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9-Euro-Ticket und LindnerUnfair für Reiche

Larena Klöckner
Kommentar von Larena Klöckner

Viele wünschen sich, dass das 9-Euro-Ticket weitergeführt wird. Finanzminister Lindner nennt das „Gratismentalität“. Er hat es nicht verstanden.

Egal, ob Lindner dann wieder „Gratismentalität“ shamt: Alle einsteigen!

A lles wie gehabt, keine Verlängerung und schnell weg mit dem 9-Euro-Ticket. Nicht nachhaltig, nicht effizient und vor allem – nicht fair sei es, sagt Finanz-Lindner. Auf Twitter nennt er den Wunsch nach dem Ticket „Gratismentalität“. Die soziale Komponente des Tickets klammerte er in bester FDP-Manier aus.

Sollte das 9-Euro-Ticket denn wirklich die Deutsche Bahn effizienter und ökologischer gestalten? Oder vielleicht doch eher Menschen entlasten? Hier muss man genau hinsehen. Parteikollege und Verkehrsminister Volker Wissing hat’s geschafft und den sozialen Erfolg des Tickets anerkannt. Der Modernisierungsschub bei der Bahn ist für ihn nur positive Nebenwirkung.

Vielleicht ist Christian Lindner vor lauter Telefonaten und Hochzeitstrubel entgangen, dass viele Menschen in Deutschland durch die Krise vor finanziellen Herausforderungen stehen. Deren größte Sorge ist nicht die schwarze Null im Bundeshaushalt, sondern die roten Zahlen auf dem Kontoauszug.

Nun müsste man glauben, dass eine SPD-geführte Bundesregierung sich um genau diese Menschen sorgen müsste – und sich nicht von der FDP am Nasenring durch die Manege ziehen lässt. Vor allem das 9-Euro-Ticket ermöglichte es vielen Familien und Pend­le­r:in­nen – auch aus dem ländlichen Raum – nicht nur zur Arbeit, sondern am Wochenende auch an den See zu fahren oder einen Urlaub einzuplanen.

Stattdessen müssen sie sich von Lindner – der in seinem Amt über viele Privilegien verfügt, von denen Normalsterbliche nur träumen können – nun eine Gratismentalität vorwerfen lassen. Gerade sie, die in diesem Land gar nichts geschenkt bekommen – und oft genug von der Politik nicht mitgedacht werden.

Ein dauerhaft günstiges Ticket ist eine finanzpolitische Herausforderung. Genau deswegen kommt ja auch niemand auf die Idee, ein Verkehrsmittel derart steuerlich zu bevorzugen. Sonst gäbe es ja auch kostenlos nutzbare Autobahnen. Oder Vorteile bei Dienstwagen. Wobei – genau das gibt es alles. Aber kann einem Finanzminister ja mal durchrutschen. Besonders, wenn es um Autos und ihre Fah­re­r:in­nen geht.

Man muss definitiv schauen, wo das Geld herkommt. Das wäre eigentlich Lindners Aufgabe. Und nicht Tweets abzusetzen, die die Lebensrealität von so vielen Menschen absichtlich missachten.

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142 Kommentare

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  • Bernhard Schulz , Autor*in ,

    Das 9-Euro-Ticket hat es möglich gemacht, dass Mnschen, die sich aus Furcht vor dem Tarif-Dschungel deutscher Nahverkehrsunternehmen nie aus ihrem heimatlichen Verkehrsgebiet getraut haben, mit einem Mal quer durch die Republik fahren - ohne Angst, irgendeine Tarifstufe oder einen Ergänzungsfahrschein oder was dergleichen Irrsinn mehr ist, übersehen zu haben und folglich Strafe ("erhöhtes Beförderungsentgelt") zahlen zu müssen. Das 9-Euro-Ticket ist ein Stück Freiheit - ja seht Ihr das nicht? Stattdessen wieder "nur für Gerungverdiener", also mit dem üblichen Hickhack um Berechtigung, Ausweispflicht, natürlich auch um "Vtamin B"...Freifahrt für Alle!, muss die Devise sein!!!

  • Das 9-Euro-Ticket ist unfair?! Oder doch vielleicht der Tankrabatt?

    Mit dem ÖPNV können theoretisch alle fahren, auch ältere Kinder und Jugendliche alleine (Schulferien!). Fast 13 Millionen Erwachsene in Deutschland haben keinen Pkw-Führerschein, und etwa dieselbe Anzahl von Haushalten besitzt auch kein Auto. So betrachtet ist das 9-Euro-Ticket schon mal fairer als der Tankrabatt. Ersteres kostet den Staat über die Laufzeit von drei Monaten 2,5 Milliarden Euro, zweiteres über 3 Milliarden.

    Also, was ist unfair - die Vergünstigung für die Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel oder die für die Individual-Motoristen? Als Finanzminister sollte Lindner das ausrechnen können.

    • @Calycanthus:

      "Unfair für Reiche" ist der neue Slogan der FDP. Die 'Mövenpick-Porsche-Partei' hat jetzt alle Hemmungen fallen gelassen, denn für die FDP gibt es ohnehin nur reiche Menschen.

    • @Calycanthus:

      "theoretisch"

      Der ist gut ROFL

      Praktisch sieht es so aus, dass ein Großteil der Bevölkerung die Vergünstigungen mittels öffentlicher Verkehrsmittel gar nicht in Anspruch nehmen kann, weil nicht vorhanden (räumlich oder zeitlich) und Stunden dauernd.

      Was also soll daran gerecht sein, wenn man auf das Auto angewiesen ist? Warum wird das Geld nicht in den ÖPNV und Radschnellwege für die Hauptpendlerstrecken gesteckt?

      Ziel sollte es doch sein, gegen den Klimawandel zu agieren, nicht Menschen mit eh schon gutem Einkommen das Leben zu versüßen.

      Günstige Tickets daher nur für Geringverdiener.

      • @Rudolf Fissner:

        Ach, werter Forist... Zweck meines Kommentars war lediglich, anhand von Zahlenspielen das Lindnersche Argument "unfair!" zu durchlöchern.

        Lindners Begründung ist: "Die Menschen auf dem Land, die keinen Bahnhof in der Nähe haben und auf das Auto angewiesen sind, würden den günstigen Nahverkehr subventionieren.“ Und meine Begründung ist: die ohne Führerschein und Auto subventionieren den Tankrabatt. Mit anderen Worten: Für fast alles läßt sich eine Begründung konstruieren, eben auch für das Gegenteil.

        Daß die ÖPNV-Versorgung außerhalb der Ballungsräume unzureichend ist, weiß ich (eben deswegen meine Formulierung, die Sie so belustigt hat). Und daß deswegen viele auf dem Land derzeit gar nicht vom Auto auf Bahn&Bus umsteigen können, selbst wenn sie wollten, weiß ich auch.

        Zur Ausgestaltung eines Anschlußmodells des 9-Euro-Tickets habe ich mich nicht geäußert. Warum also unterstellen Sie mir, ich wollte Besserverdienenden „das Leben versüßen“? Selbstverständlich bin ich wie Sie dafür, die Infrastruktur von ÖPNV und Rad zu verbessern, und zwar vor allem auf dem Land und im Speckgürtel, z.B. mit flexiblen Modellen wie Rufbussen. Ja, auch im Speckgürtel - dann verschwinden vielleicht die Zweit- und Drittautos.

        Übrigens fallen bei Ihrer Forderung nach günstigen Tickets nur für Geringverdiener die im ländlichen Raum auch heraus. Soll ich jetzt auch „ROFL“? Dilemma! Das zeigt, wie schwer Fairness ist - und wie verfehlt Lindners Argumentation.

        • @Calycanthus:

          Der Tankrabatt ist genauso daneben und unfair wie Jahrmarkt-Bomboms, die im ÖPNV-Karneval unter die Menge geworfen werden. Es gibt kein fairer im Falschen.

  • taz: "... schnell weg mit dem9-Euro-Ticket.Nicht nachhaltig, nicht effizient und vor allem – nicht fair sei es, sagt Finanz-Lindner."

    Diese Information hat Christian Lindner (FDP) anscheinend aus dem Springerblatt-WELT. Wo arbeitet eigentlich noch einmal Lindners Frau? Ach ja, beim Fernsehsender WELT. Ist nicht auch Porsche-Fan Ulf Poschardt Chefredakteur bei der WELT? "2013 erschien Poschardts Buch über denPorsche 911, das 2017 in einer weiteren Fassung erschien."



    [Wikipedia]. Dazu würden mir ja jetzt viele Fragen einfallen.

    taz: "Nun müsste man glauben, dass eine SPD-geführte Bundesregierung sich um genau diese Menschen sorgen müsste – und sich nicht von der FDP am Nasenring durch die Manege ziehen lässt."

    Ich frage mich auch seit einiger Zeit, ob Olaf Scholz (SPD) überhaupt noch Kanzler ist oder ob Christian Lindner (FDP) jetzt auch schon die Kanzlerschaft übernommen hat? Man hat ja langsam wirklich das Gefühl, dass Lindner schon alles in diesem Land bestimmt.

    Wie es aussieht, ist weder Klimaschutz noch soziale Gerechtigkeit in diesem Land mit der FDP möglich. Die FDP hatte ja schon in den Sondierungsgesprächen erreicht, dass SPD und Grüne auf ein Tempolimit auf Autobahnen verzichten. Und dass das klimafreundlichste Verkehrsmittel die Bahn ist (vom Fahrrad mal abgesehen), das wissen FDP-Politiker anscheinend nicht, oder sie möchten es nicht wissen. Wer sich kein "CO2-Auto" oder die überteuerten Bahn- und Busfahrkarten leisten kann, der muss eben zu Fuß gehen oder das Fahrrad benutzen.

    Die FDP macht doch schon seit Jahren keinen Hehl mehr daraus, dass sie nur noch die Partei der Reichen und Mächtigen ist und ihre Politiker sich auch weiterhin nicht um Klimaschutz oder um die kleinen Leute kümmern werden, sondern nur darum, dass die Reichen noch reicher werden. Die FDP bleibt eben die FDP oder hat jemand tatsächlich erwartet, dass die FDP sich ändert?

    • @Ricky-13:

      Sie zitieren Wikipedia.

      In der Wikipedia findet sich genau dieselbe Kritik, die auch Lindner äußert. de.wikipedia.org/w...Euro-Ticket#Kritik

      Was soll also dieses merkwürdige populistische Argumentieren unter der Gürtellinie mit seiner Frau? Muss man schon zu solchen Mitteln greifen?

      Erzählen Sie doch einfach wo der Erfolg des 9€ Tickets war gegen den Klimawandel. Nennen Sie Zahlen!

      Es ist ja amüsant, wie Sie sich für Billigst-Tickets auch für den gut Verdienenden FDPler einsetzen.

      Was es wirklich braucht sind günstige Tickets für Geringverdiener und massiven Ausbau des ÖPNV und der Radschnellwege

      Der gut verdienende Volvo- und Lastenradfahrer mit seinem eh schon vorhandenen Monatsticket braucht keine weitere Unterstützung.

  • Wenn man mal eben so 100 Milliarden für Militärausgaben locker machen kann ist es nicht glaubwürdig, dass ein günstiges Ticket nicht finanzierbar sei, sondern es wird einfach nicht als Priorität gesehen. Das ist in vielen Bereichen so, vor allem in sozialen. Das 9-Euro-Ticket deswegen wieder abzuschaffen weil es unfair ist, dass auch Reiche dann günstig fahren können ist denkfaul und vom Unwillen, es zu priorisieren, bestimmt.

    • @Martha:

      Dieser Vergleich ist insofern recht passend, als dass sich die 100 Mrd. für die Ertüchtigung der BW auf 10 Jahre verteilen, womit die jährlichen Kosten ziemlich genau dem Betrag entsprechen der auch für die Subventionierung eines 9€-Tickets fällig werden würde. Ungelöst blieben damit aber noch immer die Probleme von Taktung und Anbindung ländlicher Regionen. Die Reichen wären also noch immer im Vorteil. Vielleicht sollte man also einfach allen einen 9€-Tesla vor die Tür stellen.



      Der Anteil der Transferleistungsbezieher*innen an der Bevölkerung liegt unterhalb von 10%. Wenn man - völlig zu Recht - eine soziale Politik einfordert, sollte man dabei aber schon darauf achten, dass diese auch wirklich jenen zu Gute kommt die darauf angewiesen sind und nicht zu über 90% Mitnahmeffekte bei Leuten generiert die es nicht wirklich bräuchten, die sich aber - verständlicherweise - natürlich auch über Geschenke freuen die aus der Steuerkasse oder von der nächsten Generation bezahlt werden.

      • @Ingo Bernable:

        Es geht, genau wie beim Tankrabatt, nicht um Transferempfänger, sondern um arbeitende Menschen. Wie sollen da die unterschieden werden die es nötig haben von denen die keine Entlastung brauchen? Und warum waren die Züge auf einmal so gut gefüllt, wenn die meisten gar keine günstigen Tickets benötigen?

        • @sonicprisma:

          "Es geht, genau wie beim Tankrabatt, nicht um Transferempfänger, sondern um arbeitende Menschen."



          Auch dafür gäbe es zielgenauere Möglichkeiten, etwa Steuersenkungen, die wahlweise geringen, mittleren, hohen oder allen Einkommen zu Gute kämen.



          "Und warum waren die Züge auf einmal so gut gefüllt, wenn die meisten gar keine günstigen Tickets benötigen?"



          Wenn sie auf dem Marktplatz Freibier verteilen wird sich auch schnell eine lange Schlange bilden, aber das bedeutet eben nicht zwangsläufig, dass die Leute die anstehen ihr Bier auch benötigen.

    • @Martha:

      Wer denkt, dass eine mangelnde Verteidigungsbereitschaft gg. faschistische Agressoren wie Putin und dessen imperialen nationalistischen Überfälle auch nur irgendwie gut seien gegen Armut, der hat den Faschismus nicht verstanden.

  • Ich teile ausdrücklich die Einschätzung von @EinMensch, dass das 9€ der ideale Einstieg in den dringend notwendigen Ausbau des ÖV ist...und zwar )entgegen einiger andets lautender Kommentare) GERADE auf dem Land.

    Denn die Forderung man solle erstmal den ÖV ausbauen, dann wäre man vielleicht bereit auf das Auto zu verzichten, macht ja nun überhaupt keinen Sinn.!! Nur wenn überhaupt eine Nachfrage da ist, macht es Sinn das Angebot auszuweiten. Jeder Politiker der eine neue Bahnstrecke organisieren würde, die dann keiner nutzt, würde zum Teufel gejagt...

    Nun das 9€ Ticket sorgt gerade für die passende Nachfrage...jetzt muß nur noch die Politik..also besonders Hr. Wissing ind Hr. Lindner ihre Hausaufgaben machen..

    ...und das müssen sie wirklich, denn diese Chance nicht zu ergreifen, wäre nicht nur dumm...es wäre auch ziemlich verantwortungslos..

    • @Wunderwelt:

      Wer schon zuvor schnell und bequem mit dem ÖONV zur Arbeit fahren konnte, der nutze das auch. ÖONV war schon vor dem Ukrainekrieg günstiger als Auto fahren. Nun sowieso.

      Wg. 40 gesparter Euro wird sich kein Pendler 3 Stunden am Tage, 15 Stunden die Wiche oder 60 Stunden im Monat extra in einen Zug setzen.

      Genau das war auch das Ergebnis der letzten drei 9€ Monate. Null Einfluss auf Pendler, keine Anzeichen einer Verkehrswende.

      Wir brauchen den massiven Ausbau von schnellem ÖPNV entlang der großen Pendlerrouten. Das sollte die höchste Priorität haben.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    @HANNIBAL CORPSE (01.33 h)



    " 'Das Geld' für sich arbeiten lassen."



    Perpetuum Mobile? Geld kann nicht arbeiten. Für Geld können Sie Maschinen, Menschen oder Tiere arbeiten lassen.Auftraggeber:innen mit #Billigmentalität zahlen dafür möglichst wenig.

  • Diese beiden Mehrheiten sprechen sich eindeutig gegen die FDP aus:



    (1)



    "So wünschen sich 55 Prozent eine Verlängerung des Tickets, mit dem für 9 Euro pro Monat deutschlandweit der ÖPNV genutzt werden kann. 34 Prozent der Deutschen sprechen sich dagegen aus."



    www.spiegel.de/pol...-bd66-20e87378a4f6

    (2)



    "76 Prozent befürworten Übergewinnsteuer"



    www.t-online.de/fi...rgewinnsteuer.html

    • 9G
      99397 (Profil gelöscht)
      @Brot&Rosen:

      Oder BTW 2021 : 88%

  • dies zum Thema Unfair für Reiche



    Die Aussage ist falsch: Sonst gäbe es ja auch kostenlos nutzbare Autobahnen.



    Die Benutzung der Verkehrstrassen ist nicht kostenlos. Die Nutzer des Straßennetzes sollen mittels Mineralölsteuer die Kosten für Bau und Erhaltung des Straßennetzes zahlen („Verursacherprinzip“); außerdem sollen externe Kosten, die durch den Straßenverkehr entstehen, internalisiert werden.



    Eine zielgerichtete Maßnahme wäre die Dienstwagenprivilegien deutlich zu reduzieren, und wirklich auf Dienstfahrten zu limitieren . Eine Privatfahrt wie eine Urlaubsfahrt mit dem Dienstwagen ist keine Dienstfahrt,

    • @WiFi:

      Steuern sind nicht zweckgebunden

    • @WiFi:

      Zu dem "Dienstwagenprivileg" gibt es sehr viel Halbwissen. Privatfahrten muss ich versteuern (über Fahrtenbuch oder 1% Regelung), geschenkt bekommt man nix. Und wenn der Dienstwagen nur für Dienstfahrten da ist, kaufen sich die Leute ZUSÄTZLICH einen Privat-PKW. Das soll besser sein?

      • @Chemiker:

        Wir können's einfach darauf reduzieren: Sie sind ja ein kluger Kopf und würden's nicht machen, wenn Ihre persönliche Rendite des Dienstwagenprivilegs immerzu auf der Kippe stände. Da Sie ja alles andere als ein dummer Kopf sind, machen Sie's nur, wenn es sich für Sie ganz, ganz deutlich lohnt. QED.

        Genau diesen "Übergewinn" gilt es abzuschmelzen. Wer es möchte, der soll eher dafür zahlen, als davon zu profitieren. Beginnen wir einfach damit, daß alles jenseits des Durchschnittsgolfs nicht weitere vom Steuerzahler subventioniert wird. Wer GTI oder sonstwas beruflich fahren möchte, der habe die Differenz voll und ganz selbst zu bezahlen.

      • @Chemiker:

        Die 1% Reglung bedeutet, dass man über 8 Jahre braucht, bis der Preis des Autos auch nur steuerlich angerechnet ist. Darauf zahlt man dann Steuern. Also praktisch immer noch deutlich weniger als den Kaufpreis. So billig kommt man privat noch nicht mal annähernd zu einem Auto oberhalb der Kategorie Schrott. Nicht ganz geschenkt, aber nah dran.

        Also lassen Sie bitte das Jammern.

        PS: Gleichzeitig kann man nur ein Auto fahren. Es sei denn, man hat eine physisch gespaltene Persönlichkeit.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Richtig. Es kann nicht sein, das Car-Sharing zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber günstiger ist als ein Privatauto. Ist ja auch schlecht für die deutsche Autoindustrie.

          ROFL

          Deshalb gehört der Dienstwagen aufs Firmengelände und der Arbeitnehmer soll sich gefälligst zusätzlich ein Auto zulege, wenn notwendig.

          Oder er vermietet sein Auto an die Firma für geschäftliche Fahrten ... Ach nee ... wäre ja wieder fast das gleiche. Sollte verboten werden.

          • @Rudolf Fissner:

            "...Car-Sharing zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber..."

            Gratuliere. Auf so eine Verdrehung muss man erst mal kommen.

            Aber im Ernst. Wo soll die Motivation herkommen, den Arbeitsweg nicht mit dem Auto zurückzulegen, wenn die Karre so günstig ist? Praktisch geht es auch garnicht. Schließlich wird das Auto ja (theoretisch) Tags über in der Firma gebraucht.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Verdrehung?

              Dann erzählen Sue mal, was Sie an zwei Autos, einen Firmenwagen haben und einen Privatwagen so geradeaus und unverdreht besser finden. Die mehr Stellplätze? Mehr Autos?

              Es gibt bereits Zusammenarbeit zwischen Carsharing-Anbietern und großen Arbeitgebern, wo die Dienstwagen vom Carsharing-Anbieter verwaltet werden und außerhalb der Nutzungszeiten dann zur Verfügung stehen. Das aber nur in größeren Städten.

              Eine gute Idee finde ich. Eine klassische win-win Situation. Die immer förderungswürdig ist.

              • @Rudolf Fissner:

                Sie nehmen eine alte Geschichte und dichten ihr einen hippen Namen an :-)

                Übrigens braucht der Firmenwagen auch 2 Stellplätze. Einen in der Firma und einen zu Hause. Da wird rein garnichts gespart. Dazu kommt, dass die Firmenwagen meist deutlich größer und Ressourcen verschlingender sind, als die Wagen, die sich die Mitarbeiter privat leisten könnten. Firmenwagen sind also keineswegs ein großer Beitrag zum Umweltschutz. Darin liegt die Verdrehung. Wer fährt schon Fahrrad, wenn's günstig einen großen, bequemen Wagen gibt?

                PS: Ein paar PR Aktionen in großen Städten ändern an der Sacha an sich nichts.

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Und zwei Wagen brauchen dann 4 Stellplätze. Für den Firmenwagen 2u d für den Privatwagen2. Das eben ist der Vorteil bem Carsharing: weniger Stellplätze und weniger Autos. Carsharing ist ein Beitrag für den Umweltschutz. Mittlerweile gibt es von Firmen sogar Dienstfahrräder.

                  • @Rudolf Fissner:

                    Der Privatwagen braucht zu Hause genau einen Stellplatz. Oder was soll der Firmenwagen zusätzlich zu Hause? Und in der Firma braucht es auch nur einen Stellplatz. Schließlich steigt der Mitarbeiter ja nur um :-)

                    Allerdings gibt es viele Firmenwagen nur, weil sie Teil der Entlohnung sind. Man spart dabei nicht nur Steuern, sondern auch die Sozialabgaben. Dazu wurde das System ja erdacht. Und man kann es drehen und wenden, wie man will. Umweltschutz wird real nicht daraus.

                    "Mittlerweile gibt es von Firmen sogar Dienstfahrräder."

                    Gute Sache. Hat auch niemand kritisiert.

                    • @warum_denkt_keiner_nach?:

                      Na ja, manche Menschen arbeiten. Sie müssen vielleicht mit dem Privatwagen zur Arbeit fahren. Das sind dann also schon mal drei Stellplätze. Und manche Verkehrswissenschaftler vermuten sgar, dass die Anzahl der Stellplätze mit der Anzahl der PKWs zusammenhängt und nicht vom Storchenüberflug bedingt ist.

      • @Chemiker:

        "Privatfahrten muss ich versteuern [...], geschenkt bekommt man nix."



        Die Privilegierung liegt auch in der Art bzw. Höhe der Besteuerung.



        www.deutschlandfun...zu-lasten-100.html



        "Und wenn der Dienstwagen nur für Dienstfahrten da ist,"



        Es geht aber doch gar nicht darum die private Nutzung zu verbieten, sondern darum sie fair und angemessen zu besteuern.



        "kaufen sich die Leute ZUSÄTZLICH einen Privat-PKW."



        Das halte ich - mit Verlaub - für eine eher kindische Trotzreaktion und Drohung gegen das Allgemeinwohl. ('Wenn ihr uns das Dienstwagenprivileg streicht, dann verhalten wir uns halt noch klimaschädlicher. So, das habt ihr nun davon!'). Aber es sollte wohl möglich sein, etwa durch entsprechende Besteuerung, den Unterhalt eines Zweitwagens zur Steuervermeidung ausreichend zu deattraktivieren.

        • @Ingo Bernable:

          Niemand der Millionen Pendler zahlt Zehntausende aus Trotz für Fahrten zur Arbeit, weil es keinen Dienstwagen gibt.



          Man nutzt den Privat-kaw schlicht nur deswegen, weil man zur Arbeit fährt. Und das sind bei Pendlern im Mittel in DE 25 km.

          Was also wollen Sie? Den Zweitwagen für berufliche Fahrten oder das man mit seinem Privat-PKW für die Firma brennt. Offensichtlich eine klare Trennung zwischen Firma & Privat. 2 klimaschädliche Boliden ohne Win-Win-Effekt und wenn doch, dann sollen bitte die Vorzüge für das Klima und Flächenbedarf nicht angerechnet werden.

        • @Ingo Bernable:

          Das ist albern. Wer den Dienstwagen nur für Dienstfahrten verwendet, sollte wohl das Recht haben, wie jeder andere auch, ein Privatfahrzeug zu nutzen.

        • @Ingo Bernable:

          Das ist albern. Wer den Dienstwagen nur für Dienstfahrten verwendet, sollte wohl das Recht haben, wie jeder andere auch, ein Privatfahrzeug zu nutzen.

          • @YeahYeah:

            Genau lesen hilft Missverständnisse zu vermeiden, aber ich erkläre es auch gern noch ein zweites Mal: Es geht nicht darum die private Nutzung zu verbieten, das hat niemand gefordert und es wäre auch ökologischer Unsinn. Es geht lediglich darum eine solche Nutzung fair zu besteuern. Und eine solche Besteuerung sollte - wie jede Besteuerung - so gestaltet sein, dass sie sich nicht allzu leicht und offensichtlich umgehen lässt oder Anreize für einen noch höheren Ressourcenverbrauch und ein noch klimaschädlicheres Verhalten setzt. Sie mögen das für albern halten, ich halte es für vernünftig und notwendig.

  • Geht es auch eine Spur weniger polemisch ?

    • @Dirk Osygus:

      Lieber taz-polemisch, als Linder-zynisch.

  • Ich wäre dafür das 9€-Ticket zunächst weiter zu führen, aber nur um den öffentlichen Nahverkehr perspektivisch kostenlos zu gestalten. Gleichzeitig muss auf Teufel komm' raus investiert werden. Vorschläge zur Finanzierung gabs genug, von mir aus gerne mehr davon. D.h. Finfanzierung über den Abbau jeglicher klimaschädlicher Subvention im Mobilitätssekor. Da sollt genug zusammen kommen.



    Das Gute an dem Ticket ist nicht nur der Preis - sondern auch, dass es unkompliziert ist. Ein günstiges, niedrigschwelliges Angebot - das ist exakt was es braucht. Allerdings noch mehr. Das Angebot muss auf allen Sektoren ausgebaut werden - und das bevor (!) der Bedarf tatsächlich da ist. Ist es nicht Konsens, dass sich Mobilitätskonzepte ändern müssen? Es wird sich jedoch gar nichts ändern, wenn man es nicht hinbekommt, den Menschen zu erklären, wie ein modernes Leben denn gelebt werden soll, wenn Bus oder Bahn zwei mal am Tag fahren. Deshalb muss es genau gegen den Markt, gegen die Nachfrage Investitionen geben um wenigstens die Möglichkeit einer tiefgreifenden Änderung der Massenmobilität zu haben. Erst wenn es funktioniert, d.h. wenn es bequem, niedrigschwellig und "schick" ist öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen - d.h. wenn es eine echte Alternative zur Individualmobilität ist, wird der Umstieg vieler erfolgen (können).



    Das 9-Euro Ticket könnte der ideale Anfang dafür sein und genau deswegen wird es -trotz Erfolges- wohl nicht weiter gehen - auf keinen Fall jedoch im oben genannten Sinne. Ich finds drollig, wie einerseits nüchterne Klimawissenschaftler in Panik verfallen und gleichzeitig nicht mal die politische Kraft da ist ein wenig an der Individualmobilität zu kratzen -- Leute, im Vergleich zu dem was nötig ist, ist das doch gar nichts, also wirklich gar nichts. Es sagt viel über Politik, Medien und Gesellschaft, wenn bei der Sachlage über die vorliegende Frage auch nur ernsthaft diskutiert werden muss. Infantil.

    • @Ein Mensch.:

      "D.h. Finfanzierung über den Abbau jeglicher klimaschädlicher Subvention im Mobilitätssekor"



      Aber genau das ist doch auch kostenlose Mobilität und andere Maßnahmen die eben nicht dazu führen vermeidbare Wege auch tatsächich zu vermeiden.

      • @Ingo Bernable:

        Diesen Kommentar verstehe ich nicht. Was meinen Sie denn? Im Ergebnis habe ich für kostenlose Mobilität öffentlicher Verkehrsmittel argumentiert, aber gegen Subventionen ins Fossile sowie gegen Individualmobilität. Und genau das ist das Ziel: Vermeidbares vermeiden. Zu vermeiden wären Blechlawinen, die durch Städte mäandern und die Luft verpesten. Zur Lösung braucht es die Einsicht, dass es so (was die Mobilität angeht) -nähmlich individual- nicht mehr geht, dass aber gleichzeitig funktionierende Alternativen geschaffen werden müssen, die eine echte Konkurrenz zum Auto darstellen, weil es sonst eben auch nicht geht. Die Politik verlangt von vielen Leuten die Quadratur des Kreises - man kann nicht ein Leben lan"den eigenen Vorteil" predigen und dann verlangen, dass Menschen 2h statt 30min durch die Gegend pendeln und sich den letzten Nerv töten, wenns auch anders "geht".



        Daher kann Politik in solchen Fällen nicht warten bis der Markt (durch welchen Druck eigentlich?) Nachfrage anzeigt, es muss vorher gehandelt werden mit dem Ziel, die komplette Mobilität von individual auf öffentlich zu krempeln.

        • @Ein Mensch.:

          Auch der ÖPNV ist derzeit noch sehr überwiegend fossil betrieben. Fahrten mit dem ÖPNV sind also nicht per se Klimaschutz, gerade dann nicht wenn die Fahrt lediglich Vergnügungszwecken dient und eigentlich vermeidbar wäre. Den Individualverkehr zu reduzieren ist kein Ziel an sich, Ziel ist die Emissionen zu reduzieren. Das schafft man aber nicht mit Gratisangeboten. Das 9€-Ticket führt zwar zu erheblich mehr Fahrten im ÖPNV, aber nur 3% der Nutzer*innen ließen dafür auch mal den PKW stehen. Bedeutet also, dass es in der Summe einen erheblichen Zuwachs an Fahrten und damit Emissionen gab, die es andernfalls nicht gegeben hätte.



          Finanziell war der ÖPNV gegenüber dem MIV schon immer im Vorteil und die Bequemlichkeit des eigenen Autos wird sich mit dem ÖPNV nicht erreichen lassen, dem stehen sowohl ökonomisch als auch ökologische Grenzen im Weg. Die Idee man könne den ÖPNV so billig und das Verkehrsnetz so eng machen, dass die Leute allein deshalb ihre Autos abschaffen kann nicht funktionieren. Deshalb braucht es Schritte dahin generell mit weniger Mobilität auszukommen und eben auch welche die das eigene Auto unattraktiver machen.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Ingo Bernable:

        "Finfanzierung " Wir könnten es Fin-Fun-Verzierung nennen.

        • @95820 (Profil gelöscht):

          :D Das ist Französisch für: "Abschließende Finanzierung"^^

  • Das 9 Euro Ticket ist nur grüne Polemik ! Was bringt es wenn auf einmal mehr Menschen , jetzt die Welt erkunden! Warum sind die Züge am WE auf einmal so voll? Das bringt weder der Umwelt etwas noch denen den das Geld fehlt. Den mit dem 9 euro Ticket wird die Wohnung nicht warm! Besser einen Energiebonus für alle, die unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegen! Davon hat die Gesellschaft mehr als von 9 Euro Bonus und Tankrabatt!

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Thomas Zwarkat:

      "Den mit dem 9 euro Ticket wird die Wohnung nicht warm! "



      Wenn ich im warmen Zug sitze, lässt mich die kalte Wohnung kalt.



      Rettung naht. Für alle Obdachlosen und auch für die Unverfroren.

  • Das 9 Euro Ticket bringt uns nichts.

    Wichtiger wäre es, dass hier auf dem Land überhaupt mal ein brauchbarer ÖPNV existiert. Taktzeiten von 2 Stunden außerhalb der Hauptzeiten sind unerträglich, Sonntags fährt fast gar kein Bus. Während der Hauptzeiten wird man von den Schülermassen fast erdrückt.

    Wir könnten das 9 Euro Angebot also nicht wirklich nutzen und würden dann mit unseren Steuern den ÖPNV in den Städten nur noch mehr fördern, während die Ober-Ökos uns die leider einzige Alternative - das Auto - auch noch strittig machen wollen.

    • @Rudi Hamm:

      Ich bin einer dieser Fahrrad fahrenden Städter die jetzt auch das 9 EUR Ticket nutzen, kann Ihnen aber bei Ihrem Einwand nur zustimmen. Bevor man den ÖPNV quasi kostenlos anbietet und davon nur Ballungszentren profitieren sollte man seinen Ausbau vorantreiben so dass Pendler eine Alternative zum Auto haben. Wenn man morgens die Blechlawinen sieht die sich aus dem Umland nach Hamburg rein quälen dann weiß an wo die Prioritäten liegen sollten.

  • Geht es nicht darum Verkehr von der Straße in den Öffentlichen Verkehr zu verlagern. Das scheint ja nicht zu klappen. Denn der Autoverkehr wurde nicht weniger.



    Die 9€ haben zu mehr Fun Fahrten geführt. Zu mehr Chaos an Wochenenden.

    Wenn es 50€ kosten würde oder 30€ ermäßigt, könnte man die Verbindungen verbessern. Für 9€ ist nicht einmal die Reinigung der Verkehrsmittel finanzier

  • Die Methode FDP hat Erfolg, anderen das vor zu werfen was man selber lebt.



    Spätrömische Dekadenz.



    Die AFD spricht immer von Redefreiheit, aber nur für sie, die anderen sollen zuhören.



    Mit üppigen Festen, vom Steuerzahler (Diäten) finanziert, wird vorgeführt, wozu man neigt.



    Die Zustimmung der FDP zum 9€ Ticket verdeckt die Nähe zur Automobilindustrie. Porsche ist für direkte Demokratie. Anruf genügt.



    Und bleibt im Gegensatz zum Auto eine Wunderkerze, schnell abgebrannt.



    Das die Auto Parteien Jahrzehnte an der Bahn gespart, und sie fast kaputt gespart haben, sieht man jetzt.



    Wenn die Bevölkerung wirklich mal Bahn fährt. Es quietscht an allen Ecken.



    Die Grünen wollen wie die FDP die Bahn dem Markt überlassen.



    Der will Gewinne sehen.



    Ein gewisser Mehdorn ist mir noch in guter Erinnerung. Sparen bei den Mitarbeitern war sein Programm. Investitionen null. Börse war das Zauberwort.



    Zum Glück wurde nichts daraus.



    Aber geändert hat sich auch nichts. Schienennetz immer noch 50 Jahre zurück in Zustand und Ausbau.



    Wenn ich also das 9€ Ticket kritisiere, muss ich Alternativen aufzeigen.



    Ich bin für das 365€ Jahresticket, das man bis auf einen Tag runterbrechen kann.

    • @Hans Jürgen Langmann:

      ... und Debatten über Ungleichheit und Kritik an Reichtum werden gerne als "Neiddebatte" diffamiert (auch hier im Forum zu beobachten). Herrschaftsrethorik haben Lindner&Co auf jeden Fall drauf.

  • Die Grünen haben ja vorgeschlagen, das 9-Euro-Ticket zu verlängern und dafür das Dienstwagen-Privileg zu beschneiden.

    Ich finde die Idee gut.

    Lindner dagegen war entsetzt, und meinte panisch das sei "linke Polemik, die pauschale Versteuerung eines Geschäftswagens als Privileg zu bezeichnen, denn es ist vor allem eine Steuervereinfachung".

    Das zeigt doch, wes Geistes Kind der Lindner ist.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Das ist eben Gratismentalität. Nämlich die der FDP (natürlich nicht nur), die sich und ihrer Klientel die Taschen voll macht.

      • @Jalella:

        Richtig, nur wirft Lindner die eben anderen vor, aber nicht seiner Klientel. Da ist das dann auf einmal etwas völlig anderes.

  • Absolut auf den Punkt gebracht - danke Frau Klöckner.

  • Als ob das 9-Eur-Ticket uns vor steigenden Energiepreisen und Inflation bewahren würde. Es gibt schon lange günstige Job-Tickets. Ich verstehe nicht, wie Rentner:innen und Geringverdiener dank des 9-Eur-Tickets die stark gestiegenen Preise stemmen sollen.

    • @Elena Levi:

      Auch monatliche Jobtickets kosten gerne mal mehrere hundert Euro...

    • @Elena Levi:

      Das ist mir auch schleierhaft. Außerdem hat Lindner recht. Wenn das 9€-Ticket nichts zur Verkehrswende beiträgt, ist das Geld für kurzfristige Befriedigung unserer "Geiz ist geil"-Mentalität herausgeschmissen, anstatt dass das Geld für langfristige Verbesserungen des ÖVs verwendet wird.

  • "Finanzminister Lindner nennt das „Gratismentalität“. Er hat es nicht verstanden."



    Doch, doch. Wenn sich jemand mit Gratismentalität auskennt, dann er.

    Ist halt nur die Frage, wem man etwas gönnt und wem nicht.

    • @Encantado:

      Gut erkannt und formuliert! Stimme zu.

  • Lindner hat vollkommen recht.

    Es änderte sich nichts am Verkehrsverhalten durch das 9€ Ticket.

    Wer das Auto zum Pendeln zum Arbeitsplatz nutzte, nutzte es auch weiterhin. Denn die schnellen Verbindungen fehlten ja immer noch.



    Statt zwei Stunden täglich mit dem Auto zu verlieren nutzte man weiterhin das Auto.

    Es profitierten nur die, die sowieso schon ÖPNV fuhren. Diesmal nur günstiger. Das sind jene in Städten mit gut ausgebauten ÖPNV, bzw. jene, die nicht zwischen Ortschaften und Städten längere Strecken hin und her pendeln müssen. Dort aber war ÖPNV schon immer günstiger und bequemer als das Auto.

    DE versemmelte Unmengen an Geld, dass besser in ÖPNV-Infrastruktur angelegt wäre. Und Radschnellwege!

    Günstige Tickets nur für untere Einkommensschichten! Die Volvo-Fahrer & Lastenradfahrer haben genug Geld für jedes Ticket.

    • @Rudolf Fissner:

      „Lindner hat vollkommen recht. Es änderte sich nichts am Verkehrsverhalten durch das 9 € Ticket.“

      Daß eine Drei-Monats-Maßnahme einen signifikanten Anteil von Auto-Nutzern zu dauerhaften ÖPNV-Nutzern macht, hat wohl niemand ernsthaft geglaubt. Überhaupt zu dem Zeitpunkt: in der Sommer-Urlaubszeit und nach dem gefühlten Pandemie-Ende. Erst recht, wenn der Ansturm das jahrelange Kaputtsparen offensichtlich macht.

      Der ÖPNV muß dringend flottgemacht werden - da haben Sie recht, Aber daß Lindner „vollkommen recht hat“ - da liegen Sie falsch. Der Porsche-Buddy Lindner vertritt nicht die Interessen der DB-/BVG-Fahrgäste. Deswegen wird er im Zweifelsfall eher Gelder für die Sanierung von Autobahnbrücken bewilligen als für marode Schienen, auch wenn deswegen im Voralpenland ein Zug vom Gleis gekippt ist.

    • @Rudolf Fissner:

      Vielleicht gehört das ja zusammen? Günstige Fahrkarten und Ausbau. Wieso sollte das Eine das Andere ausschließen?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Die Frage ist doch eher, warum das eine, der Ausbau, so stiefmütterlich ausgeschlossen wird und warum das 9€ Ticket so wenig bei den Pendlern bewirkt hat.

        • @Rudolf Fissner:

          Das 9€ Ticket wurde sinniger Weise in den Ferien verkauft. Die Rückschlüsse auf Pendler sind also Bruchstückhaft. Dazu kommt, dass 3 Monate auch keine lange Zeit sind.

          Letztlich wird beides gebraucht. Ausbau UND günstige Fahrscheine. Beides gegeneinander auszuspielen, führt zu Stillstand.

    • @Rudolf Fissner:

      Vielleicht führen ja die steigenden Preise endlich dazu, dass die Autobesitzenden mal ihre Kosten sachlich prüfen.



      Dann werden sie feststellen, wie unglaublich viel Geld sie für die Mobilität mit eigenem Auto tatsächlich Monat für Monat zahlen.



      Dann wir vielen klar werden, was sie mit dem ÖPNV-Ticket, das auch mehr als € 9,- kosten darf, Monat für Monat sparen können.



      Da bleibt dann noch ganz viel Luft für gelegentlich erforderliche Lösungen, die sich damit nicht abbilden lassen (Car-Sharing, Taxi, Speditionen etc.).



      Vom kostenlosen Fahrradfahren und zu Fuß gehen mal ganz abgesehen.



      Und auch der enorme Stress, dem man im Autoverkehr ausgesetzt ist, verschwindet ganz kostenlos.

      • @Life is Life:

        Mal zurückgefragt: Was wäre es ihnen wert, wenn Sie 60 Stunden zusätzliche Fahrzeit zur Arbeit im Monat vermeiden könnten?

        Lösungen auf dem Papier helfen da wenig. Die existieren nicht in der Realität. Diese brauchen massive Förderungen jetzt.

      • @Life is Life:

        Die Auto-Menschen würden nur viel Geld sparen, wenn sie das Auto wegen des 9 Euro Tickets verkaufen würden; das glaube ich nicht. Für Viele gehört das Auto zum Lebensstil dazu - und es spart offenbar Zeit auf dem Weg von und zur Arbeit.

    • @Rudolf Fissner:

      Eine Jahreskarte im Rhein Main Gebiet, so groß wie Berlin, kostet ca. 1900€.



      Wenn sie Kinder haben, die zur Schule gehen, kostet das 360€ pro Kind für den Schulweg.



      4600€ Fahrtkosten für eine normale Lastenrandfamilie ist heftig.

      • @WeisNich:

        Vielleicht sollte man in Berlin nicht zusätzlich noch ein Auto haben. Man hat doch schon guten ÖPNV. Viele besitzen Monatskarten und! Autos!

        Fahrkosten hat man zudem auch außerhalb Berlin. Oft sogar noch höhere. Deshalb müssen die Bewohner dort Anschluss finden an den ÖPNV. Nur das bewirkt die notwendigen Änderungen im Verkehr gegen den Klimawandel

        Stütze brauchen allenfalls die Niedrigeinkommen. Nicht die reichen Volvo- und Lastenradfamilien mit Garten in der Stadt zum Abstellen derselbigen Gefährte.

        • @Rudolf Fissner:

          In Berlin braucht man kein Auto. Ich bin ein Berliner, den es in die Heimat der Autolobbyisten verschlagen hat.

  • Ist doch nur ok, dass Herr Lindner zeigt, wie wenig er verstanden hat. Bei der nächsten Wahl wird er es - vielleicht - merken. Vielleicht sage ich nicht, weil die 5% dann ein Traumziel sein werden, sondern weil ich mir vorstellen kann, dass Herr Lindner es auch dann noch nicht verstanden hat.

    • @Peter Lorenz:

      "Bei der nächsten Wahl wird er es - vielleicht - merken."

      Keine Hoffnung. Die "Ich zuerst" Mentalität ist zu Tief in der deutschen Gesellschaft verwurzelt.

    • 9G
      99397 (Profil gelöscht)
      @Peter Lorenz:

      Das kann ich mir nicht nur vorstellen, sondern gehe fest davon aus. Er kann das nicht verstehen, das passt nicht in sein Begriffsschema. Vielleicht sollte ihm einmal jemand genau aufschlüsseln, was ihm bliebe, wenn man die Leistung der Steuerzahler von dem abzieht, was er zu haben glaubt (und schon genossen hat).

  • Ich habe seit Juni durch das 9€ Ticket viele Fahrten mit dem ÖPNV unternommen und oder teilweise das Auto durch Bahn und Bus ersetzen können, indem ich zum nächsten Bahnhof mit besserem Anschluss gefahren bin. Ich rechne bereits seit einiger Zeit nach, ob ich mit der Bahn günstiger fahren kann. Mit dem 9€ Ticket entfällt das insbesondere dann, wenn ich kurzfristig reise, ich muss mich auch nirgendwo um ein Anschlussticket kümmern, sondern ausschließlich schauen, ob ich mit einem vertretbaren Aufwand an mein Ziel komme, da ich nicht in einer Stadt wohne. Es geht erstaunlich oft gut, die meisten Anschlüsse habe ich erreicht, die Züge waren nur selten überfüllt. Die Fahrtzeiten sind erheblich länger. Das macht mir erstaunlicherweise wenig aus, wenn ich die Zeit produktiv nutzen kann mit WLAN und Stromanschluss am Sitzplatz. Ich fahre mittlerweile lieber länger mit dem Zug, als Auto, da mich die zunehmenden Aggressionen im Straßenverkehr zu viel Kraft kosten und Autofahren eigentlich ansonsten langweilige, vertrödelte Zeit ist. Da ich im allgemeinen so günstig meine Fahrten erledigen kann, buche ich viel entspannter auch ICE Tickets. Mein Auto steht jetzt überwiegend in der Garage oder wird verliehen. Ich wünsche mir sehr eine einfache, bezahlbare, pauschale Mobilitätslösung. Wenn der Fahrradverleih noch in jeder kleineren Stadt möglich ist mit einem Abo, brauche ich auch noch nicht mehr mein Klapprad mitnehmen. Das würde die Reisen weiter erleichtern und Platz sparen. Ich freue mich auf eine mobile Zukunft mit Bahn und Bus...

    • @Sascha Dinges:

      Danke dafür, dass Sie hier mal die angenehmen Vorteile des Bahnfahrens berichten.



      Ich kann das voll bestätigen und jedem nur raten, sich dieses Erlebnis selbst zu gönnen.

    • @Sascha Dinges:

      Viel Spaß mit dem Fahrrad im Herbst/Winter.

      • @Der Cleo Patra:

        Jaja, all die flächendeckend strengen, kaum aushaltbaren Winter hierzulande.

        Mag ja sein, daß es mal ein paar Wochen ungemütlich kalt wird und das Fahrrad nur für die Harten im Garten infrage kommt. Aber wenn Sie schon den Herbst als vermeintlich fahrraduntauglich bezeichnen, dann können Sie den Frühling zu einem nicht unerheblichen Teil ja auch noch hinzu packen.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Für neun Euro in ganz Deutschland Bahn, Straßenbahn und Bus fahren zu können, ist gut. Allerdings wurde in den vergangenen Jahrzehnten so viel bei der Bahn an Personal und Infrastruktur gespart, dass ich befürchte, dass ohne viel grundlegendere langfristige Investitionen in ein paar Jahren ein Kollaps bevorsteht.



    Die Massen an Reisenden haben das Zugpersonal an oder über die Belastungsgrenze gebracht. Vielleicht sollte auf die neun Euro pro Monatsticket auch noch verzichtet werden, dann müssten die Zugbegleiter:innen im Regionalverkehr (und die Kontrolleur:innen im ÖPNV) keine Tickets mehr kontrollieren und könnten sich der Betreuung der Reisenden widmen. Oder es müssen mehr Menschen für die Zugbegleitung eingestellt werden, was als Anreiz wohl auch Lohnerhöhungen über das ohnehin Notwendige hinaus nötig macht.



    Gravierender ist aber wohl die Lage bei der Infrastruktur. Das Personal in diesem Bereich ist überaltert und in ein paar Jahren wird ein beträchtlicher Teil in Rente gegangen sein. Dann heißt es Streckensperrung und nicht "Deutschlandtakt".



    Gleisarbeiten sind unangenehme und schwere Arbeit zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter. Dort gibt es keinen Acht-Stunden-Tag, sondern Zwölfstundenschichten. Die Privatisierung im Infrastrukturbereich hat außerdem dazu geführt, dass es keine feste Personalplanung und Zuständigkeit mehr gibt, wodurch Gleisarbeitern, Arbejtszugführern, Lokführern etc eine zusätzliche "Flexibilität" abverlangt wird, was Montageeinsätze fernab von zuhause betrifft. Tarifrecht wird systematisch unterlaufen, weil Anreisezeiten unbezahlt bleiben.



    Angesichts solcher Bedingungen ist es kein Wunder, dass so gut wie niemand im Gleisbau arbeiten will. Wenn es so weitergeht, hat die Verkehrswende keine Chance.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      So ist es. Schon das Neuneuroticket hätte man zum Nulleuroticket sprich Keinticketnötig machen sollen. Kontrolle und Verkauf wären vollständig entfallen und das Personal hätte in diesen Monaten anderweitig sinnvoll(er) eingesetzt werden können.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Ach, und Arbeiten im Straßenbau sind das reine Vergnügen?

  • Es ist durchaus die Gratismentalität, die zu beklagen ist: Autofahrer können fast gratis ihre Abgase in die Luft schicken, Lärm verursachen und häufig auch Parken.

    DIe Subvention des ÖPNV ist vor allem deswegen erforderlich, um dieser Gratis-Mentalität der Autofahrer etwas engegenzusetzen. Andernfalls würden sich Busse und Bahnen auch alleine rechnen.

    • @meerwind7:

      Gratis ist in D-Land mal gar nichts. Sie vergessen wohl, daß ein Auto Geld kostet, Steuer und Versicherungen bezahlt werden müssen und der Sprit auch Geld kostet. Da ist die Behauptung "Autofahrer können fast gratis ihre Abgase in die Luft schicken..." schon weit übertrieben.



      Aber wir wollen uns ja nicht auf die polemische Seite begeben, oder?

      • @Pia Mansfeld:

        Nicht wenn Sie das Privileg eines Dienstwages zur Privatnutzung mit Tankkarte verfügen. Das wird das Auto mit jedem zusätzlichen km wirtschaftlicher, jeder km mit dem ÖPNV bestraft. Ein System, dass dringend abgeschafft gehört.

      • 9G
        99397 (Profil gelöscht)
        @Pia Mansfeld:

        Er sprach ja nicht von gratis Auto fahren (wobei die Straßen dafür schon mal von allen bezahlt werden), sondern vom gratis Umwelt verschmutzen.

    • 9G
      99397 (Profil gelöscht)
      @meerwind7:

      jawoll

  • Für die Ferien mag das 9 €-Ticket ein Bonbon für Familien in prekären Verhältnissen gewesen sein. Ich habe viele kinderreiche Familien auf dem Weg zu Meer oder See erlebt, die sonst nicht losgefahren wären. Auf Dauer war es aber eine Belastung für die Pendler in überfüllten und/oder verspäteten Zügen, weil die Infrastruktur derzeit noch nicht ausreicht. Mein Vorschlag: Ganzjährig ein ÖPNV-Ticket für 29 € und streckenbezogene Zuschläge für Fernpendler, die auch die überregionalen Züge nutzen dürfen. Zum Beispiel 25 € pro Strecke für Hamburg-Berlin für Berufstätige, die im home-office nicht jeden Tag unterwegs sein müssen. Vielleicht sollte die Debatte um eine Citymaut für PKW ergänzt werden, mit der das Schienennetz ausgebaut, bzw. neue Stadtbahnprojekte finanziert werden können. Vorbild sind neue Trambahnen in Aarhus, Odense oder in sehr vielen französischen Städten.

    • @Dietmar Rauter:

      Citymaut würde vielleicht helfen, dass sich mancher Autofahrer mal den Umstieg überlegt.

    • 9G
      99397 (Profil gelöscht)
      @Dietmar Rauter:

      klingt gut

  • Wir leben doch nicht im Sozialismus, dass der Staat alles zahlt. Oder soll bald noch die staatlich geförderte 200 Euromiete, staatlich geförderte Volksküchen, staatlich geförderte was auch immer kommen? Klingt für Sozialisten ja ganz toll, macht aber wie überall wo es den Sozialismus gab alles kaputt (vgl. Venezuela!). Ich will auch nicht an der Kollektivbrust von Papamama Staat hängen. Ich bin kein Borg (bösartige, kommunistische außerirdische Wesen in "Star Trek").

    • @Chrischi:

      Es gibt sie schon längst, die Volksküchen.



      Nur nicht staatlich gefördert, sondern ehrenamtlich: Die Tafeln.



      Der Staat hält sich fein raus. Aber immer mehr Menschen müssen dieses Angebot nutzen.



      Oder ist der Zulauf dort etwa auch mit Gratismentalität zu erklären?

    • 9G
      99397 (Profil gelöscht)
      @Chrischi:

      Eines finde ich beim Regierungschef Lindner schon beachtlich : er hält starr und stur an den drei Leitsätzen fest, die er zum Thema Wirtschaft verstanden zu haben meint und er schei.. sich nichts, seine elitäre Arroganz jedem um die Ohren zu hauen. Wobei - Elite in welcher Beziehung?

      • @99397 (Profil gelöscht):

        Regierungschef Lindner? Was habe ich da verpaßt?

        • 9G
          99397 (Profil gelöscht)
          @Pia Mansfeld:

          Eigentlich alles im letzten halben Jahr : findet sich in irgend einem Beschluss etwas, das NICHT FDP-Rille ist ?

          • @99397 (Profil gelöscht):

            Die Bedeutung des Wortes "Regierungschef" ist Ihnen aber schon geläufig, oder?

    • 9G
      99397 (Profil gelöscht)
      @Chrischi:

      Ok, vielleicht kein Björn Borg, aber..



      Wenn zusätzlich zur elenden Autofahrerei auch einmal etwas Anderes gefördert wird, heißt das noch lange nicht Sozialismus.

      • @99397 (Profil gelöscht):

        Ist doch ganz einfach; wenn die Masse entlastet/gefördert werden soll ist das Sozialismus (war früher mal typische SPD Position, heute gilt das als extremistisch). Wenn die oberen 10% entlastet/gefördert werden ist das freie Marktwirtschaft (dazu zählen selbstverständlich auch Rettungen diverser Firmen mit Milliardenbeträge)

      • @99397 (Profil gelöscht):

        Es wird vieles anderes (sic!) gefördert. Vielleicht nicht in ausreichendem Maße oder so populär, wie Sie es gerne sehen möchten aber das steht auf einem anderen Blatt.

        • 9G
          99397 (Profil gelöscht)
          @Pia Mansfeld:

          Ihr Korrekturversuch ist kleinlich und vor allem nicht in Ordnung : man kann Anderes auch groß schreiben.



          Der Kontext ist im Übrigen Mobilität und da scheint mir schon, dass gerade Autofahren besonders gefördert wird, wobei es mir völlig egal ist, ob etwas populär ist oder mir gefällt.

          • @99397 (Profil gelöscht):

            Kann man, ist dann aber nicht richtig.

  • Ich versuche immer jeden daran zu erinnern, dass Auswandern immer eine Option ist und dass dies die einzige Waffe ist die man hat, gegen übergriffe Steuern, die überbordende Dinge bezahlen sollen.

    • 9G
      99397 (Profil gelöscht)
      @jejay:

      Die alte Leier von "geh' doch rüber, wenn es Dir hier nicht passt" : tatsächlich für die meisten keine echte Alternative (Kosten, Sprache, Arbeit,..).

    • @jejay:

      Weggehen muss man sich leisten können.

      • @Tuff:

        Das verstehe ich nicht. Millionen Migranten machen sich auf den Weg.

  • #Gratismentalitaet hat's auf Platz 1 geschafft



    getdaytrends.com/de/germany/

    und #9Euro Ticket auf Platz 4. (ebd.)

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Brot&Rosen:

      Das ist der Preis der Freiheit. Die Bürger:innen haben das verstanden, wie die Zustimmung zur FDP zeigt.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @95820 (Profil gelöscht):

        Gratismentalität: "Das Geld" für sich arbeiten lassen.



        Das haben die, die der FDP zustimmen, nicht verstanden.

  • Also wenn man eine sozial gerechte Entlastung will wäre die Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Gemüse und Obst ein viel sinnvolleres Instrument, als die Menschen in Zeiten der Energiekrise lustig subventioniert durch Land tuckern zu lassen.

    • @Sybille Bergi:

      Oder generell die Grundnahrungsmittel befreien. Das fände ich auch sinnvoller, da es die Bedürftigen mehr entlastet als die Reichen.

    • @Sybille Bergi:

      Das ist mal ein Ansatz, der sich nachhaltig durchsetzen sollte. Der %-Anteil der Steuern an den steigenden Spritpreisen schwemmt viel Geld in die Bundeskasse. Ein Reduzierung der Mwst. bei Obst und Gemüse und auch bei Backwaren, wäre ein Ansatz, der viel mehr Menschen helfen würde.

      • @Pia Mansfeld:

        Das ist ein prima Vorschlag. Keine MWSt. auf Grundnahrungsmittel.

  • Die Bahn und der Nahverkehr sind ja nun auch ohne 9€-Ticket hoch subventioniert. Deswegen zieht der Vergleich mit Autobahnen oder Dienstwagen nicht.

    Ökologisch macht billiges Reisen (egal ob mit Auto, Flugzeug oder Bahn) keinen Sinn. Offensichtlich hat das 9€-Ticket unterm Strich auch zu mehr Verkehr und nicht zu weniger geführt, weil nur um- aber viele neu eingestiegen sind.

  • Ich finde auch scheiß gratis Mentalität. Das ist ja wie als würde man ohne arbeiten auf dumme aktienpapiere ne Dividende bekommen...

  • "Gerade sie, die in diesem Land gar nichts geschenkt bekommen"

    Gerade die Geringverdiener bekommen eine ganze Menge geschenkt, bezahlt aus Steuergeldern der Besserverdienen (was auch gut so ist -- aber zu sagen, Geringverdiener bekämen nichts geschenkt ist totaler Quatsch). Kostenlose Bildung (Schule und Uni), günstige Krankenkassenbeiträge (und kostenlose Versicherung von Familienmitgliedern), kostenlose Straßennutzung und subventionierte Busse, Zuschüsse für Pendeln und Haus bauen, Kindergeld, kostenlose Sicherheit (Polizei und Militär), ggfs



    Sozialleistungen, und und und... das wird bestimmt nicht alles aus den Steuern der Geringverdiener bezahlt.

    • @MartinSemm:

      Wo beginnt denn bei Ihnen der Geringverdiener?



      Gleich unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Krankenversicherung?



      In der sich übrigens zu denselben Bedingungen auch Menschen mit Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze freiwillig versichern können.



      Alles das, was Sie hier aufführen, bekommt im Übrigen ausnahmslos jeder Mensch in diesem Land "geschenkt" - eben explizit auch die Besserverdienenden.

    • @MartinSemm:

      Dass Geringverdiener einen höheren Wert schöpfen als sie ausgezahlt bekommen, ist Dir noch nicht in den Sinn gekommen? Geringverdiener bezahlen dafür und...bauen i.d.R. keine Häuser.

      • @zeroton :

        Warum betreiben Geringverdiener eine höhere Wertschöpfung als andere? Und bekommen weniger ausgezahlt? Geld ist durchaus ein Maßstab für Wertschöpfung, sonst würden es nicht alle haben wollen.

        • @Taztui:

          Sie glauben an die Lohngerechtigkeit?

          • @zeroton :

            Am allerwenigsten mit ihrem Gehalt zufrieden sind die Spitzenverdiener. Von daher irgendwie ja.

  • SPD schrammte dieser Tage bei 17% - nur 4 Punkte Abstand zur AfD bei 13% in derselben Umfrage



    www.die-linke.de/themen/steuern/-



    u.a. eine Quittung dafür, ihren sozialen Aufgaben nicht gerecht zu werden.

    Schuld daran ist ihr Zurückweichen vor der FDP - zahlt sich aber nicht aus, im Gegenteil.

    Auch die Grünen beginnen zu bröckeln (ebd.), evtl. weil sie sich in der AKW-Streckbetriebfrage allzu bereit zeigen, ihre Anti-AKW-Vergangenheit hinter sich zu lassen.

  • Es ist traurig, dass sich die Diskussion ums 9 Euro Ticket so abzeichnet, dass zu erkennen ist, die Politik will es einfach nicht. Denn alles, was vorgebracht wird, sind Gründe, warum es NICHT geht: Nicht finanzierbar, die Bahn ist überfordert und für dem Klimaschutz bringt es auch nix. Letzteres ist ja auch irrsinnig. Zu glauben, bei 3 Monate Kennenlernen und nutzen von ÖPNV, verkaufen die Leute ihr Auto. Jedenfalls denke ich, wenn die Politik es wollte, würde Sie Lösungen finden.



    Es wäre ein super 1. Schritt in die richtige Richtung. Menschen brauchen mindestens 3 Monate, um neue Gewohnheiten zu verinnerlichen, aber, wenn ich weiß, dann ist es eh wieder vorbei, brauch ich mich an nix gewöhnen.



    Und da die FDP sich eigentlich für Bildung stark machen wollte, sollte auch dieser Aspekt nicht vergessen werden. Unsere Jugend ist gerade jetzt in den Ferien mit dem günstigen Ticket auf Entdeckungstour gegangen, ohne von Mama oder Papa chauffiert zu werden. Mut zum Erkunden neuer Städte, Orte, selbstständiges Planen und Organisieren von Ausflügen. Aus meiner Sicht, wichtige Schritte in der Entwicklung um auch Ausbildungsplätze anzunehmen, die nicht vor der Haustür liegen.



    Lieber Herr Lindner, wo bleibt die bildungspolitische Offensive, wenn Sie nicht diese Selbstläufer erkennen? Ach und zur Finanzierung, ein Vorschlag. Warum heben wir nicht die Alkoholsteuer oder auch Steuer auf Bekleidung. Würde eventuell auch den Missbrauch und die Verschwendung verringern.

    • @Jacky75:

      Außerdem hat das 9€-Ticket sich dämpfend auf die Inflation ausgewirkt und #IchBinArmutsbetroffen/en zu mehr bitter benötigter Mobilität verholfen.

      • @Brot&Rosen:

        Diese Umfrage sollte der Ampel zu denken geben:



        "So wünschen sich 55 Prozent eine Verlängerung des Tickets, mit dem für 9 Euro pro Monat deutschlandweit der ÖPNV genutzt werden kann. 34 Prozent der Deutschen sprechen sich dagegen aus."



        www.spiegel.de/pol...-bd66-20e87378a4f6

  • Die Seen sind eh schon dauerüberfüllt - mit oder ohne 9-Euro-Ticket.

    Seen und Natur wünscht man das 90-Euro-Ticket.

    Der ÖPNV war schon vor dem 9-Euro-Ticket überfüllt, viel zu laut, prollig und chronisch zu spät.

    Kolleg*innen von mir sind längst wieder aufs Auto umgestiegen.

    Ich halte tapfer durch, sehe jedoch nicht ein, dass ich für die etwa 600 Euro, die mich ein Jahresticket kostet, sll dsd in Kauf nehmen soll.

    Ich schau mir das bis zum Jahresende an, geht die Negativ-Spirale weiter wie bisher, war's das mit dem ÖPNV. Den ich war ökologisch sehr schätze, doch zum Masochismus neige ich nicht.

    • @shantivanille:

      Mir - autolos - geht es genauso. Seit dem 9 Euro Ticket versuche ich, soweit wie möglich die Bahn zu meiden. Häufig sehe ich "Mitnahmeleute", die das Bahnfahren in ihrer Freizeit und möglichst noch mit e-bike, jetzt halt auch noch mitnehmen müssen.

    • @shantivanille:

      Vielleicht sollte man die Parkplätze an den Seen schließen. Die verschandeln nur die Landschaft.



      Wer mit dem Auto kommen will soll sich eben einen anderen See suchen. Dann ist es dort auch nicht mehr so voll.

    • @shantivanille:

      Hm. Dem Klimawandel wissend ins Auge blicken und dennoch Verhalten zeigen, das ihn weiter fördert, ist schon irgendwie auch masochistisch. Dazu m.E. auch sadistisch, andere für den eigenen kleinen Komfort mit all den akuten (schlechte Luft, Lärm, Platzmangel) und Langzeitfolgen (Klimawandel, Zerstörung der Lebensgrundlage, Ressourcenverschwendung) des Autogebrauchs zu quälen.



      Nach mir die Sintflut eben.

      • @blutorange:

        Natürlich rettet das 9-Eur-Ticket in D das Weltklima. Ooooommm.

      • @blutorange:

        Halt wie so viele. Aber als erstes Schreien wenn es einen selbst betrifft. Unsere aktuelle Gesellschaft. Ein Sammelsurium von Egoisten

      • @blutorange:

        Ein 9€ Ticket für Gesamt macht leider keinen Sinn.

        Man sollte aber in den jeweiligen Verkehrsverbünden deutlich günstigere Tickets anbieten,

  • @WERNER BECKER

    Hören Sie mir auf mit der Legende der Melkkuh. Bilanzieren wir, was Autofahrer*innen an die Gesellschaft zahlen und was sie entnehmen, dann sind sie nur eins: Transferleistungsempfänger*innen.

    Wird nur noch durch Lindners Klientel getoppt: Leben von der Arbeit anderer.

    • @tomás zerolo:

      Diese Transferleistungen lassen sich afaik sogar einigermaßen gut beziffern: 3000€ pro Auto pro Jahr.

  • Er hat sehr wohl verstanden, wie er seiner 3%-Klientel, FDP=fast drei %) das Wort reden kann. Telefoniert dann mit dem Porsche-Boss, wie gemeinsam die Veröffentlichung seines korrupten Gespräches in der Öffentlichkeit dargestellt werden soll. Ist derselbe Typ wie Westerwelle, der von spätrömischer Dekadenz sprach, ohne zu merken, dass die FDP das Flaggschiff der Dekadenz ist. @Becker Sie blenden aus, dass die "Gratismentalität" bei denen am größten ist, die am meisten haben. Dienstwagenprivileg, finanziert von den kleinen Leuten. Kirchliche Heirat, ohne Kirchensteuer, Sicherheitsapparat vom Staat finanziert. Cum-Ex gehört da auch dazu. Keine Millionen Geringverdiener konnten hier den Staat um 35 Milliarden betrügen. Steuerhinterziehung ist auch "Gratismentalität". Da geht es auch um zweistellige Miliarden, die Lindner natürlich recht sind, weil seine Klientel.

    • @Sarg Kuss Möder:

      gerade tobt ein shitstorm zu ##Gratismentalitaet auf



      twitter.com/hashta...?src=hashtag_click

      Dort wird auch u.a. der Vorschlag gemacht, Gratismentalität zum Unwort des Jahres zu küren.

  • "Die soziale Komponente des Tickets" ist eben genau so sozial wie sie bei Gießkannenmaßnahmen nun mal sein kann. Klüger wäre eine gezielte Unterstützung derjenigen die tatsächlich auf Unterstützung angewiesen sind. Das darf auch gern großzügig sein.



    "nicht nur zur Arbeit, sondern am Wochenende auch an den See zu fahren oder einen Urlaub einzuplanen."



    Wobei schon zu fragen wäre ob es tatsächlich Aufgabe des Staates ist Fahrten an den See oder in den Urlaub finanziell zu unterstützen, zumal diese Aktivitäten eben auch bei Nutzung der Bahn CO2 freisetzen. Und diejenigen deren Urlaubspläne am Geld scheiterten werden ihn sich auch mit verbilligtem Ticket nicht leisten können, weil ja auch noch Unterkunft und Verpflegung in den idR nicht gerade billigen Urlaubsorten bezahlt werden wollen. Es bräuchte also wohl auch noch eine 9€-Suite für alle.



    Und was wurde nicht schon alles an finanziellen Wohltaten für Menschen die es eigentlich nicht wirklich bräuchten mit dem Ettikettenschwindel "sozial" auf den Weg gebracht? Da gab es Abwrackprämien Eigenheimzulagen, Tankrabatt und Baukindergeld, ... und immer wieder müssen die wirklich Armen dafür herhalten der Mittelschicht Häuser und Autos zu subventionieren die sie sich niemals leisten könnten.

    • @Ingo Bernable:

      Aber da in Deutschland eben der weitaus überwiegende Teil von einer sozialen Komponente profitieren würde, da wir von gut 75% reden, die mehr oder weniger von der Hand in den Mund leben, ist der Anteil der Fehlallokation (also denen geben, die es nicht brauchen) weitaus geringer, als eine aufwendige und im Zweifel wegen trotz Bedarf ausschliessender Bedingungen ungerechte Verteilung, die wahrscheinlich aufgrund der dafür erforderlichen Bürokratie auch noch unglaublich hohe zusätzliche Kosten generieren würde. Die paar Hanseln, die da ggf. unnötig profitieren würden, verblassen vor dem gesamten positiven Effekt. Das ist das gleiche wie beim BGE. 90% der Bevölkerung haben eine signifikante Verbesserung, die restlichen 10% sehen die 1600 Euro zwischen ihren Einnahmen mit ein paar mehr Nullen eh nicht...

      • @Max Weber:

        Die Emissionen pro Kopf sind in DE rund vier Mal so hoch wie sie für ein stabiles Weltklima maximal sein dürften. Wenn sie mir erklären wie wir diesen Wert ein einen zukunftsfähigen Bereich drücken können wenn wir allen 1600€ BGE in die Hand drücken will ich mich dieser Forderung gern anschließen. Allerdings würde ich eher nicht davon ausgehen, dass es reichen wird den Klimaschutz dem reichstem 1% allein zu überantworten.

  • Lindner sitzt in seinem Elfenbeinturm und bekommt von der Welt nichts mit. Er denkt, wer weniger als 100 Tausend Euro im Jahr verdient, arbeitet einfach nicht genug. Dabei arbeiten gerade die Geringverdiener meist (körperlich und psychisch) am härtesten (das sag ich als Gutverdiener).

    Steuergeschenke will Lindner nur seinen Wählern machen. Sonst niemandem. Deshalb gab es das 9-Euro-Ticket nur als Kompromiss, um den Tankrabatt durchzusetzen. Was hat letzterer gebracht? Außer volleren Taschen der Konzerne quasi nichts.

    Ich kann nur hoffen, das Gedächtnis der Wähler bleibt bei der nächsten Bundestagswahl mal wieder gut und die FDP scheitert an den 5%. Politik macht sie ja eh für weniger als 1% der Bevölkerung – würde also passen.

    • @Cochino:

      Aber das "nächste Bonbon ist doch schon auf dem Wege, der Sparerpauschbetrag. ;) Da freuen sich die kleinen Sparer, die erstmal auf ca. 50.000 Aktienwert kommen müßten um davon wirklich profitieren zu können. Aber hey, unsere Medien geben da ja auch immer viel Beifall und zeigen solche Schnösel wann immer es geht...

    • @Cochino:

      Es ist nur sehr schwer nachvollziehbar,wieso



      permanent auf Lindner



      und die FDP eingedroschen



      wird.



      Bekanntlich haben wir



      im Parlament nicht nur



      die FDP sondern deutlich



      stärkere Fraktionen der



      anderen Parteien.



      Wenn die Mehrheit der gewählten



      Abgeordneten eine andere Politik



      wollte könnte sie auch ohne Lindner



      und die FDP komfortable Mehrheiten



      erzeugen.



      Mein Verdacht ist ... das man auf



      den Lindner einschlägt (auch hier



      im Forum) um von der eigenen



      Unfähigkeit für andere mehrheits-



      fähige Vorschläge abzulenken.

      Hans Stein 09 08 2022

    • @Cochino:

      Pflichte 100% bei. Aber die dümmsten Kälber wählen solche Figuren dann doch immer wieder, weil sie der Mär von der Relation zwischen Verdienst und harter Arbeit aufsitzen. Hier eine Parallele: www.theguardian.co...ss-tory-leadership

  • Ideologie ohne Nachdenken



    Das es bei uns diese Gratismentalität gibt sollte unbestritten sein. Jeder muss alles haben, Urlaubsreise ist Menschenrecht, der Staat muss es schon richten. Der Staat sind alle die die arbeiten und ihre Steuern bezahlen. Die "Benachteiligten" sollten sich eher Gedanken darüber machen ob sie nicht einen Anteil an ihrer Lage haben.



    Nun noch zu den Autofahrern, die Autorin scheint Kraftfahrzeugsteuer und Kraftstoffsteuer nicht zu kennen.

    • @Werner Becker:

      Ja. Ja. Das alte Klischee der Wohlhabenden. Arm ist nur, wer zu faul ist, Reich zu sein. Blöd nur, dass ein großer Teil der Armen 40 Stunden in der Woche schuftet. Und zwar in Jobs, die absolut notwendig für das Funktionieren der Gesellschaft sind; zu denen man aber die selbst ernennten "Leistungsträger" nicht mal mit vorgehaltener Waffe bewegen könnte.