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Sahra Wagenknechts neue ParteiLinks liegen gelassen

Pascal Beucker
Kommentar von Pascal Beucker

Am Montag will Wagenknecht ihren neuen Verein vorstellen. Sie hinterlässt eine Ruinenlandschaft, angesichts derer es schwerfällt, an einen Wiederaufbau zu glauben.

Aufbruchstimmung: Sahra Wagenknecht bei der Eröffnung ihres Wahlkreisbüros in Düsseldorf 2010 Foto: Hermann J. Knippertz/apn/ddp

D ie Nebel lichten sich. Die Abspaltungspläne von Sahra Wagenknecht nehmen nicht mehr zu ignorierende Konturen an. Was innerhalb der Linkspartei erstaunlich viele erstaunlich lange nicht wahrhaben wollten, ist nun für alle offensichtlich.

Am Montag um 10 Uhr will die Heldin des deutschen Stammtischs in Berlin ihren neuen Laden präsentieren. „BSW – Für Vernunft und Gerechtigkeit“ heißt der Verein. Dessen einziger Zweck ist es, die – aus finanziellen Gründen – für Anfang nächsten Jahres geplante offizielle Gründung einer neuen Partei vorzubereiten.

Das Kürzel BSW steht für „Bündnis Sahra Wagenknecht“. Fehlendes Selbstbewusstsein kann der 54-jährigen Ex-Linksfraktionsvorsitzenden nicht vorgeworfen werden. Jedenfalls entspricht die Namensgebung der fast religiösen Verehrung, die ihr ein Großteil ihrer An­hän­ge­r:in­nen­schaft entgegenbringt.

Zu viel zerstört

Auch wenn Jan Korte, der Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag, noch Ende April in der taz um einen Kasten Bier gewettet hat, dass Wagenknecht keine eigene Partei gründen wird, ist das, was jetzt passiert, keine Überraschung.

Seit mehr als einem Jahr arbeiten Wagenknecht und ihre Getreuen an der Abspaltung. Ende August 2022 hat die taz darüber das erste Mal berichtet. Selbst der Zeitplan bis zu einem konkurrierenden Wahlantritt bei der kommenden Europawahl steht seit Langem fest.

Dass Wagenknecht nun ganz offen erklärt, nicht mehr nur über eine Konkurrenzpartei „nachzudenken“, sondern sie konkret zu planen, ist für die Linke eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute Nachricht: Die quälende Zeit der systematischen Zerstörung von innen heraus ist vorbei. Nicht nur Ex-Parteichef Bernd Riexinger spricht von einer „Befreiung“. Die schlechte Nachricht: Es ist inzwischen so viel zerstört worden, dass es schwer ist, an einen Wiederaufbau zu glauben.

Ein Wunder muss geschehen

Vor allem im Westen gleicht die Linke einer Ruinenlandschaft. Es sei „wohl einzigartig in der Parteiengeschichte, dass über so einen langen Zeitraum durch Mandatsträger einer bestehenden Partei eine neue gegründet wird“, konstatiert Riexinger. Dazu passt, dass bei dem Wagenknecht-Event am Montag mit Amira Mohamed Ali auch die noch amtierende Co-Vorsitzende der Linksfraktion auf dem Podium sitzen soll.

Michail Gorbatschow wird der Satz zugeschrieben: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“ Das gilt auch für jene, die nicht bereit sind, zur rechten Zeit das Notwendige zu tun. Der Preis, den die Linkspartei dafür zahlen muss, Wagenknecht das Gesetz des Handelns überlassen zu haben, ist hoch – und auch die gesellschaftliche Linke wird ihn zahlen müssen.

Aber vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder und die Linkspartei gewinnt jene Kraft zurück, die sie durch die jahrelangen Querelen mit Wagenknecht und ihrem „linkskonservativen“ Anhang verloren hat. Der Platz im bundesrepublikanischen Parteienspektrum wäre immer noch da. Er muss nur wieder gefüllt werden können.

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Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.
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52 Kommentare

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  • Die mediale Erwartungsökonomie hat den Go Publik Kurs der neu zu gründenden BSW Sahra Wagenknecht Partei „Vernunft und Gerechtigkeit an den politischen Börsen als angebliches „Muster ohne Wert“ noch konkreter Inhaltssubstanz so niedrig tief angesetzt, dass die Parteigründung BSW für einen Überraschungskurseffekt bei erst gehandelten Kursen nach ihrem Börsen Start gut ist. Was danach ist, steht in den Sternen, denn Sahra Wagenknecht gilt als Person und Bestseller Autorin links von der Spree, Havel, Rhein, Elbe, Alster, Bille, Wandse als Teil Hamburgs Ganzen, Weser, Ems und Oder, Neiße als Geschöpf politischer Börsenerwartungen mit hohen Auflagen, Einschaltquoten im Talkrunden Business an Parlamenten in Bund, Ländern, EU vorbei, trotz ihres Malus durch Scheitern 2018 als Ikone der Kampagne „Aufstehen“. Diese Geschöpfe politischer Börsen springen wie Pilze aus dem Boden politischer Trümmerlandschaften in Land und Stadt, so der Richter „Gnadenlos“ in Hamburg 2001 mit der Gründung seiner rechtslastigen Law & Order „Partei Rechtstaatlicher Offensive“ (PRO) zur Hamburger Bürgerschaftswahl. Worauf SPD Olaf Scholz als Hoffnungsträger und vergebliche Wunderwaffe zum Innen- und Polizeisenator berief, als Hardliner Schill Partei vorauseilend Brechmitteleinsatz, entgegen Warnungen von Drogen-, Medizin Experten vor gesundheitlichen Gefahren, gegen Drogendealer und User mit Todesfolge einzuführen. Schill Partei gewanntrotzdem auf Anhieb 19 % der Wählerstimmen inklusive mit Ole von Beust CDU Regierungsmehrheit in Hamburg. Dessen ungeachtet folgte SPD Bürgermeister Bremens Henning Scherf gleichermaßen ungerührt mit Todesfolge seinem Parteifreund Scholz



    Dass Wagenknecht, neben Alice Schwarzer, Initiatorin Manifests 2022 „Frieden in Ukraine“ nicht den Mut aufbringt statt so der Allgemeinfloskel “Vernunft Gerechtigkeit“ ihrer Partei Slogan voranzustellen "Zusammenarbeit Frieden den Zivilgesellschaften“ in einer Welt drohend eskalierender Krieg signalisiert das Design statt Sein?

  • Wagenknecht erhält sehr viel Zuspruch aus der Bevölkerung für ihre Positionen. Sie kann daher, aus meiner Sicht, nicht für die desaströse Lage der Linken hauptverantwortlich sein.

    Aus meiner Sicht sind viele Fehlentscheidungen der Linken für die Lage verantwortlich, die auch Sahra kritisiert. Vor allem die open border Asylpolitik, sowie das Festhalten an der Identitätspolitik.



    Mit beiden Positionen spricht die Partei nur eine kleine Minderheit in der Bevölkerung an und verschreckt große Teile der Bevölkerung.

  • Habe schon früher gedacht, dass Fr. Wagenknecht keine Partei sondern eine Sekte gründen sollte. Sie braucht keine kritischen Diskussionen mit Parteimitgliedern, sondern Jünger:innen, die ihr an den Lippen hängen und sie bewundern. Jetzt ist es zwar keine Sekte geworden, aber der Name sagt eigentlich alles: Bewegung Sarah Wagenknecht. Jetzt haben diejenigen, die die AfD gewählt und auf einen starken Menschen/Mann/Frau gehofft hatten, endlich wieder jemanden zum Anhimmeln und bedingungslosen Hinterherlaufen. Wenn es der AfD schadet, soll es mir recht sein. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Ränder gegenseitig schwächen und die demokratische Mitte gestärkt wird.

  • Was machen die Wagenknechte bloß, wenn sie nicht mehr nur von anderen fordern können, den Karren aus dem populistischen Dreck zu ziehen? Ihre Vortänzerin hat da ja keinerlei praktische Erfahrung.

  • Hat Sie sich von Frauke P. beraten lassen?



    Diese Geistesschwester hat das doch auch schon mal probiert und ist glücklicherweise gefloppt.

  • Die Migration nach Deutschland zerfetzt die Linke und Sarah Wagenknecht steigt mit einer nach ihr benannten Partei aus der Asche hervor, um eben diese Migration zu begrenzen. Für einen politisch Außenstehenden ist das eine Komödie, die man sich nicht ausdenken kann. Das Potential für die BSW im Sinne einer nationalen, aber sehr linken Politik ist vorhanden. Für das Parteiprogramm muss sie nur einige Punkte bei der bekannten Vorlage abschreiben. Bücher hat sie ja auch schon veröfentlicht.

  • Wagenknecht trifft sicher einen Nerv als sie ihrer Partei und den Teilen der linken der SPD vorwirft, in der Klima- und Gesellschaftspolitik und vor allem Migrationspolitik den Grünen hinterherzulaufen.



    Die Interessen der ärmeren Bevölkerung sollte eigentlich die linke Politik sein.



    Wie berechtigt das ist zeigt sich daran, da sich der Wind bei Migration und Klima gegen die Grünen und Teilen der SPD gedreht hat.

  • Der Name der Partei nächstes Jahr wird sicher anders lauten als BSW. Die Werbestrategen haben ja noch ein bisschen Zeit. Nur das Wort Alternative wird sicher nicht drin vorkommen.

  • "Es sei „wohl einzigartig in der Parteiengeschichte, dass über so einen langen Zeitraum durch Mandatsträger einer bestehenden Partei eine neue gegründet wird“, konstatiert Riexinger."

    Herr Riexinger sollte es als Linker aber schon besser wissen:



    So erfolgte doch die Abspaltung der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft (SAG) von der SPD-Reichstagsfraktion im Jahre 1916. Der Abspaltungsprozess begann aber bereits 1915 wegen der erneuten Kriegskredite denen die Mehrheits-SPD zustimmte. Im April 1917 entstand dann daraus die Unabhängige Sozialdemokratische Partei (USPD) - links von der SPD.



    Soviel historische Kenntnisse darf man ja wohl verlangen dürfen.

  • BSW. Ich überleg noch, wie man diese 3 Buchstaben umdeuten kann. Wie wär's mit ' bitte nicht schon wieder ' ?

    • @Konfusius:

      Brauner Schwurbel Wahnsinn !

  • Wir brauchen keine weitere Partei die AfD Positionen vertritt. Frau Ali, übt schon mal.



    Deutschland bräuchte eine starke Linke. Aber mit dem Festhalten an Wagenknecht hat man sich selbst ins Bein geschossen und sich eine Sepsis geholt. Ich glaube nicht das die Linke das politisch überlebt. Zumindest nicht in Parlamenten.

    • @Tom Lehner:

      Es war ein Spiel auf Zeit, das durch den russischen Überfall schief gegangen ist. Die Linkspartei hat lange Zeit versucht den Spagat zwischen Alt-Sozialismus einerseits und modernen Grün-Sozialismus andererseits zu halten und Wagenknecht war das Zugpferd bei ersteren.

      Hätte Putin die Füße stillgehalten wäre der Riss zwischen beiden Seiten vermutlich stabil genug gewesen um noch eine Dekade zu halten, bis sich die Linke durch den Generationenwechsel zu einer Sozialistischen Alternative der Grünen entwickelt hätte. Wenn Russland 2032 die Ukraine überfallen hätte, dann hätte Wagenknecht sich entweder angesichts der veränderten Gewichtung zurückgehalten oder wäre direkt hochkant rausgeflogen.

      Leider kam der Bruchtest zu früh und der Bruch kam. In einer Situation in der die pazifistische Linke Hochkonjunktur hätte haben sollen bleibt die Linkspartei unentschlossen und rutscht dank der mangelnden Positionierung sogar in Richtung der AfD. Die Wahlschlappen überraschen dann kaum noch.

      Sie haben Recht, die Partei hat sich einen Bärendienst erwiesen, aber es gab Gründe aus denen man versucht hat an Wagenknecht festzuhalten - es ist halt schief gegangen.

  • Wenn es der Wagenknecht gelingt, der AfD Stimmen zu rauben, dann soll sie ruhig machen. Das ist beim aktuellen "Run" der braunen Suppe wichtiger denn je.

    Und die Linke sollte sich dringend nach charismatischen Leuten umschauen, die zudem verdammt gute Redner sind. Mit politischen Programmen oder Zielen allein, ist das Volk nicht zu begeistern ... und wann endlich besinnt sich die Linke lautstark auf die Umwelt und der eigentlichen Ursache des Klimawandels: dem Kapitalismus und der Wachstumsgesellschaft?

    • @EDL:

      Da die LINKE keine kommunistische Partei ist wird sie den Kapitalismus auch nicht zu überwinden versuchen. Dafür gibt es Parteien wie die MLPD und andere Sekten.

    • @EDL:

      Die Linke ist ein Widerspruch in sich. Sie vertritt die Interessen der kleinen Leute. Eine charismatische Person mit excellenter Rhetorik ist per se nicht links, bestes Beispiel: Wagenknecht, die sich nicht ansatzweise in die Welt einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern, nahe an der Armutsgrenze, versetzen kann. Das, was kommen wird, ist EGOtrip pur, schon leicht am Kürzel erkennbar. Für Vergessliche: Es gab mal eine Schill-Partei.

  • Ich bin inhaltlich kein Freund von Wagenknecht, aber wenn die Linkspartei nach ihrem Abgang "eine Ruinenlandschaft" ist, dann hat sie inhaltlich und personell einfach nichts zu bieten, das kann sie nicht Wagenknecht zum Vorwurf machen. Und sie kann ja Wagenknecht auch nicht zum Vorwurf machen, ihr nicht genug Zeit gegeben haben, sich auf diese Situation vorzubereiten, das war ja schon lange klar. Wenn die Funktionäre der Linksoartei ein bisschen politisches Talent besaßen, wären sie froh, dass Wagenknecht endlich ihren eigenen Weg geht und der Streit die Partei nicht mehr belastet. Aber dafür müsste man schon was zu bieten haben.

    • @Ruediger:

      Och. Was hatte SWs letztes Buch noch zu, Thema? Achja, dass Leute, die bei ihrer politischen Arbeit in der Linken andere Schwerpunkte setzen als sie selbst, keine "richtigen" Linken sind.



      Dazu gabs noch die Platitüden, die auch die AfD kolportiert, und fertig war der Bestseller.

  • Wagenknecht hat gewartet, bis es nicht mehr ging. Eigentlich hätte sie lieber den bestehenden Laden übernommen, damit ist sie schon mal krachend gescheitert. Ihre neue "Bewegung" wird ebenso scheitern, jedenfalls insoweit, als sie keine linken Kräfte anziehen wird. Ein nationaler Sozialismus ist einfach kein Sozialismus und überhaupt wird ja auch schon durch die Namensgebung offenbar, das es gar keine echte Programmatik und keinen echten Bedarf gibt. Im Ergebnis haben wir einfach eine neue populistische Partei.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Die Namensgebung BSW stößt mir tatsächlich auch sauer auf. Sie zeigt schon, dass es nicht um Inhalte bzw. linke Politik, sondern um Personenkult und eine lediglich linksgewendete populistische Bearbeitung gesellschaftlicher Themen gehen soll.



      Dabei werfe ich Frau Wagenknecht - anders als manche Mitforisten hier in der taz - nicht einmal vor, AfD-Positionen zu bedienen. Und natürlich sind nationalistische Strömungen innerhalb der sozialistischen Arbeiterbewegung stets genau so vertreten gewesen wie internationalistische bzw. der Streit um den richtigen Weg zwischen den verschiedenen Fraktionen der Linken.



      Unnötige Spalteritis, die auf eine Schwächung der Linken hinausläuft, ist das Projekt von Wagenknecht dennoch.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Wagenknecht macht mit steigendem Alter das, was viele andere vor ihr auch getan haben. Sie driftet nach rechts ab. Inzwischen sind ihr die Zielgruppen von Roger Köppels Weltwoche (wo sie ja inzwischen auch Beiträge veröffentlicht) oder hier in D der JF näher als die der Linken.

  • "Sie hinterlässt eine Ruinenlandschaft.."



    An der aber nicht Sie schuld ist, sondern eine völlig falsch agierende Führungsspitze, welche den Willen ihrer Wähler*innen aus dem Blick verloren hat und sich inhaltlich total verrannt hat.

    • @Rudi Hamm:

      Seltsam, wenn ich mir die Anfragen und Anträge der Linken im BT ansehe, tut die Linke genau das, was sie tun sollte. Mietrecht, Strompreis, Renten etc.



      Kann es sein, dass Sie auf die Agitprop von SW hereingefallen sind?

  • Ich habe keinerlei Optimismus für diese neue Partei, für die Partei die Linke werde ich täglich pessimistischer. Die Linke kämpft ums überleben und die inner-parteiischen Strukturen sind eher Konfliktstrukturen geworden. Was am Ende dann übrigbleibt, wird vielleicht ziemlich traurig aussehen. Das würde ich als Verlust werten, aber so kann es wohl kaum weiter gehen. Und Sarah Wagenknecht schreibt Bücher und verdient damit auch gutes Geld, ihr Ehemann Lafontaine ist auch wohlhabend, die können das auch als Hobby weiterführen.

  • Ich bin gespannt, wann die Linke dann bei 0,x% ankommen wird. Natürlich wird die unter linken Parteien grassierende Sektiereritis weitergehen. Wagenknecht ist draußen, aber trotzdem geht der Streit weiter. Als nächstes werden sich ein paar Linke aus dem Unimilieu mit den beigenen Blouson-Linken aus Thüringen zoffen.

  • Absolutes Wunschdenken der "Rest"-Linken! Was sollen sie auch anderes sagen! Es wird aber nicht passieren. Die Linke, das sind Wagenknecht, Gysy und Lafontaine! Alle 3 sind weg oder nicht mehr in herausragender Position tätig. Das wars! In einigen Regionen wie Berlin wird es sie vielleicht eine Zeit lang noch geben, als so eine Art linke Freie Wähler. Aber dann mit BSW als zusätzlicher Konkurrenz, wird es national nichts mehr.

  • Da bin ich mal gespannt. Wenn ich mich umhöre, hat SW gute Chancen!

    • @M. Dilsburg:

      "Wenn ich mich umhöre, hat SW gute Chancen!"



      Fragt sich eben nur, auf was.



      Aber das werden wir sehen.

  • Die Zukunft der Partei "Die Linke" ist eine ohne Sahra Wagenknecht. Und damit war und ist die Gründung einer neuen Partei MIT Sahra Wagenknecht besiegelt worden. Jetzt so zu tun, als ob Die Linke alles getan hat um Wagenknecht & Co. zu halten, ist absurd.

  • Meine persönliche Hoffnung ist, dass die Spaltung die Linke endgültig zerfetzt, Sarah Wagenknecht krachend scheitert und dass dann der Weg frei ist für eine wählbare linke Alternative ohne SED Filz. Die könnten wir jedenfalls dringend brauchen.

    • @winter:

      "Meine persönliche Hoffnung ... eine wählbare linke Alternative ohne SED Filz."



      Ganz allgemein denke ich eher, dass der Filz langlebiger ist als Personen oder Parteien.



      Etwaige Nachfolgeorganisationen werden diesen Filz ebenfalls aufweisen.

  • Die Ruinenlandschaft hat die Linke nicht nur Frau Wagenknecht zu verdanken.

  • Sobald SW raus ist können die Linken sich neu positionieren und dann hoffentlich endlich linke, dringend benötigte Politik in Deutschland machen. Solange SW da den Ton angibt und Russland immer noch als bessere Alternative zum Westen gesehen wird, ist die Linke unwählbar.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Naja, unabhängig von der Position zu Russland: welche Politik soll die LINKE denn machen, die sie nicht schon vorher gemacht hat?

    • @Gnutellabrot Merz:

      Man kann hoffen, dass Sie recht haben. Eigentlich ist die heutige Zeit wie gemacht für eine starke Linke, Die Themen sind vorhanden, in den die Linke ein gutes Angebot machen könnte. Die SPD hat sich längst in Richtung einer unklar wabernden Mitte verabschiedet, eine Partei die im Ursinn sozialdemokratisch ist würde dem Land gut tun. Wagenknecht hat aber einen Punkt, dass die Linke zu sehr in der eigenen städtischen, akademischen Sauce schwimmt. Ein Angebot für die „kleinen Leute“ machen, geerdet, vor Ort und nicht in 1000 Meters Flughöhe. Das Sabbatjahr für Akademiker kann Klingbeil vorantreiben, die Linke muss an die harten Themen ran: Mindestlohn, Mietkrise, Zukunft der Rente use. Am besten sollte das auch jemand mitbekommen, Schirdewan und Wissler sind nahezu vollständig in der Versenkung verschwunden.

  • Das ist ja interessant, dass Frau Wagenknecht eine Ruinenlandschaft hinterlassen hat ..... für mich als schwulen Zoni mit Migru war sie die einzige, die in der Linken zu wählen war. Damit hat sich für mich das Linkswählen erledigt. Im Übrigen sehen das die meisten Linken, die ich kenne, genauso.

    • @Leningrad:

      Nuja, für die einen ist Sarrazin der neue Heiland, für die anderen Wagenknecht.

    • @Leningrad:

      Noch interessanter ist Ihr Post. Migru soll vermutlich Migrationshintergrund heißen, Sie sind schwul und kommen aus der Zone (hoffentlich nicht die Twilight Zone). Alles schön und gut, nur warum dann Frau Wagenknecht als einziger Grund die Linke zu wählen? Was ist so schlimm an Dietmar Bartsch, Janine Wissler und Gregor Gysi?

    • @Leningrad:

      "Im Übrigen sehen das die meisten Linken, die ich kenne, genauso."



      Ohne Ihnen nahetreten zu wollen, aber das ist lediglich ein Beleg für eine recht homogene Filterblase.

  • Lanz und Co werden Sarah Wagenknecht wie gewohnt sehr gern einladen, Werbung in eigener Sache zu betreiben. Die mediale Aufmerksamkeit hat sie dann schon mal. Finanziell sieht es wohl eher mau aus. Die Financiers der anderen Alternative für Deutschland haben ja schon eine Partei, die ihre Interessen vertritt.

    Ich kann den Prognosen nicht glauben, dass SW der AfD Wähler im zweistelligen %-Bereich abnehmen soll. Warum sollte jemand statt AfD Wagenknecht wählen? Weil sie ebenfalls die Grünen als Feind betrachtet? Weil Gendern doof ist?



    Sie wird in kein Parlament einziehen und ich wünsche ihr das auch und vollkommene Bedeutungslosigkeit dazu.

    SW sollte sich mal wieder darauf besinnen, was links sein im Grundsatz bedeutet: Für die Benachteiligten kämpfen, Unterdrückung und Ungleichheit bekämpfen. Und das Ganze dann gern für alle Menschen.

    • @Nansen:

      Wagenknecht kann Selbstdarstellung, das Projekt erinnert an En Marche in Frankreich. So wie dieses mit dem Rückzug Macrons verschwinden wird, wird es mit dieser Liste gehen. Die Mühen der Ebene, auch die ganzen unangenehmen Wirrköpfe, die dieses Projekt anziehen wird, man wird sehen wie sie das managen wird. Es gibt ein gewisses Potential von AfD-Wählern, dass sie ansprechen kann, zumal sie ja offenbar eine restriktive Migrationspolitik vertritt, was ja das einzige ist, was diese Leute interessiert. Allerdings steigt ja bei der AfD der Anteil überzeugter Nazis, diese werden kaum zu Wagenknecht gehen, vertritt sie ja in vielen Politikfeldern einen linken Ansatz.

      • @Bambus05:

        Kann sie? Wenn ich überlege, wie krachend "Aufstehen" gescheitert ist, dann sehe ich da keine besonderen Erfolge. Etwas anzustoßen und sich erstmal darin zu sonnen, das kann sie vielleicht. Wenn es dann aber um die harte, reale Arbeit geht, hat Wagenknecht noch nie mit besonderem Engagement geglänzt.

    • @Nansen:

      Übrigens:



      SW würde vermutlich argumentieren, dass gerade sie gegen Ungleichheit kämpft, und zwar für alle Menschen.

      Während die Linke mit ihrer linken Identitätspolitik inzwischen für Privilegien von Minderheiten kämpft.

      SW würde sagen, dass gerade sie selbst diejenige ist, die noch den Grundsatz von Linkssein hochhält.

    • @Nansen:

      Wenn man sich anschaut, wer in Hessen alles Waehler an die AFD verloren hat, ist das Potenzial an Protestwaehlern gross.

    • @Nansen:

      Warum sie jemand wählen sollte, ist klar.

      Sie verbindet linke Ökonomie mit konservativer Einwanderungspolitik.

      Das hat keine andere Partei zu bieten.

      Sie konnten bei den Wahlen in Hessen und Bayern sehen, dass Wirtschaftspolitik und Einwanderung für die Wähler die Themen mit der höchsten Relevanz waren.

      Wer AfD wählt, muss neoliberale Wirtschaftspolitik schlucken und gerät zudem an eine Partei mit Nazi-Image.

      Mit SW vermeidet man beides.

      Zudem ist sie eine Alt-Marxistin, die die alte DDR-Riege anspricht.

      Die dürften mit der woken Themen in der Links-Partei wenig anfangen können.

      Für die ist Gendern doof.

      Ob das nun Wähler im zweistelligen Bereich ergibt oder überhaupt für die 5%-Hürde reicht, werden wir sehen.

  • Die Höhe des Wetteinsatzes erklärt die eigene Skepsis. Spätestens seit der Bewegung 'aufstehen' war das ein Gerücht, das die Spatzen von den Dächern pfiffen.



    "Auch wenn Jan Korte, der Parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion im Bundestag, noch Ende April in der taz um einen Kasten Bier gewettet hat, dass Wagenknecht keine eigene Partei gründen wird, ist das, was jetzt passiert, keine Überraschung."



    Aber das mit der Abspaltung ist ja jetzt bildlich umgangssprachlich eher "ihr Bier", das von Frau Dr. Wagenknecht.



    /



    www.zeit.de/zeit-m...se-frauen-brauerei



    /



    de.wiktionary.org/...jemandes_Bier_sein

  • Weshalb steht Herr Beucker noch immer so sehr im Lager der Restpartei Die Linke? Die Die Linke und die neue Wagenknechtpartei haben beide zusammen weniger Gewicht als die verlorene Kiste Bier.

    Soweit im Parteienspektrum wirklich noch Platz sein sollte, wäre es wünschenswert, wenn siehe eine vollkommen neue linke Partei einnehmen würde. Diese Situation kann auch eine Chance sein.

  • Das einzig Gute an einer Wagenknecht Partei ist, dass sie der AfD ein paar Prozente abnehmen wird.

    • @ganzjahres Reichweite:

      ...oder das verbliebene Linke-Wählerpotenzial auch noch dahin scheucht. Ob man's glaubt oder nicht, politischen Blödsinn anzustellen ist IMMER auch mit dem Risiko behaftet, ein Misserfolg zu werden.

    • @ganzjahres Reichweite:

      Ob das passieren wird oder nicht, steht in den Sternen. Im Übrigen seh ich den Benefit nicht. Um der AfD Stimmen abzujagen, benötigt es eine ähnliche Positionierung im Kontext Ausländer wie die AfD. Und was soll besser daran sein, wenn solche Positionen von Wagenknecht-Getreuen kommen?

  • Schon vor vielen Jahren — bevor sie rechtsoffen und dann rechtskorrumpiert wurden — haben die Nachdenkseiten beschrieben, wie sehr die Linke unter stetigem Spaltungsdruck von außen steht.

    Wagenknecht wurde dann zu der personifizierten Spaltung …