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Einsatz in einer FlüchtlingsunterkunftPolizist erschießt Geflüchteten

In Stade tötet ein Polizeibeamter einen 19-Jährigen. Der Flüchtlingsrat kritisiert, dass die Beamten besser hätten vorbereitet sein müssen.

Nur im Notfall zu verwenden: die Polizeiwaffe Foto: dpa

Ein Polizeibeamter hat am Samstag in einer Flüchtlingsunterkunft in Stade-Bützfleth einen 19-jährigen Afghanen erschossen. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Stade die genauen Umstände. Dabei werde man „ein besonderes Augenmerk darauf richten, ob der Polizeibeamte in Notwehr gehandelt hat“. Die Beamten waren per Notruf wegen eines Streits zwischen zwei Personen gerufen worden.

Der Anrufer, so erklärt der Sprecher der Stader Staatsanwaltschaft, Kai Breas, habe gesagt, er habe Angst vor seinem Mitbewohner, dem späteren Opfer der Schüsse. Da der 19-Jährige bereits polizeibekannt war, seien zwei Streifenwagen gekommen. Vor Ort habe es zu diesem Zeitpunkt „keinen körperlichen Streit“ gegeben. Der 19-Jährige sei nicht ansprechbar gewesen. Die Beamten hätten zunächst Pfefferspray eingesetzt. Da dies keine Wirkung zeigte und der 19-Jährige die Polizisten mit einer Hantelstange aus Eisen attackiert habe, habe einer der Beamten auf ihn geschossen. Das Opfer starb trotz Notarzteinsatzes wenig später.

Laut Staatsanwaltschaft war der Mann nicht vorbestraft. Ein Verfahren wegen Nachstellung sei wegen Geringfügigkeit eingestellt worden. Auffällig sei er geworden, da er mit einem Messer bewaffnet durch die Stadt gelaufen sei und gegen einen LKW getreten habe. Weitere Angaben will Breas mit Verweis auf das laufende Verfahren, das vermutlich „mehrere Monate“ dauern werde, nicht machen. Zu Informationen, dass der Erschossene psychisch krank gewesen sei, will er sich nicht äußern.

Kritik am Vorgehen der Polizei

Dies hatte der Ortsbürgermeister von Stade-Bützfleth, Sönke Hartlef (CDU), gegenüber dem Stader Tageblatt geäußert. Der 19-Jährige sei „eine ganze Zeit neben der Spur“ gewesen. Zuletzt habe er sich aber unauffällig verhalten. Laut Stader Tageblatt war er wegen psychischer Probleme in stationärer Behandlung gewesen, sei aber medikamentös eingestellt wieder entlassen worden. Eine Ausbildung zum Tischler, die er an den Berufsbildenden Schulen in Stade begonnen hatte, habe er wegen psychischer Probleme abgebrochen.

Stades Bürgermeisterin Silvia Nieber (SPD) erklärte in einer Pressemitteilung, dass aus datenschutzrechtlichen Gründen „keine Auskünfte zur persönlichen Situation des Betroffenen gegeben“ würden. „Wir sind alle tief betroffen von den Geschehnissen am Wochenende.“ Die fünf weiteren Bewohner der Unterkunft würden intensiv betreut, um die schwierige Situation für sie zu erleichtern.

Wenn die Polizei vorab über die Problematik informiert war, kann es eigentlich nicht überraschend sein, dass der Mann nicht angemessen reagiert

Kai Weber, Flüchtlingsrat Niedersachsen

Inzwischen regt sich Kritik am Vorgehen der Polizei. „Wenn die Polizei vorab über die Pro­blematik informiert war, kann es eigentlich nicht überraschend sein, dass der Mann nicht angemessen reagiert“, sagt Kai Weber vom niedersächsischen Flüchtlingsrat. „Auf solche Reaktionen muss die Polizei gefasst sein.“ Auch der Bochumer Kriminologe Thomas Feltes, der zu Polizeigewalt forscht, hinterfragt das Vorgehen der Beamten. Ein Angriff mit einer Hantelstange sei „ganz klar kein Grund, zur Waffe zu greifen“, da man ihr ausweichen könne. Bereits die Tatsache, dass der 19-Jährige nicht auf den Einsatz des Pfeffersprays reagiert habe, sei ein klarer Hinweis, dass man eine Problemperson vor sich habe.

Dem Impuls der Beamten, ein Problem sofort lösen zu wollen, könne man nur durch kontinuierliches Training entgegenwirken. Dafür sei aber auch „eine politische Linie“ der Führungsebene, sich in solchen Situationen stärker zurückzuhalten, notwendig. Bei einem Einsatz wie in Stade sei es sinnvoll, abzuwarten, einen Psychologen einzuschalten und gegebenenfalls das Spezialeinsatzkommando, das Mittel habe, die Situation aufzulösen, ohne sich und andere zu gefährden.

Für Feltes ist der Umgang der Polizei mit psychisch Erkrankten ein drängendes Pro­blem. Die Zahl der in Deutschland von der Polizei Erschossenen schwankt von 2009 bis 2017 zwischen sechs und 13 pro Jahr – davon war die Hälfte psychisch krank. Feltes erwartet, dass sich das Pro­blem durch den Zuzug traumatisierter Flüchtlinge verschärfen wird, denn deren Versorgung sei unzureichend.

Das niedersächsische Innenministerium verweist auf diverse Fortbildungen. Der Umgang mit psychisch erkrankten Personen sei Bestandteil des Studiums an der Polizeiakademie Niedersachsen. Zudem gebe es eine – freiwillige – Fortbildung für DienststellenleiterInnen, es sei auch Thema bei zwei obligatorischen Fortbildungen von PolizeitrainerInnen. Erkundigt man sich beim Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen, ist die Antwort ambivalent: Das Fortbildungsangebot stoße bei vereinzelten Polizeidirektionen auf großes Interesse – in der Breite sehe man aber keine Notwendigkeit, sagt die therapeutische Leiterin des Netzwerks, Frauke Baller.

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124 Kommentare

 / 
  • Die deutsche Polizei sollte mal dringend darüber nachdenken, sich ein anderes Pfefferspray zuzulegen. Man fasst es nicht...

    • @Grandiot:

      Mehr Pfeffer?

  • Die Leserbriefe hier sind sehr interessant.



    Plattes Rotkäppchen und der Wolf denken.



    Polizei muss böse sein wie Wolf.



    Soll das die neue Intellektuallität der Linken sein?



    Man möge bedenken, dass jährlich auf 80 Mio. Bürger cir. 20 Todesschüsse durch Polizeibeamte kommen. Bitte Verhältnismäßigkeit bedenken.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @lulu schlawiner:

      Spät entdeckt, rufen Ihre Worte nach einem Deckelchen.

      Wer Andere der Plattheit bezichtigt, sollte mit Differenziertheit glänzen. Dass das bei Ihrem Programm nicht gehen kann, ist schon klar.

      Man möge vor allem bedenken, dass für den Getöteten die Quote ziemlich schnuppe ist.

      Verhältnismäßigkeit ist keine primär quantitative, sondern eine qualitative Frage. Wie auch die der A n g e m e s s e n h e i t.

      Vielleicht gibt es für Sie einen Platz bei der Polizei, Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit.Glückauf!

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Wie so oft fällt Ihnen die Denkweise aus der Perspektive der Metaebene schwer, Herr Leiberg.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @lulu schlawiner:

          Schön, dass Sie mir hier Wolfgang Leiberg zu erklären versuchen. Und wie sieht es mit Ihnen selbst aus?

          Auch zum Inhalt etwas beizutragen - außer Begriffedropping?

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Apropos „Begriffedropping“

            Was wissen Sie über den Polizisten, dass sie die Kritik an der ideologischen Einordnung der Vorgänge durch Foristen nicht als Plattitüden abtun? Posten Sie ihr „differenziertes“ Wissen!

          • @76530 (Profil gelöscht):

            "Begriffedropping" Und wieder ein neues Wort gelernt.

  • Ein Einsatz der Dienstwaffe kommt schlicht und ergreifend überhaupt erst dann in Betracht, wenn eine lebensbedrohliche Lage für den Polizeibeamten oder andere Personen vorliegt, die gar nicht anders aufgelöst werden kann.



    Ein Polizist, der erstmal drauflosschießt, wenn sich die Situation nicht gleich beruhig, handelt klar rechtswidrig, muss aber nach aller Erfahrung praktisch mit keinerlei Konsequenzen rechnen. In diesem Fall muss der Schütze allerdings damit klar kommen können, dass er einem anderen Menschen das Leben genommen hat.

  • Der Sprecher der Staatsanwaltschaft hatte diese Pressemeldung herausgegeben:

    www.presseportal.d...t/pm/59461/4351351

    Hier kann ich eher den Ablauf nachvollziehen.

    • @DJ Boemerang:

      Alle Darstellungen sind dort aus der Sicht der Polizei, die hier in keinem Fall neutral ist, sondern der bzw die mutmaßlichen Täter.



      Das Opfer kann ja nix mehr sagen, Aussagen von anderen Beteiligten sind bisher nicht veröffentlicht.



      Gerade auch in der Taz finden sich dutzende Berichte, dass insbesondere solche Angriffs-Darstellungen auf Polieibeamten nachweislich frei erfunden waren.



      Ich könnte aus eigener Erfahrung zwei weitere solcher angeblichen Angriffe, die von den Beamten kackfrech und dummdreist erlogen waren hinzufügen.

      • @Wagenbär:

        "Alle Darstellungen sind dort aus der Sicht der Polizei, die hier in keinem Fall neutral ist, sondern der bzw die mutmaßlichen Täter."

        Korrekt aber die Gegenseite ist genauso wenig neutral. Zitiert wird hier z.B. eine Interessensvertretung für Flüchtlinge und die waren im Gegensatz zu Vertretern der Polizei nichtmal vor Ort.

  • Das wissen Sie doch gar nicht, Sie sind damit im Vergleich ja leider kaum besser als ein Reichsbürger. Und ich meine, dass ich Sie schon versöhnlicher gelesen habe.

  • Für mich ist das eine Vertrauensfrage. Und ich kann sagen, dass ich einem Polizisten mit Waffe mehr vertraue als einem Zivilisten mit einer Eisenstange in der Hand. Zumal der Zivilist bereits polizeibekannt war und Dritte einen Notruf abgesetzt haben.

    Grundsätzlich ist es aber sehr, sehr bedauerlich, dass wir die Sehnsüchte der zu uns kommenden Schutzsuchenden nicht erfüllen können und sie, auch dadurch vielleicht, in physische und psychische Ausnahmezustände geraten.

  • 0G
    06455 (Profil gelöscht)

    Herr Leiberg und Andreas J.



    Ihre Kommentare zu meinem Beitrag sind völlig aus der Luft gegriffen und zeigen einen Charakter auf, vor dem mir graust.



    Nichts dergleichen, was Sie behaupten, geht aus meinem Kommentar hervor.

    Es ist Fakt, dass die Menschen ohne Bleibeperspektive hoffnungsloser und verzweifelter sind. Gerade sie müßten Hilfe bekommen, wenn sie denn geduldet werden.



    Nur das sollte mein Kommentar ausdrücken.

    Ich weise Ihre unglaublichen Unterstellungen hiermit aufs Schärfste zurück.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @06455 (Profil gelöscht):

      Offenbar haben Sie meine Erwiderung missverstanden.

      Grundsätzlich: wenn zwischen der angegebenen Absicht eines Schreibers (=Sender) und dem, was beim Empfänger ankommt, eine Kluft besteht, so kann es dafür zwei Gründe geben:

      erstens Unklarheiten in der Ausdrucksweise des Kommentars, zweitens ein Miss-Verstehen beim Leser. Vielleicht sogar beides zugleich.

      Näheres erläutern Ihnen die bekannten Kommunikationsmodelle.

      In meiner Erwiderung steckte keine willentliche Unterstellung. Aber weisen Sie zurück, was Sie glauben zurückweisen zu müssen. Tut bestimmt gut ...

      Ihre Aussagen ("Charakter") zu Personen, die Sie nicht kennen, sagen alles - über Sie. Mehr: n. n.

    • @06455 (Profil gelöscht):

      Ihr Beitrag war tatsächlich missverständlich- aber die beiden Antworten von Herrn Leiberg und Andreas J. sind ja bereits gelöscht.

      • 0G
        06455 (Profil gelöscht)
        @Kolyma:

        Ja, es kann sein, dass ich mich unglücklich ausgedrückt habe. Mein Versäumnis.



        Es müsste jedoch möglich sein, gerade hier, nachzufragen anstatt mir eine rechte Motivation zu unterstellen die Tötungen gutheisst.



        Dies hat mich sehr erstaunt. Das ist unfassbar.

  • Der Rechtsruck in D ist erschreckend, selbst bei TAZ-Leserkommentaren weitgehend völliges Verständnis für eine sehr wahrscheinlich deutliche Überreaktion der Polizei.

    Die Polizei ist genau dazu da, auch in schwierigen Situationen kühlen Kopf zu bewahren und den Angreifer mit verhältnismäßigen Mitteln zu stoppen, nicht um Rambo nachzueifern.

    Ich bin mir sicher, bei der Untersuchung wird nichts rauskommen, sprich wird unter den Teppich gekehrt werden.

    • @Hakan:

      Aus welchen Anhaltspunkten schließen Sie, dass in diesem konkreten Fall der Einsatz der Waffe nicht verhältnismäßig gewesen ist? Auf Basis welcher Tatsachen beruht Ihre Annahme, dass es sich um eine "deutliche Überreaktion" gehandelt hat?

      Darüber ist doch nichts bekannt.

    • @Hakan:

      Sehe ich auch so. Man kann schon die Hoffnung verlieren, wenn man in der Kommentarspalte einer linken Zeitung großteils rechte Meinungen vertreten sieht.

      • @Hampelstielz:

        Wenn Sie in der TAZ rechte Meinungen vertreten sehen, sollten Sie ihr politisches Koordinatensystem mal überprüfen. Man darf natürlich nicht davon ausgehen, dass da, wo man selber steht, die Mitte ist...

        • @Lockenkopf:

          Dass gerade du mich auf irgendetwas hinweisen willst, sehe ich eher als Bestätigung meiner Beobachtung. Man muss sich nur deine Kommentare durchlesen. Es ist hier aber vermutlich nicht gerne gesehen, wenn ich dir jetzt Zitate von dir hinschreibe. Fu weißt ja aber selbst am besten, was dir wichtig ist.

        • @Lockenkopf:

          Lesen hilft:" ..selbst bei TAZ-Leserkommentaren" hatte @"hakan" geschrieben.

    • @Hakan:

      "nicht um Rambo nachzueifern"

      Für Rambo wäre ein psychisch Gestörter mit Eisenstange sicher kein Problem gewesen. Anders sieht es bei einem möglicherweise schmächtigen Polizisten aus.

      Im Prinzip weiß man noch zu wenig um den Rechtsruck endgültig auszurufen.

  • Sorry, aber Herr Feltes hat vermutlich noch nie in einer solchen Situation gestanden und noch nie in Bruchteilen von Sekunden entscheiden müssen. Notwehr ist die Verteidigung, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff abzuwehren. Eine Hantelstange aus Eisen als Schlagwaffe kann zu tödlichen Verletzungen führen. Für mich ein klarer Fall!

  • Wir wissen nichts wirklich über den Fall. Jedenfalls gut, dass man in Deutschland überhaupt drüber redet und es nicht normal ist, dass Polizisten Leute wegballern.

  • Ich verstehe nichts vom Schießen, aber wäre es nicht möglich, in solchen Fällen auf die Beine zu schießen? Bei einem Schuss in den Oberschenkel würde der Angreifer doch auch die Eisenstange fallen lassen, wäre aber nicht tot.

    • @Kolyma:

      Zum Thema Schießen.

      Die Blauen lernen in ihrer Schießausbildung, das wenn eine Entfernung von 10 Metern unterschritten wird, das Prioritätsziel das Körperteil mit der größten Trefferfläche ist, also der Rumpf. Von der Schusswaffe ist solange gebrauch zu machen, bis die Notsituation durch einen Wirkungstreffer beendet ist.

      Schüsse ins Bein stoppen dann laut deren Definition den Angreifer nicht mehr effektiv und es wäre trotzdem möglich, dass die Polizisten angegriffen werden. Außerdem sind die Beine viel schwieriger zu treffen als der Torso, man hat nur 1 oder 2 Schuss, stehen noch Personen der in der Nähe, das ist mit den Informationen unmöglich adäquat zu beantworten.

      Das ist leider nicht wie im Film, man gibt einen Schuss ab und der Andere fällt einfach um. Auch ist ein Schuss ins Bein keineswegs ungefährlich.

      Für mich kenn ich die Zahlen,



      ich bin 189 cm groß und wiege etwa 87 Kilo und habe also ca. 6 Liter Blut. Bei einem Treffer in die Oberschenkelarterie verliere ich je nach Schwere zwischen 380 und 480 Milliliter Blut pro Minute. Ab dem Verlust von 40% besteht akute Lebensgefahr, man kann auch durch Schüsse ins Bein innerhalb von Minuten verblutet sein.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Sven Günther:

        Das leuchtet ja alles ein, was Sie da schreiben.

        Was ich jedoch nicht verstehe ist, warum es vier ausgebildeten Polizisten nicht gelingen kann, einen Mann zu überwältigen.

        So etwas sollte doch Bestandteil der Ausbildung sein.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Ich habe mich damals aufgrund meines Dienstes für die Unterschiede beim Waffengebrauch zwischen der BW und der Polizei interessiert.

          Ich bin kein Jurist oder Polizist und möchte daher keine juristische Wertung, können Sie mal Low fragen oder polizeitaktische Wertung abgegeben.

          Eine rein private Einschätzung.

          Sollte es bei der Polizei ähnlich wie bei der BW sein, ja es gibt Kurse in Selbstverteidigung und Einsatztraining. Das muss aber regelmäßig aufgefrischt und geübt werden, haben die genauso viele Zeiteinheiten und Trainer dafür wie die BW, machen die das nicht oft.

          In geschlossenen und beengten Räumen nimmt ein numerischer Vorteil rapide ab. Ihnen fehlt es einfach an Platz diesen zu nutzen, außerdem besteht immer die Gefahr sich gegenseitig zu behindern und zu verletzen. Sie kennen sich in der Regel nicht am Einsatzort aus, der Gegenüber in der Regel schon und Sie müssen auch eine fremde Person in einer Notsituation einpreisen, die schnelles Handeln erfordert.

          Fiktives Beispiel wobei meine Erfahrung bei der BW natürlich nicht mit der Polizei vergleichbar ist. Der Angreifer steht in einem Flur und hämmert gegen eine Tür. Sie können aufgrund der Raumgestaltung nicht alle nebeneinander gehen, also stehen nur 2 Personen in der ersten Reihe. Sie sprechen den Gegenüber an und er dreht sich um. Es sind etwa 10 Meter zwischen der Person und dem ersten Polizist. Die andere Person kommt langsam auf Sie zu. Sie sprechen den Gegenüber nochmal an, er geht weiter auf Sie zu. Aufgrund der Enge scheidet flankieren oder Angriff in den Rücken aus. Nun haben Sie 3 Optionen als Streifenpolizist, Pfefferspray, Einsatzstock und Dienstwaffe. Sie benutzen das Spray, keine Wirkung der Andere kommt weiter auf Sie zu. Hinter ihnen steht ja ein Kollege, Rückzug schwierig. Stock, ist auch Übungssache und in Räumen oft schwierig. Wenn der Andere Sie mit der Stange trifft, bei deren Nutzung er nicht behindert wir, bricht der Ihnen die Knochen oder den Schädel...

          Nahkampf=schlecht

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Sven Günther:

            Das liest sich ganz anschaulich und ich möchte dem Beamten ganz bestimmt keine Mordlust unterstellen.

            Ich nehme eher mal an, der wird seines Lebens auch nicht mehr richtig froh.

            Trotzdem meine ich, es müsste eine Technik oder Methode geben, die in solchen Situation einsetzbar wäre.

            Vielleicht weiß ja jemand, wie so etwas in anderen Ländern läuft.

            Vielleicht nicht die USA als Beispiel.

          • @Sven Günther:

            Du könntest glatt an der Geschichte zur Verteidigung des Polizisten, der einen Menschen umgebracht hat, mitarbeiten. Man wird ähnlich argumentieren und auf die Ausweglosigkeit der Situation verweisen.



            Eine Suche nach belastenden Umständen wird gar nicht erst vorgenommen. Im Falle eines Polizisten als mutmaßlichem Täter muss die Betrachtung einseitig und ausschließlich entlastend stattfinden.

            • @Hampelstielz:

              Die Frage war, "warum es vier ausgebildeten Polizisten nicht gelingen kann, einen Mann zu überwältigen."

              Das auch die Reaktion der Polizisten falsch oder auch eine Straftat war, ist logerscherweise ebenfalls möglich.

              Ubd ich geh ca. zu 20 Spielen meines Vereins, auch auswärts. Wie Polizeigewalt ohne entsprechende Aufklärung abläuft oder auf Anzeigen mit Gegenanzeigen wegen Widerstand reagiert wird, brauchst du mir nicht zu erklären.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          Wie Recht Sie haben.

          Die Fragen, über die hier gestritten wird, sind für mich mal wieder Nebenschauplätze. Natürlich werden Polizisten ausgebildet. Was es nutzt, sehen wir in solchen Fällen wie hier. Die Rechtssprechung ist im Regelfall auf Seiten ballernder Polizisten.

          Ein besonders krasser Fall ist datiert auf etwa 1973, die Anfangsphase der Baader-Meinhof-Hysterie. In Stuttgart wurde von einem besonders eifrigen Kommando der gänzlich Unbeteiligte Schotte Ian McLeod bei einer Razzia durch seine Wohnungstür erschossen. Er war - außer einer Unterhose - unbekleidet und unbewaffnet. Offizielle Lesart: 'putative Notwehr'. Meines Wissens damals in den juristischen Sprachgebrauch eingeführt.

          Ich (verwegener langhaariger Zausel) geriet 1977 (you remember?) mit meinem damaligen Mädel in einem alten BMW in der Nähe von Speyer in eine jener Spezial-Kontrollen. Mindestens zehn bis zu den Zähnen Bewaffnete, mit Knarren im Anschlag.

          Deutsche Gründlichkeit. Well known.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Den Cops aus den 70ern kann man vielleicht zugutehalten, dass sie sich in einem Krieg wähnten.

            Der ihnen ja erklärt worden war:

            "Das ist ein Problem, und wir sagen, natürlich, die Bullen sind Schweine, wir sagen, der Typ in der Uniform ist ein Schwein, das ist kein Mensch, und so haben wir uns mit ihm auseinanderzusetzen. Das heißt, wir haben nicht mit ihm zu reden, und es ist falsch überhaupt mit diesen Leuten zu reden, und natürlich kann geschossen werden. "

            Und wer hat's gedruckt? Höre, staune, gute Laune, der Spiegel:

            www.spiegel.de/spi...nt/d-44931157.html

            Und: Schauen Sie sich mal die Videos von Baaders und Meins Verhaftung an. Die Polizisten tragen ihre hässliche Straßenuniform und manche Bauarbeiterhelme.

            Kein Vergleich zu den Robocops von heute. Die natürlich machen können, was sie wollen und in aller Regel ungestraft davonkommen.

            Trotzdem verstehe ich nicht, dass diese vier das nicht schafften, was engagierten Bürgern schon öfter gelang.

            Alter BMW, hübsches Mädel, lange Haare. Sie hätte ich auch angehalten.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @88181 (Profil gelöscht):

              Nachdem anderenorts mal wieder der ICD 10 zugeschlagen hat, nehme ich dies als Kompliment der besonderen Art. Auch wenn mir klar ist, dass Sie mich am wenigsten um meiner selbst willen angehalten hätten.

              Gut vierzig Jahre später: äußere Schönheit ist nicht alles. ;-)

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          Weil sie nicht bereit sind die eigene Gesundheit zu gefährden wenn es eine einfachere Möglichkeit gibt. Das kann niemand von jemanden verlangen.



          Dazu weis man nicht ob die Person Nahkampferfahrung hat, sie könnte Krank sein und beißen, etc. Ich verstehe schon die fehlende Bereitschaft hier das eigene Leben zu riskieren.

    • @Kolyma:

      Wenn der womöglich in irgendeinem manischen Erregungszustand ist spürt der kaum Schmerzen und läßt da garnix fallen...

  • Wie viele derjenigen die hier kommentieren waren wohl bereits in einer Situation wo sie mit einer Waffe bedroht wurden? Statt reflexartig der Polizei irgendein Fehlverhalten vorzuwerfen sollten diejenigen sich mal ein Alternativszenario vorstellen. Hier mal ein aktuelles Beispiel: www.presseportal.d...t/pm/65850/4351491

    • @Links234:

      Ihr Link hat doch exakt gar nichts mit dem hier dargestellten Sachverhalt zu tun. In dem hier diskutierten Fall geht es doch vorrangig darum, ob diejenigen, die in unserem Staat das Gewaltmonopol haben und im Umgang mit agresssiven Tätern geschult sind, in dieser Situation nicht anders hätten reagieren können.



      Das Gewalt schlimm ist und es schlimme Gewalttaten gibt, ist glaube ich Konsens.

  • 0G
    06455 (Profil gelöscht)

    Ich möchte nicht in der Haut derer stecken, die in einer solchen Situation entscheiden müssen.



    Es ist nicht immer nur schwarz und weiss.



    In meine ehemaligen Heimatstadt wurden am Samstag 2 junge Männer Überdallen und einer mit einem Messer schwer verletzt.



    Zufällig anwesende Polizisten konnten den Täter fassen.



    Am nächsten Tag war er wieder frei und hat prompt am Sonntagabend den nächsten Menschen mit einem Messer verletzt.



    jetzt sitzt er in der JVA.



    Sprechen sie doch mal mit den Opfern dieser Attacke und demjenigen, der diesen Menschen wieder freiliess.



    Der Täter hatte auch keine Bleibeperspektive.

    Was soll mit den Menschen geschehen, die keine Bleibeperspektive haben? Es gibt viele davon.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Die einen erschießen einen Angreifer, auch wenn sie zu viert sind und bestens ausgerüstet und geschützt, die anderen stoppen einen mit einem Messer bewaffneten Angreifer mit Gartenstühlen:

    www.morgenpost.de/...-mit-Stuehlen.html

  • Dieser Vorfall ist sehr traurig. Ich denke an das Opfer und dessen Familie und Freunde - und auch an den Polizisten und hoffe, dass dieser nicht an diesem Vorfall zerbricht.

    Abgesehen davon find ich es immer wieder erstaunlich, dass die taz bei gewissen Themen nicht anders arbeitet als die BLÖD:



    - Man nehme einen Sachverhalt, der völlig ungeklärt ist.



    - Dann befrage man "Experten", die nicht vor Ort waren und - wie die Journalisten - keine Silbe mehr wissen als dass, was in der Presse (kurz-) mitteilung stand.



    - Dann noch ein kurzer Abstecher ins Thema "Umgang der Polizei mit psychisch Erkrankten" mit ein paar Statements, die einfach so im Raum stehen gelassen werden, die mich im Verständnis dieses so traurigen Vorfalls aber überhaupt nicht weiterbringen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Emmo:

      Tipp: lesen Sie nochmals Ihren vorletzten Absatz. Und danach mal kurz nachdenken: was ist der Unterschied zwischen einem

      * Experten

      und einem

      * Augen/ Ohrenzeugen?

      Richtige Antworten werden vielleicht prämiert.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Lieber Herr Leiberg,



        ich bezog mich auf die Experten Weber und Feltes - beide meiner Meinung nach weder Augen- noch Ohrenzeugen.



        Augen- und Ohrenzeugen waren ja nur die Beamten und evt. noch der Mitbewohner.



        Falls ich mich aber geirrt haben sollte, bitte ich um Entschuldigung.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Emmo:

          Ich setze mich nur mit ernstgemeinten Entschuldigungen auseinander. Alles Andere ist unnötiger Mumpitz.

          Falls Sie Schwierigkeiten mit eigenen Begriffsbestimmungen haben: üben.

          Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, Ihnen Ihren eigenen Text zu erklären.

          Außerdem lege ich mir jetzt eine Datei für Fantasie- und Fabelwesen an. Sie bekommen darin einen exponierten Platz.

          Gerne doch.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            OK, ich habe meinen Text nochmals gelesen und verstanden, was Sie meinten.



            Und - Schande über mich - Sie haben natürlich vollkomen recht (das ist übrigens eine ernst gemeinte Entschuldigung!).



            Meine Intention war, darauf hinzuweisen, dass man hier und an dieser Stelle auf die Statements der beiden genannten Experten hätte verzichten können, da sie in diesem speziellen Fall m.E. keinen Erkenntnisgewinn bringen. Ginge es allgemein um eine Analyse des Verhaltens der Polizei gegenüber Geflüchteten und/oder psychisch kranken Menschen, wäre es etwas anderes. Hierzu läse ich gerne eine vertiefte Analyse und z.B. längere Interviews mit den Experten. Aber in diesem speziellen Fall gilt: nichts Genaues weiss man nicht. und so sollten sich auch Journalisten und Experten mit Kritik und Schuldzuweisungen - in diesem speziellen Fall wohlgemerkt - zurückhalten.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Emmo:

              Gut, gut.

              Mir ging es hier lediglich um den Sachverhalt. Pädagogische Absichten (einer meiner erlernten Berufe) lagen mir fern.

              Dann ist die Angelegenheit hiermit für mich erledigt ... und ich kehre wieder zu meinem freundlichen Modus zurück. ;-)

    • @Emmo:

      BLÖD-sinnige und unzutreffende Gleichsetzung.

      • @Wagenbär:

        Warum?

        • @Emmo:

          Woher soll ich wissen, warum sie solch eine unzutreffende Gleichsetzung betreiben.

    • @Emmo:

      Perfekt zusammengefasst.

      • @rero:

        Emmo gut analysiert

  • 0G
    07552 (Profil gelöscht)

    Pfefferspray haette den Mann nicht ab/aufhalten koennen?



    Waere doch mal eine Ueberlegung wert, den Polizeibeamten einfach die Schusswaffen wegzunehmen.



    Da sie ja hauptsaechlich in Deutsch-Land untaetig sind, wo Schusswaffen verboten sind, duerften sie selbst aus meiner Sicht auch keine haben!



    Ps - auch Jaegern und Sportwaffenvereinen sollte man die Schusswaffen entziehen...

    Dieser Beitrag wurde teilweise gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich. Die Moderation.

    Gute Nacht.

    • @07552 (Profil gelöscht):

      Schusswaffen sind in Deutschland nicht verboten...es ist halt nur ein Waffenschein für das Tragen in der Öffentlichkeit vonnöten oder zumindest eine Waffenbesitzkarte bei Sportschützen.

    • @07552 (Profil gelöscht):

      Du hast das Prinzip von Demokratie und Staatsgewalt nicht verstanden. Lies mal "Leviathan" von Thomas Hobbes…

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Mzungu:

        Was das Verständnis angeht: es soll Menschen geben, die haben Hobbes gelesen.

        Und die verstehen dennoch nicht, dass zwischen dem Verständnis und der Zustimmung ein gewaltiger (kommt von GEWALT) Unterschied liegt.

        Wir wissen nicht, was Thomas Hobbes zu diesem Vorfall gesagt hätte. Ich bezweifle, dass ein derart gebildeter Mensch mit standig ovations reagiert hätte.

  • Der Artikel bietet wenig Informationen, aber viel Stimmungsmache gegen die Polizei.

    Das fängt mit der Überschrift und der Bezeichnung "Geflüchteter" an, die zum einen sachlich falsch ist und den Aggressor zudem zu einem Opfer macht, das er aber nicht ist.

    Der "Geflüchtete" war abgelehnter und ausreisepflichtiger Asylbewerber, es gab also objektiv keinen Fluchtgrund, weswegen auch "Geflüchteter" sachlich falsch ist.

    Mich ärgert auch, die unterschwellige Unterstellung, die Polizisten hätten hier falsch gehandelt. Es lag offenkundig eine Notwehrsituation vor und der Schusswaffeneinsatz war daher gerechtfertigt. Kein Polizist muss sich von einem Gewaltstraftäter erschlagen lassen, auch von keinem "Geflüchteten".

    Eine etwas sachlichere Berichterstattung wäre erfreulich.

    • @Tom T.:

      Nur weil Deutschland in Hinsicht auf Afghanistan systematisch internationales Recht bricht sollten sie einem Geflüchteten nicht seinen Status als solchen aberkennen. Die komplette Fehleinschätzung der Lage in Afghanistan seitens des BAMFs hat keinen Einfluss auf Vorhandensein von Fluchtgründen. Welche im Fall von Afghanistan, objektiv gesehen, in den meisten Fällen gegeben sind.

      Als Anregung, lesen sie Berichte zur Lage in Afghanistan. MSF, die UN und selbst das Außenministerium hat da Recht aufschlussreiche Fakten zusammengetragen die eine rechtskonforme Ausweisung eigentlich unmöglich machen. Auch interessant sind schon allein die Statistiken zu Todesfällen / Verletzten und der Einschätzung von Afghanistan als momentan gefährlichste Region dieser Erde.

    • @Tom T.:

      Nur weil das BAMF möglicherweise den Fluchtgrund nicht anerkannt hat, ist der Begriff "Geflüchteter" nicht automatisch sachlich falsch. Gerade Afghanen haben oft sehr gute, auch beispielsweise vom UN Flüchtlingshochkommisariat anerkannte Fluchtgründe. Dass diese hier regelmäßig nicht anerkannt werden, liegt an der Einschätzung des Bundesinnenministeriums - dem Dienstherren des BAMF, Afghanistan sei ein sicheres Land. Geflüchtet sind diese Menschen trotzdem.



      Darüber hinaus wohnte der Erschossene im Flüchtlingswohnheim, er wurde auch dort erschossen, es ist also naheliegend, von einem Geflüchteten zu sprechen. Es wäre aber vielleicht auch möglich gewesen, in der Überschrift von einem psychisch Kranken zu sprechen, da diese, wie im Text aufgeführt, offenbar überdurchschnittlich häufig unter den Opfern von Polizeischüssen zu finden sind.

    • @Tom T.:

      Nö, /sie/ betreiben hier Stimmungsmache und verbreiten gar nicht unterschwellige Unterstellungen gegen das Opfer.

  • Taser hätte geholfen. Ich hätte auch Probleme abzuwarten und auf einen Psychologen zu warten wenn einer mit einer Hantelstange droht. *Falls* dem so war.

    • @sachmah:

      nichttödliche Waffen führen seitens Staatsorganen nachweislich zu einer Zunahme von Gewaltanwendung

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @sachmah:

      "Hantelstange" ist sowieso total undifferenziert. Es gibt die 20Kg Stange( die von den Gewichthebern, ziemlich ungefährlich, weil zu unhandlich), die 10Kg Stange und die Kurzhanteln, ca 3-5Kg

    • @sachmah:

      ... nachdem man mal das Pfefferspray an ihm ausprobiert hatte, weil er "nicht ansprechbar" war?

  • Ich möchte mal die Frage stellen, was für die Polizeibeamten die Rechtsgrundlage war, in die Wohnung des Opfers einzudringen.



    In keinem Bericht wird eine akute Bedrohungssituation für eine andere Person erwähnt.

    • @Wagenbär:

      Der Mitbewohner hat sich wohl akut bedroht gefühlt (steht so im Text) - und wahrscheinlich hat ihn dieser auch in die "Wohnung" gelassen.

      • @Emmo:

        Und das wissen sie woher?



        Die Pressemitteilung der Polizei berichtet /nicht/ von einer Bedrohung.

  • Es fehlen hier einige wichtige Angaben, z.B. wo wurde der Mann getroffen? Ein Schuss ins Bein wäre ja anders zu bewerten als ein Schuss ins Herz. Verstehe nicht, warum man nicht wartet, bis die Umstände klar sind, bevor man gleich urteilt.

    • 0G
      05031 (Profil gelöscht)
      @Katrina:

      danke für diesen kommentar. denn ich kann mir aufgrund der situativen beschreibung nicht wirklich vorstellen, wie das ganze gelaufen sein soll. für mich ist schon die aussage, er sei "nicht ansprechbar"gewesen, im geschilderten kontext nicht nachvollziehbar. da sollte man wirklich erstmal klären, was sache war.

  • "Die Zahl der in Deutschland von der Polizei Erschossenen schwankt von 2009 bis 2017 zwischen sechs und 13 – davon war die Hälfte psychisch krank."

    Beziehen sich diese Zahlen eventuell auf die JÄHRLICH von Polizisten Erschossene?

    • Friederike Gräff , Autorin des Artikels, Redakteurin taz nord
      @Hannes Hegel:

      So ist es - Danke für den Hinweis. Ich habe das im Text geändert.



      Viele Grüße,



      Friederike Gräff

    • @Hannes Hegel:

      Die Hantelstange richtet nicht weniger Schaden an, weil der Täter psychische Probleme hat und das ist im Zweifelsfall entscheidend. Ein Treffer am Kopf und das war‘s dann,…

      Die geforderte Zurückhaltung kann in solch einer Situation auch dazu führen das sich die Polizei auf Kollegen wartet, während der Täter seine Mitbewohner mit der Hantelstange bearbeitet. Eine psychische Erkrankung und die damit einhergehende Unberechenbarkeit wären hier sogar noch ein Grund mehr sofort zu handeln.

      Ich halte es darüber hinaus auch für sehr fraglich ob Polizisten oder überhaupt irgendwer lernen kann innerhalb weniger Augenblicke korrekt einzuschätzen ob jemand psychisch krank ist und dann auch noch einschätzen können was für eine Erkrankung dies ist und zu welchen Reaktionen diese evtl. führen kann. Das ist eine ähnlich größenwahnsinnige Idee wie die der Bekämpfung von Fluchtursachen. Das kann nicht funktionieren, das Gerede ist nichts weiter als Romantik.

    • @Hannes Hegel:

      Ja so ist es.

      • @Januß:

        Ich finde es unglaublich, dass die meisten sich hier einig zu sein scheinen, dass 4 Polizisten es nicht ohne Schusswaffe geschafft hätten, einen Menschen, der mit einer Hantelstange "bewaffnet" war, auch anders als ihn anbzuknallen, zu entwaffnen. Und dann immer das Gerede von den psychisch Kranken. Wie soll es denn ihrer Meinung nach um die psychische Gesundheit von Menschen bestellt sein, die nach Flucht eingepfercht und perspektivlos auf ihre Abschiebung warten müssen. So schnell wie sie dabei sind, anhand von Zeitungsberichten Urteile über die Rechtmäßigkeit des Todesschusses zu fällen, muss man sich über die allgemeine Paranoia der sich faschisierenden Gesellschaft kaum noch wundern. Danke Dafür!

        • @Hans-Georg Schimmel:

          DANKE!!!

        • 9G
          91491 (Profil gelöscht)
          @Hans-Georg Schimmel:

          Danke dafür !

        • @Hans-Georg Schimmel:

          Ihre Vorstellungen von körperlicher Gewalt scheint komplett theoretischer Natur zu sein.

          Hier mal ein Praxisbeispiel.



          www.stern.de/panor...sreif-7306460.html

          Hier hat ein 25-Jähriger 3 Polizisten und 1 Polizistin innerhalb von Sekunden ausgeschaltet und der war unbewaffnet.

          Soviel zum Thema, 4 gegen 1...

          • @Sven Günther:

            Alter Schwede - Schon wieder am Faken.

            Ein Kampfsportler. Klar - gegen meinen indischen Nachbarn um die Ecke mit mehreren Schwarzen* - haben 4 aus der Bullerei auch keine Chance.

            Aber was soll das hier?

            kurz - Sonst sindse doch seriöser.



            Bitte dran anknüpfen.

            unterm—-*



            “Sie geben mir jetzt Ausweis!“



            “Bitte - ich gebe Ihnen Ausweis!“



            “Waas? Sind sie wirklich Dr.?“



            “Oh ja - ich bin auch Diplomingenieur!“



            “Und wieso sprechen Sie so schlecht deutsch?“



            “Ich wollt Sie nicht beleidigen!“



            (…der Rest - s.o.;)

            • @Lowandorder:

              "Ich finde es unglaublich, dass die meisten sich hier einig zu sein scheinen, dass 4 Polizisten es nicht ohne Schusswaffe geschafft hätten, einen Menschen, der mit einer Hantelstange "bewaffnet" war"

              Ich weise hier ganz freundlich darauf hin, dass das alles andere als unmöglich ist. Der Artikel sagt nichts über Ort oder die Beteiligten, die eine solche Schlussfolgerung ausschließen würde.

              * Samy hat das meiner Meinung nach hier ganz gut zusammengefasst.

              "Sie nennen uns Mimimis



              Mitbürger mit Migrationshintergrund. Viele von uns sind hier geboren. Doch die Herkunft steht immer im Mittelpunkt, Leute fragen mich, woher ich komm. Ich sage, ich komme aus Hamburg City. Sie sagen: „Ne, du weißt schon, was ich meine!“



              Dabei war die Antwort richtig.



              Sie sagen, ich spreche ja toll deutsch Fragen, wo hab’ ich das so gut gelernt Ich muss runterkomm’, ich schwör’, ich roll’ ’n Joint. Und hö̈re auf, den Menschen zuzuhören.



              Ich schwör’, genauso wie es damals war ist es noch immer in der Gegenwart, eh



              Ich kenn’ das seit mei’m ersten Lebensjahr



              Die Leute wollen’s nicht einsehen, doch ich leb’ hier schon mein Leben lang.



              Und wenn ich mecker’ über dieses Land



              Sagen sie: „Geh doch hin woher du kommst!“



              Okay, dann geh’ ich halt nach Eppendorf"

              • @Sven Günther:

                Aber nur mit Eppendorf-Kittel!

        • @Hans-Georg Schimmel:

          Mir sind dt Ausländerrecht und Fallgestaltungen nicht verschlossen, ich erlebe eher, dass die Polizei vorschnell verurteilt wird. Mit ihr in der Sache hart zu sein, da sie idR die Kanone haben, finde ich völlig richtig. Dies nimmt, aus meiner Sicht, jedoch je nach politischer Weltanschauung eine persönliche Form an, unter welcher verschiedenes "Lagerdenken" (zB links/rechts) und Entfremdung voneinander entstehen müssen.



          Die Spannungsfelder, unter denen die Menschen als Polizei Dienst und Pflicht verrichten, und (diese) Ereignisse gehören miteinander in Zusammenhang gestellt.



          Fragen Sie, von Flüchtlingsräten kenne ich dies ebenfalls nicht, auch einmal nach den tausenden vermissten Kindern und Jugendlichen hier in Deutschland, was tut man dafür, diese Fälle aufzuklären, ist dazu genug Personal da, wie ist deren Ausstattung?



          Es geht hier nicht um Lagerdenken, sondern um Menschen, und niemand ist besser. Das Bewusstsein darum kommt jedenfalls mir stets zu kurz.

          • @Gerhard Krause:

            Was haben vermisste Kinder und Jugendliche bitte im Kontext des Vorfalles und im allgemeinen in Bezug auf die immer locker im Halfter sitzende Dienstwaffe für eine Rolle gespielt.



            Mich regt es auf, dass ein Großteil der in der Taz Kommentierenden sich so obrigkeitshörig gibt. Meint man, dass einem der Kopf getätschelt wird?

            • @Hampelstielz:

              Danke für Ihre Nachfrage! Hier auch für Sie:

              Es geht (immer) um Menschen. Meine Sicht ist, die müssen Sie selbstverständlich nicht teilen, dass für manche Menschen mehr Partei ergriffen wird, als für andere.



              Das empfinde ich nicht als richtig, und 1. so, wie wir gendern, wie wir auf Gleichberechtigung achten und und und, ist es nicht richtig, dass die Polizei einen "Geflüchteten" erschossen hat, sondern einen "Menschen", 2. warum "Flüchtlingsrat", warum nicht "Menschenrat", und zwar ein solcher, der sich um die Belange aller Menschen kümmert, 2. i.V.m. 3., und da fallen mir tausende vermisste Kinder und Jugendliche (sowie deren Angehörige ein) nach denen u.a. hier! niemand fragt, wo keine Aufregung herrscht, wo es um politische Weltanschauung geht, aber nicht um Menschen, sondern nur um das getrennt Sein von der Welt, entweder, was ich genauso falsch finde, eine Seite "jubelt", dass es einen geflüchteten Menschen erwischt hat, oder man, das ist die andere "Lobby", regt sich darüber auf.

              Das sind Sie für mich leider keine wohltuende Ausnahme.

              • @Gerhard Krause:

                Den Flüchtlingsrat gibt es wohl, weil durch ihn Menschen vertreten werden, die sonst keine oder mangelnde Vertretung erfahren. Dieser Gruppe von Menschen werden Grundrechte vorenthalten und das grundsätzlich.

              • @Gerhard Krause:

                Ihr Anliegen, alle Menschen seien gleich, in Ehren, ich stimme dem uneingeschränkt zu.



                Allerdings verdient Gewalt, die von Polizisten ausgeht und insbesondere auch ein tödlicher Schuss immer eine kritische Betrachtung. Denn der Polizei ist das Gewaltmonopol übertragen worden - nur sie darf im Staat Gewalt anwenden - und da stellt dich in solchen Fällen immer die Frage: wird sie der Verantwortung gerecht, die ihr aus dem Gewaltmonopol erwachsen. Wenn der Eindruck entsteht, die Polizei schiesse, weil sie von der Situation überfordert ist oder weil das Schießeisen locker sitzt, dann schadet das dem Vertrauen, dass der Bürger und die Bürgerin in ihre Gewaltmonopolisten haben sollte.

                • @Kolyma:

                  Aus meiner Sicht richtig, wenn Sie auf die Stellung der Polizei(-en)hinweisen.



                  Es ist doch (aber) so, dass "wir" für das, was wir für wünschenswert halten, die Verantwortung abgeben. Aus guten Gründen, wenn jeder "herumballern" und seine Angelegenheiten womöglich auf diese Art und Weise lösen würde, ... zumindest Chaos.

                  "Wir" haben's "denen" (Polizei) aber nun einmal übertragen. Sie mögen, ich bin zB "Kampfkünstler", mutiger sein als ich, aber ich möchte nicht zu Einsätzen, und sei es nur aus Faulheit, gerufen werden, vergleichsweise (so) schlecht besoldet werden, oder auch nur Ungerechtigkeiten in meiner Arbeit erleben, gegen die ich womöglich noch machtlos wäre.

                  Möchte man da nicht denen, denen wir unsere - so sehe ich das - Verantwortung übertragen haben, in der Kommentarspalte die Möglichkeit einräumen, gewissermaßen, also wenn auch nur moralisch, jenseits des Rechts, unschuldig zu sein, überfordert, womöglich gutwillig aber ungeeignet, oder welcher von den eher weichen Terminologien Ihnen da auch immer vorschwebt?

                  Ja und da fängt eben auch für mich Ideologie an: gegen den Staat (derweil sind wir das, das Öffentliche, das ist unsere Polizei), gegen Polizei, womöglich gegen die BW, die anderen "Verirrten" gegen Frau Dr. Merkel und die Klimarettung .. und und und. Hauptsache, eben jede Seite auf ihre Weise, die Ideologie bedient.

                  • @Gerhard Krause:

                    Ich bin da ganz bei Ihnen, natürlich kann der Schütze unschuldig überfordert usw. sein. Ich finde nur wichtig, dass man solche Vorkommnisse, die im Rahmen der Anwendung des Gewaltmonopols geschehen, ganz besonders genau und auch polizeiunabhängig untersucht. Und dass daraus auch Konsequenzen folgen, bei Überforderung etwa bessere Ausbildung, Ausrüstung, mehr Ruhezeiten, was auch immer eben gefehlt hat. Ich sehe das unideologisch - eher demokratisch. Aber sie haben natürlich recht - in den Kommentarspalten wird viel zu viel gehasst und gehetzt, Ideologien oder Themen sind dabei meist eher ein Vorwand.

        • @Hans-Georg Schimmel:

          Naja. Hantelstange wie eine Langhantel wiegt 20 kg, ist aus Stahl und rund 220 cm lang. Das ist schon ziemlich beeindruckend. Und wenn's nur eine für Hausgebrauch ist mit halben Maßen. Auch eine Kurzhantel möchte man sicher nicht abbekommen.

  • muss es denn gleich ein schuß sein...

    pfefferspray, elektroschocker & ruhigstellen.

  • egal ob schuldig oder nicht, den Beamten wird nichts passieren. Tut es doch nie im Staat der Rechten

  • Schön, dass der Flüchtlingsrat ohne Kenntnis der Situation davon ausgeht, dass man immer zurück weichen kann. Ich hab als Rettungshelfer im Zivildienst erlebt, wie schnell eine Situation kippen kann. Hätte ich eine Waffe gehabt, ich hätte geschossen.

    Also erst mal abwarten und Tee trinken und schauen, wass die Ermittlungen ergeben. Dann kann man immernoch Schlussfolgerungen ziehen.

    • @DiMa:

      "Hätte ich eine Waffe gehabt, ich hätte geschossen."



      -------------------------------------------------------



      Wie verträgt sich diese Haltung mit ihrer (behaupteten) Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen?

      • @Wagenbär:

        Och, sowas verträgt sich recht gut, diese Fangfrage die uns KDVlern damals gerne gestellt wurde ist nämlich völlig ohne Belang: Auch ein überzeugter Wehrdienstverweigerer darf nämlich in Notwehr zur Waffe greifen, das ist juristisch ziemlich unanfechtbar.

      • @Wagenbär:

        Die grundsätzliche Ablehnung, für ein Land in den Krieg ziehen und die Ablehnung der Bundeswehr als Institution auf der einen Seite hat mit der grundsätzlichen Bereitschaft Leib und Leben in einer konkreten Notwehrsituation zu retten, nichts zu tun. Die Welt ist nicht schwarz/ weiß und eine differenzierte Betrachtung hilft.

        Im Übrigen bin ich erst in meiner Zivildienstzeit in eine konkrete Notwehrsituation geraten.

        • @DiMa:

          Hintergrund meiner Nachfrage:



          Interessanterweise beschreiben Sie eine hochdramatische, absolut ausweglose Notwehr (Nothilfe)situation, wie sie in der Realität /äußerst/ selten vorkommt.



          Die mit dem Ereignis hier nichts zu tun hat, die aber absolut typisch für die berüchtigten "Prüfungsausschüsse" war. Und sie deuten nicht den allergeringsten eigenen Gewissenskonflikt an.



          In dieser Zusammenstellung von einem erklärten Kriegsdienstverweigerer für mich auffällig. (Ich habe selber Menschen /für/ die KDV beraten)

          • @Wagenbär:

            Ich kann anhand der bisher veröffentlichten Informationen absolut kein Bild gewinnen, ob am vergangenen Samstag eine Notwehrsituation vorlag oder nicht. Ich denke, das kann keiner der hier Unbeteiligten. Ich prangere auch lediglich die mit der Berichterstattung einhergehende Vorverurteilung an.

            Ob ich jemals vor einem Prüfungsausschuss erschienen bin ist mir heute nicht mehr erinnerlich. Da ich die mir vom Staat gestohlene Lebenszeit wenigstens sinnvoll verbringen wollte und den Platz bei der Feuerwehr schon sicher hatte, hätte ich in dieser Frage notgedrungen gelogen. Bedauerlicherweise war der Zivildienst bei der Feuerwehr nicht so sinnvoll wie damals erhofft.

            Hätte ich heute Gewissensprobleme in einer Notwehrsituation entsprechend zu handeln? Sicherlich nicht.

    • @DiMa:

      Natürlich hättest du geschossen. Das liegt an deiner Person und deiner Law and Order Anschauung.

      • @Hampelstielz:

        Der Mann ist (in meinem Fall damals) mit einem Messer (Klinge 15 cm) auf einen Kollegen losgegangen, welcher ihm den Rücken zugedreht hat. Sorry, das ist nunmahl eine Notwehrlage. Mit Law and Order hat das relativ wenig zu tun.

        Da ich das Notwehrrecht in der von den Gerichten entwickelten Ausprägung persönlich nicht beanstande, ist gegen Law and Order insoweit nichts einzuwenden.

        Wenn Sie mit Law and Order die Rechtsstaatlichkeit im Zusammenhang mit der geltenden Rechtslage meinen, dann hab ich so oder so nichts gegen Law and Order.

        Ob eine Notwehrlage tatsächlich vorgelegen hat, ist - wie von mir geschieben - zu überprüfen. Hierzu kann ich nichts sagen.

        Schlimm sind halt diese Vorverurteilungen ohne Kenntnis der jeweiligen Situation.

        • @DiMa:

          "Schlimm sind halt diese Vorverurteilungen ohne Kenntnis der jeweiligen Situation."



          ------------------------------------------------



          Diese Vorverurteilung betreibt hier ihrer Meinung nach wer?

          • @Wagenbär:

            Die taz bzw. die von der taz dazu befragten Personen. Es wird ohne Kenntnis der konkreten Sachlage unterstellt, das ein Zurückweichen möglich gewesen wäre. Wäre dem tatsächlich so, dann hätte möglicherweise keine Notwehrsituation vorgelegen mit der Folge, dass sich der Schütze möglicherweise der Körperverletzung mit Todesfolge oder des Todschlages strafbar gemacht hat.

            Ohne Kenntnis der Sachlage sollte die Möglichkeit des Zurückweichens daher nicht unterstellt werden. Hierzu sollte der Abschluss der Ermittlungen abgewartet werden.

  • ´Ein Angriff mit der Hantelstange sei ganz klar kein Grund, zur Waffe zu greife, da man ihr ausweichen könne`.



    Geht´s noch?



    Wenn der Typ , der das gesagt hat, sich mit mir in einen Raum begibt und es schafft, 30s der Hantelstange auszuweichen, spende ich 10.000 Euro an eine Organisation seiner Wahl.

  • Ich lese eine Überschrift „Polizei erschießt Geflüchteten“. Zwei Fragen: Ist „Geflüchteter“ eine Berufsbezeichnung wie „Polizei“ oder dient der Begriff der



    Zuordnung zu einem Milieu, für das sich die Polizei erfahrungsgemäß sehr interessiert, wie etwa „Einbrecher“, „Drogenhändler“ oder Fahrraddieb“? Wenn nicht: Haben „Geflüchtete“ einen Sonderstatus“, der sie vor Polizeigewalt besonders schützt wie „Kleinkind“, „Schwangere“ oder „Bischof“? Wenn ja: Wie ist der Begriff „Geflüchtete/r“ definiert?



    Könnte ich das einmal erfahren? Wenn nicht, bitte ich darum, den Begriff „Geflüchtete/r“ zu vermeiden.



    Martin Korol, Bremen

    • @Martin Korol:

      Der rechte Korol meldet sich mal wieder. In den letzten Monaten zu sehr mit der Wutbürgerei beschäftigt gewesen und darüber die Kommentarspalte der Taz vergessen?

    • 9G
      91491 (Profil gelöscht)
      @Martin Korol:

      100 % Zustimmung !



      PRIMA !

  • Auch wenn der Tod tragisch ist, so muss ich dennoch die Polizei insgesamt in Schutz nehmen. JA man hätte anders reagieren können. Jedoch ist selbst das beste Training und die beste Schulung keine 100% Garantie, dass die Beamten in einer Stress- und Gefahrensituation 100% richtig reagieren. Die Tatsache, dass es nur zwischen 6 und 13 Tote durch Waffeneinsatz durch die Polizei spricht ganz klar für das hohe Niveau der Schulung. Insofern sehe ich keinen Grund für eine grundlegende Änderung.

    Natürlich muss der jetzige Fall untersucht werden. Die Fehler die gemacht worden können in zukünfige Schulungen fließen.

    • @Henrik WM:

      Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal im Flieger nach Malle sitzen: "naja, die Pilotin wird wohl in 98% der Fälle schon die richtige Entscheidung treffen. Shit happens, halt".

      Wir haben Gewaltmonopol, und das ist gut so. Unsere PolizistInnen sind mit tödlichen Waffen ausgestattet. Und das ist vermutlich notwendig so.

      Im Umkehrschluss müssen an deren Tätigkeit die höchsten Ansprüche gestellt werden, ohne Wenn und Aber: daran hängt unser aller Vertrauen!

      Das heisst auch höchste Transparenz bei der Aufklärung der Fälle, in denen möglicherweise etwas schiefgelaufen ist (können Sie sich an Oury Jalloh erinnern?). Corpsgeist, so verständlich der auch ist, richtet hier enormen Schaden an.

      Natürlich muss auch genug in Ausbildung und Training investiert werden. Und die Polizei darf nicht zu politischen Zwecken (Hambach, G20/Hamburg) missbraucht werden.

      Noch viel zu tun, wie es scheint.

    • @Henrik WM:

      Genau sollte aber 100% auf jedes Profil eines Polizist*in passen. Ein Polizist*in muss in Gefahrensituation 100% das richtige machen sonst macht das System 100% keinen Sinn

    • 0G
      06455 (Profil gelöscht)
      @Henrik WM:

      Es sind sehr viele mit Problemen gekommen.Wo sollen die Therapeuten herkommen, so schnell?Wo sollen so schnell Leute herkommen, die mit der Situation umgehen können?



      Das ging so nicht, wie Frau Merkel sich das gedacht hat.



      Es müssten zigtausende versorgt werden.

      • @06455 (Profil gelöscht):

        Die Therapeuten werden auch nicht langsam kommen. Es gibt pro Bundesland nämlich eine Obergrenze, wie viele praktizieren dürfen

      • @06455 (Profil gelöscht):

        Ruhe. Wir schaffen das.

    • @Henrik WM:

      Neoliberale Bullshit-Reflexe!

      In der Flüchtlingsunterkunft, in der ich beruflich tätig bin, gelten erweiterte Regeln für den Umgang mit den oftmals traumatisierten und fast durchweg psychisch stark belasteten Bewohner*innen. Das gilt auch für die Polizei, die wir bei eskalierenden Streitereien natürlich ebenfalls rufen. Aber es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass nur Beamt*innen mit entsprechender Zusatzschulung in diesem sensiblen Bereich eingesetzt werden dürfen. In den allermeisten Fällen ist eine Deeskalation von Konflikten schon einfach und schnell verbal möglich. Auch wenn jemand eine Eisenstange in der Hand hält, sollten entsprechend geschulte Einsatzkräfte in der Lage sein, diese Person ohne tödliche Schüsse aus der Dienstwaffe zu entwaffnen und zu überwältigen.

      Für mich ist ein Verhalten wie in Stade unentschuldbar und wenn ggf. der einzelne Beamte charakterlich überfordert war, so ist der Vorgesetzte verantwortlich zu machen.

      • @Khaled Chaabouté:

        Hätte der Typ mit der Eisenstange jdn. lebensgefährlich verletzt oder gar getötet, wäre der nicht handelnde Polizist ebenfalls scharf kritisiert worden bzw. man hätte im wohl seine berufliche Eignung abgesprochen. Diesen Fall aus der Ferne zu beurteilen, ist wohl schwer. Hier bedarf es einer intensiven Untersuchung, gerade auch im Interesse des Polizisten.

      • 9G
        91491 (Profil gelöscht)
        @Khaled Chaabouté:

        Das denke ich doch auch .



        Danke für den Kommentar.

      • @Khaled Chaabouté:

        Dieser Einschätzung nach dem äußeren Eindruck möchte ich mich anschließen.





        Es zwitschert eine Lerche im Kamin,



        Wenn du sie hörst.



        Ein jeder Schutzmann in Berlin



        Verhaftet dich, wenn du ihn störst.



        Im Faltenwurfe einer Decke



        Klagt ein Gesicht,



        Wenn du es siehst.



        Der Posten im Gefängnis schießt,



        Wenn du als kleiner Sträfling ihm entfliehst.



        Ich tät es nicht.…“

        Ringelnatz verweist auf die mögliche andere Haltung. Zu recht.

  • Um weitere unnötige Todesfälle zu verhindern, sollte die deutsche Polizei statt mit Pfefferspray endlich auch mit Taser-Elektroschockpistolen ausgestattet werden, mit denen Elektroden über einige Meter direkt in die Haut des mutmasslichen Verbrechers gefeuert werden. Das ist eine relativ schonende und sichere Methode eine mögliche Bedrohung aus der Entfernung auszuschalten.

    • @Elroy Banks:

      Und würde von Polizisten so dermaßen exploited werden, dass es einem bei der Vorstellung eigentlich grausen müsste. Abgesehen davon, dass es auf alle mit schwachem Herzen und Nervenschädigungen ein potentiell tödlicher Angriff ist.

    • @Elroy Banks:

      Taser sind schonend?



      amnesty-polizei.de...tertes-experiment/

      • @Andreas J:

        Was sollen die Ordnungshüter sonst tun?

        Mit Wattebäuschchen werfen?

        • @Elroy Banks:

          Mir geht es um den Missbrauch. Die Hemmschwelle ist bei beim Einsatz von Tasern wesentlich geringer als bei einer Schusswaffe. In den USA wurden schon Leute geteasert, nur weil sie Widerworte hatten.

  • Jaja, einer Hantelstange kann man ausweichen. Wie oft und wie lange? Und wenn man es nicht schafft und einem der Schädel zerschmettert wird?



    Egal wie "psychisch" der Täter war, war er doch gefährlich. Und Eigenschutz geht vor. Sonst haben wir bald keine Polizisten mehr



    Ich weiß, manche hier hätten das wohl gern.