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Grünen-Vorstoß für Lastenrad-BonusJamaika lässt gruseln

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Für ihre Idee einer Kaufprämie für Lastenräder ernten die Grünen Spott von Konservativen. Die liefern aber selbst Null Ideen für Alternativen zum Auto.

Neue Büh­ne:Las­ten­rad auf dem Tempelhofer Feld Foto: Fabian Sommer/dpa

D ie Aufregung ist groß, auch wenn sie mit ziemlicher Verspätung kommt. Die grüne Bundestagsfraktion fordert seit Langem eine Kaufprämie von 1.000 Euro für Lastenräder. Immer wieder stellt die Fraktion dazu Anträge für den Bundeshaushalt, in den über einen Zeitraum von vier Jahren 1 Milliarde Euro dafür eingestellt werden sollen. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat das als neue Meldung ausgegeben und verbreitet. Prompt darauf angesprungen ist der Onlinemob, der auf alles, was klima- oder umweltschonend ist, nur mit Hohn und Spott reagiert. „Grüne auf dem Lastenrad und Taliban haben viel gemeinsam“, twittert allen Ernstes ein Kolumnist aus dem Springer-Konzern mit dem Kunstnamen „Don Alphonso“.

Politisch schwerwiegender als solche Entgleisungen: Auch Ver­tre­te­r:in­nen von Union und FDP ergehen sich in Hohn und Spott. CDU-Generalsektretär Paul Ziemiak findet die Vorschläge der Grünen mit Blick auf die Lastenradförderung „immer abstruser & weltfremder“ und hat Spaß an der Vorstellung, ein Bauarbeiter-Chef und sein Azubi säßen auf einem Tandem-Lastenrad und zögen einen Betonmischer. FDP-Funktionsträger weisen hämisch darauf hin, dass das Weltklima nicht mit Lasten­rädern in Berlin-Kreuzberg gerettet werden könne.

Wer so mit diesem Thema umgeht, zeigt vor allem eins: Ihm oder ihr fehlt jede Fantasie für die Verkehrswende und die Lösung der Klimakrise. Für beides sind unzählige kleine und große Aktionsprogramme, Maßnahmen und neue Weichenstellungen erforderlich. Eine davon ist der Umstieg vom Auto oder Lkw auch auf das (Lasten-)Rad.

Doch das scheint für Ziemiak und Co außerhalb des Denkbaren zu liegen. Das Auto ist und bleibt für sie das Maß aller Dinge. Alternativen akzep­tieren sie nicht. Und deshalb fließen auch Milliarden in die Förderung von E-Autos, aber kaum etwas in E- oder Cargobikes. Ziemiak steht mit dieser Haltung in der Union nicht alleine, und die FDP ist eh die Partei der Autofahrer. Die Vorstellung einer Jamaika-Koalition nach den nächsten Bundestagswahlen ist gruselig.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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135 Kommentare

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  • Was soll der Förderwahn? Wenn das Transportmittel passt wird es auch angeschafft. Der Staat ist eher für die öffentlichen Angebote zuständig, als dafür Privatmenschen ihre privaten Transportmittel zu bezahlen. Also Fahrradwegebau, Abstellmöglichkeiten, Mitnahmemöglichkeiten OK, aber das Transportmittel aus eigener Tasche zahlen.

  • mehr rischkas ...

    no problem.



    dann aber auch die verkehrswege dafür schaffen.



    à la peking vor 30 jahren.

    mal eben so ?



    bestimmt nicht.

  • Warum sind Lastenräder ökologisch so toll? Das ist doch nur Lifestyle ..

    Ein Fahrradanhänger tut es auch und kostet ein Bruchteil, verbraucht weniger Material und ist schnell demontiert, dass kein Zweitrad nötig wird. Da würde ein Bonus von 100 Euro genügen ...

    • @TazTiz:

      Sehe diesen Kommentar erst jetzt. Hatte bereits weiter unten gepostet, das eine Hängerleihe auch eine gute Lösung sein könnte. Es braucht ja nicht jeder ständig einen Fahrradanhänger.

  • Krass. Habe gerade mal die Kommentare durchgescrollt. Und die unter anderen Artikeln zum Thema Verkehrswende/Radverkehr. Fällt noch jemandem auf, wie alle durchdrehen, sobald jemand "Fahrrad" sagt? Seit Jahren schon. Was kann das nur sein? Warum nicht z. B. bei Themen wie Waffenexporte oder Menschenhandel?

    • @Karl Kraus:

      Xier arbeiten bei DHL? Die suchen noch Fahrer die gleichzeitg 80 Pakete ausliefern und in die Pedale treten.



      Zeit wie immer 6h, sie wollen doch nicht den Zorn der Versender auf sich ziehen.

    • @Karl Kraus:

      "Waffenexporte"

      Es geht um die Wirksamkeit und Effektivität von Maßnahmen. Auch wenn Wasserpistolen an die Bürger verteilt werden, würde das nichts gegen Waffenexporte ausrichten.

      Führ das Thema Fahrrad, auch für das Thema Lastenrad sind andere Themen bedeutsamer. Die Quantität und Qualität der Radwege zum Beispiel oder das Vorhandensein von Radschnellwegen.

      Und genau bei dem Thema versagen die Grünen in den Kommunen, Stadtstaaten und Bundesländer, in denen sie z.t. seit Jahrzehnten Regierungsverantwortung innehaben, aber statt Wein auch immer nur schlechtes Wasser verkaufen.

    • @Karl Kraus:

      Ich bin fast täglich zu Fuß unterwegs und da ist mein Problem weder Waffenexport noch Menschenhandel sondern Fahrradfahrer(innen) auf Gehwegen/Bürgersteigen.

      • @Berlinerluft83:

        Na, der durfte natürlich nicht fehlen. Ich bin täglich mit dem Rad unterwegs. Mein Problem sind Fußgänger, die auf Radwegen latschen, Autos, die dort parken, Rechtsabbieger, Fußgänger, die über Radwege zum Auto gehen, ohne zu gucken. Klimakatastrophe, Feinstaub, Ressourcenverschwendung, Flächenversiegelung. Parkraum statt Gehwegen und Platz zum Spielen. Lebensgefahr für Kinder durch Autostraßen mitten in Wohngebieten. Etc.

  • Durch die Förderung reduziert sich auch der Anreiz, ein Lastenrad zu klauen, im Verhältnis zur Förderung, ein gestohlenes kann um 1000 Euro (oder 1190 Euro bei Förderung des Nettopreises) billiger ersetzt werden, und die Diebesnachfrage verteilt sich auf eine größere Zahl an absgestellten Lastenrädern.



    Aber es ist richtig, dass generell für weitere Sichere Abstellmöglichkeiten gesorgt werden soll. Ggf. eine Registrierungspflicht für Lastenräder ähnlich wie bei PKW, nur online statt Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief.

  • Ein Lastenrad wie auf dem Photo ist auch nicht breiter als ein normales Fahrrad inkl. Lenker, nur länger. Nein, ich meine nicht den Anhänger.

    Meinetwegen kann das Programm auf bis zu ca. 60 cm breite Lastenräder beschränkt werden. Dann bitte aber auch Obergrenzen für geförderte E-Autos.

  • Autorin meint: "für die Verkehrswende und die Lösung der Klimakrise ... sind unzählige kleine und große Aktionsprogramme ... erforderlich."

    Nein, es reicht völlig aus, einen deftigen CO2-Preis einzuführen, nebst sozialem Ausgleich. Der führt dann von selbst zu neuen Weichenstellungen. "Eine davon ist der Umstieg vom Auto oder Lkw auch auf das (Lasten-)Rad."

    • @meerwind7:

      Genau: Während China und ganz Südostasien vom Fahrrad aufs Auto umsteigt, machen wir erfolgreich die Rolle rückwärts. Fragt sich nur, wer die ganzen Fahrräder fahren soll? Wenn ich meine Mitmenschen so sehe, schaffen die meisten ohne Fahrstuhl kein 2 Stockwerke zu überwinden.

      • @TazTiz:

        Und nun stelle man sich vor die würden alle Rad fahren mit hinten 200 KG dran.



        Wie lange da wohl die Pakete und Anlieferungen dauern?

  • Lastenfahrräder sind sicher auch ein interessanter Ansatz. Als recht guter Radfahrer halte ich das Potential an guten Lastenradfahrern für sehr gering, Wir müssten dazu auch die Infrastruktur massiv umbauen, wie es mir heute politisch nicht durchsetzbar erscheint. Der Umstieg würde Komfortverzicht für viele bedeuten, die die Mehrheit ( auch viele Linke) nicht bereit ist zu akzeptieren. Um schnelle Änderungen zu erzielen werden hohe Förderungen ausgeschüttet, die den Gestaltungsspielraum unseres Staates zerstört. Damit haben aber die Grünen mit der Solarförderung begonnen. Der von den Grünen vorhergesagte Nutzen, war von Beginn an eine Illusion. Was Fachleute damals über elektrischer Energietechnik wussten, war da nicht so wichtig. Die Förderung der E-Autos sollte eher verringert werden. Interessiert mich aber wenig, da ich mein E-Auto mit 4000€ Förderung gekauft habe. Das stimmt allerdings nicht, da davon 2000€ Rabatt vom Hersteller waren. Das wären dann etwa 5% und ergäbe bei einem Lastenrad etwa 250€. Da ist der Anreiz schnell recht gering.

    • @jogi19:

      > "die den Gestaltungsspielraum unseres Staates zerstört."

      Ja aber das ist doch Gestaltung?!

      Wenn wir hiervon weg kommen könnten, wäre echt was gewonnen.



      images.app.goo.gl/dfsHZJxKmW7viQDY8

      Mit der gleichen Menge Lastenfahrräder sähe die Strasse etwas luftiger aus.

      • @Gorch:

        Der Vergleich zum E-Auto ergäbe aber beim Lastenfahrrad etwa 250 und nicht 1000€, wäre mir recht. Dann ist mir ein Lastenrad immer noch massiv zu teuer, bei einem guten Fahrrad mit Hänger spare ich über 1000€ gegenüber einem Lastenfahrrad auch ohne Förderung. Der Staat soll natürlich auch fördern, er muss dies aber vorsichtig machen und es muss sich um Lösungen handeln, die nach Auslauf der Förderung wirtschaftlich sinnvoll werden. Das erscheint mir bei Lastenrädern nicht erreichbar.

  • Ich versuche, wann immer es geht, ohne Auto auszukommen. Ich kann bis zu vier Satteltaschen und einen Anhänger an meinem Fahrad festmachen. Damit ist man sehr flexibel und kann auch große Einkäufe bewältigen. Ein Lastenrad bräuchte ich nur selten. Die Anschaffung würde sich nie lohnen. Ich könnte ohne Auto auskommen. Meine zwei Töchter und meine Frau sind dagegen. Sie scheuen die körperliche Anstrengung, Kälte und Regen, der die Frisur zerstören könnte.

    • @Christof Abt:

      > "und einen Anhänger an meinem Fahrad festmachen."

      Wäre vielleicht etwas für ein neues Start-up. Rent-a-Fahrradanhänger!

      Vergleichbar funktionierend wie Nextbike. An verschiedenen Stationen ließen sich die Hänger per Handy auschecken und an anderen Stationen wieder abgeben.

    • @Christof Abt:

      Cool. Und so pendeln Sie dann täglich ihre 30 Km zur Arbeit? 👍

      • @Rudolf Fissner:

        4km mit dem Fahrad von zuhause zum Bahnhof, dann 40 mit dem Zug und dann wieder 1km vom Bahnhof zum Arbeitsplatz. Das sind ca 20000km im Jahr. Die Fahrkarte kostet 118€ im Monat. Mit dem Auto, das noch angeschafft werden müsste, kommt man mindestens auf das 5fache.

      • 3G
        38805 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        40 km. Mit dem Zug. 😉

        • @38805 (Profil gelöscht):

          Das würde bei mir bei einer früheren Arbeitsstelle 2-3 Stunden Anfahrt statt 1 Stunde bedeuten. Andere Stellen wären gar nicht oder mit noch viel mehr Zeitaufwand erreichbar gewesen.

  • Jetzt haben wir hunderte Milliarden in autofreundliche Infrastruktur gesteckt, eine gewaltige Ressourcenfressmaschine gestaltet und sind in so viele Konzernbosse rektal hineingekrochen! Fahrräder mit ihren maßlosen Erfordernissen würden das alles nur kaputt machen. Neenee, schnell wieder die christlich-wirtschaftsliberale Eschatologengemeinschaft wählen. Unser aller Denken steht auf dem Spiel!

    • @Karl Kraus:

      Ich bin immer wieder erstaunt, wie monokausal auf irgendwelchen angeblichen Strippenziehern herumgeritten wird, die ohne die immense Nachfrage der breiten Masse nach dem, was sie so konspirativ in den Markt drücken, rein GARNICHTS erreichen würden. Halten Sie Ihre Mitmenschen wirklich für so doof und manipulierbar, dass sie Millionen Autos kaufen und fahren, ohne das wirklich zu wollen (und sich selbst für entsprechend drastisch klüger und hellsichtiger)?

      • @Normalo:

        Jap, das tue ich. Oder halten Sie den Zustand des Individualverkehrs und die regelmäßigen Aufschreie und die zum Teil unterirdischen "Argumente", wenn über die systematische Förderung von Alternativen für kurze bis mittlere Strecken nachgedacht wird, für ein Zeichen intelligenten Verhaltens? Übrigens wird das Wollen des Einen drastisch gefördert, wenn man die Möglichkeiten des Anderen reduziert.

    • @Karl Kraus:

      Ich denke, den übergrößten Anteil davon, haben die Autofahrer über immens hohe Besteuerung von Benzin, aber auch die Kfz-Steuer geleistet.

  • Das ist ein Lifestylevorschlag, der gegen die Problematik des Pendelns und der Warenwirtschaft über LKWs geradezu nichts ausrichtet.

    Als Bremer wünsche ich mir das die seit 15 Jahren geplanten und bei jeder Wahl aus dem Planungsmülleimer hervorgekramten Radschnellwege endlich auch mal umgesetzt werden.. Immerhin sind die Grünen seit 15 Jahren für den Bereich auch seit 15 Jahren senatorisch verantwortlich!

  • Spitzen-Idee. So kriegen wir die Klimaveränderung bestimmt in den Griff.

    Hey Grüne: Wer von den gut 30% im Billiglohnsektor soll sich denn ein Lastenrad kaufen? Schafft erstmal Hartz und uferlose Leiharbeit und prekäre Beschäftigung und Altersarmut ab, dann reden wir weiter. Steuerfinanzierter ÖPNV, das wär mal ne Ansage.

    • @uvw:

      Die Haushalte mit weniger Einkommen besitzen weniger oft ein Auto und legen deutlich mehr Wege nicht mit dem Auto zurück:

      twitter.com/VCOE_A...9193971712/photo/1

      Folglich ist Fahrradförderung und Förderung des ÖPNV gut für Menschen mit wenig Geld, während Subvention von Elektroautos diesen nichts nützt - letztere sind vielmehr eine Umverteilung von Arm nach Reich, denn die Subvention wird ja von Steuergeldern bezahlt.

    • @uvw:

      Dann recherchieren Sie doch mal die Vorschläge der Grünen in den letzten Jahren. Da könnte was für Sie dabei sein. Für Nervenstarke empfehle ich auch das Studium der jeweiligen Hetzkampagnen, die folgten.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Lastenfahrräder wozu? Für die Kiste Bier? Wie viel trinkt man den so als Grüner? Ich schaff den Wochenendeinkauf für vier Personen mit dem normalen Fahrrad. Und ärgere mich über das Lastenfahrrad, das drei Fahrradstellplätze blockiert. Überholen auf dem Radweg geht auch nicht.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Mit Anhänger oder Satteltaschen? Wir machen unser Mineralwasser seit einigen Jahren selbst. Das reduziert das Gewicht und Volumen der Einkäufe enorm.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      „Die Vorstellung einer Jamaika-Koalition nach den nächsten Bundestagswahlen ist gruselig.“

      Auch mit der Autofahrerpartei Spd wird es nicht einfach. Sieht und hört man z.B. in Hamburg.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Vielleicht 1-2 Kinder transportieren plus den Einkauf.



      Für die mangelnde Breite der Radwege können die Lastenräder nichts, sondern die Politik, die keine Autospur wegnimmt.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Senza Parole:

        Früher ist man zu Fußmit den Kindern einkaufen gegangen. Sie verstehen, wo das Problem ist?

  • > Selbst ein Fahrradanhänger der Luxusklasse für 300,- € ist viel praktischer.

    Kommt auf die jeweilige konkrete Situation an. Man kann das nicht über einen Kamm scheren.

  • Ich habe kein Problem damit Lastenräder zu fördern, schließlich werden Autos ja auch gefördert. Aber wie so vieles ist die Idee nicht zu Ende gedacht.

    Lastenräder kann man eigentlich nur in Städten sinnvoll nutzen. Nur in den meisten größeren Städten kann man ein Lastenrad nicht auf der Straße parken, sonst kann muss man sich relativ bald ein neues kaufen. Sprich ein Lastenrad benötigt einen Garagenplatz, oder ein Grundstück, wo man dieses abstellen kann. Garagenplätze kosten gut und gerne ein paar hundert Euro p.a., und Grundstück in einer größeren Stadt kann sich auch nur eine gewisse Klientel leisten.

    Wenn man also schon eine Förderung von Lastenräder anstrebt, sollte man auch gleich sagen, wie man sich ein sicheres Abstellen von Lastenräder vorstellt. Ansonsten kommt die ganze Förderung nur als verpönte Klientelforderung rüber.

    • @Shasu:

      Wenn das Lastenrad wirklich das Auto ersetzt, wird auch entsprechend Parkfläche frei. Fixierpunkte, an denen man so ein Rad sicher genug anschließen kann, dürften auch vergleichsweise günstig zu ergänzen sein. Das Problem scheint eher zu sein, dass das Lastenfahrrad eben selbst von seinen beisterten Nutzern nur zum Teil als gleichwertiger Ersatz für die vierrädrige Droschke gesehen und daher eher on Top als stattdessen angeschafft wird.

    • @Shasu:

      > Garagenplätze kosten gut und gerne ein paar hundert Euro p.a., und Grundstück in einer größeren Stadt kann sich auch nur eine gewisse Klientel leisten. [ ....]



      > Ansonsten kommt die ganze Förderung nur als verpönte Klientelforderung rüber.

      Dass aber ausgerechnet die Grünen eine Vermögenssteuer fordern, steht im Widerspruch dazu, dass diese Politik für eine reiche Klientel machen. Die profitiert von einer Vermögenssteuer nämlich nicht.

      Und nochmal, Fahrräder werden generell stärker genutzt von Menschen, die unterdurchschnittlich verdienen. Je reicher Leute sind, desto wahrscheinlicher fahren sie Auto.

      • @jox:

        Mit reiche Klientel waren aber auch nicht Millionäre gemeint (lt. Programm soll bei den Grünen die Vermögenssteuer für Vermögen oberhalb von zwei Millionen Euro pro Person gelten). Diese Klientel ist eher bei €DU/€SU/FDP angesiedelt, und haben Vermögensberater, die ihnen den Reichtum künstlich arm rechnen, bzw. das Geld wird so angelegt, dass kaum Steuern darauf anfallen.

        Und Fahrräder sind nicht gleich Lastenräder. Ein Fahrrad kann im Keller oder anderweitig abgestellt werden. Ein Lastenrad eher nicht. :-)

      • @jox:

        "...Je reicher Leute sind, desto wahrscheinlicher fahren sie Auto."



        Kann statistisch so sein, weiss ich nicht. Ich kenne aber eine Menge sehr wohlhabende Menschen, die viel Rad fahren. Meist auf teuren Rennrädern oder Mountainbikes, aber sie fahren. Ein Bekannter hat nur einen historischen Porsche als Geldanlage, den er sehr selten bewegt. Ansonsten alles mit dem Rad, 18.000km im Jahr, auch Geschäftstermine. Seine Kunden müssen ihn im verschwitzten Trainingsanzug ertragen. Der Mann ist Multimillionär. Ok, sicherlich eine Ausnahme aber immerhin... :)

        • @Stefan L.:

          Na ja, es gibt auch einige Alg-II-Bezieher ,die mit BMW.Porsche und so weiter fahren. Auch nicht wirklich repräsentativ für den Berliner "Durchschnittshartzi".

        • @Stefan L.:

          Es ist eher so: Wer pendelt hat einen Job. Oftmals einen, für den es sich auch lohnt zu pendeln. Pendler sind eher Gutverdiener.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Stefan L.:

          " Je reicher Leute sind, desto wahrscheinlicher fahren sie Auto."

          Glaub ich nicht. Gilt vielleicht noch für Ü70.

  • Kommt schon, das ist doch eine Steilvorlage wie der Veggie-Day.

    Sollte es wirklich einmal sehr viele Lastenräder geben, dann muss es ganz andere Radwege geben.

    In Berlin ist es so, dass auf dem Lastenrad ein Öko-Spießer sitzt, der seine Brut in die Kita fährt.

    Wendekreis wie ein LKW und absolut den Radweg okkupierend.

    • @Jim Hawkins:

      Man kann die Werbung ja noch besser machen und deutlich machen, worum es geht: Entweder einen zerstörten Planeten, oder eine andere technische und ökonomische Kultur.

      Schon recht gut gelungen finde ich dieses Werbevideo:

      www.youtube.com/wa...=IkNJ-xjgkJk&t=60s

      > In Berlin ist es so, dass auf dem Lastenrad ein Öko-Spießer sitzt, der seine Brut in die Kita fährt.

      Das ist ein Klischee, aber je weniger Geld Leute haben, desto wahrscheinlicher ist, dass die Fahrrad fahren statt Auto. Die Grünen haben auch viele wohlhabende Wähler, das stimmt, aber auch zum Beispiel viele Frauen und Jüngere Leute, die bei Verteilungsfragen immer wieder den kürzeren ziehen.

      Die Süddeutsche hat das neulich ja mal in einer Studie ausgewertet, wie sich die Partei- und Wahlprogramme der verschiedenen Parteien bei Angehörigen verschiedener Schichten auswirken. Dabei kamen Linkspartei und Grüne deutlich am besten weg, wenn es darum geht, das Einkommen der Ärmeren zu verbessern. Die CDU CSU FDP SDP haben dagegen in die Taschen der Reichen gewirtschaftet.

      Das Klischee, dass sie anführen, ist also falsch.

      • @jox:

        Aber ich sehe das doch jeden Tag.

        Spaß beiseite. Ich bin ja nicht völlig gegen diese Teile, aber wie gesagt, die Infrastruktur ist einer Masse von Lastenrädern nicht gewachsen.

        Außerdem wird das dann so aussehen: Daddy fährt mit seinem Hightech-Rad weiterhin die Brut zur Kita und die Lieferknechte liefern für ein lächerliches Gehalt alles, was das Herz begehrt.

        Brave new ecological world.

        Und: Wahlprogramme haben noch keinen satt gemacht.

        Man formuliert sie einfach so, dass sie gut klingen, ohne viel zu besagen:

        taz.de/Wahlprogram...-Gruenen/!5765374/

        Was hinterher kommt, weiß vorher keiner.

        • @Jim Hawkins:

          Was ich auch komisch finde: Die meisten Leute können mit Ungleichheit offenbar gut leben, denn sie protestieren nicht dagegen, und wählen auch keine Partei die zumindest glaubhaft verspricht, die zu vermindern.

          Bis es mal zu konkreten Maßnahmen beim Klimaschutz kommen soll. Dann ist Ungleichheit auf einmal das KO Argument. Obwohl man die eben sehr wohl so machen kann, dass weniger Begüterte gerecht unterstützt werden - und das macht Fahrradförderung.

          Und das ist ähnlich bei den Corona-Maßnahmen, wo kein Hahn kräht nach Alleinerziehenden, Kindern, einkommensschwachen Menschen - bis es Maßnahmen geben soll. Und dann dienen diese Leute als Vorwand, nichts zu tun - obwohl sie von der Pandemie direkt und indirekt am stärksten betroffen sind.

          Auch vom Klimawandel werden nämlich die zitierten "Lieferknechte" und die Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen am stärksten betroffen sein. Das ist nicht anders als bei Corona, Krisen verstärken per Default Ungerechtigkeiten, solang das nicht aktiv verhindert wird.

          • @jox:

            Interessante Beobachtung! Vielen Dank!

          • @jox:

            Ich fürchte mal, die Zeit des Protestes gegen soziale Ungleichheit ist vorbei.

            Kann sein, dass sich da wieder mal etwas tut. Aber mit der Einführung von Hartz IV und dem größten Niedriglohnsektor Westeuropas wurde der organisierten Arbeiterbewegung das Kreuz gebrochen.

            Was nicht schwer war, es gab ja, anders als etwa in England, so gut wie keinen Widerstand.

            Die Gewerkschaften kümmern sich weitgehend lautlos um ihre Facharbeiter-Klientel und der Rest kann schauen, wo er bleibt.

            Siehe eben Arbeitsbedingungen bei Gorillas, anderen Lieferdiensten oder Amazon. Kein Betriebsrat, keine Organisation, jeder kämpft für sich.

            Diese Leute haben die Erfahrung gemacht, dass es ihnen, egal wer regiert, an den Kragen geht.

            Wen sollten die denn warum wählen?



            Die bürgerliche Mittelstandspartei die Grünen? Die uns mit der SPD das Elend erst eingebrockt haben?

            Die Linke vielleicht, ok. Die scheint aber ihre Zielgruppe nicht zu erreichen. Warum auch immer.

            Sieht mau aus, alles in allem.

            • @Jim Hawkins:

              Die Linke erreicht deshalb auch ihre Zielgruppe nicht, weil die SPD, erst recht unter Scholz, nie mit ihr koalieren würde. zumindest nicht im Bund. Eine Stimme für sie bringt also wenig bis nichts. Das alles weil die SPD kein Rückgrat hat, einmal eine weitere Rotesockenkampagne auszuhalten.

            • @Jim Hawkins:

              Ich hab neulich schon mal auf einen ähnlichen Beitrag von Ihnen geantwortet. Mir ist das etwas zu einseitig gesehen, zu konsumptiv. Nach meiner Erfahrung (25 Jahre Betriebsrat) wissen die Leute schon was läuft, sie bekommen ihren Hintern aber nicht hoch. Solidarität erschöpft sich im Händeklatschen auf'm Balkon.

              Warum sie trotzdem entgegen ihren Interessen wählen, ist mir auch schleierhaft.

              • @Yossarian:

                An der Charité haben sie den Hintern immerhin hochbekommen.

                Aber das sind eben auch Arbeitsverhältnisse, die so geregelt sind, dass man sich mit Kolleginnen und Kollegen bespricht, es Betriebsräte gibt und Gewerkschaften.

                Im deregulierten Segment ist das ja überhaupt nicht mehr so.

                Warum die organisierten Beschäftigten nicht mehr Arbeitskämpfe führen, das weiß ich allerdings auch nicht.

                Bleibt nur die GDL fürs Erste und die werden ja regelmäßig geteert und gefedert, wenn sie ihr Recht in Anspruch nehmen.

                Jeder Streik ist ein guter Streik.

        • @Jim Hawkins:

          Hier Link zur Klimaliste:

          www.klimaliste.de/

          • @jox:

            Das ist ja gut und schön, aber das höchste Wahlergebnis, dass diese Liste erzielt hat liegt bei 0,88 %

            Das scheint mir vergebliche Liebesmüh zu sein.

            • @Jim Hawkins:

              Es geht ausdrücklich um Direktkandidaten, die Klimaliste stellt bei der Bundestagswahl gar keine Listenkandidaten auf. Mit den Grünen um Listenplätze und Zweitstimmen zu konkurrieren, wäre kontraproduktiv, den das würde die Grünen schwächen. Aber Direktkandidaturen der Klimaliste machen Druck, auch weil sie im Parlament echte Veränderungen einfordern können und gegen zu weit gehende Kompromisse stimmen können.

              • @jox:

                Aber ein Direktkandidat muss doch in einem Wahlkreis die meisten Stimmen auf sich vereinen.

                Wird das denn irgendwo gelingen?

        • @Jim Hawkins:

          > Ich bin ja nicht völlig gegen diese Teile, aber wie gesagt, die Infrastruktur ist einer Masse von Lastenrädern nicht gewachsen.

          Dann braucht man halt mehr Fahrradstrassen, Pop-Up-Radwege, und breitere Radwege, so what? Ist doch besser als wenn fossil transportiert wird.

          Ich bin auch gar nicht uneingeschränkt für Pedelecs, ich finde sie teuer und letztendlich sind sie im Grunde ein Motorfahrzeug. Ich brauche es nicht. Aber wenn es Leuten hilft, aufs Auto zu verzichten, so what?

          Dass bei den Grünen viel weich gespült und viel versprochen wird, ist geschenkt. Genau deswegen brauchen wir die Klimaliste, die hat ja auch Direktkandidaten in der Bundestagswahl.

    • @Jim Hawkins:

      Hätte nicht gedacht, einmal mit Jim Hawkins einer Meinung zu sein.



      Jetzt ist es passiert.

      • RS
        Ria Sauter
        @albert992:

        Ja, mir auch. Was passiert da gerade🤔

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Ria Sauter:

          Folge der Corona Impfung?

  • Naja gut, was der bei der neuen Rechten (zu Recht) extrem beliebte Herzinger-Nachfolger "Don-Alphonso" bei Springer so an geistigen Ergüssen produziert, ist halt so, wie man es von so einem Mensch erwarten kann.



    Und das die Schwatten keine Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels haben, ist seit Jahrzehnten der Status quo.



    Wenn man will, dass die Politik (nicht nur im Kontext Klimawandel) agiert, statt (wie in den letzten 16 Jahren) zu verwalten, ist die Union vollkommen unwählbar, das macht nicht nur dieser Artikel deutlich.

    • @Kaboom:

      Erst recht, wenn man bedenkt, dass in UK zum Beispiel in den letzten Jahren reihenweise Städte Tempo 30 Zonen geschaffen haben und in den Niederlanden Radschnellwege und Fahrradstrassen keine Besonderheit mehr sind. Und in Deutschland bewegt sich da praktisch nichts.

  • Fahrradkulis wären auch ein neues Betätigungsfeld für das Prekariat. Wer würde nicht gerne für den Mindestlohn den Boss ins Büro fahren?

    • @Frank Stippel:

      Auch jemand der nicht reich ist, könnte, zur Not mit dem Nachbarn, 1000 Euro zusammenkratzen für ein Lastenrad was insgesamt 2000 Euro kostet.

      Und 7500 Euro Förderung der Altparteien für einen Elektro-Neuwagen helfen in erster Linie wem: dem Prekariat oder der FDP Klientel?

      • @jox:

        Wo bekommen Sie ein Lastenrad für 2000 €



        Der Durchschnittspreis liegt bei 10.000 €, also eher nichts für weniger Betuchte.

    • @Frank Stippel:

      Der Trend mit den Lastenrädern wird genau deswegen angegriffen, weil es eben mittlerweile auch bei etwas reicheren Menschen durchaus schick ist, Fahrrad zu fahren, und die Oberklassenmodelle durchaus auch als eine Art Statussymbol taugen.

      Genau das macht der Autoindustrie nämlich Angst: Sie verkauft nämlich eben genau keinen praktischen Gebrauchsgegenstand, sondern ein Statussymbol. Und jetzt kommt eine Art Wettbewerber, der sie aus dem Markt drücken könnte.

      Wenn es den Kritikern der Räder um das Wohlergehen des Prekariats gehen würde, dann gäbe es ganz andere Themen und die schon seit langem.

  • 230 Flutopfer an Ahr und Erft und eine um 90% erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass es auch in Deutschland erneut zu Flutkatastrophen jenen Ausmaßes kommen kann!



    Gewiss, eine Prämie für Lastenfahrräder wird den Klimawandel nicht aufhalten können … aber ganz ohne Idee und Konzept direkt in die Katastrophe steuern, wie es Union und FDP tun - im Gegenteil, sie befeuern die Krise mit ihrer Politik auch noch! - und dann noch wie Zimiak über die Vorschläge der Grünen öffentlich witzeln, statt sich politisch damit auseinanderzusetzen, zeigt von bodenloser Dummheit, Dreistigkeit, Arroganz, Nichtwissen(wollen) und Zynismus, wahrscheinlich alles fünf zusammen.



    CDU unter fünf Prozent!

    • @Abdurchdiemitte:

      > Gewiss, eine Prämie für Lastenfahrräder wird den Klimawandel nicht aufhalten können

      Doch, sie ist eins von vielen Puzzlestücken für eine CO2-neutrale Welt, die wir brauchen. Und es hilft, denn Verkehr erzeugt sehr viel CO2.

  • In zwei Punkten muss man Don Alphonso allerdings recht geben:

    Erstens, für die Lastenräder mit Elektropower ist kein Platz auf den üblichen unterdimensionierten Radwegen, sie gehören auf die Straße, genauso wie schnelle Pedelecs und Rennräder. Damit das nicht auf Kosten der Sicherheit geht, brauchen wir eine Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht, und zusätzlich flächendeckend Tempo 30 in der Stadt, auf allen geteilten Straßen.

    Zweitens, natürlich ist es generell nicht effektiv alle möglichen gewünschten Veränderungen mit Detailförderungen zu begießen. Hier brauchen wir eine wirkungsvolle CO2-Steuer, die als pro-Kopf-Klimageld wieder ausgeschüttet wird, und zusammen insbesondere für nicht so reiche Leute attraktiv macht und ermöglicht, umweltfreundliche Alternativen zu nutzen.

    Beim letzten Punkt gibt es jedoch ein Aber: Verkehr und Transport sind Schlüsselsektoren und Verkehrspolitik ist in gewissem Sinn auch Kulturpolitik, denn wir brauchen eine andere, umweltfreundlichere Kultur. Da bisher immer nur die Betonisierung und Motorisierung der Städte gefördert und subventioniert wurde, sind korrigierende Eingriffe und Förderungen hier nur angemessen.

    Dasselbe tun wir ja schließlich auch, wenn der Staat findet, dass digitale Bildung und digitale Technik in Schulen Schlüsselbereiche sind, die gezielte Förderung und staatliches Engagement benötigt.... Moment, warum höre ich hier schallendes Gelächter?

  • Nur mal so: Den Fahrrad-Herstellern fehlt es an der notwendigen kriminellen Energie, um von CDU/CSU und FDP gefördert zu werden. Sie können diesen Nachteil gegenüber der Autoindustrie schlicht nicht kompensieren. Vielleicht sollten sie in ihren Verkaufsprospekten und Technischen Merkblättern falsche Angaben machen, oder statt echten Batterien leere Marmeladengläser in Battrieoptik einbauen. Vielleicht hilft das. Vermutlich würden sie aber, die "volle Härte des Gesetzes" zu spüren bekommen.



    Die kriminelle Energie der Autohersteller ist seit Jahrzehnten für die CDU/CSU/FDP so etwas wie eine förderungswürdige "erneuerbare Energie", mit der sie ihre Auto-Vorrang-Politik antreibt. Und sie sichert Vorstands- und Aufsichtsratsposten bei VDA&Co, nach der Arbeit in Regierungsämtern. Auch die können die Fahrrad-Hersteller nicht bieten. Tja, ganz schlechte Karten!

    • @Drabiniok Dieter:

      Oder, noch eine Idee: Fossile Unternehmen müssen ähnlich wie AKW Betreiber Rücklagen in Treuhandkonten einzahlen, aus denen eventuelle Flutschäden bezahlt werden. Verursacherprinzip und so. Gern auch mit Zoll an der Grenze abschöpfen.

    • @Drabiniok Dieter:

      Ich sage immer, was fehlt ist eine Zeitmaschine, in der die Interessenvertreter der Zukunft - unsere gross gewordenen Enkelkinder - mit dem Geldköfferchen anreisen und die Vertreter der Altparteien entprechend schmieren können.

      Da das aber nun mal nicht geht, bleibt uns nur die kollektive Superpower des vorausschauenden Denkens.

      Vielleicht hilft es ja auch ein wenig, das aktive Beitragen zum Klimawandel ins Strafgesetzbuch zu schreiben (mit einer Verjährungsfrist von 50 bis 70 jahren) und dafür zu sorgen, dass einschlägige Unternehmen enteignet werden können.

      • @jox:

        Kleines aber relevantes Detail:

        Das Verbot rückwirkender Bestrafungen ("nulla poena sine lege") gilt nicht bei schwerwiegenden crimes against humanity.

        Kurz gesagt, wenn die verbrecherische und weitreichende Natur einer Handlung selbstevident ist, ist niemand vor einer Strafe sicher, bloß weil es heute noch keine diesbezüglichen Gesetze gibt.

        (Sonst wäre auch die juristische Aufarbeitung des NS widerrechtlich gewesen, denn ein Völkerstrafrecht, das bei solchen Verbrechen griff, wurde erst im Nachhinein entwickelt.)

  • Interessant hierbei ist der unscheinbare Hinweis im ersten Absatz:



    „Die Aufregung ist groß, auch wenn sie mit ziemlicher Verspätung kommt. Die grüne Bundestagsfraktion fordert seit Langem […]. Immer wieder stellt die Fraktion dazu Anträge [...]. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat das als neue Meldung ausgegeben und verbreitet.“



    Ja, warum wohl jetzt? Weil .... Wahlkampf ist? Weil das RedaktionsNetzwerk Deutschland mehrheitlich der SPD gehört? de.wikipedia.org/w...tzwerk_Deutschland So ein Zufall aber auch. (Hallo taz, – Analyse? Medienkritik?)

  • Da CDU und FDP zur Mobilitätswende bisher kaum etwas konstruktives einfällt, bleibt ihnen ja keine Alternative als möglichst medienwirksam auf die anderen zu schimpfen. Schwach.

  • "... Spott von Konservativen. Die liefern aber selbst Null Ideen für Alternativen zum Auto."

    Spontan fällt mir eine Äußerung Laschets ein. Er spricht von Entbürokratisierungen und Beschleunigungen bei Planungen und nannte in dem Zusammenhang ganz konkret Radschnellwege.

    In Bremen warten wir schon seit 15 Jahren darauf, dass die in den Jahren dafür zuständigen grünen Senatoren, solche endlich mal auch umsetzen und nicht immer nur ihren Wahlkampf mit Forderungen danach schmücken,

  • Die Liste der Negativpunkte für Radbenutzende im Alltag geht ja noch viel weiter:



    Bei den allermeisten Arbeitsstellen gibt es keine (adäquate) Möglichkeit, die evtl. durchnässte oder verschwitze Fahrradkleidung zu wechseln und zu lagern.



    Meist hapert es auch an sicheren Stellplätzen für evtl. sehr teure Fahrräder oder schlichtweg an Platz für Lastenbikes, Fahrradanhänger etc. (zuhause und am Arbeitsplatz).



    Die heutigen Pendlerentfernungen sind meist erheblich weiter als selbst von gut Trainierten täglich locker zu bewältigen.



    Für sporadische Radbenutzer oder ÖPNV-Fahrrad-Kombinierer gibt es bei den meisten Verkehrsverbänden keine attraktiven Angebote, bei vielen Verkehrsverbänden muss man sogar täglich eine sehr teure Fahrradkarte lösen, wenn man das Bike nur ein Teilstück mitnehmen möchte, obwohl die Monatskarten gerne schon 200 € und mehr kosten.

    Ein Land, das viele Jahrzehnte lang nur auf den Autoverkehr hin plante und baute, braucht jetzt bessere und umfassendere Lösungen als subventionierte Lastenräder.



    Fahrrad-Schnellstraßen auf ehemaligen Bahntrassen haben für mich übrigens auch ein meist schlechtes Geschmäckle, denn der Zug, der dort früher verkehrte, hätte eine Vielzahl Menschen, von denen jetzt die meisten im Auto sitzen, transportieren können. Oft verlaufen die Bahntrassen-Radwege parallel zu Bundesstraßen (wie z.B. die Vennbahn von Aachen Richtung Eifel): Dort können jetzt die wenigen Radfahrenden den vielen Autos im täglichen Stau zusehen.

    • @Khaled Chaabouté:

      > Bei den allermeisten Arbeitsstellen gibt es keine (adäquate) Möglichkeit, die evtl. durchnässte oder verschwitze Fahrradkleidung zu wechseln und zu lagern.

      Ich habe (als jemand der im technisch-ingeneuirwissenschaftlichem Bereich arbeitet) schon öfter frei benutzbare Duschen gesehen. Ich glaube, in dem Punkt sind gute Arbeitgeber mittlerweile ganz aufgeschlossen, weil radfahren ja auch zur Gesundheit beiträgt und damit Fehlzeiten reduziert, ist auch gut fürs Image.

      Und, wenn dann mal Kunden kommen und man im Anzug ins Büro muss, fand ich es auch kein Problem, das eine Mal im Vierteljahr mit dem Taxi zu fahren. Immer noch weit weit billiger als ein Auto.

      Kernpunkt ist allerdings, dass man seine Situation daraufhin gestalten und optimieren muss, angefangen bei der Wahl von Arbeits- und Wohnort.

      Siehe auch www.autofrei.de

  • "...Lastenräder gegen Klimawandel..."



    Sagt doch keiner. Würde aber in Ballungsgebieten gegen zu viel verkehr, bessere Luft und weniger Lärm helfen.



    Jedes E-Bike, dass im Berufs- und Alltagsverkehr eine Autofahrt ersetzt, ist ein Fortschritt.

    "Also völliger Quatsch, leider."



    Nein.

  • "...Vorstellung, ein Bauarbeiter-Chef und sein Azubi säßen auf einem Tandem-Lastenrad und zögen einen Betonmischer." Die werden sich alle noch wundern, oder glaubt immer noch jemand, die Endzeitbilder seien nur Fiktion? Bald mit Gasmaske ins Büro Herr Ziemiak!

    • @joaquim:

      Gibt z.B. in Berlin auch zunehmend Handwerker, die Lastenräder einsetzen.

      Das spart die nämlich Zeit und Geld für Parkplatzsuche.

      Und die Strategie, alles lächerlich zu machen, was die eigenen in Beton gegossenen Glaubensvorstellungen in Frage stellt... die ist echt nix Neues seit 50 Jahren -- und ein klares Anzeichen dafür, dass gute Argumente komplett ausgegangen sind.

  • Eine gute effektive idee zum sozial ausgewigenen Mobilitätswandel. Unterdurchschnittsverdiener haben aber kein Geld für geförderte E-Neuwagen, jedoch überdurchschnittlichen lokalen Transportbedarf (Kita, Job, Aldi) Lastenräder würden mit 1000€ Subvention für weitaus mehr Menschen erschwinglich. Für die Subventionen eines E-Autos könnten 6 Familien das Auto für einen Grossteil der Fahrten stehen lassen, bei weitaus geringerem Material- und Energieauswand und vor allem einem Bruchteil des Strom- und Platzverbrauchs.



    Für den Erfolg in allen Schichten wäre es allerdings wichtig, genügend Aussenpark stellen mit gescheiten Abschließmöglichkeiten zu schaffen, an denen per Verordnung der Versicherungsschutz auch Nachts gilt, denn die wenigsten haben Mehrfachgaragen oder Remisen. Dann wäre das Lastenrad ein effektiver Mobilitätswandler, für die, die keine 500-1500 € Eigenmittel haben, gäbe es bald Leasing, das mit 20-50€ monatl locker vom eingesparten Sprit bezahlbar wäre.

    • @Euromeyer:

      Ja, was auch gebraucht wird sind verpflichtende abschließbare und trockene Fahrradgaragen für jede Wohnung, die dann vor dem Haus untergebracht werden dürfen.

    • @Euromeyer:

      Sie glauben doch nicht wirklich, dass durch die Anschaffung eines Lastenrads automatisch ein Auto eingespart wird?

      • @insLot:

        Hier noch was zum Vorwurf der mangelnden Konsequenz an die Klimaschützer - ein Vorwurf, der von Seiten der Fossilindustrie-PR ganz gezielt eingesetzt wird, um die Klimabewegung zu diskreditieren, zu schwächen, und zu spalten: Ein tolles Interview mit Michael Mann

        www.riffreporter.d...terview-neues-buch

      • @insLot:

        Da wird einerseits den Lastenradbesitzern vorgeworfen, dass sie noch ein Auto haben, nach dem Motto: Die sind nicht konsequent.

        Oder Luisa Neubauer wird vorgeworfen, dass sie noch fliegt.

        Aber die Leute, die gar kein Auto haben und autofrei leben (wie ich, seit über 30 Jahren), oder die halt nicht fliegen, die sind halt "extremistisch und radikal" und "realitätsfremd" und so.

        There is no true Scotsmen, well?

        Fakt ist, jeder Kilometer ohne Auto trägt zum Klimaschutz bei und trägt auch zu einer notwendigen kulturellen Wende bei.

        Mehr Info gibt's übrigens unter www.autofrei.de .

        • @jox:

          Kommt ganz darauf an wer wem was weswegen vorwirft. Frau Neubauers Verhalten ist nun mal etwas widersprüchlich:Selber ist Sie um den halben Globus geflogen,prangert aber dieses Verhalten anderen an.



          Wenn man trotz (Last)Rad weiterhin ein Auto hat ,wird das Argument vom adäquaten Ersatz dadurch entkräftet. Vor allem wenn das Lastrad dann noch mit einen Unterstützungsmotor kommt,hat man unterm Strich einen zusätzlichen Energieverbraucher/CO2-Erzeuger.



          Das Sie ganz konsequent autofrei leben,ist respektabel,mache ich allerdings auch. Meine Lebensumstände haben das bisher immer erlaubt. Fängt mit dem Wohnort an. Als geborener Innenstadtwestberliner war für mich ein Auto oder ein anderes Motorfahrzeug nie notwendig,deswegen auch kein Führerschein. Würde ich auf dem Land leben,sähe das ganz anders aus.

  • Man sollte doch aber auch eines nicht vergessen . Die Alternative zum Auto hat einen ganz entscheidenden Nachteil: Der Benutzer /Fahrer ist den Witterungseinflüssen bedeutend mehr ausgesetzt. Kann man im rein privaten Bereich mit "zweckmäßiger Kleidung" kompensieren oder einfach auf den Wetterwechsel warten.Ist aber für hauptberufliche Lieferfahrer nicht keine Option. Es dürften nur wenige DHL-Auslieferer Lust haben auf ihren trockenen und warmen Arbeitsplatz zu verzichten.Das das zig Radkuriere auch keine besseren Bedingungen haben, ist kein Argument für eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen anderer!



    Klar kann man auch Lasträder mit abgeschlossener Kabine und benutzen,wenn ein E-Motor dranhängt ist das Zusatzgewicht erstmal egal. Nur bewegt man sich damit wieder mehr in Richtung Elektrofahrzeuge und damit weiter weg von der Nullemission als eigentlichen Vorteil und Hauptargument für das Fahrrad.

    • @Mustardmaster:

      Ich sehe erstaunlich wenig Leute, die auch aufs Fleisch essen verzichten, weil das Schlachten von Tieren kein toller Job ist. Oder auf eine Bestellung bei Amazon, weil die Bedingungen da bekanntermaßen grottenschlecht sind.

      Insofern habe ich etwas Mühe, Ihnen das abzunehmen.

      Übrigens bin ich nach der Schule mal Fahrradkurier in Köln gefahren. Das Hauptproblem war nicht das Wetter, sondern gefährlich gebaute Radwege und Autofahrer die nicht guckten. Und das ist immer noch so - und das kann ich sagen, weil ich ganzjährig mit dem Rad zur Arbeit fahre.

      • @jox:

        Ich schreibe doch kein Wort vom Konsumentenverhalten,sondern von den Arbeitsbedingungen für die Ausfahrer. Also brauchen Sie mir soweit auch nichts abnehmen.

        Für den von mir erwähnten DHL-Fahrer,wäre ein ungeschütztes Lastenrad eine wesentliche Verschlechterung seiner Arbeitsbedingungen. Ein Fahrradkurier kennt die Bedingungen und akzeptiert sie. Zudem hat ein Kurier ein ganz anderes Transportvolumen als ein Paketeauslieferer. Und Wetter ist durchaus ein zusätzliches Problem neben anderen. Es ist auch ein Unterschied ob Sie zur Arbeit und zurück fahren oder den ganzen Tag draußen zu tun haben. Regen verschlechtert übrigens auch die Sicherheitssituation. Das kann ich sagen ,weil ich auch ganzjährig Rad fahre!

  • Wenn die Grünen jetzt die Taliban sein sollen... wer ist dann Don Alphonso? Der I.S.?

    Angeblich mögen die sich ja nicht.

    Tsk, tsk.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Wieso kauft man nicht einfach einen stabilen Fahrradanhänger für 99 Euro und hângt ihn an sein 3-Gang- Rad. Die Kupplung gibt’s für 9,99 € , die kann sich jeder Radbesitzer leisten. Für Berlin dürfte das reichen. Ein Postrad dürfte auch reichen. Fragen Sie mal einen Briefträger, die haben die Expertise.

    • @97287 (Profil gelöscht):

      Danke!



      Das frage ich mich nämlich auch seit geraumer Zeit.

      Ein Lastenrad würde ich nicht in den Fahrradkeller reinkriegen.

      Wenn vor den Wohnhäusern lauter Lastenrädergaragen stehen würden, würden die Nachbarn sehr schnell auf die Barrikaden gehen.

      Ein normales Rad braucht man zusätzlich sowieso.

      Wenn man nicht gerade kleine Kinder in der passenden Altersklasse hat, die man jeden Morgen damit in den Kindergarten bringt, ist die Anschaffung eines Lastenrades von 3000 € aufwärts Quatsch.

      Das fahre ich doch nie ab.

      Selbst ein Fahrradanhänger der Luxusklasse für 300,- € ist viel praktischer.

      • @rero:

        Wieso Quatsch, wenn es ein viel teureres Auto ganz oder weitgehend ersetzt?

        • @jox:

          Ein Auto ist nicht viel teurer, sondern kostet ggf. dasselbe.

          Ein Lastenrad kann ein Auto nicht ersetzen.

          Aber was ich mit einem teuren Lastenrad transportieren kann, kann ich auch mit einem Anhänger für ein Zentel des Preises transportieren.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Lastenräder gegen Klimawandel.



    Angesichts der drohenden globalen Klimakatrastrophe ist das ein schlechter Witz.



    Das Herunterfahren der Industrie im Covid-Lockdown hat beim kontinuierlichen Anstieg der weltweiten CO2-Werte in der Atmosphäre noch nicht einmal einen merklichen Ausschlag verursacht! Wie sollen dann Lastenräder etwas bewirken?



    Das sind jugendliche Träumereien von einer besseren Welt und man kann ja aktiv was dafür tun, wird suggeriert. Ein Kampf gegen Windmühlen.



    Also völliger Quatsch, leider.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      > "Das sind jugendliche Träumereien von einer besseren Welt und man kann ja aktiv was dafür tun, wird suggeriert. "

      DANKE! Ich komme mir manchmal so alt vor... aber das ist ein Satz, den ich aus meiner dreißig Jahre zurück liegenden Jugend bestens kenne - und ein deutliches Zeichen, in eine ziemlich sinnvolle Richtung zu gehen

      Wir müssen halt a bisserl radikaler werden - und es werden viele kleine Dinge und natürlich ganz besonders kollektive und politische Veränderungen sein, die etwas bewirken.

      Und gerade meiner Generation, die in den achtziger Jahren erwachsen geworden sind - denen fehlt in dramatischer Weise die Phantasie, dass es anders sein kann. Sie haben die zerbombten Städte nicht gesehen, und auch nicht das Aufkommen von Elektrizität, Waschmaschinen, Telefon, und so vielen anderen Dingen. Sie leben in der Illusion einer weitgehend statischen Welt, in einer Welt die alles mögliche sein wird, aber garantiert nicht statisch.

      Change is coming. Be a part of it.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Tja, wichtig ist im Allgemeinen UND in diesem speziellen Fall immer eines: Nichts tun, keine Konzepte haben, und jeden Vorschlag ablehnen. So kommen wir garantiert supi in die Zukunft. Jedenfalls, wenn die Schwatten es zu bestimmen haben.

    • @17900 (Profil gelöscht):

      P.S.: habe heute Vormittag meinem Sohn beim Umzug in der City unseres Wohnortes geholfen. Haben dafür einen schweren Mercedes Sprinter gemietet … eine Katastrophe, ortsnah einen Stellplatz zum Verladen des Hausrats zu finden.



      Glauben Sie mir: ich hätte definitiv (!) ein Lastenfahrrad genommen, wenn der Umzug damit machbar gewesen wäre.

      • 1G
        17900 (Profil gelöscht)
        @Abdurchdiemitte:

        Dagegen ist doch gar nichts einzuwenden.



        Lastenräder aber als Bekämpfung des Klimawandels zu benennen ist was anderes und völliger Unsinn!

    • @17900 (Profil gelöscht):

      Nichts zu tun und die bisherige Autovorrangpolitik einfach weiter laufen zu lassen (und das noch ohne - wenigstens punktuelles - Tempolimit auf deutschen Autobahnen und irgendeine Idee, den Verkehrskollaps in den Innenstädten noch aufzuhalten), wird den Klimawandel aber auch nicht stoppen bzw. abbremsen.



      Oder, @Mr. Nice?

      • 1G
        17900 (Profil gelöscht)
        @Abdurchdiemitte:

        Allerdings habe ich da Ideen.



        1. Scheuer muss erstmal weg.

        2. Was wir brauchen ist eine Trennung von Personenverkehr und Fracht auf der Schiene. Es ist ein Unding, dass tausende LKW auf der A10 - 90% mit polnischem Kennzeichen - die Straßen verstopfen.



        Die Trennung haben die Japan schon seit Jahren. Das kostet Milliarden und bei unserer Bürokratie auch Jahrzehnte an Planung.

        3. Containerbahnhöfe müssen wieder neu errichtet werden. Hatten wir schon einmal. Auch Gleisanschlüsse an die größeren Betriebe und Speditionen. Die bisherigen Regierungen der letzten 30 Jahre haben nur gelabert und weiter abgebaut. Der LKW-Transport darf nicht billiger sein als die Bahn.

        4. Auch wäre über eine innovative Lösung wie der Hyperloop - also eine Röhre von Ost nach West und Nord nach Süd für Fracht sinnvoll. Im Prinzip kann man sowas auch neben der Autobahn bauen anstatt die nächste Erweiterungsspur.

        5. Tempolimit auf Autobahnen bringt wenig bis gar nichts. Reine Symbolpolitik zumal es schon genügend Tempolimits auf deutschen Straßen gibt.

        6.Die BVG hat die Preise erhöht. Offenbar haben die den Schuss nicht gehört. Führungsmannschaft austauschen und das 365 €-Ticket einführen ab 2022!!!

        7. Preisermäßigungen für PKW-Fahrer, die auch gerne mal die U-Bahn nehmen würden. Am Automaten und KFZ-Schein mitnehmen.

        8. Kosenlose Parkhäuser bauen. Am Wochenende sind bei uns die Straßen leer. Die meisten dort geparkten PKW gehören Mitarbeitern in den verschiedenen Kaufhäusern, Shops etc.

        9. P&R Parkplätze massiv ausbauen. Das wird seit Jahren verhindert - kein Bock? Unfähigkeit?



        Die PKW-Ströme morgens in die Stadt und abends aus der Stadt heraus müssen deutlich vermindert werden.

        10. Alle öffentllichen Betriebe, Institute etc. müssen verpflichtet werden, vergünstigte Tickets für den ÖPNV anzubieten.

        Das alles umzusetzen wäre der Job von Politikern. Nochmal, Scheuer muss weg und das Ministerium muss mit einer Nicht-CSU-Person besetzt werden, die auch Fachwissen hat.

        • @17900 (Profil gelöscht):

          Macht schon einen Unterschied ob man einen Anhänger hinter sich herzieht oder ob alles in einem Fahrzeug mit besserer Gewichtsverteilung ist. Ein Lastrad nimmt in der Länge weniger Platz weg und man hat auch die Ladung im Blick. Ein Lastrad muß auch nicht unbedingt breiter als ein normales Rad sein (Lenkerbreite!). Ich denke da speziell an die Marke Bullitt: www.bullitt-bike.de/

  • Ich würde mal behaupten, dass jeder der Lastenräder für eine sinnvolle Alternative hält, dieses auch ohne Zuschuss schon längst beschafft hat und für den weit überwiegenden Teil das Ding einfach keine Option ist. Das Beste an dem Vorschlag ist eigentlich nur die Steigerung der Bekanntheit.

    Für meine Region kann ich mir das kaum als Alternative vorstellen, zum einen aus Topologischen Gründen und zum anderen wegen der fehlenden Infrastruktur. Radfahren macht nur da im öffentlichen Raum wirklich Sinn, wo der Autofahrer stehen bleiben muss und nicht der Radfahrer.

    Klar kann man nun Henne-Ei rufen, aber ich meine es müssten erst mal die Infrastrukturen geschaffen werden und dann sollte ggf. geschaut werden, ob Zuschüsse nötig sind.

    • @insLot:

      Nicht jeder, der etwas sinnvoll findet, hat auch das Geld dafür.

      Ganz besonders in einer Zeit, die es normal findet, dass Leute über 30 und mit abgeschlossener akademischer Ausbildung als nächstes dann Praktika machen.

      Etwas konkreter, Lastenräder sind offenbar recht praktisch für junge Familien. Aber genau die sitzen in der Regel nicht auf einem Überschuss an Kohle.

  • RS
    Ria Sauter

    Ich gehe fast immer zu Fuss und bringe meine Einkäufe mit dem Bus nach Hause.



    Hätte bitte dafür auch gerne einen Zuschuss. Die Busfahrkarte ist nicht günstig!

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Ria Sauter:

      "Die meisten Wege mit dem Auto sind nur wenige Kilometer lang und können durch Radtransport ersetzt werden, wenn man geeignete Rahmenbedingungen schafft"

      Klar, auch im Winter bei Eis und Schnee. Auch für die über 70-Jährigen.



      Nachdenken!

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @Ria Sauter:

      Ein Euro pro Tag wäre günstig.

  • Hier noch ein Kommentar, der worum es geht wohl gut auf den Punkt bringt:

    www.zeit.de/mobili...ps%3A%2F%2Ft.co%2F

    • @jox:

      Artikel mit Bezahlschranke zu verlinken bringt es meist nicht so!

      • @Mustardmaster:

        Geht bei mir nicht im Firefox mit uBlock origin, aber im Chrome/Chromium Browser schon. Keine Paywall.

        • @jox:

          Jetzt kann ich es auch lesen ,obwohl ich weiterhin Firefox nutze und daran auch weder Einstellungen noch Add-ons geändert habe. Verstehe ich einfach nicht.

      • @Mustardmaster:

        Ich habe bei dem Artikel keine Bezahlschranke drin, um ihn zu lesen.

  • > "Prompt darauf angesprungen ist der Onlinemob, der auf alles, was klima- oder umweltschonend ist, nur mit Hohn und Spott reagiert. „Grüne auf dem Lastenrad und Taliban haben viel gemeinsam“, twittert allen Ernstes ein Kolumnist aus dem Springer-Konzern mit dem Kunstnamen „Don Alphonso“."

    Offensichtlich haben manche Leute ein Problem damit, wenn Menschen nicht nur über Klimaschutz und ökologische Alternativen schwafeln, sondern auch mal was Neues ausprobieren. Dass Leute mal was anders machen, scheint solche Zeitgenossen furchtbar zu erschrecken.

    Dann wird auch immer gleich unterstellt, die Grünen würden vorschreiben wollen, dass alle es so machen.

    Fakt ist, dass wir um das Klimaproblem zu lösen, auch eine Menge pragmatisches Experimentieren und die Bereitschaft, vielfältige neue Wege zu gehen, brauchen. Der Radverkehr in den Niederlanden zeigt sehr gut, wie toll das klappen kann.

    Die ganze Subventionierung motorisierten Individualverkehrs ist ohnehin ein Irrweg, denn sie erzeugt nur immer noch mehr Verkehr. Das ist sehr gut dargestellt hier:

    www.verkehrswissen...omen%20Verkehr.PDF

    Je mehr Straßen gebaut werden, desto mehr Verkehr entsteht, denn Menschen haben ein konstantes Budget für ihre tägliche Reisezeit - egal ob mit dem Scooter, Lastrad, oder einem Privatjet. Wir müssen also die Ressource "Verkehrswege" effizient Nutzen, und das gelingt nicht, indem man im Endeffekt versucht, die Länge der Wege durch schnellen Transport zu maximieren.

    Es wird auch nicht gelingen mit einer bloßen Elektrifizierung des motorisierten Individualverkehrs, der keines der zahlreichen anderen massiven Probleme des Autos in der Stadt löst.

    Der richtige Weg ist *Entschleunigung* und Aufbau von Infrastrukturen mit kurzen Wegen. Und Lastenräder können einen sehr guten Beitrag dazu leisten.

    Zum Thema der Kosten und Erschwinglichkeit: Man kann nicht nur Autos zwischen mehreren Benutzern teilen, sondern auch solche Räder.

    • @jox:

      Offensichtlich haben Sie vor allem ein Problem mit Satire.

      • @insLot:

        Ach, Satire?

        Ach, das kam nicht gut an?

        Ach, das war gar nicht ernst gemeint?

        [...]

        Kommentar bearbeitet. Bitte beachten Sie die Netiquette.

        • @jox:

          Was ich hier meinte war: Die Strategie, eine provozierende / polarisierende Aussage zu machen, und die, wenn das auf energischen Widerspruch stößt, als bloß ironisch/satirisch gemeint zu erklären, wird manchmal auch bewusst eingesetzt, z.b. mit dem Ziel zu polarisieren oder politische Gegner anzugreifen, aber ohne wirkliche inhaltliche Auseinandersetzung.

  • Fakt ist:

    - Verkehr macht einen überraschend großen Teil der CO2-Emissionen aus

    - Die meisten Wege mit dem Auto sind nur wenige Kilometer lang und können durch Radtransport ersetzt werden, wenn man geeignete Rahmenbedingungen schafft.

    Und 1000 Euro sind zu teuer? Die Regierung Merkel hat 2009 jedem eine Prämie von 6000 Euro in die Hand gedrückt, der ein altes Auto durch ein Neues ersetzt - als ziemlich unverhüllte Absatzförderung für die Autoindustrie.

    Eher kann man sich also beklagen, dass der Betrag zu klein ist und kostendeckend sein sollte, oder sich zumindest an der Haushaltsgröße orientieren sollte.

    • @jox:

      Nee, die Abwrackprämie war Wohlstandsförderung. Was unheimlich Gutes. Heiliges. Mit Fahrrädern ist das Diktatur.



      Traurigdummschland...

  • "Die Vorstellung einer Jamaika-Koalition nach den nächsten Bundestagswahlen ist gruselig."

    aber nicht wegen den politischen Einstellungen zu Lasträdern....

    • @nutzer:

      Was spricht denn nun gegen eine Jamaika-Koalition, in der die Grünen möglicherweise neben wichtigeren Maßnahmen zum Klimaschutz auch eine Lastenrad-Prämie durchsetzen?

  • Zitat aus der WELT:



    Das E-Lastenrad ist das Arschgeweih des Alnatura-Adels.



    Das ist doch Klientelpolitik für betuchte Grünenwähler. Jemand der arm ist kann sich kein E-Lastenrad leisten - Kosten zwischen 3000-6000€ - auch nicht, wenn es 1000€ Zuschuss gibt. Und ein Lastenrad zusätzlich zum bestehenden Auto bringt gar nichts - ausser zusätzlichem Ressourcenverbrauch.

    • @Holger Steinebach:

      Guckstu weiter oben in Sachen Abwrackprämie. Und dann: 1+1

    • @Holger Steinebach:

      > "Das E-Lastenrad ist das Arschgeweih des Alnatura-Adels."

      Da spricht ja eine Menge Neid draus.

      Fakt ist, dass nicht selten die besser betuchten Schichten neue Techniken eingeführt und etabliert haben, und die Mittelschicht oder wer sich dafür hält, halt bloß nachmachen, was die Schickeria tut. Das war so beim Auto, beim Jetten, bei der Saisonmode, Urlaub am Mittelmeer, Fernreisen, und vielen mehr.

      Und nicht dass ich Ungleichheit an sich gut finde, aber unsere Gesellschaft braucht dringendst neue Impulse, um die ökologische Krise wenn schon nicht ungeschoren dann mit bloß zwei blauen Augen zu überstehen. So gesehen ist mir echt egal, wenn die bürgerlich-ökologische Mittelschicht was dazu tut, Hauptsache Veränderung.

      Außerdem, stimmt die Story sowieso nicht. Gerade die Ökoernährungsbewegung wurde nicht vom "Alnatura-Adel" ins Leben gebracht, sondern in der Mehrheit von Menschen, die jede Mark mehrmals umdrehen mussten. Die heutige Outdoor-Kultur geht zurück auf Jugendbewegung und Wandervogel, eine Bewegung der Unterschicht.

      Soziale, kulturelle und technische Innovation ist so gesehen ganz sicher kein Privileg der Reichen.

      Was aber stimmt: Die Reichen konsumieren in der Regel weit mehr, also haben sie auch eine höhere Verantwortung, die Spur der Verwüstung, die unser Lebensstil auf dem Planeten hinterlässt, etwas kleiner zu machen.

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @Holger Steinebach:

      Das ist lustig, wenn die Welt, deren Chefredakteur immer wieder gerne mit seinen nutzlosen Rennautos (samt Seele!) kokettiert, anderen vorwirft, sie würden ihr Lastenrad nur als Statussymbol spazieren fahren. Subventionen haben hervorragend dazu beigetragen unseren Lebensraum mit übermotorisierten Verbrennern zuzustellen, warum soll das nicht auch mit der Verbreitung von Lastenrädern funktionieren? Gibt keinen Grund anzunehmen, dass das nicht auch klappen kann.

      • 1G
        17900 (Profil gelöscht)
        @164 (Profil gelöscht):

        Ich habe nichts dagegen, wenn Sie mit einem Lastenrad durch die Stadt fahren. Nur will ich und tausende Berliner Bürger das nicht.



        Die Räder helfen ja vielleicht, um ihr Gewissen zu beruhigen und die anderen Nicht-Lastenradfahrer zu verdammen.



        Für den weltweiten CO2-Ausstoß bringt das gar nichts, g a r n i c h t s !!!

        • @17900 (Profil gelöscht):

          Eine Million zusätzliche Lastenräder ist ja nun nicht ganz zu vernachlässigen. Jedenfalls, wenn ihre Nutzung dazu führt, dass öfters ein Auto oder das einzige Auto im Haushalt weniger da ist.

          "Für den weltweiten CO2-Ausstoß bringt das gar nichts, g a r n i c h t s !!!" ??

          Interessant wäre es, mal eine Million preiswerter Lastenfahrräder in einem Entwicklungsland zu fördern, und die Auswirkungen auf (höhere) Wirtschaftskraft und (niedrigere) Motorisierung zu beobachten.

        • @17900 (Profil gelöscht):

          > "Für den weltweiten CO2-Ausstoß bringt das gar nichts, g a r n i c h t s !!!"

          Doch, weil Verkehr einen ziemlich erheblichen Anteil der Emissionen erzeugt. Und die Menge CO2, das Deutschland erzeugt, ist nicht vernachlässigbar. Deutschland ist zum einen kein kleines Land, und zum anderen verbrauchen die Industriestaaten pro Kopf ein Vielfaches an Ressourcen als die Bewohner ärmerer Länder.

          • @jox:

            Pro-Kopf- Verbrauch oder Erzeugung ist eher ein "moralischer" Wert. Unterm Strich ist die reale Gesamterzeugung/-verbrauch entscheidend. Wenn auf jeden Chinesen der 1,4 Milliarden Chinesen 10 Tonnen C02 im Jahr kommen und auf jeden USA-Einwohner 15 Tonnen ,bei einer Bevölkerung von 330 Millionen (=0,33 Milliarden) ,wer hat dann am Ende mehr produziert?



            Für das Klima ist es völlig irrelevant wer aus welchen Gründen CO2 emittiert. Die Effekte sind immer gleich.

  • Ich hätte auch nichts gegen einen Zuschuss bis 6000€. Bei Autos geht das ja auch.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @pesetenpaule:

      Da gibt es Politiker, die nehmen immer noch den Begriff der "freien Marktwirschaft in den Mund".

      Zuschüsse für Autos hilft den Autobauern enorm, nachdem sie ihre Kunden massivst beschissen haben.



      Wer versteht sowas?



      Die Gier des Einzelnen macht sowas möglich!