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Hausprojekt in Berlin-FriedrichshainLiebig 34 rüstet sich für Räumung

Das Hausprojekt Liebig 34 in Berlin soll geräumt werden. Eine von der Polizei beendete Pressekonferenz gab einen Vorgeschmack darauf.

Demonstration für die Liebig 34 am Samstag Foto: dpa

Berlin taz | Zwei vermummte Vertreterinnen des anarcha-queerfeministischen Hausprojekts Liebig 34 sitzen am Dienstagvormittag vor dem bunt bemalten und mit Transparenten geschmückten Altbau an der Ecke zur Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain. Es ist der letzte Versuch der Be­woh­ner*in­nen, ihre Sicht auf die für Freitagfrüh 7 Uhr angekündigte Räumung darzulegen – und die Hauptstadtpresse ist zahlreich erschienen.

Eine Frau im Tigerkostüm beschreibt das vor 30 Jahren besetzte Haus als einen „Schutzraum“ für Frauen, Transgender, Geflüchtete und Betroffene von sexualisierter Gewalt. Die Liebig 34 sei eine „Utopie“ und ihre bloße Anwesenheit behindere die „Verdrängungsdynamik“ im Kiez.

Doch was den einen ein linksradikales Symbol ist, ist anderen ein Dorn im Auge. Während Bewohner*innenanwalt Moritz Heusinger Fragen von Jour­na­list*innen beantwortet, geht die Polizei dazwischen. Beamte ergreifen die zweite Liebig-34-Sprecherin, die zu ihrem Krokodilskostüm kurz zuvor noch einen Helm getragen hatte, und führen sie ab. Der Vorwurf: illegale Schutzbewaffnung. Lukas Theune, der zweite Anwalt, geißelt noch den „Angriff auf die Pressefreiheit“, dann ist die Pressekonferenz schon beendet.

Es ist ein bizarres Vorspiel für das, was Berlin in den nächsten Tagen bevorsteht. Für die autonome Szene Berlins und weit darüber hinaus ist die geplante Räumung ein Generalangriff auf ihre selbstbestimmten Strukturen, den es zu verhindern gilt – oder der zumindest im Chaos versinken soll. Für die Polizei ist es ein Szenario wie zu alten 1.-Mai-Zeiten.

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Dem rot-rot-grünen Senat wiederum stehen Tage bevor, die ihm Kritik von links und Applaus von der falschen Seite bescheren werden. Und für die Anwohnenden, von denen sich viele solidarisch mit den Linken zeigen, bedeutet die Räumung eine Ausnahmesituation, samt roter Zone, sowie der Schließung einer Grundschule und einem halben Dutzend Kitas.

Langer Prozess

Das Szenario hatte sich abgezeichnet, seit Ende 2018 ein zehnjähriger Pachtvertrag des Immobilienspekulanten Gijora Padovicz mit den Be­woh­ner*in­nen auslief, diese aber nicht freiwillig ausgezogen sind. Der Rechtsstreit endete im August mit einem Räumungsurteil des Landgerichts.

Doch laut Anwalt Heusinger, der beim Kammergericht Berufung eingelegt hat, ist der zur Herausgabe verurteilte Verein Raduga e. V. gar nicht mehr im Besitz der Räume, sondern der ehemalige Untermieterverein Mittendrin e. V. – gegen diesen erging jedoch kein Räumungstitel. Ihre Sicht auf die „illegale Räumung“ wollen die Anwälte noch am Freitag vor Ort dem Gerichtsvollzieher übermitteln. Das bestätigte auch Janko E., Vorsitzender des Vereins Mittendrin, im Gespräch mit der taz.

Die Linksradikalen bereiten sich unterdessen darauf vor, mit „zielgerichtetem Chaos“, also Angriffen auf die Infrastruktur, den Einsatz zu erschweren. Eine Verhinderung der Räumung etwa durch Blockaden scheint ihnen wenig erfolgversprechend. Bereits am Montagmorgen wurde ein Anschlag auf Kabelanlagen verübt, der noch am Dienstag den S-Bahn-Verkehr im Osten der Stadt erheblich einschränkte. Statements der Liebig 34 und ihres Umfelds wirken in ihrer Unversöhnlichkeit gegenüber staatlichen Strukturen und ihren offenen Aufrufen zu Militanz wie Überbleibsel aus Hochzeiten der Autonomen.

Autonome Hochburg

Zusammen mit der Rigaer Straße 94, zwei Häuser weiter, bildet die Liebig 34 die letzte autonome Hochburg der Stadt. Auf der „Dorfplatz“ genannten Kreuzung Rigaer-/Liebigstraße ist die Konfrontation mit der dauerpräsenten Polizei fast alltäglich. Der Kampf um den eigenen Verbleib inmitten eines überwiegend gentrifizierten Viertels wird lautstark, nicht selten auch mit Sachbeschädigung geführt.

Doch Massenmilitanz wie etwa 1990 bei der Räumung der besetzten Häuser in der Mainzer Straße gibt es nicht mehr. Eine Demonstration für die Liebig 34 am Samstag fand mit viel Pyrotechnik, aber ohne Krawalle statt.

Die Polizei hat ihr ursprünglich geplantes Aufgebot von 2.500 Beamten jedoch deutlich erhöht, allein 19 Hundertschaften kommen zur Verstärkung aus anderen Bundesländern. Laut einem in der Boulevardzeitung B.Z. zitierten hochrangigen Staatsschützer will man bei einer sich zuspitzenden Lage „auch Spezialeinheiten vom LKA 6 zuziehen“ – die Rede ist von Sondereinsatzkommandos, die in der entsprechenden Abteilung des Landeskriminalamts angesiedelt sind.

Es ist ein Szenario wie 2017 beim G20-Gipfel in Hamburg, als schwerbewaffnete SEK-Kommandos das Schanzenviertel räumten. Der innenpolitische Sprecher der Linken im Abgeordnetenhaus, Niklas Schrader, sagt auf Anfrage der taz: „Ich sehe keine Anzeichen, die einen SEK-Einsatz rechtfertigen würden“, schließlich habe man es nicht mit bewaffneten Terroristen zu tun.

Während aus der Liebig 34 rotierende Akkuschrauber zu hören sind, um das Haus zu verbarrikadieren, ist es im politischen Raum ruhig. Weder Innensenator Andreas Geisel (SPD) kann mit harten Ansagen etwas gewinnen, noch kann die mit den Be­woh­ner*innen solidarische Bundestagsabgeordnete des Bezirks, Canan Bayram (Grüne), noch viel ausrichten. Die Entscheidungsschlacht werden Polizei und Linke allein führen.

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161 Kommentare

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    Die Moderation

  • Wenn alle Mieter ihren Wohnbesitz in Wohneigentum umwandelten, hätten wir kein Gemeineigentum sondern in diesem Bereich die Übereinstimmung von Besitz und Eigentum. Das wollten solche Besetzungen zeigen. Da aber die Grundtendenz unserer Gesellschaft die Trennung von Besitz und Eigentum ist, schützt das kalte Ungeheuer, das der Staat ist, halt vor allem die Vieleigentümer. Wenn die Linke das begriffen hätte, wäre sie Opposition - so ist sie mit zeitlicher Verzögerung wie die SPD vor langer Zeit und die Grünen auf dem Marsch in die Institutionen, statt sie zu unterminieren...

  • Jede Räumung hat ihren Preis.



    Die Regierigen, bei weitem nicht nur in Berlin, werden sich über den Tag noch /sehr/ wundern.

    • @Wagenbär:

      Wohl eher nicht. Dieser "Preis" ist das, was sie erwarten.

  • "Dem rot-rot-grünen Senat wiederum stehen Tage bevor, die ihm Kritik von links und Applaus von der falschen Seite bescheren werden."

    Die falsche Seite: sind das die, die sagen, dass in einem Rechtsstaat von der Judikative getroffene Entscheidungen auch durchgesetzt werden sollten? Hmm, dann bin ich wohl auch auf der falschen Seite.

  • Hintergrundinformationen zur Lage besetzter Häuser in O-Berlin nebst geschichtlichem Rückblick im Interview mit olle Andrej Holm:

    www.berliner-zeitu...J5nh5kUVgTP2vVN8iQ

    • @Jim Hawkins:

      Hab ich gelesen. Und in diesem Artikel wurde noch auf einen weiteren Artikel der Berliner Zeitung verlinkt, der ebenfalls ein paar Hintergrundinformationen bietet:



      www.berliner-zeitu...-geloest-li.110090



      Und von dort aus noch Folgendes:



      www.berliner-zeitu...llzieher-li.110036

      Tja, es geht hoch her. Brandanschläge auf Fahrzeuge gab es im Vorfeld der Räumung auch schon. Und wenn eine Beamtin des Repressionsapparats nicht merkt, dass die Radmuttern an ihrem Auto gelöst wurden, und sie deswegen die Kontrolle über ihr Fahrzeug verliert, kann das Folgen haben, die dann natürlich keiner gewollt hat, es geht ja um die gute Sache. Und wenn nichts passiert und die Räumung doch noch verhindert wird, dann können die Guten einen großen Erfolg feiern: Alles bleibt, wie es bisher war. An der Wohnungsnot ändert das freilich nichts.

      • @Budzylein:

        Mit Fahrradhätte wäre das dann ein Einzeltäter gewesen :-)

    • @Jim Hawkins:

      Welch großartiger geschichtlicher Rückblick des Linksparteilers Holms der alles irgendwie Störende ausblendet: die Zeit vor 90, die Bedeutung Berlins als Staubsauger für die Bevölkerung von Ossiland, die bis zu 10.000 Euro höheren Durchschnittsjahreslöhne in Berlin im Vergleich zum Rest-Ossiland, den Wohnungsleerstand in Restossiland vn bis zu 10% ....



      Nicht ein Wort dazu wie es n der hoffnungslos überfüllten Stadt Berlin weiter gehen soll und was aus dem entvölkerten Umland werden soll.



      Stattdessen nur Worthülsen aus der Leetrtandszeit zu DDÖR Zeiten.

    • @Jim Hawkins:

      Unbedingt lesenswert! Da steht auch bisschen was zum Thema Recht, Gesetz und Politik...



      (Wollen wir Freunde werden?)

      • @Karl Kraus:

        Wie bei Facebook?

        • @Jim Hawkins:

          Jaaaa! Like! Fotos von meinem Mittagessen. Nachdenkliches Video über das Leben an sich. Link zu einem Katzenvideo! (Die Funktionen hier müssen noch ausgebaut werden...)

  • Wer an einer Diskussion über den Vertreibungsdruck in Berlin und Hamburg teilnehmen möchte, statt an erfundenen Vorwürfen gegen die letzten zwei Besetzungen in Berlins Zentrum, könnte sich mit der Perspektive der Deutsche Wohnen, Vonovia & co. enteignen befassen und einen Artikel über Preissteigerungen in der Krise studieren. Z.B. hier:



    "Die Pandemie mindert bislang die Immobilienpreise nicht. Die Preise steigen." Peter Samol erklärt die Wirkung der Niedrigzinspolitik bei den Geld- und Aktienmärkten auf die Immobilienmärkte - als Ausweichanlage jungle.world/artik...kennen-kein-corona.

    • 7G
      75787 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Erhellender Link - Danke!

    • @nzuli sana:

      Nee, dann müsste man ja über sich selbst hinausdenken.

  • Nichts von all dem Behaupteten stimmt an z.B. Mustardmaster:



    niemand ist so unelitär wie die armen und marginalisierten Leute in der Liebigstr.34 oder der Rigaer Str.



    Es sind wie beim Syndikat die letzten Formen von Widerstand gegen die völlige Vertreibung aus den innerstädtischen Vierteln - erzwungen durch das internationale Immobilienkapital und seine aggressiven Hedgefonds. Deren Organisation ist das elitärste was es gibt.



    Die Enteignung gilt es völlig umzukehren.

    • @nzuli sana:

      Welche Enteignung?

      • @charly_paganini:

        Nur weil sie es 'Kaufen' nennen, heißt das nicht, das Eigentum kein Diebstahl wäre.

    • @nzuli sana:

      "die armen und marginalisierten Leute in der Liebigstr.34 oder der Rigaer Str."



      Aus der Palette möglicher Reaktionsweisen als Antwort,suche ich mir das Kaputtlachen raus.Gute Realsatire! ymmd

    • @nzuli sana:

      Der Eigentümer der Liebigstr. 34 besitzt sämtliche Häuser als Einzelperson ohne jeglichen internationalen Bezug. Auch ein Hedgefonds ist insoweit weit und breit nicht in Sicht.

      • @DiMa:

        Ja, auch Einzelne haben die Macht zur Vertreibung.

        • @Karl Kraus:

          Mag sein, nur schreibt dies die Vorrednerin nicht sondern argumentiert mit "international" und "Hedgefonds" und sonem Gedöns. In Bezug auf die Liebigstr. 34 alles insgesamt Fake News um die Stimmung weiter aufzuheizen.

          • @DiMa:

            Stimmt. Es hätte gereicht zu sagen, dass es hier ein Einzelner schon schafft.

  • Man kann ja von der Liebig34 halten was man will. Dass es Aufgabe der Polizei ist, Recht durchzusetzen, ist die eine Sache. Beim Blick auf Aufwand und Kosten, stellt sich aber durchaus die Frage der Verhältnismäßigkeit.

    Mehre Tausend Beamte, aus verschiedenen Bundesländern rangekarrt, massive Sicherungsmaßnahmen, zu erwartende Gerichtsprozesse. Das alles um ein marodes Hau zu räumen?

    Nur mal rein zur Einordnung. Für ein Hochrisikospiel der Bundesliga mit etwa 900 Beamten hat das Land Bremen 2015 eine Rechnung von 425.000 Euro (Mehrkosten, nicht Gesamtkosten) an die DFL gestellt.



    Und da wurden weder Schulen geschlossen, noch weiträumig Straßen gesperrt, noch der ÖPNV eingestellt.

    • @Deep South:

      Ich verstehe nicht ganz die Forderung die sich aus ihrem Beitrag ergibt. Ist es:

      1) Wenn die Durchsetzung von Recht „zu teuer ist“, dann soll der Staat darauf verzichten und den Rechtsbruch dauerhaft akzeptieren

      Oder

      2) wer als Rechtsbrecher hohe Kosten für die Polizei / den Einsatz zur Beendigung des Rechtsbruchs verursacht, soll für diese später aufkommen

      ?

      • @hup:

        Na, falsch. Ich fordere gar nix. Ich hb nur festgestellt.

        Der Fehler liegt aus meiner Sicht bei der Stadt. Wie lange geht der Streit? 10 Jahre? Es war ja klar, worauf das hinausläuft. Das Ganze hätte man aktiv moderieren müssen. So kostet die Räumung einer Bruchbude Millionen. Padovicz hat für das ganze Gebäude 600.000 Euro bezahlt.

        Verhältnismäßigkeitsprinzip:

        de.wikipedia.org/w...nzip_(Deutschland)

    • @Deep South:

      Sie hassen alles, was der kapitalistischen Spießermoral zuwiderläuft. Den Fußball: Den lieben sie alle.

      • @Karl Kraus:

        Wie bitte? Ich hasse was? Was hast du denn gefrühstückt?

        Ich hab selbst gute Freunde, die in solchen Projekten wohnen oder gewohnt haben, unter anderem auf der Rigaer. Ich spiele mit meiner Band zum Großteil in linken Clubs und in alternativen Jugendzentren.

        Und ich hab mit keinem Wort geäußert, dass ich die Räumung unterstütze.

        Ich hab hier lediglich die Kosten eines Polizeieinsatzes (der mir zufällig bekannt war) als Vergleichsmöglichkeit zu den zu erwartenden Kosten dieser Räumung gestellt. Und die erscheinen mir eben unverhältnismäßig hinsichtlich des Nutzes einer Räumung. Das mal völlig abgesehen von meiner Meinung zu Hausbesetzerprojekten.

        Und ja, den Fußball liebe ich. Fast so stark wie die Musik und die Kunst.

  • Ach, @CORINNA HARTMANN. Was vom Verfassungsschutz (von Maaßens Gnaden noch?) zu halten ist, das wissen wir alle.

    Rangiert da unten, irgendwo mit der BILD.

  • Das Ereignis wird merkwürdigerweise angekündigt, man könnte fast sagen, beworben. Es wird im Vorfeld gerätselt, wer, wieviel und wie usw. Hää? Bin ich im falschen Film oder im Dilettantenstadel gelandet? Wenn man sowas erfolgreich machen will, sehr geehrte Landesfürsten und ..*innen, dann macht man das natürlich unangekündigt und zur Milchmannzeit. Sonst, in einfacher Sprache für Politiker, "wenn-du-sagen-vorher-bescheid-dann die-sich-vorbereiten-und-Hilfe-holen". Oder sehe ich alles falsch? Muß man erst noch Zuschauerkarten abverkaufen, ein Hygienekonzept für die Schlacht einreichen, freie Termine mit dem TV abstimmen? Weck´mich doch einer auf, bitte. Ich scheine zu träumen.

    • @Thomas Schöffel:

      "Oder sehe ich alles falsch? "

      Ja, genau. Das macht "man" überhaupt nicht unangekündigt, wenn man Gesetze einhält. (darum gehts doch, oder?) Hausräumungen müssen mindestens 3 Wochen voher angegündigt werden.

      Und ansonsten wärs allein vom Gewaltpotential, dass von so einer Räumung ausgehen kann, mehr als dämlich, da frühmorgens "heimlich" mit 3 Dutzend Beamten aufzukreuzen und zu hoffen, dass da nix eskaliert und keine Unterstützung dazu kommt.

      Wärst du Anwohner, wölltest du zum Beispiel bei so einer Aktion bestimmt auch nicht dein Auto dort stehen haben.

  • Problem der linksradikalen Szene war schon immer ein Elitedenken und eine daraus resultierende Abschottung. Das konnte und kann es teilweise immer noch,beispielsweise bei der RAF und Umfeld und den ganzen "K"-Gruppen sehen.Oder halt bei "Kollektiven" wie der L34. Die autonome revolutionäre Elite ,die in den 80ern hängen geblieben ist und schon damals nur wenig Kontakt zur Lebensrealität der restlichen Bevölkerung hatte. Ich weiß durchaus wo von ich schreibe,das ist bittere Selbsterkenntnis. Schade das jede neue Generation die gleichen Fehler macht. Na ja - Menschen eben.

    • @Mustardmaster:

      Meine Erfahrung ist, dass man bei solchen Projekten jederzeit vorbeikommen kann und immer nette Leute für einen Plausch oder lange und informative Diskussionen findet. Man muss halt hingehen und vielleicht die eigene Spießerhaltung zu Hause lassen. Die Leute sind so ziemlich das Gegenteil von elitär. Sie sind lediglich gegen sogenannte Eliten und zeigen das auch. Die Soziale Zerstörung und die Schere zwischen Arm und Reich gehen nämlich auf deren Konto und Konten. Eine Einladung zu Kaffee und Kuchen kann man dort übrigens sogar auch bekommen, es wird mit allen geteilt.

      • @Karl Kraus:

        Kaffee & Kuchen ... oh, wie niedlich!

        Hat mit der Realität leider nicht viel zu tun. Eher kriegt man dort eine halbe Dose Bier oder was Illegales zu rauchen.

        Das einzig gute an der L34 ist, dass dort vor der Tür immer ein Parkplatz frei. Wo gibt es sowas schon in Berlin?

        • @TazTiz:

          Halten Sie doch einfach mal den Rand, wenn Sie nichts inhaltliches beizutragen haben.

      • 9G
        96177 (Profil gelöscht)
        @Karl Kraus:

        gefällt mir... war schon in den 80ern so, wenn man wirklich vorbeigekommen ist. Das war und ist offensichtlich die Lebensrealität. Das der Mustardmaster mit der RAF daherkommen muß, paßt zum abgegebenen Senf.

  • Vielleicht nur das an die Leute der Liebig:

    Ihr könnt diesen Kampf schon seit langem so nicht gewinnen. Die Gegenseite ist perfekt darauf vorbereitet und hochgerüstet. Die Gesetze sind gegen euch geschaffen worden. Argumentiert wird daher formal "rechtlich ist so und so" und nicht inhaltlich. Sympathien in der Bevölkerung dürften sich auch in Grenzen halten, wenn ihr euch einigelt und in Verzweiflungsakten öffentliche Infrastruktur demoliert. Wen soll das überzeugen und wovon? Dass ihr eine fairere Gesellschaft wollt? Die besseren Ideen fürs Zusammenleben habt? Kann so nicht überzeugen.

    In den 80ern gab es auch schon elende Wohnungsnot und -spekulation in B und zeitweise über 100 besetzte Häuser. Viele davon waren lebendige Orte der Begegnung, mit Cafes, Bioläden (die damals noch echte waren, von Überzeugungstätern betrieben), Veranstaltungsorte, Off-Kinos, echte Freiräume (Kuckuck, Regenbogenfabrik, Nehringstr usw). Entsprechend groß war die Unterstützung aus dem Kiez. Selbst das Syndikat hat es nicht geschafft, sich gegen die Aasgeier und den Zeitgeist dieser kranken Epoche zur Wehr zu setzen.

    Berlin ist nicht mehr der Ort, an dem das möglich ist, was ihr vorhabt, nehmt das zur Kenntnis. Es ist richtig, dass ihr die Auseinandersetzung führt, es gibt viel zu wenige, die das so konsequent tun, aber wenn man kämpft, gehört dazu, zu wissen, wann man kämpft und mit welchen Mitteln. Ihr lassst euch die Wahl der Waffen diktieren und den Zeitpunkt.

    Da sind tatsächlich die Rechtsradikalen weiter, die auf dem platten Land ihre Communities etablieren und zusehen, dass sie autark werden und die Nachbarschaft für sich gewinnen.

    In gehypten Städten wie Berlin könnt ihr das vergessen, da geht es nur noch um die große Kohle und ihr seid im Weg und kein großes Problem. Nicht mehr.

    • @uvw:

      Sehr gut geschrieben!

  • Die Polizei hat schon gesagt, dass sie sich in Berlin nicht um Verbrechen sowie die Einhaltung der Sperrstunde oder die Eindämmung der Corona-Pandemie kümmern kann und will, weil die Liebig34 vorgeht. Warum auch etwas Sinnvolles machen, wenn man auf Geheiß von unbekannten ausländischen Immobilienspekulanten Bürgerkrieg spielen kann?

    • @Dorian Müller:

      Wieso den "unbekannten ausländischen Immobileinspekulant"?

      Der Eigentümer ist namentlich bekannt, wohnt schon lange in Berlin und besitzt hier mehr als 200 Immobilien.

      Bei der Durchsetzung des geltenden Rechts gibt es keinen Ermessenspielraum.

      Für das Bürgerkriegsspiel und die damit verbundenen Kosten sind alleine die Besetzerinnen verantwortlich.

      • @DiMa:

        "Bei der Durchsetzung des geltenden Rechts gibt es keinen Ermessenspielraum." Das lädt dazu ein, das mal so ganz richtig weiterzudenken...

    • @Dorian Müller:

      Um festzustellen wie es in dieser gegend zugeht und welche Meinung die Bewohner von nicht-revolutionärer Gesinnung haben reicht es schon ein wenig zu googeln.



      "... sind Anwohner nach Einschätzungen des Berliner Verfassungsschutzes weiterhin „ständigen, geradezu tyrannisierenden Angriffen auf ihr Wohnumfeld ausgesetzt“."



      "Im Juli 2020 berichtete der Sender RBB von regelrechten Belagerungszuständen und Gewalt durch Autonome auf benachbarte Anwohner. Die grüne Bezirks-Bürgermeisterin und ihr Stellvertreter der Linken gaben dem Sender kein Statement zur Situation ab."



      "Mieter zogen ein und wieder aus, weil sie den „Terror der linksextremen Szene“ nicht ertrugen. Hausbewohner wurden mit Unrat in Form von Müll und Kot belästigt, vor dem Haus parkende Autos und Motorroller wurden teilweise beschädigt und zerstört."



      So macht man sich beliebt in der Nachbarschaft.

    • @Dorian Müller:

      "Verbrechen"

      Wie einen Kabelbrand bei der S-Bahn? Oder das unberechtigte Bewohnen fremder Räumlichkeiten..

      "die Eindämmung der Corona-Pandemie"

      Die vollen Ersatzbusse wegen des Kabelbrands trgen zur Ausbreitung des Virus bei.

      Scheint als könne man doch alle drei von Ihnen genannten Fliegen mit einem Einsatz angehen.

      • @Devil's Advocate:

        Wohnen sollte ein Menschenrecht sein, anstatt eines teuren / profitablen Unterfangens.

        Zur Ausbreitung des Virus trägt vor allem bei, daß sämtliche Lohnabhängigen trotz Pandemie weiter in ihre Büros und Fabriken gekarrt werden.

        Die Hausbesetzter haben nicht ganz unrecht, das macht die Sache fürs Establishment ja so unangenehm. Da läßt man lieber schnell die Polizei von der Leine, gibt zwar kurzfristig schlechte Presse aber wächst ja auch schnell wieder Gras drüber.

        Solche linken Projekte verschwinden vor allem deshalb, weil sie der bürgerlichen Geselschaft den Spiegel vorhalten, und das, was darin zu sehen ist, gewaltige Schönheitsfehler hat. Es geht dabei weniger darum, daß irgendwelche Spekulanten keine Miete erhalten, sondern um die Beseitigung von Gesellschaftskritik, die schwer zu ertragen ist. Es geht ums Mundtotmachen und ums Entfernen aus der Öffentlichkeit abweichender Vorstellungen.

        • @kditd:

          "Zur Ausbreitung des Virus trägt vor allem bei, daß sämtliche Lohnabhängigen trotz Pandemie weiter in ihre Büros und Fabriken gekarrt werden."



          Das ist objektiv falsch. "Vor allem" sind Partywütige und größere Menschenansammlungen, die sich nicht an Abstands- und Mundnasenschutzvorschriften halten, Schuld.

          "Da läßt man lieber schnell die Polizei von der Leine"



          Der Vertrag ist nicht erst dieses Jahr abgelaufen.

          "weil sie der bürgerlichen Geselschaft den Spiegel vorhalten, und das, was darin zu sehen ist, gewaltige Schönheitsfehler hat."



          Dieses linke Projekt, das durch Bildung einer Parallelgesellschaft, Angriffe auf Anwohner, Drogen-und Alkoholkonsum und wenig politischen Aktivismus aufgefallen ist, zeigt eher gewaltige Schönheitsfehler in linken Projekten auf - zwischen Realität und Wahrnehmung passt da mehr als ein Spiegel.

          "sondern um die Beseitigung von Gesellschaftskritik, die schwer zu ertragen ist."



          Wir erleben seit Jahren Gesellschaftskritik, die für einige konservative Gestalten schwer zu ertragen ist; die wird auch nicht beseitigt. Sie präsentiert nur gangbare Wege (siehe Frauenrechte, Antidiskriminierungsgesetze, Anlaufstellen für alle möglichen Probleme etc.).

          "Entfernen aus der Öffentlichkeit abweichender Vorstellungen"



          Ich verweise auf zwei Punkte zuvor. Zudem: Corona-Leugner und anderer Verschwörungsunsinn würde hier auch dazugehören, sind aber sehr wohl in der Öffentlichkeit präsent.

          • @Devil's Advocate:

            Dieses kapitalistische Projekt in der Liebig 1, das durch Bildung einer Parallelgesellschaft, Gentrifizierung, Spießigkeit und wenig politischen Aktivismus aufgefallen ist, zeigt eher gewaltige Schönheitsfehler in kapitalistischen Projekten auf - zwischen Realität und Wahrnehmung passt da mehr als ein Spiegel.



            ...



            Wir erleben seit Jahren keine Gesellschaftskritik sondern Whataboutism und Relativierungen ...

            Immerhin werden Sie Ihrer Rolle gerecht - als Devil's Advocate verteidigen Sie Padovicz.

            • @Uranus:

              In Leipzig wurden Baukräne für den Neubau von Wohnungen in Brand gesetzt. www.lvz.de/Leipzig...lauten-Explosionen

              Es geht dieser Art von Pseudolinken schon lange nicht mehr um den Neubau von Wohnungen es ist nur noch pures stumpfes antikapitalistisches nicht mehr vermittelbares Gedöns, das für jeden noch so großen Scheiss als Begründung in die Augengestreut wird.

            • @Uranus:

              Sie sollten schon zwischen sich selbst als gesellschaftliches Projekt begreifenden "Aktivisten" und normalen gesellschaftlichen Abläufen (Eigentümerwechsel, ggf. Neubau oder Modernisierung, Ersteinzug) unterscheiden. Die anzusetzenden Maßstäbe fallen doch ein wenig unterschiedlich aus.

              Und natürlich muss Gentrifizierung thematisiert werden; wird es auch, allerdings eher klein und auf Landes- oder Kommunalebene statt als bundesweiter Diskurs. Wenn ich mich aber mit allen Anwohnern anlege und mich unbeliebt mache, muss ich einsehen, dass das "mich-weg-gentrifizieren" nicht nur staatlich sondern auch gesellschaftlich gewünscht sein könnte. Beim Drogendealer oder hoch aggressiven Frauenschläger wird schließlich auch nicht "Gebtrifizierung!" bei der Räumung geschrien.

              "Spießigkeit" ist keine Kritik am System, sondern an von Ihnen nicht befürworteten Lebensstilen, hat hier also nichts zu suchen.



              Aus eben diesem Lebensstil eine Parallelgesellschaft zu machen, bläst die Definition dann doch zu weit auf -s onst könnten sie sich überall Parallelgesellschaften herbeiphantasieren.

        • @kditd:

          Mit dem Menschenrecht auf wohnen nehmen es die Besetzer aber bei weitem nicht so wichtig, wenn es um ihre direkten Nachbarn geht.

  • Twitterüberschrift ist merkwürdig

    "Polizei greift in Pressekonferenz der #Liebig34 ein, um Personalien einer Bewohnerin festzunehmen"

    Wie nimmt man Personalien fest? 🤔

    • @Rudolf Fissner:

      :)

  • unerträglich, dieses reaktionäre zynische -rechtsstaat ahoi- geheule hier. zieht mal alle wieder dahin wo eure ideen von sperrstunde und kleiderordnung ihren ursprung haben.

    keine ahnung habt ihr, was spekulation bedeutet und am arsch geht euch vorbei, was die folgen für kiez und stadt sind.

    einverstanden mit den lebensformen und -äusserungen der besetzer_innen braucht dabei niemand zu sein. fakt ist doch, dass wer sich am recht auf wohnraum bereichert, dieb genannt werden muss. und dieser diebstahl wird von staat und dessen monopolisierter gewalt geschützt. auf diese tatsache machen hausbesetzungen unter anderem aufmerksam. wer also über gewalt und sachbeschädigung jammert, möge sich bitte konsequent für das ende staatlicher gewalt und sachbeschädigung einsetzen.

    padowatch.noblogs.org/

    • @Nafets Etnep:

      "recht auf wohnraum"

      Und woraus ziehen Sie die Erkenntnis, dass es sich hierbei um ein subjektives Recht handelt und nicht nur um eine Staatszielbestimmung? Art. 14 GG ist hingegen ein Grundrecht, welches hier vom Staat geschützt wird. Bezeichnen Sie diejenigen, die in der Gastronomie oder im Lebensmitteleinzelhandel arbeiten, auch als Diebe, weil sie sich am Menschenrecht auf Nahrung bereichern?

      "keine ahnung habt ihr, was spekulation bedeutet und am arsch geht euch vorbei, was die folgen für kiez und stadt sind."

      Fragen Sie die Leute im Kiez doch mal, wen sie lieber haben: Die linken Besetzer, die in ihrer Parallelgesellschaft leben und nur Probleme verursachen (siehe aktuell z.B S-Bahn Kabelbrand, sonst auch gern Saufgelager und Drogenkonsum) oder einen "Spekulanten". Ich könnte ja spekulieren, welche Antwort Sie erhalten werden, will aber ihre schöne Blase nicht platzen lassen.

      • @Devil's Advocate:

        Einspruch. Unzulässiger Vergleich.

        Wer in der Gastronomie arbeitet, erbringt eine Leistung, z.B. das Zubereiten und Servieren von Gerichten, für die der Gast bezahlt. Außerdem ist essen gehen optional, Wohnen nicht.

        Wer ein Haus vermietet, erbringt die meiste Zeit über praktisch gar keine Leistung, vor allem wenn es seit 30 Jahren unrenoviert ist. Er profitiert schlichtweg von der Not derjenigen, die auf eine Unterkunft angewiesen sind. Warum sollte der Staat das auch noch fördern?

        Wohnhäuser sollten Gemeineigentum sein. Wollen Sie wissen, warum sie es nicht sind? Weil man dann den Einzelnen praktisch nicht mehr auf Linie zwingen könnte, da die Notwendigkeit wegfällt, Geld für die Miete zu "verdienen" und damit das größte Druckmittel, den Einzelnen als Arbeitskraft in die Fabriken und Büros zu befördern. Die Miete ist ja der allergrößte Teil von dem, was der Einzelne jeden Monat "schuldet", und damit auch das beste Druckmittel.

        Jedenfalls für die meisten von uns, die nämich von Geburt an kein irgendwie geartetes Vermögen besitzen, im Gegensatz zu Vermietern, und es deswegen nicht für uns arbeiten lassen können, im Gegensatz zu Immobilienspekulanten.

        • 0G
          04105 (Profil gelöscht)
          @kditd:

          Ich lach mich kaputt. Abgesehen davon, dass Vermieter durch die Errichtung von Gebäuden in Vor-Leistung gehen (was Du elegant ignorierst), konnte man in den Jahren nach der Wende in der ehemaligen DDR besichtigen, wie es aussieht, wenn Vermieter keine Leistungen erbringen.

        • @kditd:

          "...Wohnhäuser sollten Gemeineigentum sein..."



          Ganz bestimmt nicht. Was für eine Horror-Vorstellung. Irgendein Sesselfurzer von einem Wohnungszuweisungsamt bestimmt dann, wer in einer 3-Zimmer-Villenwohnung und wer in einer 3-Zimmer-Plattenbauwohnung wohnen darf? Geht's noch?

          • @Stefan L.:

            Mag ja sein, nur was was soll daran besser sein, wenn Privateigentümer*innen das bestimmen.



            Auch im Falle von gemeineigenen Wohnungen müssten Mieten, erhoben werden, die Bestandserhaltung, ggf, sogar Verbesserungen (z.B. Barrierefreiheit) ermöglichen. Darüber hinausgehende Profitinteressen entfielen. Hinzukommend müssten die Wohnungsverwaltungen von den Bewohner*innen demokratisch gewählt werden, damit "Sesselfurzer" ggf.leicht abgelöst werden können.



            Idealzustände, was die Wohnungsvergabe angeht (wenn mehrere Parteien dieselbe Wohnung begehren, kann nur eine den Zuschlag erhalten) kann es nicht geben. Wenn, um von mir selbst zu sprechen, jemandem meine Nase nicht passt und ich deshalb eine Wohnung nicht bekomme, macht es für mich keinen Unterschied, ob das ein Eigentümer oder "Sesselfurzer vom Amt" entscheidet.



            Gewählte Amtsträger*inne stehen unter größerem Rechtfertigungsdruck als Eigentümer*innen, denen als Begründung der Hinweis ausreicht, sie könnten frei über ihr Eigentum verfügen.



            Weshalb Geneineigentum an Wohnungen an sich eine Horrorvorstellung sein soll, haben Sie für mich nicht überzeugend begründet, Das abschreckende Beispiel der DDR, bei dem Staatsapparat und Gesellschaft gleichgesetzt wurden (die Betroffenen hatten nichts zu melden, nur alles "dankbar" abzunicken), ist schließlich nicht das einzig mögliche.

            • @Joba:

              „…Weshalb Geneineigentum an Wohnungen an sich eine Horrorvorstellung sein soll, haben Sie für mich nicht überzeugend begründet…“

              Die Aussage „Wohnhäuser sollten Gemeineigentum sein“ weiter oben klang für mich, als ob JEDER Wohnraum Gemeineigentum sein soll.



              Das fände ich schon Horror.



              Klar, eine Stadt, eine Kommune kann gerne Geld in die Hand nehmen und sozialen Wohnungsbau betreiben und den nach Ihren Maßstäben vermieten.



              Auch Syndikatsmodellen mit gleichberechtigten Eigentümer sind sinnvoll, aber eben alles freiwillig und alternativ.



              Privateigentum muss weiter möglich sein und ein Privateigentümer muss auch entscheiden können, an wen er vermietet.



              Selbstverständlich als gleichberechtigte Geschäftspartner auf Augenhöhe. Die meisten Privateigentümer sind auch verantwortungsvoll und fair.



              Dass es Firmenkonglomerate wie Padovicz gibt, ist sehr bedauerlich und da müsste die Gesetzgebung schauen, wie man das zu Gunsten der Bürger verbessern kann.



              Das kann aber kein Grund sein, Privateigentum grundsätzlich in Frage zu stellen.

              • @Stefan L.:

                Niemand stellt hier im Forum Privateigentum grundsätzlich in Frage. Es hat aber meiner Meinung nach dort nichts zu suchen, wo das private Profitinteresse über etwas so Lebensnotwendiges gestellt wird wie ein Dach über dem Kopf. Das ist keine Bagatelle. Kapitalismus ist genau die Ideologie, die diesem Profitinteresse einen höheren Wert beimisst als dem Leben und dem Gemeinsamen. Und man möge bitte bitte jetzt nicht wieder das Märchen vom Fortschrittsmotor erzählen: Jede soziale Errungenschaft wurde stets gegen die sogenannten Kapitalisten schwerstens erkämpft. So lange die Kohle in deren Taschen fließt, interessiert sie doch nicht, wer den Preis dafür zahlt. Siehe Klimakatastrophe, Umweltzerstörung, globale und nationale Armutslöhne usw. usw. In Zeiten hoher Staatsverschuldung stiegen in D übrigens die privaten Vermögen mehr als doppelt so schnell wie die berühmte Schuldenuhr. Jetzt darf man raten, welches Dezil welches Perzentil in der Reichtumspyramide Zugpferd waren. Man mache sich nichts vor.

                • @Karl Kraus:

                  "Niemand stellt hier im Forum Privateigentum grundsätzlich in Frage"



                  Das meinen Sie ;-) Warum eigentlich Privateigentum nicht in Frage stellen?

  • " Der Rechtsstreit endete im August mit einem Räumungsurteil des Landgerichts."



    Wenn dem so ist, dann ist das kein Hausprojekt, wie hier verniedlichend bezeichnet, sondern schlicht und ergreifend kriminell.



    Was jetzt im Zuge der Räumung geschieht, haben sich die Besetzer selbst zuzuschreiben.



    Gegen den Wind zu schiffen, war noch immer nässend.

  • Wenn der Staat seine Hundertschaften nur auch mal für Corona-Leugner, Reichsbürger und den 3.Weg zusammenziehen würde....

  • "Kritik von links und Applaus von der falschen Seite"



    Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!? Wenn ich so etwas lese, frage ich mich nach dem Demokratieverständnis des Autors.



    Dann bin ich vermutlich nicht links genug, wenn ich Räumungen besetzter Immobilien befürworte?!

    • @Berliner Berlin:

      Demokratieverständnis heißt die falsche Seite falsche Seite nennen zu dürfen, genauso wie Sie dies wiederum ,zweifelhaftes Demokratieverständnis‘ nennen können. Nur klare Kritik und klare Haltung mit der Absprache an Demokratieverständnis zu kommentieren erscheint mir rein argumentativ zu schwach - aber das sind Sie ja frei ihn Ihrer Sprache...

      Zu Ihrem letzten Satz: mein persönliches zweidimensionales Politikbarometer sagt Jap, scheint so. Die Frage ist, warum ist das wichtig? Die meisten Leute denen es wichtig ist wie weit links Sie gesehen werden sind jene die sich damit nicht identifizieren wollen oder jene die es aus Hippness (ist das schon Neologismus?) unbedingt nach außen zeigen wollen.

      Wie dem auch sei, welchen Grund sehen Sie für Ihre Befürwortung? Dies enthielten Sie uns leider vor...

  • Ich weiss ja nicht aber erst nach 30 Jahren besetztes Eigentum zu räumen, empfinde ich nicht wirklich als Zumutung. Und deswegen auch noch Anschläge auf die Berliner S-Bahn zu verüben, ist extrem grenzwertig. Ich verspüre weder Mitleid noch Solidarität mit den Besetzern.

    • @Stefan L.:

      Anschläge auf die S-Bahn sind nicht grenzwertig, sondern eindeutig kriminell.

    • @Stefan L.:

      Der Beitrag wurde entfernt.



      Die Moderation

  • Auf jeden Fall wissen die Hausbesetzer wie sie die breite Unterstützung der Bevölkerung einholen: „Feministisch-Revolutionär-Anarchistische-Zelle“ veröffenticht nach Brandanschlag auf die S-Bahn ein Bekennerschreiben in dem es heißt: „Gestörte Arbeitsabläufe, Verspätungen, kaputte Infrastruktur, economic damage: Jede Räumung, jede Zwangsräumung wird teuer werden für die Stadt.“

    • @Clara Kreuzer:

      "breite Unterstützung der Bevölkerung", naiver gehts ja kaum.

    • @Clara Kreuzer:

      Wenn ich frierend am Bahnsteig stehe und die S-Bahn nicht fährt, werde ich sofort zum Revolutionär. Schließlich hindert mich das kaputte System daran, dort hinzukpmmen , wo ich will, und nicht ein paar völlig verpeilte Spinner*innen, die im Recht sind, weil sie Anspruch darauf für sich erheben. Wer könnte solch selbstbewussten Leuten auch widersprechen? Sympathischer geht es doch wirklich nicht. Niemand könnte beim besten Willen auf eine bessere Idee kommen. Sarkasmus Ende.

      • @Joba:

        Richtig viel Sympathie gewinnen die auch bei denen, die sich in den brechend vollen Ersatzbussen mit corona infiziert haben...

  • Es heißt Mietschulden seien zu Zeiten der Covid-19-Pandemie zu stunden. Gerichtsvollzieher*innen sollen nicht aufgrund fehlender Gas- und Stromzahlungen tätig werden. Das alles solle Zwangsräumungen verhindern. Nun mobilisiert der Berliner Senat sogar 2500 Cops für eine Politik der Zwangsräumung, die er angeblich verhindern will. Verwundern sollte das nicht, allerdings notiert werden, und bedacht werden, ehe mensch darüber nachdenkt, bei kommender Wahl wählen zu gehen ...

    • @Uranus:

      Ja, danke für diesen Kommentar, pupertierende Unterstützer der einzigen linken Szene, nämlich der autonomen, werden sich freuen.

      Gehts hier um fehlende Gas- und Stromzahlungen oder darum, dass 2018 ein zehnjähriger Pachtvertrag auslief und das Haus nicht beräumt wurde?

    • @Uranus:

      Bei der Rigaer hat man stumpf 99 Jahre Zukunftssicherheit im Erbbaurecht in den Wind gschis... das dürfte besser Liebig34 nicht groß anders sein.



      Es ist schlicht nur das ultimative Ziel stumpf und blöd mit der Polizei zu "spielen" j meh je besser, viel feind viel ehr. "Cops anpöbeln" heißt es doch glatt auf der strategie seite: liebig34.blogsport.de/

    • @Uranus:

      Hier geht es ja nicht um Mietschulden, sondern um einen ausgelaufenen Pachtvertrag. Mit Corona und einer hierdurch bedingten finanziellen Notlage hat das nix zu tun.

      • @DiMa:

        @DIMA & BERLINER BERLIN



        Angeblich geht es Teilen der Berliner Politik, ein großer Teil des Berliner Senats, angeblich um bezahlbaren Wohnraum. Als bezahlbarer Wohnraum konnte bisher auch die Liebig34 betrachtet werden (und nicht nur das: auch als politischer, gemeinschaftlicher Raum für Nicht-Cis-Männer). Auch diesbezüglich macht der Senat also durch die Räumung gegenteilige Politik und übt seine Funktion als Handlanger bzw. Schutzpatron für Kapitalinteressen aus. In diesem Fall für Padovicz, ein*e bekannte*r Gentrifizierer*, Verdränger*in, Profiteur*in etc.. Siehe auch:



        padowatch.noblogs.org/

        • @Uranus:

          Die Antwort hat mit dem "keine-Gerichtsvollzieher-schicken" nichts zu tun.

          Was sich die Berliner Politik alles so wünscht ist in diesem Zusammenhang total egal. Hier geht es um Bundesrecht (ausgelaufener Pachtvertrag).

          Und ob der Eigentümer nun ein Profiteur oder sonst was ist, ist doch egal. Er hat das Haus gekauft. Angesichts der Problemsituation sogar zu einem recht günstigen Preis.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          die diktatur des kapitals ist unhinterfragbar, wer dies doch tut, hat "ideologie" ;)

          • @90564 (Profil gelöscht):

            Sieht so aus. Bloß, dass jeglicher Antikapitalismus nur Diktatur sein kann, wie es auch die staatskapitalistischen Ostblockstaaten gewesen sind. Hier hingegen blühende Landschaften, voller Freude zur Lohnarbeit, mit Liedern auf den Lippen Flaschensammeln im Alter, mit Lächeln dem sanktionierenden Hartz-



            Amt gegenübertreten. Sogar am Kudamm sollen DHL-Lieferant*innen neben Reichen Kaffee schlürfend gesehen worden sein ... Freiheit, Wohlstand und Glück wohin mensch sieht.

            • @Uranus:

              Danke. Wer glaubt, Kapitalismus sei keine Ideologie, sondern irgendwas Neutrales, hat da so einiges nicht verstanden.

              • @Karl Kraus:

                :-) Schön, dass Sie hier schreiben!

  • Lange her die Zeiten, als die Leserinnen und Leser der taz solidarisch mit Hausbesetzungen und, vielleicht auch schrägen, Projekten waren.

    Heute wünscht man sich eher Ruhe und Ordnung.

    • @Jim Hawkins:

      Das liegt am Alter.

    • @Jim Hawkins:

      Was man hier liest, ist glaube ich nicht unbedingt die Mehrheitsmeinung der taz-Leser. Ich habe schon länger den Eindruck, daß ein Teil des rechtsbürgerlichen Internetspektrums, um es mal so zu nennen, sich die Kommentarspalte der taz als Betätigungsfeld ausgesucht hat. Bei bestimmten Artikeln, gerne zu Russland, zu Trump oder auch zur Linken, springen die an wie auf Kommando. Eine Art Denial-of-Service-Attacke, ganz nach dem Vorbild Trumps, ernsthafte Diskussion in einer Wand aus möglichst ätzendem Trash untergehen zu lassen.

      Möchte insofern Hoffnung machen, daß die Solidarität vielleicht doch still existiert. Es haben erfahrungsgemäß nur nicht alle Lust, mit oben erwähntem Milieu in den Ring zu steigen.

      • @kditd:

        Anschließe mich. Aber es belebt die Debatte, wenn sich dann doch mal ein bubblefremdes Argument hierhin verirrt, das den Namen verdient.

      • @kditd:

        "Was man hier liest, ist glaube ich nicht unbedingt die Mehrheitsmeinung der taz-Leser." Wohl wahr. Trotzdem scheint es auch bei der Stammkundschaft ein Stückchen nacht rechts gegangen zu sein. In Zeiten der "Krisen" klammern sich vielleicht viele an das Eine was bis zum bitteren ende von den Krisen profitiert. Ob Kapitalismus oder Alkohol, hauptsache Party!

      • @kditd:

        Da ist was dran, KDITD! Tatsächlich sind die Tage mit den Bewohner*innen der Liebig34 viele Menschen auf den Straßen gewesen. Solidarität existiert. Allerdings nicht seitens der rechten Bürgis, wie hier nachzulesen ist und Sie es ja anmerken. Wer weiß, vielleicht werden sie mal nach einem Führer rufen, so sie das Pech erwischen sollte, selbst die Wohnung zu verlieren ... Tränen weinte ich dann nicht.

      • @kditd:

        Das kann natürlich sein.

        Manche Schreiber äußern sich auch ziemlich platt und holzschnittartig.

    • @Jim Hawkins:

      Das liegt vlt. daran, dass Haubesetzer 2020 nicht die gleiche Solidarität wie 1981 verdient haben. Denn heute werden die Häuser nicht Jahrzehnte lang dem Verfall preisgegeben, sondern instandgesetzt und teuer vermietet.

    • @Jim Hawkins:

      Die taz ist mit den Grünen kontinuierlich nach rechts gewandert und hat eine neue Zielgruppe entdeckt, die Besitzstandswahrer. Das ist legitim. Linke sind heute eine vom Aussterben bedrohte Spezies. Sozusagen die letzten Wildbienen, die kontinuierlich ausgerottet werden. Der Höhepunkt einer demokratischen Streitkultur ist schon längst überschritten zugunsten einer engstirnigen bürgerlichen Behaglichkeitsideologie.

      • @Rolf B.:

        Da ist wohl etwas dran.

        Bei manchen kann man den Eindruck gewinnen, es ginge ihnen darum die alten Sünden dadurch zu tilgen, dass man rechtsstaatlicher als der Rechtsstaat auftritt.

    • @Jim Hawkins:

      Dabei geben diese Leute sich doch alle Mühe, dass ich sie in mein Herz schließe und ihr Anliegen unterstütze. Nur Neoliberale können diesen herzensguten, in ihem Umfeld allgemein beliebten Leuten ihre Unterstützung verweigern.

      • @Joba:

        Na ja, dann machen Sie es doch so wie die meisten, lassen Sie es einfach. Und überlassen Sie das ganze der Polizei.

        • @Jim Hawkins:

          Ja, dass machen wir, und vmtl. auch @Joba.



          Schön zu sehen, dass Ihnen beusst zu sein scheint, dass die meisten diese Besetzungen nicht gut heißen. Je näher Sie dem Haus kommen, desto höher wird die Bevölkerungsdichte derjenigen.

        • @Jim Hawkins:

          Sie jedoch scheinen Sehnsucht nach der "guten alten Zeit" zu haben. Warum, erschließt sich mir jedoch nicht,

          • @Joba:

            Welche gute alte Zeit meinen Sie denn? Als die Hausbesetzer die Mehrheit waren?

            Mich wundert nur der Ton hier. Wer als erster Rechtsstaat sagt, hat gewonnen.

            • @Jim Hawkins:

              Stelen Sie sich bitte nicht dumm.

              "die Zeiten, als die Leserinnen und Leser der taz solidarisch mit Hausbesetzungen und, vielleicht auch schrägen, Projekten waren."

              Das sind doch Ihre Worte.



              Wenn der Rchtsstaat nur Unrecht verdeckt, muss das auch nach meiner Auffassung kritisiert werden. Ich wäre gerne mit den Bewohner*innen der Liebig 34 solidarisch, nur macht deren Verhalten es mir unmöglich. Wie man Leute auf seine Seite bekommen will,. indem man Nachbar*innen, die einem nicht passen terrorieiert und die S-Bahn lahmlegt, bleibt mir ein Rätsel.

              • @Joba:

                Sorry

                Es muss stellen und terrorisiert heißen

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Jeder wird halt mal erwachsen.

    • @Jim Hawkins:

      Nun ja, früher waren Hausbesetzer auch noch anders drauf. Wenn, wie im Artikel zu lesen ist, die Räumung mit Angriffen auf die Infrastruktur bekämpft werden soll, durch die die S-Bahn lahmgelegt wird: Wieso soll man sich mit solchen Gruppen solidarisieren? Die zeigen jedenfalls, dass sie sich für die Bedürfnisse der Menschen, die den ÖPNV nutzen (müssen), einen Dreck interessieren. Es geht allein um das eigene "Projekt", und alle anderen interessieren nicht. Kann man so machen, darf sich dann aber auch nicht wundern, wenn´s dann von denen, die nicht zum kleinen Kreis der Erleuchteten gehören, keine Solidarität gibt. Ich bin kein Berliner und kenne das "Projekt" nur aus taz-Artikeln. Und denen konnte ich keine Gründe entnehmen, mit denen solidarisch zu sein.

      Und in der Tat: Gerade die Klasse derjenigen, die einmal die Basis der Linken bildeten, möchte in ihrem täglichen Durchwursteln Ruhe und Ordnung und hat nichts von Unruhe und Unordnung, die nicht der Verbesserung ihrer Verhältnisse dient, sondern nur dem Kleinkrieg einer kleinen, exklusiven Gruppe mit dem Hauseigentümer und der Staatsmacht.

      • 9G
        90564 (Profil gelöscht)
        @Budzylein:

        ich kann mich an heftigste scherbendemos in den 90gern erinnern und weiss von meinen älteren genossen!nnen, dass es auch in den 80gern heftigste scherbendemos gab und ja, auch da gab es im nachhinein immer wieder diskussionen, inwieweit das zweckdienlich ist und ob man sich nicht "vom proletariat damit entfremdet", die, die ich getroffen habe, hatten damit meist eher weniger ein problem, sondern haben immer mal wieder "klammheimliche freude" gezeigt

      • @Budzylein:

        Selbstredend finde ich die Aktion gegen die S-Bahn völlig daneben und ich heiße auch nicht jede Äußerung des Lifestyles der Besetzer für gut.

        Ich habe ganz am Anfang der Geschichte ein paar Jahre in einem besetzten Haus in der Rigaer Straße gewohnt und habe in der Zeit Dinge getan, die ich heute absolut nicht mehr gutheiße.

        Dabei waren wir nicht mal die Schlimmsten.

        Mir geht es hier nur um eine kleine symbolische Geste der Solidarität. Selbst wenn ich könnte, würde ich mich nicht an den geplanten Krawallen beteiligen.

        Ich habe etwas von 5.000 Polizisten gelesen. Der Fisch ist also geputzt. Es wird Sachschaden geben, Verletzte und Verhaftete. Mainzer-Straßen-Style.

        Ob die Welt danach ein besserer Ort ist, ich weiß es nicht.

      • 9G
        90564 (Profil gelöscht)
        @Budzylein:

        ja, die hausbesetzer!nnen der 80ger und 90ger jahre haben sich ja auch durchgängig an die herrschenden gesetze gehalten und die häuser damals mit wattebäuschen verteidigt, muss man wissen.



        ich persönlich bin ja mit menschen, denen der wohnraum genommen wird aus prinzip solidarisch, WEIL ihnen der wohnraum abgenommen wird (sofern nicht wirklich gute gründe gegen diese solidarität sprechen).



        habe ich kritik an der l34 (oder r94)? ja, klar, ein recht auf wohnraum haben diese menschen aber trotzdem

      • @Budzylein:

        Ach, und wenn die Mitarbeiter des ÖPNV solidarisch mit den Piloten, Flugpersonal und Lokführeren streiken, wird das billigend in Kauf genommen. Erkenne deine eigene Position in der Klassengesellschaft und unterlasse konformistisches Schwadronieren.

  • "Die Liebig 34 sei eine „Utopie“ "

    Welche Utopie? Bei der Rigaer hat man stumpf 99 JahreZukunftssicherheit im Erbbaurecht in den Wind gschis...



    Es gibt dort schlicht null Pläne in den Häusern irgendeine beständige Utopie umzusetzen.

  • Den Helm finde ich auch nicht gut. Wie soll man der Frau denn dann anständig auf den Kopf hauen?

    • @Karl Kraus:

      "Der Vorwurf: illegale Schutzbewaffnung." Ich konnte mich eines Lachens nicht enthalten, aber Dein Beitrag zeigt mir jetzt den "Sinn" dieser Aktion! 😂😂😂

      • @Wilfried Bergmann:

        Jap. Bizarr, gell?

  • Wohne in der Gegend...



    Hand aufs Herz - Liebig34 wird kein Mensch vermissen. Die traurige Wahrheit ist; Das Hausprojekt und die Umgebung ist schon seit Jahren zu einem Anarcho-Ballermann verkommen. Offenbar wird die eigene politische Bedeutungslosigkeit mit Gewalttätigkeit und Alkohol- und Drogen-Überkonsum zu kompensieren versucht.



    Niemand aus der Gegend, der nicht Teil der Szene ist, nimmt das Haus mehr als einen politischen Ort war. Die Szene schottet sich ab und bleibt unter sich.



    Wenn nicht gerade eine Räumung bevor stand, wurde am Dorfplatz nur rumgehangen und gesoffen. Das kann ich überall in Friedrichshain, ob gentrifiziert oder nicht.



    Von dem, was die BewohnerInnen im Haus machen, sieht man absolut nichts. Die gammeln offensichtlich nur vor sich hin. Da können sie gleich eine WG mit einem Wohnberechtigungsschein aufmachen.

    Nach der Liebig wird in 2 Monaten keine Henne mehr krähen.

    • @cool25 :

      In bürgerlichen Kreisen würde mensch wohl von übler Nachrede und Verbreitung von Ressentiments sprechen. Aber hey, sind ja bloß Menschen an ihrem Rand, was? Sie schreiben hier mehr über sich als über die Bewohner*innen der Liebig34.



      "Das kann ich überall in Friedrichshain, ob gentrifiziert oder nicht."



      Was zu beweisen ist! Ich schlage vor, Sie ziehen Ihr 'Feier'-Vorhaben zwischen den Häusern der Liebigstraße 1- 1E oder im sogenannten frisch bezogenen Sama-Riga-Carree durch und bringen ähnlich tickende Kumpel* mit.

      Solidarität mit der Liebig34!

      • @Uranus:

        Danke @COOL25, da kann ich mir die Arbeit sparen, denn seinem Beitrag ist kaum etwas hinzuzufügen.



        Wer das anders sieht, ist an dieser Enklave der linksautonomen Scene noch nie abends vorbeigelaufen oder gehört zu denen, die dort am Dorfplatz nur rumhängen und saufen (cool25) bzw. zu Ihrgend einem Rand (uranus).

        Solidarität mit der Liebig 1 ff.!

        • @Berliner Berlin:

          Iiih, Saufen!

        • @Berliner Berlin:

          "Solidarität mit der Liebig 1 ff.!"



          Solidarität mit den Gentrifizierer*innen? Das passt zu Ihren Aussagen. Glückwunsch!

    • 0G
      06792 (Profil gelöscht)
      @cool25 :

      Danke. Volle Zustimmung. Ich schätze wenn man nur 10% der Sachbeschädigung durch Liebig34 in die Flüchtlingshilfe stecken würde, wäre mehr erreicht als das was Liebig34 aktuell konkret macht (was auch immer das sein mag...).

      • @06792 (Profil gelöscht):

        Na, Mensch, so eine starke Meinung und das Trotz Ihres umfassenden Wissens! Was für eine starke kognitive Leistung! ;-)

        • 0G
          06792 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          @URANUS Wissen sie denn was konkret gemacht wird? Liebig34 sagt sie sind ein "Schutzraum für Geflüchtete". Ich wohne direkt daneben und ich habe bisher in diese Richtung nichts gesehen. (Außer das alle Häuser in 1km Umkreis mit "Refugees Welcome" besprüht wurden.)

          • @06792 (Profil gelöscht):

            @SPAM



            Sie sehen jeder Person an, ob sie Geflüchtete ist? Zu von Ihnen bereits zugegebenen Unwissenheit kommt nun Allwissenheit hinzu. Alles klar!

            • @Uranus:

              Dann berichten Sie doch mal, was in der Liebig 34 so alles für die Flüchtlinge getan wird. Ein mit bekannter RA, übrigens ein ganz böser Gentrifizierer aus HH, der sich damals um die Geflüchteten in der Gerhard-Hauptmann-Schule kümmerte, ist in dieser Scene ziemlich gut vernetzt, wusste aber auch nichts konkretes.



              Aber Sie scheinen Bescheid zu wissen, ich bin sehr gespannt auf Ihre Infos.

        • @Uranus:

          Das ist so in etwa das Niveau, was einem zwischen Liebig 34 und Rigaer 94 begegnet.

        • @Uranus:

          Naja Uranus,



          mal nicht so beleidigt reagieren. Das schickt sich für Revolutionärinnen und Linke nicht. Beleidigt ist eine Kategorie bürgerlicher Politik, die ihre Deutungshoheit allein aus ihrer Machtbehauptung, mit ihrer strukturellen Gewalt und ihrem Beharrungsvermögen durchsetzt.

          Die Kritik an der radikalen, der militanten Linken ist berechtigt, sofern sich Liebig 34, Rigaer Str. 94 oder auch die Köpi als Teil davon begreift.



          Allesamt sind sie in Wahrheit extrem autistische Veranstaltungen, ohne jede tatsächliche Einbindung in einen politisch-praktischen Prozess im Kiez, in der Stadt, im Land - der über irgendetwas anderes hinaus ginge als den eigenen Vorgarten.

          Das funktioniert nur deshalb, weil um sich rum alles als Feind und Feindesland begriffen wird. Und ist deshalb eben hübsch einfach. Mit Feinden braucht man nicht zu reden. Deshalb gibt es auch überhaupt keinen Grund für irgendeinen politischen Prozess zuständig zu sein, der wirklich etwas bewegt. Oder zum Beispiel mal die Frage stellt, wie eine alleinerziehende Mutter aus Marzahn mit prekären Job sich den "Freiraum" erkämpfen soll, den sich die privilegierten Bürgerkinder beim zeitweise krass radikal sein leisten können.

          Ich finde die Bedeutungslosigkeit, die blosse militante Geste bitter. Sie ist tatsächlich nur Event-Girlande für ein bestimmtes Milieu, das sich selbst untereinander am Besten findet. Aber tatsächlich keinen Einfluss noch Verantwortung für einen politischen Prozess in der Stadt übernimmt.

          Ja. Der Staat ist böse. Na und?

          Vielleicht täte bisschen Geschichtsbewusstsein dann doch gut. Und dann konkretes Interesse. Wie war den das in der Hafenstrasse Hamburg? Was waren die Kämpfe in der Kiefernstrasse Düsseldorf?

          • @Martinxyz:

            Sicherlich kann mensch analysieren und kritisieren. Hier aber wird von vielen Ressentiments geschürt, Vorurteile in die Kommentarspalte gekippt, blind nach Rechtsstaat gerufen und auf Menschen getreten, die im Begriff sind gewaltsam ihr Zuhause zu verlieren.

            • @Uranus:

              Die haben Ihr Zuhause schon mit dem vollkommen berechtigten Räumungsurteil 2018 verloren. Jetzt sind sie nur noch Besetzer fremden Eigentums

              • @Berliner Berlin:

                Das weiß ich. Das ist in vielen Medien zu lesen. Fragt sich, wie das Bedürfnis nach Wohnen befriedigt werden soll, wie die Interessen der Menschen aussehen, wie sie zu gewichten sind (Kapitaleinkommen vs. Wohnen), wie sich die Menschen zueinander verhalten (Solidarität vs. Konkurrenz), wie moralisch zu urteilen und zu handeln ist ...

                • @Uranus:

                  Ich erinner Sie einfach daran, dass Sie behaupteten, es würde nach Menschen getreten, die im Begriff sind gewaltsam ihr Zuhause zu verlieren.

                  Dem ist nicht so, das ist nicht ihr Zuhause, das sind Besetzer und das ist ihre Besetzung. Mehr nicht.

                  Da müssen Sie jetzt nicht mit Grundsatzfragen ablenken.

                  • @Berliner Berlin:

                    Klar ist es ihr zuhause gewesen, oder meinten Sie etwa, es wäre Padovicz'? Eigentumstitel sind durchaues machtvolle Konstrukte im Kapitalismus, ein Teil der Macht und des Reichtums der Reichen, untermauert durch den Staat und seinem Gewaltmonopol. Diese Grundsatzdiskussion spielt in die Diskussion bezüglich der Räumung der Liebig34 hinein. Aber von Grundsatzdiskussionen wollen Sie ablenken, weil Sie offenbar kein Interesse daran haben, dass die Eigentumsordnung/-logik diskutiert wird, richtig?

                    • @Uranus:

                      Na wenn das tatsächlich Ihr zu Hause war, welches sie sich unredlich angeeignet, oder zumindest einbehalten haben, dann haben diese Bewohner ja sicherlich auch nichts dagegen, dass der Eigentümer auch alle Rechtsmittel ausreizt, die so zur Verfügung stehen. Daher wohl auch der mehr oder weniger friedliche Abzug.

                      Nun zu Ihrer Grundsatzdiskussionen. Von der weiß ich ja gar nichts. Was möchten Sie wissen?

                      • @Berliner Berlin:

                        Ach, eine Fortsetzung eines Austausches ist mir einfach zu dumm.

  • 19 Hundertschaften... da weiß man, dass die gezahlten Steuern sinnvoll verwendet werden. Ich hoffe die haben auch Schützenpanzer dabei und Kampfhubschrauber und einen Kreuzer auf der Spree.

    • @Fabian Wetzel:

      Bitte intelligentere Projektberater!



      So, so, ein Projekt also, und das Haus ist geschmückt...dann sind die Favelas wohl voller Tiny Houses? Und mit Angriffen auf die Infrastruktur Sympathien erwerben? Warum nicht gleich die Trinkwasserversorgung angreifen, Öl in die Havel und den Grunewald anzünden? Zumindest erreichen die Projektmitglieder eines: dass man sich fragt, ob sie noch bei klarem Verstand sind...

    • @Fabian Wetzel:

      Projektbericht, bitte...



      Wie wär‘s, die Projektmitglieder (bitte lachen Sie nicht) verlassen nach Aufforderung schlicht das Haus, erkennen das geltende Recht an und ersparen uns allen die beklagte Ausgabe von Steuergeldern an dieser Stelle?



      Dann legen sie ihren Projektbericht und ihre weiteren Pläne vor und bekommen die eingesparten Steuergelder als staatliche Unterstützung für die gute Sache gleich wieder herein?!



      Bei alldem helfen ihnen die Rechtsanwälte, zur Kostenminimierung ehrenamtlich.



      Geht diesen Weg, und ich spende...

      • @Allesheuchler:

        Wenn das keine Utopie ist... Wäre so etwas tatsächlich so möglich, wäre das hier ein anderes Land. Sie haben, ohne es zu merken, den Nagel der Kritik auf den Kopf getroffen.

    • @Fabian Wetzel:

      aber mit Marschflugkörpern!

  • Niemand hat etwas gegen selbstverwaltete Schutzräume, solange diese im Einklang mit der Rechtsordnung stehen. Also müssten die Bewohnerinnen einfach ein entsprechendes Objekt kaufen oder sich einmieten.

    Das Anwaltsduo Heusinger / Theune verkennt, dass es auf das Untermietverhältnis nur ankommt, wenn und soweit dieses mit Zustimmung des Eigentümers abgeschlossen worden ist. Das kann ja dann gerne nach der Räumung geklärt werden.

    Ärgerlich sind nur die ganzen Kosten, die der Steuerzahler zu tragen hat. Hier wäre eine gesamtschuldnerische Haftung der Besetzerinnen und deren Unterstützer wünschenswert.

    • @DiMa:

      Was hingegen Sie verkennen, sind Ihre Mietrechtskenntnisse.

      "wenn und soweit dieses mit Zustimmung des Eigentümers abgeschlossen worden ist." haben Sie sich ausgedacht, mehr nicht. Jeder berliner Gerichtsvollzieher wird Ihnen abendfüllend etwas anderes erzählen.

      • @Berliner Berlin:

        Nein, dies ist in Übereinstimmung mit der hierzu ergangenen BGH-Rechtsprechung. Da ich jedoch die vertraglichen Verhältniss zwischen den Parteien nicht kenne, kann ich den Ausgang des Verfahrens nicht einschätzen.

        • @DiMa:

          Es gibt keine BGH-Rechtsprechung, die Untermieter im Falle eines Räumungsurteils unberücksichtigt lässt.

          • @Berliner Berlin:

            Wirklich: siehe BGH, Beschluss vom 18.07.2003 - IXa ZB 116/03.



            Ein Untermietverhältnis wird nur berücksichtit, wenn dies mit Zustimmung des Gläubigers erfolgt ist. Ansonsten würde nach jedem Urteil kurz vor Räumung neu untervermietet werden.

            • @DiMa:

              Ich weß ja nicht, was Sie uns hier weis machen wollen, aber hier mal ein Zitat aus dem Urteil:



              "Gegen einen Untermieter kann die Räumungsvollstreckung nicht aufgrund des gegen den Hauptmieter ergangenen Titels betrieben werden."

              Und selbstverständlich ist es Gang und Gäbe, dass bei drohender Räumung auf einmal ein Untermieter in der Wohnung wohnt.

    • @DiMa:

      Angesichts dessen, dass Menschen ihre zuhause verlieren und ein politischer Ort zwangsgeräumt wird - was für ein kleinbürgerlicher, widerlicher Kommentar!

      • @Uranus:

        Die Menschen, die ihr zuhause verlieren kannten die Befristung und auch den Eigentümer, mit welchem der Vertrag abgeschlossen war. Es war mehr als genug Zeit, sich eine neue Bleibe zu suchen.

      • 0G
        04105 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Gibt es außer den Pöbeleien auch noch ein paar Argumente?

        • @04105 (Profil gelöscht):

          Sie wollten mit pedantische K"§%"§%&& mit "Rechts"staatsfetisch, mit Leuten, die die Räumungskosten noch den Geräumten aufhalsen wollen, ernsthaft argumentieren? Bitte, nur zu!

          • @Uranus:

            Atmen! Ich bin ganz bei Ihnen. Hier laufen leider die Ebenen der konkreten Kritik an einigen Knallern der Liebig34 und der viel grundlegenderen Problematik durcheinander. Nein: Letztere befindet sich weit außerhalb des Horizonts einiger Kommentator_innen. Sie sprechen möglicherweise mit den Falschen. Da tut sich nix. Die können gar nicht anders (können meine ich genau so).

      • @Uranus:

        Was genau stört Sie am Kleinbürgertum? Dass der typische Kleinbürger arbeitet, Steuern zahlt und - im Gegensatz zu Hausbesetzern - sogar seine Miete?

      • @Uranus:

        Das könnte man auch genauso schreiben, wenn zB ein von Nazis besetzter Bauernhof geräumt würde. Es geht dir nicht um das Zuhause, es geht dir um die Politik.

        • @Suryo:

          Da ist durchaus was dran.

      • @Uranus:

        "...dass Menschen ihre zuhause verlieren..."



        Ein nicht unwichtiges Detail an der ganzen Sache ist, dass es kein rechtmässiges Zuhause ist. Aber Rechtsbruch und illegales Verhalten sind da ja nur widerlich und kleinbürgerlich.

      • @Uranus:

        Ein "politischer Ort" ist für sich allein noch nichts Positives. Es kommt darauf an, welche Politik dort gemacht wird. Sie bringen in Ihren Kommentaren keine Gründe, aus denen dieser politische Ort aus Sicht Linker, die nicht da wohnen, erhaltenswert sein soll. Was machen die denn da so Wichtiges, außer kleinbürgerliche juristische Auseinandersetzungen zu führen, sich mit der Bullerei zu kloppen und den ÖPNV lahmzulegen?

        By the way: Sie fordern doch in anderen Kommentaren, den Individualverkehr mit dem Auto u. a. durch den ÖPNV zu ersetzen. Wieso solidarisieren Sie sich dann mit einer Gruppe, die im Kampf gegen die Räumung ausgerechnet einen Anschlag auf die S-Bahn verübt? Oder waren das Ihrer Ansicht nach Leute, die gar nichts mit dem "politischen Ort" Liebig34 zu tun haben?

        • @Budzylein:

          Offenbar haben Sie sich nicht mit der Politik der Liebig34 näher auseinandergesetzt, sonst würden Sie hier anders schreiben. Die Liebig34 hat eine 30(!)jährige Geschichte! Und ja, auch von Ihrer Seite her, bloßes Schüren von Ressentiments.

          • @Uranus:

            Die Liebig34 hat zwar eine 30jährige Geschichte, aber die Personen, die dort wohnen, leben nicht seit 30 Jahren dort. Lesen Sie mal das taz-Interview vom 19.12.2018, das ich hier verlinke: taz.de/AktivistInn...liebigstra%C3%9Fe/



            Daraus geht hervor, dass die Fluktuation dort recht groß ist.

            Und außerdem wird dort laut Angaben der Interviewten englisch gesprochen, vor allem im Plenum. Die meisten in Deutschland lebenden und nicht im englischen Sprachraum sozialisierten Personen , insbesondere diejenigen, die schlechte Bildungschancen hatten, können nicht oder nur sehr eingeschränkt auf Englisch kommunizieren. Das garantiert dann ja schon mal eine gewisse Exklusivität, vor allem beim Herbeiführen des "Konsenses", in dem laut Interview dort angeblich alle Entscheidungen getroffen werden (ja, klar). Wie "hierarchiefrei" es da zugeht, kann ich mir lebhaft vorstellen. Ich brauche keine Ressentiments, um dem Projekt sehr reserviert gegenüberzustehen; mir genügt dazu - wie es bei den meisten anderen Themen auch der Fall ist - schon die Selbstdarstellung.

            • @Budzylein:

              Das einzige, was Ihnen bezüglich Ihres eingebrachten Artikels einfällt, ist das kritische Anmerken von hoher Fluktuation (so what?) und Ihrer Vorbehalte aufgrund in englisch geführter Kommunikation (und das ohne Einblick in die Plena!), anstatt auf die politischen Hinweise einzugehen. Wie schon geschrieben, auch Ihnen geht es offenbar nur um die Pflege und zur Schaustellung eigener Ressentiments. Ein Austausch und Fakten sind augenscheinlich nicht erwünscht. Eine Diskussion mit Ihnen lohnt nicht.

          • @Uranus:

            Naja, alleine wegen der bisherigen Dauer ergibt sich kein Schutzrecht. Teil dieser 30(!)jährigen Geschichte ist auch, dass das Gebäude vor 10 Jahren an den Meistbietenden verkauft worden ist. Hier hätte nur irgendjemand (die Bewohnerinnen) mehr bieten müssen.

            • @DiMa:

              Dann weichen Sie sogar hinter das GG zurück? Kaufen und Besitzen enthebte von "Pflichten" für die Gesellschaft, wie es da so schön heißt ("Eigentum verpflichtet")?

              • @Uranus:

                Nein, ich "weiche" nicht "hinter das GG zurück".

                Eine Art politisches Objekt ist grundgesetzlich nicht geschützt.

                Aus dem GG ergibt sich auch keine Pflicht, die Wohnungen an bestimmte Mieter zu vermieten. Ich habe keinen Zweifel daran, dass der Eigentümer die Wohnungen nach einer Sanierung wieder vermieten wird.

      • @Uranus:

        Hoffentlich wird jetzt endlich geräumt nach der Aktion am S-Bahnring. Ich drück die Daumen, dass alles klappt.

  • "[...] Während aus der Liebig 34 rotierende Akkuschrauber zu hören sind, um das Haus zu verbarrikadieren, ist es im politischen Raum ruhig. Weder Innensenator Andreas Geisel (SPD) kann mit harten Ansagen etwas gewinnen, noch kann die mit den Be­woh­ner*innen solidarische Bundestagsabgeordnete des Bezirks, Canan Bayram (Grüne), noch viel ausrichten. Die Entscheidungsschlacht werden Polizei und Linke allein führen."

    Und das ist der Fehler dabei. Wo bleiben die weiteren Bekenntnisse für das eine oder andere der regierenden Politik? Meint denn die solidarische Grüne, dass auch nur eine einzige Bewohnerin oder ein einziger Bewohner dort grün wählt? Oder das die grüne Wählerschaft mit den Bewohnerinnen und Bewohnern solidarisch sei?

    Politik erschöpft sich hier in der inhaltsleeren Pose...

    • @Chinaski-Berlin:

      Laut Statistik sind die Grünen schon seit Jahren die Partei der Besserverdienenden. Insofern habe sie die FDP abgelöst. Die Wähler der Grünen haben als Käufer von Eigentumswohnugen von der inzwischen schon weitgehend abgeschlossenen Gentrifizierung profitiert

      • @Erwin Thomasius:

        Eigentumswohnungen kaufen und bewohnen ist natürlich zutiefst unökologisch. Umweltschützer haben arm, schlecht ausgebildet, und immobil zu sein.

    • @Chinaski-Berlin:

      Innerhalb der grünen Gesamtpartei gelten die Parteifreunde in FhainXberg sowieso nur noch als durchgeknallte Sekte, die man sich aber leistet, weil sie 1. ein Direktmandat produzieren und 2. ein so nettes linkes Feigenblatt darstellen, wenn man zB in Hessen mit der CDU koaliert und Abschiebungen nach Afghanistan mitträgt. Abgesehen davon, nimmt man die irren Ansichten von Leuten vom Schlage Bayrams, Florian Schmidts und Monika Herrmanns natürlich nicht ernst.

  • Padovicz hätte längst enteignet werden müssen. Das Grundgesetz stellt das Recht auf Privateigentum unter Vorbehalt. Aber das nachgeordnete Recht wurde leider über Jahrzehnte maßgeschneidert, um verfassungswidrigem Verhalten alle Türen zu öffnen.

    Bei anderen Dingen - zB Datenschutz, oder auch der Wahrung der Menschenwürde - ist das nicht anders.

    Und das haben wir vorrangig den 3 "Volksparteien" CDU, CSU und SPD zu "verdanken", jederzeit wo das wahlergebnistechnisch möglich war unterstützt von der FDP. Die Grünen hatten die Obama-Krankheit und standen mit offenem Mund und freundlich lächelnd daneben, wollten die "Mitte" nicht mit drakonischen Gesetzen verprellen, wenn sie mal eine Chance hatten. Die Linkspartei durfte überhaupt nicht ran; jeder Vorstoß in die Richtung wurde mit einer Rote-Socken-Kampagne oder Schlimmerem unterbunden.

    Man erntet, was über lange Zeit gesät wurde.

  • Wenn das alles schon ekannt ist, sollte die Polizei ebenfalls besser ausgerüstet werden.