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Debatte um das N-WortWoher kommt diese Obsession?

Satire oder Zitat werden oft als Entschuldigung für die Verwendung des N-Wortes genutzt. Doch warum wollen einige Worte nutzen, die andere verletzen?

Auch mittelmäßige WG-Partys sind keine Rechtfertigung, das N-Wort mitzugrölen Foto: Andreas Grabow/fStop Images/imago

E igentlich wollte ich über Liebe, Dates und Issa Raes Hochzeit schreiben, aber die Obsession nicht-Schwarzer Menschen, das N-Wort zu sagen, zwingt mich mal wieder, aus meiner Liebesblase herauszutreten.

Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, nutzte in einem Interview das rassistische „N-Wort“ und entschuldigte sich daraufhin auf Twitter. Direkt danach gingen die Diskussionen los. Ich als offizielle Vertreterin der Anna Dushimes, die in Berlin wohnen und eine taz Kolumne schreiben, möchte mich nun dazu äußern.

Baerbock wurde viel kritisiert und verteidigt. Ihre Ver­tei­di­ge­r*in­nen sprachen über Kontext und Intention und betonten, dass sie das Wort nur zitiert habe. Ich finde es gut, dass sie sich entschuldigt hat, und finde auch, dass es absolut nicht das Gleiche ist, das Wort beleidigend jemandem entgegenzubrüllen und in einem Gespräch zu „zitieren“.

Die Frage, welche Gespräche ein solches Zitat brauchen, lass ich mal hier so im Raum stehen. Um mal eines unmissverständlich klar zu machen: Ich finde, dass weiße Menschen niemals das Wort nutzen sollten. Weder beim Zitieren noch bei einer mittelmäßigen WG-Party, weil das Lied n****s in Paris von Kanye West und Jay-Z läuft.

Oft die Zähne zusammengebissen

Viele Schwarze Menschen werden das kennen: Kontext, Satire, Zitat werden oft als Entschuldigung für die Verwendung des Wortes genutzt. Jede Schwarze Person, die ich kenne, zuckt zusammen, wenn sie das Wort aus dem Mund nicht-Schwarzer Menschen hört. Egal in welchem Zusammenhang. Ja, Luca auch dein Freund, der das angeblich witzig findet, hat sich entweder irgendwann damit arrangiert, weil er keine Lust hat, „Spielverderber“ zu sein, oder glaubt, dass das der Preis ist, um dazuzugehören.

Wie oft habe ich in der Schule als Elfjährige die Zähne zusammengebissen, wenn im Unterricht das Wort von Leh­re­r*in­nen und Schü­le­r*in­nen verwendet wurde. Weil es in einem Text vorkam oder aus anderen Gründen im Unterricht Thema war. Was wollen denn die Ver­fech­te­r*in­nen des Kontextarguments der elfjährigen Anna erklären, die traurig und wütend nach Hause kam, weil sie das Wort an dem Tag zehnmal gehört hat?

Und wenn ich oder meine Schwestern so beleidigt wurden und es der Vertrauenslehrerin sagten, die daraufhin das Wort ebenfalls mehrmals wiederholte? Dazu empfahl sie uns auch, die Jungs, die uns beleidigt hatten, doch mal Weißbrot zu nennen. Ich glaube inzwischen, dass das Satire war.

Das Wort schmerzt, und jedes Gespräch gepaart mit der Bitte, das nicht mehr zu verwenden, fühlt sich so an, als würden wir immer und immer wieder unsere Menschlichkeit verhandeln. Dabei ist es doch wirklich nicht so kompliziert: Wenn du nicht Schwarz bist, benutzt du das Wort nicht. Was ich gerne verstehen würde: Woher kommt diese Obsession mit dem N-Wort? Warum darauf beharren, ein Wort zu verwenden, das so vielen Menschen weh tut?

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Anna Dushime
Journalistin, Speakerin und freie Kreative. Kolumne: "Bei aller Liebe". Foto: Pako Quijada
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120 Kommentare

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  • "Woher kommt diese Obsession?"

    Die jetzige Debatte hat ihren Ausgangspunkt beim Posting von AnnalenaBaerbock.

  • 6G
    6120 (Profil gelöscht)

    Liebe Frau Dushime, wenn ein Wort zitiert wird, um es z.B. im konkreten Kontext sachlich zu kritisieren, dann kann man das wirklich nicht mit "billige Entschuldigung" geisseln.

    Sie gehen hier m.E. deutlich zu weit. Wollen Sie auch den Wikipedia-Beitrag zu "N..." eliminieren?

    • @6120 (Profil gelöscht):

      Nein, der Wikipedia-Beitrag ist noch da. Hier im diesem Thread hingegen wird das Wort systematisch gelöscht, mit dem Hinweis, "dass wir das Wort in unserem Forum nicht ausgeschrieben lesen wollen".

      Ich kann das Anliegen nachvollziehen. Aber diese Art der Durchsetzung von oben herab verurteile ich.

  • "Die 30jährige Anna ist aber immer noch tief drinnen die 11jährige Anna."

    Das vermute ich auch. Jedoch muss sie dann selbst an ihrem Trauma arbeiten und kann nicht verlangen, dass die Gesellschaft ihretwegen ein Ziterverbot einführt.

    "Ich weiß, dass andere Menschen das N-Wort als verletzend empfinden, also benutze ich es nicht, auch nicht im Streit, damit ich mich nicht an dieses Wort gewöhne."

    Ich benutze das Wort auch nicht, um damit Personen zu bezeichnen. Auch nicht im Streit. Wenn mich aber beispielsweise jemand fragt "was bedeutet eigentlich der Name dieser Rapgruppe N.W.A.?" dann werde ich ihnen auch (zitierend aber wörtlich!) sagen was das "N" in dieser Abkürzung bedeutet und nicht um den heißen Brei herumreden.

    • @Florian K.:

      Bezog sich auf den Kommentar von Schnetzelschwester von heute 30.07.2021 um 09:27.

  • ´Wenn du nicht Schwarz bist, benutzt du das Wort nicht´



    Nein, Regeln müssen für alle gelten.



    Punkt.



    Sonst verlassen wir den linken Grundkonsens und kommen in identitären Diskurshöllen an.



    Vergleicht mal die eindringlichen Originalaussagen der Kapitolpolizisten zum Trump-Sturm mit den zu sitcomhafter Albernheit zurechtgepiepsten Versionen: Ein Zitierverbot ist schierer bigotter Moralpuritanismus.



    Damit es klar ist, ja auch ich finde, dass beide N-Wörter im nicht zitierenden Sprachgebrauch nichts verloren haben.



    Wer sie trotzdem nutzt, reiht sich in die gleiche Art Mensch ein, der von ´Vergewohltätigung´ spricht.



    Auch so ein krankes Wort, das entlarvt, wessen Geistes Kind der Verwender ist.

  • 3G
    39867 (Profil gelöscht)

    Wäre ich die Autorin, würde ich mir einen anderen Freundes- und Bekanntenkreis zulegen. Ich bin 60 Jahre alt und niemand in meiner Nähe benutzt diesen Ausdruck. Selbst meine Mutter mit 90 Jahren hat ihn zumindest in den letzten 30 Jahren nicht mehr benutzt.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @39867 (Profil gelöscht):

      „Wäre ich die Autorin, würde ich mir einen anderen Freundes- und Bekanntenkreis zulegen.“



      Für alle Freund:innen der Marktwirtschaft habe ich da einige günstige Angebote. Mit Umtausch- und Rückgaberecht bei Nichtgefallen.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @39867 (Profil gelöscht):

      Stimme ihnen zu. Auch "N-Wort" , das ich noch viel schlimmer finde, gehört nicht zum Sprachgebrauch meines Umfeldes.



      Höchstens der Dachdecker in Mecklenburg benutzt so etwas.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        "Höchstens der Dachdecker in Mecklenburg benutzt so etwas."

        Falls dem so sein sollte, wäre es nicht das gute Recht dieser Person den eigenen, persönlichen Sprachgebrauch selbst zu wählen, sich also bei soetwas sehr persönlichem von keiner Autorität reinreden zu lassen ?



        Ich denke bei vielen gesellschaftlichen Diskussionen dazu, geht es mehr um Selbstbestimmung und gar nicht um Rassismus.

        • @Paul Rabe:

          Die Person kann diesen ja innerlich monologisieren. Diesen nach außen zu tragen, gerade dann, wenn Mitmenschen zuhören, wäre dann allerdings etwas anderes ...

      • @4813 (Profil gelöscht):

        "Höchstens der Dachdecker in Mecklenburg benutzt so etwas."

        Bezieht sich die Abfälligkeit hier auf den Berufsstand oder die Region? Oder beides?

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Anachronist87:

          Auf einen konkreten Dachdecker

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Dann sollten Sie sowas aus Respekt aber gleich kenntlich machen.



            Denn auf der einen Seite die bloße Nennung von Schlüsselwörtern zu ächten, aber im gleichen Satz einen abwertenden Bezug zu Berufen und Regionen herzustellen wirkt wie ein Doppelstandard.



            Und ich habe die (unbelegte) Theorie, dass dies eine natürliche Konsequenz ist, wenn wir uns aktuell gegenseitig darauf konditionieren, unser kontextuelles Verständnis verkümmern zu lassen, weil wir uns mehr um die Nutzung bestimmter Begriffe sorgen.

            • 4G
              4813 (Profil gelöscht)
              @Anachronist87:

              Sorry ich kann nicht so gut westdeutsch.



              Aber wenn ich darüber nachdenke kenn ich keinen Dachdecker in Mecklenburg, der nicht so redet.



              So Recht?

              • @4813 (Profil gelöscht):

                Sie unterhalten sich wohl mit vielen Dachdeckern über schwarze Menschen.

                Aber ist nervig, wenn andere Personen einem vorwerfen man wäre unhöflich, oder?

  • "Woher kommt diese Obsession?"

    Seit der Debatte um Böhmermann, der für sein Schmähung, in dem er einen Türken Z... nannte, mit dem Grimmepreis geehrt wurde, will sich offenbar niemand mehr vorschreiben lassen, wann er rassistische Begriffe zu unterlassen hat. Die Böhmermann-Debatte hat die Messlatte ganz nach unten gesetzt.

    • @Rudolf Fissner:

      "...will sich offenbar niemand mehr vorschreiben lassen..."



      Es ist eine grundsätzlicher Wesenszug von liberalen Gesellschaften, daß Sprache nicht "vorgeschrieben" wird.



      Das ist auch gut so.

      • @Paul Rabe:

        Ich schreibe nicht von Verboten sondern von dem Zusammenbruch von moralischen Standards.

  • Ich wünsche mir Menschen, die innerlich gefestigt sind und nicht nur gequält zusammenzucken wenn sie beschimpft werden. Die nicht nur auf eine stärkere Staatsmacht oder Moralkeule setzen können, die sie verteidigt. Nein. Die ihre Gefühle und ihren Selbstwert selbst bestimmen. Die ihrem Gegenüber bei Beleidigung Grenzen setzen können, notfalls mit einem gezielten Tritt in die Kronjuwelen. Und dann, aber erst dann mit Unterstützung durch das Recht, nicht beleidigt zu werden. Dann würden sich sexistische und rassistische Beschimpfungen irgendwann wegmendeln. Das wäre mir lieber als Sprachpolitik mit Verboten. Gerade Rücken sind mir lieber.

  • Ich verstehe nicht, was an der Verwendung des N- Worts für mich als weiße Person so wahnsinnig freiheitlich sein soll.

    • @aujau:

      Freiheit ist - zu einem wesentlichen Teil - die OPTION, auch vom konventionell anerkannten, augenscheinlich "einzig richtigen" Weg abzuweichen. Insofern beginnt Freiheit nicht erst da, wo man ihre Spielräume auch faktisch bis ins Letzte nutzt. Freiheitlich ist, dass man diese Spielräume HAT.

      Umgekehrt bedeutet Freiheit nämlich auch Verantwortung - und die Chance, sich ihr zu stellen: Ein bestimmtes, potenziell verletzendes Wort zu sagen oder wegzulassen, ist eine moralische Entscheidung, die eigentlich jeder Mensch auch selbst treffen kann. Diese Entscheidung durch eine Norm zu ersetzen, macht den Menschen nicht besser, der sich dann bloß der Norm fügt, sondern raubt ihm faktisch die Möglichkeit, aus eigener Kraft so gut zu sein zu sein.

      • 9G
        97760 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Diese Norm, " gehe nicht über eine rote Ampel, wennn Kinder in der Nähe sind", ist auch soetwas Feinköstliches. Wir schaffen das.

      • @Normalo:

        Oder aus eigener Kraft so schlecht zu sein.

        • @Ajuga:

          Richtig, das gehört dazu. Ohne diese Wahlmöglichkeit gibt es keine Freiheit, sondern nur eine letztlich fremdbestimmte "Richtigkeit".

          Aber mit dem misantropischen Ansatz, dass der Mensch im Zweifel immer das Schlechte tut (z. B. wenn es ihm kurzfristig nutzt) und das bloß ja von vornherein hoheitlich zu unterbinden ist, landet man ziemlich schnell im Polizeistaat. Und der scheitert regelmäßig daran, dass ethische Entmündigung nicht funktioniert sondern zu immer stärkerer Entkopplung des individuellen Handelns von der Ethik führt. Beispiel Steuerrecht: Je genauer das geregelt ist, umso akzeptierter ist der maximal gemeinschädliche Umgang damit. Solange es keine Hinterziehung ist, ist Steuervermeidung Volkssport. Gleiches gilt im Zweifel für die Sprache: Geht man zu restriktiv damit um, was gesagt werden darf, bleibt es irgendwann beim Lippenbekenntnis und die innere Einstellung löst sich komplett vom ethischen Hintergrund Das - noch - ironische Robbie-Williams-Zitat dazu "Ich würde nie das N-Wort sagen, aber ich denke, dass die Alle klauen." hat hier schon irgendwer gebracht. Da ist viel Wahres und Gefährliches dran.

  • Symptomatisch für die Diskussion und vor allem für die Infantilisierung, welche mit der Tabuisierung von "Pfui-Wörtern" einhergeht, finde ich diesen Satz:

    "Was wollen denn die Ver­fech­te­r*in­nen des Kontextarguments der elfjährigen Anna erklären, die traurig und wütend nach Hause kam, weil sie das Wort an dem Tag zehnmal gehört hat?"

    Darauf kann man ganz kontextsensitiv antworten: Die elfjährige Anna sollte eventuell vor bösen Wörtern geschützt werden. Sie ist ein Kind und daher politisch unmündig und schutzbedürftig.

    Die über 30jährige Journalistin Anna Dushime kann Kontexte verstehen und begreifen, dass eben nicht durch kritisch-zitierenden Gebrauch eines Wortes "über ihre Menschlichkeit verhandelt" wird.

    • @Florian K.:

      Die 30jährige Anna ist aber immer noch tief drinnen die 11jährige Anna.



      Verletzungen, besonders wenn sie immer wieder geschehen, brennen sich tief in die Seele ein. Je jünger der Mensch dabei ist, um so nachhaltiger. Die psychischen Narben kann man nicht wegrationalisieren, die sind da und brechen bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit wieder auf. Man ist für den Rest seines Lebens in bestimmten Situationen ziemlich dünnhäutig, Für Außenstehende, die nicht wissen, wie sich lebenslange Kränkung oder auch einmalige schwere Traumatisierung anfühlt, erscheint es dann oft so, als würde der/diejenige überreagieren. Aber das ist dann oft der letzte Funken an der Zündschnur.

      Ich weiß, dass andere Menschen das N-Wort als verletzend empfinden, also benutze ich es nicht, auch nicht im Streit, damit ich mich nicht an dieses Wort gewöhne.



      Zum Beleidigen in eskalierenden Konfliktsituation gibt es genügend nicht-rassistische und nicht-sexistische Schimpfwörter von Arsch bis Zecke, die man sich als Standardbeschimpfungen antrainieren kann ;-)

      • @Schnetzelschwester:

        "Die 30jährige Anna ist aber immer noch tief drinnen die 11jährige Anna."

        Das mag sein, aber dann liegt es in der Verantwortung ihres erwachsenen Teils, ihr klar zu machen dass die bloße Nennung des Wortes in einem klärenden Kontext keine Abwertung an sie bedeutet.



        Es geht nicht darum, dass jeder das Recht haben sollte sie mit diesem Wort anzusprechen, doch es kann auch nicht die Pflicht jedes anderen Menschen sein, sicherzustellen dass sie das Wort niemals hört.



        Aber dass es nur wenig Anlässe gibt, das Wort überhaupt zu gebrauchen, da sind sich wohl die meisten einig. Und es gäbe noch weniger, wenn nicht wiederholt Leute äußern würden dass man das Wort nicht nennen soll.

    • @Florian K.:

      Danke.

    • @Florian K.:

      Kluger Beitrag.

  • Darüber, wie einzelne Begriffe im Kontext zu sehen sind, wann und ob sie überhaupt nicht gehen haben sich ja nun genug Leute geäußert.

    Was hier mittlerweile völlig untergeht, ist dass wohl kaum jemand hier ernsthaft der Meinung sein dürfte, dass Baerbock in irgendeiner Weise des Rassismus verdächtig ist, dass das besagte Wort in ihrem alltäglichen Sprachgebrauch Verwendung findet bzw. ihr solche Begriffe im Alltag irgendwie bedenkenlos rausrutschen.

    Was bleibt ist eine eigentlich sehr durchschaubare Schmutzkampagne, die die rechte Presse an den Haaren durch den Wahlkampfkakao zieht. Teilweise von Leuten geführt, die im Gegensatrz zur Grünen Kandidatin eher wenig mit diskriminierungsfreier Sprache am Hut haben.

    Und deshalb halte ichs für schwierig, gerade diese -schon aus dem Zusammenhang gerissene Aussage- als Aufhänger für eine Diskussion über rassistische Sprache zu nutzen.

    Wer dieses Beispiel zu hoch hängt, geht Springer und Co. auf den Leim. Unter den Laschets, Söders oder Lindners werden diskriminierende Begriffe wohl kaum aus dem Sprachgebrauch verschwinden.

    • @Deep South:

      Die Grünen haben es sich selbst zuzuschreiben, denn diesen überzogenen Anspruch, eine untadelige politische Einstellung auch stets in höchster Präzision sprachlich umzusetzen (und widrigenfalls das Recht zu verwirken, sich dieser untadeligen Einstellung rühmen zu dürfen), haben sie mehr oder minder erfunden. Also ist es vor allem ihnen zuzuschreiben, dass Baerbock jetzt gnadenlos daran gemessen wird, wie sie spricht und nicht wie sie - sonst - erkennbar denkt.

      Es ist natürlich weder menschenfreundlich noch konsequent von Jemandem, der diese Forderung für sich selbst nicht aufstellt oder lebt, wenn er jetzt tiefste Entrüstung ob des Faux-Pas markiert. Aber unfair ist die Kritik an sich nicht. Denn ja, das ist die Agenda für die Baerbock antritt, und wenn sie der selbst nicht gerecht werden kann, sagt das entweder eine Menge über sie ODER über die Agenda aus.

      • @Normalo:

        Ja klar, da ist definitiv was dran. Das ist schon ein wenig die eigene Medizin. Obwohl ich die Sprechpolizei persönlich eher aus ganz tief linken Kreisen kenne.

        Aber gerade weil ich kein Feund solcher überzeichneter Entrüstungsdebatten bin und weil ich den Kontext einer Äußerung durchaus als wichtig empfinde, find ichs fragwürdig, kurz vor einer Wahl so einen Fall zur Generaldebatte zu machen.

        Aber ja, klar kann man sich diebisch über so eine Posse freuen, nur freut man sich eben dann auch mit denen, die das Wort des Anstoßes für normales Alltagsvokabular halten.

        Rechte und Konservative kriegen das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

    • @Deep South:

      Zustimmung. Ein leider typisch linkes Problem, dass eigene Kandidaten bei den kleinsten Abweichungen vernichtend kritisiert werden. Die rechten Kandidaten schließen die Reihen, egal, welche Frechheit sich gezeigt hat l. Ein Grund für die Erfolge der Rechten.

      • @flipmar:

        Ebenso Zustimmung. Selbstzerfleischung scheint dem "linken Lager" immanent zu sein. Und weil das Glas wirklich immer halb leer ist, wirds am Ende nie was Ganzes.

  • Das N-Wort ist bekanntermaßen für alle Zeiten kontaminiert und taugt nicht zur Bezeichnung von Menschen, ebenso wenig wie das Z-Wort übrigens. In früheren Zeiten wurden beide Termini ebenso bekanntermaßen gewohnheitsmäßig und auch im ernsthaften Diskurs benutzt. Und so kann es sich ergeben, dass dann und wann mal im ernsthaften Diskurs, mündlich oder schriftlich, aus Texten zitiert wird, die besagte Bezeichnungen enthalten. Menschen, die es betrifft, dürften in der Lage sein, einzuordnen, ob es sich um die Verwendung des Zitats sinnvoll ist oder ein Vorwand für eine billige Provokation. Im ersteren Fall dürfte es keinen großen Unterschied machen, ob die N- oder Z-Worte ausgeschrieben/gesprochen oder ge*t oder gebleept werden.

  • 1G
    14390 (Profil gelöscht)

    „Ich finde, dass weiße Menschen niemals das Wort nutzen sollten.“

    Ich lehne mich dann mal weit aus dem Fenster:

    Und ich als Angehöriger der autochthonen Bevölkerung finde, daß Menschen, die nicht zur autochthonen Bevölkerung gehören, mir nicht vorzuschreiben haben, welche Worte meiner Muttersprache ich benutze.

    Und zur ganzen Diskussion um „Das Wort, das nicht genannt werden darf“ fällt mir nur noch eines ein:

    „Jehova! Jehova!“

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @14390 (Profil gelöscht):

      Na dann gehören sie halt zur unhöflichen Hälfte der Menschheit.



      Weiter so.



      Aber - wer Liebe will muss höflich sein.

    • @14390 (Profil gelöscht):

      schwarze menschen sind alo nicht autochthon in deutschland?

      • 1G
        14390 (Profil gelöscht)
        @Gizmo:

        Die Autorin jedenfalls gehört, wenn man sich ihre Biographie ansieht, nach keiner mir bekannten Definition zur autochthonen Bevölkerung.

      • @Gizmo:

        Berechtigte Frage…

  • Deshalb funktioniert eine bunte Gesellschaft nunmal nicht

  • „Jede Schwarze Person, die ich kenne, zuckt zusammen, wenn sie das Wort aus dem Mund nicht-Schwarzer Menschen hört.“



    Wenn eine Schwarze Person also Radio hört und das sogenannt „N-Wort“ fällt, muss zunächst gegoogelt werden welcher Ethnie der Interpret angehört?



    Sollte es sich um einen Schwarzen Interpreten handeln, stört es nicht? Sollte sich später herausstellen, dass bei der ersten Recherche übersehen wurde, dass der Schwarze Interpret durch einen weißen Background-Sänger unterstütz wurde, zucken die Schwarze Personen rückwirkend zusammen?

  • "Ich finde, dass weiße Menschen niemals das Wort nutzen sollten."

    Okay. Dann bitte ich aber auch, auf Begriffe wie "Kartoffel" oder "Alman" zu verzichten. Die kränken mich tatsächlich auch.

    Es gibt gute Gründe, warum man türkischstämmige Menschen nicht mehr mit Kümmel oder Knoblauch in Verbindung bringt.

  • Was sagt eigentlich der Besitzer des Restaurants „Zum Mohrenkopf“ in Kiel zu dieser Diskussion?



    Man sollte ihn mal zum Thema Rassismus interviewen und das hier einstellen.

  • Rassisten sind durchaus flexibel. Sie können die korrekten Bezeichnungen ironisch in abwertender Absicht verwenden. Das passiert schon lange, z.B. mit der gut gemeinten Feststellung, das Geflüchtete die Kultur bereichern. Die hämischen Kommentare lauten dann z.B. : "Messerangriff in Berlin, es war mal wieder ein Kulturbereicherer.". Wessen Einstellung menschenfreundlich ist, braucht keine Liste mit Tabu -Wörtern.

    • @AlterNaiver:

      Das Spiel beherrschen alle. Ich sag nur "Besorgter Bürger".

  • Ich sehe es völlig ein, dass das Wort unter keinen Umständen benutztr werden sollte, um Schwarze so zu bezeichnen und auch in davon abgeleiteten Begriffen vermieden werden sollte.



    Aber wenn man das ganz klar in dem Kontext der Diskussion von Rassismus verwendet, ist es notwendig, solche Worte nutzen zu dürfen. Wie soll ich über Homophobie reden, ohne den Wortgebrauch auf dem Schulhof zu erwähnen? Wie über Antisemitismus, ohne die entmenschlichende Sprache der Nazis zu thematisieren? Wie über Fremdenfeindlichkeit heute, ohne das framong der Begriffe wie "Asylantenflut" oder "Rapefugee" zu erläutern?

    • @flipmar:

      Das Problem an der Sache ist, dass die Zielgruppe das Wort ohnehin (in aller Regel) nicht benutzt. Und die Leute, die das Wort benutzen, scheren sich eh nicht um diese Art Regeln.

    • @flipmar:

      Die Autorin hat es in ihrem Text doch gerade gezeigt, wie man darüber schreibt, ohne es zu nennen.

      • @drafi:

        Aber was bringt das?

        Ich kann doch "N-Wort" oder "n****s" gar nicht schreiben oder lesen, ohne die ausgeschriebene Form wenigstens zu denken. Im Gegenteil verbringe ich sogar noch mehr bewusste Denkzeit damit (z. B. mit der Frage, ob da jetzt in "n****s" die vier Sternchen für fünf ausgelassene Buchstaben stehen oder die Autorin die slangige Verkürzung des "er" auf "a" mitverarbeitet hat...). wie verhindert das Schmerz oder verdrängt die negativen Vorurteile, die mit diesen Worten verbunden sind?

        Letzlich baut man doch mit diesen Tabus einen regelrechten (Schand-)Altar für diese Worte. Um den müssen Alle in gebührendem Abstand herumgehen und vernehmbar die Nase rümpfen, aber übersehen dürfen sie ihn auf jeden Fall nicht. Wenn das Ziel ein unverkramptes Miteinander sein soll, ist das aus meiner Sicht eher ein Hemmschuh.

        Mich erinnern diese sakrosankten Formalien im Umgang mit der (Erb-)Sünde immer an die Beschreibungen der großspurigen Pharisäer im Neuen Testament. Zu denen wollte ich nie gehören, und als den Ofern von Sünden in irgendeiner Form hilfreich habe ich sie auch nie erlebt.

  • Das Hauptargument ist nach wie vor: Warum kann man das Wort nicht einfach ungesagt lassen? Was geht wem ab, wenn er es nicht mehr sagt? Warum überhaupt noch abwägen nach Kontext, Lexikon, Zitat...? Einfach sein lassen. Ganz einfach. Fertig.

    • @Tom Farmer:

      Weil die vollsträndige Tabuisierung eines Wortes das Wort unnötig aufwertet.

      Weil Tabuisierungen eine politische Kultur des "um den heißen Brei redens" begünstigen.

      Weil Zitate auch und gerade von problematischen Aussagen für offene Diskurse notwendig sind.

      Weil keine Interessengruppe der Gesamtgesellschaft vorschreiben kann, wie sie zu sprechen hat.

      Weil politisches Sprechen sich nicht an den Befindlichkeiten lautstark auftretender pressure groups ausrichten sollte.

      • @Florian K.:

        "Weil Zitate auch und gerade von problematischen Aussagen für offene Diskurse notwendig sind."



        Ist das so? Muss man tatsächlich erst sämtliche Ausgaben des Stürmers in Zitatform wiedergekäut haben um Antisemitismus und die Vernichtung der europäischen Juden bewerten zu können? Muss man sich tatsächlich rassistischer Sprache bedienen um zu der Einsicht gelangen zu können, dass Rassismus falsch ist?



        "Weil keine Interessengruppe der Gesamtgesellschaft vorschreiben kann, wie sie zu sprechen hat."



        Als ob es dabei um die Durchsetzung irgendeiner Agenda ginge. Das einzige Intresse dieser Gruppen besteht darin nicht permanent und systematisch diskriminiert zu werden. Wer auch nur einen minimalen Fuken Anstand besitzt sollte in der Lage sein auf ein solch selbstverständliches Anliegen Rücksicht zu nehmen. Wenn die Möglichkeit andere Menschen oder Gruppen abzuwerten und auszugrenzen zu einem Ausdruck von Liberalität wird ist die Gesellschaft auf einem Weg an dessen Ende es auch um die Freiheit nicht mehr gut bestellt sein wird.

        • @Ingo Bernable:

          "Muss man tatsächlich erst sämtliche Ausgaben des Stürmers in Zitatform wiedergekäut haben um Antisemitismus und die Vernichtung der europäischen Juden bewerten zu können?"

          Nein, aber um den Stürmer selbst bewerten zu können, ist eine Auseinandersetzung mit seinem Inhalten schon hilfreich, oder? Genau darum ging es doch. Baerbock hat nicht die Frage behandelt ob Rassismus ok ist, sondern ob ihm in bestimmten - faktisch zitierbaren aber heutzutage offenbar nicht mehr zitierfähigen - Veröffentlichungen ausreichend sensibel begegnet wird.

        • @Ingo Bernable:

          Zitat: „Muss man sich tatsächlich rassistischer Sprache bedienen um zu der Einsicht gelangen zu können, dass Rassismus falsch ist?“

          Wenn man beispielsweise das Parteiprogramm der AfD kritisieren will, wird man es wohl oder übel auch in Teilen zitieren müssen. Dadurch „reproduziert“ man es nicht.

          Zitat: „Als ob es dabei um die Durchsetzung irgendeiner Agenda ginge. Das einzige Intresse dieser Gruppen besteht darin nicht permanent und systematisch diskriminiert zu werden.“

          Falsch. Hinter den politischen Strömungen der „Critical Whiteness“ und des „Postkolonialismus“ stehen sowohl eine politische Theorie, als auch eine Agenda.

          Zitat: „Wenn die Möglichkeit andere Menschen oder Gruppen abzuwerten und auszugrenzen zu einem Ausdruck von Liberalität wird ist die Gesellschaft auf einem Weg an dessen Ende es auch um die Freiheit nicht mehr gut bestellt sein wird.“

          Wer ein diskriminierendes Wort lediglich zitiert und nicht selbst in Bezug auf andere Menschen gebraucht, diskriminiert niemanden.

          • @Florian K.:

            "Wer ein diskriminierendes Wort lediglich zitiert und nicht selbst in Bezug auf andere Menschen gebraucht, diskriminiert niemanden."



            Faktisch gibt es aber Menschen die sich dadurch diskriminiert sehen. Dass sie sich die Definitionshoheit darüber anmaßen wer sich von was herabgewürdigt sehen darf und wovon nicht ist eben auch ein recht klarer Indikator dafür wie Macht und Privilegien verteilt sind.

            • @Ingo Bernable:

              Ich muss Dir insoweit Recht geben, dass ich nicht die Definitionshoheit darüber habe, welche Sprache als diskriminierend gilt. Erst recht habe ich nicht die Definitionshoheit darüber, was man in Deutschland sagen darf.

              Die Definitionshoheit darüber hat aber auch nicht eine lautstark auftretende Betroffenengruppe, eine taz-Autorin oder der Fachbereich „Postcolonial Studies“ der Freien Universität Hintertupfing.

              Die Definitionshoheit darüber hat unser Rechtsstaat, der durch seine Rechtsprechung klar definiert, welche Aussagen als volksverhetzend und beleidigend gelten und die entsprechenden Tatbestände ahndet. Dazu, dass ein kritisch-zitierender Gebrauch nicht als Diskriminierung gilt, gibt es Urteile. Zumindest was die juristische Seite einer Diskriminierung betrifft, dürfte damit alles klar sein.

              Was die gesellschaftlich-moralische Seite betrifft, halte ich es auch für verfehlt, dass die vermeintlich oder tatsächlich Betroffenen der Gesellschaft ihre Definition aufdiktieren können. Vielmehr sollte die Definition hier überhaupt nicht über Definitionsmacht, sondern vielmehr im Rahmen eines deliberativen Prozesses geschaffen werden. Dies geht aber nur durch einen freien Diskurs und für diesen ist das lautstarke Durchsetzen von Tabuforderungen nicht hilfreich.

              • @Florian K.:

                Wenn sich aber Menschen zu Wort melden und erklären, dass bestimmte Begriffe sie massiv verletzen ist das doch gerade Teil eines Deliberationsprozesses und eben nicht "das lautstarke Durchsetzen von Tabuforderungen". Allein schon deshalb weil eine solche Durchsetzung, wie man uA hier gerade mal wieder sehr gut sieht, überhaupt nicht möglich ist. Die Inkohärenz liegt hier mE klar auf Seiten jener die einen verletzenden und rassistischen Sprachgebrauch als angebliche Meinungsfreiheit verteidigen, es aber selbst kein Stück aushalten sich sagen zu lassen welche Meinung andere von einem derartigen Verhalten haben.

                • @Ingo Bernable:

                  Du sprichst mir aus der Seele, danke! Als ob sich die breite Masse für alte Literatur und die Feinheiten und Varianten von Zitierweisen interessieren würde. Täte sie das, wüsste sie auch, dass sie von dem Wort selbst besessen ist: Keine Auseinandersetzung mit alten Texten erfordert dieses Wort als direktes Zitat. Es geht immer anders, falls man das will. Und die Veränderung z. B. von Kinderliteratur ist Alltag. Es gibt unzählige Texte, die ständig verändert wurden, ohne dass das jemand aus der Szene der sensiblen Kulturretter*innen je bemerken würde. Michael Endes literarische Leistung bspw. bricht durch eine geänderte Vokabel nicht zusammen. Es sei denn, man ist von genau dem besagten Wort: besessen. Ich verstehe die Wut der Betroffenen angesichts dieses unglaublichen Geredes, das jedes einzelne Mal ausbricht, wenn jemand aus der Deckung kommt und fast schon darum fleht, diesen Verbalsadismus zu unterlassen. Ich bleibe dabei: Aus irgendeinem bizarren Kulturverständnis heraus muss eine Gruppe Deutscher dieses Wort irgendwie bewahren wie Gollum seinen Schatz, weil sie offenbar fürchtet, anderenfalls übernähme eine dunkle Macht das schöne Abendland. Schmerz und die lebenslange Furcht, im nächsten Moment wieder vollkommen unnötig entwertet und tief verletzt zu werden? Egal. Der höhere Wert liegt ganz offensichtlich ganz woanders. Traurig.

                • @Ingo Bernable:

                  Ich kann es verstehen, dass sich Leute durch das Wort verletzt fühlen und ich gebrauche dieses Wort selbst auch niemals um eine Person zu bezeichnen.

                  Eine absolute Tabuisierung konterkariert aber jeden deliberativen Prozess, ebenso wie eine Argumentation, die alleine auf die eigene Gefühlslage ("es verletzt mich immer") abstellt. Über Gefühle kann man nämlich schlecht diskutieren. Daher ist die Gesellschaft gut daran beraten, ihre Entscheidungen über die Bewertung von vermeintlichen oder echten Diskriminierungsverhältnissen von materieller Realität und nicht von Gefühlslagen Einzelner abhängig zu machen.

                  Dass die Versuche es durchzusetzen durchaus dazu geeignet sind, den Ruf von Menschen zu zerstören oder Menschen unter Druck zu setzen, sieht man nun am Beispiel Baerbock, die ja objektiv niemanden mit diesem Wort bezeichnet hat, sondern es nur zitierend erwähnte.

      • @Florian K.:

        Gehts eine Nummer kleiner? Ich habe alles das nicht geschrieben was Sie mir da unterstellen. Es einfach nicht mehr sagen; sozusagen ein Aufruf, das war mein Hinweis, weil das niemandem weh tut.



        Mit verkopften Gegenargumenten Scheiße am köcheln halten? Mein Gott, wenn 0,001 % der Bevölkerung mal Lust haben ein Seminar zu belegen zum Thema "beleidigende alte Wortbegriffe", dann sollen sie das N-wort diskutieren bis zum Umfallen. Ist mir egal.



        Es geht hier aber um was ganz anderes: Das wahre Leben. Und da gilt für mich das was ich geschrieben habe. Wenn Sie das als Tabuisierung oder Vorschrift verstehen, dass "INteressengruppen" einer Gesamtgesellschaft etwas vorschreiben... ich glaub da haben Sie was nicht verstanden.



        Fehlen IHnen eigentlich auch die Wörter aus dem Mittelalter, weil die keiner mehr sagt: Hernach gute Atzung. In diesem Sinne: Mahlzeit!

        • @Tom Farmer:

          "Hernach gute Atzung" Schön! Sollte man wiederbeleben.

        • @Tom Farmer:

          Im Übrigen habe ich Dir nicht unterstellt, irgendwas geschrieben zu haben, sondern lediglich die von Dir aufgeworfenen Fragen beantwortet.

          Die Fragen lauteten:



          "Warum kann man das Wort nicht einfach ungesagt lassen? Was geht wem ab, wenn er es nicht mehr sagt? Warum überhaupt noch abwägen nach Kontext, Lexikon, Zitat...?"

          Kurzgefasst: Weil es um Grundsätzliches geht. Und zwar darum, ob sich politisches Sprechen lautstark formulierten Befindlichkeiten unterwerfen muss. Meines Erachtens nach nicht.

          Niemanden zu diskriminieren ist aus meiner Sicht ein Gebot des Anstands (und auch ein rechtliches Gebot). Niemanden mit den eigenen Worten zu verletzen ist kein Gebot des Anstandes. Beides ist auch nicht gleichzusetzen.

        • @Tom Farmer:

          Mir fehlen nicht mittelalterliche Wörter.

          Was mir vor allem fehlt, ist eine politische Kultur, in der eine Politikerin nicht öffentlich an die Wand genagelt wird, weil sie ein diskriminierendes Wort in einem kritisch zitierenden Sinne gebraucht hat.

          Was mir fehlt, ist eine politische Kultur, in der nicht eine aufgepeitschte Gruppe professionell beleidigter Aktivisten "Skandal" schreit und rausrennt, weil ein linker Journalist eine Rede von Martin Luther King einschließlich des besagten Wortes zitiert.

          Zu letztgenanntem Fall verweise ich auf diesen Artikel aus der taz:



          taz.de/Kolumne-Besser/!5068913/

          • @Florian K.:

            Danke für deine Beiträge hier im Thread. Ich sehe sie als mit die klarsten Argumente in der gesamten Diskussion hier.

            • @V. Ohneland:

              Ich sehe das leider genau andersrum: Seine Beiträge bestätigen Frau Dushime....eine Obsession nämlich .... etwas zu verteidigen...wo es nix zu verteidigen gibt.

          • @Florian K.:

            Ich habe mir die verlinkte Kolumne (aus dem Jahr 2013) und auch den Mitschnitt der Diskussion, auf die sich die Kolumne bezieht, angehört ... und bin, nach anfänglicher Zustimmung zu des Autors Aussagen, dann doch ins Grübeln gekommen. In der taz-Lab Diskussion wird häufig das N-Wort zitiert mit der Argumentation, die sich auch hier aktuell findet. Fakt ist, dass es Menschen gibt, die dieses Wort extrem verletzend finden. Wären die Verteidiger der Zitation des N-Wortes ebenso liberal, wenn in einer Diskussion über Sexismus oder Frauenfeindlichkeit die Leute auf dem Podium ständig aus Literatur zitieren würden, in denen Frauen als F...en bezeichnet werden? Ich glaube nicht!

            • @Plewka Jürgen:

              1. Kontextsensitives Betrachten eines Zitates bedeutet natürlich auch, dass man missbräuchliches Zitieren erkennt und entsprechend behandelt. Wenn jemand das Zitieren nur als Freifahrtsschein nutzt um dauernd das N-Wort rauszuhauen, fällt das auch für mich nicht unter die Zitierfreiheit. In Baerbocks Fall war das aber ganz erkennbar nicht so. Und auch nicht in dem zitierten Fall von Deniz Yücel.

              2. Was das frauenfeindliche F-Wort betrifft, finde ich es auch wichtig und notwendig, dieses in manchen Fällen zu zitieren, beispielsweise wenn es in einer Diskussion um frauenfeindliche Deutschrap-Texte geht und man Beispiele anführen will. Ich denke da zum Beispiel an die Fernsehdiskussion von Alice Schwarzer mit dem Rapper Orgi. Da war es zum Verständnis schon notwendig, dass sie einen Text von ihm wörtlich zitiert hat.

      • @Florian K.:

        Entweder man wird für bestimmte Aussagen oder Zitate subtil oder offen sanktioniert.

        Oder man hat Meinungsfreiheit.

  • Im kritischen zitierenden Kontext kann jedes Wort gebraucht werden.



    Das gilt selbst für die von den Nazis geschaffenen Wortmonstrositäten wie "Rassenschande", "Endlösung" oder "Untermensch".

    Wer Schwarzen Menschen unterstellt, dass sie allesamt reflexhaft von dem Wort [N-Wort] (welches ich hier bewusst ausschreibe, aber in Anführungszeichen setze) getriggert würden und nicht in der Lage wären den Kontext zu begreifen in dem das Wort auftaucht, argumentiert rassistisch.

     

    Kommentar bearbeitet. Bitte respektieren Sie, dass wir das Wort in unserem Forum nicht ausgeschrieben lesen möchten. Viele Grüße, die Moderation

    • @Florian K.:

      @ taz-Moderation mit Bezug auf die (reichlich spät erfolgte) Zensur des betreffenden Wortes.

      Wäre es jetzt nicht noch konsequent, die anderen drei im Text in Anführungszeichen stehenden bösen Wörter wegzuzensieren, damit überhaupt niemand mehr versteht worum es geht?^^

  • Ich bewundere die Schwulenbewegung. Ich kann mich noch gut erinnern, wie in meiner Jugend das Wort "schwul" nur kichernd hinter vorgehaltener Hand ausgesprochen wurde. Schon das Wort war ganz, ganz fies. Dasselbe fand in den USA statt, gay war pfui. Doch dann haben die Schwulen die Geschichte umgedreht, einer sagte gar "Ich bin schwul und das ist gut so". Von Beleidigung keine Spur. Ich bin stolz, dass die Schwulen sich nicht in die Opferrolle zurückziehen, sondern in die Offensive gehen.

    • @Stechpalme:

      So sieht's aus.

  • *Was ich gerne verstehen würde: Woher kommt diese Obsession mit dem N-Wort?*

    Es gibt diese Obsession. Man merkt sofort, dass ich als Weißer etwas verwundert bin, dass es sie gibt. Sicherlich werden sich manche jetzt zu Recht darüber wundern, dass ich über das Bestehen dieser Obsession verwundert bin. Bei mir (in den 1950er Jahren geboren) ist da sofort die Frage, ob ich „Großväterchen“ eine Entwicklung in der Gesellschaft nicht (mehr) mitbekommen habe und, in welcher Blase der BRD ich in Kindheit u. Jugend eigentlich aufgewachsen bin? Es gab Rassismus u. rassistische Äußerungen. Das N–Wort war in Zeitungen zu lesen u. wurde im neuen Medium Fernsehen wohl auch gebraucht. Ich bin nicht in einem „aufgeklärten Philosophenelternhaus“ aufgewachsen. Kleinbürgerliches Elternhaus, zuerst die neunjährige Hauptschule, wo es nicht gerade zimperlich zu ging. Meine Lehrerinnen u. Lehrer waren keine Nazis, konservativ, manchmal „deutsch-national“. Wir lernten die Grenzen Deutschlands von 1937. Ein Lehrer auf der Handelsschule hasste die Nazis, war fast wörtlich leichenblass, wenn er „vom Krieg“ erzählte, mochte die Kommunisten gar nicht und sah auf den Vietnamkrieg. Die Vietkong waren der kommunistische Feind aber als Gegner von ihm hoch respektiert. Weil die nämlich anders als die aufgerüsteten Amerikaner auf Schuhsohlen aus Autoreifen durch den Dschungel liefen. Es gab Jim Knopf und wir sahen noch in der Hauptschule Filme von der Befreiung der Konzentrationslager. Mit Ironie: Alles ganz „normal“ für die BRD der 1960er Jahre. Normal: Man zeigte einen Mangel an Anstand, wenn man das N-Wort gebrauchte. Das war kein formales Gebot einer Rohrstockpädagogik. Was dieser Anstand auf sich hatte, das wurde erklärt. Man begriff das. Und man verhielt sich so. Alles soll u. kann keine Ausrede sein.



    Wo kommt die Obsession her? Nur von den „Björn Höckes“, der in seinem Buch zeigt, wie man aus Schöngeisterei mit neuen Worten alten Nationalsozialismus braut?

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

  • "Wenn du nicht Schwarz bist, benutzt du das Wort nicht."



    Klar.



    "Das Wort schmerzt"



    Verständlich.



    Das Problem ist, dass wir uns mit Schmerz, immer wieder Bitten, immer wieder Aufklären abhängig machen von Leuten, die sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit einen Dreck um uns (und andere) scheren. Weil wir Erwartungen auf sie richten, dass sie am Ende doch einsehen, dass sie ihr Verhalten ändern mögen.



    Ist es nicht besser, unsere Kraft und Aufmerksamkeit jenen zu schenken, die empfänglich sind, die zuhören, die sich Gedanken machen?



    In Anlehung an Max Planck könnte man sagen, dass Wahrheiten und Werte sich nicht durchzusetzen, indem "ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern dadurch, dass die Gegner allmählich aussterben und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist".



    Obsessive N-Wort-Verteidiger sind maximal uninteressant, energetische schwarze Löcher. Je weniger Kraft und Zeit an sie verschwendet wird, umso mehr ist übrig für die Erschaffung einer neuen gerechteren Welt.

  • "Was den Tipp der Lehrerin anbetrifft: Das Problem dabei ist, dass er die Verantwortung für die Überwindung des Rassismus den von ihm Benachteiligten zuweist. Das ist wie wenn Sie einer vergewaltigten Frau sagen: "Selber schuld; warum hast du dich denn nicht gewehrt?"

    Das ist in Machtverhältnissen halt nicht so einfach. Und bei Rassismus geht es eben nicht einfach um bestimmte Worte, sondern um Macht.

    Genau deshalb ist es so wichtig, die Sensibilitäten von Personen of Color genauso wichtig zu nehmen wie die von Weißen. Warum sollten nur die Benachteiligten Rücksicht nehmen müssen?"

    Vollkommen d'accord.



    Ich möchte meinen obigen Kommentar auch nicht so verstanden wissen, dass man/frau sich nicht so anstellen möge.



    Mit ging es keineswegs darum direkte Beleidigungen cool zu überhören. Selbstverständlich trägt der Aggressor hier die 100% Verantwortung.

    Mit ging es bei meinem Kommentar um die Zensur bei Zitaten, die ich für übertrieben halte und die gesellschaftliche Polarisierung nur noch weiter verstärken wird.



    Dass Leute plötzlich meinen das (vermeintlich nettere mit einem g) N-Wort aus purer Reaktanz nutzen zu müssen, ist nämlich seit dem von Sarrazin eingeleiteten Rechtsruck zu beobachten. Vorher sagte man Schwarze/Schwarzer und nur die allerletzten Deppen nutzen das N-Wort um zu provozieren. Heute ist aber ein Phänomen das zunehmend in die Mitte dringt. Und das fängt beim F-Wort schon an. Es sei denn die People of Color (gibt es DIE People pf Color?) haben kein Problem damit.

  • Obsession, hm, ich weiß nicht.



    Dass es ungehörig ist, Menschen mit diesem Wort zu bezeichnen oder gar damit anzureden, darüber besteht inzwischen, behaupte ich mal vorsichtig optimistisch, gesellschaftlicher Konsens - Rechstradikale, Rassisten und manche Hinterwäldler ausgenommen.

    Bei der jetzigen Diskussion geht es allerdings darum, dass die bloße Aussprache des Wortes, der bloße Anblick, ganz unabhängig vom Kontext unzumutbar sei. Das ist eine andere Ebene. Wenn manche Leute darauf mit Unverständnis oder gar Abwehr reagieren, hat das nicht unbedingt mit einer Obsession zu tun, das Wort unbedingt benutzen zu wollen - eher mit Zweifeln an dem dahinterstehenden Verständnis von Sprache und an der daraus folgenden Sprachpolitik.

    Dennoch, wenn es wahr ist, dass der bloße Anblick oder das bloße Hören eines Wortes, völlig kontextunabhängig, Menschen traumatisieren kann, dann muss man das wohl akzeptieren. Die Konsequenz wäre dann allerdings, es auch aus Wörterbüchern und Lexika zu entfernen. Ich wüsste kein Argument, warum es dann ausgerechnet in diesem Kontext gerechtfertigt sein sollte.

  • Diese Obsession, einen für Schwarze Menschen beleidigenden und herabwürdigenden Begriff zu verwenden, gibt es auch in einem ganz anderen Zusammenhang: Wenn thematisch völlig unbeleckte Leute sich lautstark und häufig über Judentum und/oder Israel verbreiten, obwohl beides ihre Lebenswirklichkeit überhaupt nicht berührt (nicht gemeint sind hier ausgewiesene Nazis oder Antisemit:innen, sondern "ganz normale" Menschen, die sich dadurch immer und unfehlbar zum Obst machen).



    Warum das so ist, dürfte ein dankbares Forschungsfeld für Psycholog:innen und Soziolog:innen sein, laienhaft könnte man die Lust am Tabubruch annehmen.

    • @Anne Pipenbrinck:

      Da ist was dran.

      Bei den Antisemiten verhält sich die Sache meiner Meinung etwas anders als bei den Rassisten.

      Rassisten hassen Menschen, die sie als minderwertig definieren und sie wollen sie nicht hier haben.

      Antisemiten pflegen dagegen eine Weltanschauung, mit der sie sich alles erklären. Die Misere ihres eigenen Lebens, den Kapitalismus, vor allem die abstrakte Sphäre und früher auch den Kommunismus.

      Deswegen muss es irgendwann raus, weil es ihre Wahrheit ist.

      • @Jim Hawkins:

        Und ich dachte bisher immer, Rassismus sei der Oberbegriff (für eine verabscheuungswürdige Haltung), Antisemitismus eine spezielle Form von Rassismus, die sich eben gegen Juden richtet.

  • "Das Wort schmerzt, und jedes Gespräch gepaart mit der Bitte, das nicht mehr zu verwenden, fühlt sich so an, als würden wir immer und immer wieder unsere Menschlichkeit verhandeln."

    Das ist doch der Punkt.

    Und wer darüber verhandeln möchte, hat entweder den Schuss nicht gehört oder ist eben ein stumpfer Geselle, der darauf pocht, alles herauszuquatschen, was sich in seinem schlichten Hirn zusammenbraut. Unreflektiert und frei von Empathie.

    Oder er ist eben ein Rassist und steht somit sowieso außerhalb der menschlichen Zivilisation.

    • @Jim Hawkins:

      Ich habe da keine Obsession. Ich mache es ganz klar: ich nehme keine Rücksichten. Auf niemanden.

      Ihr Verdikt stört mich nicht.

      • @Robert Zeisig :

        Kein Problem.

        Ihr Geschwätz stört mich auch nicht.

    • @Jim Hawkins:

      Danke!!

  • @RESTO:

    Oh, und was ich vergessen hatte. Die Obsession können Sie in der Leser*innenspalte wunderbar in verschiedenen Ausführungen besichtigen (da gebe ich @KARL KRAUS recht):

    @THEBOX will's wissenschaftlich

    @HANUMAN will's historisch-literarisch (und vergleicht's auch noch mit "Nazi"... er/sie hat den Artikel nicht gelesen, sonst wüsste er/sie, wie Frau Dushime geduldig erklärt, wie so etwas von frühester Kindheit prägen kann)

    @OLIVER TIEGEL kommt von der soziologischen Seite und fühlt mit der AfDlerin mit, die dann rebellisch wird (obwohl der Ansatz, auf eigenes Erleben zurückzugreifen, schon mal ganz gut war: jetzt versuchen Sie sich vorzustellen wie das ist, wenn es seit frühester Kindheit schon so geht).

    Ich jedenfalls bin Frau Dushime dankbar dafür, dass sie bestätigt, bei so etwas zusammenzuzucken: warum um alles in der Welt sollte ich dann so ein Wort verwenden wollen?

    • @tomás zerolo:

      Ich erkenne ihre Motivation der Kommentare an. Aber sie tun mir hinsichtlich der AfD Unrecht.



      In der Tat komme ich ein wenig mit einer soziologischen Analyse rüber. Und deswegen ist Verstehen und Verständnis eben auch nicht das Gleiche.

      Übrigens bin ich Frau Dushine auch dankbar für den Artikel. Ich finde es gut, dass endlich mal diskutiert wird.



      Seit Jahren haben wir diesen Rechtsruck und es besteht enormer Redebedarf. Und Kontroversen sind ja nicht schlecht.

  • Ich fühle mich zum Tausendstenmal auf dem falschen Fuß und ich bin sicher einfach zu alt.



    Es ist natürlich schlimm, welche Bedeutung hinter den inzwischen verpönten und eigentlich schon verbotenen Wörtern stehen, das ist alles unbestritten und ich bemühe mich auch diese nicht mehr zu benutzen. Ganz gelingen kann es mir nicht, klapptja auch bei Jüngeren nicht,



    Ich bin aufgewachsen mit N*Küssen, J+Pförz und nickenden N*, wenn ich Geld eingeworfen habe.



    Ist nach allem, was wir gelernt haben und wissen einfach geschmacklos, schlimm, ja, aber es diskrimierte damals bei mir im Kopf niemanden, weil ich es überhaupt nicht in Verbindung gebracht habe mit POC oder Verfolgten. War einfach normal das zu sagen. Und war natürlich in der nach-Nazizeit gedankenlos von der Nazierziehung der Eltern übernommen. Aber ich kenne keinen Menschen, der deshalb in der Nachkriegszeit zum Nazi oder Rassisten wurde. Und ich meine eine Hetzjagd auf Menschen zu veranstalten wegen eines Wortes , das ist nicht gut. Es gibt noch immer so viele echte Gewalt und Schrecklichkeiten im Alltag, die verschwiegen werden. Mutiger wäre es hier anzupacken, anstatt einem Mainstream viel zu laut zu folgen, der absolut seine Berechtigung hat und Erfolg haben wird, weil er Recht hat, aber keine Verbrechen ankreidet, sondern peinliche und demütigende Verharmlosungen schrecklicher geschichtlicher Gegebenheiten. Ja und das ist wirklich eine Falle des Alltags - bei Witzen und Mobbing und was weiß ich was allem. Das rechtfertigt aber keine unsachliche Diffamierung von Menschen, die so ein Unwort verwendet haben-



    Ich denke darauf wollte auch Palmer sehr grobschlächtig hinweisen und Baerbock - grins .oh - ist noch mal voll in die Falle gelaufen - weil die Verwendung so eines Wortes aber keine Rückschlüsse auf die Gesinnung zulässt, ist sie hier wirklich kein Grund sie großartig anzugreifen. Wenn die Linke sie unterstützen kann bei einer Regierungsbildung, und nur dann, ist sie trotzdem eine Chance für die Zukunft.

    • @StefanMaria:

      Einer der Klassiker: Die Provokation geht für Sie vom Opfer und seiner Kritik aus. Beschützt wird der Adressat einer eigentlich völlig banalen Kritik. Bei Ihnen geht es um Dinge, die nirgendwo im Artikel stehen. Dort geht es um Schmerz und eine Bitte. Können Sie den Unterschied erkennen?

      • @Karl Kraus:

        Vielleicht lesen Sie den Kommentar noch mal genauer durch.

        Es geht Stefanmaria nicht um Provokation.

        Es geht ihm/ihr um Verurteilung.

        Und ich sehe klar den Zusammenhang zum Artikel.

        • @rero:

          Im Artikel geht es weder um Hetzjagden noch um die soziale Ächtung der Benutzer dieses Wortes im öffentlichen Raum. Stefanmaria baut Strohmänner und bringt den Artikel in Zusammenhang mit all seinen Szenarien. Aber das ist dort nicht herauszulesen. Es geht um Schmerz und eine Bitte.

  • Danke, Frau Dushime.

  • "Was ich gerne verstehen würde: Woher kommt diese Obsession mit dem N-Wort? Warum darauf beharren, ein Wort zu verwenden, das so vielen Menschen weh tut?"

    Weil da ein (peinlicher und riesenbabihafter) rebellischer Affekt mit reinspielt. Riesenbabyhaft auch deswegen, weil die Motivation das N-Wort nicht zu nennen v.a. extrinisch und über äußere Anpassung aber eben meistens leider nicht durch intrinsische Motivation wirkt. Es schwingt aber auch die - historisch nicht ganz unbegründete - Angst mit, dass sich ein selbstgerechtes Jakobinertum etablieren könnte und sich an der rassistischen Realität trotzdem nichts ändert.

    Ich als Weissbrot, von mir aus Kartoffel (ich finde den Tipp der Lehrerin gar nicht so schlecht) muss natürlich einräumen, dass mir Alltagsrassismus einfach fremd ist.

    Ein einziges mal im Leben wurde ich rassistisch ausgegrenzt - von Indigenen in Peru. Ganz übles scheiss Gefühl.

    Es sind zwei Seelen in meiner Brust. Ich versuche die Autorin zu verstehen, glaube aber, dass die Zensur von Zitaten dennoch unnötig Öl ins Feuer gießt und der AfD nutzt.

    Und die A......... die sich hinter einem Zitat nur verstecken wollen (ist ja nur Ironie bzw. Zitat) muss man dann versuchen rethorisch zu stellen.



    Ich weiß, sagt sich leicht... Vor allem nicht als Weissbrot.

    Eine Frage habe ich aber noch an die Autorin: Mittlerweile gibt es den Begriff "People of Color" und die Leute sagen wieder "Farbige(r)". Mich irritiert das wirklich sehr, weil früher die Schwarze Kultur die ich so kannte vehement ablehnte.

    Ich verwende den Begriff außer hier als Zitat nicht, es schwingt m.E. so ein Exotismus mit. Wie steht die Autorin dazu?

    • @Oliver Tiegel:

      " "People of Color" ist derzeit die respektvolle Bezeichnung für die genannte Personengruppe"

      und was ist dann "bipoc"? wo die schwarzen (blacks) sich offenbar durch "poc" nicht mehr repräsentiert fühlen?

    • @Oliver Tiegel:

      "Mittlerweile gibt es den Begriff "People of Color" und die Leute sagen wieder "Farbige(r)". Mich irritiert das wirklich sehr, weil früher die Schwarze Kultur die ich so kannte vehement ablehnte"

      ich hätte ja gern mal endlich eine verbindliche wortwahl, an die man sich dann halten kann, ohne daß sich doch wieder irgendjemand aufregt

      so ist es doch so, daß immer irgendwer sich auf die füße getreten fühlt, egal, was man sagt (wenn z.b. poc nicht mehr reicht und es jetzt bipoc heißen muß - was kommt in zwei wochen?)

    • @Oliver Tiegel:

      Was den Tipp der Lehrerin anbetrifft: Das Problem dabei ist, dass er die Verantwortung für die Überwindung des Rassismus den von ihm Benachteiligten zuweist. Das ist wie wenn Sie einer vergewaltigten Frau sagen: "Selber schuld; warum hast du dich denn nicht gewehrt?"

      Das ist in Machtverhältnissen halt nicht so einfach. Und bei Rassismus geht es eben nicht einfach um bestimmte Worte, sondern um Macht.

      Genau deshalb ist es so wichtig, die Sensibilitäten von Personen of Color genauso wichtig zu nehmen wie die von Weißen. Warum sollten nur die Benachteiligten Rücksicht nehmen müssen?

      "People of Color" ist derzeit die respektvolle Bezeichnung für die genannte Personengruppe. In 30 Jahren kann das wieder eine andere sein. Ob das F-Wort, das Sie zitieren, jemals respektvoll war, weiß ich nicht. Heute ist es das jedenfalls nicht.

      • @Smaragd:

        Meines Erachtens sollte das Feld der politischen Kommunikation nicht ein Feld der Rücksichten, sondern ein Feld der klaren Worte sein. Es braucht weder besondere Rücksichten auf "alte weiße Männer", noch besondere Rücksichten auf "junge schwarze Transsexuelle".

        Ob "People of Color" wirklich eine respektvolle Bezeichnung ist, kann man auch als eher umstritten ansehen.



        Tatsächlich habe ich in meinem Bekanntenkreis eine ganze Reihe schwarzer Menschen, die darauf mit dem berühmten Zitat "and you got the fucking nerve to call me colored" antworten würden.

        Eben weil der Begriff "people of color" unterstellt, dass alle Nicht-Weißen eine gemeinsame Diskriminierungserfahrung teilen würden. Dies ist aber nicht der Fall. Die japanische Geschäftsfrau und der Emir von Dubai sind nach dieser Definition auch Nicht-Weiße und teilen eben nicht die Diskriminierungserfahrungen eines Schwarzen in Deutschland.

      • @Smaragd:

        www.youtube.com/watch?v=Kglw0SLTvEc

        Ein Zeitdokument. Habe ich damals sehr verinnerlicht und deswegen auch vielleicht meine Abneigung gegen das F-Wort.

        Und selbst 2009 zur Amtseinführung Obamas gab es noch Zeitungsartikel die der deutschen Öffentlichkeit klarmachten, dass man "Schwarzer" und nicht "Farbiger" sagt.



        Leider finde ich den Artikel nicht mehr...

        • @Oliver Tiegel:

          "Und selbst 2009 zur Amtseinführung Obamas gab es noch Zeitungsartikel die der deutschen Öffentlichkeit klarmachten, dass man "Schwarzer" und nicht "Farbiger" sagt."

          Warum ist "Farbiger" verwerflich, die 1:1 Übersetzung ins Englische "People of Colour" aber nicht?

          • @John Farson:

            Sorry, Sie haben ja direkt auf meinem Kommentar mit dem link geantwortet. Dann erübrigt sich mein Verweis auf den Kommentar mit dem link natürlich

          • @John Farson:

            Das frage ich mich auch.

            Im Übrigen irritiert mich ich auch der Begriff "People of Color". Verwende ihn auch nicht.

            "Coloured" bzw. "colored" war in der schwarzen Community ja wohl auch recht als umstritten. (s. mein youtube link zum Musikvideo auch hier unter dem Artikel)

            Ob es etwas mit der südafrikanischen Apartheid zu tun hatte? Da gab es ja die "Kategorie" "coloured"

            Die Welt ist so krank!

            • @Oliver Tiegel:

              Wissen Sie was mich am Begriff "coloured" so stört?

              Es wird damit zum Ausdruck gebracht, dass das Weiss-Sein der Normalzustand ist und die "Farbigen" von dieser Norm abweichen würden.

              Und er hat einen etwas wohlwollenden, jovial-kolonialen Unterton.



              So als ob das zvilisationskranke Weissbrot sich an der Schönheit des oder der edlen Wilden ergötzt - inklusive erotisch-fetischisierenden Projektionen selbstverständlich.

              Im Prinzip wirkt "Farbige(r)" immer so wie die leicht positiv-rassistische Version vom "N-Wort" mit einem "g".

              Denn die Farbiger sind ja immerhin noch "schön gezeichnet" und können ja so toll tanzen.

              Ok. Die schwarze Community hat natürlich das Recht sich so zu nennen wie sie es will. Aber es den oben genannten Gründen ist mir auch colored und farbiger ziemlich suspekt.

              Ich träume eh von einer Welt, wo man wie als Kind sich einfach keine grossen Gedanken macht über Hautfarben.Es wäre so unglaublich unglaublich schön...

      • @Smaragd:

        "Was den Tipp der Lehrerin anbetrifft: Das Problem dabei ist, dass er die Verantwortung für die Überwindung des Rassismus den von ihm Benachteiligten zuweist. Das ist wie wenn Sie einer vergewaltigten Frau sagen: "Selber schuld; warum hast du dich denn nicht gewehrt?"

        Das ist in Machtverhältnissen halt nicht so einfach. Und bei Rassismus geht es eben nicht einfach um bestimmte Worte, sondern um Macht.

        Genau deshalb ist es so wichtig, die Sensibilitäten von Personen of Color genauso wichtig zu nehmen wie die von Weißen. Warum sollten nur die Benachteiligten Rücksicht nehmen müssen?"

        Vollkommen d'accord.

        Ich möchte meinen obigen Kommentar auch nicht so verstanden wissen, dass man/frau sich nicht so anstellen möge.

        Mit ging es keineswegs darum direkte Beleidigungen cool zu überhören. Selbstverständlich trägt der Aggressor hier die 100% Verantwortung.

        Mit ging es bei meinem Kommentar um die Zensur bei Zitaten, die ich für übertrieben halte und die gesellschaftliche Polarisierung nur noch weiter verstärken wird.

        Dass Leute plötzlich meinen das (vermeintlich nettere mit einem g) N-Wort aus purer Reaktanz nutzen zu müssen, ist nämlich seit dem von Sarrazin eingeleiteten Rechtsruck zu beobachten. Vorher sagte man Schwarze/Schwarzer und nur die allerletzten Deppen nutzen das N-Wort um zu provozieren. Heute ist aber ein Phänomen das zunehmend in die Mitte dringt. Und das fängt beim F-Wort schon an. Es sei denn die People of Color (gibt es DIE People pf Color?) haben kein Problem damit

  • MIT VERLAUB...



    diese worte haben etymologisch ihren historischen und literarischen standort; aus dieser neutralität werden sie nur herausgeführt durch ihren gebrauch in einem aktuellen umfeld, das durch die absichten seines nutzers und nicht durch das wort selbst bestimmt ist: der nutzer entscheidet, ob es historisch-literarisch oder rassistisch verwendet wird - auf den empfängerhorizont kommt es dann nicht mehr an. wenn sprache und worte weiterhin den schmalen empfängerhorizonten geopfert werden, werden wir demnächst auch den "nazi" als "n-wort" in die anonymität befördern, um nicht in verdacht zu geraten, einen faschisten des faschismus beschuldigt zu haben, weil wir es etymologisch aus seinem historischen kontext aktuell herausgefiltert haben - arme sprachkultur!

    Kommentar bearbeitet, die Moderation

    • @hanuman:

      Unsere(!) ganze Kultur ist ohne dieses Wort ohnehin komplett zuschanden. Das versteht nur niemand.

  • Ich kann verstehen, dass die Autorin bei diesem Wort zusammenzuckt. (Es gibt auch andere Wörter, welche früher oft verwendet wurden, die Betroffene zusammenzucken lassen, wie z.B. Hasenscharte oder Wolfsrachen). Allerdings kann ich keine "Obsession" erkennen, zumindest nicht in meinem Umfeld oder selbst meine Eltern - beide tot - haben es nie benutzt. Deshalb reagiere ich etwas allergisch auf diese von der Autorin vorgenommene Generalisierung. Ich bin jedoch der Meinung, dass man/frau das Wort zitieren können muss, besonders wenn es um geschichtliche Betrachtungen geht oder um dessen Verwendung anzuprangern.

    • @resto:

      Ich lese aus vielen Kommentaren hier durchaus eine Obsession heraus. Bei allen Texten dieser Art. Gewisse Menschen identifizieren sich offensichtlich extrem mit diesem Wort. Sie erklären dann den Betroffenen in langen Texten, dass ihre Perspektive dabei auf mangelndem Wissen beruht. Unter jedem solcher Artikel erhält man ein Psychogramm deutscher Befindlichkeit. Und lernt viel Trauriges über Egos und Empathie.

      • @Karl Kraus:

        Die Obsession besteht nicht in dem Bestehen auf einer tabufreien Sprachkultur, sondern vielmehr im Bedürfnis ein Wort zu tabuisieren.

        Die Tabuisierung eines Wortes bringt ein Wort nicht zum Verschwinden, sondern verleiht dem Wort Macht und Bedeutung.

        Gut beobachten lässt sich dies an bestimmten gläubigen Menschen, die sich weigern die Worte "Teufel" oder "Satan" überhaupt in den Mund nehmen, sondern stattdessen "der Gottseibeiuns" oder "der Leibhaftige" sagen. Gerade diese Menschen beschäftigen sich doch in obsessiver Weise mit dem Teufel.

        Kurzgefasst: Das Tabu ist die Obsession, nicht das Aussprechen.

        • @Florian K.:

          Die Autorin hat aber nicht das Tabu als die Obsession gemeint, sondern eben das Aussprechen Müssen.

          • @resto:

            Ja. Das hat sie und ich widerspreche ihrer Argumentation dahingehend, dass ich sage "die Obsession ist nicht das Beharren darauf ein Wort zitieren zu dürfen, sondern der Wunsch das Wort auch im rein zitierenden Gebrauch zu tabuisieren."







            Mein Kommentar ist als Gegenposition zu dem Artikel zu verstehen.

            • @Florian K.:

              Ich finde ihre Kommentare erklären sehr gut was die psychologischen Mechanismen angeht. Vielen Dank dafür.

              Meine Position ist eine vermittelnde: Es gibt beide Obsessionen.



              1. Das peinliche-infantile Beharren das Wort immer aussprechen zu dürfen (geschichtsvergessenes Pseudoargument: "ist doch nur lateinisch für "Schwarz")



              2. das Wort derart zu tabusieren, dass sogar Zitate zensiert werden - was erstens das Wort mythologisch unnötig aufwertet und zweitens den freien Gedankenaustausch schon erschwert und Jakobinertum befördert.

              Für letztere Obsession habe ich allerdings viel mehr Verständnis, weil sie ja wirklich etwas Gutes will.

              Wie auch immer: Daher mein Plädoyer nicht weiter Öl ins Feuer zu gießen und bei Zitaten die Tabuisierung lieber nicht anzuwenden. Wir brauchen weniger, nicht mehr Polarisierung.

              Man schaue sich die amerikanische Kultur an, wo alles überpiept wird: Ändert das etwas? Nein. Es handelt sich um eine nach außen-konformistische scheinbar funktionierende Moral, die aber kaum intrinsische Motivation kennt, sondern bei der es um das gesellschaftliche Funktionieren um die Fassade geht. Es erfolgt - nach puritanischer Tradition (auch bei Säkularen) - ein öffentlicher Kotau, der aber beim (scheinbar) Bereuenden ganz gewiss auch Rachegelüste zurücklässt (auch wenn sie natürlich unberechtigt sind) und Ressentiments (= heimlicher Groll) noch weiter entstehen lässt und weiter schürt. Den im Inneren denkt er ja nichts falsch gemacht zu haben , sondern die "N-Wort" haben zuviel politische Macht bekommen und würden ihn unterdrücken - im Einklang mit den bösen Demokraten natürlich.

              Und der Rassismus bahnt sich natürlich trotzdem in den Kloaken der Gesellschaft seinen Weg - oft noch hasserfüllter als auf öffentlicher Bühne. Sieht man z.B. schon bei Porno-Kategorien wie "Blacks on blondes" oder ähnliches. Voll ekelhaft.

              • @Oliver Tiegel:

                Meine Obsession und warum mich das Thema bewegt:

                Ich will diese amerikanischen Verhältnisse hier einfach nicht haben.







                Nicht weil ich die amerikanische Kultur per se ablehnen würde - es gibt viele positive Aspekte die toll sind.

                Nein, weil sie erstens das gesellschaftliche Klima vergiften und zweitens ja auch nur in der Schaufenster-Version scheinbar funktionieren.

                Ein amerikanisches Überpiep-System züchtet doch gerade solche zynischen Pseudo-Rebellen wie Boris Palmer.

  • Sorry, ein im Kontext notwendiges Zitat zu verfälschen oder zu unterdrücken ist noch weitaus unannehmbarer als die Verwendung dieses Wortes in einem gedankenlosen Witz. Das geht jetzt gegen die allerfundamentalsten Regeln korrekten wissenschaftlichen Zitierens.

    • @TheBox:

      Zu versuchen, Menschen nicht rassistisch herabzuwürdigen, ist also weitaus unannehmbarer, als ihnen verbal hunderte Jahre rassistischer Gewalt an den Kopf zu werfen. Es sollte, selbst in einem wissenschaftlichen Zitat, nicht allzu schwer sein, die ursprüngliche Form eines Wortes, das als "[N-Wort]" markiert ist, zu entschlüsseln.

      • @Milchig:

        Warum sollte man es nicht aussprechen, wenn es als Mahnung und Warnung dient. Auf Juden nimmt man auch keinerlei Rücksicht, wenn in der Schule von Endlösung, Vergasen oder Sonderbehandlung gesprochen wird.

    • @TheBox:

      Seit wann gelten in einem TV-Interview mit einer Politikerin die Regeln korrekten wissenschaftlichen Zitierens? Frau Baerbock hätte sich an der Stelle vielleicht demonstrativ räuspern können, anstatt das Wort auszusprechen. Das schaffen wir Weißen in anderen Situationen doch auch.

      • @Smaragd:

        Na ja,



        Vor kurzem wurde jener Politikerin vorgeworfen, dass sie in einem Buch, dass keinen wissenschaftlichen Anspruch hat, die Regeln des wissenschaftlichen Zitierens nicht beachtet habe.

        • @Wagenbär:

          Es ist eben unanständig, ganze Sätze und Passagen fremder Bücher ohne Erlaubnis zu copy-pasten und als eigene Formulierungen auszugeben.