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Angriff auf MilitärflughäfenDie Ukraine schlägt zurück

In Russland hat es mehrere Explosionen durch Drohnenangriffe auf Bomber-Militärbasen gegeben. Offenbar steckt die Ukraine dahinter.

Offizielles Foto eines Brandes auf einem Militärflugplatz am 6. Dezember Foto: Administration of the Kursk region of Russia/ap

„Jetzt könnte der Moment gekommen sein, um die letzten Hoffnungen der Rus­s*in­nen zu zerstören, die immer noch von einem Sieg über die Ukraine überzeugt waren.,Die unbesiegbare Armee' hat sich nicht nur als unfähig erwiesen, sich verbrecherisch fremdes Territorium anzueignen. Sogar Russland selbst ist nun ständig von Vergeltung bedroht. Das ist für alle Verbrechen, das Blut der Ukrainer*innen, die Tränen der Kinder und Mütter, für Butscha, Cherson, Mariupol und den Supermarkt,Amstor' “ heißt es in einem Kommentar auf der ukrainischen Webseite focus.ua.

Die Äußerungen beziehen sich auf mehrere Explosionen in Russland, die offensichtlich durch Drohnenangriffe ausgelöst wurden. Am Dienstag berichteten russischen Medien, dass in der Nähe des Flugplatzes von Kursk, etwa 100 Kilometer von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt, ein Öltank in Flammen aufgegangen sei. Der Brand sei unter Kontrolle, alle Rettungsdienste seien vor Ort, teilte der Gouverneur Roman Starowoi am Dienstag auf Telegram mit.

Am Montagmorgen waren Explosionen auf zwei russischen Militärflughäfen gemeldet worden. Dabei sollen sechs Menschen getötet und elf verletzt worden sein.

Russland machte die Ukraine für die Angriffe verantwortlich. „Am Morgen des 5. Dezember hat das Kyjiwer Regime versucht, die Militärflugplätze,Djagilewo' in der Region Rjasan und,Engels' in Saratow mit unbemannten Flugkörpern sowjetischer Produktion anzugreifen, um russische Langstreckenflugzeuge außer Gefecht zu setzen“, hieß es aus dem Moskauer Verteidigungsministerium. Kyjiw bestätigte diese Informationen nicht.

Offenbar Waffen mit neuer Reichweite

Der militärische Luftwaffenstützpunkt „Engels-2“ rund 14 Kilometer östlich der Stadt Saratow liegt mehr als 600 Kilometer von dem von der Ukraine kontrollierten Territorium entfernt. Er ist die wichtigste Operationsbasis für Langstreckenflugzeuge im Westen Russlands. Zur Ausrüstung der mehr als 30 schweren Bomber gehören auch strategische Raketenträger vom Typ TU-160M und TU-95MS, die Atomwaffen tragen können. Flugzeuge, die hier stationiert sind, fliegen regelmäßig Angriffe auf Energieanlagen in der Ukraine.

„Djagilewo“ bei Rjasan, rund 500 Kilometer von der Frontlinie entfernt, ist ebenfalls eine wichtige Basis für russische Bomber. Dort sind die strategischen TU-95MS und TU-22M3 stationiert.

Von ukrainischer Seite hatte es bislang immer geheißen, Kyjiw verfüge nicht über Waffen mit einer solchen Reichweite. Im Oktober hatte das ukrainische staatliche Rüstungsunternehmen Ukroboronprom jedoch mitgeteilt, dass die Entwicklung einer Angriffsdrohne mit einer Flugreichweite von 1.000 Kilometern und einem Sprengkopf mit einem Gewicht von 75 Kilogramm vor dem Abschluss stünden. Dies hatte die Pressesprecherin von Ukroboronprom, Natalja Sad, am vergangenen Sonntag bestätigt.

Nicht zuletzt könnte das auch ein Grund dafür sein, dass westliche Be­ob­ach­te­r*in­nen die jüngsten Angriffe auf Ziele in Russland der Ukraine zuschreiben. Die Angriffe auf Stützpunkte in Rjasan und Saratow demonstrierten zum ersten Mal die Fähigkeit der Ukraine, aus einer so großen Entfernung anzugreifen, schreibt die New York Times unter Berufung auf einen hochrangigen ukrainischen Beamten, dessen Name nicht genannt wird. Das erhöhe den Einsatz im Krieg.

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82 Kommentare

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  • Wann werden endlich die Verhandlungen, Beratungen mit Russland, bezüglich der nötigen Enegieumstellung Russlands auf Windenergiegewinnung und auf Erdwärme Umstellung , wie von Bearbock gleich nach den letzten Wahlen angekündigt - begonnen ?



    Ab wann soll Russland die Gas- und Oelförderung verringern / einstellen um den Klimawandel zu stoppen und um die großen Klimakathastrophen zu minimieren ?

  • Himars mit größerer Reichweite kann die Ukraine jetzt vergessen (oder der Angriff trägt die Botschaft, dass man in der Ukraine ohnehin nicht mehr an Lieferungen dieser begehrten Waffen durch die USA glaubt). Russisches Territorium jenseits der 2014er Grenze anzugreifen, macht wahrscheinlich militärisch Sinn, politisch kann es eigentlich nur dazu führen, dass Unterstützung aus dem Westen noch ein paar mal häufiger überdacht wird.

    • @My Sharona:

      Die kann die Ukraine vergessen weil die Werfer der USA modifiziert wurden um solche gar nicht abfeuern zu können.

      "Unterstützung aus dem Westen noch ein paar mal häufiger überdacht wird." Zweifelhaft da die Ukraine es seit Tag 1 macht, ukrainische Raketen treffen Flugfelder, Spezialeinheiten sprengen Brücken, töten Grenztruppen und Drohnen greifen Treibstofffelder an.

  • Verständlich und trotzdem falsch

    Wenn die Ukraine, völlig zu Unrecht von Putin angegriffen, den Krieg auf russisches Gebiet ausweitet dürfte eine völlig neue Episode der Eskalation eingeleitet sein. Eine die der Ukraine mehr schaden als nutzen kann.



    Ich finde die Aktion falsch, kann sie aber emotional auf Grund des total einseitig, ungerechten Angriffs durch Putin verstehen. Rational ist der Angriff nicht.



    Denn jetzt kann Putin leider wirklich sagen "Die Ukraine greift russisches Gebiet an".

    • @Rudi Hamm:

      Letztlich läuft das aber darauf hinaus, dass die Ukraine weitestgehendst untätig bleiben müsste solange die Raketen und Marschflugkörper mit denen ihre Städte, Infrastruktur und Bevölkerung zusammengeschossen werden von russischem Territorium aus abgefeuert werden. Das halte ich ganz und gar nicht für rational.

  • Deutschland sollte sich militärisch nicht an einem Krieg mit einer Atommacht beteiligen. Auch nicht indirekt.

    Nur wenn es absolut nötig ist, d.h., wenn man selbst oder ein Bündnispartner angegriffen wird.

    Alles andere ist nicht mehr verhältnismäßig.

    • @drafi:

      Deutschland beteiligt sich nicht militärisch.



      Waffen liefern ist keine militärische Beteiligung.

    • @drafi:

      Falsch. Deutschland darf nicht den Kopf in den Sand stecken, GERADE wenn es eine Atommacht ist, die auf Eroberungstour geht.

      Die Geschichte hat oft genug gezeigt, dass Größenwahnsinnige nicht merken, wann sie es zu weit treiben, und nicht aufhören können, solange ihr Imperialismus funktioniert. Da ist - selbst ganz egoistisch auf den nationalen deutschen Tellerrand geschaut - eine indirekte Beteiligung an diesem Krieg immer noch meilenweit besser als die unvermeidliche DIREKTE am nächsten. Denn der würde mit deutlich größerer Wahrscheinlichkeit atomar.

      Einzige Bedingung: Man muss in diesem Krieg genau so lange durchhalten wollen, bis dem Aggressor die Großmannsträume wirklich nachhaltig verpufft sind und er die Einsicht zeigt, dass das der falsche Weg war. Konkret heißt das: Bis Russland bereit ist, sich komplett aus der Ukraine zurückzuziehen.

      Die Ukrainer zeigen diese Entschlossenheit.in hinreichendem Maße. Es gibt keinen sinnvollen Grund, warum Deutschland und der Rest der Nato das nicht auch tun sollten. Denn wir hängen ALLE am Haken, wenn Russland gewinnt und die nächsten Bomben dann auf Vilniuis oder Lublin fallen.

  • Ich wundere mich über die Kommentare, die in den ukrainischen Drohnenangriffen auf russische Militärbasen eine gefährliche Eskalation sehen.

    Dieselben Warnungen hätten dann ja von denselben Kommentatoren unter jeden Bericht über russische Kriegshandlungen gehört, die etwa die ukrainische Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur seit Monaten massiv angreifen.

    Sicher kann die deutsche Regierung auf das ukrainische Handeln eher Einfluss nehmen als auf das russische. Und es ist bestimmt auch richtig, nach den Wirkungen des eigenen Handelns auf die Reaktion des Anderen zu fragen.

    Aber Fakt ist doch, dass Russland diesen Krieg permanent eskaliert. Diese Warnungen vor Eskalation erwecken den Eindruck, als wäre das eigentlich Gefährliche, dass sich die Ukraine zu heftig wehrt.

    So schlimm ich es auch finde, dass durch den Krieg Menschen getötet und traumatisiert, Wut und Hass erzeugt und wahrscheinlich auch Feindbilder und Nationalismen verstärkt werden - Ich habe immer noch nicht verstanden, welche Optionen zur Deeskalation die Ukraine versäumt hat wahrzunehmen.

    Und damit meine ich Optionen, die nicht territoriale Zugeständnisse an Russland oder einen Verzicht auf die staatliche Souveränität der Ukraine bedeuten. Oder auf Menschenwürde und Bürgerrechte der Menschen in der Ukraine.

    • @sàmi2:

      Vielen Dank!

    • @sàmi2:

      Diese Asymmetrie der Warnungen ist schlicht eine Folge der Asymmetrie der Eskalationsmöglichkeiten. Die Ukraine hat ihre Atomwaffen ´94 aufgegeben, Russland hat davon zig-tausende. Aber selbst unterhalb der nuklearen Schwelle besteht Anlass zur akuten Sorge, man stelle sich etwa vor welche entsetzlichen Auswirkungen eine Bombardierung Kievs mit Novichok hätte. Und darüber was da sonst noch so alles in den russischen Arsenalen lagert kann man allenfalls spekulieren.

      • @Ingo Bernable:

        Es ist äußerst zweifelhaft das Russland in einem solchen Maße Chemiewaffen herstellen kann, außerdem wäre das der Moment wo die NATO in den Krieg eintreten würde.

        Wenn die Gefahr von Atom und Chemiewaffen als Argument herangezogen wird ist es ein Argument für ein jedes Land sich solche anzuschaffen.

        • @Machiavelli:

          Verschiedene Anschläge der letzten Jahren haben doch eigentlich recht deutlich gezeigt, dass Russland trotz Chemiewaffenkonvention über Substanzen wie Novichok oder Pollonium verfügt und diese auch einsetzt. Zudem ist die Herstellung chemischer Waffen idR deutlich einfacher als der Bau von Atombomben, was auch deren Popularität bei zweitklassigen Diktatoren in aller Welt erklärt. Russland wäre allemal dazu in der Lage innerhalb einiger Monate entsprechende Produktionskapazitäten aufzubauen, sollte es diese vor dem Krieg tatsächlich nicht mehr gegeben haben. Und dass der Einsatz von Chemiewaffen, auch wenn gerne als rote Linie deklariert, eben nicht zwangsläufig die NATO auf den Plan ruft konnte man zuletzt in Syrien beobachten.

          • @Ingo Bernable:

            Chemie-Waffen im Labor herstellen ist das eine, daraus chemische Waffen herstellen etwas ganz anderes und auch etwas das nicht so einfach bewerkstelligt werden kann. D.h. es gäbe Hinweise, Satellitenbilder etc.. Der Einsatz von Chemischen Waffen gegen Kyiv wäre militärisch sinnlos, da Kommandostellen über Schutzausrüstung verfügen, würde aber eine solch krasses Verbrechen darstellen das der Westen nicht umhin käme Konsequenzen folgen zu lassen und auch China und Indien wollen nicht in einer Welt leben in der Chemie-Waffen wieder normal werden.

            Der einfachste Weg das zu verhindern ist die Drohung mit Konsequenzen die deutlich schmerzhafter sind und jegliche Vorteile überwiegen die durch den Einsatz gewonnen werden könnten.

            • @Machiavelli:

              "es gäbe Hinweise, Satellitenbilder"



              Und woran genau lässt sich auf so einem Sattelitenbild erkennen ob da in einer Produktionsstätte Dünger, Shampoo oder Giftgasgranaten hergestellt werden?



              "Der Einsatz von Chemischen Waffen gegen Kyiv wäre militärisch sinnlos, da Kommandostellen über Schutzausrüstung verfügen"



              Sinnhaftigkeit ist für Putin doch offenbar längst keine wesentliche Kategorie mehr und die Angriffe der letzten Wochen galten eben auch nicht der Kommandostruktur, sondern der Zivilbevölkerung.



              "würde aber eine solch krasses Verbrechen darstellen das der Westen nicht umhin käme Konsequenzen folgen zu lassen"



              War das in Syrien der Fall oder nach den diversen Massakern und Folterkellern die überall dort gefunden werden wo die russischen Besatzer abziehen? Nicht, dass so eine Reaktion nicht richtig und angemessen wäre, aber die Angst davor unmittelbarer Akteuer in einem Krieg mit atomarem Eskalationspotential zu werden sitzt dann doch zu tief. Daran dass, das zwingend dazu führen müsste, dass sich auch China und Indien gegen Russland positionieren hätte ich auch Zweifel.

  • Von der Grenze der Ukraine bis Moskau sind es nur ~750 km Luftlinie - wenig mehr als die jetzt angegriffenen Ziele.



    Hätte man Putin nicht gleich am 24.02. die Unterhosen von der Wäscheleine schießen können ?

    Ich bezweifle, dass die eingesetzten Drohnen aus dem ukrainischen Waffenarsenal stammen und dass dadurch im zukünftigen Kriegsverlauf weniger Leid entstehen wird.

    • 8G
      83191 (Profil gelöscht)
      @Matthias Schürle:

      Die Vermutungen (!) gehen bisher in Richtung einer durch die Ukraine modifizierten, sowjetischen Drohne. Typ Tu-14. vllt vom Absturz in Zagreb aus dem Anfang des Krieges noch im Gedächtnis.

      Eigentlich als Aufklärungsdrohne konzipiert, wurde möglicherweise anstatt der Kamera Technik ein Sprengsatz geladen. Ist noch alle ziemlich unklar, aber man sollte den Erfindungsreichtum nicht unterschätzen

  • Dieser Angriff ist fatal für Russland aus zwei Gründen:

    1. Russland strategische Bomber wurden angegriffen. Das demütigt Russland massiv in den Augen von Verbündeten und insb. in den Augen Chinas. wäre den Amerikanern ein einem Krieg NATO vs. Russland das gelungen mit Drohnen soweit zu kommen hätte Russland jetzt 2/3 seiner Bomber verloren. Das Macht Russland nicht gerade zu einem attraktiven Verbündeten.

    2. Russlands Luftabwehr versagt wieder. Die S-400 sollte der Verkaufsschlager der russischen Rüstungsindustrie werden (zusammen mit dem KA-52 Hubschrauber der sich ähnlich gut schlägt mit 20-40% Verlusten bisher). Russlands Rüstungsindustrie verliert hier gerade die Marketing-Schlacht. Aber das ist die einzige russische Industrie die global Wettbewerbsfähig ist, die beschäftigt Millionen Menschen und deren Marktanteile schrumpft gerade gewaltig.

    Klar ist es für Russland schlecht Soldaten zu verlieren und min. 1 der Bomber wird vermutlich nie wieder fliegen, aber die langfristigen strategischen Folgen dieses Angriffes sind noch verheerender.

  • Auf der Basis bei Saratov befinden sich atomare Sprengköpfe. Hoffe die mutmaßlich ukrainischen Drohnen wissen genau wo sie hinschießen, und wo besser nicht.

    • @Sandor Krasna:

      Die Atomwaffen dürften gut genug geschützt sein. 75kg-Sprengköpfe sind keine "bunkerbrechende" Munition. Da müsste eine Drohne schon durch eine offene Tür reinfliegen...

      • @Normalo:

        "Die Atomwaffen dürften gut genug geschützt sein."

        "dürften" ist bei Atombomben etwas dünn...

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ok, dann etwas ausführlicher: Es ist völlig jenseits normaler Vorstellungskraft, dass die Elite der russische Luftwaffe, bzw. die Spezialtruppe, die in Russland für die Aufbewahrung von Kernwaffen zuständig ist und, soweit es dazu Berichte gibt, ihren Job extrem ernst nimmt, so blöd wäre, die Atomsprengköpfe für ihre Bomber irgendwo anders aufzubewahren als in den dafür vorgesehenen, ziemlich soliden, unterirdischen Bunkern. Und die kriegt man mit einer 75kg-Bombe nicht geknackt - schon gar nicht so, dass im Inneren noch irgendwas von eigentlichen Explosionswirkung ankommt. Schlimmstenfalls würden die Sprengköpfe in der Ruine des Bunkers begraben.

          Außerdem sind die Bunker deutlich abseits angelegt. Das fragliche Depot liegt wohl bei 51°25'23"N 46°15'39"E, etwa 6,5 km vom Flugplatz.

          Davon abgesehen, selbst wenn: Atomsprengköpfe sind kein Nitroglyzerin oder sowas. Die gehen nicht einfach hoch, selbst wenn eine Bombe daneben explodiert, sondern nur, wenn sie absichtlich gezündet werden. Es braucht nämlich eine genau kalkulierte 360-Grad IMplosion rund um die erste Stufe, um eine kritische Masse zu erzeugen, und eine kernspaltende Kettenreaktion überhaupt möglich zu machen. Bei jeder anderen Sprengung fliegt das Gerät einfach auseinander, und der einzige gravierende Effekt ist eine Schwermetallvergiftung der unmittelbaren Umgebung - so jedenfalls mein Grundverständnis von Aufbau und Funktionsweise von Kernwaffen.

          • @Normalo:

            "Das fragliche Depot liegt wohl bei 51°25'23"N 46°15'39"E, etwa 6,5 km vom Flugplatz."

            Eine begründete Vermutung.

            Es stimmt schon, dass die Gefahr sehr gering ist. Wenn ich Atom höre, werde ich aber sehr, sehr vorsichtig.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Nicht nur Sie. Das ist so ein wenig der Punkt.

          • @Normalo:

            Hmm, wenn es stimmt - klingt sehr glaubwürdig, dann wurde es gut erklärt!

        • 8G
          83191 (Profil gelöscht)
          @warum_denkt_keiner_nach?:

          Keine Sorge, eine Atomwaffe kann rein physisch nicht durch eine ungesteuerte, konventionelle Granate zünden. Worst Case wäre eine kleinere schmutzige Bombe. In einem Bunker, der die spreng/Verteilwirkung reduziert, Auf einem Flugplatz, der eher nicht im Zentrum einer Stadt zu finden ist.

          Dont worry.

      • @Normalo:

        Na dann bin ich ja beruhigt...

    • @Sandor Krasna:

      Nuklearsprengköpfe lösen nicht durch Erschütterungen aus. Wenn se halbwegs anständig konstruiert sind.

  • Was an diesemAngriff glaube ich etwas unterschätzt wird sind die innenpolitischen Implikationen und die Auswirkung auf die Moral. Die Ukrainer haben mit ein paar Uralt-Drohnen aus den Siebzigern die Zentrale der strategischen Bomberflotte getroffen, die an sich mit massivster Luftabwehr geschützt sein müsste. Die Fragen, die sich die Zuständigen werden anhören müssen sind ziemlich unbehaglich. Hoffen wir, dass das alles dazu beiträgt,dass sich die Verhandlungspositionen soweit verschieben, dass zumindest erste Gespräche mal möglich werden - sehr optimistisch bin ich da allerdings nicht, noch hat Putin offensichtlich viel Menschenmaterial zum Verheizen.

    • @textknecht:

      "...geschützt sein müsste..."

      Müsste. Aber Soldaten, die sich weit weg vom Schuss wähnen, neigen zur Schlampigkeit. Jetzt dürften sie wach sein...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        "Aber Soldaten, die sich weit weg vom Schuss wähnen, neigen zur Schlampigkeit. Jetzt dürften sie wach sein..."



        So ein Militärstützpunkt wird nicht durch Soldaten überwacht, die mit Feldstecher oder Nachtsichtgeräten den Himmel beobachten, sondern durch automatisierte Flugabwehrsysteme.



        Diese Systeme sind bei dem Angriff der Ukrainer überwunden worden. Nich erst am Stützpunkt übrigens. Vorher sind die ukrainischen Drohnen unbemerkt in den russischen Luftraum eingedrungen und danach ebenfalls unbemerkt mindestens 650 km weit, also vermutlich mehrere Stunden lang, über russisches Territorium geflogen.

        • @Barbara Falk:

          "...sondern durch automatisierte Flugabwehrsysteme."

          Auch an "automatisierten" Systemen sitzen (noch) Soldaten, die pennen können. Solche Systeme weit weg vom Kampfgeschehen ständig auf "Automatik" zu schalten, wäre sogar höchst fahrlässig.

          "...also vermutlich mehrere Stunden lang, über russisches Territorium geflogen."

          Eher nicht: de.wikipedia.org/wiki/Tupolew_M-141

  • Auf die Gefahren, die von einer Eskalationsspirale ausgehen haben Leute wie Welzer schon kurz nach Kriegsbeginn hingewiesen. Unabhängig von der Schuldfrage muss man sich bei jeder Drehung der Spirale darüber im Klaren sein, wo die Entwicklung hinführt.

    Klar, Russland hat den Krieg begonnen, ist der Aggressor - wir unterstützen nur das Opfer der Aggression, damit sind wir am Krieg beteiligt und tragen auch mit Verantwortung für die weitere Entwicklung.

    Ich habe auch keinen konkreten Plan zur Lösung des Konfliktes.



    Allen Sofastrateg*innen sollte aber klar sein, dass dieser Krieg kein Kinder- oder Computerspiel ist. Hier sterben und leiden Kriegstag für Kriegstag richtige Menschen......



    und wir stehen erst am Anfang der Eskalationsspirale.



    Wenn wir für die weitere Entwicklung auch mit Verantwortung tragen, heißt das konkret, dass es irgendwann nicht mehr reichen wird zu sagen "Putin ist Schuld".



    Wir entscheiden mit darüber, ob wir zur Deeskalation beitragen oder der Spirale der Gewalt, die schon längst ihre Eigendynamik entwickelt hat, neuen Schwung geben.

    • @Bürger L.:

      Das war doch ein militärisches Ziel. Die Ukraine schießt auch nicht jeden Tag dutzende Dronen auf zivile Ziele oder russische Infrastruktur, obwohl russische Städte in Raketenreichweite liegen. Nur Russland eskaliert.

    • @Bürger L.:

      "Ich habe auch keinen konkreten Plan zur Lösung des Konfliktes."



      "Wir entscheiden mit darüber, ob wir zur Deeskalation beitragen"



      Da scheint mir doch eine gewisse Widersprüchlichkeit zum Ausdruck zu kommen. Wie konkret soll denn diese Deeskalation aussehen die "wir" in der Hand haben? Dieser Angriff diente doch wohl vor Allem dazu die russischen Angriffe auf die zivile Infrastruktur wenigstens etwas abzuschwächen, konkret also dem Ziel möglichst viele Zivilist*innen lebend durch den Winter zu bringen. Wäre es also Deeskalation wenn die Ukraine auf diese Operation verzichtet hätte?

      • @Ingo Bernable:

        Russland ist doch bereits am Ende der Eskalationsspirale angelangt.

        Energielieferungen gen Westen wurden schon lange aufgekündigt.



        Man hat mit einem erheblichen Anteil der militärischen Möglichkeiten angegriffen.



        Völkermord läuft auch schon.



        Zerstörung ukrainischer Infrastruktur im Hinterland sehen wir gerade.



        Hunger als Waffe haben wir auch schon.

        Und trotzdem steckt man im Donbass und vor Cherson fest.

        Was soll da noch groß kommen?

        Kriegserklärung und Generalmobilmachung?



        Nachdem die Teilmobilmachung schon so ein durchschlagender Erfolg war?

        GAU in Zaphorizha?



        Wozu? Man will die Ukraine doch erobern. Taugt in erster Linie als taktisches Mittel, damit in dem Gebiet weniger gekämpft wird. Am Besten sogar, wenn es eine Bedrohung bleibt.

        Angriff auf NATO Gebiet?



        Womit denn? Und was wäre davon nach drei Wochen noch übrig?

        Nukleare Gefechtsfeldwaffen?



        Da würde man sich von China und Indien entfremden und Erdogan, Orban, Melloni und Lukaschenko fänden das sicher auch nicht so prall.

        Strategische Nuklearwaffen? Da würde man mit viel Glück als Erstes schießen, nur um dann als Zweites zu sterben.

        • @metalhead86:

          Das kann man natürlich so sehen, nur leider krankt diese Argumentation dann aber eben auch an dem Umstand, dass die Strategie des Kremels auch bislang schon nicht gerade von solchem nüchtern realpolitischen Kalkül geleitet war, sondern doch eher von der fixen Idee einer historischen Mission zu dienen. Ein Szenario in dem Putin taktische Nuklearwaffen etwa in den annektierten und damit nach russischer Lesart russischen Gebieten einsetzt kann man mE nicht mit ausreichender Sicherheit ausschließen und würde damit dann auch den 'Verbündeten' einen Weg eröffnen großzügig über einen solchen Tabubruch hinwegsehen zu können.

    • @Bürger L.:

      Wer ein Opfer unterstützt trägt für die Handlung des Täters keinerlei Verantwortung. Ihr ständigen Versuche zwischen Angreifer und Angegriffenem eine Äquidistanz herzustellen sind absurd. Aber Danke für Ihren Hinweis vom Appeasment-Sofa, dies wäre kein Computerspiel, da wäre sonst niemand drauf gekommen.



      Offenbar haben Sie es immer noch nicht mitbekommen, aber Russland hat die Anerkennung der besetzten Gebiete als Bedingung für Verhandlungen gestellt.

  • "Kyjiw bestätigte diese Informationen nicht." Dieser Satz sagt das Wesentliche über diesen Artikel. So kann man in alle Richtungen spekulieren, wer die Angriffe auf russisches Territorium vollzogen hat. Nichts genaues weiß man nicht. Für die russische Regierung wird es jedoch der Vorwand sein, den Konflikt weiter eskalieren zu lassen und neues Leid zu produzieren. Der Wechsel vom Verteidigungs- zum Angriffskrieg beschwört neue Eskalationsstufen herauf, dem sollte man sich klar sein.

    • @Thorbjoert:

      " So kann man in alle Richtungen spekulieren, wer die Angriffe auf russisches Territorium vollzogen hat. " Eigentlich nicht es war die Ukraine oder russische Anti-Putin Partisanen. Der Westen war es ganz sicher nicht.

      " Der Wechsel vom Verteidigungs- zum Angriffskrieg " Das ist kein Wechsel man darf einen Verteidigungskrieg auf das Territorium des Angreifers tragen. Diese Bomber sind für den Toten vieler Ukrainer verantwortlich daher ein legitimes Ziel der Verteidigung.

      " neue Eskalationsstufen" woraus sollen die bestehen?

    • @Thorbjoert:

      Solange Russland seine schweren strategischen Bomber in der Ukraine einsetzt, sind deren Stützpunkte legitime Ziele der Verteidigung und kein "Umschalten auf Angriffskrieg". Daran ändert auch die zitierte Rache-Rhetorik nichts.

      Natürlich sollten die Ukrainer das möglichst mit eigenentwickelten Flugkörpern tun und nicht mit Importware aus Nato-Staaten. DAS wäre eine Eskalation, die den Krieg vielleicht ausweiten könnte. Dass Russland so arg viel an (konventionellem) Potenzial zurückhält, mit dem es noch allein gegen die Ukraine eskalieren könnte, halte ich für unwahrscheinlich.

    • @Thorbjoert:

      Es gibt keinen Wechsel vom Verteidigungs- zum Angriffskrieg. Wenn Sie in einer Notwehrsituation Ihren Angreifer niederschlagen, dann sind Sie nicht zum Angreifer geworden, sondern haben sich erfolgreich verteidigt.

      Solange Russland den Angriffskrieg nicht einstellt ist es zur langfristigen Verteidigung der Ukraine notwendig ab einem bestimmten Punkt auch Russlands Fähigkeit Krieg zu führen anzugreifen - und dafür geht es dann in den meisten Fällen auf russisches Territorium.

      Ich sehe ehrlich gesagt nicht, dass die Ukraine auf absehbare Zeit in der Lage sein wird die Kampfhandlungen auf russisches* Territorium zu verlagern, aber sollte ich mich da irren (und ich habe mich in meinen Annahmen über den Kriegsverlauf schon ein paar Mal geirrt), dann werde ich das der Ukraine ganz gewiss nicht vorwerfen.

      *also tatsächlich russisches, nicht das zusammengeklaute

    • @Thorbjoert:

      Ein Angriffskrieg ist ein Krieg den man durch einen Angriff begonnen hat. Das ändert sich nicht dadurch dass man verliert.

      Luftwaffenstützpunkte sind sowas die Personifikation von legitimem Ziel - viel legitimer kann es nicht werden. Klar wird Russland umso unberechenbarer je weiter seine Handlungsfähigkeiten an seine Grenzen kommen.

      Russland könnte einer Niederlage immer noch zuvor kommen und sich von ukrainischem Gebiet zurückziehen.

  • Der Krieg eskaliert. Was wird die Antwort sein?



    Sie wird uns allen nicht gefallen.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      Woran denken sie? Was kann Russland noch konventionell machen? Es kann seine Bomber losschicken und Flächenbombardements durchführen das werden diese alten und schwerfälligen Dinger allerdings nicht überleben.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Hans Jürgen Langmann:

      Die Folgen werden schrecklich sein.



      The Answer My Friend? - Eine neue Frage: www.youtube.com/watch?v=SLtQ9gu_NmA

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Schade, dass es das nicht in einer russischen Version gibt.

  • Wenn ich diese Kommentare lese bin ich sehr irritiert darüber, dass man sich über Eskalation freuen kann. Leider ist diese Kriegseuphorie ja (noch) auf vielen deutschen Sofas verbreitet...



    Und dann immer dieses realitätsferne Wunschdenken. Natürlich wäre eine russische Niederlage gerecht, aber der Gedanke daran ist vollkommen absurd...wenn schon der ranghöchste US General Milley Verhandlungen fordert sollte einem das zu denken. Wir leben schon in einer komischen postfaktischen Welt, wo viele Politiker und Menschen die Lösung im Krieg suchen und bedeutende Genärele in Verhandlungen. Vor gar nicht so lange Zeit hätte ich mich so viel Populismus in der deutschen Politik noch überrascht...



    Wenn die Kriegseuphorie in Europa doch nur Friedenseuphorie wäre...der Krieg wäre schon längst vorbei.



    Es gibt wohl wenige so überflüssige und unnötige Kriege wie diesen. Leider ist es bei diesem Krieg auch noch so, dass nicht nur die Menschen indem Kriegsland leiden müssen, sondern die Auswirkungen auch hunterte Millionen der Ärmsten in dieser Welt...

    • @Alexander Schulz:

      Leider ist diese Kriegseuphorie ja (noch) auf vielen deutschen Sofas verbreitet...

      Gerade deshalb diskutieren und philosophieren wir hier. Wären wir an Stelle der Ukrainer, würden wir das gleiche tun; sich verteidigen und dem Aggressor möglichst viel Schaden anzurichten.



      Es ist besser auf dem Sofa zu sitzen, versuchen mit Gedanken und Diskussionen, die Menschen dort irgendwie mental - und gegenseitig sich selbst - zu unterstützen, als nichts tun oder als ob nichts passiert wäre. Euphorie? Ja, mag irgendwie schon sein aber nur deshalb, weil es diesmal dem Aggressor weh tut. Und das der grauenvolle, sinnlose Krieg kein Spiel ist, ist hier ganz bestimmt allen sehr wohl klar. Ich bin mir auch sicher, dass alle hier, viel lieber über etwas anderes diskutieren würden aber LEIDER hat uns am 24 Februar Putin dieses Thema zu Diskussion freigegeben!

    • @Alexander Schulz:

      Ein kluger Soldat ist immer auch Pazifist. Insofern muss niemanden sein Wunsch nach Verhandlungen wundern.

      Und ja, den Krieg zu gewinnen, würde man heute als Außenstehender wahrscheinlich keiner Seite mit Sicherheit zutrauen. Aber solange beide Seiten des Konflikts das anders sehen, geht der Krieg weiter. Wir Außenstehenden können nur entscheiden, ob wir der Ukraine helfen, ihn nicht zu verlieren, (gerne begleitet von deutlichen Worten, doch bitte in Verhandlungen einzusteigen, sobald sich die realsitische Chance auf einen annehmbaren Frieden zeigt) oder Russland gewinnen zu lassen. Letzteres MUSS ein No-Go bleiben, so erstrebenswert ein sofortiger Frieden auch wäre.

    • @Alexander Schulz:

      Dann helfen Sie doch diese Irritationen abzubauen. Ich gehöre zu den Leuten die keine Verhandlungen fordern, weil ich in Verhandlungen keine Lösung sehe.

      Konkret: Wenn man sich unverhandelbare Aspekte (Ende der Kampfhandlungen, Rückzug aus dem [gesamten] Ukrainischen Territorium, Politische Unabhängigkeit der Ukraine) anschaut und dann noch die berechtigten Forderungen (Reparationen, Auslieferung von Kriegsverbrechern,...) dazu nimmt, dann summiert sich das zu einem Berg auf, den Putins Ego kaum verkraften kann ohne politischen Suizid zu begehen. Die möglichen Angebote (Aufhebung der Sanktionen) werden das in seinen Augen im Leben nicht aufwiegen.

      Jetzt kommt der Punkt an dem Sie mir (und den anderen Leuten auf den vielen deutschen Sofas) helfen können: Ergebnislose Verhandlungen sind wertlos, wie bekommen Sie Putin dazu die obigen Bedingungen zu schlucken?

      Ich bin ganz ehrlich: Ich würde mir einen Verhandlungsfrieden wünschen. Gerne schon vor einem halben Jahr. Oder einem ganzen. Ich sehe nur keine Chance für einen Verhandlungsfrieden und da mir bisher noch kein Verhandlungsbefürworter eine Chance aufzeigen konnte, erwächst bei mir (und vermutlich auf vielen deutschen Sofas auch) der Verdacht, dass "Verhandlungen" einfach nur besser klingt als "Na, gebt den Russen einfach die Hälfte und dann haben wir wieder Frieden und billiges Gas"

      Von daher könnten Sie mir mit dem Aufzeigen einer echten Chance für einen Verhandlungsfrieden nicht nur einen Perspektivwechsel ermöglichen, Sie würden auch diesen zugegebenermaßen etwas unfairen Verdacht im Keim ersticken

    • @Alexander Schulz:

      Diese Kriegseuphorie ist neu und nicht "noch". Was ist aus den ehemaligen Kriegsdienstverweigerern geworden? Man tut alles, um den Krieg zu verlängern und wenn man nur schon das Wort "Frieden(sverhandlungen)" ausspricht, wird man als "Putinfreund" abgestempelt.

      • @resto:

        Es ist Blödsinn; es gibt keine Kriegseuphorie irgendwo außerhalb Russlands (und auch dort anscheinend abnehmend). Was es gibt, und das vollkommen zu recht und Gott sei dank, ist eine große Mehrheit in Europa die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen einen verbrecherischen Aggressor zu unterstützen. Wer dies nicht sieht oder, wie einige Kandidaten hier, nicht sehen will, der hat sch komplett delegieret; intellektuell wie moralisch.

      • @resto:

        Niemand ist einer Verhandlungslösung abgeneigt solange dabei ein paar grundlegende Selbstverständlichkeiten wie der Rückzug aller russischen Truppen von ukrainischem Territorium nicht in Frage gestellt werden. 'Friedensverhandlungen' die ohne diese Prämissen auskommen wollen sind eben keine Friedensverhandlungen, sondern eine Kapitulation und vor Allem auch die Bestätigung und Ermutigung Putins für den nächsten Eroberungskrieg sobald er die Truppen wieder aufgestockt hat weil er sich ja des guten Willenw zu 'Friedensverhandlungen' der Angegriffen sicher sein kann.

      • @resto:

        Zwischen "Kriegseuphorie " und man muss eine Demokratie die von einer Diktatur angegriffen wird liegen Welten.

        "Was ist aus den ehemaligen Kriegsdienstverweigerern geworden?" Haben dazu gelernt, kommt vor.

        "Man tut alles, um den Krieg zu verlängern" das ist ihre Interpretation der Krieg begann mit der Invasion der Krim, jetzt mit genügend Waffen gibt es eine reele Chance den Krieg zu beenden.

        ""Frieden(sverhandlungen)" ausspricht. Ich spreche mich für die Heilung von Krebs aus, aber wenn ich nicht im nächsten Satz einen realistischen Plan darlege wie das erreicht werden kann ist es halt ein wenig hohl. Frieden gibt es nicht solange Russland glaubt mit Gewalt erreichen zu können und solange Russland ukrainisches Territorium hält. Von dem her ist Frieden fordern zwar nobel aber auch unrealistisch.

      • @resto:

        Wer einem Mordopfer zu Hilfe eilt und dabei Gewalt anwenden muss, ist also ein Beführworter von Gewalt. Antilogik at its peak, schaun sie mal bei Julia Davis vorbei, sie dürften sich wohlfühlen.

  • Endlich! Denn paradoxerweise, je schneller man (leider) mit Gewalt und Kraft Putin trifft, desto schneller ist der Krieg vorbei und auch der Woschd weg ...oder andersrum? Egal.

  • In der non-verbalen Kommunikation gibt es zwei Sprachen, die international verständlich sind, die Sprache der Liebe und die Sprache der Gewalt. Nun hat die Ukraine den Dialog mit Putin aufgenommen.

    • @Magic Theo:

      ...Die erste Sprache will Putin nicht verstehen, die zweite kennt er nicht - was bleibt den noch übrig?!

  • Dann müsste es jetzt ja von jenen, die bisher immer gefordert haben die Ukraine möge sich ergeben um das Leid der Ukrainer zu beenden, nun die Forderung geben Russland möge sich sofort ergeben um zu verhindern dass Russen noch mehr leiden.



    Wie sieht es aus?

    • @M.Liberus:

      Ihre Logik ist bestechend.

    • @M.Liberus:

      Kleiner Hinweis:



      Die Ukrainer schlagen ein paar Treffer gegen russischen Nachschub und deren Flughäfen.



      Russland schrottet gerade das Energienetz der Ukraine. Das lässt sich nicht unendlich wieder reparieren.



      Die Russen haben ca. 15-20% des ukrainischen Territoriums. Die Ukrainer 0% des russischen.



      Die Ukrainer mobilisieren die fünfte Welle (45-60), entweder für eine Offensive oder wegen massiven Verlusten. Die Russen machen eine Teilmobilisierung, von der die meisten noch nicht an der Front sind.



      Kein Mensch kann guten Gewissens sagen, dass die Russen diesen Krieg verloren haben. So ein Krieg kann sich lange hinziehen und hin- und herwogen.



      Nur: Die Ukraine wird tatsächlich immer weiter zerstört, menschlich wie mit Infrastruktur.



      So ungefähr sieht es aus.

      • @Kartöfellchen:

        " Die Ukrainer schlagen ein paar Treffer gegen russischen Nachschub und deren Flughäfen. " eine Luftwaffe die schon deutliche Verluste hatte, seit 9 Monaten überfordert ist genauso wie der Nachschub.

        " Russland schrottet gerade das Energienetz der Ukraine. Das lässt sich nicht unendlich wieder reparieren. " Und Russland hat nicht unendlich Munition. Mal sehen was zuerst ausgeht Ersatzteile oder Raketen.

        " Die Russen haben ca. 15-20% des ukrainischen Territoriums. Die Ukrainer 0% des russischen. " 50% des Landes was sie seit Februar erobert haben haben sie inzwischen wieder verloren.

        "



        Die Ukrainer mobilisieren die fünfte Welle (45-60)," Schauen sie sich mal an wenn Russland mobilisiert.

        " Kein Mensch kann guten Gewissens sagen, dass die Russen diesen Krieg verloren haben." Sie haben ihren Weltmachtstatus verloren, das Prestige ihrer Armee und einen riesigen Berg an Ausrüstung.

        " Nur: Die Ukraine wird tatsächlich immer weiter zerstört, menschlich wie mit Infrastruktur. " Nun die hunderttausenden Russen die als Krüppel oder gar nicht nach Hause kommen sind natürlich auch ein Verlust den Russland mit seiner Demographie nicht leisten kann.

      • @Kartöfellchen:

        Mit der Logik hätten die Sowjets 42 ausgeben müssen.

  • Der Krieg kommt nach Hause.

    So geht das, Putin.

    • @Jim Hawkins:

      Bei einigen Kommentaren kriegt man den Eindruck als wenn das ein Spiel wäre. Aber das ist wohl der neue Zeitgeist... Krieg yeah, um so mehr um so besser ..

      • @Alexander Schulz:

        Sie kriegen den Eindruck, und der wird auhnen wohl kaum zu nehmen sein, wenn ich Ihre Gedanken so auf mich wirken lasse. Doch neben Sofapazifisten gibt es eben auch Leute, die vor der Realität (hier: eines Angriffs- und Zerstörungskrieges) nicht die Augen verschließen und - WEIL sie Krieg hassen - für das Zurückschlagen des verbrecherischen Angriffs eintreten. Wer dazu andere Möglichkeiten als militärische sieht, möge sie bitte vorschlagen. Aber bitte konkret, keine Friedensgebete und Demoparolen.

      • @Alexander Schulz:

        Fassen wir zusammen:

        Ein Aggressor überfällt ein Land, um seine Existenz zu vernichten und seine Regierung zu beseitigen. Erklärtermaßen.

        Dann läuft es nicht so richtig, weil sich die Überfallenen mit dem Mut der Verzweiflung zur Wehr setzen.

        Sie drängen die Angreifer zurück. Die gehen nun dazu über, die Infrastruktur der Ukraine aus der Luft zu zerstören.



        Das bedeutet, kein Gas, kein Wasser, kein Strom und noch mehr tote Ukrainerinnen und Ukrainer.

        Dann gelingt es dem ukrainischen Militär, der Mordmaschine der Russen auf deren eigenen Territorium einen Schlag zu versetzen.

        Wie reagiert man da als solidarischer Beobachter?

        Natürlich ruft man: Macht endlich Frieden!

        So geht das auf dem evangelischen Kirchentag.

      • @Alexander Schulz:

        Kein Spiel, kein Zeitgeist sondern einfach nur ein Lichtblick in einer traurigen Zeit. Wenn Putin mit Angriffen gegen die Zivilbevölkerung und die Energieversorgung versucht, den Krieg zu gewinnen, dann darf man sich schon über unkrainische Erfolge gegen militärische Erfolge freuen. Wenn Putins Strategie daraus besteht, den Krieg zu verlängern, dann muss man dagegen angehen.

        • @Benedikt Bräutigam:

          “Wenn Putins Strategie daraus besteht, dennKrieg zu verlängern, dann muss man dagegen angehen.”



          Müsste nicht (auch) die ukrainische Seite ein Interesse an kriegsverlängernden Maßnahmen haben, so lange sie ihre definierten Kriegsziele nicht erreicht hat … jedenfalls wird sie Verhandlungen auf Grundlage des aktuellen Status Quo nicht akzeptieren, wie sie es jüngst im Zusammenhang mit Überlegungen Macrons unmissverständlich zum Ausdruck gebracht hat.



          Mit den Schlägen gegen Militärinfrastruktur weit im russischen Hinterland ist ihnen zumindest ein psychologisches Meisterstück gelungen … wenn auch nur im Hinblick auf die Mobilisierung der eigenen ukrainischen Bevölkerung angesichts eines festgefahrenen Stellungskrieges und eines harten Kriegswinters.



          Militärisch sind diese Schläge eher bedeutungslos … nichts als Nadelstiche im Pelz der russischen Kriegsmaschinerie.



          Natürlich dürfen Sie sich darüber freuen … mich freut es jedoch nicht, wenn es damit zu einer Ausweitung und Verlängerung des Krieges kommen sollte. Wir werden sehen …

      • @Alexander Schulz:

        Das ist Sarkasmus.

        Wer wird nicht sarkastisch, wenn ein imperialistischer Faschist sein Nachbarland mit Krieg überzieht?

        • @rero:

          ...welche Interessen vertritt Putin...

    • @Jim Hawkins:

      Alles nur Terroranschläge! ;)

      Im Ernst: Es ist überfällig, russische Flugplätze und Militärdepots auch auf russischem Staatsgebiet anzugreifen. Das wirkt innenpolitisch gewiss besser in unserem Interesse als diplomatische Isolation, Sanktionen und NATO-Waffen, die russische Soldaten töten. Die Botschaft muss sein: "Putin schützt Russland nicht, Putin setzt Russland aufs Spiel."

      • @Fabian Wetzel:

        Das halte ich für ausgesprochen fahrlässig. Sollte Russland tatsächlich existenziell beroht sein, greift - auch ganz offiziell - die Nukeardoktrin. Das kann niemand wollen. Die Linie muss immer sein, dass die Verteidigung der Ukraine an der russischen Grenze endet. Das muss nicht zwingend gezielte Schläge gegen rein militärische Einrichtungen mit Bezug zum Krieg in der Ukraine ausschließen, ein Vorrücken auf russisches Territorium oder darüber hinausgehende Attacken aber schon. Wie sich ein russisches Nachkriegsszenario gestalt ist Sache der Russ*innen.

      • @Fabian Wetzel:

        “Die Botschaft muss sein: ‘Putin schützt Russland nicht, Putin setzt Russland aufs Spiel.’”



        Na, da müssen Sie erst einmal einschätzen können, welche militärische Bedeutung diese Drohnenangriffe auf russischem Gebiet überhaupt haben, denn mehr als Nadelstiche sind es nicht … die psychologische Bedeutung ist da wahrscheinlich höher anzusetzen.



        Ein großartiger Effekt auf die russische Bevölkerung im Sinne von Kriegsmüdigkeit - fraglich, ob in autokratischen Systemen oder Diktaturen der Bevölkerungswille in Kriegszeiten überhaupt eine Rolle spielt - ist ebenfalls nicht erwartbar … der Ukraine kann es mit solchen Aktionen nur daran gelegen sein, die EIGENE Bevölkerung “bei der Stange” zu halten (und das macht der Selenskyi unwidersprochen professionell).



        Insofern tippe ich mal auf Ausweitung und Verlängerung des Krieges auf unabsehbare Zeit … also noch mehr Zerstörung und Tote in der Ukraine.



        Und sollte die russische Propaganda ihrer Bevölkerung erfolgreich “vermitteln” können, dass das “heilige” Russland in einem “heroischen” Abwehrkampf gegen die “faschistischen” Mächte eintreten muss - weil die Fortune auf den Schlachtfeldern sich wendet -, sehe ich sowieso ziemlich schwarz.

        • @Abdurchdiemitte:

          „Na, da müssen Sie erst einmal einschätzen können, welche militärische Bedeutung diese Drohnenangriffe auf russischem Gebiet überhaupt haben, denn mehr als Nadelstiche sind es nicht … die psychologische Bedeutung ist da wahrscheinlich höher anzusetzen. “



          Mal abgesehen davon, dass die psychologische Wirkung dieser Angriffe militärische Bedeutung hat: Zwei der vier Angriffe der letzten zwei Tage, die in Bryansk und Kursk, haben militärische Treibstoffdepots getroffen und in Brand gesetzt. Für eine verheerende Flächenwirkung reichen 75 kg Sprengstoff nicht, aber dafür allemal. Sämtliche Treibstoff- und Munitionslager, die sich innerhalb der vermuteten Reichweite von 1000 km (!) von der Grenze befinden, sind also von nun an gefährdet. Und es ist für die Russen weder möglich, diese Lager so weit ins Hinterland zu verlagern, dass sie außerhalb dieser Reichweite liegen, noch alle Lager mit Luftabwehrsystemen auszustatten. Treibstofflager sind Lagerbehälter auf freiem Feld oder in irgendwelchen Industriegebieten, mit einem Zaun drumherum und einem Wachdienst, das wars.

      • @Fabian Wetzel:

        ODER es gibt eine nationalistische Welle, die ein noch härteres Zuschlagen in der Ukraine fordert. Just saying....

        • @Kartöfellchen:

          Ich gehe stark davon aus, das Sie Russland und seine Menschen überhaupt nicht kennen. Sonst würden Sie nicht solchen Unsinn reden.



          Mal abgesehen davon ist doch die Frage was mehr Unterstützung für den Krieg in der russischen Bevölkerung überhaupt noch bringen würde.



          Die Waffen und Munition sind längst knapp. Die mobilisierten Soldaten haben schon jetzt viel zu wenig Ausbildung und kaum Ausrüstung. Die Rohstoffe und Produktionskapazitäten der russischen Rüstungsindustrie sind längst knapp und leiden teilweise auch an den Sanktionen. Mehr Unterstützung wird wenig ändern, weil die Bevölkerung dem Militär doch gar nicht helfen kann. Weniger Unterstützung hingegen könnte den Krieg schneller beenden.



          Es gibt für die Ukraine bei solchen Angriffen einfach rein gar nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen.

      • @Fabian Wetzel:

        Wollt ihr den totalen Krieg? Menschen bleiben Menschen seit ewigen Zeiten, d.h. alles ist wie immer.

        • @resto:

          Wenn jemand den totalen Krieg will, dann Russland. Der Rest will, dass Russland sich endlich aus der Ukraine verkrümelt statt unnötig den Krieg zu verlängern und die zivilen Opfer zu erhöhen.

        • @resto:

          Halten Sie den Goebbels-Hetzspruch hier wirklich für angebracht?

        • @resto:

          Na, hauptsache SIE haben es im Winter schön warm. Die Ukraine wehr sich jetzt ggn. die totale Zerstörung ihres Energienetzes. Und Sie lamentieren, weil sich der zu Boden geschlagene wehrt ...