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FDP, CSU, AfD und Linke im FernsehclinchPrima Klima? Nein, danke!

Im „Quartell“ der kleineren Parteien ging es kräftig zur Sache. Zumeist stand Linkenkandidatin Janine Wissler gegen alle anderen.

Schenkten sich nichts: Wissler, Lindner, Dobrindt und Weidel im Quartell der ARD Foto: Annette Riedl/dpa

Berlin taz | Endlich mal nicht Olaf Scholz, Armin Laschet und Annalena Baerbock! Dass der Wahlkampf zu stark auf die drei Parteien fokussiert ist, die – mehr oder weniger aussichtsreich – einen oder eine Kanz­ler­kan­di­da­t:in aufgestellt haben, ließ sich am Montagabend anschaulich beobachten. Denn da trafen Ver­tre­te­r:in­nen jener Parteien aufeinander, die damit rechnen können, zusammen rund ein Drittel der Stimmen bei der kommenden Bundestagswahl zu erhalten, denen aber weit weniger mediale Aufmerksamkeit beschieden ist.

Während das „Triell“ von Scholz, Laschet und Baerbock am Sonntag gemeinsam von ARD und ZDF auf dem populärsten Sendeplatz ausgestrahlt und regelrecht zelebriert wurde, erschien der Umgang mit den „Kleineren“ dann doch eher etwas stiefmütterlich. Nicht einmal die gleiche Sendezeit wie den „Großen“ wurde ihnen zugebilligt: Statt 90 Minuten bot ihnen das ZDF gerademal eine Stunde an, die ARD anschließend wenigstens 75 Minuten.

Auch auf einen gemeinsamen Begriff für das Zusammentreffen von Linkspartei, FDP, AfD und CSU konnten sich ARD und ZDF nicht verständigen. „Quartell“ hätte eigentlich nahegelegen. Stattdessen nannte es der eine Sender den „Vierkampf nach dem Triell“, und zwar „der Parteien, die gute Chancen haben, in den neuen Bundestag einzuziehen“, wie es WDR-Chefredakteurin Ellen Ehni formulierte, die gemeinsam mit ihrem bayrischen Pendant Christian Nitsche das Event in der ARD moderierte.

Beim ZDF hieß es „Schlagabtausch“, und zwar „der anderen im Bundestag vertretenen Parteien, die keinen eigenen Kanzlerkandidaten stellen“, so ZDF-Alleinmoderator Matthias Fornoff, Leiter der Hauptredaktion „Politik und Zeitgeschehen“. Was wäre wohl gewesen, wenn sich die Union auf Markus Söder als Kanzlerkandidaten geeinigt hätte? Ob dann der CDU auch nur diese Trostrunde geblieben wäre?

Der ARD-Vierkampf: plakativer und aufschlussreicher

Aber immerhin bot das öffentlich-rechtliche Fernsehen schon wesentlich mehr, als die private Konkurrenz zu bieten bereit ist. Denn da beschränkt man sich gleich nur auf das Triell – obwohl es das deutlich langweiligere, weil weniger kontroverse Format ist. Wobei auch das Triell ja schon ein Fortschritt ist, weil sich diesmal wenigstens nicht nur zwei Ko­ali­ti­ons­part­ne­r:in­nen miteinander unterhalten, wie noch beim letzten Mal Angela Merkel mit Martin Schulz.

Dafür fehlten allerdings leider die Grünen bei den TV-Events am Montag. Es wäre nicht nur spannend gewesen, wie sich Baerbock oder Robert Habeck in den zwei Diskussionen geschlagen hätten, sondern hätte möglicherweise auch zu Klärungsprozessen geführt. Denn es war schon bemerkenswert, in wie vielen Fragen die Linkspartei-Spitzenkandidatin Janine Wissler alleine gegen den Rest stand. Wie sich hier wohl die Grünen-Spitzenkandidat:innen verortet hätten?

Prominenter besetzt war die ARD: Neben Linken-Spitzenkandidatin Janine Wissler und der AfDlerin Alice Weidel, die ihre Parteien in beiden Sendungen vertraten, kamen für die FDP ihr Vorsitzender Christian Lindner und für die CSU Bundestagslandesgruppenchef Alexander Dobrindt, das ZDF musste mit FDP-Vize Wolfgang Kubicki und CSU-Generalsekretär Markus Blume vorliebnehmen.

Ganz gleich aber, ob im ZDF oder der ARD: Es ging munter zur Sache. Die Differenzen zwischen den Parteien traten wesentlich deutlicher zutage als beim Triell am Tag zuvor. Und es ging auch mitunter giftiger zu.

„Finanzpolitischer Voodoo“

Ein Beispiel: Als Wissler im ZDF Wolfgang Kubicki vorhält, die von der FDP in ihrem Wahlprogramm geforderten Steuerentlastungen in Höhe von 90 Milliarden Euro seien „finanzpolitischer Voodoo“, und sie dann auch noch die legendäre Mövenpick-Steuersenkung erwähnt, verliert der sonst so gerne gelassen und locker wirkende Liberale kurz die Contenance.

„Wenn Sie so viel von Wirtschaft verstehen würden, wäre die DDR nicht untergegangen“, giftet Kubicki die 1981 im hessischen Langen geborenen Wissler an. Die kontert kurze Zeit und zahlreiche Unterbrechungen später: „Herr Kubicki, vielleicht könnten Sie aufhören, mir dauernd dazwischenzublubbern.“

Aufschlussreich: Bei der ARD flochten die Mo­de­ra­to­r:in­nen Ellen Ehni und Christian Nitsche zur Überleitung in die verschiedenen Themenblöcke immer wieder Fragerunden ein, die die vier Kon­tra­hen­t:in­nen nur mit dem Daumen zu beantworten hatten: rauf oder runter?

Brauchen wir ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen? Wollen Sie Inlandsflüge in Deutschland verbieten? Soll bis 2030 ein Verbot von Verbrennungsmotoren kommen? Wollen Sie höhere Steuern für Reiche einführen? Wollen Sie die private Krankenversicherung abschaffen? Soll die Nato abgeschafft werden? Bei all diesen Fragen stets das gleiche Bild: Wisslers Daumen geht nach oben, die Daumen von Lindner, Dobrindt und Weidel nach unten.

Streit um die richtige Klimapolitik

Bei der Frage, ob der Mindestlohn angehoben werden soll, reckt sich bei der Linksparteilerin wieder der Daumen nach oben und bei der AfDlerin nach unten – während der FDPler und der CSUler pfuschen. Denn mit Verweis auf die Mindestlohnkommission tun sie so, als könnten sie sich nicht festlegen. „Sie haben nicht richtig darauf geantwortet“, hält ihnen Ehni vor.

In erstaunlich vielen Fragen stehen FDP, CSU und AfD auf der einen und die Linkspartei auf der anderen Seite. Aber es gibt Ausnahmen. So zeigen alle vier ihre Ablehnung einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen sowie einer Anhebung des Rentenalters. Wobei auch hier Lindner etwas flunkert, weil die FDP das Renteneintrittsalter flexibilisieren will. Und zwar nicht nur nach unten.

Und dann gibt es da noch die Klimafrage. Müssen die Ziele des Pariser Abkommens eingehalten werden? Nur Weidels Daumen senkt sich. Doch die Eintracht, mit der die Daumen von Wissler, Dobrindt und Lindner nach oben gehen, täuscht, wie die anschließende Diskussion zeigt. Wissler drängt auf Tempo beim Klimaschutz und propagiert einen „sozial-ökologischen Umbau“. Sie fordert, „raus aus der Kohle, und zwar schneller als 2038, nämlich 2030“. Auch müsse damit aufgehört werden, Wälder für Autobahnen, Kohle- oder Kiesabbau abzuholzen. Und sie sagt: „Wir brauchen Alternativen zum Automobilverkehr.“

Alice Weidel macht auf FDP

Nicht nur bei Weidel, sondern auch bei Lindner und Dobrindt erntet sie dafür verständnisloses Kopfschütteln, Grinsen und Lachen. „Wir werden den Klimawandel doch nicht alleine in Deutschland aufhalten“, entgegnet ihr Lindner.

Stattdessen setzt der FDP-Mann seine Hoffnung auf den technologischen Fortschritt: „Was wir tun müssen, ist den Anspruch zu haben, Technologieweltmeister zu sein.“ Und ansonsten will er synthetische Kraftstoffe aus Chile und Strom aus Italien importieren. Worauf Weidel setzt, bleibt auch trotz mehrmaligen Nachfragens unklar. Sie beschränkt sich darauf, jegliche Klimaschutzaktivitäten in Deutschland als „völlig falsch“ abzulehnen, weil die der deutschen Wirtschaft schadeten.

Bemerkenswert ist, dass Alice Weidel sich in beiden Debatten große Mühe gibt, nicht das wohlverdiente Image der AfD als radikal rechter Partei zu bedienen. Sie verzichtet auf die sonst in ihren Kreisen – und auch bei ihr – übliche Hetze gegen Menschen, die anders denken, glauben, leben oder aussehen. Vielmehr präsentiert sie sich als Hardcore-Wirtschaftsliberale, als eine Art marktradikalere Variante der FDP.

Offensiv wirbt die AfD-Vorsitzende um die Klientel der Besserverdienenden. Selbstverständlich lehnt sie wie die FDP die Wiedereinsetzung der Vermögensteuer ab und fordert ebenso die Abschaffung des Solidaritätszuschlags für Wohlhabende. Darüber hinaus will sie noch die Einkommensteuer senken und die Erbschaftssteuer, die Grundsteuer sowie die Grunderwerbssteuer völlig abschaffen.

Gewollte und ungewollte Koalitionsoptionen

Olaf Scholz und Armin Laschet dürften bei den Quartells genau zugehört haben. Denn da nach dem derzeitigen Stand alles dafür spricht, dass es nach der Bundestagswahl weder für Schwarz-Grün noch für Rot-Grün reichen wird, müssen erweiterte Farbkombinationen ausgelotet werden. Beide würden am liebsten die FDP hinzunehmen. Doch das ist und bleibt besonders für den SPD-Kanzlerkandidaten ein äußerst ungewisses Unterfangen.

FDP-Chef Lindner gibt sich jedenfalls weiter sibyllinisch. Einerseits betonte er zwar am Montag die unbestreitbar größeren Gemeinsamkeiten mit der CDU und der CSU. Aber er fügte anderseits hinzu, dass „leider die Union überraschend geschwächt ist“. Da komme „der FDP eine besondere Verantwortung zu, eine Politik in der Mitte zu organisieren“. Öffnete der freidemokratische Vortänzer damit den Weg zur Ampel?

Nun ja, gleichwohl bekundete Lindner, ihm fehle „die Phantasie, welches Angebot Rot-Grün der FDP machen könnte“. Höhere Steuern und ein Aufweichen der Schuldenbremse schließe er schon mal aus.

CSU-Mann Alexander Dobrindt bot der SPD eine Alternative an: die „Deutschlandkoalition“. Wobei er sich selbstverständlich eine solche Koalition unter Führung der Union vorstellt. Das dürfte keine besonders attraktive Aussicht für die SPD sein.

Was bleibt da noch? Tja, möglicherweise das eigentlich Naheliegende, was jedoch ganz weit weg erscheint, weil es weder die SPD noch die Grünen wollen: Rot-Grün-Rot. Die Linksparteilerin Wissler indes betonte die Gemeinsamkeiten: von einem höheren gesetzlichen Mindestlohn über bezahlbares Wohnen, eine gute Rente bis zum Klimaschutz. Mit ihrer Partei wäre das machbar. Wenn es am 26. September für SPD, Grüne und Linkspartei eine rechnerische Mehrheit gebe, „dann sollten wir sehr ernsthaft darüber reden, wie wir einen Politikwechsel gestalten können“.

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117 Kommentare

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  • Da geh ich ja mit. Dreck bzw. Asphalt am Stecken haben alle. Mich wundert aber eben, wie man nach den Erfahrungen mit RG auf Bundes- und Landesebene bzw. diversen Spd- und Grünen-Regierungen auf einen echten Umschwung zB in der Klimapolitik hoffen kann.

    Und wenn's blöd läuft, gibt's aus staatsmännischer Verantwortung die nächste GroKo.

    • @Yossarian:

      Geht an R. Fissner, heute, 8.38

  • Naja, wenn mehr die Linke anstatt CDU, CSU, SPD und Grüne wählen würden, würde es das Risiko vermindern, dass es eine Koalition mit der Spaßpartei samt Spaßvogel Lindner gäbe.



    "Wir werden den Klimawandel doch nicht alleine in Deutschland aufhalten"



    Geschickt schmeißt letzterer konservativen, kapitalistischen, populistischen Müll in die Runde und reproduziert recht populäre Phrasen, die auch immer wieder mal durch die Medien geistern, von Bürger*innen übernommen werden - Phrasen, die nichts anderes bedeuten als Ausreden dafür, seit Jahrzehnten so gut wie nichts gegen die Klimakrise zu tun.

    • @Uranus:

      "In erstaunlich vielen Fragen stehen FDP, CSU und AfD auf der einen und die Linkspartei auf der anderen Seite."



      Verwunderlich ist das nicht. Mit Ökologie und sozialer Gerechtigkeit haben die anderen Parteien nichts zu tun. Wie gewohnt kramen letztere Abwanderungsgespenst hervor, malen drohende Erwerbslosigkeit an die Wand und instrumentalisieren den Mittelstand als Strohmann gegen höhere Besteuerung von Reichen. "Linksrutsch" - huuu.



      Beunruhigend und höchst problematisch finde ich, dass die AFD als normale Partei dadurch inszeniert wird, dass sie gleichberechtigt mit den anderen Parteien zu tagesaktuellen Sachfragen befragt wird, allerdings nicht Fragen/Punkte thematisiert, die sie als faschistische Partei demaskiert. Auch wenn einzelne Politiker*innen, sogar Markus Blume von der CSU, das teils rausstreichen.



      Schön, dass Janine Wissler das mackrige Verhalten von Wolfgang Kubicki kontert!

  • 3G
    32533 (Profil gelöscht)

    So ist das mit den Kleinen und den Großen. Ungerechtigkeiten, wohin man schaut.

    Klagen wir nicht darüber, sondern schaffen Gerechtigkeit ... soviel es geht.

  • taz: "Bemerkenswert ist, dass Alice Weidel sich in beiden Debatten große Mühe gibt, nicht das wohlverdiente Image der AfD als radikal rechter Partei zu bedienen. [...] Vielmehr präsentiert sie sich als Hardcore-Wirtschaftsliberale, als eine Art marktradikalere Variante der FDP."

    Schau mal einer an, die AfD mal ohne ihren Lieblingssatz "Hilfe, die Ausländer kommen" machen einen auf FDP. Aber das ist ja auch nicht so schwer für die AfD, denn wenn man bedenkt, dass viele AfD-Politiker ursprünglich aus der FDP stammen, dann war klar, dass die AfD irgendwann ihr wahres neoliberales Gesicht zeigt. Nun ja, wenn 100 Millionen verdurstende Afrikaner sich in naher Zukunft auf den Weg nach Europa machen, weil der Klimawandel die Süßwasserquellen in Afrika vertrocknen lassen hat, dann kann die AfD ja wieder aus voller Brust rufen "Hilfe, die Afrikaner kommen", und dann stimmt das auch noch tatsächlich. Darüber denken AfD-Wähler aber anscheinend wieder einmal nicht nach, dass durch das ausufernde Wirtschaftswachstum in den westlichen Staaten die Menschen aus armen Ländern in unseren Ländern Schutz suchen müssen, weil der Klimawandel in den armen Ländern besonders schlimm "zuschlagen" wird. Ist die AfD nicht diese Partei, die Klimaschutz für totalen Blödsinn hält?

  • Also ich fand die technische Konzeption, wie staatlicherseits im Winter mittels Wärmepumpen die Wärme in die Häuser gepumpt wird, planerisch sehr gut durchdacht 🤔🤓

    • @Rudolf Fissner:

      Sie wissen, dass es gar keine Pflicht ist, sich hier als unwissend zu erkennen zu geben?

      Ja, Wärmepumpen funktionieren selbst bei Frost!

  • Unglaublich dass CDU/CSU doppelt so viele Plattformen bekommen wie der Rest

    • @efkah:

      Es gibt nunmal die CSU, und die hat eine eigene, für den Einzug in den Bundestag ausreichende Wählerschaft und macht eigene (auch Macht-)Politik. Wenn Sie CDU-Politiker fragen, ob ihnen diese "doppelten Plattformen" lieber sind als die Alternative es wäre, nämlich eine bundeseinheitliche Partei, in der der bayerische Landesverband nicht ständig seine Extrawürste braten könnte, dann würden die mit Kusshand auf den Extra-Sitzplatz in den Talkrunden verzichten, vermute ich mal.

      • @Normalo:

        "Es gibt nunmal die CSU, und die hat eine eigene, für den Einzug in den Bundestag ausreichende Wählerschaft und macht eigene (auch Macht-)Politik."

        Wenn es nach der Wahl darum geht, wer stärkste Partei ist, wird das wieder anders ausgelegt. Immer so, wie es gerade passt.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Beide Parteien stellen nur eine BT-Fraktion, also zählt nominell deren Stärke. Aber faktisch redet eben die CSU auch beim Wahlverhalten dieser Fraktion ein stärkeres und eigenständigeres Wort mit, als es ein fiktiver CDU-Landesverband Bayern tun würde. Sie ist halt auch als Teil der Fraktion z. B. nicht an die Parteitagsbeschlüsse oder Personalentscheidungen der CDU gebunden. Wie gesagt: Man macht das beste draus, aber zumindest der CDU wäre es sicher lieber, sie hätte sich nicht immer mit der CSU zu arrangieren und würde dafür den zusätzlichen Platz in irgendwelchen Talkrunden drangeben.

          • @Normalo:

            Eben. Immer schön die Rosinen :-)

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Ich würde es eher eine Rosine auf der einen und eine ziemlich fette Kröte auf der anderen Seite nennen. Aber die CDU muss beide schlucken, um nicht das Stimmpotenzial von 10 Millionen Bayern abschreiben zu müssen.

  • Ich habe das Quartell mit Blume (CSU), Kubicki (FDP), Weidel (AFD) und Wissler (Linke) gesehen.

    Auch in diesem argumentierten Blume und Kubicki nur mit populistischen Parolen in Richtung Linke.

    Bislang hatte ich von Frau Wissler in den Medien wenig mitbekommen. Umso mehr hat sich mich nun positiv überrascht. Trotz der ganzen populistischen Salven von Rechts (Enteignung der Bürger, Kommunismus in Deutschland, DDR-Vergangenheit etc.) blieb sie sehr ruhig und sachlich.

    Im Rahmen dieses Sendungsformats hat sie differenziert argumentiert. Die sozialen und ökologischen Standpunkte, die für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft unerlässlich sind, hat sie als einzige berücksichtigt.

    Wir stehen vor einer riesigen ökologischen Katastrophe gepaart mit einer Verarmung breiter Bevölkerungsschichten, national wie global. Und weder AFD, FDP noch CSU haben dieses Problem auch nur annähernd auf dem Schirm! Wer sind die Leute, die das wählen?

  • Wieso sitzen da nicht nur bundesweit kandidierende Parteien?

    • @Gottfried Scherer:

      Weil auch nicht nur bundesweit kandidierende Parteien im Bundestag vertreten sind.

  • Frau Wisseler fand ich super. Wolfgang Kubicki hätte sich vielleicht vorher mal bei seinen Blockflötenfreunden von der LDPD - so nannte sich die FDP in der DDR - erklären lassen sollen, ob Frau Wissler mit ihren 40 Lenzen tatsächlich eine Rolle in der DDR gespielt haben könnte. Komisch - die DDR Vergangenheit von Frau Merkel war ihm dagegen immer völlig Wurst. Als Cheflobbyist der Glückspielbranche weiß er natürlich ganz genau, wie man Spielsucht zu Geld machen kann. Deswegen ernsthaft zu glauben, man würde etwas von Wirtschaft verstehen, zeigt nur die Unterkomplexität, mit der der Mann und seine Partei unterwegs sind.

    • 3G
      32533 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Mer waas es ned.

      Velleischd meind der die Gast-Wirtschaft. Sei Paddei iss doch mid dem Hodell- und Gaststädde-Gewerbe verbandeld.

  • Nach der Diskussion halte ich eine Koalition mit Beteiligung sowohl der Grünen als auch der FDP für am besten, um wirklich effizient etwas fürs Klima bewirken zu können. Grün und Gelb ergibt zusammen eine Mischung aus „das Problematische verbieten“ und „das Kluge, Innovative unterstützen“. Lindner hat schon recht damit, dass Deutschland bzw. Europa nicht als Insel ein Bullerbü schaffen sollte, um nur einen geringen prozentualen Anteil am Klimaschutz zu haben, sondern das Entscheidende ist, Forschung und Wissenschaft und vor allem den Erfindergeist im Hinblick auf umweltverträgliche Technologie zu fördern und zu stärken, sodass die vielen „Umweltsünder-Nationen“ (man verzeihe mir diesen Ausdruck) Deutschland als leuchtendes Vorbild betrachten, das zeigt, dass Umweltschutz nicht zu Verzicht führt, sondern im Gegenteil neue Chancen bietet. Das hat Lindner klar auf den Punkt gebracht. Und damit lässt sich ganz nebenbei die These der AfD widerlegen, ein deutscher Weg für sich hätte viel zu geringe Auswirkungen auf das Weltklima, dass global betrachtet werden muss.

    • @Kagel :

      Ja, Lindners Konzept ist wahnsinnig verlockend: Aus der trüben Realität werden 1000 neue Chancen, und der blöde Verzicht muss auch nicht mehr sein. Bei rechtem Hinsehen aber fällt auf: Wir müssen SOFORT dramatisch auf die Bremse treten, wenn wir noch eine Chance haben wollen, das Allerschlimmste abzuwenden. SOFORT heißt, dass wir mit denjenigen Technologien werden auskommen müssen, die HEUTE und nicht erst in zehn oder mehr Jahren zur Verfügung stehen. Wobei ja auch völlig unklar ist, ob es überhaupt noch größere Durchbrüche geben wird - könnte gut sein, dass sie schlicht an der Physik scheitern. Wenn ich dieses Gerede von Startups höre, die pfiffige Klimaschutztechnologien wie Kaninchen aus dem Hut zaubern würden, wenn man sie nur ließe, dann bleibt mir die Spucke weg. Das ist verantwortungslose Augenwischerei, zumal jede Technik einen Eingriff in die Natur darstellt und der Klimawandel beileibe nicht das einzige Umweltproblem ist, das wir haben. Wir müssen uns wohl oder übel ein völlig neues, viel kritischeres Verhältnis zu Technik und Technikeinsatz erarbeiten, anders wird's nicht gehen. Ich weiß, das ist schwer nchvollziehbar und wohl auch schmerzend für jemanden, der von den Fortschritten in der Digitaltechnik fasziniert ist und glaubt, der Mensch könne einfach alles, wenn er nur will. Kann er aber nicht.

    • @Kagel :

      Nachhaltiger Umwelt-und Klimaschutz sind ohne Verhaltensänderung nicht möglich. Dazu sind außer Grünen und Linke keine Partei bereit. Er Lindner nennt das immer Verzicht, weil er es nicht will.



      Da schwurbelt er lieber immer von neuer Technik und den tollen Ingenieuren. Linke und Grüne wären bei RGR schon gut damit beschäftigt, die Spd einzufangen. Mit Spd und Fdp wären die Grünen von zwei Seiten „eingekeilt“.

    • @Kagel :

      "Nach der Diskussion halte ich eine Koalition mit Beteiligung sowohl der Grünen als auch der FDP für am besten, um wirklich effizient etwas fürs Klima bewirken zu können."

      Ein Witz? Das Konzept der FDP beim Klimaschutz besteht darin, zu hoffen, dass irgendwer irgendwann etwas Hübsches erfindet. Das Konzept der Grünen ist, jetzt zu handeln. So wie es die übergroße Mehrheit der Wissenschaftler fordert.

      Eine Regierung unter Einschluss der FDP wäre eine Katastrophe für den Klimaschutz. Es sei denn die FDP macht das Gegenteil von dem, was sie ihren Wählern verspricht.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Finden Sie etwa, dass der Staat keinen Rahmen geben sollte für die Wirtschaft in Richtung Klimaschutz (das war Lindners Ansatz) ?

        • @Rudolf Fissner:

          Natürlich muss der Staat einen Ramen geben. Aber nicht so, wie sich das Herr Lindner denkt. Einfach mal Steuern senken und auf schicke Erfindungen warten.

          Wir müssen hier und jetzt endlich richtigen Klimaschutz machen. Mit den Mitteln, die wir JETZT haben. Auf bessere Mittel haben wir lang genug gewartet.

  • Habe gestern die die vier "Kleinen" nur im ZDF gesehen. War schon lustig mitzuerleben, wie die Harzburger Front ziemlich geschlossen auftrat.Das ganze Gedöns der



    konservativen Parteien CSU und FDP (Brandmauer nach rechts) lenkt doch nur davon ab, dass die inhaltliche Nähe vor allem im wirtschaftspolitischen Bereich sehr groß ist. Das Ende der politischen Lager ist als Narrativ genauso falsch wie das Ende der Geschichte. Nur ist das linke Lager eben so doof, sich die Ausgrenzung der Linkspartei vom rechten Lager aufschwatzen zu lassen. Eine "linke" Koalition mit der FDP von Lindner und Kubicki halte ich für völlig abwegig.

  • Wieso immer die "unmögliche Außenpolitik" der Linken so hochgebauscht wird, ist unverständlich. Bei den aktuellen Zahlen würde SPD die Hälfe der Ministerien stellen, Grüne ein Drittel, und Linke ein Sechstel, also vermutlich *ein* Ministerum. Und lass uns raten, es wird nicht das Außenministerium sein.

    Mal von der Frechheit abgesehen, dass die "Union" jetzt plötzlich immer doppelt gefeatured wird in den Talkrunden - drei rechte gegen eine Linke. Vielleicht hilft es ja, dass die Linke sich genug profilieren konnte, dass sie noch ein zwei Prozentpunkte zulegt und die AfD der anderen Überfüssigkeitspartei FDP ein zwei Prozentpunkte animmt. Dann sieht RRG doch schon realistischer aus und keiner muss mit den weissgekittelten Waschmittelexperten um Herrn Lindner verhandeln...

  • "Weidel verzichtet auf die sonst in ihren Kreisen – und auch bei ihr – übliche Hetze gegen Menschen, die anders denken, glauben, leben oder aussehen."

    Ist doch super. Genau das wird ständig gefordert. Schluss mit Hetze.

  • Kann mir mal jemand erklären wie Spd &Grüne ihre Ideen/Programme mit der Fdp durchbekommen wollen?



    Die Abgrenzerei gegen die Linke von Scholz & Baerbock nervt langsam. Oder machen die das nur bis zur Wahl, weil ganz Deutschland Angst vor einer 6-7% Partei hat….

    • @Senza Parole:

      Seit wann interessiert nach der Wahl noch gross irgendein Programm? Was machen denn die Grünen in BW? Was hat die SPD denn bisher hingekriegt seit der Agenda2010 ausser ein paar Augenwischereien? Ein Grossteil des Personals beider Parteien stammt noch aus der Agenda-Zeit. Glauben Sie im Ernst, mit denen wird es eine Abkehr von der bisherigen neoliberalen Linie geben? Wie oft muss man denn noch auf das links blinken, rechts abbiegen reinfallen? Reichen nicht HartzIV, kaputte Rente, Niedriglohnsektor und die ganzen anderen Sauereien? Und das, was in den GroKos bisher passiert ist? Und ausgerechnet der Brandstifter Scholz geriert sich als Feuerlöscher. Nicht zu fassen.

      • @Yossarian:

        "Seit wann interessiert nach der Wahl noch gross irgendein Programm?"

        Die Frage ist doch wohl eher: Seit wann interessiert vor der Wahl bereits gross irgendein Programm, wenn alle Vorurteile bereits seit langen verkrustet in Wählerhirnen vorliegen.

        • @Rudolf Fissner:

          Papier ist geduldig. Und: An ihren Taten sollt ihr sie erkennen.

          Diesmal wird sicher alles anders. Dieses Mal halten die Sozis ihre Versprechen. So wie letztes Mal: Nie wieder GroKo.

          • @Yossarian:

            Ich denke nicht nur an die GroKo. Auch an die anderen Parteien, die in den Bundesländern die Kommunen regieren und für Versiegelung, Straßenbau und dem vielen anderen klimaschädlichen Gedöns verantwortlich sind.



            Ich wundere mich immer wieder, wie man da die Augen ganz ganz fest zudrückt.

  • Wie üblich haben die Deutschen mehr Angst vor dem Kommunismus als davor, mit Nazis gemeinsame Sache zu machen. Was ist daran neu?

    • @JulianM:

      Es ist peinlich wenn man mit Nazis gegen Antifaschistischen argumentiert.

    • @JulianM:

      Wer macht wo gemeinsame Sache mit Nazis. Zeigen Sie uns die!

      • @Lars B.:

        aich konnte in der zur Debatte stehenden Runde eine Rechtshanseline ziemlich deutlich und unübersehbar sehen. Das war es aber schon. Der Rest waren Antifaschisten.

  • Linke, nein Danke



    Wer sich gegen die EU und Nato positioniert hat in der Regierung nichts verloren. Wer immer nur von Spendierhosen redet, aber keine vernünftige Finanzierung außer Steuererhöhungen und Enteignung (nichts anderes ist die Vermögenssteuer) vorzuweisen hat, wird letztlich die Armen noch ärmer machen.



    Kürzlich habe ich hier gelesen: "Das Problem des Sozialismus ist, dass ihm am Ende das Geld anderer Leute ausgeht".



    Und genau das ist das Problem der Linke, Null Kreativität, nur Abzocke.

    • @Rudi Hamm:

      Nanu, wie haben Sie sich als Kapitalismusanhänger*in hierher verirrt? Womöglich noch Anhänger*in der Spaßpartei! ;-D



      Abzocke ist, immer mehr Menschen immer mehr Teilhabe, und ja, auch Geld/Vermögen vorzuenthalten und das mittels Lohnarbeit an sich und darüberhinaus in der Tendenz, Löhne zu drücken. Und ja, den Reichen bzw. ihren Vermögensverwalter*innen kann mensch durchaus Kreativität in den Methoden nachsagen, sich zu bereichern - zuletzt ist CumEx ein populäres Beispiel gewesen. Lüge und Betrug ist, von "Chancengleichheit" und "American Dream" zu schwallern, wenn doch tatsächlich fast ausschließlich in Armut geborene auch als Arme sterben. Zugestehen werden muss schon, dass Kapitalismus und parlamentarische Demokratie es bisweilen schaffen, die Illusion aufrecht erhalten, dass sie das geringste Übel und durchaus okay wären und gleichzeitig Betroffenen knallhart Repression entgegenwerfen, mit Strafe drohen aber es auch verstehen, sie in der Machtmaschine einzubinden und einzulullen.

    • @Rudi Hamm:

      "Wer immer nur von Spendierhosen redet, aber keine vernünftige Finanzierung außer Steuererhöhungen und Enteignung (nichts anderes ist die Vermögenssteuer) vorzuweisen hat, wird letztlich die Armen noch ärmer machen."

      Lustig. Das Handelsblatt hat vor ein paar Wochen die Steuerpläne der Parteien durchgerechnet und kam zu dem Schluss, dass die der Linken am solidesten waren. Die FDP würde das größte Loch hinterlassen.

      Das Steuern für Reiche den Armen schaden, ist eine alte Legende. Bevorzugt von Reichen ständig wiederholt :-)

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das Problem des Sozialismus ist, dass ihm am Ende das Geld anderer Leute ausgeht".



        Oder kennen Sie ein einziges sozialistisch regiertes Land, in dem es gerechter zugeht UND es den Bürgern besser geht als bei uns?

        • @Rudi Hamm:

          50 Prozent der Deutschen besitzen quasi nichts! Die Reichsten zehn Prozent der Deutschen besitzen 50 Prozent!

          Das ist wohl ganz offenbar nur erstrebenswert, wenn man zu den oberen zehn Prozent gehört, oder davon träumt, mal dazuzugehören.

          "Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit."

          - Marie von Ebner-Eschenbach -

        • @Rudi Hamm:

          Ein paar Änderungen im Steuerrecht sollen Sozialismus sein? Das ist kompletter Unsinn.

        • @Rudi Hamm:

          "Oder kennen Sie ein einziges sozialistisch regiertes Land, in dem es gerechter zugeht UND es den Bürgern besser geht als bei uns?"

          Thüringen wäre zumindest ein sozalistisches Bundesland, oder? Was meinen Sie, werden die noch nachts heimlich eine Mauer bauen?

          Und ..., vielen Menschen geht im CDU/SPD-regierten Deutschland auch das Geld aus, weil es von unten nach oben verteilt wird.

          Mit der FDP wird es dann noch schneller gehen mit der Spreizung.

  • Da hat sich mal gezeigt, das die AFD gar nicht so Opposition ist, sondern nur marktradikaler Mainstream. (mit angehängter rechtsradikaler Abteilung)



    Hoffentlich haben das auch die sog. "Protestwähler" gemerkt....

    • @nutzer:

      Denen kann man 1000 Mal erklären, dass sie von der AfD nichts zu erwarten haben. Nützt wenig...

  • "... die 1981 im hessischen Langen geborenen Wissler an"

    *PRUST*

    Da habe ich wohl was verpasst.

    Ich sag' ja schon immer: die FDP fährt die Linie ("I'm not an expert, but I play one on TV") des weissgekittelten Waschmittel- oder Nahrungsmittelwerbemanns der 1970er.

    Und Frau Wissler legt das noch so gnadenlos bloss.

    Frau Wissler, ich bin ein Fan von Ihnen!

  • Wenn man den Wahlomat bemüht, dann ist die AfD (formal..) im eine Art rechts-FDP.



    So wurde sie auch einmal von ihrem Gründer dem Ökonomie Professor Lucke politisch konzipiert.



    So eine Partei hätte durchaus ihre Berechtigung im politischen Parteien Spektrum.

    Es ist tragisch dass diese Partei von Rechtsextremen gekapert wurde und das Personen wie Weidel (sie entspricht ja persönlich als lesbische Frau auch nicht dem Ideal Bild vieler ihrer rechts-extremen Parteifreunde) aus Opportunität und Karriere Gründen in der Partei bleiben.

    • @Paul Rabe:

      Aber es ist der berechtigte Vorwurf an Lucke, dass er von vornherein da nicht genug Abgrenzung betrieben hat. Der strammnationale Blickwinkel war immer präsent, lange bevor Petry, Gauland, Höcke etc. in den Vordergrund traten. Schon der Name AfD zeigt, in welchem emotionalen Teich bereits die Gründer fischten. "INSM" war schon vergeben (und eher diabolisch besetzt), aber vielleicht hätte eher eine ernstzunehmende demokratische Kraft daraus werden können, wenn man sich mehr in diese Richtung gelabelt hätte.

      • @Normalo:

        Der Name "AfD" zeigt dies? Welches Wort stört Sie denn? Deutschland?

        Dann wären SPD, FDP und CDU auch strammnational!?

        • @Strolch:

          Es ist nicht das einzelne Wort, sondern der Anspruch einer "Alternative für Deutschland", der im damaligen Kontext (Krise des europäischen Währungssytems und des EU-Binnenmarktes) vor allem als "NUR für Deutschland" verstanden werden musste. Es war im Prinzip eine "Germany First"-Plattform, die Lucke & Co. da aufbauten, im Gegensatz z. B. zu einer Lösung explizit für ganz Europa (die aber eben zu aller Wohl weniger auf gegenseitige wirtschaftliche Unterstützung und Abhängigkeit der EU-Länder baut). Wenn aber aber eben erstmal eine geistige deutsche Mauer - nur diesmal außenrum - aufbaut, dann macht man sich halt absehbar zum Trittbrett für die selbsterklärten Deutschsein-Experten.

          Die anderen Parteien stellen im Vergleich dazu nur klar, wo sie geografisch hingehören.

      • @Normalo:

        An "stramm national" ist im Prinzip ja nichts auszusetzen, das waren Politiker wie Strauß oder Alfred Dregger auch. In anderen Ländern waren dies Politiker wie Margaret Thatcher oder Ronald Reagan.



        "Stramm National" ist ein legitimer Bestandteil des Spektrums einer Demokratie.



        Das Problem von Lucke war wohl, daß es kaum eine Möglichkeit gibt Mitglieder davon abzuhalten in eine Partei zu gehen um sich dan später als Rechtsradikal zu outen.



        Er wurde ja von diesen dann auch aus der Partei gedrängt, wobei seine damalige Gegenspielerin, Frau Petry, Ironie des Schicksals, von den "Geistern die sie rief" selber bald politisch erledigt wurde.



        Auch Meuthen scheint kurz vor diesem Schicksal zu stehen...

        • @Paul Rabe:

          Das Wording, stramm und national mit den von Ihnen genannten Namen in Verbindung zu bringen, lässt keine gedankliche Differenz zu, woran der gesellschaftliche Diskurs leidet. Was meine ich? Entweder man übernimmt den Quatsch, der gebrabbelt wird, oder gerät in Konflikt. Ich sehe das aus einem wiss. Blickwinkel. Ich könnte Strauß und Dregger niemals einordnen, ohne an ihrem Leben und Geheimnissen teilgenommen zu haben. Sie waren garantiert auch nicht dabei. Daher halte ich es mit Objektivität.

        • @Paul Rabe:

          Ich meine eben, dass auch Lucke schon hätte erkennen müssen, WELCHE Geister er da genau rief. Man kann es auf professorale Weltfremdheit schieben, aber so richtig zieht das nicht. Er ist ja nicht soo weltfremd, und er war auch nicht allein.

          Der Vergleich zu Dregger, Strauß etc. hinkt in zweierlei Hinsicht: Zum Einen waren die nicht im einundzwanzigsten Jahrhundert unterwegs. Auch konservative Politik ist heute deutlich postnationaler aufgestellt als damals. Maaßen z. B. wäre mit seiner Linie in der damaligen CDU vielleicht eher rechts, aber sicher nicht als CDU-Mitglied umstritten gewesen.

          Zum Anderen - und das ist der wichtigere Punkt - waren sie eben KENE abtrünnigen Selbermacher sondern treue Mitglieder der Unionsparteien und damit auch freiwillig(!) zum ständigen Zusammenraufen mit deren übrigen Strömungen verdonnert, insbesondere auch den "Herz-Jesu-Sozialisten" vom CDA und den liberalen Mittelständlern. Sie haben sich durch diese Einbindung selbst Zügel angelegt, und das war auch der Plan: Als Strauß forderte, es dürfe niemals eine demokratisch legitimierte Partei rechts von der Union geben, meinte er das als Schutzauftrag für die Demokratie, nicht als ideologische Verortung von CDU und CSU. Die Union sollte Alles vereinnahmen, was rechts genug ist, um den Rechtsradikalen als mitlaufendes Fußvolk zu dienen, und dabei aber für diese selbst keinen Platz bieten. Genau das hat Lucke missachtet: Die AfD fing von vornherein so weit rechts an, dass sie eben KEIN feindliches Territorium für die extremen Rechten darstellte sondern eine wohlfeile, selbstverklärend "bürgerlich" angestrichene Bühne.

          • 9G
            96177 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            Sie schreiben:..." waren sie eben KENE abtrünnigen Selbermacher sondern treue Mitglieder der Unionsparteien "... Bei Dregger gabs vorher die Treue zum Führer, immerhin war er Mitglied der NSDAP www.sueddeutsche.d...ozialist-1.1570343 und für Straußens Treue gilt: ...."außer dem NSKK keiner anderen Gliederung der NSDAP angehört hatte und auch kein Parteimitglied gewesen war." So zumindest entlastete ihn die Spruchkammer Schongau 1946 www.fjs.de/privates/soldat/

            Soweit zur Treue und den rechten Anfängen.

            • @96177 (Profil gelöscht):

              ...und TROTZDEM haben sie nie die Union, die nun wirklich keinen Platz für eine Rückkehr zu NS-Politik bot, verlassen, um ihr eigenes Reich rechts davon aufzubauen. Darum ging es. Dass sie beide keine Heiligen waren - sowohl was ihre Vergangenheit alsauch ihr weiteres Wirken betrifft - , dürfte unstrittig sein.

        • @Paul Rabe:

          "Stramm National"

          ...ist in D alles andere als normal.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            "stramm national" finden sie als politische Richtung in praktisch allen Demokratien, es gibt keinen Grund wieso Deutschland im Jahr 2021 hier eine besondere Ausnahme darstellt, zumindest wäre mir keine Studie bekannt aus der hervorgeht, daß die deutschen Wähler sich derart signifikant z.B. von europäischen Nachbarn unterscheiden würden, daß eine solche politische Bewegung nicht auch in Deutschland ihre Berechtigung hat.



            Demokratie soll ja die Gefühle, Befindlichkeiten und Interessen der Bürger abbilden. Ich wüsste nicht wieso die in Frankreich, Dänemark, Italien, Österreich, Polen oder Ungarn so grundlegend anders wären als in Deutschland.

            • @Paul Rabe:

              Sicher gibt es einen Grund. Steht in den Geschichtsbüchern zur Genese zweiten Weltkriegs und des Holocausts. Und ja, hierbei geht es nicht "bloß" um "stramm national" sondern um die Verbreitung von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, wie schon seit vielen Jahren festgestellt wurde - wie in den Studien zu den Deutschen Zuständen unter der Leitung von Wilhelm Heitmeyer.



              taz.de/10-Jahres-S...ustaende/!5105531/



              Was Rechte heutzutage vorhaben, ist in den Medien zu lesen und wie Rechte damals handelten, ist in den Geschichtsbüchern nachzulesen.

            • @Paul Rabe:

              "Stramm National"

              Ist Nationalismus. Und der ist nie gut. Egal wo. Besonders in D sollte man das geschnallt haben. Sonst marschieren wir eines Tage "Stramm" in die Nächste Katastrophe.

  • Enttäuschend, dass das gemeinsame Feindbild die Linken sind und nicht die AfD...Armes Deutschland!

    • @Andrea67:

      ROFL. "die Linken"

      Sie setzen Linksextremismus mit SPD, Grüne, Linksliberalismus und großen Teilen der Linkspartei gleich. Das geht gar nicht.

      Und mit der Existenz der Rechtspopulisten und Rechtsextremisten der AfD Linksextremismus verteidigen zu wollen, das geht ganz und gar nicht.

      Die Überschneidungen zwischen liberalen Linken und der liberalen Rechten waren schon immer größer als mit den extremen Rändern

    • @Andrea67:

      Das "Feindbild" ist ganz klar eher die AfD - auch für die Vertreter der bürgerlichen Parteien. Nur bedeutet das nicht, dass die auch automatisch in der Breite aller Politikfelder mehr Übereinstimmung mit der Linken hätten.

      Die AfD ist nicht ganz so monokausal aufgestellt wie andere extreme Parteien (die so ziemlich alle Probleme mit ihrem jeweiligen Hauptfeindbild erklären und entsprechend auch mehr oder weniger ausschließlich durch dessen Bekämpfung lösen wollen). Daher kann man - als Konservativer oder Liberaler - durchaus rein zahlenmäßig mehr punktuelle Gemeinsamkeiten mit ihr haben als mit der Linken. Trotzdem wird man aufgrund der Heftigkeit der Differenzen - da, wo es sie gibt, also z. B. in den Bereichen Rassismus, Nationalismus, Demokratieverständnis und Klimaleugnung - immer noch die Linken deutlich lieber im Bundestag sitzen sehen als die AfD (wenn auch ganz klar als das "kleinere Übel").

      Geht mir persönlich genauso, wenn ich den Wahl-o-Mat bediene: Etwa gleich mittelprächtige Übereinstimmungswerte bei SPD und AfD, aber deutlich geringere bei den Grünen und am allerwenigsten mit den Linken. Aber dürfte ich entscheiden, ob ich lieber die AfD oder die Linke aus dem BT schmeiße, wäre das ein No-Brainer zugunsten der Linken.

      • @Normalo:

        "Das "Feindbild" ist ganz klar eher die AfD - auch für die Vertreter der bürgerlichen Parteien."

        Laschet eierte rum, als er gefragt wurde, ob er AfD Freund Maasen wählen würde...

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Meine Sie das ernst, oder ist es nur mal wieder ein wohlfeiles Herumreiten auf einem rhetorischen Stolperer?

          Aber ich mansplane ja so gerne, also tu ich mal so, als meinten Sie es so:



          Maaßen ist eben CDU-Direktkandidat, und die CDU ist KEINE Diktatur, in der der Parteivorsitzende und Kanzlerkandidat mal eben eine Wahlkreisnominierung annulieren kann, weil ihm das Wahlergebnis nicht gefällt. Da ist also zunächst mal eine gewisse Grunddemut gefragt - gegnüber der Aufstellung, wohlgemerkt, nicht den Koalitionswünschen des Herrn Kandidaten.

          Dazu kommt, dass die Union ein paar Nationalkonservative durchaus verträgt, solange die sie nicht kapern oder in Richtung Extremparteien verlassen. Es waren genau diese Stahlhelme, die lange Zeit der extremen Rechten das Wasser abgegraben haben.

          Dass Maaßen jetzt schwach wird, wo die alte Strauß-Mission "keine demokratisch legitimierte Kraft rechts der Union" nicht mehr als erfüllt gelten kann, ist natürlich problematisch. Also würde es auch mir schwer fallen, da im Brustton der Überzeugung zu sagen: "Klar - immer noch besser als die Direktkandidaten der anderen Parteien."...

          Aber auch dass umgekehrt ein Kanzlerkandidat nur äußerst ungerne mit einem durch die parteiinterne Demokratie zum Kandidaten gewählten Partei"freund" öffentlich das Tischtuch zerschneidet, ist aus meiner Sicht völlig verständlich. Ist halt nur blöd, dass das Manche unbedingt (und sch...egal, was es für ein Quatsch ist) als Offerte an die AfD verstehen WOLLEN...

          • @Normalo:

            Herr Maasen vertritt eindeutig AfD nahe Positionen. Andere Mitglieder der CDU haben das erkannt und eindeutig gesagt, dass sie ihn nicht wählen würden. Es geht also. Herr Laschet eiert lieber.

            Das sind die Tatsachen. Natürlich kann man wortreich darum herum schreiben. Die Tatsachen bleiben aber.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              "Herr Maasen vertritt eindeutig AfD nahe Positionen"



              daran ist grundsätzlich erstmal nichts verwerfliches, denn die AfD hat keinen alleinvertretungsanspruch auf irgendwelche politischen Positionen.



              Wer z.B. verlangt, daß der Asyl Paragraph im Grundgesetz so angepasst wird, daß im Ergebnis weniger Flüchtlinge nach Deutschland kommen, vertritt damit eine Position die in einer Demokratie legitim ist, egal ob die AfD diese Position auch vertritt oder nicht.



              Nur um bei diesem Beispiel zu bleiben: Das Ziel der Reduktion von Flüchtlingen mit dem Mittel der Asylrechtanpassung wurde selbst von der SPD in der Vergangenheit schon genannt.



              Selbstverständlich hat auch Herr Maaßen, grundsätzlich, das Recht solche politischen Ziele zu nennen.

              • @Paul Rabe:

                Herr Maasen hat aber auch über Linksradikale in der Bundesregierung phantasiert. Das ist ein Frontalangriff auf die Grundpfeiler unserer Demokratie.

                Und ja. So gut wie alle Positionen der AfD sind verwerflich. Mir fällt sogar gerade keine ein, die nicht verwerflich ist.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Andere CDU-Mitglieder sind auch nicht Parteivorsitzende und haben die ganze Partei zu repräsentieren - einschließlich dem Kreisverband, der meinte, Maaßen aufstellen zu müssen. Und was ich geschrieben habe, sind im Wesentlichen auch Fakten, nur eben mehr aus dem Hintergrund. Wenn sie schon in ein kurzes Interview-Segment so weitreichende politische Positionierungen hineingeheimnissen wollen, dann könnte es helfen, sich auch mit dem Hintergrund zu beschäftigen. Der ist ja KEIN Geheimnis.

              • @Normalo:

                "...einschließlich dem Kreisverband, der meinte, Maaßen aufstellen zu müssen..."

                Es wäre Aufgabe des Parteivorsitzenden, diesem Kreisverband zu erklären, dass sein tun nicht mit den Zielen der Partei vereinbar ist. Tut er aber nicht.

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Tut er nicht öffentlich. Natürlich werden die Handys geglüht haben, aber "Erklärung" geht eben nur so und so weit (wer mal die Dynamiken innerhalb eines Partei-Kreisverbandes erlebt hat, wundert sich über gar nichts, was den Umgang mit solchen äußeren Einflüssen betrifft), und Wahl ist Wahl.

                  Man darf nie vergessen, dass der Respekt vor Wahlergebnissen der Kern eines demokratischen Staatsverständnisses ist. Außerhalb von Wahlen mag ein Parteichef auch mal per ordre mufti agieren. Aber wenn er anfängt, Wahlergebnisse von oben umschmeißen zu wollen, riskiert er entweder dieses Verständnis oder seine Autorität. Schließlich ist auch Laschet nur da, wo er ist, weil ein Parteitag ihn gewählt hat.

                  • @Normalo:

                    Man kann auch klar machen, dass Leute, die Maasen aufstellen, nicht mehr Teil der CDU bleiben können.

                    Was wird eigentlich, wenn er auf JEDEN Abgeordneten angewiesen ist? Wird er dann Kanzler von Maasens Gnaden?

    • @Andrea67:

      Stimmt nahezu uneingeschränkt. Herzliche Grüße

    • @Andrea67:

      Na ja, bzgl. der Linken denken Parteien ja mittlerweile über eine Koalition nach. Bei der AfD macht das niemand.

      Frau Wissler war ja noch bis vor kurzem (laut Wikipedia) Mitglied in Organisationen, die vom Verfassungsschutz beobachtet werden, also so ganz vertrauenswürdig erscheint mir die Dame nicht.

    • @Andrea67:

      Die Linken haben, genau wie die Afd, Leute in ihren Reihen, welche eine deutsche Diktatur relativieren.



      Bei der Afd wird die NS Diktatur relativiert, bei der Linken ist es die DDR Diktatur bzw. auch die Herrschaft von Stalin, Mao oder die Vorgänge in Kuba.

      Beides Relativierungen sind von liberalen Demokraten abzulehnen.

      • @Paul Rabe:

        Vielleicht bin ich zu jung und habe es bisher einfach nicht mitbekommen aber welcher Linken Politiker hat den die Diktaturen in der ddr und anderen „kommunistischen“ Staaten relativiert? Ich wäre über eine Antwort mit Beispielen sehr dankbar.

        • @Jesus:

          Allen voran Gregor Gisy z.B. und Bodo Ramelow. Um nur zwei prominente Like zu nennen.

          • @Lars B.:

            Komisch, Google sagt nein. Ihre Behauptungen stimmen nicht. Können Sie mal bitte die Quelle angeben bzw. Verlinkungen! Finde nichts, dass Ihre Behauptungen bestätigt, dass Gysi oder Ramelow aktuell dies tun!

      • @Paul Rabe:

        Wer die DDR mit dem NS-Staat gleichsetzt, so wie Sie es gerade tun, relativiert den Holocaust.

      • @Paul Rabe:

        Mao und Stalin haben nicht Deutschland regiert. Hitler schon. Daher sind Ihre Gleichsetzungen und Relativierungen des NS-Regimes hier extrem gefährlich und für einen Demokraten vollständig abzulehnen! Die Anhänger der Linkspartei hetzen nicht gegen Juden, Homosexuelle und Ausländer und spielen damit rechtsextremen Terroristen in die Hände und forcieren Anschläge auf Synagogen. Der Zentralrat der Juden warnt zu Recht nicht vor der Linkspartei, sondern vor der AfD. Kapieren Sie das doch mal endlich!!!

        • @Jonas Goldstein:

          Ich setze nicht NS Staat mit der DDR gleich.



          Aber ich sage, daß beides Diktaturen waren die man zu 100% ablehnen muss und nicht relativieren darf.



          Auch in der DDR wurden Menschen aus politischen Gründen gefoltert, missbraucht, getötet, weggesperrt, physisch und psychisch vernichtet.



          Das es im NS Regime um Zehnerpotenzen mehr waren, ändert nichts an der Tatsache, daß man sich vom DDR Regime 100% distanzieren muss.



          Wer das nur 90% macht, der sollte auf Bundesebene kein Koalitionspartner einer liberalen, demokratischen Partei werden.

          • @Paul Rabe:

            Welcher linke Politiker hat denn aktuell die Diktaturen in der DDR und anderen „kommunistischen“ Staaten relativiert? Bitte mit Quellenangabe bzw. Links!

          • @Paul Rabe:

            Mit "Zehnerpotenzen" den Holocaust zu verharmlosen ist nun wirklich infam! Sie disqualifizieren Sie sich vollständig für eine weitere Diskussion!

            • @Jonas Goldstein:

              Wenn jemand gefoltert und getötet wird, dann ist es aus der Sicht der Opfers ziemlich egal, ob der Schlächter aus dem NS Regime oder aus der DDR kam, oder ?

              Um hier noch zu unterscheiden muss man sich. leider, dann auf die zahl der Opfer beziehen, denn aus der Sicht des individuellen Opfers gibt es eben keinen Unterschied.



              Die numerische Zahl war beim NS Regime um viele "Zehnerpotenzen" höher.

              Das sind die Fakten. Was davon bestreiten sie ?

          • @Paul Rabe:

            Die Linkspartei relativiert nicht das SED-Regime. Haben Sie aktuelle Belege für Ihre Behauptung?

            • @Frederik Nyborg:

              Ex-Parteimitglieder der SED, welche als Partei verantwortlich für Folter und Morde war, werden bei der Linkspartei nicht ausgeschlossen.



              Im Gegenteil, die Linkspartei steht in einer Nachfolge dieser Partei.



              Nichteinmal Mitglieder die in der SED Leitungspositionen hatten, wurden bei der Linkspartei grundsätzlich ausgeschlossen.

              • @Paul Rabe:

                "Im Gegenteil, die Linkspartei steht in einer Nachfolge dieser Partei."

                Die FDP steht auch in einer Nachfolge der NSDAP!

                Und nun?

        • @Jonas Goldstein:

          "Relativieren" im poltischen Kontext bedeutet numal "im Vergleich zum andere Übel kleinreden". Und das tut AUCH, wer meint, die Relativierung von Stalin, Mao & Co. sei ein lässlicher Verstoß im Vergleich zu Relativierungen der Nazis.

          Denn was interessiert es, welchen Staat so ein diktatorischer Schlächter regiert hat? Entweder ich habe es in mir, ihn ungeschminkt als Schlächter zu bezeichnen, oder ich verschließe die Augen davor, um meine ideologische Mitte nicht zu riskieren. Dafür ist es vollständig egal, welcher Nationalität der Verharmloste und seine Millionen Opfer waren.

          Man kann es für besonders verwerflich halten, ausgerechnet als Deutscher die NS-Diktatur und ihre Verbrechen zu zu relativieren - wird wohl unser Strafrecht auch so sehen. Aber was die Regierungsfähigkeit einer Partei oder einer Politikerin betrifft, kann man schon den Anspruch stellen, dass sie lieber GAR KEINE antidemokratischen Schlächter verharmlosen sollte.

          • @Normalo:

            Erstens: Die Linkspartei verharmlost aktuell weder Mao noch Stalin!

            Zweitens: Die AfD verharmlost aktuell immer noch den Nationalsozialismus.

            Ergo: Der Zentralrat der Juden warnt vor der AfD und nicht vor der Linskpartei.

            Frage: Warum berücksichtigen Sie dies in keiner Weise bei Ihren umfangreichen Ausführungen?

            • @Jonas Goldstein:

              Zu Erstens: Es ging weiter oben auch nicht um die gesamte Linkspartei insgesamt sondern um Teile davon, und MIR ging es darum, dass es bei der Verharmlosung nicht darauf ankommen kann, WO die verharmlosten Taten begangen wurden.

              Zu Zweitens: Stimmt. Das macht nur die Verharmlosung anderer menschnfeindlicher Regime keinen Deut besser.

              Ergo: Rassismus ist nicht das einzige Kriterium, das eine Partei disqualifizieren kann, und eine Warnung des Zentralrats ist daher von Gewicht, ihr Fehlen aber sicher nicht umgekehrt als demokratische Unbedenklichkeitserklärung zu verstehen.

              Antwort auf Ihre Frage: Weil es für meine Aussage ("was die Regierungsfähigkeit einer Partei oder einer Politikerin betrifft, kann man schon den Anspruch stellen, dass sie lieber GAR KEINE antidemokratischen Schlächter verharmlosen sollte.") nicht erheblich war.

              • @Normalo:

                Erstens: Wo verharmlosen denn momentan immer noch Teile der Linskpartei Mao, Stalin oder die DDR? Haben Sie aktuelle Links?



                Vermutlich nicht! Daher erübrigen sich dann Zweitens usw. und Ihre Ausführungen sind überflüssig, da sich die Linkspartei wie auch Grüne an die Menschenrechte halten. Wenn man das Lieferkettengesetz beachtet, dann noch mehr als FDP/CDU/CSU/SPD! Da dieses von diesen Parteien extrem verwässert wurde.

                • @Jonas Goldstein:

                  Also von Gysi habe ich bisher eher das Gegenteil wahrgenommen. Das könnte der Grund sein warum keine Quellen genannt werden.



                  Und zur Regierungsfähigkeit einzelner Parteien: falls sie nicht im Bundestag sitzen wählen sie keine Regierung sondern ein Parlament. Parlamentsfähig ist die Linke sehr wohl, die afd nicht

  • 0G
    05867 (Profil gelöscht)

    Das ehrt Frau Wissler sehr.



    Das ganze rechte, neoliberale Politbetrieb ist sich mal wieder einig.

    • @05867 (Profil gelöscht):

      Genau das habe ich auch gedacht. Und deshalb werden SPD und Grüne nicht mit Die Linke koalieren wollen.

  • Rot-Grün-Rot ist eigentlich das einzige was Sinn ergibt.....die FDP hat bei Rot-Grün absolut nichts verloren

    • @PartyChampignons:

      Dort wo die Grünen wirklich stark sind, zum Beispiel in Baden-Württemberg, dürften die Wähler der Grünen kaum Schnittmenge mit dem Programm der Linkspartei haben.



      Die Grünen aus Berlin sind zwar innerhalb der grünen Partei sehr lautstark, aber die Zahl der Wähler die die Grünen wegen solchen Leuten wählen, dürfte numerisch klein sein.

      Die Grünen sollten sich an ihren Wählern orientieren, das sind oft besser verdienende Akademiker mit Jobs in der Wirtschaft , die haben keine Lust auf links radikale Partei Programme

      • @Paul Rabe:

        "Die Grünen sollten sich an ihren Wählern orientieren, das sind oft besser verdienende Akademiker mit Jobs in der Wirtschaft"

        also diese Aussage würde ich so definitiv nicht unterstreichen....ich kenne genug Leute die Grün wählen (mich selbst mit eingeschlossen) die sich nicht zur Gruppe der besser verdienenden Akademiker mit Job in der Wirtschaft zählen......abgesehen davon sind die Wahlprogramme von Links und Grün garnicht mal so verschieden

  • Die Linke schießt sich mit ihrer Außenpolitik selbst ins Aus. Dies zeigen sowohl die Abstimmungen im Bundestag bezüglich Afghanistan, als auch Mali. Weder die Grünen, noch die SPD werden mit dieser Partei mit dem vorherrschenden Personal ernsthafte Gespräche führen (meiner Meinung nach völlig zu recht).

    • @Gregor von Niebelschütz:

      a) Spielen die Kriegseinsätze der BW nur eine winzige Rolle für die Zukunft des Landes. Daran sollte die Modernisierung nicht scheitern.



      b) Finden SPD und Grüne im Falle einer Abstimmung im Bundestag immer eine Mehrheit für Krieg. Welches Gesetz schreibt vor, dass die Parteien eine Koalition immer gleich abstimmen müssen?



      c) Kann die Linke durchaus UNO Missionen zustimmen. Die anderen Aktionen sind so und so illegal.

    • @Gregor von Niebelschütz:

      Ein Kompromiss wäre: Die Linke bekennt sich zur NATO und die NATO zum Völkerrecht.

      • @Sandor Krasna:

        Präsident Bush hat aber doch gesagt, man hält sich nur an Völkerrecht, wenn es nützlich ist...

      • @Sandor Krasna:

        Nur zu Ihrer Info:



        "Article 1

        The Parties undertake, as set forth in the Charter of the United Nations, to settle any international dispute in which they may be involved by peaceful means in such a manner that international peace and security and justice are not endangered, and to refrain in their international relations from the threat or use of force in any manner inconsistent with the purposes of the United Nations.



        Article 2

        The Parties will contribute toward the further development of peaceful and friendly international relations by strengthening their free institutions, by bringing about a better understanding of the principles upon which these institutions are founded, and by promoting conditions of stability and well-being. They will seek to eliminate conflict in their international economic policies and will encourage economic collaboration between any or all of them."



        Wir warten also auf die Linke.

        • @Pia Mansfeld:

          Absolut. Der Ball liegt jetzt bei der Linken. Hier kann sie bei der NATO lernen. So wie NATO-Mitglieder ja trotz Bekenntnis, regelmäßig das Völkerrecht brechen und Menschenrechte verletzen, könnte die Linke sich zur NATO bekennen und dann doch (vielleicht sogar aus einer Regierung heraus), die Auflösung des Kriegsbündnisses betreiben.

          • @Sandor Krasna:

            Wenn Sie bei so einem ernsten Thema albern sein wollen, nur zu.

  • Wir müssen verhindern, dass die Linkspartei aus dem Parlament fliegt.

    • @nzuli sana:

      bin dabei!

      • @nutzer:

        Ich auch.

      • @nutzer:

        Ich auch!

        • @Littleneo:

          dito

  • Würde mich nicht überraschen, wenn eine von der Linkspartei gestützte Minderheitsregierung entsteht.

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Warum bitte tritt hier die CSU als gleichwertig bzw. überhaupt auf ? Das klingt danach als versuchen diverse staatstragende Medien mit aller Macht der Union zu einer besseren Reichweite zu verhelfen. Die CDU/CSU tut so als wären sie 2 Parteien, aber im Prinzip ist es nur Eine.

    Ich empfinde das mittlerweile als unterschwellige Manipulation. Ebenso die Durchsuchung im Ministerium von Hr. Scholz so kurz vor der Wahl.

    • @83191 (Profil gelöscht):

      Es stünde den Grünen jederzeit frei, z. B. in Baden-Württemberg eine Ausgründung mit Fraktionsgemeinschaft im BT auf die Beine zu stellen. Die autotreuen "Flexitarischen Mülltrennungsmeister" (nur ein Vorschlag, man sehe es mir nach...) hätten auch sicher genug inhaltlichen Abstand zur Rest-Partei, um einen ähnlichen Status wie die CSU zu beanspruchen. Gleichermaßen könnte sich die Hamburer SPD unter ihrem ohnehin längst etablierten Spitznamen ("Die Firma") selbständig machen...

      Es gibt aber wahrscheinlich Gründe, warum das nicht passiert. Und umgekehrt würde auch die CDU sicher gerne auf diese Sonderbehandlung verzichten (und mehr Bayern als Kanzlerkandidaten aufstellen), wenn dafür ihre widerborstige Schwesterpartei einfach nur ein erfolgreicher Landesverband wäre.

    • @83191 (Profil gelöscht):

      Das ist leider schon immer der alte Trick von CDU/CSU. Doppelte Redezeit in Elefantenrunden, doppelt so viel Berichterstattung über Parteitage, -programm, -vorsitz. Und die Medien machen das Spiel mit.

      Ist so ähnlich wie die Doppelmarkenstrategie Mediamarkt/Saturn.

    • @83191 (Profil gelöscht):

      Da sist wirklich eine berechtigte Frage.

    • @83191 (Profil gelöscht):

      ja, das ist wirklich eine berechtigte Frage.