piwik no script img

Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke„Scheindebatte“ auf Wiedervorlage

Die FDP verschärft den Ton in der Atomkraft-Diskussion. Neben inhaltlichen Überlegungen könnte dahinter auch die schlechten Umfragewerte stecken.

Das Atomkraftwerk in Neckarwestheim Foto: Lilly/imageBROKER/imago

Berlin taz | Welches Thema das Sommerloch im Jahr 2022 beherrschen wird? Die Debatte über die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke ist zumindest eine heiße Kandidatin. Seit Wochen ist sie im Gespräch, ein Ende der Diskussion ist aber nicht in Sicht. Im Gegenteil: Innerhalb der Ampel hat FDP-Fraktionschef Christian Dürr sie jetzt auf eine neue Stufe gehoben. Der dpa sagte er am Dienstag, es wäre richtig, „die Laufzeiten der Kernkraftwerke über den Winter hinaus zu verlängern“.

Kokettiert hatten die Liberalen angesichts der drohenden Gasknappheit zwar schon zuvor mit der Atomkraft. Explizite Forderungen nach einer Laufzeitverlängerung waren aber die Ausnahme. Vornehmlich hatte die FDP bislang nur ergebnisoffene Gespräche über die Zukunft der drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke erbeten.

Darüber konnten die Koalitionspartner, vor allem die traditionell atomkraftkritischen Grünen, noch relativ einfach hinweggehen – mit Verweis auf eine vorgeblich ebenfalls ergebnisoffene Prüfung, die Wirtschafts- und Umweltministerium bereits im März durchgeführt hatten. Unmittelbar nach dem russischen Überfall auf die Ukraine kamen die beiden grün-geführten Häuser zu dem Ergebnis, dass der Versuch, russisches Gas durch Atomenergie zu ersetzen, keinen Sinn ergebe.

Ein Hauptargument ist dabei, dass Erdgas in Deutschland in erster Linie zur Wärmeerzeugung und in der Industrie eingesetzt wird. Bei der Stromerzeugung spielt es nur eine Nebenrolle. Der Nutzen längerer AKW-Laufzeiten wäre demnach minimal. In Abwägung mit Kosten, Aufwand und Risiken überwiegen auch nach Ansicht vieler Ex­per­t*in­nen die Nachteile.

Strategische Überlegungen

Warum die FDP die Debatte dennoch in die Koalition trägt? Abweichende inhaltliche Einschätzungen mögen ein Grund sein, strategische Überlegungen der andere. In Umfragen stagnieren die Liberalen weiter. Den Anschluss an die Union, mit der sie um Wäh­le­r*in­nen konkurriert, will sie nicht verlieren.

CDU und CSU haben das Atomkraft-Thema ebenfalls längst für sich entdeckt, ließen einen entsprechenden Antrag in der vergangenen Woche im Bundestag abstimmen und legten am Dienstag in der Bild-Zeitung nach. CDU-Chef Friedrich Merz forderte in einem Gastbeitrag ebenfalls längere Laufzeiten und schrieb an die Grünen adressiert: „Keine Denkverbote! Tut es für Deutschland!“

Das wiederum kann man als Versuch deuten, am neuen Image der Grünen zu kratzen. Deren Umfrage-Hoch wird schließlich unter anderem damit begründet, dass sie nicht dogmatisch an Prinzipien festhalten, sondern – etwa bei Bundeswehr und Kohlestrom – pragmatisch auftreten. In der Atomfrage könnte ihnen die Konkurrenz jetzt wieder den Ideologie-Stempel aufdrücken, zumal sich in Umfragen mittlerweile eine Mehrheit der Deutschen für eine Laufzeitverlängerung ausspricht.

Keine Nervosität

Auf der anderen Seite könnte den Grünen gerade die Flexibilität bei anderen Kernthemen jetzt Glaubwürdigkeit verschaffen: Wer grundsätzlich auch mal mit Grundsätzen bricht, dem traut man eher zu, auch bei den Atomkraftwerken anhand der Fakten entschieden zu haben – und nicht nur aus Angst vor der eigenen Basis auf seiner Position zu beharren.

Nervös zeigen sich die Grünen am Dienstag zumindest nicht. Die neue Forderung des FDP-Fraktionschefs lassen sie fürs Erste abblitzen. „Das ist eine Phantomdebatte“, sagte am Dienstag Fraktionsvize Julia Verlinden der taz. „Sie zieht nur Aufmerksamkeit ab von den wichtigen Themen.“ Zentral sei es aktuell, beim Gasverbrauch zu sparen, unter anderem im Gebäudesektor. Dafür werde jetzt jede Hilfe gebraucht.

Und auch die SPD rückt nicht vom Atom-Aus ab. Fraktionsvize Matthias Miersch verweist auf ein Statement aus dem Juni, mit dem alles gesagt sei: „Wir brauchen jetzt keine Scheindebatten“, sagte in der taz damals auch er.

Eine Absage, die noch ein paar mal auf Wiedervorlage kommen könnte: Die Gasfrage bleibt schließlich akut. Und die FDP hat sich auf ihre Antwort ganz offensichtlich festgelegt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

81 Kommentare

 / 
  • 12% des Gases in DE wurden 2021 verstromt, wer da von wenig spricht hat keine Ahnung. 12% könnten so eingespart werden…

  • Vielleicht arbeitet sich die FDP nur an diversen Themen wie dem AKW Wiederbelebungsszenario oder dem Tempolimit so gerne ab, weil es sie nichts kostet, ihr aber jede Menge Publicity bringt, die der (seien wir mal ehrlich!) grünen Konkurrenz am Ruf kratzt. Man kann damit ja Muckis zeigen, die man eigentlich proportional gesehen gar nicht hätte. Aber solange die Ampelkoalitionäre immer wieder so brav über jedes hingehaltene Stöckchen springen und ihr auch noch den einen oder anderen Erfolg verschaffen, der sich hinterher gar als kontraproduktiv zum Koalitionsvertrag und schädlich für alle Klimabemühungen erweist, kann sie fröhlich und unbekümmert so weitermachen. So wie auch in vielem Handeln der letzten Regierung kann sie den von ihr verursachten klimatischen Scherbenhaufen getrost anderen überlassen. Hauptsache sie kann sich als bedeutenden politischen Faktor präsentieren und am Tisch der Macht sitzen.

    Und über dieses Stöckchen springen ja auch Bürger, die sich durch ihre Stimmabgabe einen wie auch immer gearteten Vorteil erhoffen. Nur tröstlich, dass es Viele zu geben scheint, die diese aus meiner Sicht billige Komödie durchschauen und durch Rückzug ihre Konsequenzen ziehen.

    Fröhliches 'Weiter so'!

  • Warum diskutieren wir nicht über 130 auf der Autobahn. Einfach und bringt was.

    • @Opossum:

      Das stimmt durchaus.



      Wenn ich aber auf der "Das-bringt-nichts-Schiene" argumentieren würde wie unsere Hardcore-Kernkraftgegner, "wir haben kein Stromproblem, sondern ein Wärmeproblem", müsste ich Ihnen antworten: Die meisten Autos fahren mit Benzin oder Diesel - wir sparen damit kein Gas ein.



      Aus meiner Sicht ist die Lage ernst. Wir sollten keinen Strohhalm wegwerfen.

  • Mh, kann es etwa sein, dass die Gas-Versorgungslage und zugespitzte Klimakrise durch die Politik von CDU, FDP und SPD befeuert und zu einem großen Teil mitherbeigeführt wurde? Stichwort Sabotage und Verschleppung der Energiewende sowie Abhängigmachung von Öl- und Gasimporten aus Russland? Wo sind all die Jahre bereits Energiesparpläne und entsprechende Industrietransformation konzipiert und umgesetzt worden? Mehr Bahn, ÖPNV, Fahrräder und Handbikes, weniger Autos, Straßen, Flughäfen, Kreuzfahrtanleger ...? Auch Fortschritt, "liebe" FDP/CDU/SPD, kann es nur weiterhin geben, wenn die Lebensgrundlagen, funktionierende Ökosysteme, dafür da sind. Das ist Grundvoraussetzung. Ohne sauberes Trinkwasser, ohne Nahrungsmittel keine weitere Produktion, kein Fortschritt. Seit einigen Jahrzehnten werden die Lebensgrundlagen aber immer nachhaltiger, schneller und in größerem Umfang zerstört. Auch gegenwärtig wird nicht das Notwendige dagegen getan.

  • Was sagt eigentlich das IPCC dazu?

    Antwort hier:

    report.ipcc.ch/ar6...aft_FullReport.pdf

    "Hört auf die Wissenschaft", oder



    "Hört auf die Deutschen"?

    Wieso kommt das Wort "nuclear" auf 2913 Seiten 246 mal vor?

    • @fibe:

      "Coal" kommt sogar 818 mal vor. Ist das also ein Hinweis darauf, dass das IPCC zur Kohleverstromung rät?

    • @fibe:

      "Coal" kommt sogar 818 mal vor. Ist das also ein Hinweis darauf, dass das IPCC zur Kohleverstromung rät?

      • @Ingo Bernable:

        Nein.

        Sie haben ja jetzt den Link zum IPCC, lesen Sie einfach den Bericht.

  • Ihr Argment taugt nicht. Es geht um die Heizenergie, Gas ist knapp geworden, nicht Strom. Die Apologeten der sogenannten "Kernenergie" behaupten immer noch fleissig, Atomstrom wäre ach so billig. Das ist aber nicht so, er musste höchst subventioniert werden, die Endlagerung des Mülls noch nicht mal eingerechnet. Das Ende der Atommeiler hatte übrigens die Kanzlerin von der CDU beschlossen, nicht die Grünen.

    • @Basine:

      Liebe Basine,



      mit Verlaub, aber das ist Ideologie.



      Wenn es zu kalt wird, heizen die Leute mit allem - notfalls auch mit Strom.



      Der Anteil der Kernkraft betrug 2021 noch 12% und dieses Jahr 6%. Diese Energie muss nun durch Gas (politisch igitt), Steinkohle und Braunkohle ersetzt werden. Alle diese drei Energieträger setzen CO2 frei, das in der Atmosphäre endgelagert wird.



      Was die Kosten betrifft, sind diese tatsächlich niedrig, da man nur die Grenzkosten betrachten muss: Bau und Genehmigung sind bezahlt, das Endlagervolumen vergrössert sich um ca. 5%. Bei Neubauten sähee die Rechnung ganz anders aus.



      In der jetzigen Situation kommt mir der pünktliche Atomausstieg ungefähr so sinnvoll vor, wie wenn man bei einer Wüstenexpedition 10% seiner Wasservorräte auskippen würde, weil das Verfalldatum gerade abgelaufen ist.



      Erschwerend kommt hinzu, dass wir diese Expedition praktisch nicht mehr abbrechen können.



      Wenn uns die Reserven ausgehen, haben wir ein richtiges Problem - speziell, da uns unsere Nachbarn auch nicht sehr viel weiter helfen können.

    • @Basine:

      Wer mit Wärmetauschern heizen will, braucht Strom, viel Strom, insbesondere wenn die Sonne nicht scheint. Atomenergie ist teuer, aber die regenerativen Energieversorgung eben auch. Noch sind weder Leitungen noch Speicher flächendeckend gebaut. Letzteres wird gerne unterschlagen. Ob sich Investoren für die geplanten 80(!) Gaskraftwerke in Deutschland finden, ist auch noch unklar. Dagegen ist eine Laufzeitverlängerung 3er oder 6er AKWs geradezu ein Schnäppchen.

    • @Basine:

      Es war das Konzept der grünen Energiewende, so viel wie möglich auf Stromerzeugung umzustellen.



      Und zwar via Gas!



      Atomkraft ersetzt logischerweise Gaskraftwerke, die genau diesem Konzept folgen. Genau um die ging es in den letzten Jahren.



      Wenn Herr Habeck nun sagt, wir hätten kein Stromproblem, dann sollte man das mal „faktenchecken“.



      Wenn elektrisches Heizen als Lösung empfohlen wird, erhöht das logischerweise den Stromverbrauch! Der bitte woher kommt???



      Dafür, dass die Grünen die Klimakrise als größtes Problem der Menschheit erachten, werden die Tatsachen schon arg verdreht, nur um die grüne anti-AKW-DNA nicht zu beschädigen.



      Bezeichnend ist dabei, dass sämtliche Aussagen der Verhinderungsexperten, von berufener Seite widerlegt wurden.



      Nicht einmal ansatzweise sind in der grünen Scheuklappenrechnung real gewordene Blackout-Szenarien, deren Konsequenzen wir uns besser nicht vorstellen wollen, in Erwägung gezogen.

    • @Basine:

      Jein, zwischen 2 und 7 % wird Gas für die Stromerzeugung genutzt. Dann ginge es auch um den Strombedarf. Es kommt neuer Bedarf durch E-Autos und Wärmepumpen dazu. Zwar kann dämmen helfen. Das ist aber langwierig und aufwändig. Um Heizen wird mensch also schwerlich drum rum kommen können, würde ich meinen. Klug wäre es, die Verkehrswende radikaler zu gestalten. Neuproduktionen von E-Autos bzw. die E-Automenge kleinhalten und statt dessen Bahn und ÖPNV ausbauen sowie Städte fahrradfreudlich umgestalten und Landstraßen mit Fahrradwegen versehen.

    • @Basine:

      Mit Strom werden Wärmepumpen betrieben, zudem können AKW auch der Lastkurve folgen und so eine Menge Gas zum Einregeln der EE ersetzten.

      Die Atomkraft ist nicht billig, da haben Sie recht. Mit allem drum und dran ist sie die teuerste Form der Energieumwandlung, das ist inzwischen fast unbestritten.



      Allerdings zieht das Kostenargument in diesem Falle nicht, da es nicht um den Neubau von AKW, sondern um deren Weiterbetrieb geht... und der würden die Abschreibung verbessern und kalkulierten Kosten der insgesamt mit diesen Anlagen erzeugten je kWh verringern.

      Ich finde, es ist daher gut zu argumentieren, die Laufzeit der AKW um erst einmal 5 Jahre zu verlängern und dann zu sehen, ob wir mit den EE soweit sind und dann vor allem zuerst mit Nachdruck aus der Kohleverstromung auszusteigen.

      Ein pragmatisches Minimum wäre das "auslutschen" der vorhandenen Brennstäbe bis in den Sommer 2023 hinein,

      Nur durch das Umsetzen der Brennstäbe ohne neues Uran könnten so noch bis zu 20 Terawattstunden (Twh) Strom erzeugt werden.

      Das ist nicht nichts!

      Es würden dann dadurch auch kein zusätzlicher Atommüll anfallen, und die AKW müssen so und so zurückgebaut werden, da können sie vorher auch noch mit den alten Brennstäben noch länger Strom produzieren.

  • "Scheindebatte" ist ein verdächtiges Wort. Es wird vor allen von denen gebraucht, deren Argumente schwach sind. Und haben die Befürworter einer Verlängerung wirklich ideologische Gründe, wie es immer wieder heißt? Oder ist es nicht doch so, dass ideologische Gründe eher bei den Grünen liegen, für die als traditionelle Anti-Atom-Partei die Ablehnung von Kernkraft existenzielle Bedeutung hat? Und ist es nicht lächerlich, den Beitrag der Kernkraft minimal zu nennen und zugleich darüber zu sprechen, wie lange man duschen soll?

    • @Jochen Laun:

      Nein, das ist nicht lächerlich. Der Anteil von Gas bei der Erwärmung von Duschwasser in Deutschland ist hoch, der Anteil von Strom (aus Kernkraft) eher gering. So kann also kürzer duschen den Gasverbrauch durchaus senken, was aber nicht durch mehr Strom aus Kernkraft ausgeglichen werden könnte. Solch ein Denken wäre also eher pragmatisch, weniger ideologisch.

    • @Jochen Laun:

      Statt Argumenten finde ich hier (rhetorische) Suggestivfragen und den von allen Seiten verwendeten Trick, Ideologie stets den "Anderen" vorzuwerfen, während man selber ach so vernunftfgeleitet sei.



      Seltsamerweise forden gerade die Betreiber keine Laufzeitverlängerung, obwohl sie massive politische Unterstützung dafür hätten.

  • Schon lustig wie die FDP immer wieder versucht, sich an Quatschdenker, Impfgegner und jetzt Atomkraftfans ranzuwanzen.



    - Es wird ihr hoffentlich nichts nützen, weil die Leute merken, dass immer dagegen (Coronamassnahmen,Impfpflicht, Tempolimit, sozialer Ausgleich, Übergewinnsteuer ), gegen Alles was vernünftig wäre, niemanden weiter bringt.

  • change.org/saveGER6_de



    Deutschlands 6 Kernkraftwerke (GER6) lieferten 2021 mit 69 Mrd. kWh 11,9% unserer Stromerzeugung. Das sind stabil, wetterunabhängig und CO2-frei 8,4GW gesicherte elektrische Leistung!



    Heute widerspricht der stillschweigende Vollzug des Atomausstieges zu Ende 2022 der Vorsorgepflicht des Gesetzgebers für die Energieversorgung. Auch wird das im Grundgesetz verankerten Recht auf Erhalt des Lebensanspruchs nachfolgender Generationen durch Nicht-Einhaltung der CO2 Reduktionsziele verletzt. Noch fehlen notwendige Bausteine für ein Energieversorgungssystem nur auf Basis der volatilen erneuerbaren Energien für viele Jahre.



    Der IPCC räumt der CO2-freien Kernenergie eine wichtige Rolle zur Verhinderung der Klimakatastrophe ein. Auch in Deutschland ist eine Neubewertung der Rolle der Kernenergie als Brückentechnologie zum Klimaschutz geboten. Beispiel: Belgien hat am 18.03.2022 die Laufzeit seiner Kernkraftwerke um 10 Jahre verlängert.



    Ein Weiterbetrieb der GER6 spart jährlich



    - 67 Mio t CO2 anstelle Verbrennung von 18 Mio t Braunkohle in den ältesten Kohlekraftwerken = ca. 50% der CO2 Emissionen des deutschen Verkehrs 2020, bzw.



    - 14 Mio t CO2 anstelle Verbrennung von 7 Mrd m³ Erdgas = 1/10 der russischen Erdgas-Importe 2021 bzw. 130 volle LNG Tanker. Darüber hinaus kann die Errichtung von KKW-Ersatzkapazität in Form von 18+ Erdgaskraftwerken zu je 500 MW entfallen.



    Die o.g. Petition unterstützt den saveger6.de Moormann-Wendland-Vorschlag zum Weiterbetrieb der GER6 in seiner 2.Fassung vom 04.01.2021.



    Siehe auch: www.kernd.de/kernd...ch-KernD-Kopie.php vom 15.03.2022. Es gibt keinerlei stichhaltige Gründe die einen Weiterbetrieb der GER6 ernsthaft verhindern.

    • @Uwe Mielke:

      Ihr Kommentar birgt Fehler und fußt auf falschen Annahmen/Darstellungen:



      # Kernernergie bzw. Laufzeitverlängerung von AKWs ist NICHT stabil und sicher! Stichwort: Sicherheitsmängel[1], Altersrisiko[2], Ersatzteilmängel[3]



      # Atomstrom ist NICHT CO2frei![4]



      # Atomstrom kann NICHT flexibel Strom produzieren, was aber im Zusammenspiel mit erneuerbaren Energien notwendig ist![4]



      Daneben gibt es noch 97 weitere Gründe gegen Atomkraft.[5]



      Lösungen für Energie- und Klimakrise dürfte ein stärkeres Voranrteiben der Energiewende sein sowie Energieeinsparungen - inbesondere in der Industrie. Damit einhergehen müsste eine Industrietransformation.



      Von daher ist Ihr Werben für Atomenergie und die Petition fatal falsch. Der Betrieb von AKWs behindert die Energiewende.



      [1] www.100-gute-gruen...icherheitsmaengel/



      [2] www.100-gute-gruen...ende/altersrisiko/



      [3] www.100-gute-gruen.../ersatzteilmangel/



      [4] www.100-gute-gruen...uende/klimaschutz/



      [5] www.100-gute-gruende.de/gruende/

      • @Uranus:

        1. Die Einwohner Deutschlands sind nur beschränkt verzichtsbereit.



        2. Die Endlagerung von CO2 ist sicher. Todsicher. So todsicher, dass wir es heute schon beobachten können.



        Wie kommen wir aus der Nummer raus?



        Was glauben Sie, wie die Stimmung sein würde, wenn Anfang Februar die Gasvorräte erschöpft wären, und die Stromversorgung unzuverlässig werden würde?



        Ich möchte das lieber nicht erleben.



        Es ist auch für unsere Verhandlungsposition besser, wenn wir weniger erpressbar sind.



        Wenn wir für die nächsten 2 bis 3 Jahre Atomstrom brauchen, sollten wir ihn selber machen. Alles andere wäre Heuchelei.

      • @Uranus:

        100 gute Gründe... das sind ja schon ne ganze Menge.



        Eventuell sollten Sie dennoch mal Ihre Quellenbasis verbreitern.

    • @Uwe Mielke:

      Sinngemäß schreibt KernD:



      Völlig egal, dass die grundlegende, 10-jährig anstehende Sicherheitsüberprüfung dieser Reaktoren inzwischen 13 Jahre her ist? Unerkannte Sicherheitsrisiken kann es nicht geben, schließlich hat man auch bei dem nach Fukushima durchgeführten Stresstest 2014 keine Probleme gefunden. Warum also sollte man also jetzt nochmal wieder nachschauen ob es da irgendwo rostet oder leckt.



      Ebenfalls völlig egal, dass die Leute die nötig sind um so ein AKW zu betreiben, wie Schichtleiter, Kraftwerkfahrer, trainierte Techniker und Ingenieure sich längst andere Jobs gesucht haben. Da kann man ja in den verbleibenden Monaten noch ein paar Neue anlernen.



      Dass die Genehmigung zum Jahresende ausläuft, sei kein Problem, schließlich könne man in dem Schrieb ja einfach ein neues Datum einsetzen und dabei eben ignorieren, dass die Erlaubsnis zum Betrieb eines Kernreaktors in diesem Land üblicherweise an Anforderungen und Auflagen, wie etwa Sicherheit auf dem Stand von Wissenschaft und Technik gebunden ist.



      Allein das Maß an extremer Verantwortungslosigkeit, dass aus diesem Papier spricht, sollte für jeden bei halbwegs klarem Verstand Beleg genug sein, dass diese Leute für den Betrieb von AKWs komplett ungeeignet sind.

      • @Ingo Bernable:

        Lieber Herr Bernable,



        die Sicherheitsüberprüfungen kann man jetzt nachholen. Genaugenommen war am 24.2. klar, was uns erwartet. Seitdem sind 10 1/2 Monate vergangen. Schade, dass da so wenig passiert ist.



        Das Ereignis von Fukushima ist für deutsche KKW irrelevant, weil die Erdbeben- und Tsunamigefahr hierzulande doch eher überschaubar ist.



        Für das Personal in den KKW gilt ähnliches: Mit 10 Monaten Vorlaufzeit wäre sicher mehr zu erreichen gewesen als jetz, und wenn wir noch länger warten, wird es noch schwieriger. Es ist immerhin vorstellbar, dass derzeitige oder ehemalige Mitarbeiter sich zum Weitermachen motivieren lassen, wenn ihre Arbeit für unsere Volkswirtschaft unerlässlich ist.



        Genehmigungsverfahren sind keine physikalischen Prozesse, sondern Verwaltungsakte. Wie schnell Geld bewegt werden kann, wenn Einigkeit besteht, haben wir bei den 100 Mrd. für die Bundeswehr gesehen. Ich äussere mich ausdrücklich nicht dazu, ob diese Massnahme in dieser Weise sinnvoll ode nötig war.



        Der Wissenszuwachs in bezug auf kerntechnische Anlagen war in den letzten Jahren vermutlich überschaubar, ebenso die Konsequenzen für ein Genehmigungsverfahren. Die KKW werden schliesslich nicht am 31.12.2022 um 24 Uhr schlagartig unsicher.



        Ich möchte doch sehr bezweifeln, dass die Endlagerung von Kohlendioxid in der Atmosphäre guten Gewissens verantwortbar ist. Für mein Empfinden ist sie es nicht.



        Sie nehmen hier den "halbwegs klaren Verstand" in Anspruch. Wir wissen nicht, was uns übe den Winter blüht. Genau diesen klaren Verstand bestreite ich, wenn wir in einer Notsituation unsere Reserven wegwerfen, ohne eine genaue Vorstellung zu haben, was auf uns zukommt.



        Und dabei habe ich noch nicht erwähnt, was mit der Lebensmittelkrise auf uns zukommen könnte. Wenn hunderttausende einwandern wollen, wird das unseren Energiebedarf garantiert auch nicht senken.



        Neulich hatten wir eine Diskussion über das "Zusammenrücken". Ich bin pessimistisch, was das für die Stimmung im Land bedeutet.

        • @Carsten S.:

          Korrektur: 4 1/2 Monate sind vergangen, und bis zum Jahresende waren es 10 Monate Vorlaufzeit.



          An der sonstigen Argumentation ändert sich nichts.

      • @Ingo Bernable:

        Was spricht dagegen, mit der Sicherheitsprüfung sofort zu beginnen. Dazu können die AKW abwechselnd vom Netzt genommen werden. Im Sommer haben wir ja viel PV-Strom, im Herbst hohe Erträge der WKA und so könnte nebenbei die Nutzungszeit der Brennstäbe nebenbei weiter gestreckt werden.

  • Gibt es denn Angebote der AKW-Betreiber, zu welchem Preis sie über den 31.12. hinaus Strom liefern würden?



    Das sollte man wissen, bevor man drüber nachdenkt, oder?

    • @yul:

      Welcher Verkäufer macht Ihnen denn ein Angebot, wenn Sie noch nicht einmal darüber nachdenken, etwas zu kaufen?



      Der hat besseres mit seiner Zeit zu tun.

  • Wenn es im Winter zu Gasknappheit kommt, werden etliche Menschen zu Hause wohl das elektrische Heizöfelchen aktivieren. Und was wird dazu benötigt? Strom. Ich verstehe nicht, warum man die Abschaltung der verbliebenen AKW nicht verschieben kann, sondern die Mitten in einer Krise durchdrücken muss. Das erscheint mir absolut irreal. Als hätte man sich mit der verheerenden Energiepolitik nicht schon genug selbst ins Knie geschossen.

    • @resto:

      Ich stimme zu. Einerseits sind es nur 5% mehr Strom durch Atomkraft, aber jeder Kubikmeter Gas der dafür weniger zur Stromerzeugung verfeuert wird steht zum Heizen zur Verfügung. Und da es im Winter wirklich knapp zu werden droht laut Habeck, wäre es völlig engstirnig nur aus ideologischen Gründen die Kernkraftwerke am 31.12.22 abzuschalten. Es stellt ja keiner den Ausstieg an sich in Frage, auch nicht die FDP.

      Ein paar Wochen mehr sind locker drin, auch ohne Sicherheitscheck etc. Die Kraftwerke fallen ja nicht am 01.01.23 auf einmal auseinander. Und die Brennstäbe werden auch nicht Punkt Mitternacht genau verbrannt sein.

      • @Phili:

        Lieber Phil,



        "Nur 5%" - das ist eine ganze Menge. Fragen Sie mal Leute, die %% als wenig empfinden, ob sie Ihnen 5% ihres Vermögens oder ihres Einkommens abtreten wollen, mit der Begründung, sie würden es ja gar nicht spüren.



        Im übrigen Teile ich Ihre Einschätzung.



        Ich sehe sogar den Atommüll relativ entspannt, da sich die Menge insgesamt nur um maximal 5% (die ominösen 5%, ;) ) vergrössert. Für die Endlagerfrage macht das meiner Meinung nach keinen grossen Unterschied.



        Meine grosse Sorge ist nicht, dass der Strom zum Winter teuer wird. Damit könnte ich leben. Viel schlimmer wäre es, wenn die Versorgungssicherheit nmicht mehr gegeben ist.



        Ohne Strom läuft bei uns nichts: kein Telefon, kein Internet, keine Heizung, kein Wasser, keine Katastrophenwarnungen, ...



        Ich habe mich schon lange gewundert, wie angreifbar wir uns da gemacht haben. Wenn es dann noch kalt wird und diue Heizungen einfrieren sollten, können wir nächstes Jahr ganz zwanglos unsere Gebäude energetisch sanieren, weil dann die Heizungsrohre kaputtgefroren sind. Dann werden uns aber die Handwerker fehlen.



        Ich will hier nicht den Teufel an die Wand malen - aber etwas mehr Zweckpessimismus würde mich deutlich beruhigen.

      • @Phili:

        Ideologisch gesteuert finde ich ihre Argumentation. Der Betrieb unserer Atomkraftwerke läuft planmässig zum Jahresende aus, eine Verlängerung birgt jedoch erhebliche Risiken. Es ist eben nicht einfach ein Stecker der gezogen wird und dann halt bliebig wieder eingesetzt oder verlängert werden kann. Und "Es stellt ja keiner den Ausstieg an sich in Frage, auch nicht die FDP." doch genau darauf wird diese unnötige Diskussion hin geteuert. Jetzt geht es der Atomlobby darum den Fuss in die Tür zu setzten mit Scheinargumenten wie den hier vorgebrachten. Alles easy, alles harmlos? Es geht eben nicht um ein paar Wochen Laufzeitverlängerung, die Energiekrise wird Jahre dauern! Dank der Atomlobby wurde Solarstom und Windernergie hier im Land sabbotiert wo es nur ging. Und Gas als sogennate "Brückentechnologie" hofiert…wie sehen jetzt wo es uns hingebracht hat. Danke Schwarz-Gelb.

        • @Basine:

          Liebe Basine,



          genau diese Ideologie werfe ich Ihnen vor.



          Wir haben jetzt ein Problem mit der Energieversorgung und haben noch keine genaue Vorstellung, wie lang und wie kalt der nächste Winter wird (oder vielleicht haben Sie das? - Dann lassen Sie es uns bitte alle wissen.).



          Ich halte es für grob fahrlässig, in einer Notsituation die Reserven über Bord zu werfen und sich damit zu trösten, dass das ja alles so beschlossen war und die Technik insgesamt zu gefährlich und so weiter. Das ist meines Erachtens verantwortungslos und Ideologie pur.



          Sie schreiben selbst: "die Energiekrise wird Jahre dauern!" - M.E. ist es keine gute Idee, unsere Volkswirtschaft ohne weitere Not einem jahrelangen Stresstest auszusetzen, egal, wie wünschenswert das motiv auch sein mag. Wenn unsere Industrie Werke schliesst, werden nachhaltig Kapazitäten abgebaut. Das heisst, wir werden Verluste an Arbeitsplätzen und Wohnstand haben. Und das, was weg ist, ist mindestens für ein paar Jahre weg. Schauen sie sich den Osten an: was da wegrationalisiert wurde, ist heute noch weg.

        • @Basine:

          "eine Verlängerung birgt jedoch erhebliche Risiken". Könnten Sie das etwas konkretisieren? Mir ist schon klar das man ein Atomkraftwerk nicht einfach wieder anfahren kann, aber es geht darum das es ein paar Wochen länger läuft als vorgesehen. Ich sehe da keine erheblichen Risiken.

          Noch einmal: Wir steuern auf eine Gasmangellage zu, und gerade der Januar ist i.d.R. der kälteste Wintermonat. Dort 6,3% mehr Strom zu haben um Gas zur Stromerzeugung zu ersetzen und stattdessen zum Heizen verwenden zu können, halte ich für einen nicht zu vernachlässigenden Beitrag.

          Bis zum Winter 23/24 sollten wir natürlich dann durch hoffentlich zügigen Ausbau anderer Energieträger (Wind/Sonne/Biomasse) die Lücke schließen. Das ist ein Kraftakt, aber, wie unsere Bundeskanzlerin a.D. sagen würde, alternativlos.

          • @Phili:

            Zu den Risiken: www.swr.de/swraktu...schaltung-100.html



            Die Kraftwerke werden seit Jahren auf die Abschaltung vorbereitet, und wie sie hier lesen, wäre eine Laufzeitverlängerung im Focus von 4-5 Jahren, vorerst…



            Achja, und dann haben wir ja noch das Wetter: www.sr.de/sr/home/...t_moselle_100.html das ist die Region des Atomkraftwerks Cattenom, und nein da war es die letzten Wochen auch nicht heisser als auf der anderen Seite der Grenze. So ein AKW benötig halt eine gewisse Menge Kühlwasser.

            • @Basine:

              Liebe Basine,



              bis zum Winter, wenn wir den Strom brauchen, hat sich die Situation mit der Kühlung hoffentlich entspannt.

              • @Carsten S.:

                Lieber Carsten S.,



                ihre Beiträge hier sind ja sehr engagiert. Aber ich fürchte da irren Sie sich doch etwas, Kühlwasser benötigen die Akws jedoch ständig:



                www.deutschlandfun...gkeit-ist-100.html

                Die aktuelle Notsituation ist in Frankreich, weswegen dort Strom aus Deutschland angekauft wird.

        • @Basine:

          Vergessen, dass die SPD schön mit an Bord war? Und die Grünen in etlichen Landesregierungen sitzen?

  • Als Größenordnung für die Einsparung immer nur Minimal zu sagen, reicht aber nicht.Wenn Herr harbeck schon Max. Duschzeiten vorschreiben will, sollte man auch kleinste Einsparungen akzeptieren.Jede Menge Gas weniger für Strom, hilft den Bürgern und der Industrie

    • @Syltfreund:

      Um eine Zahl zu nennen:



      In den ersten 6 Monaten betrug der Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung 6,3% (15,89/252TWh).



      Das ist immerhin halb so viel wie durch Photovoltaik (12,1%)

      Quelle: strom-report.de/strom/

      • @Phili:

        Phil,



        ich erlaube mir zu ergänzen, dass mit den Ende 2021 abgeschlteten KKW der Anteil sogar dopplet so hoch war, ca. 12%. Diese KKW waren am 24.2. noch nicht unwiderruflich gebrauchsuntauglich. Bis zum Jahresende hätte man sicher etwas hinbekommen.



        Da stehen in Frankreich ältere KKW rum, von denen wir im Winter Strom haben wollen (und die Schweiz enbenso, die hat im Winter auch eine "Stromlücke"). Die KKW in Frankreich machen derzeit Probleme, wegen Kühlwasser, aber auch wegen einiger Schweissnähte.



        Wenn in Europa jeder beim Nachbarn einkaufen will, und der Nachbar selbst nicht genug hat, haben wir ein grosses Problem.

  • Finde das mit der Atomkraft eine super Idee. Sollen doch bitte eine AKK-Umlage einführen, welche selbstverständlich auch die Endlagerung abdeckt. Wir Verbraucher und die Industrie werden dankbar sein, wenn die Kosten transparent gemacht werden. Wird sich keiner mehr diesen Atomstrom leisten können und dann regelt das der Markt und auch die FDP will keinen Atomstrom mehr.

    • @Fritz Fuchs:

      Wurde genau so gemacht. Woher kommt der Mythos, die Betreiber müssten nicht für die Endlagerung zahlen?

      • @grüzi:

        Woher kommt der Mythos, die Rückstellungen der AKW Betreiber würden auch nur annähernd die Kosten einer Endlagerung über Zehntausende Jahre decken?

        • @LeSti:

          Nenene! Wenn die Atomlobby sagt, das ist abgesichert, dann stimmt das auch. ;-/



          Es wird doch sicher auch für Umwelt- und Gesundheitssschäden aus dem Uranbergbau aufgekommen, oder? Also Zahlungen für Arbeiter*innen und Menschen im Umland bspw. in Niger? Sowie es Zahlungen für Arbeiter*innen im ehemaligen deutschen Uranbergbau gibt und weiterhin Gelder in Maßnahmen gepumpt werden, um Havarien zu verhindern, oder? [1]



          [1] de.wikipedia.org/w...#Berufskrankheiten

      • @grüzi:

        Richtig, für die Endlagerung gibt es einen von den Betreibern angelegten Fonds, auch um das Risiko abzuwenden, dass die Betreiber sich diesen Kosten entziehen indem sie ihre nuklearen Tochtergesellschaften nach dem Ende der AKWs einfach pleite gehen lassen. Allerdings ist dieser Topf gegenüber den realistisch zu erwatenden Kosten lächerlich klein. Die Konzerne haben sich also letztlich für einen eher symbolischen Betrag vom Endlagerungsproblem frei gekauft, alle Kosten die die Höhe des Fonds übersteigen trägt der Staat, also wir und die folgenden 30.000 Generationen.

    • @Fritz Fuchs:

      bei Kohle und LNG / Frackinggas bitte auch eine Umlage fürs kaputte Klima und Natur



      und bei den grünen Energien eine Umlage für Intensivst- Nutzung / Belastung der Natur in der Fläche- das sind halt ganz viele kleine Schweinereien



      jede Art der Energieerzeugung ist dreckig



      wichtig wäre die Mobiltät (von Menschen und Waren) runterzuschrauben, mal zu überlegen wieso wir trotz permanenten Energieeinsparungsmaßnahmen immer noch genausoviel Energie verbrauchen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen.

  • Scheindebatte!



    Die FDP ist auf Kurs einer anderen Regierung!



    Das lässt sich an mehreren Politikthemen festmachen. Darüber sollte auch mal die taz nachdenken und schreiben.

  • Totgesagte leben länger: Die FDP ist schon öfter aus dem Jenseits /Abseits zurück gekehrt. Jetzt ist sie sogar mal wieder in der Bundesregierung!



    Also nicht zu früh freuen!

    • @Mustardmaster:

      Sicher! Die FDP hat genügend Mittel, Netzwerke, Kontakte und Unterstützer*innen, Herrschaftswissen und -rhetorik. Außerdem gibt es zu viele Leute, die deren teils durchaus geschickten Propaganda auf den Leim gehen oder irrigerweise denken, dass sie von deren Politik (perspektivisch) profitieren würden. 250 Jahre Kapitalismus prägen leider nachhaltig. Und ist es nicht die FDP, dann springen ihr andere Parteien wie CDU, SPD, Grüne (zu kleineren Teilen sogar Die Linke) bei und führen stellvertretend bspw. Neoliberalisierung durch.

  • Am Ende werde die Grünen mal wieder umkippen und die Dinger weiter laufen lassen, Und selbst wenn nicht, in den Ländern um D herum wird schon längst wieder auf AKWs gesetzt. Und wir bringen die Kohle-Dreckschleudern wieder ins Spiel. Ist das Klimaschutz? Wenn ja, dann verstehe ich das nicht.

    • @V M:

      Diese Befürchtung teile ich, allerdings wäre das eine echte Katastrophe. Was ist das übrigens für ein Argument, die Franzosen und Tschechen betrieben ja auch AKWs? Die Risiken sind nun mal unabwägbar und Atomstrom ist der Gipfel an Veratwortungslosigkeit. Hier: www.swr.de/swraktu...-cattenom-100.html



      Unsere Kohlekraftwerke sind allerdings auf dem modernsten Stand, haben saubere Filteranlagen. Der Skandal daran ist, daß Kohle unter unwürdigen Bedingen gefördert wird. Und nicht wegbenden, das Uran für unsere AKWs kommt fast zu 100% aus Putins Russland. Wem wäre nun geholfen, liefen die hochsubventionierten und dreckschleudernden AKws nun noch länger als vereinbart?

    • @V M:

      Nein, das ist kein Klimaschutz, aber es ersetzt nur dreckiges Erdgas, mit dem uns die GroKo gefüttert hat. Hätte man jetzt doch mehr erneuerbare Energie. War aber nicht gewollt sondern wurde aktiv verhindert.

      • @amalthea:

        Amalthea,



        wir können uns die erneuerbaren Energien leider nicht herbeiwünschen, wie sie selber schreiben.



        Der Bedarf ist aber da und muss im Winter gedeckt werden. Von allen Übeln erscheint mir die Kernenergie für eine begrenzte Übergangszeit noch am ehesten vertetbar.



        Die Endlagerung des CO2 in der Atmosphäre halte ich für höchst bedenklich. Ich habe in der Schule gelernt, wir hätten 0,03% CO2 in der Atmosphäre. Heute sind es schon 0,04% - ein Anstieg um 1/3 oder 33%. Mir bereitet das Sorgen.

  • @GRENZGÄNGER

    Irgendwann (war es zu Möllemanns Zeit?) hat sich die FDP in eine Werbeagentur verwandelt.

    Sie nimmt Aufträge von egal wem an. Mich wundert's dass die nicht offensiver für E-Zigaretten werben, da ist doch auch viel Potenzial drin.

    • @tomás zerolo:

      Kosten zu viel Strom, können wir uns gerade nicht leisten. Deswegen am Auspuff von Lindners Porsche schnüffeln!

  • "Wer grundsätzlich auch mal mit Grundsätzen bricht, dem traut man eher zu, auch bei den Atomkraftwerken anhand der Fakten entschieden zu haben – und nicht nur aus Angst vor der eigenen Basis auf seiner Position zu beharren." schreibt der Autor. Anhand welcher Fakten denn? Das Ergebnis der - vom Autor zutreffend als vorgeblich ergebnisoffen bezeichneten - Prüfung durch Wirtschafts- und Umweltministerium beruhte doch maßgeblich auf dem Märchen, dass die Brennstäbe mit Ablauf des 31.12.2022 "leer" seien. Und natürlich wird mit Gas auch eine Menge Strom erzeugt: Laut Statistischem Bundesamt (www.destatis.de/DE...22_116_43312.html) waren es im Jahr 2021 12,6 % der Stromerzeugung, also mehr als mit Photovoltaik und Wasserkraft zusammen; das ist nicht nur eine "Nebenrolle". Eine Laufzeitverlängerung der verbliebenen Atomkraftwerke wäre daher durchaus geeignet, den zur Deckung des Strombedarfs erforderlichen Erdgasverbrauch in erheblichem Umfang zu senken.

    • @Budzylein:

      Jo, das wäre eine rationale Politik.

  • Das hier genannte Hauptargument, dass Strom Gas nicht ersetzen könne, ist ein schlechter Witz, wird doch Gas auch zur Stromerzeugung eingesetzt und werden doch elektrische Heizmethoden gerade jetzt propagiert.



    Anscheinend spielt auch das Einsparen von CO2 keine Rolle mehr. Wie verrückt muss man sein in einer fossilen Energiekrise funktionsfähige, sichere AKWs abzuschalten? Da gehört schon viel Ideologiegläubigkeit dazu "den energetischen Fortschritt in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf".

    • @Pfennig:

      Man darf bei der Stromerzeugung aber nicht nur auf die erzeugte Strommenge gucken, sondern auch wann produziert wird. Kernkraftwerke sind Grundlastfähig, können auf schnelle Veränderungen in der Nachfrage nur schlecht reagieren. Gaskraftwerke werden hauptsächlich zum Ausgleich dieser Schwankungen genutzt, da das sie die von ihnen erzeugte Leistung sehr flexibel ändern können.



      Kohlekraftwerke sind auch deutlich flexibler. Aus umweltpolitischer Sicht mag es relativ unsinnig sein so zu agieren wie es die Regierung tut, aus der Perspektive eines stabilen Stromnetzes allerdings nicht.

    • @Pfennig:

      Sie sind über den 31.12.2022 hinaus weder sicher noch funktionsfähig - wirtschaftlich schon gar nicht!

  • Wenn die drei bzw. sechs Atommeiler tatsächlich weiterlaufen bzw. wieder in Betrieb genommen werden sollen, sind aus Sicherheitsgründen sehr umfangreiche Wartungs- und Revisionsarbeiten nötig. Diese Arbeiten wurden mit Blick auf die Abschaltdaten nämlich unterlassen. Und das wird richtig lange dauern und nützt uns gar nichts. Tatsächlich eine Phantomdebatte.

    • @steschlieb:

      Steschlieb,



      wenn Sie so genau wissen, dass "sehr umfangreiche Wartungs- und Revisionsarbeiten nötig" sein, dann werden Sie doch bitte konkret:



      Um welche Massnahmen handelt es sich genau? Wie viel Zeit erfordern sie? Welche Kosten entstehen dabei?

      Ohne diese konkreten Informationen geht Ihr Beitrag nicht über das übliche Verschwörungsgeschwurbel hinaus, das ich von Coronaleugnern und Putinverstehern kenne. Nichts für ungut, ich möchte Ihnen wirklich nicht zu nahe treten - aber bitte bringen Sie hier echte Fakten und keine gefühlten.

    • @steschlieb:

      Das stimmt nicht. Die drei noch laufenden Atommeiler sind auf aktuellem Stand, was Wartung betrifft.

      • @resto:

        Stimmt so wohl nicht -- umfangreichere, für einen Betrieb über Ende 2022 hinaus notwendige Prüfungen und Revisionen fanden nämlich nicht statt. D.h., es bräuchte entweder eine Ausnahmegenehmigung -- gegen die absehbar geklagt wird, und das mit vielleicht gar nicht so schlechten Erfolgsaussichten -- oder aber wir Steuerzahler dürfen da ganz tief in die Tasche greifen. Im übrigen nicht zum ersten Mal für die Atom-Mafia.

  • Direkt darunter der taz-Artikel, wie der Kohleausstieg verschoben werden muss, damit man weniger Erdgas in Gaskraftwerken verbraten muss. Wie kann man die kognitive Dissonanz aushalten und behaupten AKWs würden in unserer Lage nichts bringen, bzw. deren Abschalten nicht noch alles schlimmer machen? Schon jetzt sind die Strompreise im Handel jenseits von gut und Böse, einfach mal den Kurs Baseload-Futures für den kommenden Winter anschauen, da kommts nämlich noch dicker.

    • @grüzi:

      Die drei Kraftwerke über den 31.12.2022 hinaus weiter laufen zu lassen ist nicht nur riskant sondern richtig teuer.



      Oder meinen Sie die Betreiber werden für die Kosten der dann erforderlichen Sicherheitsprüfungen und den Kauf neuer Brennelemente sowie die zusätzlichen Kosten für deren Entsorgung nicht die Hand aufhalten?



      Atomstrom war immer extrem teuer, auch wenn Sie es auf Ihrer Stromrechnung nicht gesehen haben. Wir alle haben die dort erfolgten staatlichen Subventionen immer mit bezahlt!

      • @Life is Life:

        Kernenergie hat in Deutschland seit Beginn der zivilen Nutzung mit ungefähr 30-50 Milliarden Euro an Subventionen (im weitesten Sinne) gefördert. Also ungefähr das, was die EE in zwei drei Jahren an EEG Umlage bekommen. Die Betriebskosten von bestehenden AKW sind niedrig, weil die Brennstoffkosten im Vergleich zu fossilen Kraftwerken sehr klein sind. Bei den aktuellen Börsenstrompreisen lohnt sich die Beschaffung von neuen Brennelemente schon nach ein paar Monaten.

        • @grüzi:

          Die



          gesamtgesellschaftlichen Kosten der Stromerzeugung aus Atomenergie sind deutlich höher und setzen



          sich aus drei Faktoren zusammen:



          • Marktwert (Verkaufspreis) des Stroms



          • Staatliche Förderungen (Finanzhilfen und



          Steuervergünstigungen)



          • Externe Kosten



          Diese gesamtgesellschaftlichen Kosten konnten für



          den Zeitraum 2007 bis 2019 ermittelt werden:



          In den Jahren 2007 bis 2019 betrugen die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Stromerzeugung aus



          Atomenergie durchschnittlich zwischen 25 Ct/kWh



          und 39 Ct/kWh. Davon sind 21 bis 34 Ct/kWh bisher noch nicht im Strompreis enthalten und daher



          „versteckte Kosten“ der Atomenergie. Insgesamt



          summieren sich die gesamtgesellschaftlichen Kosten allein in diesem relativ kurzen Zeitraum auf 348



          bis 533 Mrd. EUR (real).

          Unter der



          Annahme, dass die gesamtgesellschaftlichen Kosten



          vor 2007 eine ähnliche Größenordnung je kWh hatten, ergeben sich für den gesamten Zeitraum von 1955



          bis 2019 gesamtgesellschaftliche Kosten von mehr als



          1 Billion EUR.

          Quelle: foes.de/publikatio...en_Atomenergie.pdf

        • @grüzi:

          Naja, weiter oben warf LESTI ja bereits ein, dass die Rückstellungen nicht kostendeckend sind. Hier noch zwei Quellen bzw. Hinweise[1][2]. Zudem: Ist da folgender Fakt auch mit einberechnet?



          "Von 1991 bis 2011 bestätigte die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung insgesamt 3.700 Lungenkrebsfälle als Berufskrankheit. Dazu kamen 100 Menschen mit Kehlkopfkrebs und 2.800 mit Quarzstaublungenerkrankung. Für Entschädigungen flossen bis 2011 fast eine Milliarde Euro von der DGUV an ehemalige Wismutmitarbeiter.[54] "[3]



          Und das?



          "Nach Wismut-Angaben wurden bis Ende 2016 rund 6,2 der insgesamt geplanten 6,4 Milliarden Euro ausgegeben. Davon entfielen ca. 3,2 Milliarden Euro auf die Thüringer Sanierungsstandorte Ronneburg und Seelingstädt und ca. 3,2 Milliarden Euro auf die sächsischen Sanierungsstandorte Crossen, Pöhla, Schlema, Königstein und Dresden-Gittersee. Damit sind die ursprünglich 1990/91 zu Beginn der Sanierung angesetzten Mittel eigentlich aufgebraucht. Die Wismut geht jedoch bis 2045 von weiteren anfallenden Sanierungskosten in Höhe von ca. 2 Milliarden Euro aus.[28]"[4]



          [1] www.n-tv.de/politi...ticle17570026.html



          [2] www.greenpeace.de/...w-entsorgung-zahlt



          [3] de.wikipedia.org/w...#Berufskrankheiten



          [4] de.wikipedia.org/w...4den_und_Sanierung

        • @grüzi:

          "Bei den aktuellen Börsenstrompreisen lohnt sich die Beschaffung von neuen Brennelemente schon nach ein paar Monaten."

          Die liegen aber nicht im Supermarkt, sondern müssen für jedes AKW speziell hergestellt werden. Die Beschaffung wird über Jahre geplant. Es gibt schlicht niemanden, der liefern könnte.

          Dazu kommt, dass neue Sicherheitsüberprüfungen ect. nötig wären. Auch dass geht nicht von heute auf morgen.

          Übrigens sind die Betreiber auch gegen eine Verlängerung. Die ganze Debatte ist Populismus in Reinkultur.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Westinghouse hatte Habeck im April angeboten, bis Ende diesen Jahres Brennelemente zu liefern. Die Sicherheitsüberprüfung ist betriebsbegleitend. Au ja, wir sollten einfach das machen, was die großen Energiekonzerne und Kraftwerksbetreiber sich wünschen - so retten wir bestimmt das Klima und machen fortschrittliche linke Politik.

  • Diese kleine Scheisspartei (sorry, Frau Leutheusser-Schnarrenberger, Hildegard Hamm-Brücher, Gerhart Baum, Burkhard Hirsch - Sie alle nehme ich ausdrücklich aus!) beamt sich gerade turbomässig mit Kernenergie und eFuels in's Abseits. Wie geil ist das denn??

    • @Grenzgänger:

      Jetzt wissen wir, was Herr Lindner meinte, es sei besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren: es ist besser, wenn die FDP nicht regiert!

    • 9G
      93851 (Profil gelöscht)
      @Grenzgänger:

      Da kann man doch nur sagen: weiter so EF DE PE!



      Hätte nichts dagegen, wenn Lindner das Handtuch schmeißt. Der Mann wäre besser Autoverkäufer geworden, Porsche, Bentley, Jaguar...auf Sylt!

      • @93851 (Profil gelöscht):

        ... da er ja so fortschrittlich ist, würde er wahrscheinlich eher Flugtaxis, Amphibienfahrzeuge oder Segelboote verkaufen. ;-) Von Sylt dürfte alsbald nicht mehr viel übrig sein - also oberhalb der Wasseroberfläche ...