2 deutlich reichere Länder.

      Pünktlich, gut getaktet, bis ins letzte Kaff.

      Ich warte noch auf die Erkenntnis bei deutschen Politikern das ein guter ÖPNV auch etwas kostet.

      • @sociajizzm:

        Du musst beim Schreiben solcher Beiträge Lieder wie Autobahn von Kraftwerk anhören *lol*.



        Deutschland ist Autoland und wenn ned die Kinder in die Schule gebracht werden müssten und die Busse eh vorgehalten würds vermutlich noch weniger ÖPNV geben.

      • @sociajizzm:

        "Bei all den Kosten ist eine Vernünftige Entlohnung der Mitarbeiterinnen vll 0,1% der gesammten Kosten." - Nein. Auch wenn die Bahn sehr hohe Sachkosten hat dürfte die Bezahlung der mehr als 220.000 Angestellten allein in D (wie in fast allen Unternehmen) den überwiegenden Teil der Gesamtkosten der DB ausmachen.

        • @Samvim:

          Ich rede von dem Bau neuer Bahnhöfe, Modernisierung der vorhandenen ,massive Umbaumaßnahmen, Anschaffung neuer Züge, ETZ.

          Natürlich machen die Lohnkosten von den gewöhnlichen Betriebskosten einen hohen Teil aus, aber wir haben einen "Sanierungsstau" von rund 120 Jahren bei der Bahn.

          Und wir reden nicht von den gesamten Lohnkosten, sondern nur welchen Anteil die Erhöhung haben wird.

        • @Samvim:

          Ich hab jetzt mal nicht speziell auf DB geschaut, aber sie erwähnen ja fast alle Unternehmen. Für 2020 ergab sich in einer groben Gliederung, dass Materialkosten und Inanspruchnahme von Leistungen jeweils etwas mehr kosten verursacht hat als die Personalkosten.



          Destatis.



          Ich fand die 0,1 Prozent auch gewagt, aber ohne jetzt tiefer in die Materie einzusteigen, würde es sich vllt lohnen die Mär von der Annahme das die lohnkosten so hoch sind , wie sie geschrieben haben, mal der Realität zu unterziehen. Wäre nicht das erste Mal das ein Argument oder Behauptung zusammen fällt bei genauerem hinsehen.

          • @Hitchhiker:

            "Für 2020 ergab sich in einer groben Gliederung, dass Materialkosten und Inanspruchnahme von Leistungen jeweils etwas mehr kosten verursacht hat als die Personalkosten."

            Ist Ihnen auch klar, dass drei Viertel der "Inanspruchnahme von Leistungen" Dienstleistungen sind, für die man im Haus nicht genügend Kapazitäten hat und die zu einem großen Teil von ehemaligen Mitarbeitern erbracht werden, die jetzt in Tarifverträgen von IG Metall, IG Bau, Verdi oder als Selbständige am Ende des Monats einfach mehr auf dem Konto haben? Ich bin übrigens einer davon...

          • @Hitchhiker:

            Ich meinte nicht die gesamten Lohnkosten, nur die Erhöhung.

            Und meinte auch nicht die gewöhnlichen Betriebsausgaben, sondern die notwendigen Investitionen.

            Da letztere hunderten von Milliarden beträgt, fällt die Lohnerhöhung nicht ins Gewicht

  • Ich las gestern ein Interview mit einem Professor des Verkehrsingenieurwesens und da wurde dann behauptet, dass die Probleme der DB vor allem auf einen Sanierungsstau zurückzuführen sein. Das fand ich soweit nicht überraschend, aufhorchen ließ allerdings der Umfang des Rückstaus. Dieser wurde nämlich nicht mit 25 Jahren, sondern mit 120 Jahre benannt.



    Die Gründe dafür erinnern an das was man im Geschichtsunterricht über die Weimarer Republik gelernt hat, bloß invertiert.

    Man setzt Technologien ein, die im 19. Jahrhundert entwickelt wurden, obwohl es seit langer zeit praktischere Alternativen gibt. Die will man aber nicht implementieren, damit die Interoperabilität über Ländergrenzen hinweg nicht verloren geht.



    Aus dem riesen Sammelsorium verschiedener, veralteter Technologien entsteht dann ein unmögliches Anforderungsprofil an die Mitarbeiter. Das war dann aus Sicht des Professoren auch das eigentliche Problem. Aktuell braucht die DB viele Mitarbeiter wohl schlicht um ihren technischen Rückstau zu kompensieren.

    Man kann natürlich nicht erwarten das ein Herr Weselsky das so sagt. Der macht auch nur seinen Job und der besteht darin für die Mitarbeiter der DB zu argumentieren. Ich fand es aber durchaus interessant, dass sich viele Probleme wohl eher auf der technischen Ebene lösen ließen als auf der Personellen.

    • @Julius Anderson:

      "Der macht auch nur seinen Job und der besteht darin für die Mitarbeiter der DB zu argumentieren."

      Er macht seinen Job, ja... Der besteht aber nicht darin, für "die Mitarbeiter der DB" zu argumentieren, sondern für 2 von rund drei Dutzend Berufsgruppen.

      Und der von Ihnen genannte Artikel bezieht sich auf das Schienennetz, insbesondere dessen Planung, Bau und Instandhaltung - dort vertritt Weselsky exakt gar niemanden. Für diese Berufsgruppen ist auch der Tarifvertrag der Konkurrenz von der EVG besser. Noch passender wären zwar der Vertrag der IG Bau für den privatwirtschaftlichen Gleisbau, aber DGB-Gewerkschaften machen sich ja nicht gegenseitig Konkurrenz.

  • Leider mal wieder den Fehler gemacht ein Bahnticket im Voraus zu kaufen. Wenigstens war es günstig. Das gesellschaftliche Verständnis für Weselkys narzistische Trips nähern sich dem Nullpunkt. Meinetwegen sollen die Lokführer der GDL streiken bis sie in Rente gehen. Die Mehrheit dürfte sich dran gewöhnt haben und Alternativen einplanen. Die Bahn sollte im eigenen Intetesse schleunigst am Umbau auf personallose Beförderungstechnik arbeiten. Technologisch betrachtet wäre der Umstieg sofort umsetzbar. Dann wird das Bahnfahren irgendwann auch wieder Spaß machen. So wie früher eigtl. auch

  • Ich hörte gerade ein Interview mit einer CDUlerin und Mittelstandsvereinigungsvertreterin.[1] Obwohl sie auf Nachfrage des Radiojournalisten zugibt, dass die Arbeitskämpfe nur möglich aufgrund der ausgebremsten Privatisierung ist und die Politik das ja durchaus wieder rückgängig machen könnte, will sie dennoch Gewerkschaftsrecht schleifen. Großes Kino! Hätte ich auch nicht anders erwartet. Ich hoffe, die Berichterstattung bleibt fair und es werden nicht nur Neoliberale das Mikro vorgehalten ...



    [1] Aus der Dlf Audiothek | Interviews | Connemann (CDU): Brauchen gesetzliches Arbeitskampfrecht share.deutschlandr...=dira_DLF_1e3bd214

  • Die GDL kann soviel streiken wie sie will, die Bahnkunden haben sich eh schon daran seit Jahren gewöhnt, dass bei der DB eh nix funktioniert und stellen sich entsprechend daruaf ein. Homeoffice, Gleitzeitabbau, usw. Mir geht der Streik auch am Hintern vorbei.

  • Wie um alles in der Welt ließe sich denn rechtfertigen, dass jemand, der 37 Stunden arbeitet, genauso viel Lohn bekommt, wie jemand, der 38 Stunden arbeitet?

    Und mal zur Einordnung der Lohnsituation: Das mittlere Jahresgehalt in Deutschland liegt wohl bei ca. 44.000 EUR. Dass heißt, 50% aller Angestellten in Deutschland verdienen weniger und die anderen 50% verdienen mehr. Ein GdL-Lokführer auf offener Strecke mit 5-10 Jahren Berufserfahrung bekommt derzeit ein Jahresgrundgehalt (12,5 Gehälter) von 39.000 EUR ohne Zulagen. Zulagen machen in der Regel mind. weitere 2.500-3.000 EUR jährlich aus. Angenommen, die Forderung über 555 EUR mehr Gehalt würde akzeptiert, würde das Grundgehalt auf 45.660 EUR steigen. Ich finde ehrlich gesagt, bei diesem Gehalt kann jeder Angestellte für sich entscheiden, ob er auf 35 Stunden runtergeht und dementsprechend weniger verdient, nämlich 42.000 EUR.



    Zum Vergleich: Das Jahresgehalt eines Angestellten zum Mindestlohn bei einer 38h-Woche liegt bei 24.300 EUR.

    Und bei all dem berechtigten Kopfschütteln angesichts der ausgezahlten Boni, muss man vielleicht auch mal die Zahlen ins Verhältnis setzen:



    Für 10.000 (von insg. 220.000!) Mitarbeitende der DB gilt der Tarifvertrag mit der GdL. Man kann ungefähr hochrechnen, welche Kosten die aktuellen Forderungen mit sich bringen würden.



    555 EUR mehr Lohn für 10.000 Mitarbeitern: 67 Mio EUR im Jahr



    850 neue Vollzeitmitarbeiter (Ausgleich für 35h-Stunde): 38 Mio EUR im Jahr



    3.000 EUR Inflationsprämie: 30 Mio EUR



    Summe GdL-Forderungen: 135 Mio EUR



    Summe Vorstandsboni: 5 Mio EUR

    • @Frau E. aus B.:

      Leider habe ich noch nicht verstanden, warum Ihrer Meinung nach die Lokführer nicht streiken dürfen sollen.

      Weil Streiks nur für Leute unterhalb des Durchschnittseinkommens da sind?

      Weil die Inflation halt persönliches Pech ist?

      Weil die Vorstandsboni gar nicht so hoch sind?

    • @Frau E. aus B.:

      // Wie um alles in der Welt ließe sich denn rechtfertigen, dass jemand, der 37 Stunden arbeitet, genauso viel Lohn bekommt, wie jemand, der 38 Stunden arbeitet?

      Kann man. Die IG-Metall hat vor 40 Jahren mit einem „Sechswöchigen“ Streik die 35-Stundenwoche durchgesetzt, bei vollem Lohnausgleich. Wurde dann über mehrere Jahre langsam eingeführt. Man konnte dann wählen ob 35 Stunden oder auch etwas länger zu arbeiten.



      Es geht, wenn man will. Und das ist jetzt schon zig Jahre her.

    • @Frau E. aus B.:

      Als Bahnlerkind kann ich auch noch anmerken, dass die Unternehmensleistungen auch noch ganz gut Geld sparen. Wir sind Jahrzehnte mit den Bahnfreikarten durchs Land und in den Urlaub gefahren und haben in einer Werkswohnung gewohnt.

      • @Heike 1975:

        Vor einigen Jahrzehnten war die Situation ganz anders, aber vor 10 Jahren bereits ähnlich.



        Quelle spiegel.de



        "Beamtete Lokführer



        "Im Geiste stehen wir zu den GDL-Kollegen"



        Eine weithin vergessene Berufsgruppe sorgt dafür, dass bei der Bahn überhaupt noch was geht: Die rund 5000 Lokführer mit Beamtenstatus. Sie sind meist in der GDL - doch streiken dürfen sie nicht."



        Der Beamtenstatus ist ein Anachronismus geworden.



        Die Leistungen waren nicht unerheblich in der Zeit von Zuschlägen und kinderreichen Familien. Damals gab es noch eine tradierte Idee von Daseinsvorsorge und Fürsorge durch den Arbeitgeber. Viele Bahnler waren daher stolz auf ihren Berufsstand. Wohnungen vom Arbeitgeber ist aber wieder ein Trend, sogar in Metropolen wie München oder Berlin.

      • @Heike 1975:

        "...haben...gewohnt..."

        Eben. Diese Zeiten sind längst vorbei.

    • @Frau E. aus B.:

      Schön am Kaffeetisch gerechnet.

      Hat die Bahn eigentlich auch 10.000 Vorstände oder warum die Gegenüberstellung?

      Nicht berücksichtigt. Die bescheidenen Arbeitszeiten und sonstigen Bedingungen für Lokführer. Da kann man schon mal etwas Neid schüren. Allerdings stellt sich die Frage, warum der Bahn so viele Lokführer fehlen, wenn es denen angeblich so gut geht...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Weil überall Arbeitskräfte bzw. Fachkräfte fehlen, auch in gut bezahlten Jobs (IT, Ing. usw.). Nennt sich demografischer Wandel. Gerade die Jungen haben heute andere Interessen und wer will schon sagen, dass er bei der DB arbeitet? Der Arbeitgeber hat ein schlechtes Image (zurecht) und man macht sich damit ja zum Gespött der anderen.

        • @Ömeg:

          Genau. Arbeitskräfte sind knapp.

          "Gerade die Jungen haben heute andere Interessen und wer will schon sagen, dass er bei der DB arbeitet?"

          Dann ist es doch gut, dass die Gewerkschaft bessere Bedingungen erkämpft. Das erhöht die Attraktivität des Berufes.

          Und ich würde eher zugeben, bei der DB zu arbeiten, als z.B. bei Rheinmetall.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            1. Rheinmetall dürfte deutlich höhere Anforderungen an vergleichbare Stellenprofile stellen und entsprechend besser bezahlen.



            2. Was ist verkehrt daran, für eine Firma zu arbeiten, die mit ihren Produkten dafür sorgt, dass wir unser Land und unsere Freiheit auch aktiv verteidigen können? Das Problem damit besteht hauptsächlich darin, dass trotz des warnenden Beispiels der Ukraine die Vorstellung, seine Heimat gegen Aggressoren von außen zu verteidigen, als altmodisch, fast schon archaisch gilt. Ich vermute allerdings eher, dass die Mehrheit nichts dagegen hat, dass die Freiheit unseres Landes notfalls mit Waffengewalt verteidigt wird, aber natürlich nur, solange andere diesen Job erledigen und sie selbst möglichst wenig behelligt werden.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            "Dann ist es doch gut, dass die Gewerkschaft bessere Bedingungen erkämpft."

            Dummerweise kämpft "die Gewerkschaft" aber nicht für die Berufsgruppen, die die schlechtesten Bedingungen und den größten Personalmangel haben. Das sind die, die überwiegend dann arbe, wenn die Herren Lokführer und Herrschaften Kunden nicht unterwegs sind - also zu über 90% in reiner Nachtarbeit.



            Beispielsweise die Zugreiniger, die die Züge außerhalb der Einsatzzeit mal feucht durchfeudeln (sollen). Das Ergebnis des Personalmangels kann jeder sehen...



            Oder die Gleisinstandhalter, die ihre monatlichen Inspektionen (also die Feststellung von konkretem Instandhaltungsbedarf) zu Zeiten machen müssen, in denen keine Züge fahren. Das Ergebnis sieht man am Zustand des Bahnnetzes...

  • Wie man z. B. Wikipedia entnehmen kann, kommt Herr Weselsky allmählich in das Alter, in dem man an den Ruhestand denkt. Nicht ausgeschlossen, dass er sich zuvor noch ein Denkmal setzen will, sodass er noch lange in Erinnerung bleibt. Und was wäre nützlicher, als nach langem Kampf ein Tarifvertrag, der genaugenommen den Charakter einer bedingungslosen Kapitulation der Gegenseite hat?

    • @Pfanni:

      Mit der Nichtannahme eine Fake Angebotes setzt man sich kein Denkmal. Aber er macht seinen Job. Das ist schon mal viel wert.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Na ganz falsch ist das aber auch nicht. Vertragsverhandlungen setzen nunmal Entgegenkommen von beiden Seiten vorraus. Natürlich muss Weselsky hart verhandeln und das Maximum herausholen. Hat er immer gemacht und am Ende gabs auch immer eine Einigung.



        Aber es ist schon auffällig, dass die GDL in dieser Vertragsrunde von vornherein auf Kompromisslosigkeit setzt. Es gab ja schon vor den ersten Gesprächen Streikandrohungen. Die Kurzfristigkeit der Ankündigungen kann man auch als unverhältnismäßig empfinden.



        Es ist Weselksys letzte Tarifverhandlung und er setzt alles auf die Karte entweder ich krieg alles oder es geht nix mehr. Zitat: "Es ist der Sinn eines Streiks, dem Arbeitgeber zu schaden. Wirtschaftliche Kollateralschäden sind dabei unvermeidlich". Während laufenden Tarifverhandlungen sind eigentlich Warnstreiks üblich. Eine sechstägige Arbeitsniederlegung mit einem Tag Ankündigung ist schwer als verhältnismäßig zu bezeichnen.



        Er gilt intern und nach außen als Machtmensch. Ich glaub schon, dass er bewußt so eskaliert, weil ihm bewußt ist, dass in der nächsten Runde jemand anderes am Tisch sitzt und der sich an ihm -dem Unbeugsamen- messen lassen muss.



        Dass sich der Bahn-Vorstand unverschämte Boni gewährt hat, hat ihm dabei in die Karten gespielt.



        Für die Bahnkunden, die allgemeine Akzeptanz von Streiks und auch für die Zukunft der GDL ist sein Egotrip aber nicht gut.

        • @Deep South:

          "Vertragsverhandlungen setzen nunmal Entgegenkommen von beiden Seiten vorraus"

          Genau das hat die GDL auch immer gemacht. Und sie hat auch immer erst richtig Druck aufgebaut. Es gibt also keine großen Unterschiede zu früheren Jahren.

          Und es ist auch nicht neu, dass W persönlich angegriffen wird. Er ist eben kein Softi und hat den Begriff Gewerkschaft wieder mit Leben erfüllt. Er zeigt, was organisierte Arbeiter erreichen können. Und das ist vielen ein Dorn im Auge.

  • Die Selbstbedienungsmentalität der GDL ist exakt dieselbe wie bei den Bahnvorständen. Die Gehälter wachsen auch sehr wohl, die Erpressungstour von Weselsky läuft doch schon seit Jahren. Und die Bahn- Nutzer werden zu Geiseln genommen. Die Politik sieht nur zu. Derweil streiken Pflegekräfte gerade nicht, oder Schulbus - Fahrer, oder Kita- Mitarbeiter. Die haben nämlich Verantwortungsgefühl.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Ja. Es ist schon schlimm, wenn Menschen für sich eintreten.

      "Derweil streiken Pflegekräfte gerade nicht, oder Schulbus - Fahrer, oder Kita- Mitarbeiter. Die haben nämlich Verantwortungsgefühl."

      Nein. Sie haben keine gewerkschaftliche Vertretung, die sich auch ernsthaft für sie einsetzt.

      Herr Weselsky ist eben ein echter Gewerkschafter und damit natürlich Hassobjekt des Bürgertums. Dabei tut er nur seine Pflicht...

      PS: Geiselnahmen wäre strafbar...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Echter Gewerkschafter? Ich halte ihn für größenwahnsinnig. Typische Betriebsrat. bzw. Gewerkschaftskarriere. Den Großen mal so richtig ans Bein pinkeln.



        Dieser Spruch kam damals von ihm: „Wenn sich zwei Kranke miteinander ins Bett legen und ein Kind zeugen, da kommt von Beginn an was Behindertes raus.“



        Das wäre Grund genug gewesen ihn abzusägen

        • @Ahnungsloser:

          Gewerkschaftler sind dazu da, die Interessen der Mitglieder zu vertreten, nicht die des Unternehmens. Genau das tut er.

          In D ist das nur nicht üblich. Deshalb fällt er auf. In Frankreich würde er nicht auffallen.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Und bei der Bahn als Staatsunternehmen ist die Bahn dazu da, die Interessen der Bevölkerung zu vertreten.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Ich kenne nur Gewerkschaftler, die das Interesse ihrer Mitglieder vertreten. Werde selbst durch eine Spartengewerkschaft vertreten, mit der ich und die Mitarbeiter sehr zufrieden sind. es werden auch harte Kämpfe mit dem AG ausgetragen. Aber es gibt keinen Selbstdarsteller dem es wichtig ist, permanent in den Nachrichten zu sein. Da hat er ein Alleinstellungsmerkmal.



            Und die Auswirkungen eines Arbeitskampfes anderer Gewerkschaftler (GdF, UFO, VC, etc.) sind mindestens so groß wie die der GDL

            • @Ahnungsloser:

              "es werden auch harte Kämpfe mit dem AG ausgetragen"

              Dann ist es ja gut.

              Übrigens müssten die Medien nicht so intensiv über Herr W. berichten. Er eignet sich aber gut als Feindbild. Damit kann man, offenbar ziemlich erfolgreich , gut Stimmung gegen Gewerkschaften machen.

              Gewerkschafter sollten zusammen stehen und keine Neiddebatten führen, weil andere öfter im Fernsehen sind.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            "Gewerkschaftler sind dazu da, die Interessen der Mitglieder zu vertreten, nicht die des Unternehmens"

            Weselsky steht in der Tradition der britischen Bergarbeiter-Gewerkschaftler der 80er des letzten Jahrhunderts. Völlig aus der Zeit gefallen

            • @Kaboom:

              Also in guter Tradition. Schlimm, dass Thatcher damals gewonnen hat. Darunter leidet GB noch heute.

              Arbeitnehmerrechte sind übrigens nie "aus der Zeit gefallen".

    • @Benedikt Bräutigam:

      Der Artikel ist wichtig. Zeigt er doch die heuchlerische Informationspolitik der Bahnvorstände.



      Wer sich mal mit dem Thema beschäftigt weiß wie händeringend die Bahn nach Personal sucht. Das kommt nicht von ungefähr. Anstatt sich zu informieren wird gegen Weselsky gewettert was das Zeug hält. Ich wunder mich das er noch nicht als "Kommunist" oder "Dunkelroter" diffamiert wurde.

      Deutschland Deine Schreihälse!

    • @Benedikt Bräutigam:

      Unsachlich und zudem nicht den Fakten entsprechender Kommentar.



      Aber woher soll es auch kommen wenn der Gewerkschaftschef schon in Nachrichtensendungen angegriffen wird. Gestern 18:45 Pina Atalay bei RTL. Nachrichten sind keine Polittalks.

      Aber genau das kommt dabei heraus wenn Gewerkschaften über Jahrzehnte hin geschwächt werden, bzw. sich selber verkaufen. Die GDL ist da eine der wenigen Ausnahmen.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Erzieher hier. Letztes Jahr haben wir alle gestreikt, trotz unseres Verantwortungsgefühls, Helfer-Syndrom und ständigem Ja-Sagen zu Personalmangel und schlechter Bezahlung.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Was die Pflegekräfte angeht: die können in vielen Fällen nicht wirksam streiken, viele von ihnen sind aber ob der Arbeitsbedingungen zurecht sauer oder verlassen den Beruf. Kitamitarbeiter waren auch schon häufiger am Streiken.



      Und wieso sollte jemand unsolidarisch sein, der für seine Rechte eintritt? Die fahrenden Mitarbeiter der Bahn leisten wenigstens gute Arbeit und müssen zudem den Frust über schlechtes Management aushalten. Wäre kein Geld da hätten die Vorstände ja auch auf ihre Boni verzichten können. Aber das wäre ja ungerecht was? Spitzenkräfte die ihre Ziele zu über 200% erfüllen nicht zu belohnen 😂

  • 4G
    47351 (Profil gelöscht)

    Aus Sicht des Arbeitgebers ist es in der Regel nicht nachvollziehbar, wenn der Arbeitnehmer mehr als einen Inflationsausgleich fordert, ohne zugleich "wertvollere" Arbeit im Sinne von qualitativer oder quantitativer Leistungssteigerung anzubieten.

    • @47351 (Profil gelöscht):

      Aus meiner Sicht als Fahrgast ist eine Preiserhöhung der Tickets nicht nachvollziehbar, wenn weiterhin das Fahrangebot unzulänglich bleibt, also Fahrzeugmangel, Ausfall, Verspätungen, nicht funktionierende Türen und Toiletten, zu wenig Platzangebot auaf vielbefahrenen Strecken (ich denke da nur an den RE50 zwischen Leipzig und Dresden). Aber von Bonizahlungen hört man dann immer mal wieder, aber nicht für die normalen Mitarbeiter, die ja die eigentliche Unternehmensleisung erbringen.



      Und was mir gerade noch einfällt: Ein paar meiner Freunde, die bei der Bahn arbeiten, bezeichnen die mittlere Leitungsebene als "Lehmschicht" - unflexibel, träge und unfähig, Entscheidungen zu treffen.

  • 6G
    692662 (Profil gelöscht)

    Ich habe meine Erstattung wegen des Zugausfalls am letzten Streiktag, dem 8. Dezember 2023, noch nicht. Für mich war das der letzte Versuch, die Bahn zu nutzen.

  • 4G
    48798 (Profil gelöscht)

    Anstatt hier Partei für eine völlig unverhältnismässige Eskalation zu ergreifen, wären weitere Hintergrundinformationen durchaus sinnvoll gewesen.



    Wenn die Gewerkschaftsführung hier immer auf Abschlüsse mit anderen Unternehmen verweist, hätte man die evtl auch gerne mal gekannt. Auch für die muß sich der Betrieb am Ende rechnen.



    Außerdem fragt man sich, warum wohl so viele Tarifrunden, an denen Hr Weselsky mit rot-geschwollenem Kamm teilgenommen hat, dergestalt aus dem Ruder gelaufen sind.



    Das soll garnichts mit seiner Person zu tun haben?

    Für mich ist dieser Streik ein gutes Argument für staatlich regulierende Eingriffe.

    • @48798 (Profil gelöscht):

      Das sehe ich genauso.



      So rückt eine Mobilitätswende in noch weitere Ferne.



      Öffentliche verkehrmittel sollten dringend dem Zugriff durch Interna entzogen werden, bzw. es muss einfach sichergestellt sein, dass sie laufen.



      Es gibt sehr viele Menschen, die nicht auf einen PKW ausweichen können und auf die Bahn angewiesen sind.



      Herr W. verkörpert für mich den satten CDU-Mann mit hochgezogenem Ego.

    • @48798 (Profil gelöscht):

      Exemplarischer wie in diesem Jahr kann eine Tarifrunde doch gar nicht sein. Die Bahn ist unpünktlich wie noch nie, sucht händeringend nach Personal, die Strecken sind ausgequetscht und totgespart und die "Weniger lukrativen" Sparten sourced der Vorstand aus.

      Den Menschen im Land verspircht man Besserung und das Gegenteil passiert. Man spart am Personal. Mehr Geld soll "Nicht möglich" sein und plötzlich eiert die Meldung der Boniauszahlung für "Toppleistungen" der Vorstände durch den Äther.



      Wer hier von einer "Völlig unverhältnismässigen Eskalation" spricht hat entweder den Schuß nicht gehört, oder ist Vorstand der Deutschen Bahn.

  • Das alles hat etwas von Déjà-vu und für manche Kunden auch von Albtraum.



    Auf dem Bahnsteig hört man durchaus einige unflätige Bemerkungen und Flüche wegen der Unwägbarkeiten im Bahnverkehr. Auch wenn Weselsky gemeint ist, es trifft immer die Kleinen. Die ZugbegleiterInnen und das übrige Servicepersonal werden wohl wieder verbal agitiert werden, das führt eher zu Vermeidungsverhalten.



    /



    Das ist nicht von heute, das ist (!) 10 Jahre alt:



    "Solche Ergebnisse - im politischen Prozess sind es immer Kompromisse - interessieren Weselsky nicht. Er setzt auf maximalen Schaden - der zuerst die Reisenden, Pendler und Geschäftsleute trifft und in einem zweiten Schritt zwangsläufig die GDL selbst treffen wird. Der GDL-Boss zerstört Vertrauen, das über Jahre in Deutschland aufgebaut wurde, und vergiftet die Tarifpartnerschaft."



    /Quelle:



    www.manager-magazi...her-a-1001364.html

    Und bei fr.de stand:



    "ZDF-Moderator Andreas Wunn spricht daraufhin an, dass Weselsky und die GDL sich ja bereits mit anderen, kleineren Bahn-Unternehmen bereits geeinigt habe – mit dem Ergebnis, die Arbeitszeitreduzierung bei gleichem Lohn auf den Weg zu bringen. „Da gibt es einen Vorbehalt“, schränkt Bröker direkt ein. Laut ihr sei dieses Ergebnis nur möglich, wenn „die Deutsche Bahn diesen Abschluss auch fällt“. Laut ihr könne man diese Abschlüsse daher „mit größeren Fragezeichen“ versehen. „Das verschweigt Herr Weselsky gern“, so Bröker."



    Parallelen im eigenen und anderen Unternehmen drängen sich auf.



    Die Blaupause? - Bei der Höhe der Gehälter eher nicht:



    Bei spiegel.de stand 2016



    "Selbst das Bodenpersonal schüttelt den Kopf über die Piloten"



    Die Piloten der Lufthansa ärgern Konzern und Kunden mit immer neuen Streiks. Ex-Lufthansa-Manager Thomas Sattelberger sieht die Schuld bei einer sturen Gewerkschaft (...)"



    Der Kanzler betonte die Tarifautonomie. Sein Fahrplan wird durch den Streik sicher nicht entscheidend gestört werden.

  • Die Bahn könnte mehr bezahlen, wenn sie mehr Überschuss erwirtschaften würde. Wie will Herr Weselsky das erreichen? Ganz sicher durch eine deutliche Produktivitätssteigerung seiner Gefolgsleute, oder?

    • @vieldenker:

      Genau, ein fleißiger Triebwagenführer kann nämlich marode Weichen und kaputte Züge überbrücken, weiß doch jeder.

    • @vieldenker:

      Einsparungen bei den üppigen Manager Gehälter? Wie wär's damit? Abgesehen davon muss der Staat eh massiv investieren nachdem man Jahrzehnte lang Missmanagement seitens des Verkehrsministeriums betrieben hat.

    • @vieldenker:

      Na da, der Punkt ist: Bahnfahren ist subventioniert. Ich glaube das Problem ist, dass immer erzählt wird Bahn wäre billig. Ist sie nicht. Das System kostet, die Infrastruktur ist kostenintensiv.



      Wenn sie eine "produktive Bahn" wollen, dürfen sie mit doppelten bis dreifachen Preisen rechnen plus etwa das 3-4 fache an Steuergeld pro fahrgastkilometer wie bisher (das ist etwa das Niveau der Schweiz)

  • @Strolch



    Ziemlich schräg, vom Redakteur zu verlangen, den Artikel deinen steilen Interpretationen anzupassen.

    „Alle, die ihre Arbeitszeit reduzieren, bekommen auch 2,7 Prozent weniger Lohn – umgerechnet genau eine Wochenstunde.“

    Diese Feststellung entspricht exakt den nachprüfbaren Fakten. Daran ändert auch der miese Taschenspielertrick der Bahn nichts, 2,7% Lohnerhöhung vorzuenthalten, statt direkt den Lohn zu kürzen.



    Voller Lohnausgleich bedeutet nunmal, dass Arbeitszeitverkürzungen zu keinerlei Lohnkürzungen führen.

    • @Concalesco:

      Sorry. Das ist nun mal falsch.



      Ich mache es für Sie in Zahlen:

      ALT: 38h-Woche Bezahlung 3.000,00 EUR



      Neu:37h-Woche: Bezahlung 3.000,00 EUR



      Das ist das Angebot der Bahn. Das ist der volle Lohnausgleich.



      Aktuell kann der Mitarbeiter nur sagen:



      Ich will 37h, dann bekomme ich aber auch nur 37/38x3.000 EUR = 2.921 EUR. Das ist das, was die Mitarbeiter heute fordern können.

      Wo soll hier der Taschenspielertrick sein?

      • @Strolch:

        Danke.

        Das Angebot der Bahn ist:

        10,3% mehr Lohn für eine Stunde weniger Wochenarbeitszeit

        Oder, wer eine Stunde mehr arbeiten möchte (also genausoviel wie bisher) erhält weitere 2,7% mehr, also insgesamt 13%

        @CONCALESCO



        Was kann falsch an einem solchen Angebot sein?

        • @Schwarmgeist:

          Und wenn sie die nächsten 10 Tarifrunden für die nächsten 30 Jahre einrechnen...



          Nicht austzdenken, wie dumm und wie dämlich sich man dort verdient.



          Schade, dass das Geld über solche Zeiträume auch erheblich an Wert verliert.



          Mit 13% zu protzen, aber die zugehörigen fast drei Jahre zu verschweigen, ist m.E. vorsätzliche Irreführung.

          • @Carsten S.:

            Die angebotene Laufzeit beträgt 32 Monate. Ich denke Sie haben sich oben vertippt mit den 30 Jahren.

            Nun, im Vergleich zu den Tarifabschlüssen in anderen Branchen muss man sich mit 13% in 32 Monaten nicht verstecken denke ich.

            Metall und Elektro haben zuletzt Ende 2022 für 22 Monate abgeschlossen. Zwei Stufen, gesamt 8,5% (5,2 + 3,3).

            Und wer verschweigt denn die Laufzeit? Ist doch klar ersichtlich.

  • "Ohne Lohnausgleich können viele Mitarbeitende schon jetzt ihre Arbeitszeit reduzieren. Auch das wissen die Lok­füh­re­r*in­nen und Zug­be­glei­te­r*in­nen – viele andere wissen es nicht. Seilers Theater muss für die Mitarbeitenden wie Hohn geklungen haben."



    Exakt, dass dachte ich mir auch, als ich über das "Angebot" der Bahn am Jahresbeginn las. Wenn mensch das "Angebot" vor dem Hintergrund der mehr als üppigen Boni für den Vorstand sieht, kann ich die Wut darüber nur allzu gut verstehen. Mensch sollte den Vorstand am besten vor die Tür setzen und zwar ohne Boni. Am besten zu Lokführer*innen umschulen lassen und zu den bisher gewöhnlichen Arbeitsbedingungen und -löhnen Überstunden schieben lassen.



    @TAZ Vielen Dank jedenfalls für die Aufschlüsselung und Darstellung der Angestellten und Kontextualisierung der Streikposition. Mein Eindruck ist, dass in der Weise in den Medien viel zu wenig berichtet wird und tendenziell so der Eindruck entsteht, dass die Eisenbahner*innen gierig o.ä. seien und die Streiks ungerechtfertigt.

  • "In den letzten 20 Jahren hat die Deutsche Bahn Fahrgastzahlen und Umsatz verdoppelt."

    Der Autor begründet die Legitimität der Forderungen der GDL u.a. mit der oben beschriebenen "Verdichtung" der Arbeitszeit.



    Es handelt sich hier aber in allererster Linie um einen Streik der L o k f ü h r e r, die hocken vorne in der Lok und ob im Zug 100 oder 300 Leute sitzen, spielt sie für keinerlei Rolle. Ähnlich unsinnig ist der Verweis auf die Verdopplung des Umsatzes. Umsatz bedeutet doch nicht Gewinn, wir alle wissen, dass die Deutsche Bahn seit Jahren Defizite einfährt. Ich komme aus einer Eisenbahnerfamilie und fahre viel Bahn. Die Mitarbeiter haben es im Bahnchaos, das sie nicht zu verantworten haben, nicht leicht. Aber in einem defizitären Unternehmen mit Riesenproblemen und Arbeitskräftemangel die Arbeitszeitverkürzung zur wichtigsten Forderung zu machen, ist verantwortungslos. Die GDL stellt "ständische Forderungen", ist - ohne Blick auf andere Bereiche der Gesellschaft - nur auf das Eigeninteresse einer Handvoll Mitglieder bedacht. Die Zeche wird auch nicht "die Bahn" zahlen, sondern Millionen von Arbeitnehmern, die nach Erfolg der GDL mit höheren Fahrpreisen zur Kasse gebeten werden.

    • @Plewka Jürgen:

      "...die hocken vorne in der Lok..."

      Die arbeiten ja garnicht richtig. Die hocken nur...

  • Ich komme aus einer Bahn-Familie und die GDL schlägt schon ziemlich hohe Wellen.

    Was gerne ausgelassen wird, sind



    die ganzen Vergünstigungen, die im Jahr auch einige Tausend Euro sparen: Freifahrt-Kontingente (mind. 16 für Mitarbeiter, mind. 8 für Familienangehörige inkl. Kinder, zus. Festpreis von 20 EUR für Freunde und Verwandte), kostenloses Job-Ticket, Werkswohnungen, Ferienbetreuung, Betriebsverpflegung, Versicherung zu Vorzugspreisen, etc.

    Ja, die Gehälter bei den Leitungsebenen sind vollkommen aus dem Ruder gelaufen - aber ganz ehrlich, der normale Bahnler hat einen verdammt guten Job und gerade die Zuschläge für den Schichtdienst machen noch mal einiges aus. Viele Bahnler liegen damit auf dem Niveau anderer Berufsschichten und das sieht man auch in den Neubaugebieten, wo Bahnler neben Lehrerpärchen gebaut haben - weil sie es sich leisten können.

    • @Heike 1975:

      Das sind wirklich nette Vergünstigungen. 20 Euro für Freunde?

      Wer viele Freunde und viel Familie hat, kann da wirklich profitieren.

    • @Heike 1975:

      Gibt's das alles noch oder ist das eine Aufzählung aus den 80ern?

      Und kriegen das noch alle?

    • @Heike 1975:

      Pardon, sie sind schon länger raus, oder? Alles was sie da aufzählen ist schon lange weg oder derbe zusammengestrichen.



      Freifahrten dürften bei so 13 im Jahr sein und werden als ein Wertmit um die 42€ versteuert (d.h. 1/Monat ist durch nen Freibetrag tatsächlich gedeckt, bei mehr geht was vom Lohn ab. DB&Friends (Ticket für Freunde ist seit 5 Jahren oder mehr Geschichte. Job-Ticket ist subventioniert, aber auch nicht kostenlos (richtig sich nach Arbeitgeber, normalerweise ~25% weniger. für nen Deutschlandticket also statt 49 etwa 34 Euro im Monat)

      Und gerade die Zuschläge sind lächerlich wenig (tatsächlich müssten da die Gewerkschaften ran): Samstagszulage von 64 cent/h, Nachtzulage von 3,3/h. Sonntagszulage 5,72/h



      In der Summe kommen da zwar schon gerne 400€ aufwärts im Monat netto bei rum, aber alles das ist nicht Tabellen wirksam: Rente gibts dafür nicht.

      • @Alex24:

        "...aber alles das ist nicht Tabellen wirksam: Rente gibts dafür nicht."

        Ein Punkt der gern übersehen wird.

  • Wenn die GDL nicht die Kunden, sondern die Bahnvorstände, bzw. die Anteilseigner (Bund/Regierung) bestreiken würden (z.B. mit der Ankündigung 1 Monat lang keine Fahrkarten zu kontrollieren) wäre ich der glühendste Fan.

    Aber warum diejenigen Menschen welche den Dienst nur nutzen wollen und ziemlich teuer dafür blechen?

    So wird das nichts, GDL. Ihr seit Teil des Problems, nicht die Lösung --> 0 Symphatie für jeden Einzelnen von Euch.

    • @Thorsten Gorch:

      "z.B. mit der Ankündigung 1 Monat lang keine Fahrkarten zu kontrollieren"

      Seit wann kontrollieren die Lokführer die Fahrkarten???

      Die Lokführer stehen für sich ein und haben eine Gewerkschaft, die auch wie eine Gewerkschaft agiert. Was ist daran schlimm? Es gibt keinen Zwang Scheinangebote anzunehmen, nur um der Bequemlichkeit der Bürger Rechnung zu tragen.

  • Der eine bietet zuwenig Gehalt angesichts der Inflation, der andere stellt weltfremde Forderung zur Arbeitszeitverkuerzung.

    Irgendwie ist die Bahn wie die Erneuerbaren: Wenn sie funktionieren ist toll, aber verlaesslich sind sie nicht, weshalb wir weder von Autos noch von den Fossilen wegkommen.

    • @elektrozwerg:

      Was ist an einer 35h Woche so weltfremd? Bei den Metallern seit Jahren usus und bei der Bahn ne Unmöglichkeit?

      • @Alex24:

        In der Metallindustrie wurde die Produktivität durch technische Neuerungen beibehalten bzw. erhöht.



        Bei der Bahn wäre das zum Beispiel durch autonomes Fahren möglich.



        Dan brauche ich allerdings überhaupt keine Lokführer mehr.



        Immer wieder interessant, wenn produzierende Gewerbe mit Dienstleistern verglichen werden

        • @Ahnungsloser:

          Also rechtfertigt lediglich die Steigerung der Produktivität durch technischen Fortschritt eine Senkung der Arbeitszeit?



          Große Freude z.B. bei Buchhaltern. Die dürfen Ihrer These nach jetzt also ihre Arbeitszeit auf 10 Wochenstunden reduzieren und sich beim Kollegen Computer bedanken. Großer Verdruss bei Werktätigen, deren Produktivität sich nicht technisch steigern lässt. Ewig gefangen in der 40-Sunden-Hölle.

          • @Webfalcon:

            Das habe sie (fast) gut erkannt. Denn ich habe mich überhaupt nicht auf die Arbeitszeit bezogen.



            Allerdings wurden bei Buchhaltern nicht automatisch die Arbeitszeit verkürzt, sondern es werden weniger Buchhalter benötigt.



            Also ja, wenn früher 4 Buchhalter 40 Stunden benötigt wurden und je 4000€ verdient haben, können zukünftig durch technische Neuerungen diese 4 Buchhalter ihre Arbeitszeit auf 10 Stunden reduzieren, für jeweils 1000€ Gehalt.

          • @Webfalcon:

            Das habe sie (fast) gut erkannt. Denn ich habe mich überhaupt nicht auf die Arbeitszeit bezogen.



            Allerdings wurden bei Buchhaltern nicht automatisch die Arbeitszeit verkürzt, sondern es werden weniger Buchhalter benötigt.



            Also ja, wenn früher 4 Buchhalter 40 Stunden benötigt wurden und je 4000€ verdient haben, können zukünftig durch technische Neuerungen diese 4 Buchhalter ihre Arbeitszeit auf 10 Stunden reduzieren, für jeweils 1000€ Gehalt.

  • Die Fahrpreise werden wieder steigen, auch die des 49€-Tickets.

    Jeder der die Forderungen der GDL in dieser Form gerechtfertigt findet muss auch akzeptieren, dass die Fahrpreise wieder steigen werden. Da helfen Sprüche wie "am Management sparen" nichts, es wird auf die Fahrpreise umgelegt.



    Ich enthalte mich hier, was ich richtig finde. Meine Entscheidung habe ich schon vor über 20 Jahren getroffen, als auch meine Frau von Bahn auf Auto umgestiegen ist, weil ihr die Bahn als Pendlerin zu voll, zu dreckig, zu unpünktlich und zu unzuverlässig war. Besser ist es sicher nicht geworden, was man so liest.

    • @Rudi Hamm:

      EDIT: Das 49€ Ticket bleibt bei 49€, gut!

    • @Rudi Hamm:

      Durch Abschaffung des Dienstwagenprivilegs könnten wir die Verbilligung des 49€-Tickets zwei- bis dreifach bezahlen.

      Sinnvolle Priorisierung würde also günstigere Bahntickets bringen, auch dann, wenn die Bahn mehr Einnahmen braucht.

      • @Arne Babenhauserheide:

        Selbst wenn man die KFZ-Steuer verdoppelt und der Liter Sprit 3€ kostet, auf die Bahn bringt mich keiner mehr. Ich kann dieses Gedränge im Berufsverkehr nicht ertragen.

  • "Alle, die ihre Arbeitszeit reduzieren, bekommen auch 2,7 Prozent weniger Lohn – umgerechnet genau eine Wochenstunde."

    Ja, weniger Lohn als der, der 38h arbeitet, der bekommt eine Lohnerhöhung. Man kann entweder gleich viel arbeiten (38h) und bekommt dann 2,7% Lohn. Oder 37 Stunden und bekommt den alten Lohn - das entspricht einem vollen Lohnausgleich.

    Momentan kann jeder die Arbeitszeit reduzieren, bekommt dann aber WENIGER Lohn. Das ist eben nicht das Gleiche, wie weniger arbeiten und den alten Lohn bekommen.

    Liebe taz, das sollte korrigiert werden - im verlinkten Artikel (taz.de/Neuer-GDL-Streik/!5986851/) steht es richtig.

  • Na ja, zum verhandeln gehören Verhandlungspartner. Die GDL sucht Profilierung, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Deren Forderungen sind total überzogen. Dass die Bahn AG da nicht mitgeht kann ich sehr gut nachvollziehen. Es ist ein Unding, dass in einem Haus, gleich mehrere Tarifabschlüsse stattfinden. Da muss ein Riegel vorgeschoben werden. Entweder gibt´s eine Tarifgemeinschaft oder/und eine Übernahmepflicht.