piwik no script img

Palästinenserpräsident in DeutschlandEmpörung über Holocaust-Vergleich

Mahmud Abbas hat Israel „50 Holocausts“ vorgeworfen. Der Zentralrat der Juden verurteilt die Äußerung – und kritisiert auch Olaf Scholz, der Abbas nicht widersprach.

Reicht ein kritischer Blick? Scholz widersprach dem Shoah-Vergleich von Abbas nicht direkt Foto: dpa

Berlin rtr/dpa | Nach scharfer Kritik aus Deutschland, Israel und Europa hat Palästinenserpräsident Mahmud Abbas versucht, die Empörung über seine umstrittenen Äußerungen zum Holocaust zu dämpfen. „Präsident Abbas bekräftigt, dass der Holocaust das abscheulichste Verbrechen der modernen menschlichen Geschichte ist“, schrieb die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Mittwoch. Abbas sagte demnach, er habe in Berlin nicht die Einzigartigkeit des Holocaust infrage stellen wollen.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die Holocaust-Äußerungen von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sowie die fehlende Reaktion von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verurteilt. Mit der Relativierung der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik trete Abbas das Andenken an sechs Millionen ermordete Juden mit Füßen, erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Mittwoch in Berlin.

Gleichzeitig übte Schuster deutliche Kritik an Scholz: „Dass eine Relativierung des Holocaust gerade in Deutschland bei einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt unwidersprochen bleibt, halte ich für skandalös.“

Abbas hatte nach einem Gespräch mit Kanzler Olaf Scholz Israel am Dienstag einen „Holocaust“ an den Palästinensern vorgeworfen. „Seit 1947 bis zum heutigen Tag hat Israel 50 Massaker in 50 palästinischen Dörfern und Städten, 50 Massaker, 50 Holocausts begangen“, erklärte Abbas.

Empörung auch in Israel

In einem Interview mit der Zeitung „Bild“ wies Scholz später den Holocaust-Vorwurf mit deutlichen Worten zurück. „Gerade für uns Deutsche ist jegliche Relativierung des Holocaust unerträglich und inakzeptabel“, sagte er. In der Pressekonferenz hatte er sich bereits von einem Apartheid-Vorwurf von Abbas gegen Israel distanziert.

Nach Angaben der israelischen Botschaft verurteilte auch Israels Ministerpräsident Jair Lapid die Äußerung von Abbas scharf: Dass dieser von 50 Holocausts gesprochen habe, „während er auf deutschem Boden stand, ist nicht nur eine moralische Schande, sondern eine ungeheure Lüge“, schrieb die Botschaft auf Twitter.

Der neue deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, wies den Holocaust-Vergleich als „falsch und inakzeptabel“ zurück. „Deutschland wird niemals einen Versuch dulden, die Einzigartigkeit der Verbrechen des Holocaust zu leugnen“, schrieb Seibert auf Twitter.

Auch der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, kritisierte den Palästinenserpräsident. „Durch seine Holocaustrelativierung hat Präsident Abbas jegliche Sensibilität gegenüber uns deutschen Gastgebern vermissen lassen“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Das gilt gerade auch im Hinblick auf die gestellte Frage zum Olympia-Attentat, das von PLO-Terroristen verübt wurde.“ Abbas war zuvor gefragt worden, ob er sich für das Attentat auf israelische Sportler während der Olympischen Spiele in München 1972 entschuldige.

Aus der Union kam Kritik an Scholz, dass dieser dem Holocaust-Vergleich am Ende der Pressekonferenz nicht sofort zurückgewiesen habe. „Ein unfassbarer Vorgang im Kanzleramt. Der Bundeskanzler hätte dem Palästinenserpräsident klar und deutlich widersprechen und ihn bitten müssen, das Haus zu verlassen“, twitterte etwa CDU-Chef Friedrich Merz.

Der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Nils Schmid, sprach von einer Scheindebatte. „Das Problem ist nicht die Reaktion des Kanzlers, das Problem ist die Haltung von Palästinenserpräsident Abbas“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dass Scholz auf die „schlimme Entgleisung“ von Abbas nicht sofort reagiert habe, sei „der Choreographie so einer Pressekonferenz bei einem Staatsbesuch geschuldet“. FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff erklärte, eine breitere Öffentlichkeit erfahre endlich, „wie die Palästinenser und Abbas – Israels angebliche „Partner“ – drauf sind. Das ist wichtiger als Kritik am @Bundeskanzler, dessen Empörung klar sichtbar war“.

Aktualisiert am 17.8.2022 um 12:50 Uhr. d. R.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

128 Kommentare

 / 
  • Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.   

    Die Moderation

  • In Anlehnung an einen alten Spruch aus den 80er Jahren:" Menschen sterben und ihr schweigt,Worte fallen und ihr schreit!"

  • Ich wollte mich eigentlich nicht zu diesem Thema äußern, aber ich bin inzwischen unglaublich zornig.

    Es gab und das war nicht nur in der taz so, viele Artikel zu diesem Ereignis. Aus Perspektive von Deutschen, Leuten die in Israel leben, Perspektiven aus der Sicht der Palästinenser und so weiter.

    Aber es gab keinen Artikel, warum ist es eigentlich Stuss was Abbas erzählt hat.

    Was macht die Shoa so einzigartig, warum ist sie nicht zu vergleichen etwa mit den Verbrechen in der Sowjetunion, den Kolonialverbrechen und so weiter?

    Timothy Snyder, Professor in Yale, macht in seinem Buch Bloodlands den Case auf, der Großteil der Opfer der nationalsozialistischen Rassepolitik wird in Erschießungen und Massenerschießungen im "Osten" ermordet und die gibt es von Seiten der Sowjetunion ja auch, die unterscheiden sich nur in den Zahlen, seine These vereinfacht zusammengefasst.

    Damit kommen wir zum Kern der deutschen Erinnerungskultur, Auschwitz.

    Auschwitz ist aber als Erklärung für die Einzigartigkeit der Shoa kein gutes Beispiel. Auschwitz ist eine Mischung aus Arbeits- und Vernichtungslager, es ist erhalten geblieben und es gibt hier auch tausende Überlende.

    Was macht die Shoa einzigartig? Es sind die Vernichtungslager. Die den industriellen Massenmord von Millionen Menschen durchführen.

    Treblinka, Belzec oder Sobibor, diese Lager sind Vernichtungslager menschlichen Lebens, dort wird Leben, Überleben und auch Flucht verhindert in einer nie dagewesen Effizienz vernichtet. Diese Lager überleben nur einige Hunderte Menschen und das nur durch Flucht. Die Lager werden hinterher eingeebnet, heute erinnert kaum etwas an sie, außer ihr Name. Diese Lager sind die Perfektion der maschinellen Vernichtung menschlichen Lebens. Alleine im Vernichtungslager Treblinka wurden zwischen 700k und 1Mio Menschen ermordet, nur ca. 100 Menschen konnten durch Flucht entkommen.

    Ich würde in der Redaktion "Der Kern des Holocaust" von Prof. Stephan Lehnstaedt mal auslegen...

    • @Sven Günther:

      Über die Einzigartigkeit der Shoah wird man sich auch noch in Zukunft streiten.Und das ist auch gut so!



      Ein anderes Problem ist ,das die Shoah schon lange instrumentalisiert wird.



      Sie zählt zu den Begründungen der Notwenigkeit des modernen Israels, wird in Debatten ,vor allem mit und unter Deutschen, immer wieder als das ultimative Argument - die Nazikeule eben- ge/missbraucht und dient ,zusammen mit anderen Ereignissen nach 1945 ,als Begründung für die Rolle des armen unschuldigen Opfers,das von den umliegenden arabischen/islamischen Staaten bedroht ist.



      Und wie man hier mal wieder sieht,kann man damit Diskussionen von den eigentlichen Punkten schön abbringen (=derailen)!

    • @Sven Günther:

      Sieht übrigens so aus, wenn es mal jemand in ner Uni Bibliothek oder sonstwo sieht.

      imgur.com/a/JnNQvQp

  • Abbas ist ein korrupter , despotischer Schwätzer. Er lässt auch mal missliebige Konkurrenten totschlagen. Mit beteiligt am Münchener Olympia Attentat und nur darauf bedacht die Pfründe seiner Fatah zu erhalten. Ein palästinensischer Staat mit diesen Figuren ist schwer vorstellbar und würde die Situation im Nahen Osten noch verschlimmern. Deshalb gibt es seit 1948 keine Lösung .

    • 6G
      655170 (Profil gelöscht)
      @Klempner Karl:

      Erster und letzter Satz vollkommen falsch.



      Mit oder von mir aus zwischen Palestinensern und Israel gibt es seit 1948 keine "Lösung", weil beide Seiten von Hass gegen die jeweils andere zerfressen sind.



      Und keine bereit ist und/oder je ernsthaft bereit war, eine "Lösung" zu suchen, geschweige denn zu finden.



      Und der erste Satz ist zumindest einseitig und damit fragwürdig.



      Ob Abbas korrupt ist weiß ich nicht.



      Aber dass es auf beiden Seiten (auf beiden Seiten!) korrupte Figuren gab und wahrscheinlich auch immer noch gibt, das steht außer Frage.



      Und ein Despot ist Abbas auch nicht, weil er nicht eingeschränkt herrschen kann.



      Ob er's wollte?



      Mag sein, kann sein, weiß ich nicht.



      Aber auch solche Figuren gibt und gab es auf beiden Seiten.

      • @655170 (Profil gelöscht):

        In Israel gibt ordentliche Gerichte . Es wurden schon einige Politiker verurteilt, auch Haftstafen . Bei den Fatah, Hamas, islamische Dschiad etc. Fehlanzeige.



        Ihre Gleichsetzung spricht Bände.

    • @Klempner Karl:

      Was für eine Überraschung.

  • G
    Gast

    Der Kanzler gibt mal wieder kein gutes Bild ab...

  • Man kann Abbas Gleichsetzung von israelischen Massakern an der palaestinensischen Bevölkerung mit dem Holocaust sicherlich als eklatante Geschichtsrelativierung betrachten …und sie ist es auch. Ihn dafür aber des Antisemitismus zu bezichtigen? Das geben diese unglücklichen - und kritikwürdigen - Äußerungen des Palästinenserpräsidenten wohl nicht her.



    Es sei denn, man möchte die Positionen so renommierter deutscher Historiker wie Nolte, Hildebrandt, Hillgruber etc. in der Zeit des sogenannten „Historikerstreits“ (1986/87) ebenfalls als antisemitisch bezeichnen … von diesen wurde damals ebenfalls - mit unterschiedlichen Thesen - die Singularität des Holocaust in Zweifel gezogen (u.a. mit dem Argument, die Nazi-Barbarei sei in erster Linie als Reflex auf den stalinistischen Terror zu verstehen).



    Sollten Abbas Massaker-Vorwürfe an die israelische Adresse nur halbwegs stimmen, wäre das verdammenswert genug … jeder Bezugnahme auf den Holocaust muss allerdings entschieden entgegengetreten werden. Hier haben Kanzler und Regierungssprecher versagt, nicht mehr und nicht weniger.



    Das gilt jedoch auch für jegliche relativierenden Vergleiche der aktuellen russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine mit dem Vernichtungskrieg der Wehrmacht in der Sowjetunion und der Shoa.

    • @Abdurchdiemitte:

      Für sich genommen ist der Satz von Abbas in der tat "nur" eine Relativierung. Wer allerdings von 50 Holocausten spricht, macht deutlich, dass er den Holocaust auch eben nur für ein Massaker unter vielen hält und dessen Dimensionen nicht nachvollziehen kann oder will.

      Aber derlei Gedankengut gedeiht eben im Sumpfe des arabischen Antisemitismus und erweist auch die vielerorts gepflegte Abgrenzung zum "Antizionismus" als absurd.

      Im übrigen ist Abbas ja schon vor einigen Jahren als Verbreiter antisemitischer Verschwörungstheorien aufgefallen www.tagesspiegel.d...smus/13840376.html

    • @Abdurchdiemitte:

      Von Abbas wurde nicht nur die Singularität des Holocaust in Zweifel gezogen.

      Er meint, die Politik Israels ist 50 mal so schlimm wie 50 Holocausts der Nazis.

      Deshalb passt die Gleichsetzung mit dem Historikerstreit nicht.

  • er muss halt auf Chebli, Özoguz, Ataman usw in seiner Partei Rücksicht nehmen.

    • @Gerald Müller:

      Derartige Denunziationen könnten auch 1:1 aus den Reihen der AfD kommen. Das ist Ihnen hoffentlich bewusst.

    • @Gerald Müller:

      jaja, die bösen, bösen Frauen mit Migrationshintergrund.

      • @Kaboom:

        Sie haben recht, es ist eine spannende Frage, warum Männer mit MI in der Partei nicht weit kommen.

  • Naja immerhin nicht applaudiert.

    www.juedische-allg...ismus-normal-wird/

  • Scholz ist - gelinde gesagt - nicht gut bei spontanen Reaktionen. Wow, wie wahnsinnig neu und sensationell .

    • @Kaboom:

      Zumal Abbas ihn gezielt vorgeführt hat: warten, bis die Pressekonferenz zu Ende ist, um dann auf den letzten Meter den Klopper rauszuhauen.

      Scholz ist nicht schlimm, jedenfalls nicht so heimtückisch wie Merkel es war. Er ist ein Schlumpf. Das ist nicht gut, aber es gibt Schlimmeres (zB ein großmachtbesessenes Kanzleramt, dass EU-weit Neofaschisten unterstützt, und Deutschland vom führenden Neofaschisten der Welt wirtschaftlich abhängig macht, um - vermutlich - irgendeine Teile-und-Herrsche-Nummer gegen diesen Schwarzen im Weißen Haus zu fahren: die EU als Supermacht unter deutscher Hegemonie.



      Wenigsten *solcher* Schwachsinn bleibt uns mit Scholz erspart.)

      • @Ajuga:

        Weiß jetzt nicht, worauf Sie hinaus wollen, aber Merkel war auf jeden Fall besser als Scholz. Obwohl, prinzipiell finde ich beide gut. Als Kanzler meine ich, politisch bin ich nicht mit allem einverstanden, aber als Entscheider im Kanzleramt machen sie gute Arbeit, wo man dankbar für ist. Dass Entscheider in solchen Positionen immer ständig kritisiert werden, ist klar, das kann man meine ich ignorieren.

  • 9G
    93851 (Profil gelöscht)

    Ein Kanzler, der im entscheidenden Moment schweigt (?), ...

    ..."spricht" für sich.

    Äh, warum ist er nochmal Kanzler....?

  • Der Mann hat sich nichts dabei gedacht, als er das sagte, weil er es für normal hält.

    Das lernen die Kleinen schon in den UNRWA-Schulen.

    • @Jim Hawkins:

      oder bei den nächtlichen razzien von tzahal.

      • @christine rölke-sommer:

        Hass gegen Juden, nächtliche Razzien, eins wie's andere.

        • @Jim Hawkins:

          tja, was würden Sie kind lernen, wenn soldaten Sie nachts aus dem schlaf reißen? und in Ihrem kinderzimmer alles durcheinanderschmeißen.



          und UNRWA-Schulen: was hat Israel gehindert, neue schulen zu bauen?

          • @christine rölke-sommer:

            In Gaza?

            • @Jim Hawkins:

              warum nicht auch in 'Asa?!

              • @christine rölke-sommer:

                Ihre regelmäßigen Relativierungen der Shoah in diesem Forum sind genauso unerträglich wie die Äußerungen von Abbas! Natürlich gibt es verschiedenes an der Politik Israel's zu kritisieren, aber die Siedlungspolitik und das Vorgehen der IDF in den Palästinensischen Autonomie Gebieten einen Holocaust zu nennen entbehrt jeder faktischen Grundlage und dient nur der Relativierung der deutschen Schuld und der verächtlichmachung aller Juden. Das was sie hier verbreiten ist also nichts anderes als Lupenreiner Antisemitismus. Sie sollten sich schämen gehen und mal ein paar Geschichtsbücher von seriösen Wissenschaftler*innen zu dem Thema lesen.

                • @BakuninsBart:

                  wollnSe mal ne ordentliche kritik an Israel-in-Palästina lesen? voilà: matzpen.org/englis...e-zionist-left/.es geht nämlich auch ohne singularitäts-blah-blah.

                  • @christine rölke-sommer:

                    "page not found"



                    von Henriette Bimmelbahn aus Deutschland-in-Gondwana

                • @BakuninsBart:

                  Man kann vieles kritisieren an den Äußerungen von Abbas … dass er damit die deutsche Verantwortung an der Shoa relativieren will, sicher nicht.



                  Das passiert in erster Linie durch einen inflationären, ideologisch motivierten Gebrauch des Antisemitismusvorwurfs gegenüber der jeweils anderen Seite in einer emotional erhitzten Debatte hierzulande … da sind wir alle in der Verantwortung. Nicht zu vergessen die Rolle - glücklicherweise inzwischen abgehalfterter - zweitklassiger “wertekonservativer” Politiker wie HGM, die subtil antisemitische Codes in die interessierte Öffentlichkeit streuen, jede Kritik an der israelischen Besatzungspolitik in den Westbanks jedoch in der Luft zerreißen würden.

                  • @Abdurchdiemitte:

                    Haben Sie konkrete Beispiele dafür?



                    Ansonsten könnte es was damit zu tun haben, dass übliche Kritik an der israelischen Besatzungspolitik Antisemitismus und Wünsche Israel vernichten zu wollen durch Hamas und co. und Palästinenser generell auslässt und den Juden die Schuld am Bestehen des Konfliktes gibt.

                    • @h3h3y0:

                      Ich habe mich ja auf die innerdeutsche Debatte über Antisemitismus bezogen … dass es in der palaestinensischen Gesellschaft einen inzwischen manifesten Antisemitismus - sichtbar vor allem durch Hamas und Dschihad - gibt, der auch eine explizite Vernichtungsabsicht gegen Israel beinhaltet, habe ich nicht bestritten.



                      Jüdischer Siedlernationalismus jedoch verfolgt im Hinblick auf die palaestinensische Bevölkerung die selben Ziele wie die radikal-islamististischen Gruppierungen gegenüber den Juden. Beides sollten wir verurteilen und auch sehen, dass die radikalen Flügel auf beiden Seiten nicht für die jeweilige Gesamtgesellschaft sprechen.

              • @christine rölke-sommer:

                Und wer soll dafür sorgen, dass da kein Antisemitismus gelehrt wird? Antisemitische Hamas, welche dort an der Macht ist?

                • @h3h3y0:

                  na, tzahal besser nicht.

  • „Das Problem ist nicht die Reaktion des Kanzlers"

    Doch ist sie. Und ich kann diese kardinalstreue Schützenhilfe noch viel weniger ertragen. Es ist ja nicht der einizige kommunikative Totalausfall. Scholz ist ein schnarchnasiger Eiertänzer, der versucht, sich überall aalglatt durchzuschlängeln.

    Man braucht weder ein undiplomatischer Moralist noch ein schnellschießender Haudrauff zu sein, um in entscheidenen Situation Haltung zu zeigen.

    Zumindest in dieser Hinsicht ist Scholz seinem Amt nicht würdig.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Deep South:

      Soll jetzt die Reaktion auf eine Aussage, die zeigt, wer seines Amtes nicht würdig ist, als Beweis herhalten, dass der ruhig Bleibende es nicht sei, nicht sein könne? Scholz ist einfach anders - ob ich es passend finde oder nicht. Klar, Lucky Luke hätte scheneller gezogen ...

      • @31841 (Profil gelöscht):

        Wer hat denn gesagt, dass er schießen soll?

        Eine klare Ansage in einem vernünftigen Ton erwarte ich mir aber schon von einem Bundeskanzler. Das gehört genauso dazu, wie schwierige Entscheidungen sorgsam abzuwägen.

        Jemanden auf deutscher Staatsbühne gefährlichen Unsinn unwidersprochen erzählen zu lassen, hat überhaupt nix damit zu tun, "ruhig zu bleiben".

        Lucky Luke eine Kinderserie. Olaf Scholz ist Regierungsoberhaupt.

  • Zu schade, dass Scholz nicht wütend den Raum verließ. Selbst, wenn die Flucht und das Kontra gegen Antisemitismus für Abbas einen Kriegsgrund gegen Deutschland bedeutet hätte, mittlerweile gibt es sogar für nen umgefallenen Sack Reis einen Kriegsgrund, wäre es die richtige Geste gewesen.

    Stattdessen ein Scholz ohne Arsch in der Hose, um mal Kontra zu geben. Live.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Er hat wütend den Raum verlassen, und seinen Pressesprecher zur Sau gemacht. Kam aber nicht im Fernsehen.

      Aber ja: Scholz *ist* bräsig. Und Abbas wusste das, und hat ihn mit einem Protokolltrick überrumpelt.

      Im Vorfeld des Abbas-Besuchs trafen sich übrigens Aleksandr Fomin und Nidal Abu Dukhan, um Details ihrer "strategischen Kooperation" zu besprechen. Vielleicht hat das nichts zu bedeuten; vielleicht ist es der Grund, warum Abbas ausgerechnet hier und jetzt öffentlich freidrehte.

      Von Seiten Abbas' war die Aktion jedenfalls eine im Voraus geplante Inszenierung. Und dass es einen Skandal geben würde, wusste er auch. Da ging es nicht um irgendwelche Privatmeinungen, da ging es darum, der Bundesregierung öffentlichkeitswirksam eins reinzudrücken.

      Naja, die PA scheint sich ja sehr, sehr sicher zu sein, dass der Rubel demnächst rollt, falls die EU z.b. "zufällig - so zufällig wie Abbas' Shittake" keine Lust mehr hat, verbalrandalierende Judenhasser zu allimentieren.

      • @Ajuga:

        Dann hat sich Abbas selbst bzw. der palaestinensischen Sache gehörig ins Knie geschossen … ja, sehe ich genauso. Jedoch kein Grund, um darüber in Triumphgeheul auszubrechen. Das alles führt nur noch weiter weg von einer friedlichen Lösung des Nahost-Konflikts … nur diesmal ist es das “offizielle”, EU-alimentierte Palästina - nicht die Terroristen on Hamas und Dschihad - , das sich hier selbst ein Bein gestellt hat.

  • Genauso unerträglich wie der Vergleich Israels mit den Nazis ist die Situation der Palästinenser. Schweigen sie, hilft man nicht. Verhandeln sie, führt es zu nichts. Provozieren sie, dann sind alle im Westen, allen voran die feigen Deutschen, dankbar, dass sie sich empören können und davon ablenken, dass sie zu einem Friedensprozess nichts beitragen.



    Wir haben es verdient, dass viele Staaten im nahen Osten, in Afrika und in Asien sich vom Westen ab, und China und Russland sowie anderen üblen Figuren auf der Weltbühne zuwenden. Denn zu Selbstbestimmung und Eigenständigkeit tragen wir nichts bei. Gelegentlich wird ein Krieg geführt, irgendwo schlägt der Westen zu und Bomben ein, bestenfalls gehen ein paar schlimme Finger drauf, dann gibt es Drohnenangriffe und verängstigte Zivilisten. Dann erkennt der Westen, es bringt nichts, und hinterlässt mehr Müll als vorher da war. Irak. Afghanistan. Libyen. Usw.. Aber ja, klaubt nur in den provokanten und völlig deplatzierten Worten von Abbas, statt mal eine nachhaltige Rolle einzunehmen.

    • @sachmah:

      Der Nahostkonflikt ist über die Jahrzehnte äußerst kompliziert geworden. Hier in Gut oder Böse, berechtigt oder unberechtigt zu unterscheiden, ist äußerst schwierig. Aus diesem Grund gibt es bislang auch keine wirklich tragfähige Lösung.

      Eines ist aber auch klar: die Palästinenser haben immer wieder ein wirklich katastrophales (Un-)Geschick darin bewiesen, sich geeignete Verbündete zu suchen. Man denke nur an die vor Freude tanzenden Palästinenser, als Saddam Hussein Raketen (mit damals befürchtetem Giftgas) auf Israel abschoss, nachdem er angekündigt hatte, Israel in ein Krematorium verwandeln und die Hälfte der Israelis mit Giftgas verbrennen zu wollen.

      • @Per Nachname:

        Ist eigentlich IMHO ziemlich einfach. Alle beteiligten Parteien haben so viel Flecken auf der weißen Weste, dass sie inzwischen schwarz ist

  • Man muss sich schämen für einen Bundeskanzler, der in solch einer Situation den Mund nicht aufbekommt.

  • die reaktionen sprechen nicht gerade für profunde kenntnisse der geschichte der palästinenserinnen im 20. jhdt.

    • @christine rölke-sommer:

      Ich gehe davon aus, dass Sie mit "Palästinenserinnen" die ab 1948 vertriebenen und gebliebenen Araber meinen, denn bis dahin wurden unter dem Begriff "Palästinenser" alle im Mandatsgebiet lebenden Menschen subsummiert, sprich Araber, Juden, Christen und Atheisten. Leider wurde der Begriff später von Herrn Arafat und der PLO zweckentfremdet. Wenn Sie also Juden, die bereits vor der Staatsgründung Israels im Mandatsgebiet Palästina lebten, nicht zu den Palästinensern rechnen, dann spricht das auch nicht gerade für "profunde Kenntisse der Geschichte". Es spricht eher für die Einstellung, dass Juden weder vor 1948 noch danach etwas in der Region zu suchen haben. Und wie sieht es eigentlich mit Ihren Kenntnissen über die Geschichte der arabischen Juden ab 1948 aus?

      • @Elena Levi:

        Also der Merz scheint sich mit diplomatischen Gepflogenheiten auch nicht so auszukennen. Scholz ist auch gegenüber den Ausfällen eines bestimmten ukrainischen Botschafters mit Hang zur Verehrung von Antisemiten souverän geblieben und hat den Botschafter weiter leberwursten lassen.

      • @Elena Levi:

        Die Geschichte des modernen Israels ist nun allerdings auch älter als 1948. Einwanderung und Landaufkäufe europäischer Juden gibt es doch meines Wissens schon ab dem späten19. Jahrhundert, als die Region noch unter türkisch-osmanischer Fremdherrschaft war.



        Das sich Wortbedeutungen ,Begriffe, Völkerbezeichnungen etc. verändern ,ist auch ein normaler Vorgang

        • @Mustardmaster:

          "Das sich Wortbedeutungen ,Begriffe, Völkerbezeichnungen etc. verändern ,ist auch ein normaler Vorgang"

          Also für mich ist es kein "normaler Vorgang", wenn Juden, die vor der Staatsgründung Israels in der Region lebten und zu den "Palästinensern" gerechnet wurden (weil sie im Mandatsgebiet Palästina geboren wurden und/oder nach Einwanderung dort lebten), heutzutage nicht mehr als solche betrachtet werden. Es erinnert mich ein bisschen an die NS-Zeit, als deutsche Juden hierzulande plötzlich staatenlos wurden und keine Deutschen mehr sein durften.

          • @Elena Levi:

            Könnte es eventuell daran liegen,das die Juden in Palästina nach 1948 israelische Staatsbürger (Israelis) waren?



            Ihre Erinnerung an die NS-Zeit ist ein wenig verdreht:Wenn 1948 in Palästina Menschen "plötzlich staatenlos wurden",dann waren es nicht die Juden. Die haben ja ihren jüdischen Staat damals gegründet.

      • @Elena Levi:

        Danke! This, precisely.

        In den Geowissenschaften heißt es übrigens weiterhin "Palestinian refugees", weil "Palästina" dort weiterhin die südliche Levante bezeichnet, egal ob sich die Menschen dort vertragen oder die Schädel einschlagen: fossiles Wasser kennt keine Staatsgrenzen.

      • @Elena Levi:

        Sie werden sicher wissen, dass in der UN-Resolution 194 von palästinensischen Flüchtlingen die Rede ist. Natürlich waren die arabischen Bewohner Palästinas auch nach der Nakba Palästinenser. Da wurde nichts von Arafat oder der PLO zweckentfremdet.

      • @Elena Levi:

        "subsumiert", mit nur einem "m". Hat nichts mit Summe zu tun.

        • @Francesco:

          Danke, Herr Lehrer! 😉

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @christine rölke-sommer:

      Stimme weitgehend zu (ohne Abbas oder Scholz rechtfertigen zu wollen).

    • @christine rölke-sommer:

      Wen meinen Sie mit profund, den Mufti von Jerusalem, im letzten Jahrhundert? Vor oder nach den Progromen an den Juden im Arabischen Raum, oder erst nach 1948, nachdem die Weltgemeinschaft Unordentlich der Gründung Israels zugestimmt hat?

      • @Pepi:

        Jetzt lasst doch mal den Mufti von Jerusalem als DEN Beleg für arabischen bzw. islamischen Antisemitismus der Zeit vor der israelischen Staatsgründung. Handelte es sich um eine weltgeschichtlich bedeutsame Persönlichkeit? Nein. Gelang es ihm, im britischen Mandatsgebiet in Nahost eine zweite Front aufzubauen, die Hitlers Ambitionen dort gestärkt hätten? Nein, die arabische Bevölkerung ist entgegen der NS-Propaganda NICHT in Scharen den Briten in den Rücken gefallen. Das war lediglich ein feuchter Traum der deutschen Nazis, mehr nicht … und der Grossmufti ihr Popanz, um den arabischen Judenhass zu befeuern.



        Warum wird dieses „Mufti“-Argument nur so inflationär in Anschlag gebracht? Um zu beweisen, dass es muslimischen Antisemitismus schon immer gegeben habe? Um davon abzulenken, dass der moderne völkische Antisemitismus eine europäische Erfindung ist und keine palaestinensische oder islamische?

        • @Abdurchdiemitte:

          Nun, in Deutschland hat er keine große Rolle gespielt, aber nach meinen bescheidenen Kenntnissen und Erfahrungen hat er in Palästina die Einwanderung der Juden bekämpft, zu Gewalt gegen Juden aufgerufen und hatte ziemlichen Einfluss, da er auch aus einer einflussreichen Familie stammte. Dass er Mitglied der Waffen-SS wurde und war, geschenkt. Von meinen Freunden aus Bethlehem ( 1962, da war ich 14) wurde er wie ein Heiliger verehrt. Ich bleibe dabei er war ein einflussreicher Nationalist, Antisemit und Hetzer, der in Palästina immer noch verehrt wird und der die Juden lieber tot als lebendig gesehen hätte. Mit den Islam hat dies alles nichts zu tun, auch nicht mit der arabischen Bevölkerung. Meine bescheidene Meinung. Aber ich gebe Ihnen recht, gemessen an einer weltgeschichtlichen Bedeutung an einem Caesar, einem Kaiser Karl oder Mohammed, von mir aus auch noch Napoleon, nein damit kann er sich nicht messen, aber das dürfte den Juden auch nicht helfen.

      • @Pepi:

        mehr fällt Ihnen dazu nicht ein? - mager, sehr mager!

    • 2G
      21659 (Profil gelöscht)
      @christine rölke-sommer:

      Für welche profunden Kenntnisse sprechen den Ihre Ein-Satz-Kommentare?

      Man kann und muss die israelische Demokratie für Fehler und auch vorkommende nicht legitime Handlungen kritisieren. Kritik gibt es auch in Israel, mehr als innerhalb der palästinensischen Gesellschaft am Hamas-Terrorismus. Die Äußerung von Herrn Abbas ist selbstverständlich vollkommener Unfug. Im Gegensatz zu den Nazis hat Israel keinen mathematisch geplanten und industriell durchgeführten Genozid auf der Agenda. Das genau war der Holocaust. Wenn jmd. In der Region ein Volk oder eine Gemeinschaft auslöschen möchte, dann ist dies bspw. der Iran und seine Helfer.

      • 3G
        31841 (Profil gelöscht)
        @21659 (Profil gelöscht):

        Bitte nicht verjagen, wenn ich das schreibe: Ich habe mir überlegt, ob Herr Abbas mit "50" so etwas meinte - also subtil andeutend damit provozieren wollte - wie "scheibchenweise"?

        • @31841 (Profil gelöscht):

          Glaube ich nicht. Er hat sich mit "50" direkt auf die 50 Jahre bezogen, die seit dem palästinensischen Attentat auf die israelische Olympia-Mannschaft vergangen sind.

        • @31841 (Profil gelöscht):

          nun, die zahl ist umstritten und wird es so lange bleiben, wie mann sich nicht darüber geeinigt hat, wieviele tote es braucht, um von 1 massaker+1 massengrab zu sprechen. abhilfe ist nicht in sicht, da mann in Israel dazu übergegangen ist, entsprechende dokumentewieder unter vrschluß zu nehmen.

        • @31841 (Profil gelöscht):

          Und was würde das an der völlig unpassenden Relativierung des Holocaust ändern?

  • "Der Bundeskanzler hätte dem Palästinenserpräsident klar und deutlich widersprechen und ihn bitten müssen, das Haus zu verlassen“, twitterte etwa CDU-Chef Friedrich Merz."

    Sehe das genauso.

    • @Elena Levi:

      Gerade Merz, dem in jedem 2. Interview "die Maus ausrutscht" sollte IMHO in so einer Situation den Ball ganz flach halten

      • @Kaboom:

        Ich weiß nicht, ob "Selber blöd! Ätschibätsch!“ in dieser Situation die richtige Argumentationsschiene ist. Wenn Merz sagt, was man selbst denkt, kann man ihm auch mal Recht geben.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Dürfen Politiker:innen sprachlos sein?



    Scholz hatte wohl nicht erwartet, dass ihm ein Gast ins Wohnzimmer kackt.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Dann wäre Scholz allerdings ziemlich naiv... Schließlich bezieht Abbas seine Daseinsberechtigung daraus in Wohnzimmer zu kacken...

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Und Scholz bewies mangelnde Reaktionsfähigkeit.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Elena Levi:

        Lieber Schlump[f]-Schütze als Wyatt Earp.



        Und das Gezwitscher von Merz ist wohlfeil.

  • Ich hoffe, dass das ein Nachspiel für Scholz hat. Anstelle von Israel würde ich die diplomatischen Beziehungen zu D infrage stellen. Mit so einem Kanzler. Echt schlimm.

    • @Elena Levi:

      Das fände ich gut. Aus anderen Gründen. Siedlungsbau stoppen, dann kann man die Beziehungen wieder aufnehmen.

      • @sachmah:

        Und dann sind Hamas und PIJ nicht mehr antisemitisch und wollen Israel nicht mehr vernichten?

      • @sachmah:

        Es ist ja nichts Neues, dass vielen Deutschen die Beziehungen zum Judenstaat ein Dorn im Augen sind.Nur aus anderen Gründen, die Sie hier anführen.

        • @Elena Levi:

          Da bauen Sie aber einen Popanz auf, was die Haltung der deutschen Bevölkerung zu Israel betrifft … man könnte auch von Unterstellungen sprechen. Aber das muss wohl so sein, wenn jede, aber auch jede Kritik beispielsweise an der israelischen Siedlungspolitik als Antisemitismus denunziert wird.



          macht es eigentlich einen Unterschied, ob diese Kritik aus deutschem, palaestinensischem oder, sagen wir, US-amerikanischem Munde geäußert wird?

          • @Abdurchdiemitte:

            Ich habe es noch nie, ich wiederhole: Noch nie erlebt dass sachliche begründete Kritik an der israelischen Siedlungspolitik als Antisemitismus gebrandmarkt wurde…es sei denn der*die Kritiker*in ist schon vorher mit wirklich antisemitischen Äußerungen aufgefallen, dann herrscht da zu Recht eine gewisse Voreingenommenheit…

        • @Elena Levi:

          Weder bin ich viele noch sind viele die Mehrheit. Noch ist Israel ein Judenstaat, der einzige Staat, denn ich als Religionsstaat kenne ist der Vatikanstaat. Die anderen sind so oder so geprägt, haben die oder die Tradition oder Mehrheit.

          • @sachmah:

            Und Israel hat keine Traditionen und sonstige Prägungen? Außerdem ist es ja kein reiner Religionsstaat, die meisten Jüd*innen betrachten sich schließlich auch als ein Volk und/oder eine Ethnie, auf jeden Fall auch als Schicksalsgemeinschaft mit eigenen Traditionen jenseits irgendwelcher religiöser Handlungen.

  • 4G
    47351 (Profil gelöscht)

    Was hat man denn von einem Menschen erwartet, dessen Moskauer "Dissertation" hierzulande sofort beschlagnahmt würde?

    Übrigens, wenn Frau Spitzer einen geeigneten Adressaten für Wiedergutmachungsforderungen sucht, er wäre einer.

  • Man fragt sich, warum dem Palästinenserpräsidenten eine solche unüberlegte Äußerung herausgerutscht ist, mit der sich maximal selber geschadet hat.

    Könnte es damit zu tun haben, dass den Palästinensern seit Jahrzehnten - gerade auch von deutschen Regierungen - vermittelt wird, dass ihr kollektiver Ausschluss von menschlichen Grundrechten eine Konsequenz aus dem Holocaust sei, der ja bekanntlich ein deutsches und kein palästinensisches Verbrechen war?

    • @Lenning Köstler:

      Abbas ist die Äußerung nicht herausgerutscht und sie war auch nicht unbedacht. Abbas hat bereits 1982 über „die geheimen Beziehungen zwischen dem Nazismus und der Führung der zionistischen Bewegung“ promoviert und den Holocaust relativiert bzw. die Ermordung von Juden im Gaskammern geleugnet.

      • @Per Nachname:

        Und Abbas hat gewartet, bis klar war, dass er irgendetwas sagen konnte, ohne dass Scholz darauf antworten konnte.

        Ich meine, come on, Leute. Das war eine Inszenierung von Abbas, mit dem Ziel eine interne Krise zu provozieren. Das ist ja nun mal so deutlich wie nur was.

  • Wieso enpfangen wir überhaupt Politiker ohne demokratische Legitimation? Geben wir damit Autokraten und Despoten nicht eine Form der Legitimation? Sollte für überzeugte Demokraten eigentlich generell ein NoGo sein.

    • @Šarru-kīnu:

      Wen könnte man da denn noch empfangen? Was definierst Du denn als Demokratische Legitimation? Irgendeine Art von "Wahl" gibt es fast überall. Nur Kim Yong Un ist ein ehrlicher Diktator, der dazu steht. Und dann gibt es im nahen Osten noch echte Moarchien. Die haben meist Erdöl. Das ist uns im Zweifel wichtiger als Demokratie.

      • 2G
        21659 (Profil gelöscht)
        @Matt Gekachelt:

        Herr Abbas regiert seit Januar 2009 ohne demokratische Legitimation, Konkurrenz innerhalb der Farah wird unterdrückt, ein Konkurrent wurde von Sicherheitskräften der palästinensischen Autonomiebehörde totgeprügelt. Es ist sehr fraglich ob die Mehrheit im Westjordanland hinter Abbas steht. Dummerweise ist die in Gaza herrschende Hamas auch keine demokratische Bewegung. In Israel gibt es hingegen Wahlen. Ein nicht unbedeutender Unterschied.

        • @21659 (Profil gelöscht):

          Dass es in Palästina keine Wahlen gibt, ist gewünscht, denn bei Wahlen würden die falschen (sprich die Hamas) gewinnen.

      • @Matt Gekachelt:

        Monarchen würde ich auch nicht empfangen. Es gibt da einen Demokratieindex den wir als Kriterium verwenden könnten. Da gibt es sicher Grenzfälle. Zu allen anderen Staatsformen dürfte es keine diplomatischen und merkantilen Kontakte geben.

  • Man fragt sich, wer mehr versagt hat: der Pressesprecher, der die PK nach Abbas‘ Holocaust-Ausfällen für beendet erklärt hat, oder der Bundeskanzler, der nicht trotzdem widersprochen hat. Beider Verhalten kann man wohl nur als Black-out bezeichnen.

    Und in Bezug auf Abbas stellt sich die Frage, warum Deutschland diesen palästinensischen Antisemiten noch finanziell unterstützt. Wer wiederholt derartig inakzeptable antisemitische Ausfälle in einer PK mit dem Regierungschef Deutschlands forciert, das einer der wichtigsten finanziellen Unterstützer der palästinensischen Autonomiebehörde ist, der hat jeglichen Unterstützungsanspruch moralisch verwirkt.

    • @Per Nachname:

      Na aus Palästina dürfen Sie kaum einen Israelfreund erwarten. Dies liegt aber auch an den Handlungen einiger israelischer Politiker.

    • @Per Nachname:

      Wie Sie selbst schreiben: Deutschland unterstützt nicht Abbas, sondern die Atonomiebehörde, d.h. keine Person, sondern eine Institution. Und das ist nicht nur im Interesse der Palästinenser, sondern auch Israels - denn angenommen, die Autonomiebehörde bricht zusammen, in wessen Händen läge denn die Verantwortung für die Menschen dort? Die Autonomiebehörde wurde (auch) gegründet, um der Besatzungsmacht von der direkten Verwaltung über ein nach Unabhängigkeit strebendes Volk zu entlasten - ohne diese Unabhängigkeit tatsächlich zu gewähren.

  • Gab es denn 50 Vorfälle oder ist das erlogen ?



    Was ist auf den 50 Vorfällen geschehen ?

    • @Bolzkopf:

      Es gab keinen einzigen Vorfall, der auch nur ansatzweise den Begriff "Holocaust" rechtfertigen könnte. Ich denke, das wissen Sie auch, oder?

      Sonst wäre eine Beschäftigung mit der Frage, was man unter den "Holocaust" fasst, sehr dringend.

      • @Dr. McSchreck:

        Es gab zudem nicht wirklich viel (jedenfalls nicht in der letzten Generation), das nicht zahlreiche andere Staaten - Mexiko oder Myanmar, um nur 2 willkürliche Beispiele zu nennen, wo Politik und Todesschwadrone Hand in Hand gehen - getoppt hätten.

        Das ist das Entlarvende: wenn Juden ein Verbrechen begehen, ist es das Schlimmste auf der Welt, aber wenn Christen, Buddhisten usw schlimmere Verbrechen begehen, ist es nicht die Rede wert.

        Likud ist korrupt und scheißt auf Menschenrechte, aber alles in allem betrachtet fallen die Verbrechen der israelischen Rechten ungefähr in dieselbe Liga wie die Erdogans oder Orbans. Keine Peanuts, aber auch kein epochales Verbechen.



        Wie landläufig damit umgegangen wird, lässt sich mithin nur als "volkstümlicher Antisemitismus" bezeichnen: israelischen Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen dieses besondere Ausmaß an Aufmerksamkeit zu geben, macht keinen Sinn, außer man nimmt implizit oder explizit an, dass bereits die jüdische Religionszugehörigkeit ein Indiz für eine "geborene Verbrechernatur" sei.



        Aber jüdische Menschen sind zum Guten wie zum Schlechten genauso befähigt wie alle anderen, und dass nationalkonservative Parteien zu Kleptokratie und autoritären Methoden neigen, ist ja nun echt mal so was von nichts Neues... für die muslimischen Nationalkonservativen in Palästina gilt ja doch exakt dasselbe wie für die jüdischen.

    • @Bolzkopf:

      Keine Ahnung ob es 50 waren. Noam Chomsky hat über einige Vorfälle in "Offene Wunde Nahost" geschrieben. Auch über das Massaker von Sabra und Schatila. Zwar schon19 Jahre alt das Buch, aber sehr informativ.



      www.deutschlandfun...nd-die-us-100.html

      • @Andreas J:

        Die "50" - hier muss ich mich leider wiederholen - beziehen sich auf ein anderes "50". Es sind 50 Jahre vergangen seit dem Überfall von palästinensischen Terroristen auf die israelische Olympia-Mannschaft in München 1972. Abbas war zu dem Zeitpunkt Finanzchef der PLO.

      • @Andreas J:

        Schatila, waren das nicht die Chrislichen Milizen?

        • @Pepi:

          Auf Wiki findet man mühelos alle Zusammenhänge in dem Fall.

          • @sachmah:

            Wenn man gläubig ist, ja.

            • @Pepi:

              Es gibt einige Artikel aus der Zeit im Netz darüber. Das ganze hat für weltweite Empörung und Kritik an Israel gesorgt. Israel war an der Geschichte aktiv beteiligt.

  • Vielleicht war Abbas zuvor auf der Documenta und dachte sich, so etwas kann man in Deutschland schon mal sagen.

    • @Jim Hawkins:

      Der Gedanke kam mir auch als Erstes.



      Es ist anzunehmen, dass das Treiben auf der (mit 40 Mio. Steuergeldern!) alimentierten Documenta von interessierter Seite sehr genau beobachtet wird.

      • @Puck:

        Es geht ja weiter und weiter und weiter.

        Der britische Documenta-Künstler Hamja Ahsan hat Olaf Scholz auf Twitter als "faschistisches Schwein" bezeichnet:

        www.focus.de/panor..._id_136602285.html

        Auf der Documenta ist ein neues antisemitisches Kunstwerk aufgetaucht:

        www.juedische-allg...bei-der-documenta/

        Dieses Mal war man so sensibel, die Kippa im Vorfeld mit einem Klebeband abzudecken.

        Diese Kunstschau wird in die Geschichte eingehen. Als Meilenstein bei der Normalisierung des Antisemitismus.

        Wie sagte der Interims-Geschäftsführer:

        "Die Zahlen sind gut, die Stimmung auch."

        • @Jim Hawkins:

          Das?

          "Das, was Herr Ganß auf dem Originalbild als Kippa zu erkennen meint, bildet stattdessen eine in Indonesien von muslimischen Männern getragene Mütze ab, die so genannte Hajj-Mütze. Sie wird von einer Figur des beliebten indonesischen Puppenspiels Wayang getragen – diese Figuren, Weltkulturerbe, sind unter anderem gekennzeichnet durch ihre markanten, schnabelartigen Nasen."

          www.monopol-magazi...ng-padi-kippa-hajj

          • @Rudolf Fissner:

            Das Bild "All Mining Is Dangerous"vbezieht sich auf einen vulkanischen Schlamm-Blow-out in der Nähe eines Erdölbohrloches auf der Insel Java, für die auch die indonesische (!!!) Erdölfirma Lapindo Brantas verantwortrlich gemacht wird. de.wikipedia.org/w..._mit_einer_Bohrung

        • @Jim Hawkins:

          "Künstlerische Leitung sieht keinen Antisemitismus" so die Hessenschau zu Taring Padis Bild mit den Geldsäcken-Dämonen.



          Die Künstlerische Leitung hat ja nicht die Aufgabe Kunstwerke zu beurteilen oder zu interpretieren...

          • @nzuli sana:

            @NZULI SANA

            "Die Künstlerische Leitung hat ja nicht die Aufgabe Kunstwerke zu beurteilen oder zu interpretieren..."

            Warum sollte die künstlerische Leitung in einer eckigen Kopfbedeckung ( siehe Bild oben ) eine runde Kippa rein interpretieren. Noch dazu in ein Kunstwerk, dass Vorwürfe gegen eine indonesische Erdölfirma zum Inhalt hat?

            Schauen Sie sich mal dieses Bild der Deutschen Welle einer Demonstration in Jakarta an. Lauter Menschen mit Kopfbedeckungen in der Form wie auf dem Bild oben. Und nun sagen Sie mir, wieviele Kippas sehen Sie dort?

            Richtig, keine. Es sind ultrakonservative Muslime, wie der Artikel besagt. Oftmals Gegner von Tarding Pardi wie schon Suharto.

            Es ist ein Treppenwitz: Irgendwelche Personen, die immer nur das sehen was sie sehen wollen, haben ultrakonservative Muslime zu Juden umdeklariert.

            siehe auch:



            * www.monopol-magazi...ng-padi-kippa-hajj



            * de.wikipedia.org/w..._mit_einer_Bohrung (Thema des Bildes)

  • Beißreflex erfolgreich ausgelöst - und wunderbar von den wahren Problemen ablenkt.

    • @Bolzkopf:

      So sehe ich das auch. Aber der Westen wird eh bald nicht mehr benötigt. Die Demokratien laufen Gefahr, wegen Menschen wie Trump Totalschaden zu erleiden. Und nach außen hin fair - und in dem Fall zum Wohle sowohl israelischer alsauch palästinensischer BürgerInnen - für Menschenrechte etc. einzutreten, hat man ohnehin schon eingestellt. Bei der Ukraine scheint es eine Ausnahme zu sein. Vielleicht liegt es nur daran, dass Leute wie Putin und Xi solche großen … sind.

    • @Bolzkopf:

      Was wären denn die "wahren Probleme"?



      Oder andersrum gefragt: Antisemitismus ist kein Problem?

      • @Puck:

        Ein palästinensischer Politiker hetzt gegen seien "Erzfeind" und verwendet dabei Begriffe die provozieren.



        Und zack - ist das Thema in aller Munde.

        Es ist doch klar wenn so jemand auf einer Presskonferenz sprechen darf muss man damit rechnen.

        Allerdings hat er sich einen Bärendienst erwiesen denn jetzt redet niemand mehr über die Vorkommnisse an sich.

        Und dass unser Kanzler in dem Moment nicht die richtigen, scharfen Worte findet ist nicht der Skandal.



        Offenbar hat der Kanzler an seinem vorbereiteten Redemanuskript festgehalten denn der spricht den Begriff "Apartheit" an - den Abbas garnicht erwähnt hatte - wenn ich der Konferenz(aufzeichnung) jetzt korrekt gefolgt bin.

        de.wikipedia.org/wiki/Mahmud_Abbas

        • @Bolzkopf:

          "Es ist doch klar wenn so jemand auf einer Presskonferenz sprechen darf muss man damit rechnen."

          Eben nicht an dem Punkt, an dem Abbas dem Fass den Boden ausgeschlagen hat.

          Die PK war zu Ende, und was von Abbas erwartet wurde, war ein nettes Abschlussstatement, gute Partnerschaft, auch in Zukunft undsoweiter.

          Das war kein Zufall. Die interessante Frage ist: was hat Abbas veranlasst, alle diplomatischen Bräuche über Bord zu werfen?

          Wie gesagt: zur Zeit verhandelt die PA mit dem faschistischen und Antisemitismus offen zugeneigten Putin-Regime über Unterstützung, zB für den Fall dass die Hilfen aus der EU reduziert oder eingestellt werden.

  • Die Sprachlosigkeit macht mich hier sprachlos. Das kann mensch mit Diplomatie auch nicht wirklich plausibel erklären. Die Souveränität zur Behauptung der Sprach- und der - in diesem Verhältnis - auch Deutungshoheit bei dieser Entgleisung ist im Kanzleramt essenziell, ohne Kompromisse.

  • Was ist Olaf Scholz für ein verschnarchter Typ! Lässt dem Abbas diese Dämlichkeiten in einer Pressekonferenz durchgehen und äußert seine Kritik daran in einem Interview mit der BILD-Zeitung? Geht's noch? Wieso gibt er nicht direkt Kontra, anstatt nur ein Runzeln der Kanzlerstirn anzudeuten?

    • @Felis:

      Ja, er ist ein verschnarchter Typ, aber laut Pressesprecher ist Scholz nach Ende der PK so sehr ausgerastet, wie man es von ihm nicht erwartet.

      Das Interview mit BILD war ziemlich klug. Springer lässt ja zur Zeit nichts unversucht, um den Sturz der Regierung durch ein schwarz-gold-braunes Bündnis herbeizuschreiben. Aber Springer ist auch an seine Pro-Israel-Policy gebunden.

      Ich würde aber vermuten, die Idee, sich vor BILD zu erklären, ist nicht auf Scholz' Mist gewachsen. Zu proaktiv für Kanzler Schlumpf.

  • Ist die (dämliche) Vergleicherei von -auch kritikwürdigen- politischen Vorgängen mit dem industriell organisierten Völkermord ein etablierter Einstieg zum Abschied aus der Politik geworden?

    • @aujau:

      Leider nicht (mehr).

    • @aujau:

      Sicherheitshalber füge ich hinzu: Vergleiche mit dem industriell organisierten Völkermord sind immer unpassend, sachlich mindestens ungenügend, moralisch verwerflich und ziemlich dämlich.

  • Es zeigt, was Abbas für ein Antisemit ist. Oder aber ein Ignorant oder beides und noch viel mehr. Ich frage mich allerdings, wieso Scholz das unkommentiert im Raum ließ, als Abbas daa sagte.

    • @Elena Levi:

      Scholz ist ja keiner, der bisher durch besondere Schlagfertigkeit aufgefallen wäre. Aber nachdem Abbas bereits zuvor den gerade sehr en vogue zu sein scheinenden (und von Scholz zaghaft widersprochenen) "Apartheit"-Vorwurf rausgehauen hat, hätten nur zwei Worte genügt: "Es reicht!"



      Mindestens genau so bedenklich finde ich die Aussage, er hätte ja nix mehr sagen können, weil der Pressesprecher die Pressekonferenz abgebrochen hätte. Wird dem Bundeskanzler neuerdings vom Pressesprecher das Wort erteilt?

      • @Puck:

        Bei einer PK ist der Pressesprecher sozusagen der oberste Protokollchef. Und der Bundeskanzler der BRD ist ja "nur" das Regierungsoberhaupt. (Unter Merkel ist das allerdings etwas verlorengegangen - aber die hat sich ihre Presseprecher ja auch am liebsten aus der Axel Springer AG liefern lassen.)

        Und im Abschlussstatement solche Klopper rauszuhauen, ist, gelinde gesagt, "unüblich".

        Das war eine geplante Provokation, die vermutlich bei jedem demokratischen Regierungschef der Welt (und den meisten anderen) genauso funktioniert hätte. Interessant ist insofern eher: warum bei Scholz? Selbst ein Abbas weiß normalerweise, wann er sein Schandmaul zu halten hat - für Leute, die das nicht wissen, gibts ja die Hamas. Fatah tickt, was Israel und Juden angeht, nicht groß anders, aber Fatah-Funktionäre wissen *eigentlich*, wann und wo sie einfach mal die Fresse halten. Und Abbas' Verhältnis zur Shoa war in der Vergangenheit zwar ambivalent, aber so eine Aktion wie jetzt - wissentlich und willentlich maximalen Schaden anrichten durch heimtückische Ausnutzung der Narrenfreiheit, die diplomatische Konventionen bieten - ist ziemlich untypisch für ihn.

        Entweder Putin hat ihn auf die Idee gebracht, und/oder Putin hat ihm so viel Unterstützung zugesagt, dass er meinte, auf die EU schießen zu können.

        • @Ajuga:

          Die "geplante Provokation" war die Antwort auf die Frage ", ob er sich für das Attentat auf israelische Sportler während der Olympischen Spiele in München 1972 entschuldige." War diese Frage auch vorab geplant?



          Aus palästinensischer Sicht entspräche das etwa wenn in der Zukunft Vertreter der ukrainischen Regierung gefragt würden,ob sie sich für die Attentate auf Kollaborateure entschuldigen würden.So es dann überhaupt noch eine eigenständige Ukraine gibt.



          Und ja, auch dieses Beispiel ist ganz leicht gehbehindert. Wie viele Beispiele. Es ist die Übertragung aktueller Ereignisse zum besseren Verständnis.

        • @Ajuga:

          "Entweder Putin..."



          Es wäre auch überraschend, wenn es irgendetwas gäbe, woran Putin nicht schuld ist. Das ist zwar gewissermaßen ein Kompliment - der Mann muss allmächtig sein - , aber für meinen Geschmack doch allzu nah am Verschwörungstheoretischen. Was den Rechten ihr Soros...