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Tote Taube am Münchner HauptbahnhofUnterlassene Hilfeleistung

Die Deutsche Bahn untersagte Tierschützern die Rettung einer Taube. Sie muss aber Hilfe für Tauben in Not zulassen, fordert nun eine Petition.

Hauptbahnhof München Foto: Sven Hoppe/dpa

BERLIN taz | Stadttauben haben einen schlechten Ruf: Sie gelten als Krankheitsüberträger, werden oft verjagt, und niedlich sind sie auch nicht unbedingt. Doch auch Tauben sind denkende und fühlende Wesen und fallen, wie alle Wirbeltiere, unter das Tierschutzgesetz.

Mitte Mai verfing sich eine Taube am Münchener Hauptbahnhof in 13 Metern Höhe in einem Taubenabwehrnetz – die Netze sollen Tauben davon abhalten, unter dem Dach zu nisten. Die Tierschützerin Monika Wölk entdeckte das um sein Leben kämpfende Tier und verständigte die Feuerwehr. Doch die Deutsche Bahn stoppte den Einsatz mit der Begründung, die Geräte der Feuerwehr seien zu schwer für den Bahnhofsboden. Eine Hubarbeitsbühne, so die Bahn, hätte es gebraucht, es sei aber keine verfügbar gewesen.

Wölk bestreitet dies: „Aus früheren Einsätzen weiß ich, dass die Deutsche Bahn in München zwei Hubarbeitsbühnen besitzt.“ Die Feuerwehr hätte diese bedienen können. Am Ende vergingen fünf Tage, bis das passende Gerät vor Ort war. Und erst an Tag sechs wurde die Taube geborgen – tot.

Tierschützerin Wölk hat deswegen mit vielen anderen eine an die Deutsche Bahn gerichtete Petition gestartet. Die In­itia­to­r:in­nen fordern darin ein „grundsätzliches Umdenken im Taubenschutz“ und schnelle Rettungsmaßnahmen, falls eine Taube in Not gerät. Wölk will, dass die Bahn die Netze sachgemäß aufhängt und regelmäßig wartet. Der auf Tierrecht spezialisierte Anwalt Eisenhart von Loeper stellte gar Strafanzeige gegen die Bahn. Sie habe sich „der unterlassenen Hilfeleistung, der Tierquälerei und der Tiernötigung schuldig gemacht.“

Kein Einzelfall

Laut Arne Brach (Grüne), dem Tierschutzbeauftragten des Bezirksausschusses Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, verfangen sich immer wieder Tauben in den Netzen, wo sie oft nach Tagen wegen Wassermangel und Erschöpfung verenden. 2019 hatte sich an fast der gleichen Stelle eine Taube verfangen. Damals ließ die Bahn die Rettung durch Tier­schüt­ze­r:in­nen zu. Auch in Linz haben sich vergangenes Jahr mehrere Tauben in Netzen verfangen und sind gestorben.

Nach Angaben der Deutschen Bahn wurde das betroffene Taubenabwehrnetz mittlerweile instandgesetzt, sodass sich kein Tier mehr dort verfangen könne. Nach Angaben von Monika Wölk stimmt das nicht. Außerdem habe sich die Deutsche Bahn immer noch nicht mit den Ak­ti­vis­t:in­nen getroffen, um den Vorfall aufzuarbeiten.

Petition fast am Ziel

Tauben sind intelligente Tiere. Japanische Psychologen konnten den Vögeln sogar beibringen, Bilder von Picasso und Monet zu unterscheiden. Mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit waren sie in der Lage, ein Bild einem der beiden Künstler richtig zuzuordnen. Und was ist mit Tauben als Krankheitsüberträger? Ex­per­t:in­nen bezweifeln, dass die Tiere diesbezüglich eine besondere Gefahr darstellen. Die meisten Krankheiten der Tauben können demnach nicht auf den Menschen übertragen werden.

Gut 9.000 Menschen haben die Petition mittlerweile unterschrieben. Falls die Marke von 10.000 Un­ter­zeich­ne­r:in­nen erreicht wird, wird sie an den Oberbürgermeister von München übergeben. Dann können die In­itia­to­r:in­nen zusammen mit der Deutschen Bahn erarbeiten, was in Zukunft zu tun ist, wenn eine Taube auf dem Bahngelände in Not gerät.

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79 Kommentare

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  • Ich hoffe, das mit dem auf "Tierrecht spezialisierte Anwalt Eisenhart von Loepe" ist ein Scherz: Unterlassene Hilfeleistung gilt nur für Menschen und der Tatbestand der "Tiernötigung" ist euch wohl nach der zweiten Flasche Schnaps eingefallen... Spannend auch, dass Frau Wölk so wichtig ist, dass sie mit Recht eine Aufarbeitung der DB unter ihrer Aufsicht fordern kann. Toll.

  • Im Winter erfrieren Obdachlose rund um deutsche Bahnhöfe, während man hier von einer Petition für Tauben redet? Erkenne den Fehler.

    • @Rudi Hamm:

      Gegeneinanderausspielen ist auch ein Fehler. Beides sind nicht haltbare Zustände! "Für die Befreiung von Mensch und Tier" lautet daher auch ein Slogan der Tierbefreiungsbewegung.

      • @Uranus:

        Die Prioritäten sollten aber schon klar sein, sind es aber ganz offensichtlich dann doch nicht! Insbesondere die unhaltbaren Zustände in der Massentierhaltung und die Ernährungsweise der deutschen Mehrheitsgesellschaft lassen weder auf Achtung vor Tieren noch Menschen hindeuten. Daher ist die Petition in diesem und anderen (bspw. Hauskatzen, die massenhaft Singvögel töten) Kontexten vollständig lächerlich!

        • @Hannah Remark:

          Ich würde sagen, es geht um Individuen, die möglichst alle berücksichtigt werden sollten. Im Zusammenhang mit Menschen würde mensch wohl auch nicht einen Rettungswageneinsatz gegen eine Person und einen Großeinsatz bei einer Zugentgleisung gegeneinanderausspielen sondern in beidem Fällen das bestmöglichste tun. Zumal der Fall der Taube ja nur die Spitze des Eisberges ist und er zeigt, dass es strukturelle Missachtung über einen längeren Zeitraum gibt. Also Quälerei von Tauben meiden/vorbeugen UND Massentierhaltung abschaffen UND Haustierzucht hinterfragen ...



          Außerdem finde ich es seltsam, wenn Menschen sich für Tierschutz einsetzten, aber selbst Tiere aufäßen. Tierschützer*innen sollten konsequenterweise Veganer*innen sein/werden und zumindest auch Massentierhaltung in den Fokus rücken.

          • @Uranus:

            Sehr gut auf den Punkt gebracht!

            Und die erhöhte Sojanachfrage für's günstige Giggerle (Brathendl) steht zusätzlich im Zusammenhang mit dem schleichenden Genoizid in den Urwäldern.

            survivalinternatio...4-guarani-hoffnung

            www.pressenza.com/...-indigene-gebiete/

            Und nicht nur der Hunger auf Billigfleisch, sondern auch der nach mehr Energie und Rohstoffen bläst ins gleiche Horn.

            Mehr Bescheidenheit und mehr Wertschätzung aller Lebewesen wären angebracht.

            • @Manzdi:

              Das freut mich. Danke für die Links. Ich kann Ihnen da nur zustimmen. Kapitalismus/(Neo)kolonialismus ist einfach nur grausam, macht einen wütend und ohnmächtig - auch, dass hierzulande kaum daraufhin konsequent(er) gehandelt wird.

  • Mir fehlt hier etwas die Verhältnismäßigkeit. Wenn diese Haustauben eine besonders bedrohte Art wären, könnte ich einen gewissen Aufwand zur Rettung eines einzelnen Exemplars einsehen; aber sie sind nicht bedroht, sondern eine Plage. Auf manchen S-Bahnhöfen wachsen richtiggehende Stalagmiten von Taubenkot empor, und erfahrene Anwohner meiden die Stellen unter den Bahnbrücken, die besonders dicht "gekennzeichnet" sind.

    Für so eine Aktion drei Industriekletterer anreisen zu lassen, die dann nicht mal zum Einsatz kommen -- das ist nicht nur aus ökonomischer, sondern auch aus ökologischer Perspektive grober Unfug.

    • @Carcano:

      @Carcano Ich werde den hilfsbereiten Kletterern Deine Wertschätzung weiterleiten.



      Es geht nicht um die Rettung nur eines einzelnen "Exemplars". Es geht um alle "Exemplare", die aus der Not heraus in Bahnhöfen hausen, weil sie keinen Taubenschlag finden. Maria war nur das jüngste, weithin bekanntgewordene Todesopfer, aber beileibe nicht das erste und nicht das letzte. Und es muss doch nicht immer erst eine Art kurz vor der Ausrottung stehen, bevor man anfängt, sie zu respektieren und zu schützen!



      Tauben sind nicht dumm, sie suchen Futter dort, wo wir Menschen es am liebsten und häufigsten fallen lassen (auch wenn es ihnen nicht bekommt, doch Körner und Samen wachsen nun mal nicht auf Beton und Asphalt). An diesen Tauben-Hotspots finden sich dann viele ein, an den übrigen Stellen in der Stadt dafür gar keine. So kommt es notorisch zu der Fehleinschätzung einer "Plage". Wieviele Tauben kommen auf einen Einwohner in dieser Millionenstadt?



      Wir wollen auch lieber eine kleine, aber gesunde Population, wir wünschen uns für sie auch ein würdevolleres Dasein als unter Brücken oder in Unterführungen, auf Baustellen oder in Bahnhöfen. Wir sehen täglich das Elend, das zwischen den Füßen achtloser Menschen ums Überleben kämpft, auf verschnürten, entzündeten, verstümmelten Füßen, weil sie sich unsere langen Haare, Textilfasern, Plastikschnüre, Christbaumnetze eingefangen haben (neuerdings auch Masken um Hals und Brust oder wie eine Kordel aufgezwirbelt ums Beinchen, dessen Blutzufuhr dadurch abgeschnürt wird, bis es abstirbt).



      Wir suchen seit Jahren das Gespräch mit der Bahn. Wir erwarten nicht mehr und nicht weniger als die Einhaltung der Gesetze. Wer Vergrämungsmaßnahmen anbringt, muss sie warten und instandsetzen. Sie dürfen nicht zu Todesfallen werden. (Auch nicht auf privaten Balkonen, wo sie unsachgemäß angebracht werden.) Selbst ihre Nester sind gesetzlich geschützt, doch wer weiß das schon, der sie bei Bau- oder Abbrucharbeiten einfach achtlos in die Mülltonne wirft?

    • @Carcano:

      Weil es um Arten, womöglich noch unter der menschlicher Nutzenperspektive, ginge, wären tierliche Individuen und deren Interessen und Bedürfnisse ... sowie Tierquälerei egal?

      • @Uranus:

        > wären [...] Tierquälerei egal?

        Ich behaupte: Sie _sind_ egal, wie der menschliche Umgang mit Nutztieren und mit dem Lebensraum von Wildtieren zeigt.

        Das ist ein milliardenfaches, globales und alltägliches Problem, an dem das Schicksal einer einzelnen Haustaube genau gar nichts ändert.

        Der Einsatz von drei Industriekletterern hätte daran ebensowenig geändert, selbst wenn er stattgefunden hätte.

        • @Carcano:

          "Ich behaupte: Sie _sind_ egal, wie der menschliche Umgang mit Nutztieren und mit dem Lebensraum von Wildtieren zeigt."



          Verstehe. Klar, so sind leider die aktuellen Verhältnisse. Naja, ich würde den Umgang mit der Taube nun auch nicht priorisieren, allerdings meinen, dass es eben auch um ein tierliches Individuum geht und um Leid das offenbar vermieden bzw. dem vorgebeugt werden kann. Die Unterstützung/Empörung im Falle der Taube würde ich aber nicht per se gegen die Tierquälerei in der Massentierhaltung ausspielen. Mir geht es um einen größeren/Gesamt- Blick auf den Umgang mit Tieren und um den allgemeinen Diskurs darum.

  • eine arme, verendete taube ...

    wieviele singvögel werden in deutschland von freilaufenden katzen mal eben so ... ?

    ist für die auch eine petition auf dem weg ?

  • Ich glaube, mich laust der Affe.

  • Wegen der Rettung einer Turteltaube im Hauptbahnhof München endet dieser Zug in Pasing. Es kommt noch zu Fahrzeitabweichungen bis zu dreißig Minuten. Wir bitten um ihr Verständnis.

  • Tauben in Not?



    Habt ihr sie noch alle?



    Angesichts der Mio Flüchtling, die in irgendwelchen Dreckslagern vegetieren, ist es bizarr so eine Petition zu verfassen.

    • @cuba libre:

      Wieso? Weil mensch nicht - um auf Ihrer Ebene zu bleiben - andere Petitionen neben der Unterstützung in der Taubensache unterschreiben könnte?

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    Luxusprobleme einer übersättigten Wohlstandsgesellschaft!

    • @49732 (Profil gelöscht):

      Da muss ich Ihnen Recht geben. Wenn man so besoffen von Wohlstand und Luxus ist, dass einem fühlende und intelligente Lebewesen egal sind, dann haben wir als Gesellschaft ein massives Problem. Man könnte glatt meinen, die Deutschen wohlstandsverwahrlost :^)

      • @Maik Sconz:

        Na ja, bei Ratten startet niemand eine Petition: Daher bitte nun noch eine Petition, die die Massenvergiftungen von Ratten in deutschen Städten stoppt. Oder ist eine Taube mehr wert als eine Ratte bzw. tausende von Ratten? Das Rattengift lässt die Tiere über Tage innerlich verbluten … Was soll diese Wohlstandsverwahrlosung?

        Und das Ratten Krankeitsüberträger wie auch Tauben sind … egal

        www.spiegel.de/ges...age-a-1278800.html

        Was soll der Unsinn? Schön und gut für die Taube mitzufühlen aber die Leute, die die Petition unterschreiben, haben ganz offensichtlich jeden Bezug zur Realität mittlerweile verloren!

      • 4G
        49732 (Profil gelöscht)
        @Maik Sconz:

        Moral, ist ja immer die Standardantwort. Kann man sich aber nur in einer übersättigten Wohlstandsgesellschaft leisten.

      • @Maik Sconz:

        Vor Jahren hatte ich einen chinesischen Austausschstudenten kennengelernt. Wir kamen über die Unterschiede zwischen Deutschland und China zu sprechen. Er meinte: Ihm sei aufgefallen, dass in Deutschland die Feuerwehr kommt, um eine Katze vom Baum zu retten. Auf die Idee käme in China niemand. Entweder schafft es die Katze selber oder der Eigentümer kümmert sich. Andere Länder haben existenzielle Sorgen und keine Zeit sich um Tauben oder Katzen zu kümmern. In einem können Sie sicher sein, außerhalb der "Wohlstandsländer" würde sich kein Mensch für eine herrenlose Taube interessieren - außer vielleicht, um sie zu essen.

        • @Strolch:

          sind die deshalb besser und wir schlechter?

  • Tauben sind in vielerlei Hinsicht fliegende Ratten. Im Berliner Bahnhof Südkreuz liegt der Taubenkot bergeweise. Das Tierschutzgesetz für Wirbeltiere gilt sicher auch für Ratten. Bei uns im Hof liegt gerade mal wieder Rattengift. Man sollte so oder so immer vermeiden mit zweierlei Maß zu denken.

    • @interpolantics:

      Genau, das TierSchG gilt ebenso für Ratten, resp. für alle Wirbeltiere. Und es entsetzt mich gleichermaßen und treibt mir die Tränen in die Augen, wenn ich wie erst kürzlich wieder eine hübsche cremefarbene Ratte sehe, die den Folgen des Giftes erliegt und wg. innerer Blutungen nur noch langsam kriechend ihr Leben aushaucht. Das Rattengift wird von Taubenhassern in München seit vielen Wochen sehr gern und sehr reichlich an exponierten Plätzen auf dem blanken Boden/Rasen verteilt, "Kollateralschäden" billigend in Kauf nehmend, weil dadurch sowohl Kinder, Hunde, Singvögel, Igel, Marder etc. mit dem Gift in Berührung kommen können. Die Polizei wurde jeweils eingeschaltet. Und der Vergleich von Tauben mit Ratten war vermutlich abschätzig gemeint (wobei wir sie allerdings lieber Delphine der Lüfte nennen), doch bei sorgsamer Betrachtung sehen wir darin keinen Widerspruch, sind doch beide Arten hoch sozial, intelligent und reinlich. Um den Münchner Hbf herum - selbst am Marienplatz - findet sich übrigens nicht nur Taubenkot, sondern häufen sich die Fäkalien einer Zivilgesellschaft, die sich lieber 60 Cent für die öffentl. Toiletten sparen möchte, um danach ganz bürgertreu, rechtschaffen und redlich ihre Entrüstung über den Stoffwechsel eines Vogels zum Besten zu geben. Ihren Kot würden die Tauben nur zu gern lieber in einem Taubenschlag hinterlassen, statt an den erbärmlichen Plätzen, an denen sie jedem ein Dorn im Auge sind. Stört Dich nur der Kot von Tauben oder auch der von allen anderen Vögeln? Taubenkot - soweit sie artgerechtes Futter kriegen - war übrigens jahrtausendelang ein begehrter Dünger.

    • @interpolantics:

      unnötiges Leid zu vermeiden, gehört aber auch dazu.

  • Wenn man aber etwas über die streunenden Hauskatzen schreibt, die hier im Garten Vögel jagen, wird das nicht veröffentlicht. Im Ernst, wieso müssen Leute Katzen halten?

  • Schön, dass jemand Zeit und Energie für so viel Mitgefühl hatte. Ob es bei einer Kanalratte auch so gewesen wäre?

    In Deutschland ist Tierschutz verbreiteter als Kinderschutz, wenn man nach den Mitgliedern der gleichlautenden Vereine geht.

    • @Taztui:

      Ich würde auch eine Kanalratte retten, wenn sich die Situation ergibt.

      Kinder werden bereits durch das Gesetz und Behörden geschützt.

      Für manche Behörden ist der Kinder- und Jugendschutz der Existenzgrund.

      Da braucht man weniger zivilgesellschaftliches Engagement.

      Nach den Mitgliederzahlen können Sie deshalb nicht gehen.

  • Der Sinn von Netzen ist nicht, Tauben wie Singvögel einzufangen, um sie dann zu verspeisen – oder wie hier im Müll zu entsorgen -, sondern NUR, um sie dort vom Nisten abzuhalten! (Dazu stand ihnen bis September 2020 ein Taubenschlag AUF dem Hbf-Dach zur Verfügung, der jedoch abgerissen wurde und sie damit zwang, sich wilde Nester zu bauen; Stichworte: Standorttreue und angezüchteter ganzjähriger Brutzwang)



    Und ich finde es betrüblich, dass sich Deine absolut verständliche Entrüstung über den generellen Umgang mit Tieren nicht genauso auf diese Taubenschicksale erstreckt, sondern zu relativieren versucht wird. Wir reden hier nicht von Wildtauben, die den Menschen meiden, sondern von Stadttauben = verwilderten Haustauben, die nicht nur an den Menschen gewöhnt, sondern von ihm abhängig sind. Also auch, was Rettung aus ihrer menschengemachten Not betrifft. Aber vielleicht denkst Du anders, sobald Du mal selber ein paar solcher Schätzchen gerettet, aufgepäppelt und in der Hand gehalten hast. Und ich bin zuversichtlich, dass Du an Deinem Heimatbahnhof im Anschluss an die Rettung von Regenwürmern und Marienkäfern auch nicht ungerührt und schulterzuckend zuschauen würdest, wie ein Elterntier in der Nähe seiner Jungen kopfüber im Netz um sein Leben strampelt!

    • @Jutta Dollinger:

      nein, da würde ich nicht vorbeigehen, wenn ich helfen kann. Wenn Hilfe nötig ist und leistbar, ist es absolut richtig zu helfen. Aber dennoch ist es eine Sache der Verhältnismäßigkeit, Hilfe ist nicht immer leistbar. Manchmal ist es auch rationaler, das Tier zu töten um das Leid zu beenden. Das klingt hart und ungerecht, kann das Tier doch nichts dafür in einer von Menschen gemachten Falle festzuhängen. Aber selbst wenn wir alles daran setzen, dieses eine Tier zu retten (was durchaus nicht verkehrt ist), rettet es nur dieses eine Tier, mehr nicht. Nicht für jede Taube können die Industriekletterer aus der nächsten Stadt kommen, auch wenn Sie das bezahlen nicht... für die Masse an Notfällen haben Sie auch nicht genug Geld.



      Es wäre den Tauben mehr geholfen, mit der Bahn über die Umgestaltung der Netze zu verhandeln und über einen neuen Taubenschlag, mit Vorwürfen und Unterstellungen, die Bahn verhalte sich tierfeindlich, kommen Sie allerdings nicht weit. Das erzeugt die Abwehrhaltung die Sie gerade beklagen.



      Dann ist der einen Taube vielleicht nicht geholfen, aber den anderen denen ähnliches passieren wird. Auf die Bahn zu schimpfen und an den Pranger zu stellen, hilft vielleicht der einen Taube, eine Gesprächsbereitschaft über eine Verbesserung wird`s so vielleicht nie geben...man könnte sogar sagen, dass der moralische Streit um die eine Taube, das Leid der nächsten begünstigt. Weil Sie sich im Detail verlieren...

      • @nutzer:

        In wiefern ist das Töten des Tieres rationaler als der Versuch der Rettung? Mal davon abgesehen, dass 'rational' unter Tieren womöglich anders aufgefasst wird und für eine philosophische Debatte ungeeignet oder zumindest müßig und voller Gegenbeispielen zum Menschen ist?

  • @Nutzer: Diese Taube wurde nicht nur dabei beobachtet - es wurde aktiv alles verhindert, was sich freiwillig an Hilfe anbot! Selbst 3 Industriekletterer sind am Folgetag aus Innsbruck angereist, die von den Taubenhelfern bezahlt wurden, und wurden seitens der DB mit Falschbehauptungen angeblich durchführender Stromleitungen an der Rettung gehindert.



    Der Streit entzündet sich nicht erst an „dieser einen Taube“, sondern dieser Vorfall brachte nur das Fass zum Überlaufen. Mit schöner Regelmäßigkeit hatten wir gegen den herablassend grinsenden Widerstand „nicht wegen einer Taube“ und einem ganzen Katalog an beschämend unwahren Gegenargumenten zur Selbsthilfe greifen müssen, um panisch flatternde, verhedderte Tauben zu befreien. Schon komisch, dass es uns gelang, dem Personal aber nicht?



    Maria war nicht die erste Taube, die auf diesem Taubenfriedhof in diesen schadhaften Netzen ums Leben kam. An mehreren Stellen steckten bereits Tauben noch Monate im Netz oder aufgespießt auf Spikes, als wären sie nur Herbstlaub. Den Küken, die sie unversorgt hinterließen, drohte genauso der Tod.



    Lebend konnte man sie nicht bergen, tot aber schon! Und kurz darauf verschwanden dann auf wundersame Weise sämtliche übrigen weithin sichtbaren Taubenleichen …



    Und Maria war auch danach nicht die letzte Taube, die im Hbf München wieder hinter Netzen eingesperrt war! Die vermeintliche Instandsetzung beschränkte sich darauf, an anderen Stellen vereinzelte Langzeit-Fluchtlöcher zu schließen, so dass aktuell mehrere Tauben tagelang bei dieser Hitze bis zur Erschöpfung aus Deckennetzen zu entkommen versuchten, auf denen ihre Artgenossen zuvor bereits ihr Leben ausgehaucht hatten.

    • @Jutta Dollinger:

      "Selbst 3 Industriekletterer sind am Folgetag aus Innsbruck angereist, die von den Taubenhelfern bezahlt wurden,"

      Natürlich mit dem Auto die 173km hin und die 173km wieder zurück.



      Das ist gelebter Naturschutz.

  • @Matthias Andersen: Der natürliche Tod ist NICHT, sie tagelang unter Stress zu setzen, ihnen Panik und Angst zu bereiten, sie zu dehydrieren und auszuhungern, dabei zuzusehen, wie sie sich mehr und mehr verletzen und strangulieren, und sie anschließend in der Müllpresse zu entsorgen!!!! Diesen Sadismus kennt man nur von einer Tierart ...

    • @Jutta Dollinger:

      Doch, leider ist es für die allermeisten Tiere Realität so zu sterben wenn die Kräfte nachlassen wenn sie nicht vorher irgendwelchen Freßfeinden zum Opfer fallen.



      Aber ich bin voll auf Ihrer Seite, daß in diesem konkreten Fall die Taube selbstverständlich hätte befreit werden müssen.

    • @Jutta Dollinger:

      es gibt keinen natürlichen Tod.

      • @nutzer:

        Doch natürlich. Alles, was zum Tod führt.

        • @LeSti:

          eine Definitionsfrage...



          ich ziele eher auf die Konnotation natürlich = gut = sanft und schonend ab. Gerade die natürlichen Tode sind die grausamsten, die vorstellbar sind. Langsamer Tod durch klaffende Wunden , abgerissene Gliedmaßen, minutenlanges Ringen mit immer schweren Verletzungen, kein Beutegreifer tötet präzise und chirurgisch clean. Tierdokus sind voll davon. Glücklich ist da eher die Maus, die in einem Stück vom Fuchsmaul zerteilt wird, das geht noch am schnellsten... während die Maus, die vom Storchenschnabel, zerquetscht wird und dann im ganzen, noch lebend in den Magen geschlungen wird, eher Pech hat...

          • @nutzer:

            Richtig. Die Konnotation ist aber eben albern.



            Man könnte diskutieren, ob das Netz weil künstlich von Menschen hergestellt eine unnatürliche Todesursache ist. Hängenbleiben, verdursten und zu Tode zappeln ist es für sich schon.

  • Wenn man den moralischen Zustand einer Gesellschaft erkennen will, muss man deren Umgang mit Tieren beobachten.

    • @Mitch Miller:

      Ich hätte ja angenommen, hierfür wäre der Umgang mit ihren benachteiligten Mitgliedern (Behinderte, Arme, Obdachlose etc.) ein deutlicheres Anzeichen, aber so hat eben jeder seine Vorlieben.

  • alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit.



    Da stirbt eine Taube in einem Netz, das ist aus der persönlichen Sicht der Taube katastrophal und das ziehe ich auch gar nicht in Zweifel, habe ich die Möglichkeit einem Tier in Not zu helfen, tue ich das. Immer!



    Andererseits muß auch in die Wagschale geworfen werden, dass jeden Tag ungezählt viele Tiere an technischen Einrichtungen sterben (die die durch andere Tiere sterben, ganz außen vor), diese Taube wurde dabei beobachtet und an dieser einen Taube entzündet sich ein moralischer Streit. Menschen, die sagen so ist es nun mal und nicht in Aufruhr und moralische Empörung verfallen, wird dann schnell Herzlosigkeit unterstellt.



    Ganz vergessen wird dabei, dass fast alle Menschen sowieso Tiere essen und dadurch tagtäglich den Tod von Tieren verursachen. Die indirekte Tötung durch Handlungen, die man halt so tagtäglich macht, wird dabei auch verdrängt.



    Das kann man nun Whataboutism nennen, ist es wohl auch. An der Feststellung, das wir alle tagtäglich den Tod von Tieren verursachen kommen wir trotzdem nicht vorbei. Der Bahn jetzt moralische Verfehlungen bei der Rettung eines Taubenlebens vorzuwerfen, entspringt aber einer kognitiven Dissonanz.



    Egal was wir tun, verursachen wir Leid und den Tod anderer Lebewesen, auch ein fahrender Zug tötet. Auf jeder einzelnen Fahrt. Und selbst, sollten wir, um dies zu verhindern die Bahn abschaffen, wäre das Sterben anderer, das durch unsere bloße Existenz verursacht wird nicht beendet.



    Realistisch ist, sich zu bemühen, sich aber nicht im Detail zu verlieren.



    Um das klar zu stellen, ich bin Vegetarier und halte öfters für Regenwürmer, die auf dem Weg krabbeln, rette immer Marienkäfer aus dem Wasser und bin selbst oft genervt davon. Aber auf die Idee damit die Welt zu verbessern, käme ich nicht. Ich helfe dem einen konkreten Tier, vielleicht wird es sowieso 5min später gefressen, wer weiß? Das große Sterben, liegt außerhalb meiner Macht.

    • @nutzer:

      Es sterben auch jedes Jahr tausende Vögel durch Windräder, trotzdem gibt es keine Alternative.



      Aber ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben in der es den Menschen egal ist, daß vor ihren Augen ein Lebewesen elendig krepiert, da stellt sich auch die Frage der Verhältnismäßigkeit nicht. Da muß man sich dann auch mal im Detail verlieren.



      Ich weiß, solange ich Fleisch esse ist das alles ein bischen schizo.



      Apropos, hab im letzten Herbst eine Hummel mühsam mit Zuckerwasser aufgepäppelt und zur Zeit schlag ich nervige Stubenfliegen zu dutzenden tot.

      • @Suchender:

        Es sterben auch jedes Jahr Millionen Vögel durch Katzen. Allerdings gäbe es hier Alternativen, die allerdings durch sich selbst bezeichnende "Tierfreunde" verhindert werden.

      • @Suchender:

        Menschen sind ambivalent.



        Ich rette Marienkäfer und schlage Mücken tot...



        Wer moralisieren möchte kann aus mir einen Menschen machen, der Tiere tötet, weil sie nerven und mich verurteilen oder einen Menschen, der statt zu baden x mal an Land schwimmt um Marienkäfer zu retten, die danach gleich wieder ins Wasser fliegen und mir eine irgendwie positive Leistung andichten...



        Das gleiche gilt für die Bahn. Die Beurteilung liegt in der Motivation des Betrachters....

      • @Suchender:

        Respekt. Das ist überhaupt nicht schizo !



        Immer auf der Suche der Balance des eigenen Charakters



        "Das Leben lehrt uns,



        weniger mit uns



        und andern



        strenge sein:



        du lernst es auch.



        Noch hast du dich



        im Tempel wohl verwahrt..."

        • @Lästige Latte:

          Tja, das sind die Leiden des nicht mehr allzu jungen Suchenden.:-)

    • @nutzer:

      passend dazu:

      krautreporter.de/4...ign=pocket-visitor

      beim ersten mal lesen, sonst verschwindet es hinter einer Bezahlschranke

      • @nutzer:

        Man kann den kompletten Artikel, bis auf wenige, sehr kurze Teile, auch einfach kopieren und im Editor lesen ;)

        Das funktioniert bei schlecht umgesetzten Paywalls tatsächlich erstaunlich oft.

  • Wenn die Bahn solche Netze anbringt, muss sie dafür sorgen, dass kein Tier in Gefahr gerät. Und sollte dies doch einmal geschehen, ist sie rechtlich und moralisch verpflichtet, das Tier unverzüglich zu retten. Was hier geschehen ist, verstößt gegen jeden Anstand und gegen viele Gesetze. Und die Bahn lügt weiter ...

  • Es ist verständlich einem Tier in Not helfen zu wollen, auch einer Taube.



    Leider aber sind Tauben in Teilen von München inzwischen so eine Plage, dass man Pläne zu einer Eingrenzung der Population fassen muss.



    Es gibt wohl Beauftragte, die Taubenschläge anlegen um dann durch Entnahme der Eier die Population zu begrenzen. Es wäre bestimmt einfacher, wenn ausgebildete Spezialisten auch Jagd auf die Tiere machen dürften. Aber, wie bei so vielem, ist die naheliegende, einfache Lösung in DE verboten!



    Vielleicht sollte man wenigstens ein Gesetz verabschieden, dass die Fütterung von (Wild-) Tauben verbietet (der Hauptgrund für die ungezügelte Vermehrung der Tiere.)

    • @Darth Vool:

      Und dann sollen sie mitten in der belebten Stadt auf sie schießen, oder wie soll ich mir die Jagd vorstellen?

  • Schau mal einer an:

    "Japanische Psychologen konnten den Vögeln sogar beibringen, Bilder von Picasso und Monet zu unterscheiden."

    Wäre es ein putziger entflohener Kanarienvogel oder ein bunter Papagei gewesen, die Sache wäre vielleicht anders ausgegangen.

    So ist das eben. Niemand mag sich seinen geliebten Hund im Schlachthof vorstellen, bei den Tieren, die man isst und die nicht weniger intelligent sind, hat man damit kein Problem.

    • @Jim Hawkins:

      Im vorliegenden Fall hat da wohl eher die "Ratten der Lüfte"-Propaganda gezogen.

      Die wenigsten Leute essen Tauben.

      Auch die öffentlichkeitswirksam verunglückte Kuh wird gerettet, selbst wenn sie ein halbes Jahr später sowieso zum Schlachter geht.

      • @rero:

        Naja, um die widersprüchlichen, willkürlichen Unterscheidungen bei vergleichbarem Wesen der Tiere geht es doch Jim Hawkins aber.



        Tiere werden nicht besser behandelt, wenn sie zur Nahrungsquelle bestimmt werden. Ihr Beispiel der Tötung einer öffentlichkeitswirksam verunglückte Kuh nach deren Rettung sagt nur aus, dass Tierquälerei doch bitte nicht vor aller Augen passieren sollte, sondern verdeckt und "professionell" in Schlachthäusern. Auch an den tierlichen Ursprung des Essens auf dem Teller soll/will mensch zumeist nicht hingewiesen werden. Es blutet nicht mehr, keine Eingeweide, keine Knochen, keine Haut ...

        • @Uranus:

          genau, es geht vor allem um die Sichtbarkeit, ich muss da noch einmal zititeren:



          krautreporter.de/4...ign=pocket-visitor

          „Ich bin sowieso kränklich und ein solcher Anblick strapaziert meine Nerven so sehr, dass ich das auf Dauer nicht ertragen kann.“ Diesen Satz schrieb eine Bewohnerin der Gemeinde Mauthausen in einem Beschwerdebrief an die Behörden. Es war 1941. Was hatte die Frau so belastet? Sie wohnte in der Nähe des größten Konzentrationslagers in Österreich, 20 Kilometer östlich von Linz. Ihr Haus stand auf einer Anhöhe. So konnte sie täglich sehen, wie Gefangene erschossen wurden. „Ich bitte darum, dafür zu sorgen, dass solche unmenschlichen Taten unterbleiben oder an einem Ort geschehen, wo es niemand sieht“, schrieb die Frau aufgebracht.

          • @nutzer:

            Sicherlich ist es gut und richtig auf Empathielosigkeit, Verdrängung und die eklatanten Folgen von Opportunismus und Apathie hinzuweisen, allerdings finde ich es problematisch, den Holocaust mit dem Schlachten oder Quälen von Tieren zu vergleichen.

  • Wenn das unsere Sorgen sind geht's uns doch gut

  • Das ist bedauerlich. Jemand mit einem einem Kleinkalibergewehr hätte das Leiden auch verkürzen können. Warum ist das nicht geschehen, nachdem technische Maßnahmen erkennbar nicht möglich waren?

  • Warum in aller Welt sollten sich Vertreter der Bahn mit selbsternannten Tierschützern treffen müssen? Dafür gibt es doch überhaupt keinen Grund.

  • Der natürliche Tod eines Vogels ist es mit Zähnen und Klauen gegriffen und dann zerrissen zu werden. Und wer mit erlebt hat wie wir Menschen oft im Alter sterben wünscht den Luftratten dieser Welt alles Gute.

    • @Matthias Andersen:

      Nicht fachgerecht angebrachte Abwehrvorrichtungen sind aber kein natürlicher Tod, sondern Tierquälerei.

      Was soll dieser Whataboutism?



      Warum müssen Tierrechte gegen Menschenrechte aufgerechnet werden?

      Die Sache mit den "Luftratten" wurde ihm Artikel ja aufgeklärt.

  • Da wird kein Tier gequält, sondern es hat halt Pech gehabt. Manche nennen es das Leben. - Und andere sagen, eine Taube ist auch nur ein Mensch, wie du und ich ...

    • @Christian Lange:

      Taubenabwehrvorrichtungen, in denen Tiere sich verfangen ist nicht einfach "Pech gehabt", sondern fahrlässiges handeln seitens der Bahn.

      Wenn eine Oberleitung herunter hängt und ein Mensch würde deswegen sterben. Würde man ja auch nicht sagen "Pech gehabt".

      • @Daniel S:

        Zum eine scheint es sich in diesem Fall um ein defektes Netz zu handeln, es ist also ein klassischer Unfall. Sowas kommt vor.



        Zum anderen, wollen sie ernsthaft tauben und Menschen gleichsetzen?



        Das ist ziemlich menschenverachtend.

        Und ganz nebenbei:



        Angesichts dessen, das ein nicht sachunkundiger Mensch mal so gar nichts in der unmittelbaren Nähe von Oberleitungen zu suchen hat - Doch, ganz genau das würde man völlig zu Recht sagen.

        • @Oznah Akanat:

          Mensch muss nicht Tiere mit Menschen gleichsetzen um anzuerkennen, dass auch viele andere Tiere neben dem Menschen Interessen, Fähigkeiten und Bedürfnisse haben - Interesse nach Leben, Schmerzfähigkeit ... und dies sollte doch als Basis, als Grund, ausreichen, Tiere wie Tauben moralisch zu berücksichtigen und das Zufügen von Leid zu vermeiden. Ebenso sollte es nachvollziehbar sein, der Taube zu helfen sowie Maßnahmen zu ergreifen, um wiederholtes Verfangen zu vermeiden.

  • Ich fasse es nicht: Eine arme Taube musste ihr Leben lassen, da die böse Bahn technische Probleme bei einer Rettung sah. Was wäre, wenn ein Mensch in so ein Netz gefallen wäre?

    Wie wurde mit der toten Taube umgegangen? Wurde ihr wenigstens pietätvoller Respekt entgegengebracht?

    • @fvaderno:

      Sie wurde in die Müllpresse geworfen

  • RS
    Ria Sauter

    Assange ist auch ein lebendes Wesen

    Hört man was von Tier/ oder Menschenschützern?

    • @Ria Sauter:

      na klar hört man was... das eine schließt das andere doch nicht aus

    • @Ria Sauter:

      Von den Menschenschützerrn schon.

      Was spricht dagegen, dass Menschenschützer Menschen schützen und Tierschützer sich eben um Tiere kümmern?

      Es gibt auch noch Baumschützer...

    • @Ria Sauter:

      klassischer whataboutism

  • Haben wir denn schon den 1. April?

    • @Der werktätige Rentner:

      Wir haben den 18. Juni !

      Tauben sind fühlende Wesen.

      6 Tage lang elendig krepieren lassen und als Mensch zucken wir nur mit den Schultern?

      Menschen sind oftmals nicht-fühlende Wesen.

      • @Manzdi:

        Sie war nach 6 Tagen tot, wann sie starb, ist nicht bekannt.

        • @Dr. McSchreck:

          Stimmt, ist nicht bekannt, aber ....

          "... verfangen sich immer wieder Tauben in den Netzen, wo sie oft nach Tagen wegen Wassermangel und Erschöpfung verenden."

          Und ist es jetzt für Sie erträglicher, wenn dieses Tier schon nach 2 oder 3 Tagen gestorben wäre?

          Dennoch bedanke ich mich für Ihre präzise Textanalyse.

  • "„Das Leben ist ein Witz und er geht auf unsere Kosten.“



    H. Melville