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17.10.2024 , 10:24 Uhr
In Ihrer Aussage sind viele Annahmen, die Sie anscheinend als gegeben sehen: Sie sprechen von Familienangehörigen, die "Kriegsverbrechen" zum Opfer fallen. Sie setzen eine "Awareness" bezüglich Antisemitismus mit pro-israelischen Ansätzen gleich. Beides finde ich problematisch, denn ersteres ist nicht bewiesen und letzteres nicht verlangt. Was man allerdings verlangen kann, auch von Menschen die in irgendeiner Weise auf palästiensischer Seite von der Kriegssituation betroffen sind, ist, dass sie bei aller Kritik an Israel nicht antisemitisch auftreten und handeln. Insbesondere, wenn sie ältere Jugendliche sind. Niemand verlangt, dass sie nicht auf die Straße gehen. Sie können israelische Politik und israelische Militäreinsätze kritisieren. Aber sie müssen nicht hetzen, diffamieren und antisemitisch auftreten oder randalieren.
zum Beitrag17.10.2024 , 09:51 Uhr
Dass die "klassische" Auslegung des Korans anagogisch ist, stimmt leider so nicht (alleine schon die Anwendung eines Begriffs der christlichen Theologie auf islamisches, theologisches Verständnis erscheint mir schwierig). Das Verständnis des Korans als wörtliche Offenbarung Gottes ist dem (sunnitischen) Islam von Beginn an inhärent. Zwar gibt es die Möglichkeiten von Analogieschlüssen/qiyas und (z.B. in Bereichen des islamischen Rechts) Auslegungen/Urteilsfindungen/ijtihad. Aber bereits im Mittelalter setzte sich in weiten Teilen durch, dass hier durch vorhergegangene Generationen an Rechtswissenschaftlern und Theologen eigentlich alles getan und gesagt sei. Dies gelte es zu perpetuieren. Dementsprechend muss man sagen, dass eine konservativ-literalistische Herangehensweise bis in die Neuzeit hinein islamische Rechtswissenschaft und Theologie eher ausgezeichnet hat. Das sorgt auch bis heute für ein "Fremdeln" mit historisch-kritischen Ansätzen (um einen weiteren, für die islamische Theologie fachfremden, aus der christlichen Theologie stammenden Ansatz zu bemühen).
zum Beitrag02.10.2024 , 10:09 Uhr
Dass jemand keine negativen Konsequenzen zu befürchten hat, weil er/sie nicht an einer freiwilligen Aktion teilnimmt, ist selbstverständlich (oder sollte es sein). Aber dass sich jemand weigert, an einer solchen Aktion teilzunehmen, das gibt auch sehr zu denken.
zum Beitrag19.09.2024 , 16:38 Uhr
Ich gestehe, dass ich die Drei??? schon als Kind absolut geliebt habe. Für mich waren Justus, Peter und Bob klasse Vorbilder. In den 90er-2000er bekam Justus sogar ein weibliches Gegengewicht mit Elena, die im Rollstuhl sitzt und Justus Hybris, er wäre immer der Klügste im Raum ordentlich was entgegenstellt. Die Drei!!! habe ich mir nie angehört und werde ich mir nie anhören - Mädels mit Topmodell-Figur, Gekreische und Romance sind jetzt wirklich nicht mein Ding. Da bleibe ich lieber auf dem Schrottplatz in Rocky-Beach und beschimpfe auch mal den Super-Papagei, wenn ich mal wieder bei Rückrufen nach der Telefonlawine mein Gegenüber nicht verstehe ;-). Nicht zu vergessen Skinny Norris, der Erzfeind - ganz großes Kino!!!
zum Beitrag11.09.2024 , 10:34 Uhr
Genau das habe ich mich auch schon gefragt - wo sind die Eltern gewesen, wenn es ihrer Tochter so mies ging?
zum Beitrag11.09.2024 , 10:30 Uhr
Ich empfinde die Kolumne von der ehemaligen Waldorfschülerin auch als missionarisch. Es gibt bestimmt viele Irre im Umfeld an Waldorfschulen. Und die einzelnen Waldorfschulen sind vermutlich sehr unterschiedlich. Einige Menschen machen dort bestimmt schlechte Erfahrungen. Ich habe grauenvolle Erfahrungen an öffentlichen Schulen gemacht. Ich würde aber deswegen nicht generalisierend behaupten, dass meine Erfahrungen für alle öffentlichen Schulen gelten, geschweige denn Personen davon zu überzeugen versuchen, dass sie doch bitte die Finger von öffentlichen Schulen lassen sollen. Obwohl weder mein Mann noch ich Waldorfschüler*innen waren, besucht unser Sohn eine solche Schule. Mittlerweile seit sieben Jahren. Er ist dort vollkommen glücklich, er hat eine tolle Lehrerin, eine phantastische Klassengemeinschaft. Das Kinder gemobbt und ausgegrenzt werden (was ich an der öffentlichen Schule erlebt habe), das findet da nicht statt. Dementsprechend ist das mit Waldorf nicht schwarz-weiß. Es gilt als Eltern immer gut hinzugucken, was für das Kind passt und an welcher Schule es sich wohlfühlt. Aber irgendeine Schulform in der BRD generell schlecht zu machen finde ich arm.
zum Beitrag05.09.2024 , 23:14 Uhr
Lustig, ich lebe seit über 40 Jahren in diesem Land und nach wie vor habe ich durchaus den Eindruck, dass wir das Patriarchat noch lange nicht überwunden haben. Und das nicht wegen der ach so patriarchalen Zuwandernden.
zum Beitrag24.08.2024 , 09:59 Uhr
Und das wird jetzt wieder von jeder/jedem Journalistin/Journalisten aus dem konservativen bis neurechten Spektrum und den Kommentator*innen zu den entsprechenden Artikeln genutzt, um gegen Zuwanderung und Vielfalt zu hetzen. Straftaten einzelner Menschen, die vielleicht zugewandert sind - noch steht es ja gar nicht fest im Falle Solingen, wer es genau war, woher er kommt, aber was tut es, wenn eine*r behauptet, der Täter sehe "arabisch" aus, dann ist es ja ein fait accompli - diese Straftaten einzelner werden benutzt, um die Hetze voranzutreiben und den eigenen dumpfen Rassismus zu verfestigen. Gleichzeitig kann dann gegen "Linke", "Woke" und die Regierungsparteien gehetzt oder vermeintliche "Eliten"bzw. gar die Weltverschwörer*innen an sich geunkt werden. Die Opfer - eigentlich egal, sie werden nur benutzt, instrumentalisiert um das Banner hochzuhalten "Wenn es nur "Deutsche" in Deutschland gäbe, dann würde so etwas nicht passieren, Verbrechen wären passé." Wer einen ersten Eindruck haben möchte, der kann mit der Springer Presse (Welt) starten.
zum Beitrag12.08.2024 , 15:29 Uhr
mea culpa natürlich :-)..
zum Beitrag12.08.2024 , 09:53 Uhr
Könnte vielleicht auch einmal jemand zu Wort kommen, die/der eine glückliche Zeit auf der Waldorfschule hatte? Oder einen differenzierten Blick auf moderne Waldorfpädagogik wirft? Die Texte von Fr. Lea scheinen sich ausschließlich um die Aufarbeitung eines individuellen Traumas zu drehen. Texte, die eine einseitige Perspektive mit viel persönlicher Misere auf das Thema Waldorf werfen sind ja okay, aber ich kann mich nicht entsinnen, jemals andere Texte zu Waldorf in der taz gelesen zu haben, als eben die benannten Artikel dieser ehemaligen Waldorfschülerin (was wenig repräsentativ ist). Falls ich andere, differenziertere Texte übersehen haben sollte -- mega culpa!
zum Beitrag27.06.2024 , 09:49 Uhr
Nachdem die Interviewten die Frage "Führt der Kanzler diese Debatte selbst mit, wenn er davon spricht, „endlich in großem Stil“ abzuschieben? Oder die Bundesinnenministerin, wenn sie Wege sucht, nach Afghanistan und Syrien abzuschieben?" nicht beantwortet hat, habe ich aufgehört zu lesen. Ich habe keine Lust mehr auf solche Interviews. Da wird die eigene parteipolitische Linie nicht öffentlich hinterfragt, sondern brav nur an der Konkurrenz rumgemäkelt. Das ist nicht konstruktiv für die Sache, sondern zeigt höchstens das Problem einer parlamentarischen Demokratie mit Parteiensystem. Und wie diejenigen, die politisch Einfluss nehmen können sich der dumpfen Idiotie der Masse unterwerfen, um ihre Posten zu behalten. Dabei kommen die gesellschaftlich "Randständigen" wie z.B. weite Teile der Schutzsuchenden unter die Räder. Es ist widerlich.
zum Beitrag06.06.2024 , 13:32 Uhr
Sympathisches Interview mit einem Mönch, dem zumindest ich mich bei aller Kritik an Kirche nahe fühlen kann.
zum Beitrag27.05.2024 , 09:32 Uhr
Das mussten die Briten nicht. Schließlich besetzen sie das Land seit Jahrhunderten.
zum Beitrag23.05.2024 , 22:13 Uhr
Genauso ist es. Danke!
zum Beitrag20.04.2024 , 23:13 Uhr
Also ich weiß nicht, wer diese deutsche Linke sein soll. Ich bin vom Pass her deutsch und definitiv links und ich würde nie auf die Idee kommen, die Hamas als "Freiheitskämpfende" zu bezeichnen oder Israel ein Existenzrecht abzusprechen. Gleichzeitig kritisiere ich durchaus das Handeln staatlicher israelischer Institutionen oder erst recht der radikalen Siedler*innen jüdischen Glaubens in der Westbank. Ja, es mag mehr als genügend Linke geben, die ein Bild von den Gegebenheiten im Nahen Osten haben, das gelinde gesagt naiv bis antisemitisch ist. Persönlich habe ich mit denen aber noch nicht zu tun gehabt. Diejenigen, die sich in meinem sozialen Umfeld als links bezeichnen sind ebenfalls alles Linke der Hamas-kritischen Linie. Vielleicht gibt es ja doch auch eine ganze Ecke von uns, nur sorgen wir natürlich weder für Empörung, noch Schlagzeilen.
zum Beitrag20.04.2024 , 23:02 Uhr
Ich glaube, ich fände die Studie interessanter, wenn sich nicht nur Menschen aktiven melden müssten. Hier ist anzunehmen - wenn ich den Ansatz der Studie richtig verstanden habe! -, dass sich diejenigen, die meinen, dass sich nur bedingt oder nicht betroffen fühlen, auch nicht melden. Wäre eine Stichprobe von Menschen jüdischen Glaubens, die proaktiv angesprochen wurden, nicht repräsentativer? Denn wenn sich dann eine große Mehrheit so äußert, dass sie sich nach den Ereignissen von 07.10.2023 nicht mehr sicher fühlen, wäre die Aussagekraft der Studie höher.
zum Beitrag12.04.2024 , 08:12 Uhr
Wenn Jugendliche und junge Männer das toll finden, dann frage ich mich, was Eltern bereits Jahre vorher an Erziehung geleistet haben -- oder eben auch nicht.
zum Beitrag11.04.2024 , 12:29 Uhr
Genau so sieht es aus.
zum Beitrag11.04.2024 , 12:28 Uhr
Bizarr, dass gerade in diesem Krieg das Völkerrecht angeblich so verletzt wird. Ich frage mich, ob die russische Armee die ukrainische Zivilbevölkerung vor einem Angriff in Muttersprache warnt und auch noch sichere Fluchtkorridore erstellt. Aber Palästinenser*innen und das Nahost-Problem waren ja immer schon vorzüglich dazu geeignet, Behauptungen in den Raum zu stellen, Massen zu agitieren und von anderen Problemen (z.B. wie die eigenen Eliten und die umliegenden arabischen Staaten die Palästinenser*innen auch immer gerne im Regen stehen lassen) abzulenken. Schön, dass Herr Mazyek das jetzt auch mitmacht. Es wäre sinnvoller zu fragen, ob und wenn ja wie sich die Misere dort lösen lässt und ggf. dabei auch die Verantwortung der Palästinenser*innen selbst, ihrer Organisationen und der umliegenden arabischen Staaten mit einzubeziehen, als nur den Israelis alles in die Schuhe zu schieben.
zum Beitrag21.03.2024 , 10:45 Uhr
Wenn ich die ganzen Kommentare (zumeist von Männern) hier lese, dann frage ich mich, wer von den Kommentierenden sich jemals mit gendergerechter Sprache und der wissenschaftlichen Basis dafür auseinandergesetzt hat. Es überwiegt der übliche Eindruck: viel Meinung, wenig Wissen. Aber wie schön, sich an einem Thema dann so abarbeiten zu können.
Zudem: als Cis-Mann ist es ja auch leicht, zu behaupten, dass das Gendern Unsinn ist, weil das generische Maskulinum doch alle meint. Dann liegt die Bringschuld wieder bei all den Idiot*innen, die eben keine Cis-Männer sind (sind ja auch nur etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung): "Was seit ihr auch so blöde und fühlt Euch nicht mitgemeint." Und es muss ja wohl auch reichen, dass die Frauen und die anderen Minderheiten, die keine CIS-Männer sind mitgemeint sind. Wäre ja noch schöner, wenn die auch sprachlich gleiche Rechte und Repräsentanz einfordern. Wo kommt man(n) denn da hin?! Das kleine Mädchen in Schultexten plötzlich schwarz und weiß lesen, dass es nicht nur Juristen und Ärzte und Ingenieure auf der einen und die Kindergärtnerinnen auf der anderen Seite gibt? Die kommen nachher noch auf Gedanken...
zum Beitrag21.03.2024 , 10:17 Uhr
Mir (Frau, Ende 40) ist allerdings ebenfalls nicht klar, wie man mit solchen Nägeln seinen Haushalt macht oder im Garten arbeitet. Mal abgesehen davon, dass ich es auch nicht ästhetisch ansprechend finde. Eventuell kann ich mit den Nägeln noch am Computer schreiben, aber Gemüse schälen, das Blumenbeet umgraben oder den Fußboden schrubben? Stelle ich mir mit langen, aufgeklebten Nägeln als schwierig bis unmöglich vor. Nee, da ist meine Freiheit, mit meinen Händen alles machen zu können, was ich tun muss und möchte, mir wichtiger als "Nail Art".
zum Beitrag19.03.2024 , 12:30 Uhr
Und kleiner Nachtrag: wenn Wissenschaftler wie Wolfgang Benz oder Uffa Jensen eine Erklärung unterschreiben, dann wirkt es doch etwas deplatziert so zu tun, als ob diese nur etwas von und für "fachfremde Aktivisten" sei...
zum Beitrag19.03.2024 , 12:28 Uhr
Sehe ich vollkommen anders. Ich finde es symptomatisch, dass Personen wie Trump oder Orban die IHRA bevorzugen, die eine Kritik am Staat Israel deutlich erschwert, weil sie eben keine Trennschärfe zwischen Israelkritik und Antisemitismus bietet. Das genau ist Ziel der Jerusalemer Erklärung, die das aus meiner wissenschaftlichen Sicht sehr gut leistet.
zum Beitrag14.03.2024 , 21:25 Uhr
Herzlichen Dank, Sie bringen es aus meiner Sicht auf den Punkt. Auch wenn die Haltung Judith Butlers zum Nahostkonflikt mit meiner an vielen Stellen konfligiert - sie hat im Bereich der Gender Studies wirklich etwas geleistet und zwar deutlich mehr als irgendwelches halbwirres, relalitätsfernes Zeug. Sie als Philosophin im Ganzen wegen ihrer jetzigen Haltung zu diskreditieren ist aus meiner Sicht peinlich, besonders, wenn weder ihre Begriffe noch ihre Zielsetzung (Stichwort Performanz-Begriff) verstanden zu werden scheinen. Man fragt sich, was die Agenda des Verfassers ist, ob es sich einfach trifft, Judith Butlers jetziges Verhalten zu benutzen, um die eigene Animosität gegen ihre wissenschaftliche Tätigkeit und ihre Theorien loswerden zu können.
zum Beitrag11.03.2024 , 13:47 Uhr
Es ist wirklich irre, wie vollkommen achselzuckend, desinteressiert, borniert und selbstgerecht in weiten Teilen unserer Gesellschaft mit Kolonialismus, Rassismus und Dehumanisierung umgegangen wird. So als ob das, weil es Teil unserer Geschichte ist, eben ganz weit weg ist und überhaupt nichts mehr mit uns heute zu tun hat. Ich bin da immer wieder baff. Immer alles unter den Teppich kehren, immer soll alles doch endlich mal gut sein, man wolle sich nicht schuldig fühlen (fraglich, ob in Bezug auf die Vergangenheit oder den eigenen Rassismus der Gegenwart), bla, bla. Als ob die Auseinandersetzung mit unerfreulichen Dingen - die unser Leben halt auch heute noch mit prägen - einem jemals geschadet hätten. Es ist und bleibt für mich seltsam. Kann es nicht mal gut sein mit diesem doofen "es muss doch auch mal gut sein"? Kann man nicht einfach mal sagen, wow, wie konnte das, ist ja furchtbar, welche Wirkung hat das auf uns alle eigentlich noch heute, was bedeutet das für mein Land, für farbige und weiße Menschen, für mich? Was ist daran so verdammt schwierig?
zum Beitrag09.03.2024 , 22:39 Uhr
Bei den Kommentaren denke ich nur - wow und das sind die Leute die die TAZ lesen. Was würde mich wohl in der Kommentarspalte der Welt erwarten?
zum Beitrag04.03.2024 , 16:42 Uhr
Danke, das war sehr spannend und ich empfinde die Sichtweise von Moshe Zimmermann als gleichzeitig differenziert (z.B. hinsichtlich des Themas Kolonialismus) und positiv (sein Festhalten an einer politischen Lösung, die den Palästinenser*innen und den Israelis gerecht wird.
zum Beitrag03.03.2024 , 22:54 Uhr
Tcha, das frage ich mich dann auch immer. Ich bin immer dafür, ein Land, seine Gesellschaft, Institutionen und Handlungen kritisch zu betrachten. Das darf man natürlich auch gerne in Bezug auf Israel. Ich frage mich nur, warum das keiner in Bezug auf die Palästinenser*innen in Gaza und insbesondere auf die - schließlich irgendwann mal von der dortigen Bevölkerung gewählten - Hamas tut. Wer verklagt die einmal vor dem Internationalen Gerichtshof? Oder schenkt man sich das gleich, weil die Hamas eine Terrororganisation ist und dementsprechend hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Israelische Institutionen wie die demokratisch gewählte Regierung und die IDF können verklagt werden, die gewählte Regierung im Gazastreifen und ihr paramilitärischer Arm aber nicht? Sind das dann ideologische oder rechtliche Gründe, die das unmöglich machen?
zum Beitrag02.03.2024 , 09:46 Uhr
Umgekehrt ist es ggf. auch so, dass noch einmal schärfer zwischen Kritik am Staat Israel und seinem Handeln auf der einen Seite und Antisemitismus und Hass auf Israel auf der anderen Seite unterschieden werden muss. Wenn Leute mit einem Schild "Cease Fire Now" auf die Bühne gehen, dann ist das nicht antisemitisch und nicht Israel-hassend. Es ist ggf. naiv und regt zu einer Debatte an, ob das eine kluge Strategie im Konfliktgeschehen ist, wem sie kurz- und wem sie langfristig nutzt. Aber Antisemitismus und Israelhass verbreitet dieser Slogan nicht. Auch wenn ein palästinensischer Regisseur sagt, er kann sich gerade wenig über den Preis freuen, weil seine Landsleute in Gaza in einer Kriegssituation sind, dann ist das nicht antisemitisch oder Israel hassend. Es ist einfach verkürzt, weil es nur das unmittelbare Leid der einen Seite zeigt. Aber das macht es nicht illegitim. Anders ist es mit einem Post wie "Palestine ... to the sea". Da wird das Existenzrecht des (jüdischen) Staats Israel geleugnet. Und wenn diejenigen von uns, zu denen ich mich auch zähle, die in der momentanen Konfliktsituation dem Staat Israel (bei aller möglichen und durchaus auch angebrachten Kritik an einigen seiner staatlichen Handlungen und einigen seiner gesellschaftlichen und politischen Akteur*innen) die Stange halten, sich eine differenzierte Sicht auf den Nahostkonflikt und den israelischen Staat wünschen, dann sollten wir vielleicht auch selbst differenzierter auf die "andere Seite" gucken. Denn zwischen "Cease Fire now" und der Leugnung des Existenzrechts des israelischen Staats liegen Welten.
zum Beitrag26.02.2024 , 07:56 Uhr
Ich stimme 100% zu.
zum Beitrag21.02.2024 , 15:20 Uhr
Doch, mir fällt dazu ein, dass Sie Äpfel mit Birnen vergleichen. Die grauenvollen Taten in Hanau und die grauenvollen Taten der Hamas sind in unterschiedlichen Kontexten von unterschiedlichen Tätern mit unterschiedlichen Zielen und vollkommen anderer Wirkung begangen worden. Das macht jeden weiteren Kommentar zu Ihrer Frage obsolet.
zum Beitrag21.02.2024 , 15:17 Uhr
Auch wenn Israel bestimmt, wer den Gazastreifen verlassen darf gab es immer Menschen, die in Israel gearbeitet haben. Klar haben die dort keine Traumjobs gehabt und klar waren die Löhne nicht umbedingt fair bezahlt. Aber sie hatten Arbeit und haben Geld verdient, dass ihnen und ihren Familien das Überleben mit gesichert hat. Dafür haben sie dann Karten gezeichnet, wie die grenznahen Kibbuz aufgebaut sind und wie man als Hamas Kämpfer am besten rein und raus kommt. Jetzt werden die Israelis es sich doch erst recht überlegen, Menschen aus Gaza einen Job zu geben, geschweige denn, so einen fair zu bezahlen. Aber die ganzen Arbeitslosen können sich ja bei der UNRWA anstellen, um dann dort für die nächsten Generationen die Hilfsmittel zu bekommen, die sich die Hamas nicht vorher bereits abzweigt.
zum Beitrag21.02.2024 , 15:12 Uhr
Da wenden Sie sich leider an die falsche Person, die auf dem warmen Stuhl sitzt. Denn sowohl beruflich wie privat bin ich (nicht nur aber auch) engagiert in den Bereichen Extremismusprävention, Umgang mit Rassismus, Gestaltung eines friedlichen Zusammenlebens und habe gerade vom wissenschaftlichen Schwerpunkt her sogar einen Fokus auf dem Nahostkonflikt. Dementsprechend, ja meinen moralischen Ansatz versuche ich auch zu leben und nein, er ist nicht von oben, er zeigt darauf, dass Menschen Verantwortung für ihr Tun übernehmen und nicht nur die Schuld an ihrer Misere anderen in die Schuhe schieben. Wenn die Menschen das in Gaza weitestgehend nicht tun und nicht wollen, dann ist es doch fraglich, wie sie sich eine Gesellschaft und einen Staat vorstellen. Wohl kaum demokratisch, denn das bedeutet, Verantwortung übernehmen zu müssen.
zum Beitrag21.02.2024 , 15:06 Uhr
Danke, wunderschön auf den Punkt gebracht!
zum Beitrag21.02.2024 , 09:39 Uhr
Gerne würde ich diese Menschen fragen, was denn sie getan haben, um dieses Szenario zu verhindern. Haben sie gegen die Hamas opponiert - oder haben sie sie gewählt und unterstützt? Haben sie in einer der vielen Initiativen, die sich für Frieden zwischen Palästinenser*innen und Israelis engagieren, mitgearbeitet - oder haben sie einfach vor sich hin gelebt und gedacht, dass das Schaffen von Frieden sie nichts angeht? Ins solchen Interviews präsentieren sich Palästinenser*innen als Opfer, die nie und nirgends irgendwelche Optionen hatten. Als Getriebene und Vertriebene. Nie ein Wort über die Hamas, nie ein Wort über Unrecht, das vielleicht von ihnen bzw. der von ihnen gewählten Hamas ausging, nie ein Wort, dass Menschen aus Gaza in Israel gearbeitet und gutes Geld verdient haben oder dass (nicht alle, aber doch eine nennenswerter Teil der) Israelis sich ebenfalls für den Frieden eingesetzt haben und einsetzen. Es ist immer schwarz weiß und immer sind die anderen schuld. Bei allem Verständnis für ihre Lage, bei aller Überzeugung, dass Palästinenser*innen selbstverständlich ein Recht auf einen eigenen Staat haben. Mit so (zumindest politisch) unreflektierten und passiven Menschen erscheint es mir schwierig, einen Staat zu machen, geschweige denn am laufen zu halten, ohne dass er gleich wieder von Extremist*innen wie der Hamas übernommen wird.
zum Beitrag18.02.2024 , 15:23 Uhr
Finde ich gut, wie die Eltern zu ihrer Tochter halten, die Verhältnisse in Ungarn aufzeigen und die fragwürdigen Methoden der deutschen Sicherheitsbehörden benennen. Danke für das Interview, den betroffenen Familien und deren Kindern Durchhaltevermögen und Mut.
zum Beitrag16.02.2024 , 12:36 Uhr
Danke, dass sind auch alles Ideen und Fragen gewesen, die mir durch den Kopf gehen. Israel beschießt Krankenhäuser und Schulen bzw. durchsucht diese ja nicht, um den Zivilist*innen zu schaden, sondern weil die Hamas so feige ist, mit kaltblütigen Kalkül die eigenen Menschen als Schutzschilde zu missbrauchen. Ich vermisse vollkommen, dass Menschen mit einem muslimisch-migrantischen Hintergrund, die sich öffentlich äußern, diesen Fakt einbeziehen, wenn sie monieren, dass in diesem Konflikt gerade Zivilist*innen sterben. Zudem könnte ja auch einmal verglichen werden: die Hamas greift gezielt Zivilist*innen an, in der erklärten Absicht, diese zu foltern, zu vergewaltigen, zu töten oder zu verschleppen. Die israelische Armee greift gezielt eine Terrororganisation an, warnt Zivilbevölkerung, versucht Korridore zu erschließen, die dieser eine Flucht vor Militärschlägen ermöglichen und trotzdem ist diese Armee dann generell der Buhmann? Wenn die israelische Armee gezielt Zivilist*innen abschlachten würde, wenn sie gezielt soziale und Gesundheitseinrichtungen angreifen würde, um dort Zivilist*innen zu töten, dann wäre jede Kritik angebracht. Aber so? Und wie stellen sich die Menschen denn einen Krieg vor, dass es dort keinerlei zivile Opfer gibt? Das ist doch vollkommen unrealistisch. Hier stellen sich nicht nur Aggressoren bzw. diejenigen, die diese Aggressoren immerhin gewählt und/oder an der Macht gelassen haben selbst so hin, sondern werden auch noch durch Dritte so hingestellt, als ob sie die alleinigen Opfer sind und nicht einmal ansatzweise an dem, was ihnen jetzt passiert mitbeteiligt sind. Wenn sich die Muslim*innen weltweit und insbesondere die Palästinenser*innen in Gaza gerne beschweren möchten hinsichtlich ihres Leids, dann sollten sie sich an die Hamas wenden und ggf. auch einmal an die eigene Nase fassen, wen sie da über Jahre und Jahrzehnte vielleicht sogar aktiv unterstützt haben.
zum Beitrag12.02.2024 , 09:55 Uhr
Es ist ganz simpel - die ägyptische Regierung möchte die Palästinenser*innen auch nicht im Land haben, denn a) könnten so auch Hamas Kämpfer*innen verstärkt mit einem Flüchtlingsstrom in das Land kommen, b) können sie nachher wirklich nicht nach Gaza zurückkehren und dann hat man eine neue, große, arme Minderheit im eigenen Land, der man gewiss nicht die die ägyptische Staatsbürgerschaft geben möchte und c) gibt es ja genug "Nahostkenner*innen" weltweit, die stattdessen immer nur auf Israel und israelische Verantwortung hinweisen. Praktisch, da ist Ägypten fein aus dem Schneider. Die arabische (und muslimische) Solidarität mit Palästinenser*innen ist immer da, wenn sie nichts (oder verhältnismäßig wenig) kostet, von den eigenen Problemen ablenkt und ein bequemes Feindbild bedient (sprich Israel und/oder "die Juden").
zum Beitrag08.02.2024 , 11:08 Uhr
Ganz ehrlich, wenn westliche Länder seit Jahren dort Ressourcen in einem solchen Umfang hineinstecken, dann fragt man sich doch, wo die Gelder geblieben sind. Was wurde denn da Nachhaltiges mit gemacht? Ich lese, dass alleine die BRD zuletzt jährlich 200 Millionen an die UNRWA gegeben hat. Und es sind ja nicht nur Zahlungen der BRD und nicht nur an die UNRWA, sondern weitere riesige Geldsummen, die auch auf anderen Wegen seit Jahrzehnten nach Gaza gekommen sind und kommen, z.B. durch die EU. Und trotzdem leben die Menschen dort seit 1948 in Armut. Selbst wenn wir darüber sprechen, dass da immer wieder Infrastruktur zusammengebombt wurde durch die Israelis, irgendwie passt das doch alles nicht zusammen. Irgendwie wirkt es schon so, als ob (sogar recht große) Teile der westlichen Hilfszahlungen da in Kanälen versickern, die nicht wirklich den Menschen an der Basis nachhaltig ein besseres Leben, auch im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen. Mal ganz abgesehen davon, wenn dann Mitarbeitende der UNRWA - und das ist doch seit Jahren ein offenes Geheimnis - mit der Hamas und anderen Terrororgas zusammenarbeiten oder diese zumindest ignorieren (auch um sich und die ihren zu schützen). Es kann doch niemand behaupten, dass die UNRWA-Mitarbeitenden (oder die Angestellten in Schulen und Krankenhäusern, die auch nicht von der UNRWA sind) nicht mitbekommen haben, wenn die Hamas-Kämpfer*innen vor Ort aktiv sind bzw. dort sogar größere Bauvorhaben durchführen...
zum Beitrag31.01.2024 , 14:22 Uhr
Und bevor ich es vergesse: anbei auch der Link zur Jerusalemer Erklärung: jerusalemdeclaration.org (hier au Deutsch: jerusalemdeclarati...sch-final.ok_.pdf).
zum Beitrag31.01.2024 , 14:17 Uhr
Wenn mit dem Passus " fragwürdige offizielle Antisemitismusdefinition" auf die (tatsächlich von vielen offiziellen Stellen in der BRD verwendete) IHRA-Arbeitsdefinition verwiesen werden sollte, dann kann ich nur aus meiner Sicht sagen, dass ich diese Definition tatsächlich ebenfalls problematisch finde. Sie wird von zahlreichen Institutionen und Wissenschaftler*innen als nicht trennscharf und "schwammig" bezeichnet. Gerade bezüglich einer deutlichen Trennung zwischen Antisemitismus und einer eben nicht aus Antisemitismus resultierenden Kritik an politischen Handlungen des israelischen Staats und seiner Organe. Die neuere Jerusalem Declaration on Antisemitism ist da definitiv eine bessere Definition, auch für die (wissenschaftliche) Analyse auf Grund ihrer Trennschärfe. Leider erfreut sie sich aber auch aus genau diesem Grunde nicht immer an Beliebtheit.
zum Beitrag19.01.2024 , 13:24 Uhr
Genauso sehe ich das auch. Danke. Und wiedereinmal kann man sich fragen, warum auf die IDF und die aktuelle Militärstrategie Israels Maßstäbe angelegt werden, die bei militärischen Aktionen und Kriegen anderer Staaten einfach gar nicht diskutiert werden. Ja, die israelische Regierung ist rechts und einige Regierungsmitglieder und ihre Parteien faschistisch. Aber das heißt doch nicht im Umkehrschluss, dass man deswegen die Hamas als Terrororganisation einfach weiter lassen sollte. Und wie will man die bekämpfen, wenn nicht jetzt militärisch?
zum Beitrag19.01.2024 , 13:18 Uhr
Bei Rechtsextrmist*innen darf und sollte gar nichts im Dorf gelassen und bestimmt nichts relativiert werden!
zum Beitrag10.12.2023 , 12:06 Uhr
Vielleicht wäre es adäquater ein Einreiseverbot für sämtliche Siedler*innen, die in Siedlungen im besetzten Westjordanland leben, durchzusetzen. Denn es sollte klar sein, dass sämtliche Siedlungen in der Westbank ein Zeichen von Gewalttätigkeit und Übergriffigkeit gegenüber der palästinensischen Bevölkerung und völkerrechtlich illegal sind.
zum Beitrag05.12.2023 , 14:16 Uhr
Vielleicht sollte man der Vollständigkeit halber aber auch erwähnen, dass sich Weleda auf verschiedenen Ebenen dieser Geschichte stellt, u.a. auf der eigenen Firmenwebsite: www.weleda.de/wele...chen-1933-und-1945. Ob man das, was Weleda schreibt und tut für hinreichend hält, das mag jede*r selbst entscheiden.
zum Beitrag04.12.2023 , 08:43 Uhr
Wo steht im Artikel, dass die Hamas einen Wunsch nach Freiheit hat? Der Autor schreibt von einem palästinensischen Nationalismus verbunden mit dem Wunsch nach Freiheit. Das dürfte nach wie vor ein Unterschied sein, außer natürlich, man setzt sämtliche Palästinenser*innen mit der Hamas gleich. Abgesehen davon finde ich den Artikel selbst schwach, denn er lässt vollkommen außer Acht, dass extremistische Gruppen (und davon gibt es ja alleine im Gazastreifen mehr als nur die Hamas) eine wie auch immer geartete Schutztruppe kaum dulden werden. Dann werden nicht nur arabisch-muslimische und jüdische Israelis sowie alle Palästinenser*innen, die eben keine Anhänger*innen von Terror sind, sondern sich eine friedliche Lösung wünschen, von diesen Terrororganisationen bedroht, sondern auch noch die Mitglieder der Schutztruppe. Erst muss Israel diesen Krieg führen, erst muss die Hamas (und am besten alle weiteren Terrororganisationen in Gaza und der Westbank sowie die, die vom Ausland her operieren) deutlich dezimiert sein (eine endgültige Auslöschung erscheint mir schwierig, zudem, es werden neue Terrorzellen nachwachsen), bevor es irgendein neues Regime in Gaza gibt - sei es eines durch die Fatah, sei es durch internationale Schutztruppen. Aber dann muss auf jeden Fall zügig die Zweistaatenlösung implementiert werden, denn sonst installieren sich nur neue Terrorgruppen, die Palästinenser*innen fühlen sich weiter unterdrückt und die Spirale der Gewalt dreht sich weiter. Dabei gilt es auch zu bedenken, die radikalen Siedler*innen aus dem Westjordanland auszuweisen, denn wie soll eine Zweistaatenlösung funktionieren, wenn mitten in palästinensischen Gebiet autonome israelische Siedlungen existieren? Das wären doch auch wieder tickende Zeitbomben...
zum Beitrag01.12.2023 , 09:26 Uhr
Nun ja, die Möglichkeiten, etwas zu tun, sind wie in jeder Diktatur: ich riskiere nicht nur mein eigenes Wohlergehen/Leben, sondern auch das meiner Angehörigen. Von außen ist es immer leicht das zu fordern. Es ist fraglich, ob man dann selbst den Mut hätte. Deswegen ja, selbstverständlich sollten die Menschen in Gaza sich gegen die Hamas positionieren. Genauso selbstverständlich hätten sich unsere Vorfahr*innen dann aber auch hier in Nazi-Deutschland gegen die Diktatur positionieren müssen (und wieviele haben das gemacht?).
zum Beitrag28.11.2023 , 13:12 Uhr
Irgendwie haben Sie das Wesentliche an meiner Äußerungen auch nicht mitbekommen...
zum Beitrag27.11.2023 , 18:00 Uhr
Irgendwie hat die Bundesregierung das Wesentliche dieser Aktion nicht mitbekommen...
zum Beitrag14.11.2023 , 22:50 Uhr
Ich stimme zu. Und zudem wird auch übergangen - außer ich habe es übersehen -, dass nicht alleine Israel für Strom, Wasser, Treibstoff und Lebensmittel im Gaza-Streifen zuständig ist. Was ist mit der Hamas - diese hätte ja bei der Planung ihres Terroranschlags mit der israelischen Antwort darauf rechnen können und Vorräte für die eigene Bevölkerung anlegen können (aber damit würde das doppelte Kalkül des Missbrauchs der eigenen Bevölkerung nicht aufgehen, als Schutzschild für die eigenen "militärischen" Einrichtungen und als moralisches Druckmittel gegen die "bösen Israelis", die das Leben von Kindern, Frauen und Kranken gefährden). Zudem könnten die ägyptischen Brüder und Schwestern (so wie auch andere arabische "Bruderstaaten") der Misere ja mit humanitärer Hilfe über Rafah begegnen. Aber das lässt man ja auch lieber, denn a) kostet das Geld, b) kommen damit nachher Terrorist*innen ins eigene Land und c) kann man dann das Leid der Palästinenser*innen nicht mehr für die eigenen Zwecke missbrauchen. Aber Schuld am humanitären Chaos sind natürlich allein die Israelis. Es ist wirklich mehr als schräg!
zum Beitrag08.11.2023 , 12:46 Uhr
Ein Nachtrag: was ich übrigens auch selbst sehr schade finde, weil ich die Publikationen der Stiftung immer sehr geschätzt habe.
zum Beitrag08.11.2023 , 12:42 Uhr
Seitdem die Leiterin der Amadeu Antonio Stiftung neulich bei Haaretz - einer ziemlich bekannten israelischen Tageszeitung - verkündet hat, dass, wenn alle Antisemit*innen Deutschland verlassen würden, nur noch Juden/Jüdinnen übrig bleiben würden, betrachte ich die gesamte Stiftung mittlerweile doch mit recht kritischen Augen: "Or, as Kahane puts it, much more bluntly: “If you deported everyone [in Germany] who was antisemitic, then this country would be Jewish.” Quelle: www.haaretz.com/wo...-a1cb-9fed7eb30000
zum Beitrag31.10.2023 , 14:12 Uhr
Es ist und bleibt aus meiner Sicht total übergriffig, Menschen - egal ob Mann oder Frau oder alles dazwischen und darüber hinaus - nach der Familienplanung zu fragen, außer man kennt sich sehr, sehr gut und weiß, dass man niemanden damit verletzt oder dass das Gegenüber sich nicht attackiert fühlt. Es gibt Menschen, die möchten keine Kinder, es gibt Menschen, die haben vielleicht ein Kind oder mehrere verloren und es gibt auch solche, die keine bekommen können. So oder so ist das eine absolute Privatsache und geht niemanden außer die betroffene Person und ggf. seinen/ihren Partner*in etwas an. Die Nachfragen der Rentnerin aus diesem Artikel hätte ich mir schlicht verbeten.
zum Beitrag31.10.2023 , 09:30 Uhr
Danke für die klaren Worte. Der Gag ist doch, die, die in der UNO seitens des globalen Südens sitzen, das sind nicht die, die dort unterdrückt werden, sondern die Despot*innen. Und die interessieren sich für die Palästinenser*innen nicht, weil sie denen umbedingt helfen möchten, sondern weil sie sie als Ablenkungsmanöver nutzen können, um ihre eigene, unterdrückte Bevölkerung zu beschäftigen.
zum Beitrag22.10.2023 , 09:30 Uhr
Schön gesagt. Und kann man in einer Demokratie einfach nur seine Ruhe wollen - egal ob generell oder um zu konsumieren? Lebt Demokratie nicht davon, das man keine Ruhe gibt, sondern sich engagiert? Wenn die Mehrheit in unserem Land einfach nur im Biedermeierstil im eigenen Glück der vier Wände mit Netflix leben will, wie soll Demokratie dann funktionieren?
zum Beitrag02.10.2023 , 23:15 Uhr
Selbst als Studentin habe ich mit selbst erarbeiteten Geld besser Urlaub gemacht. Einige Leute bleiben vielleicht besser zu Hause oder gehen auf einem Campingplatz. Ich weiß, das kommt jetzt sehr arrogant rüber - aber a) wie kann man ernsthaft nur für eine Woche nach Frankreich fahren und b) dann nur 700 € investieren wollen? Und in Frankreich im Restaurant eine "Bowl" essen. Das kommt insgesamt weniger als "ach bin ich arm" und mehr als "ach bin ich ein Kulturbanause" rüber.
zum Beitrag04.09.2023 , 21:07 Uhr
Das ist doch das allerletzte, dass jetzt Orte, wo tausende von Menschen umgebracht worden sind dazu herhalten sollen, so jemanden reinzuwaschen. Was für ein Verständnis von Erinnerungskultur und Umgang mit Opfern haben eigentlich manche Leute?
zum Beitrag30.08.2023 , 16:26 Uhr
Die islamische Vorschrift, den Körper nicht zur Schau zu stellen bezieht sich im Koran auf Männer und Frauen. Was das Patriarchat daraus gemacht hat, ist eine andere Sache. Und ob Ihnen oder mir Verhüllung als Ideal zusagt oder nicht ist doch eher unerheblich, denn in einem laizistischen und demokratischen Staat sollte ich doch eigentlich tragen dürfen, was ich möchte. Falls es Ihnen dann um Neutralität geht - dann müssten Sie ja nicht spezifisch gegen Verhüllung oder Abaya oder ähnliches sein, sondern dagegen, dass Menschen in der Kleidung zur Schule kommen, die ihnen genehm ist, da sich über Kleidung ja recht vieles ableiten lässt (Reichtum, Armut, kultureller Hintergrund, Geschlecht...). Damit ist keine privat ausgesuchte Kleidung neutral.
zum Beitrag29.08.2023 , 12:43 Uhr
Diverse Rechtschreibfehler bitte ich zu ignorieren - stressiger Vormittag ;-)
zum Beitrag29.08.2023 , 12:39 Uhr
Eine Abbaya an sich ist nicht religiös - sie wird ja nicht von allen religiösen Musliminnen getragen. Nirgendwo gebt es die religiöse Vorschrift: Trag als Muslima eine Abbaya! Je nach Land und Herkunftsmilieu werden vollkommen unterschiedliche Kleidungsstücke von muslimischen Menschen genutzt. Gemeinsam ist ihnen, dass sie sich oft an religiösen Vorschriften orientieren, nämlich der Idee, die Konturen des menschlichen Körper nicht zu betonen, sondern eher zu verhüllen (gerade bei Frauen). Dementsprechend trägt eine muslimische Frau eine Abbaya, nicht weil die Abbaya so islamisch ist, sondern weil sie bzw. ihre Vorfahren einen bestimmten kulturellen Hintergrund hat/haben, z.B. aus Nordafrika und diese Bekleidung aus ihrer Sicht/dem ihrer Umwelt diesem religiösen Prinzip entspricht. Wenn der französische Staat als laizistischer Staat etwas gegen das Ausleben von Religion durch Kleidung tun wollte, dann müsste er nicht (nur) die einzelnen kulturell begründeten Formen der Kleidung verbieten, sondern er müsste generell verbieten, dass Kleidung getragen wird, die den Körper verhüllt und nicht betont, denn darin liegt ja das eigentliche religiöse Gebot. Das stelle ich mir zum einen vor dem Hintergrund der jetzigen Mode als schwierig vor, denn jeder Oversize-Pulli könnte dann als Ausdruck dieses religiösen Gebots verstanden werden, wenn ihn eine Muslimin oder ein Muslim trägt. Zum anderen zeigt dieses Verhalten des französischen Staats doch, worum es wirklich geht - kulturelle Bekleidung und religiöse Bekleidungsvorschriften werden eins zu eins gleich gesetzt, um Menschen einer bestimmten Glaubensrichtung vorzuführen und auszugrenzen. Denn ehrlich - außer im Sportunterricht stört die Abbaya das Lernen genauso wenig wie der Oversize-Pulli oder eine körperbetonte Loggins.
zum Beitrag21.08.2023 , 10:23 Uhr
Beantwortet der Kommentar eigentlich die Frage? Die lautete ja nicht "Warum machen Frauen Männern keinen Platz (mehr)?", sondern, "Warum machen sich Menschen - geschlechterunabhängig und ganz im allgemeinen - keinen Platz?" Und da gibt es doch nen viel größeren und bunteren Strauß an potentiellen Antworten. Von "keine Erziehung" über "feministischer Akt von Frauen gegenüber Männern" über "war in Eile und habe Dich nicht gesehen" bis hin zu "zu viele Leute auf einem Knubbel"(um mal eine Auswahl zu geben...).
zum Beitrag16.08.2023 , 08:39 Uhr
Vielleicht zeigt sich auch hieran das Scheitern des kapitalistischen Systems? Ich frage für eine*n Freund*in...
zum Beitrag14.08.2023 , 22:30 Uhr
"Die meisten Auszubildenden waren in ihren Herkunftsländern LehrerInnen, aber auch AbsolventInnen von sozialwissenschaftlichen und verwandten Studienrichtungen lernen hier." Das ist schön, dass wir unsere Defizite an Erzieher*innen so abbauen können, aber wenn ich mir vorstelle, ich habe ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Bereich Lehramt oder Sozialwissenschaft, um dann als Erzieher*in arbeiten zu dürfen, dann denke ich, dass ich mich a) irgendwie schon veräppelt vorkommen würde und b) dass uns ja auch genügend Lehrkräfte fehlen, dementsprechend es ggf. auch nicht verkehrt wäre, gerade bei Lehrer*innen mehr Abschlüsse anzuerkennen, damit die Leute dann hier an Schulen arbeiten könnten. Dieses "Downgrading" im Arbeitsbereich finde ich irgendwie problematisch.
zum Beitrag11.08.2023 , 15:25 Uhr
Ich wundere mich seit Jahren darüber, dass es noch kein Verbotsverfahren gibt. Es ist doch mehr als deutlich, wofür diese Partei steht.
zum Beitrag29.07.2023 , 00:27 Uhr
@Rinaldo: Stimme 100% zu. Der Artikel erscheint mir auch bezüglich der Aussage seltsam.
zum Beitrag25.06.2023 , 21:11 Uhr
Wann wird diese Partei endlich verboten?
zum Beitrag25.06.2023 , 10:23 Uhr
Vielleicht sollten wir alle einfach mal weg von "höher, schneller, weiter", egal in welchem Schulfach und mehr in den Mittelpunkt stellen: was macht Dir richtig Spaß? Denn darin sind die meisten dann auch richtig gut. Und das könnte dann ja vielleicht auf das hinweisen, was man/frau auf dem weiteren Lebensweg machen möchte. Dann könnten Lehrer*innen dabei helfen, sich in diese Richtung mit gezielten Angebote weiter zum entwickeln. Könnte hilfreicher sein als Noten. Oder die Ehrenurkunde mit dem Kaiser Wilhelm des Bundespräsidenten.
zum Beitrag24.05.2023 , 13:32 Uhr
Wenn die Reaktion ihres Chefs wäre, dass er Sie dann entlässt, anstatt in seinem eigenen Laden aufzuräumen, dann arbeiten Sie in einer ziemlich fragwürdigen Firma.
zum Beitrag24.05.2023 , 13:31 Uhr
1. Wenn Sie nicht verstanden haben, dass es der Dozentin und anderen, die wie sie als "migrantisch" geframed werden, um Angst geht - und zwar um eine sehr realistische Angst - dann haben Sie die Diskussion aus meiner Sicht nicht verstanden. 2. "Brauner Dreck" für sämtliche Polizist*innen - das wäre eine Diffamierung. Menschen, die Rassist*innen sind - innerhalb wie außerhalb der Polizei - als "brauner Dreck" zu bezeichnen ist vielleicht nicht die feine englische Art und kein Fachausdruck. Aber Nazis Nazis zu nennen ist keine Diffamierung. Es ist die Beschreibung einer Tatsache.
zum Beitrag23.05.2023 , 17:28 Uhr
Begründete Ängste in einem Tweet zu beschreiben ist Diffamierung? Diffamierung wäre, wenn sie sagen würde, dass alle Polizist*innen immer rechts sind. Sagt sie aber nicht. Sie sagt, dass sie in einer Kontrolle Angst hat, weil sie eben nie weiß, ob dort rechte Polizist*innen mit dabei sind oder zumindest solche, die in einer solchen Kontrolle rassistische Verhaltensweisen zeigen. Wo ist es denn diffamierend, diese begründeten Ängste zu benennen?
zum Beitrag23.05.2023 , 12:31 Uhr
Sogar als "weiß" gelesene Person, die vermutlich innerhalb von Sekunden als "bildungsbürgerlich" geframed wird, fühle ich mich in Polizeikontrollen unwohl. Da gibt es immer das Gefühl, ausgeliefert zu sein. Wenn ich mir vorstelle, ich würde auf Grund von Rassismus, Antiziganismus, Klassismus etc. ganz anders eingeordnet, dann glaube ich zu erahnen, dass ich mich in einer solchen Kontrolle noch weitaus unwohler fühlen würde. Wir wissen, dass es an vielen Stellen unserer Gesellschaft strukturellen und individuellen Rassismus gibt - auch in der Polizei. Warum verhalten sich ein Innenministerium, eine Hochschule und die Polizei selbst dann so? Glauben sie wirklich, dass man das noch unter den Teppich kehren kann und sich oben drauf setzt? Glaubhaft wären diese Institutionen doch nur, wenn sie sich an die Seite von Fr. Aslan stellen und ihr - auch in ihrer Dozentinnentätigkeit - den Rücken stärken würden!
zum Beitrag12.05.2023 , 10:27 Uhr
Von Volksabstimmungen halte ich nichts. Die meisten Menschen lassen sich ja schon bei regulären Wahlen nicht von menschlichen Werten und Rationalität leiten; da will ich mir gar nicht vorstellen, was bei so einem Thema passiert.
zum Beitrag11.05.2023 , 17:54 Uhr
"Die allermeisten sind privat untergebracht in Wohnung." Die anderen, die in die BRD geflüchtet sind, wären auch gerne privat untergebracht in Wohnungen - nur leider bekommen sie keine. Denn die Vermietenden stellen Wohnraum gerne den "weißen Menschen" aus der Ukraine zur Verfügung, der afghanischen und syrischen Familie, die seit Jahren in städtischen Einrichtungen ausharren müssen oder aber den Afrikaner*innen, die keine Chance auf den Wohnungsmarkt haben, die können lange warten.
zum Beitrag11.05.2023 , 11:13 Uhr
Einfach nur noch zum kotzen. Sorry, da gibt es auch keine schöneren Worte mehr für!
zum Beitrag08.05.2023 , 14:02 Uhr
Vielleicht liegen die Probleme aber auch einfach darin, dass wir nicht genügend Sprach- und Integrationskurse haben, dass wir Qualifikationen aus anderen Staaten oft nur bedingt und in einem sehr langwierigen Prozess anerkennen, dass unsere Asylverfahren zu lange dauern, dass wir geringer Qualifizierten gar keine Arbeitsmöglichkeiten mehr bieten und dass wir generell viel zu wenig (günstigen) Wohnraum geschaffen haben. Zahlreiche Probleme treffen dann nicht nur eingewanderte Menschen (seien sie aus Gründen der Flucht, seien sie aus Gründen der Arbeitsmigration, z.B. aus Südosteuropa zu uns gekommen), sondern alle, die sozio-ökonomisch nicht so gut aufgestellt und ggf. zusätzlich bildungsbenachteiligt sind. Aber anstatt sich an diese Themen heranzuwagen und zu sagen: wir reaktivieren verbeamtete Deutschlehrer*innen, wir schaffen günstigen Wohnraum als Staat, wir anerkennen schneller und umfangreicher Qualifikationen aus dem Ausland, wir ändern unsere Ausbildungswege, da machen wir doch lieber Auffanglager an den Außengrenzen. Dann sehen wir das Leid auch nicht mehr und niemand muss eine Bushaltestelle verlegen oder sich den eigenen rassistischen Narrativen (Stichwort "Ausländerkriminalität") stellen. Und natürlich kann man dann lieber Gelder weiterhin bundesweit in andere Dinge investieren, als in Wohnen und Bildung (die ja auch allen in der BRD Lebenden und nicht nur den Einwander*innen) zu Gute kämen. Super, danke an den grünen Landrat und seine großartige Analyse.
zum Beitrag03.05.2023 , 08:29 Uhr
Klar das die Apologie von ihnen kommt - die Besatzung ist "nicht einfach für Israel", sie verwaltet einfach den "Status Quo"... Merken Sie selbst eigentlich noch, was sie da schreiben? Nur weil der israelische Staat etwas tut, heißt das noch lange nicht, dass es richtig sein muss. Aber das ist bei Ihrer Weltsicht anscheinend eine Erkenntnis, der Sie sich nicht stellen möchten.
zum Beitrag02.05.2023 , 22:24 Uhr
Dem Staat Mord vorzuwerfen ist nicht zielführend. Das erscheint unbestreitbar. Aber darum ging es in meiner Ausführung auch nicht.
zum Beitrag02.05.2023 , 20:57 Uhr
Aus meiner Sicht ein seltsamer Kommentar - und jetzt? Was sollen palästinensische Menschen tun? Wenn sie kämpfen, sind sie Terrorist*innen, wenn sie in einen Hungerstreik treten, wollen sie Israelis erpressen und sind an ihrem Tod selbst schuld. Was sollen sie denn tun, um auf ein Unrecht hinzuweisen - sei es die unrechtmäßige Besetzung ihres Landes, sei es, monatelang ohne Anklage in Haft zu sein, sei es, dass eigene Haus nicht mehr durch die Vordertür betreten zu können, weil die Straße vor der Haustür plötzlich nur noch für illegale Siedler*innen zugänglich ist? Vielleicht war derjenige, der jetzt gestorben ist, kein Waisenknabe. Vielleicht war er zu Recht in Haft. Das mag sein, ich kann es nicht beurteilen. Aber das ändert nichts an dem grundsätzlichen Unrecht, das in den besetzten Gebieten geschieht und es ändert auch nichts daran, dass nicht nur Israelis in Sicherheit leben können dürfen und sollen (was ich absolut unterstütze!), sondern, dass dies auch für Palästinenser*innen gilt. Und wie sollen sie denn noch dieses Recht einfordern, wenn anscheinend jeder Weg der falsche ist? Sollen sie sich dem Unrecht einfach beugen? Sind sie dann endlich keine Terrorist*innen und Erpresser*innen mehr? Welche Möglichkeiten zivilen Ungehorsams bleiben ihnen denn in den Augen der Kommentatorin noch, um für ihre Rechte zu kämpfen?
zum Beitrag26.04.2023 , 15:12 Uhr
"Wir können nicht die Debatte auslagern und sagen, nur die Schwarzen können jetzt entscheiden, was Rassismus ist und nur die Juden können entscheiden, was Antisemitismus ist. Aus dem einfachen Grund: Es gibt nicht nur eine Meinung von Juden und es gibt nicht nur eine Meinung von Schwarzen. Verletzte Gefühle sind keine Substanz, mit der wir argumentieren können. (...) wir müssen einen Umgang mit den wiederkehrenden Debatten finden, sie differenziert führen und schauen, wie wir wirklich den versteckten oder codierten Antisemitismus analytisch decodieren. Gefühle sind noch kein Beweis." Auf den Punkt gebracht, wohin wir bei der Bearbeitung sämtlicher Formen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aus meiner Sicht hin müssen. Eine wissenschaftliche Analyse und das Benennen objektiv belastbarer Indikatoren sind etwas anderes als Gefühle und persönliche Betroffenheit. Beides hat seine Berechtigung, beides ist ernst zu nehmen - das rational Messbare wie das private Gefühl - aber nur das eine kann Grundlage für eine wissenschaftliche Debatte und darauf aufbauende (präventive) Handlungsansätze (die wiederum die persönliche Betroffenheit berücksichtigen können, ohne diese als objektiv zu verabsolutieren).
zum Beitrag31.03.2023 , 08:00 Uhr
Es ist ein Skandal und eine unglaubliche Zumutung für alle betoffene Frauen. Nach wie vor bin ich der festen Überzeugung, dass wir all dies nicht seit Jahrzehnten immer wieder neu diskutieren müssten, wenn Männer Kinder bekommen und ungewollt schwanger werden könnten.
zum Beitrag28.03.2023 , 17:48 Uhr
Ich würde sagen, es ist Aufgabe der Lehrer*innen einen rassismuskritischen Rahmen zu bieten, innerhalb dessen das Buch dann als Oberstufenlektüre gelesen wird. Zu sagen, dass Texte, die Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit thematisieren, nicht mehr gelesen werden können, weil sie diese ggf. reproduzieren können, greift zu kurz, gerade aus dem Mund einer Lehrerin - sie ist vielleicht selbst Betroffene von GMF. Aber ihre Rolle ist hier nicht einfach nur die Rolle der privat Betroffenen, sondern die der Lehrenden und als Lehrende muss sie genau die Orientierung bieten, die sie von Dritten anmahnt. Wenn ich mit einem Kurs ein Theaterstück lese wie den Kaufmann von Venedig, der antisemitische Elemente aufweist oder die Rede eines Wladimir Putins diskutiere, die sexistische Elemente beinhaltet, dann ist es genau an mir, diese Formen von GMF mit den Schüler*innen zu betrachten, zu thematisieren, zu "framen". Zu sagen, ich als Betroffene möchte das nicht, da es mich betrifft und eine Lektüre kann, wenn sie nicht eingeordnet wird, beim bloßen Lesen GMF reproduzieren, ist der Rückzug ins Private. Das wäre nicht mein Weg und war es, dort wo ich von GMF betroffen war, auch nie.
zum Beitrag15.03.2023 , 12:39 Uhr
Kann ich unterschreiben.
zum Beitrag13.03.2023 , 14:51 Uhr
Was ich an dieser Stelle nicht verstehe: Warum geht Herr Baicu nicht zurück? Bei geflüchteten Menschen, die nicht zurück möchten wegen Krieg, Verfolgung, Hungersnöten etc., kann ich verstehen, warum sie auf jeden Fall bleiben möchten: selbst ohne Versicherung, ohne Unterstützung, sogar als Sans-Papier ist es vermutlich in Deutschland immer noch besser. Aber Herr Baicu wurde in seiner Heimat nicht verfolgt. Er war Bürger eines EU-Lands, er war krankenversichtert, er konnte sich verständigen. Aber hier in der BRD: Er spricht kein oder kaum Deutsch, er fällt komplett durch das soziale Raster, er hat keine Wohnung, keine Arbeit, er hat anscheinend keinerlei Qualifikation, mit der er möglicherweise etwas anderes als einen prekären Job bekommen könnte. Mit anderen Worten hier sind wirklich Null Perspektiven. Ich habe nichts gegen Herrn Baicu und er darf gerne hier bleiben! Aber rein objektiv, von außen betrachtet, frage ich mich trotzdem, ob er es in seiner Heimat nicht besser hätte, als hier von Obdachlosenunterkunft zu Obdachlosenunterkunft zu ziehen, mit einem Koffer in der Hand. Klar, auch dort hätte er nicht die tollsten Chancen, das ist offensichtlich. Aber zumindestens könnte er sich verständigen und wäre versichert, selbst wenn er auch dort obdachlos sein sollte.
zum Beitrag13.03.2023 , 14:51 Uhr
Sie hat recht.
zum Beitrag04.03.2023 , 20:53 Uhr
Israel als Apartheidsstaat zu bezeichnen mag mehr als diskutabel sein und zur Intifada aufzurufen mehr als grenzwertig, wenn man Gewalt als Lösungsansatz ablehnt für einen schon fast unlösbaren Konflikt. Beides ist jedoch an sich nicht antisemitisch. Hier wird (mal wieder) Kritik am Staat Israel und Aufruf zur Gewalt innerhalb des Palästinensische-israelischen Konflikts sehr leichtfertig (wie mir scheint) mit Antisemitismus verwechselt. Das ist nicht nur unglücklich im Umgang mit der FFF und der Debatte, sondern weicht auch den Antisemitismusbegriff zu dessen Ungunsten auf.
zum Beitrag06.02.2023 , 18:32 Uhr
Ich möchte einfach nur schreien, wenn ich das hier lese, so hilflos fühle ich mich!!!
zum Beitrag31.01.2023 , 13:46 Uhr
Zuallererst sollte vielleicht einmal in unserer Gesellschaft definiert werden: was bedeutet Integration? Und wenn das dann definiert ist, dann muss man gucken: Ist das überhaupt noch ein Begriff samt dazugehörigen Ideen und Prämissen, der passend ist? Und wenn wir uns dann auf einen passenden Begriff mit dazugehörigen Ideen und Prämissen geeinigt haben, dann können wir darüber unterhalten, wie wir dahin kommen und wer dafür was machen muss, kann oder darf. Aber es scheitert daran, dass wir versuchen, den letzten Schritt vor dem ersten zu tun.
zum Beitrag11.01.2023 , 18:00 Uhr
Ich kann gar nicht sagen wie sehr mich die bayrische CSU gerade ankotzt. Und dass sich eine Frau als Ministerin dafür hergibt und keinerlei Solidarität mit anderen Frauen zeigt, das finde ich unglaublich!!!
zum Beitrag01.12.2022 , 23:26 Uhr
Es ist historisch so, dass es Gewalt und Verfolgung gegen Menschen jüdischen Glaubens im islamischen Mittelalter bis in die Neuzeit hinein eben so gut wie nicht gegeben hat. Es gab eine Benachteiligung, es gab Diskriminierung, Menschen jüdischen (und christlichen) Glaubens waren "Bürger*innen zweiter Klasse". Aber es gab nur sehr vereinzelt Pogrome. Erst in der Neuzeit setzt diese physische Verfolgung ein. Und das ist in Punkto Judenfeindschaft/ Antisemitismus ein großer Unterschied zu Europa. Das ist eine reine Beschreibung und keine Bewertung in dem Sinne, dass die Diskriminierung nicht so schlimm war oder aber gar, es habe da ein problemloses Zusammenleben gegeben, wo alle gleichberechtigt waren. Pogrome ab dem 18. Jahrhundert und die damit einhergehenden Narrative sind im hohen Maße dann von europäischen Motiven geprägt. Auch das ist keine Wertung, sondern reine Deskription historischer Entwicklungen. Als Islamwissenschaftlerin ist es für mich zudem spannend, dass eben nur begrenzt auf die Möglichkeiten, antijüdische Elemente aus religiösen Kontexten für den modernen Antisemitismus in der islamischen Welt genutzt wird. Das wäre in einem viel größerem Umfang möglich, wenn man das mit christlich motivierten Antijudaismus vergleicht. Auch das macht es für betroffene Jüdinnen und Juden selbstverständlich nicht besser. Aber aus wissenschaftlicher Perspektive ist es eben interessant, wie sich diese im weitesten Sinne "islamisch" motivierten antijüdischen Motive am ehesten im Islamismus niederschlagen und das eben zeitlich auch recht spät, während das Gros moderner antisemitischen Narrative im arabisch-muslimischen Kontext eben nicht davon geprägt ist.
zum Beitrag01.12.2022 , 18:15 Uhr
Ich würde sagen neben Kindern und Jugendlichen, die einen muslimischen Hintergrund haben, gilt es auch die nicht-muslimischen Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu erreichen. Rein prozentual spielen sie und ihr Antisemitismus gesamtgesellschaftlich in der BRD die größere Rolle. Ich mag es nicht, wenn eine Minderheit genommen wird, um zu überdecken, was bei Mehrheiten schief läuft. Wir haben in der Gesellschaft weit verbreiteten Antisemitismus, ganz unabhängig vom Antisemitismus bei muslimischen Menschen. Deren - ebenfalls zu problematisierenden - Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegen jüdische Mitbürger*innen darf uns nicht davon ablenken, an die eigene Nase zu fassen. Und wer sich als Links bezeichnet, aber sich antisemitisch äußert, der oder die hat das mit dem was „Links Sein“ ausmacht, nicht verstanden, so meine ich…
zum Beitrag01.12.2022 , 10:38 Uhr
Sie lassen mich gerade ratlos zurück. Ich habe soeben den Text von Hr. Küntzel bei der Bundeszentrale noch einmal gelesen und finde dort nichts, was dem, was ich geschrieben habe widersprechen würde. Genauso wie ich verweist er auf verschiedene Diskursstränge in dem, was er "islamischen Antisemitismus" nennt und ich eher als "Antisemitismus in arabisch-islamischen Kontexten" bezeichnen würde. Er kommt zu den gleichen Schlussfolgerungen und gewichtet die Diskursstränge ähnlich wie ich dies tue. Wo ich dann die Situation von Juden und Jüdinnen in arabischen Ländern als "rosspink" darstelle, wenn ich - wie Küntzel - sage, dass es dort eine dauerhafte Diskriminierung seit der Verbreitung des Islams gab, verstehe ich dann auch nicht. Gerne verweise ich noch einmal auf eine von mir mit verfasste Publikation, wo wir das alles (übrigens mit Bezügen zu Küntzel) auch herausgearbeitet haben: material.rpi-virtu.../09/Extrem-Out.pdf.
zum Beitrag01.12.2022 , 10:24 Uhr
Ich schreibe in meinem Kommentar nicht von einem "guten Leben der Juden in arabischen Ländern" im islamischen Mittelalter. Ich schreibe dezidiert, dass es dort Diskriminierung gab, freilich die Verfolgungssituation und Übergriffe in Form von Pogromen nicht so stattfanden wie in Europa. Zumindest bis ins 19. Jahrhundert. Ab dann lässt sich nämlich mit zunehmenden Einfluss nachvollziehen, dass dies kippt. Es gab zunehmend physische Verfolgung zusätzlich zu einer historisch langfristiger nachvollziehbaren und je nach Kontext und Zeit variierenden Diskriminierung. Hier lassen sich faktisch europäische Narrative, die sich in Verfolgung und Pogromen niederschlagen, nachverfolgen, insbesondere nach der Damaskusaffäre in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das spannende am Antisemitismus in der heutigen arabisch-islamischen Welt ist, wie stark er eben auf europäisch geprägte Narrative, insbesondere aus dem rassistischen Antisemitismus des 20. Jahrhunderts zurückgreift. Es ist aus islamwissenschaftlicher Sicht hochinteressant, dass in den Diskursen vor Ort - außer den islamistischen - nur ein kleinerer Teil der Diskurselemente auf (vermeintliche) islamische Quellen beruht (und dann oft auch noch Aussagen getätigt werden, die sich angeblich auf islamische Quellen bzw. islamische Geschichte beziehen und falsch sind). Der Großteil der Diskurselemente entspringt dem europäischen Antisemitsmus des 20. Jahrhunderts. Nicht umsonst haben die "Protokolle der Weisen von Zion" und Hitlers "Mein Kampf" dort immer wieder Neuauflagen. Das die europäischen Narrative in den Nahen Osten übergeschwappt sind, ist natürlich durch den europäischen Kolonialismus mit geprägt. Der Palästinakonflikt führte und führt dann dazu, dass hier ein weiterer Diskursstrang (und auch nicht erst ab 1948) dazu kam.
zum Beitrag30.11.2022 , 23:07 Uhr
Ja, es finden sich antijüdische Passagen im Koran und ja, Muhammad hat in seiner Zeit die drei jüdischen Stämme in Medina im Rahmen von Machtkämpfen vertrieben bzw. die männlichen Mitglieder eines Stammes sogar getötet. Das lässt sich anhand der wenigen vorhandenen Quellen aus dieser Zeit sehr gut nachverfolgen. Aber das spannende ist, dass dies im islamischen Mittelalter eben nicht das Narrativ und darauf aufbauend den Umgang mit Jüdinnen und Juden so geprägt hätte, das es immer wieder zahlreiche Pogrome wie in Westeuropa gab. Es gab eine Benachteiligung bis hin zu Diskriminierung, physische Übergriffe waren dagegen eine Ausnahmeerscheinung. Das Gros von physischen Übergriffen setzt im 19. Jahrhundert ein, besonders hervorzuheben ist hierbei die Damaskusaffäre, die einen Startpunkt bezeichnen kann. Von dieser aus lässt sich nachzeichnen, das antijüdische Narrative und Judenhass stark durch mitgebrachten Antijudaismus/Antisemitismus von Europäer*innen geprägt wurde (z.B. die Ritualmordlegende oder später rassistische Elemente). Diese wirken bis in den islamistischen Antisemitismus fort. Dementsprechend ist es eben sehr erstaunlich beim modernen Antisemitismus in der arabischen Welt wie sich a) Narrative aus Europa, die mit der Kolonialisierung zunehmend ins Land kamen auswirken und b) eigentlich erst der Islamismus wirklich die möglichen genuin islamischen Quellen aufgreift (z.B. Hadith oder Koranverse, die aus dem Kontext gerissen ggf. antijüdische und antisemitische Ressentiments befeuern können). Gerade letztere spielen jedoch im antisemitischen Mainstream in islamischen Gesellschaften nicht die größte Rolle, sondern eher Elemente des rassistischen Antisemitismus gekoppelt an "Kritik" an Israel und den Palästinakonflikt. Dementsprechend würde ich zumeist nicht von einem islamischen Antisemitismus, sondern von Antisemitismus in islamisch geprägten Kontexten sprechen.
zum Beitrag30.11.2022 , 15:30 Uhr
In diesem Artikel wird aus meiner Sicht nicht genügend Rechnung getragen, dass dezidierte Judenfeindlichkeit und Antisemitismus eher ab dem 19. Jahrhundert mit der Kolonialisierung in die islamisch-arabisch geprägten Ländern gekommen sind. Tatsächlich gab es im "islamischen" Mittelalter so gut wie keine Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung (anders als in Europa), allerdings - wie auch im Artikel benannt - genau wie gegenüber christlichen Bevölkerungsanteilen eine deutliche Diskriminierung. Trotzdem war die Situation von "Andersgläubigen" (im Sinne der 'ahl al-kitab', sprich Juden/Jüdinnen und Christ*innen) in der islamischen Welt über Jahrhunderte weitaus besser als die Situation von jüdischen Menschen in Europa. Spannend ist an den modernen antisemitischen bis antisemitisch-islamistischen Narrativen in arabischen (und türkischen) Kontexten, dass sie in weiten Teilen (nicht zuletzt durch Kolonialisierungsbewegungen) vom modernen rassistischen Antisemitismus aus Europa geprägt sind und sich oft weniger aus anderen Quellen (z.B. kritischen Äußerungen zu Juden/Jüdinnen im Koran oder Hadith) ableiten. Dementsprechend reißt der obige Artikel einige Punkte an, lässt aber andere, ebenso wichtige außen vor. Einen aus meiner Sicht umfassenderen Blick auf modernen Antisemitismus in muslimisch geprägten Kontexten konnten wir in meinen Augen bei folgender Publikation zu diesem Themenkomplex erarbeiten: material.rpi-virtu.../09/Extrem-Out.pdf
zum Beitrag12.11.2022 , 15:09 Uhr
Den Schmerz der anderen begreifen Teile der israelischen Gesellschaft anscheinend nicht so gerne. Aber so sind wir Menschen, egal wo wir leben und wer wir sind. Deprimierend im besonderen und allgemeinen.
zum Beitrag19.10.2022 , 09:03 Uhr
Auf beiden Seiten - sowohl bei denjenigen aus "esoterisch" angehauchten oder vollkommen davon durchdrungenen Szenen wie auch bei denjenigen, die sich vollkommen der "empirisch beweisbaren Wissenschaft" verschrieben haben, begegne ich sehr relaxten Menschen, die der jeweils anderen Seite auch positive Aspekte abgewinnen können, wie auch äußerst verbohrten bis hin zu gefährlichen Menschen. Unreflektierter Glaube - sei es an magische Weltbilder, sei es an "die Wissenschaft" - sind immer schwierig. Besser erscheint mir, mit einem kritischen Ansatz - sowohl sich selbst wie der jeweiligen These, die einem begegnet - und offenen Augen zu sehen: Wo werde ich manipuliert? Wo werde ich emotional oder finanziell ausgenutzt? Wo werden Menschen diskriminiert und diskreditiert? Wo sind Weltverschwörungsthesen und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit? Wo wird der eigenen Weg als der einzig richtige verkauft? Wo stehen nicht die Menschen sondern Prinzipien, Weltbilder o.ä. im Mittelpunkt? Überall wo das der Fall ist, da halte ich bewusst Abstand un äußere sachliche Kritik. Das sollte man/frau definitiv in "esoterischen" Zirkeln tun! Aber das darf man auch bei Schulmedizin und in Wissenschaft. Das ist mein persönlicher Ansatz und damit bin ich sowohl als Akademikerin wie auch als jemand, der sich in der "Eso-Szene" bewegt hat, gut gefahren.
zum Beitrag26.09.2022 , 09:42 Uhr
Das ist jetzt aber schon was anderes - oder? Sie sitzen gerade selbst am Computer und schreiben Nachrichten und bräuchten wirklich nur drei Worte in Ihre Suchmaschine eingeben, um das belegt zu bekommen, was Herr Fissner schreibt. Und warum bringen Sie den Vergleich mit den Querdenker*innen - um den Ansatz von Hr. Fissner gleich von vornherein zu diskreditieren?
zum Beitrag26.09.2022 , 08:46 Uhr
@ Jim Hawkins: geben Sie bei google oder einer anderen Suchmaschine einfach nur "Bild" "Antisemitismus" "Linke" ein und Sie werden massenhaft fündig. Beispiele ohne Ende, ich wünsche viel Spaß beim Lesen.
zum Beitrag23.09.2022 , 07:38 Uhr
Ich bin zwar hier nicht Ihrer Meinung, finde aber den Ton Ihnen gegenüber hier bei den Kommentatoren auch nicht angemessen.
zum Beitrag10.09.2022 , 19:56 Uhr
Ganz ehrlich, ich habe den homosexuellen Bruder immer als Parodie aller Vorurteile, die dumme Menschen über Homosexuelle haben wahrgenommen. Genauso wie "Uschi" für mich ein Verhohnepipeln aller Klischees über Frauen in den Original-Winnetou Filmen und ähnlichen Filmen aus dieser Zeit ist. Das gleiche gilt für mich auch bei der Darstellung der Schoschonen: hier werden keine Lacher über "Indianer" produziert, sondern über die Art und Weise, wie im Western und auch in den Winnetou-Verfilmungen die "Indianer" dargestellt wurden. Am meisten machen sich doch Bully Herbig und seine Mitstreiter*innen dabei über mich selbst lustig. Ich meine Sky Dumont als Bösewicht nimmt sich doch so etwas von selbst hopp, das kann niemand übersehen - oder? Also von daher, nee, für mich sind diese Verfilmungen nicht sexistisch, homophon, rassistisch oder ähnliches. Es ist ein Film, der sich genau über solche Einstellungen und den damit verbundenen Phantasien in den Köpfen der Leute lustig machen. Das das ganze dabei z.T. flacher Humor ist? Geschenkt, wer die Bully-Parade kannte, der wusste doch, dass ihn jetzt hier nicht Monty Python erwartet (die auch manchmal ganz schön flach sein konnten...).
zum Beitrag30.08.2022 , 09:26 Uhr
Die Problematik, dass solche Workshops als Strafmaßnahme gewertet werden gibt es nicht nur in Theatern. Sie sind leider Gottes auch in anderen Institutionen Gang und Gebe. Schade.
zum Beitrag31.07.2022 , 14:04 Uhr
Irgendwie eine sympathische Truppe, auch wenn ich wenig Interesse an ihrer Show habe. Dass sie damit aus der Zeit gefallen sind, das kommt natürlich dazu. Aber aus ihnen die großen Umweltsünder*innen zu machen, das ist doch Quatsch. Da gibt es doch ganz andere Kaliber als so eine kleine Roadshow!
zum Beitrag16.07.2022 , 18:06 Uhr
Danke, Sie bringen es auf den Punkt.
zum Beitrag27.06.2022 , 13:39 Uhr
Also seriöse, wissenschaftliche Einordnungen habe ich eigentlich noch gar nicht dazu gelesen. Viele persönliche Meinungen, aber fundierte, objektive wissenschaftliche Analysen - ich kenne keine.
zum Beitrag23.06.2022 , 19:25 Uhr
Das, was ich bisher zu diesem Thema in Medien gelesen habe ist alles, aber kein seriöser, wissenschaftlich fundierter Diskurs, in dem sich sachlich mit einem Werk auseinandergesetzt wird. Stattdessen wird emotional und anhand rein subjektiver Wahrnehmung diskutiert. Dies ist genau das, was ich bemängele.
zum Beitrag22.06.2022 , 21:07 Uhr
Nichts anderes habe ich geschrieben, als das es eindeutige Kriterien gibt - Siege meine Verweise auf Darstellungen im „Stürmer“ oder die diffamierende Darstellung der „Judensau“ an Kirchen. Intention, gewählte Symbolik und der diskursive Rahmen bilden hier eine Einheit, wo objektiv antisemitische Hetze erfüllt ist. Damit tut sich jede*r, die bzw. der sich mit Antisemitismus auseinandersetzt auch nicht schwer. Und wer dort den Antisemitismus leugnet, die bzw. der leugnet das Phänomen, ggf. auch, um sich mit dem eigenen Antisemitismus nicht auseinander setzen zu müssen. Nur sehe ich eben hier in dem Werk nicht, dass Intention, Symbolik und Diskurs sich so einheitlich präsentieren, dass objektiv alle Kriterien erfüllt sind, eindeutig von einem antisemitischen Werk zu sprechen.
zum Beitrag21.06.2022 , 21:55 Uhr
Zu sagen "ich erkenne in dem Bild dieses oder jenes" ist allerdings kein klares Kriterium wissenschaftlicher Forschung. Gerade wenn man bei bildlichen Darstellungen auch die Intention und den Kontext der Erstellung eines Kunstwerks mit hinzuzieht. Dann ist es beispielsweise bei "Karikaturen" des "Stürmers" oder aber der "Judensau" an einer mittelalterlichen Kirche auf Grund der Intention und des Kontextes - neben der eindeutigen Symbolik, die verwendet wird und an einem im Entstehungsgebiet eindeutigen Diskurs anknüpft - klar, dass diese Darstellung nach objektiven Kriterien als antisemitisch eingestuft werden kann. Bei dem Bild, das hier gezeigt wird, ist es aber genau nicht so klar, denn die Intention scheint nicht antisemitisch zu sein (so die Aussage der Künstler*innen) und der werkimmanente wie gesamtkulturelle Kontext der Entstehung lässt sich wohl auch nicht so vereindeutigen. Das Menschen etwas in einem Bild zu erkennen glauben ist kein Beleg für ein wissenschaftlich haltbares Argument.
zum Beitrag21.06.2022 , 19:54 Uhr
Antisemitismus ist nicht die Frage eines Erdteils. Aber was man mit Symbolen meint, wie man diese liest, in welchem Kontext sie stehen, dass ist schon teils recht unterschiedlich. Gerade in der Kunst. Deswegen ja, eventuell verorten wir als Europäer*innen ggf. hier ein Thema, was für das Künstler*innenkollektiv in Indonesien keine Rolle spielt und wo sie eine ganz andere Symbolik sehen und nutzen. Das gilt es zu klären, sonst kann ich ein Werk nicht verstehen und interpretiere es ggf. falsch.
zum Beitrag21.06.2022 , 19:48 Uhr
Hallo zusammen, ja, ich hätte das gleiche auch geschrieben, wenn eine andere Minderheit den Eindruck gehabt hätte, dass sich dieses Bild gegen sie richtet. Dass es "nur darauf ankommt, was eine Minderheit empfindet" (interessante Formulierung mit dem "nur") zeigt eine Facette des Problems - was jemand bei Anblick eines Bilds empfindet ist eben nicht umbedingt das, was von den Künstler*innen intendiert ist. Und das was jemand empfindet oder intendiert ist immer subjektiv und nicht umbedingt objektiv. Deswegen ist es ja an diesem Punkt spannend zu sehen a) wie empfinden Menschen das Bild, b) was ist mit dem Bild gemeint, c) welche Diskurse knüpfen die, die das Bild sehen an seine Symbolik an und d) welche Diskurse bedienen die Künstler*innen dort, wo sie herkommen. Selbstverständlich können wir dieses Bild vor dem Rahmenwerk unserer Erfahrungen und Diskurse betrachten und es so interpretieren, dass es antisemitischen Diskursen einen Anknüpfungspunkt bietet. Aber das heißt nicht, dass indonesische Künstler*innen die gleichen Diskurse und Symbole im Kopf haben wie wir und diese bedienen (wollen). Und wie gesagt, die Künstler*innen sagen selbst, sie hätten keine antisemitische Intention gehabt. Können wir ihnen jetzt vorschreiben "doch, das habt ihr". Wir können doch nur sagen, aus unserer Sicht knüpft euer Werk an Diskurse an, die antisemitisch sind und bedient hier den Diskurs mit der gewählten Symbolik (wenn wir das denn zu erkenn glauben). Aber weder die Aussage von uns noch die Aussage der Künstler*innen fasst doch eine objektiv messbare Wahrheit - nämlich dass das Kunstwerk an sich antisemitisch ist. Ganz im Gegenteil zu einer Darstellung bspw. im Stürmer, die gar keinen anderen Schluss zulässt. Zudem schwingt hier eine interessante "kolonialistische" Lesart mit - wir sagen den Künstler*innen aus Indonesien, dass sie antisemitische Kunst schaffen. Hat auch ein bisschen was von "The white man´s burden".
zum Beitrag21.06.2022 , 18:34 Uhr
Nach wie vor habe ich, als ich mir das Bild zum ersten Mal angesehen habe einen Soldaten mit einem Helm und einer Gasmaske vor dem Gesicht gesehen und keinen Soldaten mit Schweinenase. Und ich habe auch keine antisemitische Karikatur eines orthodoxen Juden erkannt, sondern einen ziemlich hässlichen Menschen mit einer Melone auf dem Kopf, auf der SS-Runen abgebildet waren (ich sehe nach wie vor dort keine Schläfenlocken und ich wüßte auch nicht, warum ein Mensch jüdischen Glaubens durch SS-Runen erkennbar wird). Ja, wenn ich mir die ganzen Artikel durchlese und die Kommentare, dann kann ich sagen, anscheinend erkennen andere Menschen etwas anderes darin als ich. Vielleicht haben sie recht und ich habe das nicht erkannt. Wenn das der Fall ist, dann finde ich es immer ziemlich hilfreich, wenn ich mir dann anhöre, was der- oder diejenige, die so ein Bild gemalt haben, selber dazu sagen. Sagen sie - "nee, das ist auch antisemitisch gemeint, das erkennen alle ganz richtig", dann weiß ich, aha, da war ich wohl zu Beginn auf dem Holzweg. Oder aber, wenn auf Grund der sonstigen Arbeit der Künstler*innen klar ist, ja, die sind Antisemit*innen, die meinen das so. Aber hier sagen die Künstler*innen selbst ganz klar, das ihre Intention nicht war, ein antisemitisches Werk zu schaffen. Dann ist doch spannend, a) meinen die das so oder sagen die das nur noch, um aus der Nummer rauszukommen, b) haben die ansonsten antisemitische Meinungen vertreten, c) spielt Antisemitismus in Indonesien überhaupt eine Rolle? Sind dort Bilder, Symbole etc. die wir schnell als "antisemitisch" einordnen mit einem ganz anderen Inhalt versehen? d) Stülpen wir damit nicht einen Diskurs und ein Thema auf Menschen aus einem anderen Kulturraum, die - im Gegensatz zu uns hier in der BRD, in Europa und Israel - mit dem ganzen Thema einfach nichts am Hut haben? Das heißt dann immer noch nicht, das das Bild da bleiben soll. Aber vielleicht kreist die Welt nicht nur um unsere Themen und Sichtweisen.
zum Beitrag20.06.2022 , 16:31 Uhr
Abgesehen davon, ob die Darstellung antisemitisch intendiert ist bzw. so wahrgenommen wird, hätte ich das Gesicht nicht für eine "Schweinegesicht" gehalten, sondern für ein Gesicht hinter einer Gasmaske o.ä., da die Gestalt dahinter auch eine Art Helm mit einer Gasmaske zu tragen scheint...
zum Beitrag13.06.2022 , 07:52 Uhr
Also jede*r, die/ der hier zustimmt waren noch nie mit ÖPNV an einem Montag morgen um 07:00 Uhr unterwegs. Selten so viel sozial Privilegierte auf einem Haufen...
zum Beitrag07.06.2022 , 08:36 Uhr
"Und wir können Frauen wie Männern wie allen anderen Personen Millionen andere Handlungen und Positionen zugestehen, als bloß Opfer oder bloß Täter zu sein – und zwar ohne dabei die strukturelle Gewalt im Patriarchat zu untermauern." Der Satz bringt es auf den Punkt. Leider scheinen die meisten Kommentator*innen ihn zu überlesen. Statt dessen wird die alte Leier angestimmt, er war's oder sie war´s. Schade.
zum Beitrag01.06.2022 , 15:53 Uhr
Da sprechen mir zwei Frauen aus dem Herzen! Einfach: DANKE!
zum Beitrag21.12.2021 , 23:02 Uhr
Was aus meiner Sicht auch vollkommen übersehen wird ist der Zusammenhang von Aufklärung und Mythos als dialektische Wechselbeziehung, wie Adorno und Horkheimer so schön in der "Dialektik der Aufklärung" aufgezeigt haben. Denn genau dieser wechselseitige Mechanismus, wo Aufklärung wie ein Vexierbild in den Mythos umschlägt, wo Natur überhöht wird und gleichzeitig innerlich wie äußerlich zu beherrschen ist, zeigte sich in "rechten" Bewegungen NS-Zeit und in der NS-Zeit selbst. Und es zeigt sich jetzt wieder hier. Leider ist die Frankfurter Schule ja nicht mehr so "in", aber sie hat immer noch so einiges zu bieten, was diesen Artikel auch weiter hätte unterfüttern können.
zum Beitrag17.12.2021 , 13:09 Uhr
Ich möchte keine gesonderten Räume. Ich will Räume für alle, wo alle, die in unserer patriarchalen Gesellschaft Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit erfahren, sicher sind. Sollen patriarchale Strukturen und Personen, die sie benutzen doch gesonderte Räume bekommen!
zum Beitrag27.11.2021 , 13:55 Uhr
Ergänzung: Und bei Unisex-Toiletten ist doch die Frage, ob es einzelne, abschließbare, nicht für andere zugängliche Einzeltoiletten oder Gruppentoiletten sind, wo jeder in die nächste Kabine gucken könnte. Solange das nicht möglich ist und ich geschützt mein Geschäft verrichten kann, ist es aus meiner Sicht vollkommen in Ordnung, wenn ich nur noch Unisex Toiletten habe. Am besten möglichst viele und barrierefreie, damit ältere Menschen, schwangere und menstruierende Frauen, Menschen mit Reizblasen- oder Reizdarmsyndrom und Menschen mit körperlichen Einschränkungen schnell, unkompliziert und ohne sich unwohl zu fühlen ein stilles Örtchen finden. Dann suchen nämlich Menschen mit Behinderungen nicht mehr stundenlang nach der nächsten Toilette und Frauen müssen auch nicht mehr in langen Schlangen warten!
zum Beitrag27.11.2021 , 13:49 Uhr
Danke, sehr gut!
zum Beitrag27.11.2021 , 13:47 Uhr
Ich sehe hier einen gewaltigen Generationskonflikt. Denn gerade jüngere, feministische Frauen vertreten oft eher die "Lasst uns Banden bilden"-These, während ältere feministische Frauen damit Schwierigkeiten haben, oft vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen und Kämpfe. Als eher noch jüngere Frau sehe ich mich diesem "There is power in a Union"-Gedanken verbunden mit einer Selbstverständlichkeit, eine Person, die sich als Frau sieht als Frau zu akzeptieren. Der biologische Unterschied mit Gebärmutter etc. ist dabei für mich irrelevant. Der Punkt, dass Männer ggf. die Chance nutzen, um über Trans-Frauen den Zugang zu Schutzräumen zu erhalten (mitsamt dem oft auch damit einhergehenden Vorurteil, dass Trans-Frauen eben doch Männer bleiben, egal was sie tun) und hier übergriffig zu wenden, fand ich zunächst sogar noch spannend. Bislang habe ich aber keinerlei Daten gefunden, die diese Angst belegen würden. Abschließend bleibt, dass Trans-Frauen, da sie mehrere Jahre als Männer gelebt haben, von den Privilegien im Patriarchat profitiert haben können. Das beurteile ich allerdings auch anders, denn a) nicht jeder Mann, der auch als Mann gelesen wird, profitiert gleichermaßen vom Patriarchat. Hier in Westeuropa profitiere ich als als "weiß" gelesene, gebildete Frau ggf. mehr von den vorherrschenden patriarchalen Strukturen, als ein als "farbig" gelesener Mann mit wenig sozio-ökonomischen Kapital. Eine Vereindeutigung von Patriarchat rein auf "Vorherrschaft und Privilegierung von Männern" greift aus meiner Sicht zu kurz und muss erweitert werden, z.B. auf Patriarchat als (in Westeuropa) "Vorherrschaft von 'weißen' gut situierten, zumeist älteren, zumeist heterosexuellen, gesunden, Männern, aus bildungsbürgerlichen Kreisen". Dazu kommt b), dass eine Trans-Person ggf. auch viele diskriminierende und unerfreuliche Erfahrungen macht, schon vor einem "Outen". Summa summarum, für mich sind die Gemeinsamkeiten größer, als das Trennende.
zum Beitrag12.11.2021 , 07:54 Uhr
Das ist nicht die Intention der Petition und übrigens auch nicht der größten Gruppe derjenigen, die sich gegen §218 einsetzen. Dieses Argument immer wieder heranzuziehen ist typisch und dient nur dazu, ein legitimes Anliegen zu delegitimisieren. Das ist ähnlich wie das Argument, dass Frauen dann als nachträgliche Verhütung abtreiben und das immer wieder. In beiden Bereichen mag es Einzelfälle geben, die diese Argumente scheinbar bestätigen, aber dies sind Einzelfälle. Damit der Mehrheit der Frauen das Recht der Bestimmung über den eigenen Körper abzusprechen ist ähnlich adäquat wie allen Autofahrer*innen zu unterstellen sie sind Raser*innen und deswegen das Autofahren zu verbieten oder allen Männern zu unterstellen, sie seien Vergewaltiger und müssten vorsorglich eingesperrt werden. Und ja, ich weiß, Vergleiche sind schräg. Allerdings zeigen sie manchmal auch, wie schräg wir in anderen Bereichen denken und handeln.
zum Beitrag11.11.2021 , 11:47 Uhr
Nur leider ist es dann ggf. kein besonders spannendes Interview. Meistens wird man/ frau ja befragt wegen einer bestimmten Sache. Wenn ich danach dann gar nicht gefragt werden möchte, warum gebe ich dann überhaupt ein Interview? Um zu zeigen, wie woke und cool ich bin, indem ich die Fragen nicht beantworte? Mir erschließt sich da nicht der Sinn.
zum Beitrag11.11.2021 , 11:43 Uhr
Zumindest hat Jim Hawkins hier gerade gut das Verhalten der Interviewten gespiegelt. Sie hat das dann irritiert. Gleichzeitig finden Sie es aber nicht angebracht, dass Jim Hawkins von der Interviewten mit genau der gleichen Verhaltensweise irritiert ist. Das ist schon bemerkenswert, unabhängig davon, wer welchen Humor hat.
zum Beitrag11.11.2021 , 11:40 Uhr
Ulkig. Ich spreche ganz gerne über Sexismus mit weißen Antifaschisten. Auch mit farbigen oder schwarzen. Oder mit Männern die keine Antifaschisten sind. Meistens ist das ergiebiger als mit anderen Frauen, denn die kennen das ganze oft schon. Männer haben dagegen oft noch ziemlich viel Lernbedarf, so meine Erfahrung.
zum Beitrag08.11.2021 , 17:42 Uhr
Und als Nachsatz zu meinem ersten Kommentar: wenn ich die meisten selbstgerechten Kommentare hier lese, die sich echauffieren, dass dieser mutige Mann für seine Rechte einsteht und dieses oft unreflektierte Mantra von "Integration" hinterfragt, dann wird mir schlecht. Denn es zeigt, wie recht er hat.
zum Beitrag08.11.2021 , 17:38 Uhr
Super, Respekt. Eigentlich sollte er den Festakt nutzen, um das Verdienstkreuz den Verantwortlichen vor die Füße zu werfen. Möglichst medienwirksam. Aber vermutlich würde das sogar nach hinten losgehen, wie ich dieses Land hier kenne.
zum Beitrag06.11.2021 , 12:53 Uhr
Ich habe soeben diesen Artikel gelesen ebenso wie den Artikel von Frau el-Hassan in der Berliner Zeitung. Ich finde es unmöglich, wie mit ihr umgegangen wird. Fr. el-Hassan ist selbstkritisch mit der Situation umgegangen, sie hat selbst zugegeben, dass die al-Quds Demos von Antisemit*innen initiiert und genutzt werden und sich davon distanziert. Dass sie als Frau mit palästinensischen Wurzeln auch gerade das palästinensische Erleben des Konflikts zwischen dem Staat Israel und der palästiensischen Bevölkerung, insbesondere in den besetzten Gebieten auf Grund der eigenen familiären Erfahrungen besonders reflektiert, halte ich für natürlich. Das ist aber weder antisemitisch noch antiisraelisch. An keiner Stelle leugnet sie das Existenzrechts Israels, an keiner Stelle vermischt sie in der Kritik israelische Institutionen wie z.B. die IDF mit "alle Israelis" oder gar "alle Jüdinnen und Juden". Was bitte erwarten wir noch mehr? Dass sie den Konflikt ignoriert? Dass sie das Leid auf palästinensischer Seite (denn auch dieses Leid gibt es ja im Konflikt) leugnet? Ich begreife nicht, wieso der WDR und anscheinend auch zahlreiche andere Einzelpersonen in unserem Land auf den Zug von neuen Rechten und der Bild-Zeitung aufspringen. Hier wird vermeintlicher Antisemitismus instrumentalisiert, um Hass und Abwehr gegen Muslim*innen Vorschub zu leisten. Und ich verwehre mich gegen das eine wie das andere. Ich nehme Antisemitismus zu ernst, um mich vor den Karren eines Schmierblatts und der neuen Rechten spannen zu lassen und ich weigere mich, den Hass gegen muslimische Mitbürger*innen zu unterstützen!
zum Beitrag06.11.2021 , 12:26 Uhr
MENA-Watch ist aber auch keine besonders neutrale Quelle...
zum Beitrag26.10.2021 , 09:42 Uhr
Danke für die Spekulation am Ende des Texts. Genau das fragte ich mich auch, als ich es sah - wäre ein älterer als "weiß" und "deutsch" gelesener Mann genauso unterbrochen worden? Selbstverständlich ist das möglich. Die Wahrscheinlichkeit unterbrochen zu werden steigt jedoch, wenn "man" eben kein "Mann" ist. Dass jetzt in der Kommentarspalte die üblichen Beißreflexe kommen, zeigt, dass hier ein wunder Punkt ist und etwas getriggert wird. Frei nach: "The commentators do protest too much, methinks"
zum Beitrag20.09.2021 , 12:08 Uhr
Oh Gott, dass hier zu lesen ist sowas von frustrierend. Langweilige Politiker*innen, die ein Land zu Tode verwalten sind sympathisch? Leute glauben, dass sich Merkel für Frauenrechte einsetzt? Arbeiten als Gärtner und wählen dann eine Partei, für die Umweltschutz ein Fremdwort ist. Eine Psychologin findet Scholz gut, weil der wie ihr Papa ist? Irgendwann konnte ich nicht mehr. Mögen diese Leute wählen wen sie wollen, ich möchte ihre Gründe glaube ich lieber gar nicht wissen, das ist ja verstörend.
zum Beitrag24.08.2021 , 10:50 Uhr
Versuchte Vergewaltigung ist nicht, wenn eine*r der Partner*innen Lust auf Sex hat und die/ der andere nicht. Sorry, das ist auf einer Linie, Vergewaltigung ist nur ein Kavaliersdelikt. Damit wird etwas beschönigt, was nicht zu beschönigen ist. Ganz unabhängig davon, was dieser Komiker angeblich getan haben soll oder auch nicht.
zum Beitrag04.08.2021 , 12:14 Uhr
Wie gerecht wird ein Gericht eines Staates empfunden, das noch nicht einmal eine Simultanübersetzung in die Muttersprache der Betroffenen leistet, die dort bereits vor der Gründung des Staates lebten? Das könnte als eine Taktik der Marginalisierung gedeutet werden.
zum Beitrag04.06.2021 , 11:44 Uhr
es tut mir leid, aber von einer Abiturientin erwarte ich, dass sie bemerkt, dass ein Text Begrifflichkeit verwendet, um ein bestimmtes Denken zu entlarven. Wenn sie das zu sehr persönlich betrifft und sie das in einer Prüfungssituation erschüttert, dann kann sie sich eine andere Aufgabe wählen. Was würde passieren, wenn wir einen Text haben, in dem sich mit Homophobie, Antisemitismus oder Sexismus auseinandergesetzt würde, indem solche Denkweisen vermeintlich reproduziert werden, um sie aufzuzeigen und zu problematisieren? Sollen diese dann auch weggelassen werden? Weil ggf. eine Frau in einer Prüfung den Text liest und durch Sexismus persönlich betroffen ist? Oder ein*e LGBT-Person, weil sie Homophobie betrifft? Das grenzt ans lächerliche. Quellenanalyse und Textkritik sind Teil der Literaturwissenschaften. Ich bin immer für ein einordnen (z.B., wenn solche Begrifflichkeit wie N*** in einem Kinderbuch verwendet werden, dann kann heute jeder Verlag eine Fußnote machen und erklären, warum wir heute das so nicht mehr sagen). Ich bin übrigens auch eine überzeugte Vertreterin des Gendern, ohne dass ich jedoch literarische Texte rückwirkend gendern möchte. Sie sind - genauso wie die Kurzgeschichte - Zeichen einer Zeit, eines Kontextes. Das muss ich auch wahrnehmen und dann kann ich mich dazu positionieren.
zum Beitrag19.05.2021 , 13:59 Uhr
Das ist doch Unsinn. Selbstverständlich gibt es Antisemitismus in der arabischen Welt. Man mag darüber diskutieren, inwiefern es ein importierter Antisemitismus ist (zumeist spielen religiöse Motive, die sich z.B. aus islamischen Quellen herleiten lassen könnten nämlich kaum eine oder wenn, dann eine sekundäre Rolle), aber zu leugnen, dass es in der arabischen Welt und auch in arabisch- muslimisch geprägten Communities weltweit antisemitische Tendenzen gibt, das ist schlichtweg uninformiert.
zum Beitrag19.05.2021 , 13:55 Uhr
Also wenn jemand so etwas sagt, dann fände ich es zumindest angebracht nachzufragen, warum jemand diese Reihung vornimmt? Und wenn jemand sagt, ich möchte mit keinem Juden/ keiner Jüdin einen Urlaub verbringen finde ich das schon seltsam. Da würde ich auch nachhaken, warum nicht.
zum Beitrag14.05.2021 , 10:27 Uhr
Ich finde das Interview sehr spannend, danke dafür. Was ich allerdings nicht verstehe ist, wie die Hamas eine Mehrheit bei Wahlen bekommen hat, wenn die Zivilist*innen im Gazastreifen sie zu weiten Teilen nicht unterstützen. Das passt irgendwie nicht zusammen. Das wäre so, als ob in Israel die israelisch-jüdische Bevölkerung sich wundern würde, wie es zur harten Politik gegen Palästinenser*innen kommt und zur politischen Unterstützung der ganzen Siedlungsbewegung und nicht den Zusammenhang sähe mit dem eigenen Wahlverhalten.
zum Beitrag13.05.2021 , 20:52 Uhr
Das wirklich schlimme ist doch, dass unabhängig davon, welche Fahne sie tragen, diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer Einwanderungsgeschichte zum größten Teil in der BRD aufgewachsen sind und mit dem Nahostkonflikt persönlich so viel am Hut haben, wie die meisten anderen Menschen, die hier leben. Da setzt eine falsche Solidarität sein, Judentum und Israel wird gleichgesetzt, Medien aus den Heimatländern der Eltern und Großeltern bedienen Antisemitismus, was ungefragt übernommen wird und die meisten haben soviel Ahnung vom Konflikt wie eine Kuh vom tanzen. Zumeist wiesen sie noch nicht einmal, dass nicht alle Israelis jüdisch und nicht alle Palästinenser*innen muslimisch sind. ABER: das ist kein Zuwanderungsproblem, das ist kein per-se "muslimisches" Problem, das ist ein deutsches Problem, hier bei uns. Dass sich junge Menschen so unreflektiert äußern und solche Scheinsolidaritäten aufbauen zeigt doch, dass unser Bildungssystem sie nicht erreicht hat und sie so wenig gesellschaftliche Teilhabe glauben zu erfahren, dass sie sich eher mit einem tausende von Kilometer weit weg ablaufenden Konflikt und vermeintlichen "muslimisch-palästinensischen Brüdern und Schwestern" solidarisieren, als dies alles einmal kritisch zu hinterfragen. Da ist ein großes Ventil für eigene Wut, eigene Diskriminierungserfahrung, die projiziert wird. Und zu den Thesen eines Jim Hawkins: es ist halt nicht überall so, dass langjährige Einwohner*innen aus ihren Häusern vertreiben werden und extremistische Gruppen versuchen sich ganze Stadtteile unter ihren Nagel zu reißen, um eine dort nicht gewollte, vermeintlich "fremde" Bevölkerung zu vertreiben. Und das läuft in Israel, gerade in Jerusalem und gerade durch militante Siedlergruppen ab. Dass dies dazu führt, dass Konflikte weiter eskalieren, ist dann nicht nur das eine Seite dummerweise wegen einer "fragwürdigen, aber legalen juristischen Entscheidung" einen Krieg anfängt. Damit macht man es sich zu leicht!
zum Beitrag04.05.2021 , 08:20 Uhr
Hallo, zumindest meiner tut es seit Jahren. Deswegen, auch als überzeugte Feministin, die grundsätzlich zustimmt das zu 99% die Frauen die doofen sind, die verhüten und damit ggf. ihrer Gesundheit schaden dürfen - es gibt die wenigen Männer, die anders handeln.
zum Beitrag06.04.2021 , 10:31 Uhr
Das ist super, die Erwerbstätigen, die Renten finanzieren, Bruttosozialprodukt generieren und nebenbei ihre Kinder im Homeschooling betreuen können dann mit ihren Familien zu Hause hocken, während die Rentner*innen, die ja alle zuerst geimpft werden, sich ihres Lebens freuen, ins Theater gehen, im Restaurant sitzen oder am besten gleich wieder nette „klimafreundliche“ Kreuzfahrten machen. Passt.
zum Beitrag03.02.2021 , 10:00 Uhr
Wenn ich sämtliche Kommentare unter diesem Artikel lese, dann wird mir wieder einmal klar, wie sehr das Patriarchat noch in den Köpfen meiner Mitmenschen, nicht nur der Richter*innen am Bundesverfassungsgericht, verankert ist. Für die einen ist die Parität lächerlich, für die anderen die richtige Abkürzung des Gerichts das relevanteste an dem Artikel. Unglaublich.
zum Beitrag09.11.2020 , 10:01 Uhr
Eine Kolumne, die zeigt, dass Mittelmäßigkeit und Weichspülen jetzt auch bei der TAZ angekommen sind. Dann nehmen wir mal alle AfD-Anhänger*innen ans Händchen, darauf haben die gewartet.
zum Beitrag06.11.2020 , 13:30 Uhr
Es ist doch schön, dass selbst bei der TAZ nach so einem Artikel alle Trolle wie direkt aus der Steinzeit aus den Löchern gekrochen kommen und sich getriggert fühlen von möglichen (!!!) Hinweisen, dass die Frau am Herd nicht gottgegeben ist und einen süffisanten Satz am Ende des Artikels fast den Nervenzusammenbruch verursacht. Obwohl, pardon, das ist eigentlich nicht schön, es ist erschreckend. Und gleichzeitig nichts Neues. Ob es männlichen Wesen wohl angeboren ist, sich auf den Schlips getreten zu fühlen, wenn ihre historisch verbürgte Allmacht in Frage gestellt wird? Oder ist das einfach nur der moderne Mann, der auch da viel vom Steinzeitmann lernen könnte? Who knows...
zum Beitrag12.09.2020 , 09:54 Uhr
Bei den ganzen Kommentaren wird mir bewusst, dass a) die Autorin den Finger in die Wunde legt b) die Reaktion der Kommentator*innen zeigt, dass dies weh tut und man/ frau dass dann lieber Argumente dagegen findet, um in der Komfortzone zu bleiben und c) der Weg wohl noch ein weiter sein wird.
zum Beitrag31.08.2020 , 11:23 Uhr
So wahr! Ich schließe mich wirklich jedem Wort an!
zum Beitrag06.08.2020 , 09:08 Uhr
Also es gibt hier schon Äußerungen, da fällt mir die Kinnlade runter. Wissen Sie was? Gehen Sie mal in ein heutiges "Armenviertel" in Südafrika uns stellen sich mit nem Schild hin, auf dem steht, dass Apartheid besser war. Ich wär gespannt, wie die Reaktion wär.
zum Beitrag24.07.2020 , 09:57 Uhr
Ich finde es widerlich, wie in zahlreichen Kommentaren Täter*innen zuerst als Opfer dargestellt werden. Wenn so argumentiert wird, dann ist letztlich jede*r Täter*in ein Opfer, denn wir werden immer bei den schlimmsten Verbrecher*innen in deren Vergangenheit irgendetwas entdecken, wo diese Unrecht erlitten haben. Das ändert aber nichts daran, dass sie - außer sie sind unzurechnungsfähig - sich entschieden haben, als Täter*innen zu handeln. Und diese Entscheidung ist das wichtige. Spätestens mit der Entscheidung zu handeln sind Täter*innen nicht mehr entschuldbar. Spätestens dann sind sie keine Opfer mehr, weil sie wählen Täter*innen zu sein.
zum Beitrag23.06.2020 , 12:35 Uhr
Das wir - ihr-Denken ist hier fraglich. Ich erlebe nicht nur, dass Menschen ohne Migrationshintergrund die Namen von Menschen mit Migrationhintergrund falsch aussprechen, sondern auch das Umgekehrte. Selbstverständlich kann ein solches Verhalten Zeichen von Rassismus und Machtposition sein, gerade auch, wenn es trotz Verbesserungen immer wieder passiert und wenn im Kontext deutlich wird "Ich hab einfach keinen Bock deinen doofen Namen richtig auszusprechen". Aber das ist eben nicht nur in einer Richtung möglich. Zudem habe ich auch mitbekommen, dass es Menschen, die wenige andere Sprachen gelernt haben sehr schwer fällt, sich an die anderen Klänge und ggf. Buchstaben bzw. deren Aussprache zu wagen. Da spielt dann manchmal eine gewissen Scham eine Rolle. Das kenne ich von meiner Großmutter, die nie eine Fremdsprache gelernt hat und die schon englische Namen von guten Freund*innen meiner Familie nie richtig auszusprechen gelernt hat, die Personen aber sehr gerne mochte. Manchmal kann man auch auf Grund der eigenen Muttersprache bestimmte Vokale oder Konsonanten so gut wie gar nicht formen. Z.B. wenn man einen Nachnamen mit Ö hat und die arabischstämmigen Schüler*innen daraus immer ein "o" machen, weil sie aus dem Arabischen kein "Ö" kennen (das ist mir früher immer passiert, als ich noch meinen Mädchennamen trug). Ich hatte umgekehrt immer Probleme mit dem arabischen "´Ayn", für das wir im Deutschen keine Entsprechung haben und trotz sieben Jahren Arabisch an der Uni und Aufenthalten in arabischen Ländern dürfte mein "´Ayn" sich für Muttersprachler*innen immer noch seltsam anhören. Abschließend habe ich sogar erlebt, dass Jugendliche, deren Eltern zugewandert waren, die aber selbst in der BRD aufgewachsen waren "Bernhard" für einen Frauennamen hielten.
zum Beitrag10.06.2020 , 16:06 Uhr
Ich würde eher sagen, dass Cusks Frauenbild anscheinend vom Feminismus der 70er Jahre geprägt war, wo Frauen gedacht haben, sie müssten handeln wie Männer mitsamt den Fehlern (also die Karriere ist alles und einer ist der/ die Blöde, der/die zu Hause bei den Kindern bleibt). Modern erscheint mir das nicht auch keine Beleuchtung geschweige denn Kritik eines modernen Frauen- und Männerbildes. Denn dort ist ja niemand absolut auf die vermeintliche Karriere und absolut auf den Haushalt fixiert, vielmehr wäre es ja gerade so, dass beide sich beides teilen (was natürlich immer noch nicht funktioniert, aber dass ist eine andere Geschichte als die von Fr. Cusk. Letztlich hat sich sich patriarchal verhalten (Karriere ist das einzig wichtige) und bekommt jetzt genauso die Rechnung wie ein Mann, der sich so verhalten würde. Was daran unterteilt sein soll begreife ich nicht, denn gerade die Unterteilung hat nicht stattgefunden, sondern stattdessen die Verabsolutierung einer Rolle, nämlich die der Person, die Karriere macht. Wenn sie sich jetzt beschwert, dass ihre Kinder lieber beim Ex-Mann bleiben, dann ist das eben die Rechnung, die traditionellerweise die Männer präsentiert bekommen, nur ohne sich darüber so aufzuregen.
zum Beitrag12.04.2020 , 09:12 Uhr
Ostern wird nicht am Palmsonntag, sondern am Ostersonntag gefeiert.
zum Beitrag03.04.2020 , 13:01 Uhr
Wäre auch schlimm, wirtschaftliches Handeln zu planen, anstatt es kurzfristig an Maximalprofiten zu orientieren. Könnte ja Menschen helfen, statt sie auszubeuten...
zum Beitrag03.02.2020 , 10:15 Uhr
Mir tut es leid um die Menschen in Israel und Palästina, die von allen Mächtigen in der Region und in Übersee missbraucht werden, um dem jeweiligen eigenen Fanatismus weiter voranzutreiben. Wobei die größere Ohnmacht bei den Palästinenser*innen ist, die weniger wirkmächtige sind - im Diskurs und in der praktischen Realität. Aber betroffen sind letztlich alle Menschen in der Region, die von denjenigen, die umbedingt Macht haben wollen, seien es Netanyahu, sei es die PA/PLO bzw. Hamas, manipuliert und um ein friedliches Leben gebracht werden. Klar kann man sagen - die haben sie selbst gewählt. Aber leider zeigt sich, das Fanatismus, Enttäuschung und Wut Fanatismus, noch mehr Enttäuschung und noch mehr Wut gebiert und nicht vernünftiges Wahlverhalten. Das dann auch noch Donald Trump kommen musste mit seinen idiotischen Ideen - nun ja...
zum Beitrag04.12.2019 , 12:59 Uhr
Als Nachfahrin von jemanden, der auch in einem KZ einsaß sehe ich die Aktion des ZPS vollkommen anders. Ich sehe nicht, dass es dem ZPS um sich selbst geht und das hier die Opfer missbraucht werden. Hier wird für mich an die Opfer erinnert, deren Asche z.T. eben wirklich immer noch unter den Fundamenten von KZs, in Dämmen und Teichen liegt. Wie kann man jemals genug erinnern?
zum Beitrag21.11.2019 , 21:18 Uhr
Wohl kaum ein Werbetext, Sonden eine ganz persönliche Erfahrung. Dass das keine Generalisierung ist, dass sagt auch der letzte Satz meines Eingangstextes aus.
zum Beitrag21.11.2019 , 13:58 Uhr
Ich selbst bin kein Waldi, mein Bruder schon, meine Eltern waren Gründungseltern einer Waldorfschule (ohne begeisterte Anhänger*innen von Steiner oder der Anthroposophie zu sein) und heute geht mein Sohn (nach dem Waldorfkindergarten) in genau diese Waldorfschule. Meine Mutter war ihr Leben lang Lehrerin an einer staatlichen Schule. Dementsprechend kenne ich glaube ich beide "Welten" - die staatliche Schulwelt und die Waldiwelt ganz gut. Unterm Strich muss ich sagen: an "unserer" Waldorfschule geht es recht undogmatisch zu, die Anthroposophie ist Grundlage der Pädagogik und die Praxis ist den Kindern sehr zugewandt, abseits von Elitedenken, überzogenen Leistungsansprüchen und der Idee, bereits in der ersten Klasse festzulegen: mein Kind macht Abi. Klar sind die anderen Eltern manchmal ein bisschen sehr engagiert, aber Hand aufs Herz, dass hör ich von den "normalen" Schulen auch. Weiterer Pluspunkt: keine Prügeleien auf dem Schulhof, ein liebevoller Umgang mit meinem Sohn und ein schönes Ambiente, wo er (und ich) gerne hingehen. Von völkischer Ideologie, Wurzelrassentheorie, Rassismus und elitärem Naserümpfend über die, die es nicht so dicke haben - keine Spur. Stattdessen organisiere ich gerade den Austausch mit einer israelischen Waldorfschule mit und es gibt eine Beauftragte für die Integration von Flüchtlingskindern. Endlich überzeugt hat mich, dass mein Bruder, der 13 Jahre auf der Waldorfschule war, bis zum Abi nicht mal wusste, wer Steiner war, mittlerweile Jurist mit zweitem Staatsexamen ist. Sein bester Freund aus Schulzeiten Bioimker in Norddeutschland, ein anderer ist Sternekoch geworden, ein dritter baut Lastenfahrräder in Hamburg. Keiner geschädigt, alle haben ihren eigenen Weg im Leben gefunden und sie denken gerne an ihre Schulzeit zurück (was ich von mir nur recht bedingt sagen kann). Dementsprechend: ich denke, es hängt von der Schule, den Eltern, den Kindern und der eigenen Erfahrung ab, ob Waldorf passt oder nicht.
zum Beitrag18.10.2019 , 09:44 Uhr
Ich höre zum ersten Mal von DS und erfahre, dass es eingestellt werden soll. Das ist so schade, es hört sich nach einer Einrichtung von tollen, engagierten Menschen an, die eher bereit waren, eigene Karrieren zu opfern als ihre Grundsätze für Frieden und Abrüstung als kritische Bürger in Uniform. Respekt dafür! Und bitte bitte - findet Nachwuchs, linke Soldat*innen, die sich organisieren sind wichtig für die Bundeswehr!
zum Beitrag25.08.2019 , 22:00 Uhr
Es gibt nur ein Vaterland - das internationale.
zum Beitrag20.08.2019 , 17:25 Uhr
DANKE!!!
zum Beitrag25.07.2019 , 22:48 Uhr
Als Islamwissenschaftlerin bin ich von Frau Schröters Argumentation eher enttäuscht. Kritik am fremden Dogma (Butler) ja, aber wo wird das eigene Dogma hinterfragt bzw. deutlich und klar als ebenso gesetzt und damit produziert benannt? Auch hier wird angenommen, dass letztlich die westliche Moderne mit ihren Strukturen und Systemen das per se beste ist. Und so gerne ich als Kind dieses Systems, das mit dessen Werten groß geworden ist und sich mit diesen dementsprechend wohl fühlt, dem natürlich instinktiv zustimme, so sehr muss ich aus einer wissenschaftlichen Perspektive doch den Schritt zurück machen, indem ich diesen Standpunkt beleuchten und deutlich mache. Das fehlt mir hier, hier wird normativ und wertend vorgegangen, ohne dass dieses Herangehen hinterfragt wird.
zum Beitrag27.06.2019 , 15:53 Uhr
Respekt. Auch wenn es vielleicht nur ein sehr geringer Trost ist: ich habe Sie jetzt gehört und ich finde, Sie haben richtig gehandelt!
zum Beitrag24.06.2019 , 10:27 Uhr
;-)
zum Beitrag13.06.2019 , 16:43 Uhr
So viele Kommentare - und fast alle von Männern. So verständnisvoll und apologetisch uns Frauen und unseren Rechten gegenüber, das kennt frau ja gar nicht. abschließend: leicht zu sagen, dass das easy verdientes Geld ist, wenn man(n) nie in die Situation kommen wird, es sich so zu verdienen...
zum Beitrag03.06.2019 , 08:30 Uhr
Das Thema Frauenfeindlichkeit mag mit hineingespielt haben, aber es ist für uns in der SPD an dieser Stelle nicht das Entscheidende - Nahles steht, genau wie Scholz, Steinmeier, Gabriel etc. für eine SPD, der die Macht im Rahmen der GroKo lieber ist, als Ehrlichkeit, Solidarität und ein Sich-Einsetzen für diejenigen in unserer Gesellschaft, die benachteiligt werden (und das sind ja so einige, bis weit in die bürgerliche Mitte). Das ist ihr Problem. Und das wissen die Genoss*innen an der Spitze recht gut. Mag sein, dass sie dann - Thema Glasklippe - den Salat gerne einer Frau in die Schuhe geschoben haben, aber diese Frau war auch so auf Macht aus, dass sie das mit sich hat machen lassen. Und sich dabei nicht mit den Anliegen anderer Frauen solidarisiert hat, das nur am Rande. Dementsprechend Frau Nahes jetzt als Opfer des Patriarchats zu bemitleiden, ist ein Ablenkungsmanöver von den eigentlichen Herausforderungen innerhalb der SPD!
zum Beitrag11.03.2019 , 12:18 Uhr
Was ich noch ergänzen möchte - Demokratie kann nur funktionieren, wenn nicht bloße Mehrheitsmeinungen im Sinne des volonté de tous, sondern Meinungen, die das Wohl aller im Sinn haben (volonté générale), unser (politisches) Handeln bestimmen. Insofern reichen Kompromisse natürlich nicht, denn selbstverständlich müssen sich auch unsere Politiker*innen (von demokratischen Parteien) und alle politisch Aktiven immer wieder fragen, ob sie nach dieser Maxime handeln oder (z.B. mit Blick auf künftige Arbeitsplätze in der Wirtschaft etc. pp.) eben nicht. Ich glaube daran krankt unsere Demokratie auf allen Ebenen, nicht nur an Opferhaltungen, Frustration, Passivität oder Ablehnung unseres Systems (was den Ostdeutschen ja immer gerne generell unterstellt wird...).
zum Beitrag11.03.2019 , 12:09 Uhr
Sehr gutes Interview, das wichtige Punkte anreißt. Wirkliche Demokratie beinhaltet immer das aktive Engagement über das Kreischen bei der Wahl hinaus und das Mitgestaltung von Aushandlungsprozessen, wobei dabei Unsicherheiten und Kompromisse ausgehalten werden müssen. Leider zeigt sich heute wieder einmal, dass viele Menschen, nicht nur im Osten dieser Republik, sondern weltweit, nicht die geistige, emotionale und spirituelle Reife dafür besitzen...
zum Beitrag06.03.2019 , 15:54 Uhr
Aufarbeitung ist immer gut, gerade, wenn daraus folgt, dass Opfern geholfen wird. Aber es darf gleichzeitig nicht in ein Bashing münden, an dem sich die BRD als einmal wieder viel weiter, toller, besser etc. darstellt als die DDR. Denn wer glaubt, dass es in der BRD weniger sexuelle Übergriffe auf Kinder gegeben hat in Institutionen wie Heimen, Internaten oder Familien, der muss doch blind sein. Vielmehr könnte man in einem Vergleich sehen, welche Faktoren, systemunabhängig, sexuellen Missbrauch begünstigen. Damit wäre dann auch etwas für die Prävention gewonnen.
zum Beitrag28.02.2019 , 21:36 Uhr
Ihre Quelle ist jedoch auch mit Vorsicht zu genießen. Wenn frau/ man sich die Seite von mena-watch ansieht, dann erscheint dieser think-tank trotz des Anspruchs, unabhängig zu sein, auch nicht wirklich unparteiisch...
zum Beitrag22.02.2019 , 16:03 Uhr
Ein Glück, dass der Richter nicht meine E-Mails liest ;-). Echt jetzt, wenn jemand über Polizist*innen herzieht und den Staat scheiße findet, dann ist sie/ er entwicklungsverzögert und muss mal schnell in den Knast? Wieviele Menschen in der BRD, diaganz brav Steuern zahlen und ein Reihenhaus haben regen sich über die Polizei und den Staat auf? Sogar CDU-Wähler*innen passiert das. Und deswegen soll eine junge Erwachsene in den Knast? Und weil sie sich nicht einfach ruhig hat in den nächsten Polizeiwagen schleppen lassen? Das ist doch lächerlich.
zum Beitrag18.02.2019 , 11:41 Uhr
Superguter Artikel!
zum Beitrag04.02.2019 , 22:10 Uhr
Zum kotzen. Frauen werden so weiterhin entmündigt. Wenn Männer schwanger würden, dann würde in diesem Scheißpatriarchat nicht darüber diskutiert, wer dafür "werben" darf, Abbrüche durchzuführen oder ob Männer dann zu irgendwelchen Stellen latschen müssten, um so einen Abbruch durchführen lassen zu dürfen. Aber die Betroffenen sind ja nur wir Frauen und wir sollen uns jetzt gefälligst noch über den tollen Kompromiss freuen, der ein Frauenbild aus der NS-Zeit perpetuiert. Danke auch an meine tolle Partei an dieser Stelle, super gemacht.
zum Beitrag29.01.2019 , 12:07 Uhr
Für mich war es das und ist es das, ein guter Grund. Für andere mag es anders sein. Letztlich muss das jedes Paar selbst entscheiden, was Ehe bedeutet oder auch nicht. Ehe generell auf "Scheinehe" zu reduzieren, halte ich für nicht richtig, weil man hier nicht generalisieren kann. Denn schließlich kann ich nur wissen, was in meinem eigenen Herz und Kopf passiert.
zum Beitrag29.01.2019 , 09:53 Uhr
Man kann aber auch heiraten, einfach, weil man sich liebt, ohne an (mögliche) Vergünstigungen zu denken. Einfach, um sich, den anderen und - wenn man gläubig ist - Gott zu zeigen: wir lieben uns und wollen dieses Leben zusammen verbringen. Dann ist Ehe ein Zeichen von Bindung, Hingabe und Engagement. Ein Symbol, so wie der Ring, den man am Finger trägt. Ist vielleicht nicht so links und hipp und auch nicht so konservativ und patriarchal, sondern einfach nur das, was es ist: eine Liebesbeziehung mit Höhen und Tiefen und bis zum letzten gemeinsamen Atemzug spannend ;-).
zum Beitrag25.01.2019 , 10:16 Uhr
Gute Sache, was in Hannover gemacht wird. Hoffentlich ziehen andere Verwaltungen nach!
zum Beitrag23.01.2019 , 17:15 Uhr
Ich finde es nicht ekelhaft. Die Frau kann sich beim Polizisten melden oder es lassen. So what? Das ist doch was anderes als Sexismus von Polizeibeamten.
zum Beitrag16.01.2019 , 11:57 Uhr
Danke, da sind ganz viele Gedanken, die auch mir durch den Kopf schossen auf den Punkt gebracht!
zum Beitrag26.12.2018 , 12:08 Uhr
Und wer hilft dem Mann jetzt? Warum gibt es keinen Vormund; im Text wird ja mehr als deutlich, dass "Edwin" nicht gut auf sich selbst aufpassen kann? Hat die TZ jetzt nen netten Weihnachtsartikel auf dem Buckel des alten Mannes geschrieben und nun kann er wieder in der Versenkung verschwinden? Wenn ich so etwas lese, dann weiß ich, dass ich keine gute Journalistin geworden wäre, weil in mir alles schreit, dass ich alles getan hätte, damit "Edwin" Hilfe bekommt, anstatt nur über sein Elend zu schreiben.
zum Beitrag17.12.2018 , 12:47 Uhr
Das bezog sich auf die Kommentare von Badberlin und Lichte.
zum Beitrag17.12.2018 , 12:45 Uhr
Hallo, das kenne ich von der Waldorfschule meines Sohnes so nicht. Zwar möchte ich auch nicht behaupten, dass die Ratio Kinder mit/ ohne Migrationshintergrund der Ratio in der Gesellschaft entspricht, aber alleine in der Klasse meines Sohnes gibt es ein paar Kinder, deren Eltern aus Polen, und aus den USA stammen. An der Schule gibt es zudem eine Fachkraft, die sich um die Einbindung von Flüchtlingskinder kümmert. Dass die Kosten dazu führen, dass sich viele eben für eine Regelschule entscheiden geht meiner Meinung nach auch mit einem gewissen Maß an Unwissenheit einher - ich kenne schon aus der Waldi-Generation meines Bruders viele Familien, die finanziell nicht gut aufgestellt waren, mehrere Kinder hatten und sich für Waldorf entschieden haben. Gemeinsam mit der Schule wurden dann Mittel und Wege gefunden, dass das Kind/ die Kinder die Schule besuchen konnten. Ich denke eher, dass viele Eltern vor Waldorf zurückschrecken und gleich denken "Privatschule - kann ich mir eh nicht leisten" oder aber ziemlich verquere Vorstellungen von Waldorf haben (auch an Waldorfschulen kochen sie Steiner nur mit Wasser und die Lehrer*innen, die ich kennenlernen durfte, wissen Steiner und seine Ansätze durchaus im geschichtlich-kulturellen Kontext seiner Zeit einzuordnen, ohne ihn zu überhöhen oder nicht auch kritisch zu sehen). Zudem wissen viele Menschen - gerade mit Migrationshintergrund - gar nicht, dass es Waldorfschulen gibt. Abschließend erhält man auch ganz gerne ein Bashing, wenn man zu Waldorf steht - dem möchten sich auch nicht alle Eltern stellen. Das wird ja auch hier in den Kommentaren deutlich, dass man ein dickes Fell haben sollte, wenn man zu Waldorf-Pädagogik steht ;-).
zum Beitrag09.12.2018 , 15:04 Uhr
Meiner obigen Antwort, die Sie anscheinend entweder nicht gelesen oder verstanden haben, kann ich nichts mehr hinzufügen. Deswegen noch einmal: aus islamwissenschaftlicher Sicht kann man dasKopftuch weder auf Frauenunterdrückung, Sexualisierung oder extremistische Weltbilder reduzieren. Selbstverständlich können Sie und andere nun noch dreißigmal schreiben "doch" oder "aber" - dies ändert jedoch nichts an der Vielfältigkeit der Motive für das Tragen von Kopftüchern sowie den geschichtlichen und zeitgenössischen Entwicklungen, die dazu geführt haben/ führen. Dementsprechend ist aus meiner Sicht die Diskussion an diesem Punkt zu einem Stillstand gekommen. Wenn Sie und andere Kommentator*innen auf einer wissenschaftlich nicht fundierten und fundierbaren Sicht auf das Kopftuch und was es für seine Trägerinnen bedeutet, beharren, dann ist dies in unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft selbstverständlich möglich und ich wünsche Ihnen damit viel Freude.
zum Beitrag09.12.2018 , 11:50 Uhr
Aus islamwissenschaftlicher Sicht kann ich Ihrer Deutung des Kopftuchs so nicht zustimmen. Sie vereinseitigen hier etwas, das so eindeutig nicht ist. Das Kopftuch ist keinesfalls ein reines Mittel der Frauenunterdrückung und Sexualisierung von Minderjährigen. Ich möchte dies an dieser Stelle nicht weiter ausführen, da es dazu wirklich ausreichend Literatur gibt, nicht nur strikt wissenschaftlicher, sondern auch für die Laiin/ den Laien nachvollziehbarer Natur. Ich empfehle, sich diesbezüglich erst fundiert fortzubilden, bevor so alpgemeingültige Äußerungen, die nicht haltbar sind, getroffen werden. Denn auf diesem "Ich habe aber die Vorstellung, dass..." und "So wird es aber allgemein gesehen..." Niveau eine Diskussion zu führen ist wenig fruchtbar.
zum Beitrag08.12.2018 , 22:08 Uhr
Anscheinend war ich nicht deutlich genug: 1. Ich betone noch einmal, dass es mir an dieser Stelle um religiöse Bekenntnisse geht, die sich IM Rahmen des GG bewegen. Über alle anderen spreche ich nicht, mit allen anderen hatte ich persönlich auch noch nicht zu tun. 2. Teil eines religiösen Bekenntnisses kann ein bestimmter Kleidungsstil sein. Z.B. die Kippa im Judentum, z.B. ein Kopftuch, z.B. der Schleier einer Nonne. Solange eine Person sich auch mit dieser äußerlichen Darstellung ihres religiösen Bekenntnisses im Rahmen des GG bewegt und keine dem GG und unserer Grundordnung entgegengesetzte Einstellung vertritt, sehe ich keine Problematik. 3. Das Kopftuch steht ebensowenig wie die Kippa bzw. der Schleier der Nonne per se für eine das GG und die Demokratie ablehnende Haltung. 4. Selbstverständlich finde ich in Einzelfällen Frauen, die ein Kopftuch tragen und die das GG und die FDGU ablehnen. Dabei gibt es jedoch genauso Frauen, die kein Kopftuch tragen, ja Frauen, die weder "dem Islam" noch irgendeiner anderen Religion angehören und sowohl das GG wie auch die FDGU ablehnen (siehe z.B. Beate Zschäpe). 5. Dem kann dann logischerweise entnehmen, dass der hier beschworene Zusammenhang von Religiosität - Kopftuchtragen und Ablehnung der Demokratie nicht so kausal ist, wie ihn einige in diesem Forum gerne hätten. 6. In der gesamten Zeit, in dem ich mich mit Religion, Extremismus, Demokratie und Dialog auseinandergesetzt habe, zugespitzt auf "den Islam" (immerhin schon 22 Jahre), habe ich persönlich niemanden kennengelernt, die/ der Muslim*in war und sich mir gegenüber geäußert hätte, hier in der BRD die Demokratie oder das GG abzulehnen. 7. Dass es überall Fanatiker gibt, ist mir bekannt. Dafür bedarf es jedoch keiner Religion, auch wenn Religionen immer gerne dafür instrumentalisiert werden. Deswegen noch einmal: Ich spreche von religiösen Menschen, die NICHTS gegen das GG und die FDGU haben (und hoffe, es nun begreiflich gemacht zu haben).
zum Beitrag08.12.2018 , 18:18 Uhr
Deswegen habe ich auch von religiösen Haltungen und Anschauungen gesprochen, dies sich IM Rahmen des GG bewegen. Dass diese Haltungen aber eine Grundlage des politischen und sonstigen z.B. erzieherischen, Handelns sein dürfen, ist ja gerade in unserer auf dem GG beruhenden freiheitlich demokratischen Grundordnung NICHT ausgeschlossen. Man vgl. das C in CDU/ CSU bzw. die Einordnungen von Freien Trägern in bestimmte religiöse Zusammenhänge, die ihre Tätigkeiten im Erzieherischen/ der Beratungstätigkeit angehen. Zudem sehe ich nicht, dass im heutigen Deutschland gerade Religionen das freiheitliche Zusammenleben der Menschen bedrohen. Da kommen für mich ganz andere Assoziationen - z.B. Rassismus, Radikalisierung der gesellschaftlichen Mitte, Ausweitung des Kapitalismus, Konsumdenken auf Kosten aller anderen, Zerstörung von Umwelt und Ressourcen. Abschließend: Religionen sind nach meiner Erfahrung gerade kein Grund sich fremd zu bleiben, sondern eine Basis, sich auszutauschen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Interessanterweise erlebe ich bei religiösen Menschen, dass sie dazu auch bereit sind, wenn das Gegenüber sagt, es sei nicht religiös interessiert. Umgekehrt erlebe ich dies wenig. Da müssen sich religiöse Menschen eher - wie hier in der Kommentarleiste - anhören, dass sie dumm, antidemokratisch, eingeschränkt, bzw. beschränkt sind. Neugier und Bereitschaft, vermeintliche Fremdheit zu überwinden - Fehlanzeige! In all meiner Arbeit als Islamwissenschaftlerin habe ich dagegen von muslimischer Seite (oder jüdischer oder christlicher) selten erlebt, dass sich ein Mensch mir gegenüber feindlich, herablassend oder ähnliches verhalten hat. Vielmehr war immer der Ansatz: wo ist das Gemeinsame, wie können wir unsere gemeinsamen ethischen und moralischen Anschauungen nutzen, um unser Zusammenleben besser zu gestalten? Dafür war Religion dann eine Quelle.
zum Beitrag07.12.2018 , 18:39 Uhr
Das ist genau die Arroganz, die ich ansprechen möchte. Ich sehe in unserer so von Religion losgelösten Gesellschaft herzlich wenig Solidarität, Miteinander und Gemeinschaft. Religiosität ist hier bestimmt nicht das einzige Mittel, dem zu begegnen, aber eines. Deswegen Religionen, religiöse Praxen und Haltungen an sich zu verteufeln und als einer atheistischen Einstellung unterlegen anzusehen, ist ignorant. Warum es in einer säkularen Gesellschaft, die laut GG für die Gewährleistung religiöser Anschauung des/ der Einzelnen bei aller Säkularität einsteht, überhaupt eine Diskussion über religiöse Einstellungen und Verhaltensweisen gibt, die sich im Rahmen des Bekenntnis zur demokratischen Ordnung laut GG bewegen, zeugt weniger vom Einstehen für Demokratie als von Paranoia und Vorurteilen.
zum Beitrag07.12.2018 , 17:53 Uhr
Ich finde, es gibt viel zu wenig religiöse Vielfalt. Immer das Getue von Atheisten, als ob Religion schlecht ist. Religion kann Grundlage für moralisches und am Mitmenschen orientiertes Handeln sein. Über alle religiösen Unterschiede hinweg. Das wäre für unsere Gesellschaft nur gut.
zum Beitrag30.11.2018 , 13:34 Uhr
Ein Mann, ein Wolf, Riesendebatte. Das ist einfach lächerlich, der Mann ist noch nicht mal gefressen worden. Gähn.
zum Beitrag14.11.2018 , 15:46 Uhr
Hallo, auf dieser Seite können Sie erfahren, dass Ihre Annahme so nicht stimmig ist - es wurden alle möglichen Menschen im Rahmen von Euthanasie umgebracht, die unter dem litten, was heute unter dem Begriff "psychische Störung" zusammengefasst wird: www.ns-euthanasie.de/index.php/opfer Zudem fällt das, was früher Geisteskrankheit genannt wurde ebenso wie Phobien in den Bereich der psychischen Störung, dementsprechend ist die Unterscheidung, die Sie implizieren wohl so nicht richtig. Hierzu auch die Klassifikation durch die WHO: www.dimdi.de/stati...uche/htmlamtl2016/ (Kapitel V).
zum Beitrag02.11.2018 , 20:13 Uhr
Super ;-)
zum Beitrag02.11.2018 , 19:07 Uhr
Komisch. War alles für mich nie ein Problem. Manchmal klappte es, manchmal nicht. Habe zwar erlebt, dass Männer vor mir Angst hatten wegen großer Klappe, gebildet, eigene Meinung etc; das hat die, die sich für mich interessierten dann aber auch irgendwie immer angezogen. Und den Rest, der aufs blonde Dummchen steht, den hätte ich vermutlich auch nicht gewollt.
zum Beitrag24.09.2018 , 12:45 Uhr
Hier werden banale Dinge geschrieben und als erkenntnistheoretische Highlights verkauft, obwohl sie einfach nur neue Klischees bedienen (die böse linke, abseits der Realität) und die wirklich wichtigen Dinge, gar nicht benannt. Z.B. wie wir mit Patriarchat und einhergehenden Strukturen generell umgehen, unabhängig davon, ob wir es mit Einwander*innen zu tun haben oder mit "Ansässigen". Da gibt es viele Gemeinsamkeiten, sowohl bei "Islamist*innen" wie bei Rechtsradikalen oder der "Neuen Rechten". Oder die Frage, wann sind wir eigentlich endlich Ansässige, ab der wievielten Generation? Wie lange werden wir noch einen Diskurs führen anhand dieser Dichotomie (wir vs. die vermeintlich Fremden), der absolut ausgrenzend und diskriminierend ist? Der genau das herstellt, was wir jetzt erleben, dass sich radikalisieren? Ich finde den Artikel enttäuschend. Und im Gegensatz zu Hr. Mansour glaube ich, dass es ziemlich eindeutige Kategorien von richtig und falsch, gut und böse gibt, zulässig und nicht-zulässig für das Agieren in unserer Gesellschaft und den Umgang mit Extremismus. Da bietet unser Grundgesetz eine gute Basis. Oder der Kantsche Imperativ. Eine offene Streitkultur beinhaltet eine Ethik und Moral, auf deren Basis ich argumentiere und dialogisiere und nicht einfach das weichgespülte, angepasste Mäntelchen des angeblichen Mitnehmen einer angeblichen Mitte, als deren Fürsprecher sich Hr. Mansour zu empfinden scheint.
zum Beitrag24.06.2018 , 21:03 Uhr
Guter Artikel, der noch einmal die Unmenschlichkeit dessen, was Poltiker*innen aus dem konservativen und liberalen Umfeld, gerne implementieren möchten herausarbeitet. Flüchtlingsauffanglager in Libyen, geht es noch? Wofür steht bei CDU und CSU eigentlich das C?
zum Beitrag14.06.2018 , 14:51 Uhr
Das Problem ist doch nur, egal wie man es dreht und wendet, man wird in einer Arbeitssituation für Effizienz bezahlt. Wenn man nun beim Job Haushalt und Kinder anfängt zu bezahlen, dann
1. müsste man doch alle bezahlen, die im Haushalt etwas tun, sprich auch diejenigen, die nach dem acht-Stunden-Job dann den Haushalt schmeißen. Müssten die dann mehr bekommen, quasi Überstunden gezahlt?
2. Und wie misst man die Effizienz der Hausfrau? Also wenn man davon ausgeht, das viele Familien das am Wochenende nebenbei erledigen, dann müsste man ja davon ausgehen, dass Hausfrau kein full-time-job ist, sondern eher etwas zwischen 1/3 bis Halbtag. Dann könnte das auch nur so bezahlt werden.
3. Wenn die Hausfrau nur 1/3 bis Halbtags bezahlt wird, dann dräut am Horizont doch wieder die Altersarmut.
4. Umgekehrt würden mein Mann und ich dann richtig viel Geld bekommen, sprich Vollzeitjob und Haushaltsjob, das wäre nicht zu verachten. Nur: wer bezahlt das dann? Wir uns gegenseitig? Uns Vater Staat? Wer weiß? Fragen über Fragen...
zum Beitrag11.06.2018 , 16:43 Uhr
Quelle? Wo ist das nachgewiesen, dass Gewalt gegen Frauen überproportional seit 2015 zugenommen hat? Das männliche Flüchtlinge oder aber das männliche Migranten aus muslimischen Kontexten (zweierlei Paar Schuh) überproportional hoch als Täter vertreten sind? Ohne Quelle, sprich Statistik die hier valide Zusammenhänge aufweist ist das nur Gerede, das eindeutig hetzerisch ist.
zum Beitrag10.06.2018 , 14:23 Uhr
Vollkommen einverstanden! Guter Artikel, der einmal das Wichtigste in den Vordergrund stellt: der Tod einer jungen Frau und all der anderen, die ebenfalls durch (sexualisierte) Gewalt gegen Frauen zu Tode kamen. Durch Männer, von denen die meisten hier aus unsere Kultur kommen und Beweis, dass Gewalt gegen Frauen nicht erst Thema seit 2015 oder ausschließlich in Migrantencommunities muslimischer Prägung in der BRD ist.
zum Beitrag09.06.2018 , 17:02 Uhr
"Okay das Ziel kann man haben aber das muss doch irgendwie auch rechtfertigbar sein."
Die Rechtfertigung liegt doch darin, dass kein Gesellschaftssystem als gerecht und demokratisch beschrieben werden kann, dass diejenigen bevorzugt, die durch Zufall mit einem Penis geboren wurden, während diejenigen, die dies nicht wurden, sich tatsächlich rechtfertigen müssen, dass sie für ihre (gleichen, nicht größere!) Rechte eintreten.
Damit sind wir dann nur im reinem 70er Jahre Feminismus der LGBT noch vernachlässigt.
Eine andere Rechtfertigung liegt vielleicht in den Verflechtungen von Patriarchat - Kapitalismus - Ausbeutung (menschlich, ökologisch) - Übergriffe gegen Frauen - Übergriffe gegen Minderheiten - Rassismus. Tatsächlich scheint es einen Zusammenhang zwischen dem Patriarchat und den anderen wirtschaftlichen/ gesellschaftlichen Verhaltensweisen zu geben.
Um es klar zu stellen möchte ich an dieser Stelle übrigens wiederholen, dass die Abschaffung des Patriarchat nicht ein Bashing von (hetero) Männern darstellt, in dem Sinne dass alle (hetero) Männer Vertreter des Patriarchats sein möchten oder gar, dass sie alle davon profitieren. Ganz im Gegenteil denke ich, dass das Patriarchat alle Menschen einschränkt, Männer also im Falle einer "Abschaffung" nicht die Verlierer sind.
Denn schließlich - bei allem, was sich z.B. bislang für Frauen oder LGBT getan hat - was hat ein heterosexueller Mann durch das Empowerment dieser Gruppen verloren?
zum Beitrag09.06.2018 , 09:13 Uhr
Die politische Haltung, die hinter der gendersensiblen Sprache steckt ist doch gerade die demokratische und alle einbeziehen wollende Haltung. Dementsprechend ist sie kein Widerspruch von Demokratie als Herrschaft des gesamten "Volkes", sondern vielmehr Teil ihrer aktiven Umsetzung. Es gibt Männer und Frauen. Es gibt Menschen, die sich weder als das eine, noch das andere, als etwas dazwischen oder mit dem Geschlecht, mit dem sie nicht geboren, den sie sich jedoch zugehörig fühlen, angesprochen werden möchten. Wenn man Demokratie ernst nimmt, dann sollen alle mitwirken. Wenn alle mitwirken sollen, muss ich alle ansprechen. Damit jeder auch die Chance auf Mitwirkung in der Gesellschaft hat. Dementsprechend liegt bei der gendersensiblen Sprache doch gerade kein Missbrauch von Macht vor, der andere ausschließt und Demokratie unterhöhlt, sondern eher ein Einsatz von Macht, der demokratische Strukturen etabliert/ stärkt.
Patriarchat: „'Patriarchat’ bedeutet wörtlich die Herrschaft von Vätern. Aber heute geht männliche Dominanz über die 'Herrschaft der Väter' hinaus und schließt die Herrschaft von Ehemännern, von männlichen Vorgesetzten, von leitenden Männern in den meisten gesellschaftlichen Institutionen in Politik und Wirtschaft mit ein […].“ Maria Mies. Es gibt auch was nettes von Adorno, aber dafür reicht hier der Platz nicht...
zum Beitrag08.06.2018 , 21:45 Uhr
Was bedeutet verunstalten? Wer entscheidet, was Verunstaltung ist? Sprache ändert sich immer, ist jede Änderung seit Goethe und Schiller Verunstaltung? Oder ist es nicht wie bei allem menschlichen Handeln, ein Prozess des Wandels und des Aushandelns?
zum Beitrag08.06.2018 , 21:43 Uhr
Wenn es um eine konkrete Person geht , dann sehe ich nicht, dass diese neutral benannt werden muss. Gendersensible Sprache wird dann benutzt, wenn eine größere Gruppe, die sich aus Menschen unterschiedlichen Geschlechts zusammensetzt, genutzt wird. Dementsprechend greift Ihr Einwand aus meiner Sicht nicht.
zum Beitrag08.06.2018 , 21:40 Uhr
Ich würde immer sagen, dass das Patriarchat auch etwas ist, von dem Männer befreit werden sollten, da ich nicht sehe, dass es irgendjemanden wirklich glücklich macht. Dementsprechend, ja, es würde aus meiner Sicht nur Gewinner geben. Das, was aus Ihrer Sicht vielleicht nicht schlecht für Männer erscheint, ist in meiner Sicht auch für diese schlecht.
zum Beitrag08.06.2018 , 17:17 Uhr
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht, gerade hier in den Kommentaren. 1. Kann man zwischen Geschriebenem und Gesprochenem unterscheiden. 2. Kann man eine einheitliche Regelung für das Schreiben finden. 3. Gibt es schon jede Menge Handreichungen, wie man geschlechtersensibel schreiben kann. 4. Bei allen Möglichkeiten in Schriftform stört aus meiner Sich gar nichts den Lesefluss - weder die LehrerInnen noch die Lehrer*innen noch die "Lehrerinnen und Lehrer" noch die LehrX. 5. Beim Sprechen kann man einfach versuchen zumindest "Lehrerin und Lehre zu sagen" oder man sagt einfach Lehrkräfte, gut ist. Das beinhaltet im ersteren Fall zwar nicht sämtliche Geschlechter, wäre aber schon ein Anfang. 6. Dass sich so viele auf diese lapidare - und aus meiner Sicht berechtigte - Forderung stürzen, auch das Patriarchat und dessen Herrschaftswirkung im Sprachgebrauch zurückzudrängen, dass sagt mehr über diejenigen aus, dies sich so vehement darüber ärgern, als über diejenigen, die versuchen eine inklusive, gleichberechtigte Gesellschaft zu schaffen, eben auch im Sprachgebrauch. 7. Sprache wirkt - sie ist ein Herrschaftsinstrument, ob bewusst oder unbewusst. Wenn Mädchen immer nur von Krankenschwester und Erzieherin hören und Jungs vom Arzt und Ingenieur, dann werden Geschlechterrollen sprachlich zementiert, die eigentlich schon überholt sind/ sein sollten. geschlechtersensible Sprache setzt hier an. Dass dann auch noch alle angesprochen werden können, die sich nicht/ nicht nur dem klassischen Männlein/ Weiblein zuordnen ist doch nur eine gute Sache. 8. Zum Abschluss - wer verliert denn eigentlich, wenn unsere Sprache sich wandelt? Niemand. Und wer gewinnt? Alle.
zum Beitrag05.06.2018 , 16:57 Uhr
Jedem/ Jeder von uns könnte es so ergehen. Aber das blenden wir lieber aus oder reden sogar von "Sozialschmarotzern".
Mich hat der Artikel tief berührt. einmal mehr frage ich mich, in was für einer Gesellschaft wir leben und warum keine Partei sich für die Rechte dieser Menschen einsetzt, noch nicht einmal meine eigene. Gar nicht, weil die Mitglieder an der Basis das nicht wollen, sondern weil es die gläserne Decke gibt, an der wir scheitern. Um einen wichtigen Posten zu bekommen muss man den Seeheimer nach dem Mund reden, ohne Posten kein wirklicher Einfluss. Und je eher es überregional wird, desto heftiger wird das Spiel. Diejenigen, die dann Entscheidungsträger*innen sind sind dann Leute wie Scholz und Nahles. Das die kein Interesse dran haben, das Hartz IV abgeschafft wird, ist klar. Was tun? Klar kann man als Einzelner auch Dinge bewegen - aber bei Hartz IV? Manchmal bin ich nur noch ratlos. Kann aber auch am Wetter liegen, wer weiß...
zum Beitrag05.06.2018 , 07:48 Uhr
Wer die Äußerungen eines AfD-Mitglieds in diesem Artikel liest und dann nicht sieht, was für Leute das sind dabei diejenigen, die sich dagegenstellen der Diffamierung und der Parolenskandiererei zeitigt, dessen Argumentation weißt schon ein paar Schwächen auf...
zum Beitrag04.06.2018 , 20:42 Uhr
Das sind solche Arschgeigen, das kann man gar nicht mehr in Worte fassen. Die gleichen Worte wie zur Zeit der NSDAP. Wie kann es sein, dass diese Partei nicht im Verfassungsschutzbericht kritisch begutachtet wird? Wie kann es sein, dass so getan wird, als ob nur "Linksextremisten" - wer weiß wer alles dazugehört im Verfassungsschutzbericht von Sachsen-Anhalt - sehen, was das für Menschen sind? Das sind NAZIS. Das hatten wir schon mal, das brauchen wir nicht nochmal. Das sind Patrioten? JedeR, der sich gegen diese braune Brühe stellt ist ein Patriot/ eine Patriotin, weil er/ sie hat aus unserer Geschichte gelernt. Die AfD und all die anderen Rechten die sollten abgeschoben werden, denn für die ist bei uns KEIN PLATZ!!!!
zum Beitrag04.06.2018 , 11:30 Uhr
Frauenbilder in Einwanderermilieus, deren Mitglieder selbst bzw. deren Vorfahren aus einem "islamischen" Land kamen und die mehr oder weniger stark "den Islam" praktizieren - ein weites Feld. Um sich mit dem Thema im weitesten Sinne auseinanderzusetzen empfehle ich:
- Leila Ahmed : Women and Gender in Islam
- Schereen el-Feki: Sex und die Zitadelle
-Sineb als Masrar: Muslim Girls
- Rita Breuer: Familienleben im Islam
- Ina Wunn et al: Islam, Frauen und Europa
- Ayse Uygun-Altunbas: Religiösen Sozialisation in muslimischen Familien
- Ahmet Toprak: Unsere Ehre ist uns heilig
- Thorsten G. Schneiders (Hrsg.): Islamverherrlichung (ins. Verhalten und Eigendarstellung von Muslimen in Deutschland)
- Julia Gerlach: Zwischen Pop und Dschihad.
- einfach alles von Fatima Mernissi (der Grand Dame zum Thema Gender und islamische Gesellschaften)
Diese Liste ist NICHT der Weisheit letzter Schluss, es gibt anderes, vielleicht auch besseres, was ich nicht kenne, nicht alle Bücher behandeln ausschließlich das Thema Frauenbild, nicht alle beziehen sich auf Muslime in Deutschland, nicht alle auf die gleichen Milieus, aber sie bieten verschiedene Perspektiven (z.T. nur in einzelnen Kapiteln und Absätzen) auf dieses große, große Thema.
Viel Spaß beim Lesen und weiter recherchieren!
zum Beitrag03.06.2018 , 16:36 Uhr
Hä? - habe Islamwissenschaft studiert, bin Islamwissenschaftlerin (so wie andere z.B. Anglisten, Romanisten, Diplom-Politologen). Das ist meine wissenschaftliche Qualifikation. Ihren Kommentar verstehe ich nicht.
zum Beitrag02.06.2018 , 16:10 Uhr
Hallo Frau Klöckner,
kümmern Sie sich mal um patriarchale Strukturen in CDU/ CSU. Da haben Sie genug zu tun und müssen nicht Ihre kruden Ansichten zum Thema "Frauenbild vom neu-zugewanderten und schon länger hier lebenden muslimischen Männern" vom Stapel lassen. Fast hätte ich gesagt, dass das Lesen einschlägiger Literatur zum Thema vielleicht erste Einblicke geben würde welche Einwanderermilieus in welchem Maße welche Frauenbilder vertreten, aber wenn man selbst ein Buch zum Thema schreiben muss, dann hat man dazu natürlich keine Zeit. Als Islamwissenschaftlerin kann ich Ihnen nur empfehlen, sich besser um die deutsche Landwirtschaft zu bemühen. Z.B. was gegen Pestizide und Bienensterben unternehmen. Da hat man genug zu tun und muss nicht à la AfD verbal auf Menschengruppen einschlagen und dabei noch versuchen, sich als Feministin zu stilisieren.
MfG
zum Beitrag30.05.2018 , 11:27 Uhr
Ich finde diese Debatte lächerlich. Es ging hier nicht darum, einen Farbigen darzustellen, sondern einen Schatten. Schatten sind dunkel bis schwarz. Und auch der Teufel wurde oft in der Vergangenheit als "schwarzer Mann" dargestellt. Dementsprechend ist das doch Getue von jemanden, der selbst auf Grund seiner/ ihrer Hautfarbe nicht betroffen ist und sich jetzt wichtig machen will. Der Intendant hat ja sogar - anscheinend im Voraus - gesagt, dass das Thema mit den Beteiligten Schauspielern diskutiert wurde und weißt das Publikum extra darauf hin, dass hier kein Black-Facing intendiert ist. Was kann man noch mehr tun? Wenn demnächst ein Schauspieler*innen/ Sänger*innen etc. mit rot angemalten Gesichtern auf der Bühne stehen, gibt es dann den Aufschrei des Rassismus gegen die Native Americans?
zum Beitrag25.05.2018 , 10:04 Uhr
OK, meinen Text nicht verstanden - nein ich lasse das Baby nicht in der Kacke liegen. Wie habe ich so schön geschrieben "...ich warte kurz ab und mache das dann." Frage beantwortet?
zum Beitrag24.05.2018 , 15:35 Uhr
Was die Frau in dem Video sagt hört sich total vernünftig und auch gar nicht ungewöhnlich an. Ich erkläre dem Baby was ich tue und sage noch "Ist das für Dich ok?" lächle es an, warte kurz und mache das dann. Natürlich bekomme ich - wie sie selbst gesagt hat - nicht die Antwort "Klar Mami/ Papi, supercoole Sache". Vielleicht habe ich auch mal gar keinen Bock das zu sagen, weil das Baby hat seit gefühlten drei Stunden geschrien und ich bin gerade mit meinen Nerven am Ende und denke mir nur noch: "Ok, Windel wechseln, Kind ins Bett und dann erst mal nen Kaffee für mich und durchatmen". Aber darum geht es ja nicht, dass mir das Zugewandte, Kommunizierende mal nicht gelingt, sondern dass ich versuche eine grundsätzliche Haltung zu entwickeln, dass mein Baby mit mir kommuniziert und sich freut, wenn ich das auch mit ihm mache. Bei allen Fehlern, allem Stress und aller Zeit, wo uns Eltern das nicht so gut gelingt. Mir war das ab einem bestimmten Zeitpunkt z.B. wichtig meinem Sohn zu vermitteln, dass es Körperteile bei ihm (und mir gibt), die privat sind, wo man entscheiden kann, ob man die angefasst haben möchte. Das war natürlich nicht beim eincremen des wunden Popos mit sechs Monaten Thema, aber als mein Sohne ungefähr anderthalb, zwei Jahre alt war und er das Konzept - das sind Körperteile, die darf nicht jeder einfach so anfassen - gut verstehen konnte. Ihm hat das gut getan, habe ich den Eindruck, dass er formulieren kann "Das gehört zu mir und wenn das jemand anfassen möchte, dann muss die Person erst einmal fragen." Und genauso die Erkenntnis, dass man nicht einfach Intimbereiche anderer Personen anfasst. Lange Rede kurzer Sinn, ich glaube, dass hier viel Lärm um nichts gemacht wird, wo ein guter Ansatz einfach falsch verstanden wird (weil das einige eben auch gerne falsch verstehen wollen). Allerdings finde ich ebenfalls, dass der letzte Absatz argumentativ einen Kurzschluss enthält.
zum Beitrag23.05.2018 , 14:14 Uhr
Das Bild ist deplatziert. Was hat ein angeblicher "Hamas Rekrut" mit der Ablehnung eines Festivals durch BDS zu tun? Wollte der da auftreten? Sind alle BDS-ler*innen bei der Hamas ? Oder für die Hamas? Zweifeln sie alle am Existenzrecht Israels? Kommt Leute, solche Polemik habt ihr doch als TAZ nicht nötig, das hat ja schon AfD Niveau. Man mag BDS kritisieren, aber mit Fakten!
zum Beitrag23.05.2018 , 14:02 Uhr
Super Kommentar!!!
zum Beitrag16.05.2018 , 14:07 Uhr
Soso, ist aber nett, dass man nicht schreiben muss "die sogenannte Vertreibung der Palästinenser", weil das nur die Sicht der Palästinenser ist, dass sie aus ihren Häusern vertrieben wurden. Oder das "sogenannte Unglück der Palästinenser, dass sie vertreiben wurden", weil eigentlich war das für die Leute auch gar kein Unglück, keine Katastrophe, ihre Häuser und Lebensgrundlagen zu verlieren. Wenn man Sie aus Ihrem Haus vertreibt wäre, müsste die Presse dann so berichten: das sogenannte "Unglück" von Nicky Arnstein, ihr/sein Haus und Heimatort verlassen zu müssen, seine Heimat und Lebensgrundlage zu verlieren und mit ihrer/seiner Familie die nächsten vier Generationen in einer Zeltstadt in Holland zu leben, abhängig von Hilfsorganisationen und Zuwendungen messergestellter Verwandter im Ausland. Alles andere wäre dann wohl tendenziell und würde nicht dem journalistischen Ethos entsprechen.
zum Beitrag15.05.2018 , 16:01 Uhr
Wieso "so genannt"? Für die Palästinenser ist das der Begriff, den sie für ihre Vertreibung und alles, was im Zuge dieser passiert ist nutzen. Warum sollte man das in Anführungszeichen setzen?
zum Beitrag15.05.2018 , 11:44 Uhr
Man könnte ja erstmal fragen, warum sie das gemacht haben. Bevor man sie gleich aus irgendwelchen Mannschaften werfen möchte. Erdogan toll zu finden, finde ich peinlich, aber gut, da verhalten sich ja viele Leute peinlich. Trotzdem können die ja auch unsere "westlichen, demokratische Werteordnung" gut finden. Nut weil das aus meiner Sicht nicht zusammenpasst heißt das ja nicht, dass andere nicht eine höhere Widerspruchstoleranz haben.
zum Beitrag15.05.2018 , 11:36 Uhr
Wie furchtbar für alle Menschen, die in der Region leben, seien sie Israelis oder Palästinenser, seien sie muslimisch, jüdisch, christlich, Druzen, Bahais oder Atheisten. Ich schätze Israel als Land so sehr und ebenso Palästina, die israelische wie die palästinensische Kultur. Mitte der 90er gab es die Hoffnung auf Frieden, weil zwei Männer - die bestimmt selbst in genug Schreckliches verwickelt waren - über ihren eigenen Schatten gesprungen sind. Wo ist diese Hoffnung geblieben? Warum scheinen immer die Idioten zu gewinnen, die Hardliner auf allen Seiten? Merken die Menschen nicht, wie sie benutzt werden, um die Machtinteressen von "Eliten" auf israelischer und palästinensischer Seite voranzutreiben oder zu schützen? Dabei sollte es doch um sie gehen, um ihr friedliches Zusammenleben in dieser wunderschönen, geteilten, zerrissenen Region, die Israel und Palästina heißt...
zum Beitrag03.05.2018 , 13:08 Uhr
Phantastischer Kommentar!
zum Beitrag30.04.2018 , 23:39 Uhr
"Ja, ich würde gerne arbeiten, aber eben auch Zeit haben, um Mutter zu sein. Die Freiheit nehme ich mir. Das sollte die Gesellschaft auch würdigen. Aber da ist der Arbeitsmarkt nicht flexibel genug."
Die Aussage finde ich ganz seltsam - vielleicht verstehe ich das falsch und Fr. Schlensorg arbeitete wirklich in einer Sparte, wo man Beruf und Familie gar nicht unter einen Hut bringen kann, gerade wenn man alleinerziehend ist.
Aber bei aller berechtigten Kritik an Hartz IV und dem Arbeitsmarkt, der Familien/ Alleinerziehende nicht begünstigt - was wäre, wenn wir uns alle "die Freiheit" nehmen würden, Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen, weil die Gesellschaft gefälligst unseren Ansatz zu leben "zu würdigen" hat?
Wie gesagt, vielleicht ist es nur unglücklich formuliert und ich sehe hier mehr, als gemeint ist. Aber als Mutter eines fünfjährigen Kinds, die bis zu zwei Wochen vor und bereits schon wieder vier Wochen nach der Geburt gearbeitet hat (weil ich das auch so wollte und konnte), stößt mir der Satz irgendwie auf...
zum Beitrag27.04.2018 , 10:19 Uhr
Hallo,
hier spricht eine katholische Sikh. Ich akzeptiere diesen Mist nicht stillschweigend, sondern setze mich privat und in meiner politischen Arbeit feministisch ein - sprich für die Abschaffung von §218, 219, für die Diversität der Geschlechter und für die "Homo-Ehe". Verhütung ist selbstverständlich. Ich kenne übrigens niemanden aus meiner ziemlich umfassenden katholischen Familie (ich bin die einzige Konvertitin), der da großartig anderer Meinung ist. Vielleicht beim Thema Abtreibung, dass dort der bestehende gesetzliche Status Quo gehalten werden soll (was aber auch weite Teile ablehnen und da eher auf meiner Wellenlänge sind). Also von daher - doch es gibt Katholiken, die machen die Schnauze auf und vertreten liberale Werte!
zum Beitrag23.04.2018 , 12:04 Uhr
All diese netten Kommentare hätten doch schon von Göbbels, Streicher und Kumpanen kommen können. Nur das mit dem Sojacappucino nicht. Kleiner Tipp an die Rechten: nehmt ihn mit Mandelmilch, schmeckt leckerer...
zum Beitrag07.04.2018 , 20:29 Uhr
Danke für diesen Kommentar - lieber Anachronistisch, Sie schreiben mir aus der Seele!
zum Beitrag20.03.2018 , 07:32 Uhr
Mein Massstab wäre, im Rahmen eines Gesprächs abzuschätzen, ob jemand noch Argumenten zugänglich ist oder nicht. Wenn nach ein paar Minütlichen deutlich ist, da stehen Hr. Gauland und Fr. von Storch vor mir, dann kann Ichs mir halt schenken. Dann ist das Gespräch aus meiner Sicht gelaufen. Eventuell kommt mir da aber auch zu Gute, dass ich schon ein ein paar Jahren viel Konfliktgespräche moderiere und da für mich einfach ein Gefühl entwickelt habe, wo noch was geht und wo nicht. Meine persönliche, nicht übertragbare Sicht, die ich niemanden überstülpen möchte...
zum Beitrag20.03.2018 , 07:28 Uhr
Ulkig, ich finde immer wieder ganz tolle deutsche Gerichte - man muss sich nur die Mühe machen, den Ereignishorizont vieler Deutscher aus Erbsen- und Möhren-angedickt-aus dem Glas zu verlassen und findet sich - gerade im Süddeutschen - in einem Wunderland guter Küche. Wenn man kein Schweinefleisch ist, dann bleiben einem da natürlich Gerichte versperrt, aber das ist dann halt so, ich esse aus religiösen Gründen kein geschächtetes Fleisch, manchmal, wenn ich beim Lieblingstürken bin, dann finde ich auch schade, nicht alles essen zu können. Persische Küche ist aus meiner Sicht aber auch ganz phantastisch, aber ich fand die Esskultur - so wie im gesamten Nahen Osten - nicht so schön, oft wurde sehr schnell gegessen und sich super viel auf die Teller getan, was liegen blieb. Da finde ich den französischen Ansatz von mehreren Stunden am Tisch schon gelungener ;-). Und verschiedene Sülzen können hervorragend schmecken, im Kindergarten oder der Schulkantine würde ich sie jedoch nie servieren (und kann mir die grauenvollen Abarten dieser Köstlichkeit dort auch vorstellen...).
zum Beitrag19.03.2018 , 14:08 Uhr
Stimme dem Autor zu - Farbe bekennen hilft immer mehr, als vermeintlicher Dialog, der Rechte nicht überzeugt und ihnen noch Raum für ihre "Argumente" gibt. Klar gibt es Leute, die einfach zweifeln, sich in Richtung PEGIDa etc. bewegen, mit denen ist ein rationaler Austausch noch möglich. Aber mit denen, die einen Stand von einem rechten Verlag haben oder schon überzeugte Anhänger sind - vergiss es. Das ist wie mit Menschen in einer Sekte - diejenigen, die voll und ganz dazugehören wird man mit Argumenten nicht überzeugen. Da muss man klar signalisieren - ich habe nichts gegen Dich als Mensch, aber Deine Überzeugungen sind Unsinn, ich werde sie nicht diskutieren und Dir auch kein Podium geben!
zum Beitrag18.03.2018 , 10:06 Uhr
Ich finde die Schnecke widerlich. Ich würde mich bei der Busgesellschaft, die diese Werbung auf den Bussen zeigt, beschweren. Ein gesichtsloses weißes, glitschig wirkendes Wesen, auf zwei "Titten" reduziert als einzige wirkliche Merkmale. Mich schüttelt es. Wie kann man hier überhaupt noch diskutieren, ob es Sexismus ist? Muss man für einige der hier Diskutierenden erst einen Stempel draufmachen mit dem Schriftzug "Das ist unser Frauenbild - große Titten an der nackten Schnecke"?
zum Beitrag18.03.2018 , 09:49 Uhr
So viel kleinkarierte Unmenschlichkeit wie in Ihrem Kommentar macht mich fassungslos. Wer sich die Quelle durchliest und dann immer noch so etwas schreibt wie Sie, der muss seine Menschlichkeit in einem Aktenordner mit dreifachem Durchschlag verloren haben. Vermutlich bei der "Zentralen Abschiebebehörde".
zum Beitrag28.02.2018 , 21:25 Uhr
1. Unsachlichkeit-wo finden Sie die? Da ziehen Sie sich ja einen Schuh an, den ich Ihnen nicht hingestellt habe.
2. Es gibt jede Menge Notlagen, die Frauen dazu bringen abzutreiben, gehen Sie mal in eine entsprechende Beratungsstelle.
3. Ihre moralische Keule bleibt deplatziert, denn weder ich, noch die meisten Frauen, die abtreiben nehmen das auf die leichte Schulter. Eo bleibt da bei Ihnen die Sachlichkeit?
4. Jede Frau hat das Recht und die Pflicht für ihren Körper Verantwortung zu übernehmen, ohne das irgendjemand ihr hierüber Vorschriften machen darf.
5. Eine erwachsene Frau ist nicht auf den Inhalt ihrer Gebärmutter reduzierbar.
zum Beitrag28.02.2018 , 14:15 Uhr
"Bei allem Respekt, aber wie kommen denn Schwangerschaften in der Regel zustande, wenn nicht durch mangelhafte Verhütung ...?" Ja, das stimmt, aber nicht jede mangelhafte Verhütung ist von einem der beiden Partner oder beiden Partnern verschuldet. Es gibt keine 100%-ige Sicherheit. Von daher, ja, aus meiner Sicht steckt hinter der Argumentation und übrigens auch der ihren ein Frauenbild, das beleidigend ist, denn es impliziert Faulheit und Dummheit, bei ihrer Argumentation auch noch (bewusste oder zumindest in Kauf genommene) Nachlässigkeit. Das ist arrogant und herablassend.Eine Abtreibung als "Weg des geringsten Widerstands" zu beschreiben zielt übrigens auf ein ähnliches Bild von Frauen, die einfach so mal nebenbei abtreiben. Das erklären sie so zu einer Realität. Vielleicht ist die Realität aber in den meisten Fällen eben nicht die Schlampe, die zu desinteressiert ist zu verhüten und dann mal so eben aus Hedonismus abtreibt, sondern jemand, der diesen Schritt aus Not tut, ihn vielleicht sehr bewusst tut, ihn voller Scham und Zweifel tut und am Schluss dann mit den Schuldgefühlen leben muss. Um sich dann auch noch von ihnen sagen zu lassen, wie hedonistisch egoistisch sie ist.
Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.
Die Moderation
zum Beitrag28.02.2018 , 14:07 Uhr
Yep, gute Assoziation ;-). Kam mir auch!
zum Beitrag29.01.2018 , 14:21 Uhr
Super, genau das. Jedes Einzelne Stück!!!
zum Beitrag09.01.2018 , 17:11 Uhr
Ist eigentlich doch sehr schade, da gibt es zwei liberale Ansätze, aber die kommen nicht zusammen, weil es halt doch sehr menschelt. Echt schade, nur gemeinsam ist man stark. Aber vielleicht geht es einigen auch mehr ums Renommee als um den liberalen Islam in Deutschland?
zum Beitrag07.12.2017 , 15:09 Uhr
Aber sie kann doch Türme haben, die Burg? So wie bei Aladin von Disney, da hat die Burg/ das Schloss auch Türme. Und die sehen da so aus, wie viele sich Minarette vorstellen (die berühmten "Bleistiftminarette"). Aber das drollige an der Sache ist ja - es gibt nicht nur Türme, die können vielleicht orientalisierende Minarett-Fanatsien beflügeln, nein, es gibt auch Minarette, die sehen aus wie Türme. Z.B. diese: //shlonkombakazay.blogspot.de/samarra12.jpg. Oder aber dieses: https://de.wikipedia.org/wiki/Minarett#/media/File:Marokko0112.jpg. Ein einfacher Blick in Wikipedia und man erkennt: "Die Welt ist bunt" Sogar beim Minarett - und solchen turmartigen Bauten, die manche als Minarett glauben wahrnehmen zu müssen ;-).
zum Beitrag16.11.2017 , 15:48 Uhr
Ich finde die Vergleiche mit Spacey und Weinstein nicht passend.
Denn: Die beiden Mädchen fühlten sich nicht belästigt, sondern haben gezielt darauf hingewirkt, dass es Sex gibt (sich extra ins Zimmer eines Rockstars schummeln, wofür macht man das den sonst mit 15?!?).
Sie waren minderjährig, ja. Aber haben sie das gesagt? Haben sie das mitgeteilt: "Hey David, ich bin übrigens noch gar nicht volljährig." Stand es ihnen auf der Stirn geschrieben? Ja es gibt 20jährige, die sehen aus wie 12, es gibt 15jährige, die sehen aus wie 30. Und je nachdem, was sich Mr. Bowie gerade reingezogen hatte, hätte er sich vielleicht sowieso für Ziggy und die beiden für die Spiders of Mars gehalten.
Wenn es eine Vergewaltigung, ein Missbrauch gewesen wäre, ja sogar, wenn beide Mädchen gesagt hätten, dass sie minderjährig sind und der Akt trotzdem vollzogen worden wäre. Bei all diesen Sachverhalten hätte ich gesagt "Schweinerei".
Aber hier? Das ist doch Getue!
Ich halte mich für eine Feministin und finde #metoo gut. Aber wenn das zu solchem Unsinn führt, dann müssen wir uns nicht wundern, wenn bei jeder Debatte zu Gendergerechtigkeit und weniger Sexismus irgendwelche Idioten kommen und genau solche Artikel ausgraben, um uns und unsere Anliegen lächerlich zu machen!
In den wilden 70ern hätte ich mit 15 vermutlich auch mit Mr. Bowie geschlafen und es später - egal wie es gewesen wäre - als "toll" dargestellt.
Ich bin für die David-Bowie Straße!
zum Beitrag30.09.2017 , 22:10 Uhr
Naja, dann fühlen sich Ostdeutsche halt abgehängt, es hat ja auch niemand auf sie gewartet. Welcome to Western capitalism - das hätte nun aber auch schon ein paar Jährchen/ Jahrzehnte vorher ankommen können. Ich weiß, dass das nicht schön ist und kann mir vorstellen, dass man sich ziemlich veräppelt fühlt, aber 27 Jahre nach der Wende ist das Kind doch schon ziemlich lange in den Brunnen gefallen - oder?!?! Da hilft keine AfD und kein Gejammer und ja, mir persönlich sind die meisten syrischen Flüchtlinge, die ich kenne, sympathischer als rechtslastige Deutsche - ob aus Ost oder West - die ich nicht kenne und auch nicht kennen lernen möchte. Sorry, aber das ist die Wahrheit. Und natürlich erkenne ich Lebensleistungen an, egal ob in DDR oder BRD erbracht. Aber die Realität sieht eben so aus, dass sich das monetär nicht gleich niederschlägt und das hat sehr viel mit Kapitalismus zu tun. Ich möchte nur nicht für die Naivität derjenigen, die sich einmal vor 27 Jahren haben über den Tisch ziehen lassen und die deswegen heute die Demokratie im kapitalistischen Kontext lieber zu Gunsten einer rechten Ideologie aufgeben möchten, die politischen Folgen tragen. Systemkritik jeder Zeit, gerne von "Ossis" oder "Wessis" - völkischen, nationalistischen oder sonstwie eingefärbten Schwachsinn, nee, das brauche ich nicht. Wenn diese Leute sagen "das ist nicht mein Land", dann kann ich nur zustimmen: ja, das ist nicht euer Land und ehrlich gesagt will ich euch hier auch gar nicht.
zum Beitrag28.08.2017 , 17:25 Uhr
Genial. Gut einmal etwas positives zu lesen...
zum Beitrag15.08.2017 , 14:57 Uhr
Hallo,
1. die Anmerkung "soweit man hier von positiv sprechen kann" ist wohl schon ein deutlicher Hinweis darauf, dass es an der Geschichte nichts wirklich positives als gut zu findendes gibt.
2. Es geht nicht um "Hauptsache niemand sagte etwas schlechtes über Muslime", sondern nur darum, dass wenn in Medien darüber geschrieben wird, wie in patriarchalen Systemen mit Frauen/ Mädchen umgegangen wird und welche Wertigkeit sie haben, zumeist gerade die islamische Welt im Fokus steht. Als Islamwissenschaftlerin habe ich da manchmal satt, mir den Mund fusselig zu reden, dass weniger Religion an sich als Gesellschaftssystem (Patriarchat) hier Ursache ist. Dementsprechend ist dieser Artikel hier einmal ein anderes Beispiel, das den Blick weitet, über den in unserer Gesellschaft leider weit verbreiteten Kulturrassismus gegen den Islam hinaus.
Soweit als Erläuterung von meiner Seite, um Ihnen zu verdeutlichen was ich "gut" finde und aus welchem persönlichen Kontext der Kommentar von meiner Seite kam.
zum Beitrag14.08.2017 , 15:04 Uhr
Das ist so etwas von grauenhaft, das ich darüber nicht einmal nachdenken möchte! Mein Mann und ich wünschen uns so sehr ein zweites Kind, egal ob Mädchen oder Junge und in solchen Ländern verhüten sie nicht und treiben dann auch noch ab, weil es "nur" ein Mädchen ist. Wohlgemerkt nicht in einem muslimischen, sondern christlichen Land - die einzige Tatsache die ich positiv finde (soweit man hier von positiv sprechen kann), da zumindest dann nicht das allgemein Islambashing losgeht.
zum Beitrag08.06.2017 , 17:53 Uhr
Ich auch, wenn ich das alles lese!
zum Beitrag24.05.2017 , 14:45 Uhr
Leider gehört es aber für einen Staatsbürger in einer Demokratie dazu, sein Denken zu reflektieren. Ich möchte behaupten, dass das nicht nur in Sachsen ein Problem ist. Dazu gehört auch, autoritäres Denken zu reflektieren. Wie Sie zu Recht bemerken, haben das Teile der Alt-68er ja geschafft, denen das auch in Sachen Elternhaus nicht umbedingt in die Wiege gelegt war. Wer Demokratie möchte, muss sehen, dass sie nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten mit sich bringt. Dass ggf. 1989 ein naiveres Bild über Demokratie und Kapitalismus herrschte, das kann ich einigermaßen nachvollziehen, dass aber Menschen heute noch nicht verstanden haben, dass es kein Recht auf Glück und Reichtum gibt, sondern nur ein Recht auf die Möglichkeit hierzu durch eigene Anstrengung und dann im Umkehrschluss Menschen, die sie nicht einmal kennen für ihr eigenes Unglück verantwortlich machen, das verstehe ich beim besten Willen nicht. Übrigens egal ob in Ost, West, Süd oder Nord. Man mag dann sagen, andere Systeme als eine kapitalistische, demokratische Struktur sind besser. Aber dann lebt man hier im falschen Land.
zum Beitrag25.01.2017 , 13:47 Uhr
Der Artikel bringt es gut auf den Punkt - eine brüllende rechte Rotte, ein Politiker wie Höcke, anonyme Hassmails bei Facebook, da ist es leicht zu vergessen, dass uns (linken BürgerInnen) auch Menschen gegenüberstehen und es eine Wanderung auf dem berühmten Grat ist, die Fahne von linker Solidarität, Internationalismus und Demokratie hochzuhalten und gleichzeitig mein Gegenüber nicht als "den Feind" wahrzunehmen, sondern zu sehen, dass er/ sie verschiedene und oft widersprüchliche Seiten hat. Wie oft erlebt man, dass Menschen etwas gegen Flüchtlinge/ Muslime/ Schwule etc. haben und dann ganz anders im Alltag handeln? Damit möchte ich alles Rechte nicht verharmlosen (im Sinne "eigentlich sind die doch ganz nett"), wahrlich nicht!!! Aber Menschen sind widersprüchlich, tun seltsame Dinge... Wie nimmt man sie mit, wie holt man sie aus der "rechten Ecke" raus, wenn man sieht, dass so vieles falsch läuft, dass man oft auch mit seinen (linken) guten Ideen scheitert? Wie schafft man es auch selbst durchzuhalten, bei all den Mauern gegen die Mann rennt und gleichzeitig zu versuchen, die Menschen, die in die Irre Eggen zu bewegen? Vielleicht nur, indem man die Liebe zum Menschen in den Mittelpunkt seines Tuns stellt, indem man versucht, das rechte Maß in seinem Handeln zu wahren und damit sich unbeirrbar dem rechten Wahn entgegenstellt, ohne den Rechten als Mensch zu dämonisieren???...
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