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Soziale UngleichheitEnterbt uns doch endlich!

Kommentar von Yannick Haan

Es ist an der Zeit zu fragen, ob Erben überhaupt noch legitim ist. Wir müssen darüber reden – und eine gerechte Erbschaftssteuer erheben.

Die Ungleichheit in Deutschland liegt zum größten Teil am Erben Foto: Udo Gottschalk/imago-images

I n meiner Generation gibt es ein letztes Tabu. Während ich mit Freunden beim Kaffee ohne Probleme über den nächsten Besuch beim Psychologen reden kann, über Geschlechtskrankheiten, die sich jemand zugezogen hat, schweigen wir uns über das Erben aus. Dabei gibt es wenig, das meine Altersgruppe in den nächsten Jahren so stark prägen und zerreißen wird.

Vor einigen Jahren ist meine Mutter verstorben und hat mir eine Erbschaft hinterlassen. Heute wohne ich, aus der Erbschaft bezahlt, in einer Eigentumswohnung und vermiete zusätzlich noch eine kleine Wohnung. Schon jetzt habe ich durch meine Erbschaft mehr Vermögen aufgebaut, als ich es durch eine lebenslange Erwerbsarbeit je tun könnte.

Dabei ist mein Fall kein besonderer, sondern spielt sich in Deutschland jeden Tag tausendfach ab. Wenn man sich die derzeitige Einkommensverteilung nach Alter anschaut, dann rollt bald die größte Erbschaftswelle in der Geschichte der Bundesrepublik auf uns zu – und wird unsere Gesellschaft grundlegend verändern. Experten rechnen mit einem jährlichen Erbvolumen von 400 Milliarden Euro. Das ist mehr als der aktuelle Bundeshaushalt.

An meinem Beispiel lässt sich gut illustrieren, wie stark die Herkunft unser Leben bestimmt. Ich war nie ein besonders guter Schüler. Ohne die unermüdliche Hilfe meiner Eltern hätte ich das Abitur mit ziemlich großer Sicherheit nicht geschafft. Mein Leben, so viel kann man prognostizieren, wäre anders verlaufen. Ich bin also schon privilegiert aufgewachsen. Mein Erbe gibt mir in einer beruflich entscheidenden Phase im Leben noch einen zusätzlichen Vorteil.

Eines der ungleichsten Länder in Europa

Das Erben ist etwas, das wir in der Gesellschaft oft unhinterfragt hinnehmen. Doch in den nächsten Jahren werden die Vermögen, die weitergereicht werden, immer größer. Zugleich nimmt die soziale Mobilität in der Gesellschaft ab. Da ist es an der Zeit zu fragen, ob Erben überhaupt noch legitim ist.

Wenn ich meine Generation anschaue, dann bekomme ich immer größere Zweifel, ob das in der Verfassung festgeschriebene Sozialstaatsprinzip und das Erben noch vereinbar sind: Auf der einen Seite die Erben, auf der anderen Seite der Großteil der Gesellschaft, der sich anstrengt, aber kaum Vermögen aufbauen kann.

Das durch die Erbschaftsteuer eingenommene Geld sollten wir in ein Grundeinkommen für junge Menschen stecken

Am Ende entwickeln wir uns zu einer Gesellschaft der Besitzstandswahrer, die sich an das Gestrige klammert. In meiner Generation ist die eigene soziale Lage nicht mehr durch eigenes Handeln geprägt, sondern vor allem vom Glück oder Pech beim Geburtenbingo. Aber warum halten wir dann bedingungslos am Prinzip des Erbens fest?

Deutschland ist eines der ungleichsten Länder in Europa. In keinem anderen Land ist die Vermögensungleichheit so zementiert wie bei uns. Wir haben ein System geschaffen, das öffentliche Armut fördert und den privaten Reichtum weniger Menschen immer weiter steigert. Das liegt zum größten Teil am Erben. In Deutschland kommt noch der besondere Fakt hinzu, dass Erben einer der Faktoren für die weitere wirtschaftliche Spaltung zwischen Ost- und Westdeutschland sein wird.

Ich hätte gerne etwas abgegeben

Wir müssen darüber reden, wie wir Erbschaften fair besteuern. Ich verstehe nicht, warum ich auf mein reguläres Einkommen, für das ich arbeite, Steuern und Sozialabgaben zahlen muss, aber der Staat sich kaum für mein leistungsloses Erbe interessiert. Ich verstehe genauso wenig, warum die linken Parteien nicht jede Woche eine aktuelle Stunde im Bundestag zu diesem Thema beantragen. Ich hätte gerne etwas von meinem Erbe abgegeben.

Meine Generation ist eine Generation der Unsicherheit. In den letzten 10 Jahren hatte ich sechs unterschiedliche Arbeitgeber, habe mich oft von befristetem Vertrag zu befristetem Vertrag gehangelt. Nach meinem Studium wurde mir ein Job in einer Agentur in Berlin-Mitte angeboten. Der Arbeitsvertrag verlangte eine reguläre Arbeitszeit von 45 Wochenarbeitsstunden, unbezahlte Überstunden, ich hätte nicht schwanger sein dürfen und an keiner schlimmen Krankheit leiden. Gesetzeswidriger kann man einen Arbeitsvertrag kaum aufsetzen.

Obwohl ich kein anderes Jobangebot hatte und mir Hartz IV drohte, habe ich den Arbeitsvertrag dankend abgelehnt. Dies konnte ich aber nur mit der Sicherheit der eigenen Eltern im Hintergrund tun. Hätten wir zu Hause vom Existenzminimum gelebt, hätte ich den Job mit Sicherheit angenommen.

Ich möchte, dass alle meiner Generation die Sicherheit bekommen, die ich genießen durfte. Und dafür müssen wir endlich auch über das Erben reden.

Endlich eine hohe Erbschaftsteuer erheben

Meine eigenen Erfahrungen lassen mich immer grundsätzlicher am Prinzip des Erbens zweifeln. Bevor ich selber geerbt habe, war Erben ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft für mich. Ein Prinzip, das man nicht hinterfragt, weil es schon immer da war. Doch bis heute kann ich mir selbst nicht beantworten, mit welchem Recht ich dieses Geld bekommen habe. Und das fühlt sich nicht gut an.

Es hat natürlich etwas Schönes und Behagliches, wenn Eltern möglichst gut für ihre Kinder sorgen wollen. Aber wir sollten endlich eine hohe Erbschaftsteuer erheben. Keine kosmetische, wie wir sie aktuell verlangen, sondern um die 50 Prozent. Denn ganz ehrlich: Auch mit der Hälfte meines Erbes wäre ich noch privilegiert.

Das durch die Erbschaftsteuer eingenommene Geld sollten wir in eine Art bedingungsloses Grundeinkommen für junge Menschen stecken. Die Gesellschaft als Ganzes würde erben, die derzeitige Explosion der Vermögensungleichheit wieder eingedämmt. Es wäre ein radikaler Schritt – aber ein Schritt, der notwendig ist, wenn wir weiter eine gewisse Chancengerechtigkeit in der Gesellschaft behalten wollen. Ein Schritt, ohne den meine Generation zerbrechen könnte.

Natürlich können wir auch über andere Modelle nachdenken. Aber lasst uns endlich über das Erben reden.

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144 Kommentare

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  • Lieber Herr Yannick, leider ist Ihre Webseite momentan nicht aktiv. Deshalb nutze ich halt die Möglichkeit über die TAZ Ihren Artikel zu kommentieren.



    Meine Karriere verlief etwas ambitionierter. Ich komme aus einem einfachen, fast ärmlichen Arbeiterhaushalt. Mein Vater konnte nur 3-4 Jahre die Schule besuchen, meine Mutter ging halbtags putzen um genug Geld für uns vier Kinder für das tägliche Leben aufzubringen. Ich bin der Devise meiner Eltern, demnach Bildung als erstrebenswertes Gut zu betrachten ist, gefolgt und konnte tatsächlich über den zweiten Bildungsweg meinen Berufswunsch nach dem Studium realisieren, dabei finanziell gesichert durch ein fünfstelliges BaföG Darlehen (über einen Zeitraum von 13 Jahren vollständig abbezahlt). Das Vermögen, welches ich zusammen mit meiner lieben Familie, einschliesslich zweier Töchter, von ‚Null’ aufgebaut habe, möchten wir unserer Familie bewahren, ohne dass der Staat gleich wieder hinlangt um Karrieren wie die Ihre in einer Umverteilungsaktion durch Gleichmacherei unterstützen zu müssen. Zu Zeiten meines vor zwei Jahres verstorbenen Vaters, der über 50 Jahre in der SPD als Parteimitglied die Ortsgruppe mit geprägt hatte, konnte ich an einer SPD stolz hinaufschauen, mit Prinzipien von Bildung, Leistung und Fleiss. Schade, dass Menschen wie Sie, die doch nicht motivierende Umverteilung als Garant für eine soziale Gerechtigkeit sehen. Glauben Sie wirklich, dass sich so eine Gesellschaft, deren Gut aus Bildung und Wissen besteht, positiv weiterentwickeln wird? Ihre Ideenlosigkeit passt in das Bild, eine Hartz-Karriere / Leben als ‚Privatier’ einem wohl-gemeinten Jobangebot vorzuziehen, selbstverständlich auf Kosten anderer, die sich mit Ihrer Lebenseinstellung nicht identifizieren können. Ich bin wirklich von Menschen mit einer Lebenseinstellung wie der Ihren zutiefst enttäuscht.

  • Zitat: "Ich hätte gerne etwas von meinem Erbe abgegeben."



    Zu schade aber auch, dass das partout nicht möglich war. Ich gebe aber gern meine Kontonummer heraus. Daran soll es nicht scheitern.

  • Übrigens, in rund einem Drittel aller EU-Staaten gibt es gar keine Erbschaftssteuer. Und unter den Ländern ohne Erbschaftssteuer sind ausgerechnet auch ausgesprochene Sozialstaaten wie Schweden, wo die Erbschaftssteuer 2004 abgeschafft wurde, Norwegen, wo sie 2014 abgeschafft wurde und Österreich, wo sie 2008 abgeschafft wurde. Siehe:

    de.wikipedia.org/w...der_EU_und_des_EWR

    • @Rojas:

      Nachvollziehbar. Die haben begriffen, dass das Bedürfnis, für seine Familie vorzusorgen, einer der größten Antriebe zur Leistung ist. Wohingegen das hier präferierte Modell, das potentielle Erbe an die Leistungslosen zu verteilen, nur dazu führt, dass überhaupt nichts mehr geleistet wird.Aber das ist wohl nur neoliberaler Bullshit ;)

      • @Adam Weishaupt:

        Vollkommen richtig.



        Vor allem sind die Argumente die hier aufgeführt werden absurd... Der Verlust der Autorin tut mir leid, aber das ist eigentlich nicht die Regel, dass die Eltern versterben, wenn die Kinder gerade junge Erwachsene sind. Ich hoffe bis ich Erbe geht noch einige Zeit ins Land, aber wenn man Lebenserwartung zu Rate zieht, dann werde ich Erbe, wenn ich selbst über 50 bin.



        Fakt ist aber auch, dass man sich durch Fleiß sehr wohl etwas aufbauen kann. Ich bin gerade 30 und habe eine junge Familie. Vor Jahren habe ich eine Eigentumswohnung gekauft (auf Rat meiner Eltern aber ohne deren finanzielle Hilfe). Diese ist nun bald abbezahlt. Danach werde ich diese verkaufen und ein Haus bauen. Das alles mit Familie (Frau arbeitet halbtags und ein Kleinkind).



        Wenn der Fall eintritt und ich etwas Erbe (Haus der Eltern aufgeteilt auf 2 Kinder) dann ist es unwahrscheinlich dass ich darauf angewiesen bin. D.h. an sich könnte ich da etwas abgeben. Aber: Wer selbst Kinder hat, der weiß was für ein immenser Leistungsantrieb sich dahinter verbirgt, den Kindern ein sorgenloses Leben zu ermöglichen.



        Bei höher Erbschaftssteuer würde ich nicht 50 Stunden arbeiten und selbst einigermaßen Sparsam Leben (kein teures Auto usw.)



        D.h ich würde mein Geld verjubeln. Davon hat die Allgemeinheit nichts und mein Kind auch nicht.



        Also bekommt niemand mehr was und die Motivation nach Erreichen der eigenen Lebensziele weiterhin etwas zu leisten ist auch weg. Da geh ich dann lieber 15 Jahre früher in Rente.

  • "Es ist nicht die Aufgabe des Staates sich immer noch mehr an der Bevölkerung zu bedienen. Der Staat soll Rahmenbedingungen schaffen für ein sicheres Leben, in dem die Menschen die Möglichkeit haben sich ein Vermögen aufzubauen und die Menschen abzusichern, die keine Möglichkeit haben für sich selbst zu sorgen"

    Nicht imme rmehr, aber anders. Warum nicht als Ausgleich zur Erbschaftssteuer die einkomenssteuer absenken. Lesen Sie den Artikel: "Experten rechnen mit einem jährlichen Erbvolumen von 400 Milliarden Euro. Das ist mehr als der aktuelle Bundeshaushalt."



    Im Idealfall könnte man die tatsächlichen Leistungssträger, nämlich die, die Arbeiten und Wohlstand erwirtschaften um diesen Betrag entlasten.



    Und nebenbei würde eine Erbschaftssteur auch genau das erreichen was sie fordern: Immobilien würdne nicht mehr klammernd von eine Generation an die andere weitergereicht, was die Angebotsseite einbrechen lässt, sondern kommen auf den Markt und ermöglichen es den Menschen sich eine eigen sichere Existenz aufzubauen.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @an-kn:

      War eigentlich als Antwort für An- Kn gedacht

  • ERben war mal ab 220TSD besteuert. Dann hieß es, das würde Firmenerben unnötig belasten und man setzte es auf 400TSD steuerfrei hoch. Gleichzeitig haben Menschen, die viel im Leben geleistet haben, mit Mitte 50 ihren Job verlieren, weil der Konzern umgebaut wird, kaum einen Freibetrag, ihr mühsam erspartes Haus oder kleines Vermögen zu halten. Ganz übel, wenn man beides vergleicht müsste unbedingt eine Anpassung her!

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Maria Burger:

      Na her mit der Knete. In meinen besten Zeiten habe ich 160000 Euro EK-Steuer gezahlt. Nach Ihrer Vorstellung hätte ich als Leistungsträger dann entlastet werden. Prima, und was sollte ich mit der Knete machen, 2 Autos, 2 Bioschnitzel oder doch lieber 50% Steuern zahlen. Ich denke letzteres ist besser. Es gab mal den Aufbau Ost, da konnte man 50% der Investitionssumme über 10 Jahre abschreiben, man musste die Immobilie nur vermieten. Am Ende hatte man Steuern gespart, Mietraum geschaffen und Eigentum generiert. Leider hatte ich damals kein Geld und konnte so nicht zum Leistungsträger und Wohlstandserwirtschafter mutieren.

  • Wie weit muss man eigentlich von der Lebensrealtität entfernt sein, um solche Forderungen zu stellen. Außerhalb des linken Elfenbeinturms wird dieser Salonkommunismus nur verlacht.

    • @Zven:

      Gibt es auch inhaltliche Argumente?

    • @Zven:

      Er wird sogar so verlacht, dass darüber vergessen wird, dass nach der Erfahrung des Faschismus allen deutschen Parteien bewusst war, dass übermäßige Vermögen dazu benutzt wurden, politischen Einfluss zu kaufen, also dasselbe, was heute quer durch die politische Landschaft beklagt wird. Lach dich frei!

  • Vererben und Erben ist im Prinzip eine legitime Eigentumsübertragung und es gilt ja, abgesehen von Steuern, Privatautonomie gemäß Artikel 14 Grundgesetz, auch bezogen aufs Eigentum. Die Eltern dürften ihr Geld ja ihren Kindern auch einfach schenken. Und: Man darf ja auch im Lotto gewinnen. Wenn eine Erbin oder ein Erbe meint, dass sie/er oder ihr/sein Erbe nicht verdient hat, dann steht es ihr/ihm doch frei, dieses wofür auch immer zu weiter zu spenden. Und übrigens: Es gibt auch Fälle, wo erwachsene Kinder ihr Leben aus welchen Gründen auch immer nicht auf die Reihe bekommen und deren Eltern ihren erwachsenen Kinder aus Liebe wenigstens etwas Vermögen hinterlassen wollen, um sie abzusichern. Ist das nicht legitim?

    • @Rojas:

      Nein, ist nicht legitim!

      Wer sein Leben nicht auf die Reihe bekommt kann ja evtl. staatliche Hilfen bekommen, oder im Einzelfall auch eben nicht.

      Wieso sollte jemand, nur weil sei/er besser begüterte Eltern hat, privilegiert werden?

      • @TobiF:

        Ich weiß nicht, was Sie unter legitim verstehen. Mit Gesetzeskonformität hat der Begriff für Sie aber anscheinend nichts zu tun. Insofern verweise ich auf GG Art. 14 Abs. 1. Und kommen Sie mir in diesem Zusammenhang bitte nicht mit Abs. 2. Dort steht:"Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen." Und nicht: "Eigentum verpflichtet zur Herausgabe und soll ausschließlich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."

        • @Adam Weishaupt:

          Eigentum verpflichtet nicht zur Herausgabe. Es geht auch nicht ums selbsterarbeitete Eigentum, sondern um die Erbschaft als leistungsloses Einkommen.

          "...deren Eltern ihren erwachsenen Kinder aus Liebe wenigstens etwas Vermögen hinterlassen wollen, um sie abzusichern. Ist das nicht legitim?"

          Es löst halt nicht das Problem. Wenn ich mein Leben nicht in den griff bekomme hilft mir Papis Vermögen dabei auch nicht. Hätte Papi mehr Zeit mit Erziehung statt mit Vermögensaufbau verbringen sollen. Der Staat garantiert (zumindest in der Theorie) jedem Menschen ein würdiges Dasein. Was darüber hinausgeht sollte sich jeder slesbt erarbeiten.

  • Für echte soziale Gerechtigkeit muss man schon viel weiter gehen. Mindestens 100% Erbschaftsteuer, und ein Schenkungsverbot, dass auch Ausbildungskosten einschließt. - Das wäre zumindest annähernd gerecht gegenüber denjenigen, die von ihren Eltern keinerlei finanzielle Unterstützung bekommen haben.

    • @TobiF:

      Und Gulag für Privatbesitz... Lohnsteuer, Kapitalertragssteuer, Grunderwerbssteuer, Grundsteuer, weiß der Geier was noch an STeuern und Abgaben, und wenn da noch was über bleibt was ich vererben kann kommen so linke... "Träumer" daher... Gut, dass genug Leute fleißig, ehrlich und ambitioniert genug sind, um so einen Blödsinn nie Wahrheit werden zu lassen...

      • @PLaub:

        Warum setzen Sie sich nicht inhaltlich mit dem Argument auseinander? Gleich mit dem Gulag zu kommen zeigt dass Sie kein inhaltlich Diskussion wollen. Zu viel angst vor einem unerwünschten Ergebnis?



        Und was nun fleißige ehrliche Leute mit einer Erbschaftsteuer zu tun haben wissen auch nur Sie.

  • Was für eine Leichenfledderei!

    Leute ihr solltet alle leer ausgehen bei der Verteilung von Erbschaften. Jeder!

    Weltweit verhungern Menschen, leben in übelster Armut und sterben früh. Es gibt wahrlich genügend Menschen die die Gelder nötiger haben als die deutsche Kartoffel.

  • Zitat: "Einfacher wäre es, wenn eine Wohnung die vermietet wird, durch das Mieten nach einer festgelegten Zeit zum Eigentum der Mieter werden würde..." Sie gestatten, dass ich lache. Würden Sie noch ihre Bohrmaschine verleihen, wenn Sie davon ausgehen müssten, dass sie nach ein paar Wochen in den Besitz des Leihenden überginge? Ideen gibt es, man fasst es nicht.

    • @Adam Weishaupt:

      Nennt sich Mietkauf und ist in vielen Ländern mit deutlich höherer Eigentumsquote als D ein gängiges Mittel zum Eigentumserwerb.

    • @Adam Weishaupt:

      Der Mieter hat aber seinen Obulus entrichtet – und der Vermieter hat ab einem bestimmten Zeitpunkt riesiges leistungsloses Einkommen, das in keinem Verhältnis mehr steht.



      Überall ein auszuhandelnder Deckel drauf – ohne Schlüpflöcher (Offenlegung und öffentliche Begutachtung von ausgelosten Menschen wäre eine Idee)

      • @Frau Kirschgrün:

        "riesiges leistungsloses Einkommen"... Lachhaft, da fehlt es echt an Wissen... Wir reden hier nicht von Deutsche Wohnen oder so, die können wir gerne kritisch betrachten... Privates vermieten von 2, 3, 4 Wohnungen ist durchaus auch eine Aufgabe, die die meisten Vermieter neben ihrem Beruf noch machen... Ja, irgendwann (nach 20 Jahren?) ist die Wohnung abbezahlt, aber in der Zwischenzeit gab es Instandhaltungen, Reparaturen, Leerstände, dies das...

        Bitte nachdenken - und zwar vorher!

      • @Frau Kirschgrün:

        "Leistungsloses Einkommen"?

        Vielleicht haben Vermieter/Vermieterin über einen Zeitraum von 20 Jahren einen Kredit abbezahlt... Vielleicht musste das geerbt Haus erst renoviert werden, neuer Dachstuhl, neue Fenster in 3 Etagen, neue Türen, neue Parkettböden, Küche in jede Wohnung, dass man sich das Ablösegefrät und den Streit darum spart, neue Heizung, neue Kellerwandversiegelung, neue Wege legen rund ums Haus, Grabungsarbeiten, Gartenpflege, Bäume fällen lassen, neue Böden legen, Stromleitungen erneuern, Wasserzähler, Stromzähler für jeden Scheiß anbringen, weil die Mieter mit einer gruppendynamischen "wir teilen alles" heutzutage nicht zufrieden zu stellen sind und um jeden Cent feilschen. Neuer Zaun, neue Garagen, weil mit den alten aus den 70ern sind Mieter nicht zufrieden zu stellen, neue Größe Balkone, 30 qm Terrasse neu gefliest, neuer Hausanstrich, Gerüst bestellt, Malerbetrieb bezahlt, Maurer hat noch schnell die Wände erneuert, neue Regenabflussrinnen, bla, bla usw. usw. Muss Vermieter wieder paar Öre krumm machen, Kredit aufnehmen, oder das "viele Geld" auf d Seite legen, falls mal wieder was kommt, Abwasserrohre, Kanal erneuern oder so... Schwierig Urlaub zu machen... Die Heizung spinnt, oder Sonst was los im Haus. Huch, der Mieter kommt nicht klar mit 2 Tagen ohne Heizung, erfriert sonst... Uhh, der obere Mieter hat Stress mit der unteren, will ein Gespräch, weil die immer so laut beim Sex sind.

        Ein Traum, genau, leistungsloses Einkommen nennt sich das.

      • @Frau Kirschgrün:

        Das von Ihnen favorisierte Modell gibt es bereits - nennt sich Mietkauf (de.wikipedia.org/wiki/Mietkauf).



        Zur kalten Enteignung eignet sich das Modell allerdings nicht, da ist zum Glück noch GG Art. 14 Abs. 1 vor. Nein, und auch GG Art. 1 Abs. 2 lässt sich dagegen nicht ins Feld führen, denn da steht (entgegen anscheinend verbreiteter Meinung): Eigentum verpflichtet, nicht aber Eigentum verpflichtet zur Herausgabe.

  • Die Erbschaftssteuer gehört komplett abgeschafft. Das vererbte Vermögen wurde aus versteuertem Einkommen aufgebaut und darf keiner weiteren Steuer unterliegen. Ob ich mein Geld zu Lebzeiten auf den Kopf haue oder meiner Familie oder meinen Freunden nach meinem Ableben etwas Gutes tue geht den Staat nichts an.

    • @Adam Weishaupt:

      Du willst also Freunden oder Familie was Gutes tun? - Das ist doch soziale Ungerechtigkeit in Reinform!

      Selber verjubeln? Denke da kann man mit einer Vermögenssteuer gegenlenken. Um mal ein Paar Zahlen zur Diskussion zu stellen, z.B. 30% p.a. bei einem Freibetrag von Lebensalter * 200€?

      • @TobiF:

        Danke, der Groschen ist gefallen. Ich habe die Ironie in Ihrem Beitrag zunächst nicht wahrgenommen ;)

    • @Adam Weishaupt:

      Das geht den Staat – zumindest einen gerechten Staat – jede Menge an.



      Denn Geld ist gleich Macht.



      Kein Mensch und keine Gruppe darf so viel Geld besitzen, dass ganze Staaten zum Kollabieren gebracht oder Gesellschaften zu gunsten der Reichen klammheimlich zur Gesellschaft für die Besitzenden umgebaut werden können wie jetzt.



      Dieses System ist krank und wird es in der jetztigen Form immer bleiben.



      .



      Mehrfach versteuert!



      Mannmannmann, das ist ja der Witz, dass Geld in Umlauf bleiben muss, nicht irgendwo warten soll und dann dem Wirtschaftskreislauf fehlt. (Wunder von Wörgl)



      Und "Geld" einfach nur irgendwo hinschreiben geht schon mal gar nicht – also Geld aus Geld machen, das geht IMMER auf Kosten der Armen und der Gemeinschaft.



      Der Teufel scheißt immer auf den gleichen Haufen – finden Sie den Teufel sooo toll?! ;) ???



      Gerecht geht anders.



      .



      Den Klima-Aspekt mal ganz außen vor gelassen.



      .



      Bitte nachdenken - und zwar vorher.

  • Natürlich ist Erben legitim. Man kann darüber diskutieren, ob man privates Eigentum an Monopolen und Oligopolen zulassen will, auch darüber, welche Höhe von Einkommen und Vermögen man zulassen will, und bei welchen eine Besteuerung korrigierend eingreifen sollte. Wenn Menschen aber nach Steuern und Abgaben Geld zur Verfügung haben, dann ist es ihre Sache, ob sie es in eigenen Luxuskonsum oder den ihrer Kinder stecken oder das Geld aufbewahren. Selbst dann, wenn dies ihren Kindern eine Befreiung vom Arbeitszwang ermöglicht. Das nicht aushalten zu können und alle beim großen Rennen um die Wurst auf Null setzen zu wollen, ist ziemlich sozialdarwinistisch (was sich auch in einem Unwort wie "Besitzstandswahrer" offenbart), und zu mehr Chancengleichheit führt es auch nicht, wenn allen die Ausbildung finanziert wird. Dort zählt nämlich auch die Bildung, die Kinder im Elternhaus mitbekommen haben, und die oft weit über das hinausgeht, was in Kitas vermittelt werden kann. Soll man die Gehirne auch löschen, bevor es an den Start geht?

  • Ich kann die Auffassung des Verfassers überhaupt nicht teilen. Es geht doch darum, daß der Verstorbene bestimmen darf, wer sein Vermögen bekommt. Das kann er ja zu lebzeiten auch. Es ist sein Vermögen, welches schon zig mal besteuert wurde, daher halte ich eine Erbschaftsteuer überhaupt für fraglich. Österreich z.B. hat keine Erbschaftssteuer.



    Es ist nicht die Aufgabe des Staates sich immer noch mehr an der Bevölkerung zu bedienen. Der Staat soll Rahmenbedingungen schaffen für ein sicheres Leben, in dem die Menschen die Möglichkeit haben sich ein Vermögen aufzubauen und die Menschen abzusichern, die keine Möglichkeit haben für sich selbst zu sorgen, mehr nicht.



    Ein bedingungsloses Grundeinkommen wurde schon im Versuch probiert, funktioniert hat es nicht.

  • Wie besteuert man dann eigentlich vererbte Schulden? Bekommt man dann Geld?

  • Viele hier verwechseln immer noch verdienen mit bekommen. Es wird einem in diesem Land immer weis(s) gemacht, dass alle die gleichen Chancen haben. Ich Frag mich warum der ganze Adel von vor 400 Jahren immer noch die Wälder/Felder und Seen besitzt...



    Es ist witzig wie mit dem bisschen Besitz an das sich alle Klammern der Besitz der "viel" zu reichen Menschen verteidigt wird. Hier kämpft man gegen sich selbst.



    "Spuck nicht nach unten, du spuckst dich nur selbst an"



    Alle gegen alle. Toll!!

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Upgrade:

      Und wenn eine Glühbirne im Haus nicht funktioniert reiße ich das Haus nicht ab. Nur weil hohe Erbschaften nicht ausreichend besteuert werden heißt das nicht das wir solche unsinnigen sozialistischen Experimente brauchen. Besitz weitergeben wird es immer geben, außer man baut eine Mauer um Deutschland wird so etwas nicht funktionieren, man muss die Menschen die Besitz haben bei so etwas schon mitnehmen oder die sind lange weg bevor man es einführt.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        "man muss die Menschen die Besitz haben bei so etwas schon mitnehmen oder die sind lange weg bevor man es einführt."



        Hahaha, dann laufen sie mit "ihrer" Burg, "ihren" Seen, den Länderein (Grüße aus dem Mittelalter, den daher kommt ihre denke) und Wäldern weg, oder wie?



        Unsinnige sozalistische Experiment. Syr aber dieses Unsinnige Kapitaistische Experiment das wir seit über einen Jahrhundert versuchen reitet uns gerade in den Weltuntergang. Hunger, Krieg, Pestilenz und Tod wurden durch Geld ersetzt. Toll!

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @Upgrade:

          hat mehr Menschen aus der Armut geholt als jedes andere System hat einen beispiellosen Boom in der Wissenschaft ausgelöst und hat uns unter anderem das Internet beschert dank dessen wir hier streiten. Der Kapitalismus ist das schlechteste System aber das Beste das funktioniert.

          Was uns in den Untergang reitet ist die menschliche Natur, die sozialistischen Länder hatten eine noch schlechtere Ökobilanz und die Einwohner der Osterinseln haben ihr Ökosystem ohne Kapitalismus zerstört.

          Und ja Land kann man nicht mitnehmen aber ohne Jobs wohnt es sich dann schon schlecht ohne Obdach im Wald oder am Seeufer.

          • @83379 (Profil gelöscht):

            Funktion Definition: "Als Funktion eines Objektes bezeichnet man die Aufgabe, die es zu erfüllen hat."



            Welche Aufgabe gilt es zu erfüllen, die Menscheit vernichten? Ein System was den Weltuntergang und ja es ist das Kapitalistische System und nicht die menschliche Natur. Die Klimakriese ist nicht zu entkoppeln vom Kapitalismus dieser basiert auf exponentiellen Wachstum. Vergleichbar mit Kettenreaktionen einer Atombombe, Krebs oder Lawinen, wenn sie Beispiele brauchen.



            Der Umgang mit Wirtschaft ist mir oft zu Religiös kein echter Wissenschaftler hält was von diesem Zweig. Mal im Ernst den Wirtschaftsnobelpreis verleihen die sich selbst Alfred Nobel wollte davon nichts wissen.



            Aber glauben sie nur weiter daran. Aber hier und jetzt sage ich es ihnen damit sie nicht ihren Kindern sagen können sie haben von nichts gewusst.

            • 8G
              83379 (Profil gelöscht)
              @Upgrade:

              Der Planet geht unter kein Zweifel. Der Kapitalismus hat nur eine Funktion das ist wirtschaftliches Wachstum, damit ist er aber Ausdruck der Menschlichen Natur, auf meine Argumente diesbezüglich sind sie gar nicht eingegangen.

              Wirtschaft ist keine Wissenschaft da bin ich bei ihnen.

              Wie gesagt das Klima wird den großteil der Menschheit kompostieren, das ist absehbar.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        die Häuser (und der restliche Grundbesitz) wären ja dann noch da - kein schlechter Trostpreis würde ich sagen

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Ich frage mich wieso man überhaupt land oder seen besitzen darf.



        irgendwann wurde mal beschlossen das land gehört jetzt denen oder jenen und dann wird das immer vererbt , und das land was eigentlich alle gehört gehört nur einen. Das ist schon ziemlich schräg wenn du mich fragst.

  • 0G
    08439 (Profil gelöscht)

    Wenn wir schon u.a. über Wohneigentum reden: warum reden wir nicht über die unverschämten Zinsen, welche Banken für ihre Kredite nehmen konnten und können. Unser Reihenhaus hat 540000 DM gekostet (im letztem Jahrtausend). Wahrscheinlich (ich möchte es gar nicht nachrechnen) haben wir faktisch 5400000 EUR dafür bezahlt (die Zinsen waren ja nicht so günstig wie heute). Und wenn wir das nun vererben an mehrere Kinderlein, sollen die dafür blechen, dass wir dafür über 25 Jahre geblecht haben? Geht's noch? Der Staat soll zusehen, dass alle günstige Kredite bekommen, damit sie sich Wohneigentum leisten können. Schließlich kann er ja auch die Banken retten.

  • Gut, das diese Diskussion begonnen wurde. Und ja, hoffentlich übernehmen die LINKEN. dieses Thema und werden nicht müde, immer und immer wieder darauf zu beharren, das es sich ändern muss. Bei Null starten und das für jeden Menschen, sehen, was Talente bringen, ist eine wertvolle Erfahrung im Leben eines Menschen

  • Gerne sollte über das Erbe diskutiert werden.



    Doch die Basis des Artikels ist falsch: Die meisten Erbschaften erhalten Leute zwischen 40 und 50, weil ihre Eltern dann eben 70 bis 80 Jahre alt sind. Nicht selten auch noch später...



    Das hat nun wenig mit der eigenen beruflichen Entwicklungsphase zu tun.



    Und viele Leute verdienen auch etwas mehr als taz-Autoren, so dass der Vermögensaufbau nicht ganz unmöglich ist.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Wenn dem Autor nicht wohl ist mit seinem Erbe: dann her damit! Wohnungen verkaufen und Geld für wohltätige Zwecke spenden. Jederzeit möglich. Warum also auf den Staat und eine drastische Erbschaftssteuer warten? So wirkt es irgendwie unehrlich.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Das alte Nebelkerzenargument. Warum Sozialstaat, kann ja jeder was spenden? Warum Warum Antidiskriminierungsgesetzte, ich bin doch nett zu migranten? Es geht nicht um individuelle Moral, sondern um politische Regelungsmechanismen

      • @hessebub:

        Wir haben bereits einen Sozialstaat. Was Antidiskriminierungsgesetze mit Besteuerung vom mehrfach besteuertem Geld zu tun haben sollen, müssen Sie uns aber erklären.

        • @h3h3y0:

          Es ist eine Analogie. Er hätte auch sagen können: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.

          " Es geht nicht um individuelle Moral, sondern um politische Regelungsmechanismen"

          Ganz nebenbei: Wo wurde das Geld denn mehrfach besteuert?

  • Ah genau. Das doppelt und dreifach versteuerte und mit abhängiger Beschäftigung erbuckelte Reihenhäuschen 50% und Bertelsmann, Lidl, Kirchenstiftungen und natürlich GmbH Aktiengesellschaft 0%. Passt doch. So kommt man nach der Riester Pleite endlich an die Privatkohle von Hinz und Kunz ran. Eine Generation noch, dann gehört alles wirklich ein paar Wenigen.

    • @Weidle Stefan:

      Diese Unsitte, Geld in Stiftungen auszulagern und sich dann ein tolles Verwaltergehalt auzubezahlen muss natürlich gleich mit auch abgeschafft werden. Sonst isses in der Tat sinnlos.

    • @Weidle Stefan:

      So isses.

  • "Deutschland ist eines der ungleichsten Länder in Europa" ... konnte man gerade anläßlich Brexit genauso üebr England (Eton und so) lesen.

    V.a. hat D eine sehr große Schicht von Mietern - damit langfristig arm - während im offz. armen GR die Mehrheit ein eigenes Haus hat.

    Frage an den unwilligen Erben:



    Wo soll das Geld denn dann hin? Noch mehr Invasion? Noch mehr Staatsausgaben?

    Sie persönlich können Ihr Geld doch verschenken ... aber fordern Sie bitte nichts vorab von anderen.

    • @MS77:

      "Wo soll das Geld denn dann hin? Noch mehr Invasion? Noch mehr Staatsausgaben?"

      Senkung von Lohnsteuer, Krankenkassen- und Rentenkassenbeitrag, Förderung energieeffizienten Bauens, Gehaltserhöhung Pflegekräfte, Verpflichtende Vorschule mit Sprachschulung, mir fallen einige Sachen ein.

  • Ich bestimme selbst, was ich mit meinem erarbeiteten Geld am Ende meines Lebens machen will. Punkt.

    • @Gambitus:

      Ja.



      Nur ist die Selbstbestimmung mit dem Tod vorbei.



      Vorher besteht kein Risiko, Erbschaftssteuer zahlen zu müssen :-)

    • @Gambitus:

      Verfestigung von Ungleichheit heißt, dass der Mythos vom "erarbeiteten Geld" eben nicht stimmt. Die meisten die etwas vererben, haben selbst schon geerbt. Diejenigen, die tatsächlich größere Summen vererben, die sie selbst nicht geerbt haben, sind dazu in der Lage durch einen höheren Rang in der kapitalistischen Ausbeutungsordnung und/oder eine asoziale Anlagstrategie, z.B. auf dem Wohnungsmarkt.

      • @My Sharona:

        My Sharona: Ich habe nichts geerbt und war trotzdem in der Lage ein wenig vererbbares Vermögen aufzubauen. Dieses Vermögen geht den Staat nichts an. Und wenn Sie sich durch die "kapitalistische Ausbeutungsordnung" (was für eine Phrase!) ausgebeutet fühlen warum versuchen sie dann nicht Ihr Glück in irgendeinem verbliebenen sozialistischen oder kommunistischen Land. Gibt es davon überhaupt noch welche?

        • @Goodfella:

          Erinnert mich an einen früher (also so bis 1989) des Öfteren gehörten Satz: ...dann geh doch nach drüben. Klingt heute und abgewandelt immer noch nicht besser.

        • @Goodfella:

          Warum muss man wenn man gegen Kapitalismus ist immer gleich auswandern? Das sind Scheinalternativen

        • 6G
          65572 (Profil gelöscht)
          @Goodfella:

          Gut gebrüllt, Löwe!

  • "Ich hätte gerne etwas abgegeben" Dann tue es doch einfach, ist doch dein Geld:D

  • Und wie viel man ungefähr nach dem Studium verdient und wie die Arbeitsbedingungen in den jeweiligen Branchen sind, war auch absolut unbekannt und das kam alles total überraschend...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Sven Günther:

      Wenn ich die Konnotation Ihres Beitrags richtig verstehe, soll das hier Ironie sein.

      Ist die Nicht-Erkenntlichkeit eigentlich gewollt - oder beiläufig? Lowandorder schrieb doch kürzlich auch etwas in diese Richtung.

      Ich gehöre zu jenen Menschen, die Beiträge schätzen, die den Blick auch auf Details werfen und nicht nur nach dem Motto "AllInOne" schreiben.

      Was - möglicherweise - für Ihren Studiengang zu Zeiten Ihres Studiums zutrifft, ist bei anderen Fächern (vor allem in früheren Jahren) anders. Nicht alles ist mainstream, nicht alles Schmalspur. Es gibt auch ein Leben neben Ökonomie, IT und Marketing. Selbst spätere Zusatzausbildungen haben für manche nur bedingt Abhilfe schaffen können.

      (References: meine Erfahrungen als Dozent zahlreicher Orientierungs- und Motivationskurse privater Bildungsträger in den 1980er und 1990er Jahren. Herr Blüm lässt grüßen, im Alter geläutert.)

      Nichts gegen Selbstermächtigung, wo die Strukturen dies auch zulassen. Die kaum verhüllte Devise: "Selber Schuld" ist billiger Zynismus, nichts weiter. Psychologisch leicht zu durchschauen, Herr Lindner.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Ist es, aber aus einem anderen Grund als Sie mir unterstellen.

        Hebammen oder Pfleger wissen auch vorher, das hinterher keine sechsstelligen Gehälter auf sie warten, trotzdem würde mir nicht in den Sinn kommen zu sagen, selbst Schuld.

        Sind Sie mit dem Konzept der kognitive Dissonanz vertraut?

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Danke der Nachfrage.

          In meinem Erst-Studium habe ich mal eine Psychologie-Veranstaltung zum Thema belegt. Interessant, aber wie vieles in dieser Sparte nur Oberflächenlackierung.

          Welche Unvereinbarkeiten plagen Sie denn, mit denen Sie sich hier mit mir austauschen möchten?

          Wobei Sie bei @Normalo sicherlich mehr Zustimmung erhalten dürften als bei einem hoffnunglosen Sozialromantiker wie mir.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Mich plagen ein paar Dinge, aber hier eher den Autor.

            Leistungsloses Einkommen aufgrund von "Geburt" läuft seinen Moralvorstellungen zuwider, trotzdem hat er das Geld genommen.

            Nun muss dieses Missverhältnis irgendwie beseitigt werden, also werden Begründungen für das eigene Handeln gesucht, Job, Staat, Wirtschaftssystem etc. aufgrund dieser Gründe kein anderes Handeln möglich war.

            Das Verhalten treffe ich häufiger, auch so ein Klassiker, "wir brauchen einen höheren Mindestlohn."

            Die Sprecherin die das in unserer Shisharunde immer wieder fordert, zahlt der Pflegerin Ihrer Mutter auch nur den aktuellen Mindestlohn. Sie hat aber erkannt, dass das eigentlich falsch ist, warum muss dich der Staat immer erst zu einer Änderung deines Verhaltens zwingen, frage ich mich.

            Es ist übrigens ohne Probleme möglich, ein Erbe auszuschlagen, dauert keine 20 Minuten auf dem Nachlassgericht. Habe ich auch gemacht, ich wollte kein Geld von meinem alten Herren im Leben und darum auch nicht im Tod.

            Über eine höhere Erbschaftssteuer können wir gerne reden, ich würde ja eher eine andere Einkommensbesteuerung, ähnlich wie in der Schweiz bevorzugen, aber hey, ich bin da offen.

            Mich stört die Grundhaltung des Autors hier einfach.

            Viele sagen, für dich würde ich in ein brennendes Haus rennen um dich zu retten, aber erst wenn derjenige die Hitze im Gesicht spürt und losläuft, wissen sie, ob hinter den Worten etwas steckt.

            Der Autor ist schon mal stehengeblieben.

            • @Sven Günther:

              Es gibt kein richtiges Leben im Falschen:D



              Grundsätzlich würde ich sagen, dass man mit der Entindividualisierung von Verantwortung des Einzelnen keinen Gefallen tut. Das ist vor allem deshalb problematisch, weil die Individualisierung real ja stattfindet.

            • 0G
              08439 (Profil gelöscht)
              @Sven Günther:

              Der Autor könnte ja den Mieter in seiner Zweitwohnung umsonst wohnen lassen, aber das löst nicht das allgemeine Problem.

              Was das leistungslose Einkommen betrifft, müsste man u.a. da im Grunde auch an die Pensionen ran. Denn da ist nichts eingezahlt worden, aber die höheren Beamten beziehen Pensionen, die weit über dem liegen, was ein Rentner mit max. ca. 3000 EUR erhalten kann (was sehr selten ist).

              Mir scheint das Schlagwort Leistung ohnehin hier nur eine Nebelkerze. Sehr viele erhalten mehr als sie verdienen. Viele verdienten mehr, erhalten aber sehr wenig. Dieses grundsätzliche Problem tritt nicht erst beim Erben auf.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Das Studium ist eine Investition, die sich auszahlen sollte. Wenn man was studiert und die Berufsausichten mieserabel sind, sollte man sich nicht beschweren, dann war es eine Fehlinvestition.

        • 0G
          08439 (Profil gelöscht)
          @Gambitus:

          Ach, ich dachte immer, man studiert seiner Neigungen wegen. Aber wahrscheinlich bin ich im sozialromantischen Bunde mit Herrn Leiberg.

          • 9G
            97287 (Profil gelöscht)
            @08439 (Profil gelöscht):

            Auch hat Neigung nichts mit Eignung zu tun. Eventuell sollte man eher das tun zu dem man sich eignet. Gut ist es wenn Eignung und Neigung übereinstimmen.



            Dies ist aber eher selten, glaube ich.

            • 0G
              08439 (Profil gelöscht)
              @97287 (Profil gelöscht):

              Vielleicht haben Sie Recht, was die seltene Übereinstimmung von Eignung und Neigung betrifft. Das sollte aber nicht davon ablenken, dass es gerade nicht um Eignung geht, wenn einer das Studium als Investition betrachtet wird.

              Das erklärt andererseits vielleicht auch, warum heute so viele inkompetente Häuptlinge in die Chefsessel furzen und vorwiegend damit beschäftigt sind, die Leistung ihrer kompetenten Indianer zu tragen.

          • 9G
            97287 (Profil gelöscht)
            @08439 (Profil gelöscht):

            Das war früher, als nach dem Studium der Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst die Brötchen garantierte. Die damaligen



            Maschinenbauer, Chemiker und Elektroingenieure mussten sich als Fachidioten durchs Leben schlagen. Heute ist es umgekehrt.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @97287 (Profil gelöscht):

              Ich weiß nicht, auf welcher Grundlage Ihre hiesige Erkenntnis beruht. Irgendwelche Fakten zur Hand?

              Für mich klingt das nach 1871 ff, vielleicht auch noch nach dem ersten Weltkrieg.

              Von den Menschen, mit denen ich in den 1970ern studiert habe, sind nur die allerwenigsten beim ÖD gelandet. Auch mit mehreren Ausbildungen nicht.

              Wie gesagt: gerne lasse ich mich überzeugen. Durch BELEGE.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Gambitus:

          Der Klimawandel, der Klimawandel.

          Jetzt ist der Mehltau schon Anfang Februar in unseren Breitengraden angelangt. Schockschwerenot!

          Mit dem Verstehen - und auch mit der Rechtschreibung ist es so eine Sache ...

          Mehr: lohnt nicht.

  • Wenn denn wirklich mit dem Steuergeld aus Erbschaften umverteilt würde, hätte ich nix dagegen. Allein: mir fehlt der Glaube.Wir haben jetzt schon Milliardenüberschüsse im Bundeshaushalt, die nicht da ankommen, wo sie gebraucht würden.



    Statt das Land / die Städte/den Verkehr zukunftstauglich und klimaneutral zu machen, ländliche / strukturschwache Regionen oder Kinder aus sozial benachteiligten Familien (nur mal ein paar Beispiele zu nennen) zu fördern, gehen Milliarden an Kohlekraftwerksbetreiber (ohne Gegenleistung) oder an McKinsey und Konsorten (für fragwürdige Leistungen). Wer hat da Bock, noch mehr Steuern zu bezahlen???

    Und auch ohne diese tägliche Realsatire: wird sich halt das "Erben" verändern. Wer wirklich Schotter hat, weiß die Besteuerung ohnehin zu umgehen.



    Und bei kleineren Summen wird massive Besteuerung dazu führen, dass nicht mehr so viel offiziell vererbt wird, vielleicht wird Geld eben vorher schon verschenkt.



    In Zeiten ohne Zinsen liegt das Geld sowieso verlustfrei im Safe.....

  • Vererben? Geschenkt! Unseren Kindern soll es schließlich einmal schlechter gehen als uns. (;-))

  • Wirklich interessante Diskussion! Wodurch haben meine Eltern das Erbe erwirtschaftet? Konsumverzicht. Jeder hart erarbeitete Euro wurde mehrfach versteuert: Einkommenssteuer, Grunderwerbssteuer, Grundsteuer. Wenn dann Investitionen erfolgen noch Mehrwertsteuer und hinterher natürlich Erbschaftssteuer. Ist das gerecht? Wer "zuviel" geerbt hat darf in unserem freien Land damit machen was er will! Und wenn er es dem Staat nicht einfach so schenken mag (Thema gesellschaftliche Veränderung) der kann gerne Stiftungen gründen oder sich an diese anschliessen.

    • @Netti:

      Schöne Verallgemeinerung! Ist oft auch ganz anders, hier um München werden Grundstücke in wenigen Jahren ganz von allein teurer, ganz ohne Konsumverzicht, so wie in vielen Regionen. Wenn ich das erben würde...

  • Art. 1 Absatz 1 Satz 1 Grundgesetz. Roma locuta, causa finita.

    Die Grundrechte stehen nicht zur Disposition politischer Strömungen. Als Abwehrrecht UND Institutsgarantie ist das Erbrecht auch der Festsetzung eines beliebig hohen Steuersatzes entzogen.

    • @Trango:

      Errata: Art. 14...

    • @Trango:

      Wenn man halt keine Ahnung hat, nicht weiter als den ersten Satz lesen mag und nicht einmal das relevante Grundrecht zitieren kann, brauch es auch keine fundierte Erwiderung.

      Nur soviel, einen Halbteilungsgrundsatz z.B. gibt es schon lange nicht mehr:



      de.wikipedia.org/w...ndsatz#Steuerrecht

      auch relevant:



      de.wikipedia.org/w...erm%C3%B6gensteuer

      eine sonstige vefassungsrechtliche Obergrenze, insbesondere eine solche das eine Besteuerung nicht in die Substanz des Vermögens eingreifen dürfte, ist mir auch nicht bekannt.

      Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

      Die Moderation

      • @Pleb:

        Wer bei mir Wikipedia zitiert, bekommt die Arbeit ungelesen zurück. Ihnen empfehle ich BVerfGE 58, 300 ("Nassauskiesung"). Und auch nach dem Beschluss vom 8. Januar 2006, der als Aufgabe des Halbteilungssatzes interpretiert wird, bleibt es beim Übermassverbot, das der Kern meines kurzen Beitrages war; ein Verbot, das dem Ruf nach "Enterben" weiterhin entgegensteht.

      • @Pleb:

        Ich bin der Ansicht, dass es das GG gar nicht braucht. Wenn es Omma in Zukunft schafft, mit ihrem noch nicht Erbe, die Kinder vor ihren Pflegekosten zu bewahren, dann wird sie viel erreicht haben.

  • Erbschaftssteuer ist Quark. Führt nur zur exzessiven Nutzung von Steuervermeidungsmodellen wie Schenkungen und Stiftungen. Und trifft auch längst nicht alle Formen leistungsloser Vermögenszuwächse.



    Statt dessen sollte jede Form von Einkommen oberhalb eines Freibetrages in Höhe des Grundeinkommens wie jedes Erwerbseinkommen auch versteuert werden.



    Einkünfte sind dann und da zu versteuern, wo sie generiert werden, um die unfaire Bevorzugung von Grossinvestoren zu beenden, für die sich Finanzmachinationen in Steuerparadiesen lohnen.



    Damit erledigt sich auch das Argument von Firmenerben - Sie zahlen erst, wenn sie verkaufen.



    Abschließend sollte die Vermögenssteuer wieder eingeführt werden um alle fair an den Kosten der Gesellschaft zu beteiligen, die ihnen einen Vermögensaufbau ermöglicht.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Ein Erbschaftssteuersatz für private Vermögen müsste größer sein als der Vermögenszuwachs durch die Renditen, die mit diesem Vermögen innerhalb einer Generation durchschnittlich erwirtschaftet werden (bei Vererbung an die nächste Generation).



    Eine Eigentumswohnung mit einer Grundrendite von 4% erwirtschaftet in 30 Jahren unabhängig von der Steigerung des Verkaufswertes einen Vermögenszuwachs von 120%. Schon nach 25 Jahren könnten die Erben also von den Renditen eine zweite Eigentumswohnung mit dem gleichen relativen Wert kaufen. Die Erbschaftsteuer müsste sich also danach richten, wie lange sich das Eigentum zuvor schon in Besitz der Vererbenden befunden hat.

    Das wäre aber sehr aufwendig und schwer zu berechnen und zu kontrollieren. Einfacher wäre es, wenn eine Wohnung die vermietet wird, durch das Mieten nach einer festgelegten Zeit zum Eigentum der Mieter werden würde, wenn Familienunternehmen nach dem Tod des Gründers von den Angestellten übernimmen werden würden und wenn erhebliche Bar- und Aktienvermögen auch erheblich durch eine Vermögenssteuer belastet werden würden, sodass sie im statistischen Normalfall über die Zeit und die Generationen geringer werden und nicht größer.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Ohne Worte.

  • Es stimmt einfach nicht, dass erben eins der letzten Tabuthemen wäre. Noch seltener, als übers Erben, wird über die ungerecht-ungleiche Bezahlung gesprochen, die dafür verantwortlich ist, dass einige Wenige schon nach wenigen Jahren Erwerbstätigkeit ein reiches Erbe hinterlassen können, viele andere aber nach einem Leben voller Plackerei bloß einen Haufen Schulden.

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @mowgli:

      Ich weiß nicht ob das Erben überhaupt ein Tabuthema ist.

      Falls es jedoch eins der letzten Tabuthemen ist, entkräftet dies Ihr Argument nicht.

  • Das ist ein schwieriges Thema, das sich nicht mit Allgemeinplätzen lösen lässt. Es gibt nämlich durchaus Fälle, in denen ein Abschaffen des Erbens allgemein oder eine erhebliche Besteuerung in jedem Fall kontraproduktiv und sozial ungerecht wäre.



    Gehen wir im ersten Beispiel von einem älteren Ehepaar aus, dass im selbstersparten Eigenheim wohnt. Oma ist Anfang 80 und immer noch rüstig, während Opa gerade ausgezogen ist, um fortan dauerhaft in einem eher funktionalen Erdmöbel zu wohnen. Was geschieht nun mit dem Eigenheim? Erbt Oma die 50%, die Opa gehört haben? Muss sie dafür jetzt eine hohe Steuer zahlen, die sie von ihrer schmalen Rente über die nächsten 40 Jahre abstottern soll? Gehört das Haus fortan zur Hälfte dem Staat, weshalb Oma ersteinmal für jede Reparatur oder Änderung eine behördliche Genehmigung benötigt, bis sie es irgendwie geschafft hat, Opas Hälfte zurückzukaufen? Oder muss Oma ausziehen, weil sie sich es nicht leisten kann, Opas teil zu kaufen oder die Steuer zu zahlen?



    Ähnlich sieht es aus, wenn Menschen wesentlich früher durch Krankheit oder Unfall versterben und eine Familie hinterlassen. Es kann nicht im Sinne linker Politik sein, fortan alleinerziehende Eltern zusätzlich mit hoher Erbschaftssteuer oder gar einer Verstaatlichung der Hälfte des gemeinsamen Heims zu belasten.



    Das Erben als solches muss also, wenn es sozial gerecht geregelt werden soll, differenziert betrachtet werden. Hinzu kommt, dass kaum jemand, der Vermögen aufgebaut hat, dieses freiwillig dem Staat statt dem Nachwuchs zukommen lassen möchte. Das gilt für den Millionär mit Zweit- und Drittvilla, aber auch für den verrenteten Fabrikarbeiter, der mit Mutti im nach 40 Jahren endlich abbezahlten Spießertraum am Stadtrand lebt.



    Insbesondere letzteres dürfte auch der Grund sein, warum auch Die Linke lieber die Finger von dem Thema lässt.

    • @Wurstkaiser:

      einfache Antwort auf alle Beispiele:

      Ausnahme bleibt die selbstgenutzte Wohnimmobilie

      "Hinzu kommt, dass kaum jemand, der Vermögen aufgebaut hat, dieses freiwillig dem Staat statt dem Nachwuchs zukommen lassen möchte"

      Unter dieser Argumantation müssen wir sämtliche Abgaben abschaffen. Fragt sich nur wer dann Infrastruktur, Polizei, Gesundheits- und bildungssystem etc. finanziert.



      Steuern sind nunmal eine Form von Abgaben an die Gesellschaft zum Funktionieren eben dieser und damit dann sekundär des eigenen Wohls. Das gibt es in jeder Gesellschaft. Wie genau sie ausgestaltet sind das sie auch als solche funktionieren bleibt ein ewiger Findungsprozess

      • @an-kn:

        Vermögensbildung und Steuern zahlen sind für mich deutlich zweierlei.

        Natürlich zahle ich Steuern, ich möchte ja Infrastuktur, Gemeinwesen etc. Wunsch und Wirklichkeit in Sachen Mittelverwendung einmal außen vor gelassen.

        Aber wenn ich Vermögen anspare für später oder für meine Nachkommen, dann verzichte ich im hier und heute darauf, das Einkommen für mich selbst auszugeben. Versteuert habe ich es ja schon.

        • @Frl. Rottenmeier:

          Nioemand soll Sie daran hindern ein Vermögen zu bilden. Das "ansparen für später" steht ja bei der Erbschaft nicht zur Debatte.



          Aber das Vermögen zu vererben halte ich für gesellschaftlich nicht sinnvoll. Vielleicht sollten Sie Ihre Energie darauf verwenden, Ihre Kinder zu einem wertvollen Teil der Gesellschaft zu erziehen, dann werden diese Ihren Platz finden. Vorausgesetzt es stehen genügend Ressourcen zur Verfügung und diese werden nicht durch Besitzstandswahrer und Immobilienspekulanten blockiert.

          "Nach einer IW-Studie, die der F.A.Z. exklusiv vorliegt. besitzt das an Immobilen reichste Fünftel der Bevölkerung 75,1 Prozent des Nettoimmobilienvermögens."

          Nun "erlauben" wir dem reichsten 5. mla 40 % des Besitzes in den Händen zu halten, nämlihc die wertvolle Immobilie die sie selbst bewohnen und unbestuert weitervererben, weil ihre Kinder dsas Recht haben sollten das bis dahin genutze Elternhaus weiter zu bewohnen.



          Dann würden absehbar (nämlich zum Zeitpunkt des Erbes) 35% der in Deutschland vewrfügbaren Immobilien auf den Markt kommen. NAtürlcih nicht auf einen Schlag, aber allein die Tatsache dass ich eben nicht vererben kann würde sofort die Luft aus der Immobilienblase lassen, es bestünde kein Grund mehr, dass Ihre Kinder auf Ihr Erbe angewiesen sind.



          Gleiches gilt für andere Vermögen: Im Text wird das jährliche Erbvolumen als größer als der Bundeshaushalt beschrieben. Was glauben Sie hilft Ihren Kindern mehr: Wenn Sie nie wieder Abgaben zahlen müssten oder Ihr Erspartes?

          • @an-kn:

            Diese 35% Immobilien sind doch dem Markt nicht entzogen, wenn sie vererbt werden? Sie stehen doch nicht zwangsläufig leer, oder?

            Ich bin tatsächlich überzeugt: Hätten meine Großeltern die Wohnung nicht vererben können, hätten sie sie wohl gar nicht gebaut und dann wäre das ganze Mehrfamilienhaus nicht entstanden. In der Nachkriegszeit musste man seine Ausgaben ja überall priorisieren.

            Und wofür sollte ich ein Vermögen bilden, wenn ich es nicht vererben kann? Da müsste man tatsächlich komplett umdenken. Es wäre interessant zu sehen, ob die Gesellschaft dann komplett von der Hand in den Mund leben würde - oder ob dann schon Kleinkinder mit der Vermögensbildung anfangen würden und dann die Alten versorgen müssten.

          • @an-kn:

            "Wenn Sie nie wieder Abgaben zahlen müssten oder Ihr Erspartes?"

            Es m uss natürlich heißen: "Wenn sie nie wieder Abgaben zahlen müssten..."

  • " Ich hätte gerne etwas von meinem Erbe abgegeben. "

    Es steht Ihnen frei, dieses zu tun, und zwar freiwillig!

    • @noevil:

      Und was bringt das gesellschaftlich, wenn vereinzelte Vermögende Geld abgeben? Wir brauchen ein vernünftiges System, in dem Reichtum nicht automatisch abzugsfrei mehr Reichtum zulasten der Ärmsten generiert.

  • Was ist denn mit einem "Spitzensteuersatz" von 50% oder mehr? Ab einem Volumen von einer Million € tritt der Erbsteuersatz von 50% in Kraft, davor gestaffelt. Erben von unter 50.000€ müssen nichts zahlen. Deal? Dient der Vermögensverteilung ähnlich, ohne dabei Existenzen, die über lange Jahre aufgebaut wurden und sich an den Mittelstand herangearbeitet haben zu zerstören.

    • @Der eindimensionale Mensch:

      Welche Existenz, die sich über Jahre an den Mittelstand gearbeitet hat wird den zerstört, wenn man Erbschaften über einen Million mit 100% versteuert?

      ich bin am rand des mittelstandes, jetzt kommen 600.000 dazu und plötzlich ist meine Existenz zerstört?

  • Naja lieber Herr Haan...Privilegchen vielleicht und ich denke nicht der richtige Kasus.



    Wer hat das Geld Wohnungen mal eben abzukaufen und dann 30 Jahre abzubezahlen um dann genau zu wissen, sterbe ich, dann haben meine Kinder nix davon oder Schulden.



    Das halte ich für einen demotivierend destruktiven Ansatz.



    Das Ergebnis wird sein, dass dann Miethaie die Wohnungen kaufen und vermieten als Gedanlage. Zeche zahlt der Mieter.



    Gleiches Argument bei Firmenvermögen. Wer soll denn die Firmen kaufen, wer hat denn die Kohle? Ob das die richtigen Leutte sind und Interesse an der korrekten Weiterführung des Betriebs haben? Da ist mir ein Mehrgenerationenbetrieb lieber.



    Genossenschaftsmodell schreibt hier jemand: Nennen Sie mir eine Genossenschaft die international auch nur irgendwas witschaftlich erfolgreich gerissen hat?



    Nein, unserer Gesellschaft funktioniert über Wettbewerb und Ehrgeiz. Das kann man beklagen, sicher. Und auch kann man beklagen, dass UNgleichheiten evident sind. Es braucht ein Korrektiv. Abschöpfen großer Vermögen und großer Gewinne klar. Mindestlohn hoch gehört auch dazu.



    Eine 50 % Erbschaftssteuer ab der zweiten Wohnung gehört nicht dazu. ier zerfleischen sich dann normal Schwache und ganz Schwache. Nicht gut!

    • @Tom Farmer:

      Also es gibt schon international erfolgreiche Genossenschaften aus dem Baskenland z.B., die werden dann natürlich aber auch ähnlich einem Wirtschaftsunternehmen geführt.

    • @Tom Farmer:

      "Wer hat das Geld Wohnungen mal eben abzukaufen und dann 30 Jahre abzubezahlen um dann genau zu wissen, sterbe ich, dann haben meine Kinder nix davon"

      Vielleicht ist es auch der Falsche Ansatz "mal eben Wohnungen" kaufen zu wollen. Eine Wohnung pro Haushalt reicht, und wenn man den Anreiz streicht, Immobilien ohne Wertverlust ewig weiterzuvererben und als Kapitalanlge zweckzuentfremden dürfte die Nachfrage derart sinken, dass auch wieder der eigentliche Zweck finanziell ermöglicht wird: selbst dort zu wohnen.

      "Das Ergebnis wird sein, dass dann Miethaie die Wohnungen kaufen und vermieten als Gedanlage. "

      ganz einfach zu verhinern; Wohnung fällt an Kommune, Kommune muss an Privatperson ohne (Wohn-)Eigentum verkaufen.

      "Nennen Sie mir eine Genossenschaft die international auch nur irgendwas witschaftlich erfolgreich gerissen hat? "



      Zweck einer Firma ist die Organisation von Arbeit um gesellschftliche Bedürfnisse zu stillen. "International was reißen" kann man in der Leichtathletik oder sonstigen selbstreferentiellen Wettbewerben.

      "



      Eine 50 % Erbschaftssteuer ab der zweiten Wohnung gehört nicht dazu. ier zerfleischen sich dann normal Schwache und ganz Schwache"

      Schwache und geanz schwache mit 2 Immobilien? Seltsame Gesellschaftssicht.

  • Die Hoehe der Erbschaftssteuern steigt ja gerade maechtig als Folge der erhoehten Marktwerte von Immobilien und eingeschrankter auch Aktien.

  • Ja, ich habe auch geerbt - ist das jetzt schon arüchig? In die geerbte Wohnung muss und werde ich jetzt etwas mehr als die mitgeerbten Rücklagen investieren, denn sie ist sanierungsbedürftig. Und dann werde ich sie vermieten. Wenn alles richtig gut läuft bin ich dann, wenn ich in 20 Jahren selbst in Rente gehe, sogar ein bisschen in der Gewinnzone. Und sollte meine Rente trotzdem nicht reichen, kann ich die Wohnung verkaufen, denn die, in der ich lebe, wird bis dahin abbezahlt sein. Ein gutes und sicheres Gefühl.

    Wie sähe die Situation aus, hätte ich nicht geerbt? Wahrscheinlich hätten wir zu Lebzeiten meiner Eltern alle etwas mehr Geld zur Verfügung gehabt, das wir dann direkt in die Wirtschaft geblasen hätten. Ist es das, worum es geht?

    So wäre es ja bei allen Familien. Würde es sich nicht irgendwie lohnen etwas für die nächste Generation zu bewahren, würden wir unser Geld einfach "verleben". Jetzt und hier. Ein Wachstumspotenzial?

    Wir würden nicht mehr in etwas so dauerhaftes wie eine Immobilie investieren. Die Altersvorsorge wäre dann eher Geldmarktorientiert, da nur bis zum eigenen Ableben konzipiert. Ist das auch ein Ziel der Diskussion? Auch so könnte man "Wachstum" generieren. Also für andere, nicht für sich und die eigene Familie.

    • @Frl. Rottenmeier:

      "Und sollte meine Rente trotzdem nicht reichen, kann ich die Wohnung verkaufen, denn die, in der ich lebe, wird bis dahin abbezahlt sein"

      schon mla überlegt um wieviel ihre Wohnung billiger gewesen sein könnte, wenn durch eine erbschaftssteuer von 100 % jedes jahr zigtauende Immobilien mehr auf dem markt wären? dann hätten Sie sie vl schon jetzt abbezahlt und eine andere Person/Familie könnte damit beginnen die nun nicht mehr von Ihnen geerbte Wohnung ebenfalls abzubezahlen und müsste ishc um die eigene Altersvorsorge ebenfalls weniger Sorgen machen.

  • Je höher Erbschaft- und Vermögenssteuer, desto weniger Anreiz ist bei Normal- und Besserverdienern vorhanden, Vermögen überhaupt noch anzuhäufen oder sich dahingehend anzustrengen. Die sogenannten Leistungsträger der Oberklasse werden dann sowieso endgültig ins Ausland ziehen. So wie Klaus-Michael Kühne, der schon seit 1975 seinen Hauptwohnsitz in der Schweiz hat. Oder so wie Richard Gruner (gest. 2006), der Ende der 60er aus Angst vor einem kommunistischen Umsturz der 68er sein Vermögen nach Liechtenstein transferierte und dorthin zog.

    Es wird vor allem zu Lasten der aufstiegsorientierten Mittelklasse gehen und die Kapitalflucht und den Wegzug in Steueroasen noch verstärken.

  • Statt zu fragen, was kann man den Erben wegnehmen, sollte man sich fragen, wie kann man den Nichts-Erbenden ermöglichen, Vermögen aufzubauen.

    Letztes Jahr wollten meine Frau und ich, sie aus dem Osten, ich aus Polen stamnend, beide ohne Erbe, beide Akademiker zwar mit guten entfristeren Jobs, aber ohne Eigenkapital, eine Immobilie kaufen. Wir hätten die Raten zahlen können. Aber bei 5 Banken erhielten wir Ablehnungen! Die entschieden sich für andere Interessenten, die mehr Eifenkapital hatten, von denen es grad in Berlin genug gibt. Wir blieben Mieter.

    • 0G
      08439 (Profil gelöscht)
      @kubanski:

      Genau da liegt der Hund begraben!

  • In der Unterüberschrift steht: "Wir müssen darüber reden." Und genau das hat der Artikel geschafft. Das ist ja schon mal was.



    Ich kann nachvollziehen, dass das Häuschen der Eltern im Familienbesitz bleiben sollte. Ich kann auch nachvollziehen, dass die Immobilie(n) der Eltern, die Mieteinnahmen ohne Ende produzieren, reichlich besteuert werden sollten. Wo da die Grenze laufen sollte, kann ich als Wirtschaftslaie nicht beantworten. Aber siehe oben: Man sollte darüber reden.

    • @Toliwaga:

      „Man sollte darüber reden“ . . .



      . . . Um sich am Ende darauf zu einigen: „Schön, dass wir mal darüber geredet haben!“. Das ist bekanntlich die Standardformel, wenn bei all dem Gerede nichts herausgekommen ist“!

  • Wenn das Unbehagen wirklich so groß gewesen ist wie vom Autor geschildert wurde und wenn der große Wunsch bestand "was vom eigenen Erbe abzugeben"... ist meine persönliche Empfehlung tatsächlich etwas abzugeben (bspw. Spenden) anstatt sich davon gemütlich ne zwei Eigentumswohnungen zu kaufen. Jetzt dann aber fordern das Erbe abzuschaffen und die eigenen Privilegien "selbstlos" zu hinterfragen. Das wirkt ziemlich scheinheilig und so nach dem Motto "Ja gut, jetzt kann das Erbe ja abgeschafft werden. Meine Privilegien sind ja schon gesichert" bzw. klar und deutlich "Hab meinen Arsch ja schon gerettet. Also jetzt abschaffen!".

  • "Auch mit der Hälfte meines Erbes wäre ich noch privilegiert." - Weshalb verschenken oder spenden Sie dann die andere Hälfte nicht? Können Sie nur abgeben, wenn Sie der Gesetzgeber dazu zwingt?



    Ich werde irgendwann mit meinem Bruder zusammen Haus und Grundstück meiner Eltern (80+) erben. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es bis dahin (egal ob morgen oder in x Jahren) dermaßen renovierungsbedürftig sein (was es heute schon ist), dass vermutlich das Haus abgerissen wird und das Grundstück verkauft oder verpachtet. Soll heißen: Es kann auch mal sein, dass in ein Erbe erstmal Geld reingesteckt werden muss - was ich weder jetzt noch in x Jahren haben werde. Es sollte also vielleicht doch eher genauer hingeschaut werden, als pauschale Steuern erhoben, die bewirken, dass das Lebenswerk mancher Menschen zur Hälfte für den Staat erarbeitet wurde, und nicht für die eigenen Kinder. Denn in meinem Fall ist das Haus die einzige Chance, auch nach 50 (!) Jahren Berufstätigkeit nicht in der Altersarmut zu landen...

    • @HopeDrone:

      Und bei dem letzten Satz liegt das eigentliche Problem. Nämlich dabei, dass man ohne ein Erbe keine finanzielle Sicherheit haben kann. Das müsste geändert werden. Ob dann andere Leute zusätzlich noch mehr bekommen, weil sie erben, wäre mir egal, aber dass ich vermutlich in der Altersarmut landen werde und bisher noch immer nur befristet beschäftigt gewesen bin, ist mir nicht ganz so egal.

      Ich bin nämlich im Osten geboren und werde nix erben. Aber wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe, wäre das unwichtig.

      (Was aber das im Artikel angesprochene Tabu betrifft: Das gilt in meinem Freundeskreis eher nicht.)

  • Das sogenannte erbrecht sollte am besten vollständig abgeschafft werden.dann entfällt auch ein anreiz zum streben nach grossem reichtum.je weniger habgier es in der gesellschaft gibt,desto besser werden die menschen sein und desto weniger werden sie der biospäre schaden

    • @satgurupseudologos:

      Jo, dann mal los. Mal sehen wo die 2/3 Mehrheit zur Änderung des Grundgesetzes herkommt (und wieviel Prozent der Antragsteller bei der nächsten Wahl noch kriegt.) Erben ist im GG garantiert, genau wie Eigentum.

  • Das Problem ist nicht das Erben, sondern die Kinderarmut. Heute erben 1-2 Kinder, was früher 5-6 bekommen haben.

  • Das Erben ist kein Recht des Erben, sondern des Erblassers, der ueber sein Vermoegen frei verfuegen kann. Auch nach dem Tod.

    Hilfreich faende ich, wenn in der gesetzlichen Erbfolge Kinder, Ehepartner und Enkel jeweils mit gleichen Quoten erben wuerden. Das wuerde die Ungleichheit stark mindern und mehr Geld in die junge Generation verteilen.

    • @meerwind7:

      Eine Erbengemeinschaft mit fünf oder mehr Mitglieder, einige davon noch geschäftsunfähig? Dann lieber nix.

  • Genialer Plan, um auch noch den letzten Menschen mit Wohneigentum in die Miete zu zwingen. Investoren lieben derart lebens- und entscheidungs-unfähige Individuen.

    • @Gregor Tobias:

      wenn man es intelligent regelt gibt es nicht weniger sondern mehr Eigentum: Wohneigentum fällt bei Erbschaft zu 100 % an die Kommune (ausnahme ist wenn der potenzielle erbe gleichzeitig auch der Bewohner ist), die Kommune ist verpflichtet diese Immobilie nach festgelgten regeln innerhalb von x Jahren an Privatpersonen ohne Immobilienbesitz weiterzuverkaufen. Damit gibt es am Ende mehr Eigentum (bzw. Eigentümer) und Eigenverantwortung als wenn die Immobilien alle beim gleichen Erben landen, der ohnehin schon woanders wohnt und sein Eigentum vermietet.

      • @an-kn:

        Und wer sollte so bescheuert sein, eine Immobilie zu erwerben, die nach seinem Tod an die Kommune fällt, von der sie seine Kinder dann zurückkaufen müssen?

        • @Gregor Tobias:

          Entschuldigung falls ich mich missverständlich ausgedrückt habe: wenn die Kinder bzw. der Erbe in der Wohnung oder dem Haus wohnen sollte keine Erbschaftsteuer anfallen.

          ansonsten kauft derjenige eine Immobilie der sie braucht. und wer das nicht möchte kann es sein lassen, dann findet sich jemand anderes, der sie benötigt.

  • seit 30 Jahren arbeite ich an der Immobilie, die ich mal erbe, beackere und pflege ich das Grundstück, verzichte auf freie Tage und Wochenenden.



    Ab einer gewissen Summe ist Erbschaftssteuer ok, aber das Häuschen der Eltern zu besteuern ist linke Spinnerei.

    • @Manni:

      Heißt hoffentlich nicht, sie würden ihren Rasen nicht mähen, wäre das Grundstück "nur" gemietet. 😉

    • 7G
      75064 (Profil gelöscht)
      @Manni:

      Ob es Spinnerei ist, lasse ich mal dahin gestellt - links ist es aber jedenfalls nicht.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wenn die Kinder aus dem Haus sind und eine Ausbildung haben - Freibetrag von 100 T€ und alles darüber hinaus mit 90% belegen. Großzügiges Abstottern sollte man gewähren.



    Dann muss man sich das ererbte Haus erarbeiten - wie die andere Hälfte der Bevölkerung, die nichts erbt.

  • Würde bei Kleinerben mit einer Wohnung oder kleinem Häuschen dazu führen, dass sie den Wohnraum verlieren würden. Weshalb auch nicht? Diese priviligierten Bonzen. Im Elternhaus weiterleben, ohne den Druck eines Vermieters und steigender Immobilienpreise? Eine Frechheit sowas. Den Bäckereibetrieb fortführen? Ebenso eine Frechheit. Besser, es wird dann alles verramscht und in Großbetriebe eingegliedert.

    • 0G
      08439 (Profil gelöscht)
      @Hampelstielz:

      Der kleine Spießer ist jetzt also schon der priviligierte Bonze. Und was sind die richtigen Bonzen dann, große Spießer? Und wo hindemith mit denen? Ich befürchte, Ihre Antwort könnte Teile der Bevölkerung verunsichern.

  • mal unabhängig von der Erbschaftssteuer Debatte: Wenn er sich so unwohl fühlt - was hindert den Autor daran, 50% seiner Erbschaft zu spenden?



    ach ne, geht ja nicht, er hat sich ja eine Wohnung davon gekauft...

    • @Emmo:

      Und wie hilft die Spende einer einzelnen Person, das gesellschaftliche Ungleichgewicht zu vermindern? Gar nicht. Eben.

      • @Frida Gold:

        Einer fängt an, wird für sein soziales Engegement gelobt,andere folgen. Ist wie mit dem Klimaschutz. Davon wollte früher auch keiner was wissen, heute Thema Nr. 1.

    • @Emmo:

      @emmo: weil es nicht darum geht sich durch Almosen ein reines gewissen zu verschaffen sondern die Gesellschaft als ganzes gerechter und lebenswerter zu machen. und ein individueller verzicht bei gesamtgesellschftlichem beibehalt der erbschaftsverhältnisse ändert nicht außer das es einen individuellen Nachteil verschafft.



      wenn man es nicht nur auf Polemik ansieht kann man sich das glaug ich auch recht gut selbst erschließen

      • @an-kn:

        Einverstanden - wir brauchen eine Erbschaftssteuer!



        Aber wie gesagt, wie es scheint, macht auch der Autor selbst etwas, wenn es ihm staatlicherseits vorgeschrieben wird. Und ich denke halt, dass das zu kurz gedacht ist.

    • 0G
      08391 (Profil gelöscht)
      @Emmo:

      Auch 100% könnten gespendet werden. Nur fühlen sich die meisten Menschen nicht unwohl genug beim Erben, um damit einen funktionierenden Sozialstaat zu finanzieren. Wenn der Staat nur noch Geld über Spenden und nicht Steuern einnehmen würde, hätten wir einen Almosenstaat und keinen Sozialstaat!

  • Eine längst überfällige Debatte. Wegen mir könnte man das Erbrecht (also Recht auf Erbe) weitestgehend abschaffen. Oder eben die besagte Erbschaftssteuer von 50% einführen. Ohne Freibetrag. Jetzt werden natürlich die ersten losheulen: "Und was ist mit den Familienbetrieben?". Und natürlich können clevere Eltern Ihr Kohle rechtzeitig an die Kinder verschenken. Da müssen Lösungen her. Aber grundsätzlich muß das Erbrecht hinterfragt werden.

    • @1Mj3tI39F:

      Da immer noch keiner losgeheult hat, wie soll es denn mit den FAmilienbetrieben aussehen? Wenn das Erbe abgeschafft wird, muss die Bäckerei nach dem Tod des lnhabers verkauft werden. Ob es dann noch möglich ist, einen Käufer zu finden, der in seiner Lebenszeit wieder von den Schulden runterkommt?

      Oder das Elternhaus? Das Haus geht in Staatsbesitz, Kinder sollten dann ausziehen, sich auf dem Wohnungsmarkt was suchen, damit dieses Merkmal "Elternhaus" vom Markt verschwindet. Kann man machen, Boden und Grund könnten Gemeineigentum sein, es wird die Gesellschaft verändern. Investitionen in ein Haus lohnen sich nicht mehr, so dass Renovierungen für den Staat teuer werden dürften. Ende der privaten Wohnung oder Haus.

      • @fly:

        @ Fly:



        zu Familienbetrieben:



        1. die Tatsache eines "Zwangsverkaufs" dürfte den Preis um einiges Drücken.



        2. könnte man es so regeln, dass der Betrieb in die Hand der Kommune übergeht und diese dann den Betrieb nach Maßgabe des größtmöglichen öffentlichen Interesse zu einem geeigneten Preis an einen geeigneten Investor verkauft. Es muss ja nicht immer die Heuschrecken zum höchtsmöglich PReis sein.



        3. Gäbe es die Möglichkeit den Familienbetrieb z.B. als Genossenschaft o.ä. an die Angestellten zu verkaufen. Damit wäre die Finanzielle LAst des einzelnen reduziert und Anreize zu Identifikation und Engagment der Mitarbeiter geschaffen.



        Um nur einige Möglickeiten zu nennen.







        Zum Elternhaus:



        Ich danke das Elternhaus sollte (unter der Bedingung, dass es als einziger Wohnsitz genutzt wird) von der Besteuerung ausgenommen sein. Ansonsten zerschneidet man nicht-monetäre soziale Netze, was der Allgemeinheit m.E. eher schadet.



        Ansonsten gilt auch hier, dass ein Übergang von Grund und Boden in Hände der Kommune, die diese dann nach demokratisch festgelegten Regeln z.B. an junge Familien ohne Eigentum verkaufen muss am Ende zu einer gerechteren Gesellschaft führt, als wenn die Immobilie als leistungslos erworbenes Kapital in den Händen ohnehin schon Priviligierter akkumuliert. Die jungen Familien sind dann der neue Eigentümer und dürfen sich die nächsten 50 Jahre an ihrer eigenen Immobilie freuen, haben noch Kapital und Interesse in diese zu investieren und am Ende steht die Immobilie besser da als wenn sie unter dem Aspekt der Profitmaximierung vermietet werden würde.

  • Zitat: "Ich möchte, dass alle meiner Generation die Sicherheit bekommen, die ich genießen durfte. " - das Problem dürfte sein, dass die Folge eher das Gegenteil ist, nämlich dass keiner mehr diese Sicherheit bekommen würde, wenn man einfach alles auf alle verteilt. Das hat man jetzt oft genug in der Geschichte erlebt.

    • @Dr. McSchreck:

      "--- das Problem dürfte sein, dass die Folge eher das Gegenteil ist, nämlich dass keiner mehr diese Sicherheit bekommen würde, wenn man einfach alles auf alle verteilt. Das hat man jetzt oft genug in der Geschichte erlebt."

      Könnten Sie dafür mal ein Beispiel nennen? Außer den Währungsreformen, bei denen aber Vermögen, das nicht an Währungsmittel gebunden war, außen vor blieb, wüsste ich schon kaum etwas, wo "alles auf alle" verteilt wurde.

      • @Age Krüger:

        Aktuelles Beispiel ist Venezuela, die DDR haben sicher einige hier noch selbst erlebt. Das Problem kenn man aber auch, wenn man mal länger in einer WG gelebt hat, erst Recht wenn die groß war: wenn alle für alles verantwortlich sind, geht die Verantwortlichkeit gern in dieser diffusen Mischung unter und das, was gepflegt werden müsste, verfällt, weil sich jeder auf den anderen verlässt. So sahen dann auch die Häuser und Straßen am Ende der DDR aus - und wie wurden "aufgehübscht" und renoviert, als Einzelne Verantwortung übernahmen und sich davon auch Rendite versprachen.



        Sozialismus kann in kleinen Einheiten auf freiwilliger Basis funktionieren, sonst nicht.

        • @Dr. McSchreck:

          Das Thema war nicht Sozialismus, sondern Erbschaften, die die soziale Ungleichheit verschärfen ohne dass die Erben etwas dafür geleistet haben.

          • @Motzkopf:

            Der Autor schlägt aber eben vor, dass alles, was man beim Tod besitzt, an die Allgemeinheit verteilt wird, damit möglichst viele Leute "Sicherheit" haben.....das klingt aber doch sehr nach Vergesellschaftlichung von Privateigentum in sehr kurzer Zeit (nämlich 1 Generation). Ich würde das als sozialistisches Modell deuten.