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Kommunalwahlen in Nordrhein-WestfalenKein Bock auf Sahra

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist bei den NRW-Kommunalwahlen abgeschmiert. Die Linkspartei holt hingegen ihr bestes Ergebnis an Rhein und Ruhr.

Bye-bye, BSW! Foto: Fabian Sommer/dpa

Berlin taz | Ein kleiner Nebenaspekt der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen ist das Abschneiden des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW). Es war der zweite Stimmungstest nach der knapp verlorenen Bundestagswahl im Februar. Und wie schon bei der Hamburger Bürgerschaftswahl im März endete er für die neue Partei desaströs. Im Landesdurchschnitt kam sie nur auf 1,1 Prozent.

Dass es kein besonders gutes Ergebnis werden würde, war bereits im Vorfeld absehbar gewesen. Denn dem BSW war es nach eigenen Angaben nur gelungen, in 47 Kommunen anzutreten. Das war nicht viel, gibt es doch insgesamt 427 Kommunen in NRW: 396 Städte und Gemeinden sowie 31 Kreise. So blieb der Wagenknecht-Truppe nur die Hoffnung auf einzelne Achtungserfolge. Doch auch dort, wo es die Linkspartei-Abspaltung geschafft hatte, zu kandidieren, ist nicht viel dabei herausgekommen. Dabei kommen führende BSW-Funktionäre aus dem Bundesland.

Die Parteinamensgeberin und -vorsitzende Sahra Wagenknecht machte zwei Wahlkampfauftritte in NRW: einen in Duisburg und einen in Wuppertal. Genützt hat es nicht viel. In der vermeintlichen Hochburg Duisburg, wo BSW-Generalsekretär Christian Leye herkommt, reichte es nur zu kümmerlichen 2,1 Prozent. Dabei verfügte die Partei hier bereits über eine Stadtratsfraktion – auf Kosten der Linkspartei. In Wuppertal landete das BSW bei 2,5 Prozent. Ihr bestes Ergebnis fuhr die Partei mit 3,1 Prozent in Hagen ein.

Abspaltung hat sich ausgezahlt – für die Linkspartei

In Bochum hatten BSW-Anhänger:innen ebenfalls die Linken-Stadtratsfraktion gesprengt. In der Stadt des BSW-Landeschefs und stellvertretenden Bundesvorsitzenden Amid Rabieh sowie der Ex-Bundestagsabgeordneten Sevim Dağdelen reichte es nun nur zu knapp 1,7 Prozent. Unter 2 Prozent blieb die Partei auch in Köln, Bonn, Düsseldorf, Essen oder in Aachen, wo der Ex-BSW-Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko Kreisvorsitzender ist.

Bei der Wahl für das Ruhrparlament, für das NRW-Generalsekretär Günter Blocks als Spitzenkandidat antrat, blieb das BSW mit 2 Prozent ebenso deutlich unter seinen hochgesteckten Zielen. Bei der Bundestagswahl im Februar war es in NRW noch bei 4,1 Prozent gelandet, was bereits unter den eigenen Erwartungen gelegen hatte.

Für die Linkspartei hat sich die Abspaltung des „linkskonservativen“ Flügels um Wagenknecht hingegen auch kommunal offenkundig ausgezahlt. In den 231 Kommunen (darunter alle 53 Landkreise und kreisfreien Städte), in denen sie antrat, konnte sie durchweg ihr Ergebnis verbessern. Im Landesdurchschnitt kam sie auf 5,6 Prozent. Das ist im Vergleich zu den Kommunalwahlen 2020 eine Steigerung um 1,8 Prozentpunkte und das beste Ergebnis an Rhein und Ruhr in ihrer Geschichte.

Stärkste Linken-Ergebnisse in Köln, Bielefeld und Bochum

Mit mehr als 10,8 Prozent schnitt die Linkspartei am stärksten in Köln ab – ein Zugewinn von 4,4 Prozentpunkten. In der einzigen Millionenstadt NRWs gelang es ihr zudem, erstmals auch zwei Direktmandate zu gewinnen. Dieses Kunststück schaffte sie ebenfalls in Wuppertal, wo sie sich von 6,6 auf 8,4 Prozent steigerte. Knapp hinter Köln liegt mit 10,5 Prozent Bielefeld. Auch hier steigerte sich die Linke um 4,4 Prozentpunkte und holte zwei Direktmandate.

Jeweils 3,5 Prozentpunkte hinzu gewann sie in Bochum (9,5 Prozent) und in Münster (8,4 Prozent). Überdurchschnittlich zulegen konnte die Linke ebenfalls unter anderem in Bonn, wo sie bislang in einer Koalition mit den Grünen, der SPD und Volt mitregiert. Hier fuhr sie 8,7 Prozent ein – ein Plus von 2,5 Prozentpunkten.

Das zeigt: Nicht jede Abspaltung ist eine Schwächung für eine Partei. Zumindest für den konkreten Fall gilt offensichtlich das Gegenteil. „Die Linke ist zurück – und endlich auch stark in NRW vertreten“, kommentierte Linken-Bundesgeschäftsführer Janis Ehling den Wahlausgang.

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121 Kommentare

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  • Sarah Wagenknecht war eine bekannte und strittige Politikerin der Partei Die Linke, zuvor PDS und SED, nun ist sie eine Nebendarstellerin geworden. Ihre Partei schien steil nach Oben zu gehen, bis die Linke sich geändert hat, aber ohne irgendeinen Ansporn durch Sarah Wagenknecht. Mir fällt es schwer, zu verstehen, was Wagenknecht anbieten kann, was ich wirklich benötigen würde.

    • @Andreas_2020:

      "Die Linke, zuvor PDS und SED," ist definitiv falsch, entspricht der äußerst üblichen laschen Informationsbeschaffung, ohne sich klar zu machen, dass man mehr für Korrektheit tun muss, insbesondere dann, wenn man tendenziös kommentieren will. Nur so viel. Mir ist nicht bekannt, dass die langjährige Galionsfigur Oskar Lafontaine jemals in der SED oder PDS gewesen ist.

  • Ich dachte kurzzeitig bei der Gründung des BSW, das die Wagenknecht in die Richtung der alten SPD geht und damit eventuell die ökonomisch linken SPDler abholt, denen die Linkspartei zu progressiver ist und zudem noch paar AfD-Protestwähler mitnimmt. Für mich wäre sie trotzdem nicht wählbar gewesen, aber eine gewisse Hoffnung hatte ich und eine Berechtigung hätte die Partei damit auch gehabt.

    Nach den Wahlen in Thüringen und Sachsen hat sich aber relativ schnell herausgestellt, das Russland ihr Hauptthema ist und diesem Thema wird alles Andere untergeordnet. Eine weitere Putin- Speichellecker Partei neben der AFD braucht es echt nicht

    • @R. Mc'Novgorod:

      Zustimmung zu 100%. So wie Ihnen ist es mir auch gegangen, was die Einordnung des BSW betrifft.



      Andererseits das Gute im Schlechten: müssen wir nicht heilfroh sein, dass die BSW-Stimmen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg nicht an die AfD geflossen sind?



      Und ist die Haltung zu Putin-Russland das EINZIGE Kriterium für Wahlen hierzulande, gibt es nicht auch noch innenpolitische Themen? Ich frage Sie.

      • @Abdurchdiemitte:

        Für mich ist die Haltung zu Putin nicht das entscheidende Kriterium, sondern innenpolitische Themen. Wagenknecht und das BSW haben aber nach der Wahl in Thüringen und Sachsen ihre Russland-Position selbst in den Mittelpunkt der Koalitionsverhandlungen gestellt. Das war ja das Enttäuschende daran. Nicht nur für mich, sondern vermutlich auch für ihre Wählerschaft, die sich ökonomisch linke Politik ohne gesellschaftspolitisch progressive Haltung vom BSW versprochen hatten.

        Ich glaube das in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, außenpolitische Themen für die Mehrheit nicht der Maßstab für die Wahlentscheidung sind.

        Allgemein bin ich auch zwiegespalten, ob das BSW der AFD wirklich nennenswert Stimmen streitig macht, oder nicht eventuell sogar deren Position stärkt?(" Wenn sogar eine Linke gegen Migration ist, dann hat die AfD wohl doch recht).

        Eigentlich war das BSW eine gute Idee und eine linkskonservative Partei hätte in Deutschland durchaus Potential. Aber halt eben nicht wenn man dann einen Kriegstreiber hofiert und Außenpolitik in den Mittelpunkt stellt

      • @Abdurchdiemitte:

        "Und ist die Haltung zu Putin-Russland das EINZIGE Kriterium für Wahlen hierzulande, gibt es nicht auch noch innenpolitische Themen?"



        Ich bin zwar nicht gefragt, antworte aber trotzdem. Ist ja ne offene Diskussion.



        Natürlich gibt es auch noch innenpolitische Themen. Jede Menge sogar. Wenn jedoch Russland einen so großen Raum in der (Selbst-)Darstellung einnimmt, und zu anderen Themen nicht mehr als Platitüden kommt (zumal bei einer Kommunalwahl), dann sucht sich der Wähler wohl doch andere Wahlmöglichkeiten, von denen er glaubt, dass sie sich auch um seine kleinen Belange zu kümmern bereit sind.

  • Heute im Bundestag kritisiert Die Linke völlig zurecht die Ausgaben für Panzer und sonstigen Schrott und die gleichzeitigen Kürzungen auf breiter Front im Sozialbereich. Das BSW hat das auch gemacht und macht es auch weiterhin. Denn, wenn wir eine Zukunft haben wollen, müssen wir eine gerechte Verteilung haben. Genau dafür tritt das BSW ein. Es gäbe genug zu kritisieren an der SPD, bei den Grünen, bei den C-Parteien sowieso. Es gibt keinen Grund, auch nicht für die taz, 24 Stunden am Tag auf das BSW rumzuhacken.

    • @Pico :

      Würde man Ihrer Argumentation folgen, hätte es überhaupt keinen Anlass für die Abspaltung der Wagenknechte von der Linkspartei gegeben … denn sozialpolitisch vertreten Die Linke und das BSW tatsächlich fast identische Positionen.



      Aber es war ja Sahra Wagenknecht, die von „Lifestyle-Linken“ sprach, damit der Linkspartei definitiv den Fehdehandschuh hinwarf und durch sämtliche Talkshows tingelte … die Trennung war also so früher oder später vorprogrammiert.



      Und sonst? Es steht der Linken natürlich überhaupt nicht gut an, mit Blick auf die russische Aggression in der Ukraine in ein inhaltliches Rumgeeiere zu verfallen, bloß weil man sich einerseits irgendwie (?) von den Putin-Vasallen von AfD und BSW abgrenzen, andererseits aber nicht mit einer leider von den Wagenknechten infiltrierten Friedensbewegung brechen will.



      Beides geht halt nicht zusammen: den russischen Hegemonialismus und die Autokratie Putins anprangern, dann aber gegen eine auch militärische Unterstützung der Ukraine plädieren.



      Und gab es da nicht auch ein Problem mit linkem Antisemitismus?



      Bei allem sonstigen Wohlwollen werde ich bei den genannten außenpolitischen Schwachstellen weiter den Finger in die Wunde legen.

    • @Pico :

      "Es gibt keinen Grund, auch nicht für die taz, 24 Stunden am Tag auf das BSW rumzuhacken."



      Da haben Sie recht - einerseits: Man kann es auch kurz zusammenfassen: Das BSW ist ideologisch der verlängerte Arm der Verbrecherbande aus dem Kreml. Zusammen mit der AFD und Teilen der Linken eine Gefahr für unsere freiheitlich, parlamentarische Grundordnung und Demokratie. Das kann man andererseits nicht oft genug wiederholen.

      • @Demokratischer Segler:

        Ich möchte nicht nur @Picos Kommentar, sondern auch Ihrer Erwiderung widersprechen, wohl wissend, mich damit zwischen die Stühle zu setzen.



        Eine Gefahr für unsere freiheitliche demokratische Grundordnung, weil man hinsichtlich der Unterstützung der Ukraine eine von der landläufigen Meinung abweichende Meinung vertritt? Die Position der Linken dazu lässt sich gewiss kritisieren, aber geht es von Ihrer Seite aus nicht auch ein bisschen weniger martialisch?



        Derart rigorose Urteile - die zudem von wenig Unterscheidungswillen zeugen - sind auch geeignet, den gesellschaftlichen Konsens und Zusammenhalt zu zerstören.



        Und was machen Sie, wenn Sie plötzlich feststellen, NICHT mehr die politische Mehrheitsmeinung zu vertreten, weil sich möglicherweise der Wind gedreht hat? Auswandern? Sich ein anderes Volk suchen?

        • @Abdurchdiemitte:

          "... weil man hinsichtlich der Unterstützung der Ukraine eine von der landläufigen Meinung abweichende Meinung vertritt? ...."



          So so, sich international gesuchten Kriegsverbrechern anbiedern und an den Hals werfen nennen Sie "abweichende Meinung" vertreten - auch eine Haltung. In unserer Demokratie müssen Sie das nun mal aushalten, wenn ich das benenne und kritisiere! Gehen Sie im Übrigen davon aus, dass ich mich mit meiner Haltung unabhängig von einer "politischen Mehrheitsmeinung" orientiere - ich halte es da im Wesentlichen mit dem Grundgesetz.

      • @Demokratischer Segler:

        Ich bin nicht im BSW, aber ich halte es für völlig unmöglich hier mit Anschuldigungen unter der Gürtellinie zu posten. Sprich: Ihre Wortwahl ist unterirdisch und böswillig. Fair und sachlich sieht anders aus. Sie sollten es üben, wenigstens versuchen sollten Sie es schon ...



        Und vergessen sollten Sie nie, dass große Teile dieser Bevölkerung die von Ihnen zitierten Parteien auch wählen. Nimmt man die derzeitigen Umfragen, dann sind das nahezu 40% der Bevölkerung. Und was wollen Sie mit dieser Wählerschaft machen ... ???

        • @Pico :

          "... unmöglich hier mit Anschuldigungen unter der Gürtellinie zu posten. Sprich: Ihre Wortwahl ist unterirdisch und böswillig …"



          Ich vertraue da voll und ganz auf die taz, dass ein Beitrag unter der Gürtellinie hier nicht erscheinen würde! Denke, daran sollten Sie sich auch orientieren.

  • Das BSW krankt immer an dem ideologischen Spagat, sowohl vergrämte Linken-Fans, als auch AfD-Wutbürger irgendwo abholen zu wollen. In beiden Fällen durchschauen das die Wähler und geben ihre Stimme lieber dem jeweiligen Original.

    Ein charismatisches Zugpferd in Gestalt einer bekannten und einigermaßen charismatischen Politikfigur ist halt nicht alles.

  • Ich würde das mal als weltfremde Kaderpartei abhaken. Die haben doch kommunalpolitisch nichts zu bieten, Annäherung an Putin und sonstiger weltpolitischer Quark von Frau Wagenknecht sind in den Parlamenten vor Ort sowas von fehl am Platz.

  • "Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist bei den NRW-Kommunalwahlen abgeschmiert."



    Wen wundert's? Wer bei Kommunalwahlen mit allgemeinen Phrasen über Militärausgaben und Rente punkten will, hat nicht verstanden, worum es geht, nämlich kommunale Interessen.



    Ich hab nirgendwo ein Statement über letzteres von den Wagenknechten gesehen. Dann ist das schlechte Abschneiden auch verdient.

    • @Encantado:

      "Wen wundert's? Wer bei Kommunalwahlen mit allgemeinen Phrasen über Militärausgaben und Rente punkten will, hat nicht verstanden, worum es geht, nämlich kommunale Interessen."

      Bei der AfD waren es hohle Phrasen über Abschiebung. Hat wunderbar funktioniert.

      • @Kaboom:

        Mit der Wahl der AFD vor Ort haben viele Leute eine Verbesserung ihrer nicht-positiven Erlebnisse mit Migranten vor Ort erhofft. Fragen Sie die Leute doch einfach mal persönlich.

        • @Nachtsonne:

          „… Verbesserung ihrer nicht-positiven Erlebnisse mit Migranten vor Ort …“.



          Und worin wohl soll die „Verbesserung“ der „nicht-positiven“ Erlebnisse nach AfD-Auffassung bestehen? Remigration?



          Ist es das, was Sie für unterstützenswert halten?



          Dass es (auch auf kommunaler Ebene) Probleme gibt, die die Leute an der etablierten Politik verzweifeln lassen - und es sind NICHT bloss Probleme im Zusammenleben mit Migranten -, ist für jedermann/ -frau ersichtlich.



          Halten Sie da die Lösungsangebote der AfD für seriös?

          • @Abdurchdiemitte:

            Ich habe über meine persönliche Einstellung zur AFD nicht gesprochen. Zum Thema: Solange die etablierten Parteien die realen Probleme aus Sicht der Wähler nicht angehen, spielt es keine Rolle, ob die Angebote der AFD seriös sind. Man wählt dann nach dem Prinzip Hoffnung,

          • @Abdurchdiemitte:

            "Halten Sie da die Lösungsangebote der AfD für seriös?"



            Wie Sie aus einem Erklärungsversuch des Wahlverhaltens anderer Leute eine direkte persönliche Wahlentscheidung des Erklärenden ableiten, sollten Sie vielleicht noch einmal überdenken.



            Ohne jetzt Kaboom vorgreifen zu wollen.

            • @Encantado:

              Nö, irgendeine „persönliche Wahlentscheidung“ habe ich @Nachtsonne nicht unterjubeln wollen … wer wäre ich denn, das zu tun.



              Wenn es dennoch so angekommen ist, wäre es natürlich nicht meine Absicht gewesen und würde mir auch leid tun.



              Ich fragte den Mitforisten lediglich, ob er die Lösungsangebote der AfD an irgendeiner Stelle für seriös hält.

        • @Nachtsonne:

          Und ehm - nur mal so gefragt: Eine Stadt oder eine Gemeinde hat das Recht, Abschiebungen zu veranlassen?

          Oder ist das einfach nur der übliche, unvermeidliche Quatsch, den diese Satire-Partei fast immer betreibt?

        • @Nachtsonne:

          Ach, und dann sollen tausende Biodeutsche es besser können? Welche unter der Armutsgrenze leben, Bürgergeld beziehen? Dessen Kinder aufgrund sozialer Benachteiligung kriminell werden?

          Das will ich sehen, wie dieses Problem gehandhabt wird. "Eure Armut kotzt uns an" der Leitspruch der CDU und AfD, wenn mal alle Migranten rausgeschmissen wurden.

      • @Kaboom:

        Bei der CDU funktionieren hohle Phrasen über Abschiebung dann wiederum nicht.



        Es ist, als wäre es keine so schlaue Idee, Rechtsextreme zu kopieren. Aber das will ja auch wieder keiner von den Mittigen hören.

        • @nihilist:

          Die Merz-CDU und die Söder-CSU sind schlicht nicht lernfähig. Es gibt diverse Beispiele in Europa, wo sich konservative Parteien selbst entsorgt haben, nachdem sie angefangen hatten, Rechtspopulisten, bzw. Rechtsextremisten abzukupfern.



          Es gibt eine Studie der KAS, in der genau diese Effekte dargestellt werden.



          Effekt? Null. Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen.

  • Kann die lokalen Verhältnisse in NRW schwer einschätzen ... Die Idee hinter der Positionierung des BSW zur Zuwanderung scheint mir darin zu bestehen, dass man die Leute nichtdeutscher Familienherkunft für sich gewinnen will, die in zweiter oder dritter Generation hier leben. Die die jetzige, als ungesteuert empfundene Zuwanderung kritisch betrachten und ihre eigene Integrationsleistung dadurch missachtet sehen. Die Gründungsmitglieder des BSW stehen ja auch für eine solche Perspektive.

    Entweder funktioniert das Kalkül grundsätzlich nicht, oder es spielt kommunalpolitisch keine Rolle. Bei der Verteidigung der Leute mit prekärem Einkommen, etwa im Ruhrgebiet, hat die Linke offenbar eine größere Glaubwürdigkeit.

    • @Kohlrabi:

      Wenn ich mal für meine Heimatstadt sprechen darf (ein bürgerliches Städtchen zwischen Köln und Bonn): Da sind die Leute, von denen Sie völlig zu Recht sprechen, längst in den etablierten Parteien angekommen. Bei allen "Altparteien" (CDU SPD Grüne FDP) sitzen auch Einwandererkinder in den Fraktionen.

  • Die Linke hat also ihr bestes Ergebnis in NRW. 6,8 %.

    Und die AfD 16,4 %

  • Die Teile von Kalk und Mülheim, die direktelinken Orte, sollten als Industriearbeiter-Ecken eigentlich sozialdemokratisch sein. Die Linken dürften da vielleicht am aktivsten auch mit denen gesprochen haben, die sonst nicht mehr wählen?



    Geht mensch für die größte Stadt des größten Bundeslands in die Zahlen, hätten Grün, SPD und Links eine klare Mehrheit der Mandate. Da muss dann nur die SPD verlässlich und die Linke kreativ bei den Lösungen sein, um die Grünen zu überzeugen.



    Das BSW hat sich zu wenig in die Probleme am Ort eingearbeitet, scheint es. Russland-hat-Dich-lieb reicht kommunal erst recht nicht.

    • @Janix:

      Wagenknecht polarisiert sicherlich sehr, aber wann soll sie denn folgende Aussage getätigt haben:



      "Russland-hat-Dich-lieb"



      Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen Kommentare wie Ihrer zeigen ein allgem. Problem in der Diskussion. Es geht inzwischen oft auch in der gesellschaftlichen Mitte nicht mehr um Fakten oder wirklich getätigte Aussagen, sondern um gefühlte Fakten und gefühlte Aussagen.

      • @Alexander Schulz:

        In Kommentaren darf auch einmal überspitzt formuliert werden.

        Zu Ihren restlichen Ausführungen stimme ich Ihnen prinzipiell zu. Wenn man sich dann aber die wirklich getätigten Aussagen von Wagenknecht und einiger Mitstreiter anschaut, ist es nun einmal Fakt, dass dort des Öfteren einfach die russische Propaganda übernommen wird.



        Noch eine Frage, wie kann man eigentlich Aussagen fühlen?

        • @MBG:

          Gefühlte Aussagen sind Aussagen, die eine Person nicht getätigt hat, aber man sie ihr zutraut. Mir sind keine Sympathiebekundungen von Wagenknecht oder anderen führenden Mitgliedern des BSW bekannt. Auch kenne ich keine Aussagen in denen Sie die das System der de facto Diktaturen in Russland verteidigt. Bekannt sind mir hingegen von ihr Aussagen aus den 00er Jahren wo sie die Oligarche in Russland und der Ukraine kritisiert.



          Es besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen Überspitzung und gefühlten Aussagen und sehe letztere Entwicklung sehr kritisch .

          • @Alexander Schulz:

            Für mich sind gefühlte Aussagen, wenn ich Ihrer Definition folge, einfach Lügen.



            Und Ihnen sind keine Aussagen von Wagenknecht und führenden Politikern dieser Partei bekannt, die die russische Propaganda fast eins zu eins übernommen haben? (Tagesschau vom 31.07.24 Auf Linie mit der russischen Propaganda)



            Bemerkenswert.

            Und selbstverständlich kann ein Kommentar überspitzt sein und hat dennoch nichts mit einer Lüge zu tun.

          • @Alexander Schulz:

            Aha. Und Sie sind jetzt derjenige, der mir einen Link liefern kann, wo Wagenknechts Argumentation im Kontext Russland sich signifikant von den offiziellen Statements des Kreml unterscheidet, vermute ich?

            Oder Statements von Wagenknecht bezüglich der Ursache des Überfalls Russlands auf die Ukraine, die nicht darauf hinauslaufen, dass der Westen an allem Schuld ist, und letztlich Putin dazu gezwungen hat, die Ukraine zu überfallen?

            Achja, Russland ist keineswegs eine Oligarchie. Russland ist eine faschistische Diktatur.

        • @MBG:

          „Noch eine Frage: wie kann man eigentlich Aussagen fühlen?“



          Ganz einfach: in dem Sie fühlen, wie sich Ihnen z.B. die Magengrube zusammenzieht bei gewissen Äußerungen unseres politischen Personals. Insbesondere bei Vertretern der AfD, zuweilen auch bei Frau Wagenknecht (um mal wieder zum Thema zu kommen).



          Ist Ihnen noch nicht passiert?

          • @Abdurchdiemitte:

            Okay, so könnte man es sehen.



            Ich bin aber der Überzeugung, dass Alexander Schulz das damit gerade nicht meinte, sondern Frau Wagenknecht dann, nach seiner Definition, gefühlte Aussagen verbreitet.

    • @Janix:

      Nein Janix, die SPD hat mit Arbeitern absolut nichts mehr zu tun. Sie selbst ist geprägt durch die durchakademisierte SPD-Führung, die zum Teil nie auch nur irgendeinem Beruf nachgegangen ist und wird gewählt von traditionsfesten Ex-Arbeitern im Altersheim.

      • @Otto Mohl:

        Die Eltern von Bärbel Bas waren Busfahrer und Hausfrau. Sie selbst war auf der Hauptschule und anschließend auf der Berufsfachschule.

        Die Eltern von Klingbeil waren Soldat und Einzelhandelskaufrau.

        Die Eltern von Klüssendorf waren Handwerker.

        Bin gespannt ob es Sie überhaupt interessiert, dass es falsch ist was Sie schreiben.

      • @Otto Mohl:

        Laut Wikipedia rangiert die SPD im Bundestag 2017 mit 76,8% Hochschulabsolventen noch hinter der AfD mit 79,7%.



        (Wobei die AfD mit 20,7% Doktoren und Professoren Spitzenreiter war.) Die anderen Parteien rangierten davor: Grüne und CDU/CSU jeweils um die 90% Akademiker.



        (Zu neueren Daten habe ich leider keinen Zugang.)



        Die (Industrie-)Arbeiterschaft scheint in NRW aktuell bei nur noch etwa 15% zu liegen.

  • Die Linke hat NRW-weit im Mittel 1,8 Prozentpunkte hinzugewonnen. Das ist jetzt nicht so berauschend.

  • Ein besseres Ergebnis war von Anfang an unrealistisch, da das BSW ja nur in einigen Kommunen wählbar. Natürlich kann es sein, dass das BSW in der Bedeutungslosigkeit versinken wird, aber das kann man jetzt noch nicht abschätzen.



    Letztendlich hatte die Gründung des BSWs jedoch einiges positives bewirkt.



    So wurde z.B. die Linkspartei dazu gebracht sich wieder etwas differenzierter mit dem Thema "Krieg in der Ukraine" auseinander zu setzen. Teilweise gab es ja in den ersten Jahren des Krieges dort auch Stimmen, die suggerierten, dass ein "Frieden" militärisch erzwungen werden könnte.

    • @Alexander Schulz:

      Jeder Frieden der nicht eine Kapitulation vor Russland ist ist militärisch erzwungen.

      • @Machiavelli:

        Österreich wäre zb das prominenteste Gegenbeispiel.

        • @Alexander Schulz:

          Die Ukraine mit Österreich zu vergleichen ist schon sehr gewagt. Eher müssten sie erklären, wie für Polen 1939 eine diplomatische Lösung aussehen hätte können.

          • @Machiavelli:

            Sie meinen, dass der Vergleich unpassend ist, weil Österreich anders als die Ukraine aus einer Position der totalen Schwäche heraus verhandeln musste?



            Warum denken Sie wohl genoss die österreichische Diplomatie wohl über Jahrzehnte einen hervorragenden Ruf?



            Gerade die Verhandlungen mit Stalin, einem der größten Verbrecher der Geschichte, zeigten was sehr gute Diplomatie leisten kann.

            • @Alexander Schulz:

              Weil Österreich nicht das primäre Ziel war der Sovietunion. Eine neutrales Östereich damit konnte die Sovietunion gut leben, weil es sie weniger aggressiv aussehen ließ und Österreich für sovietische Ziele nicht relevant war. Putin erkannt das Existenzrecht der Ukraine nicht an will ihre Sprache und Identität auslöschen und beansprucht alles Land was mal zu Russland gehört hat. Da kann auch Diplomatie nix machen.

              Die Ukraine ist für Russland essentiell will es Weltmacht sein, Österreich war im Kalten Krieg bedeutungslos. Wenn sie etwas vergleiche brauchen sie schon mehr als beide schwach.

              • @Machiavelli:

                Sie versuchen abzulenken und die Diplom. Meisterleistungz zu relativieren. Übrigens ist ihr Beispiel mit Polen 1939 sehr unpassend, schließlich wird die Ukraine nicht von zwei Seiten angegriffen.

                • @Alexander Schulz:

                  sie meinen Österreich und Ukraine sind vergleichbar also belegen sie wie die Situation der beiden vergleichbar ist?

  • Wenn sich das Parteiprogramm auf den Namen der Gründerin reduziert, sollte das Wahlergebnis keine Überraschung sein.

  • Die Zeit der Königinnen ist vorbei. Aber ich befürchte, jetzt gibt es nicht nur ein neues Kapitel, sondern gleich wieder ein ganzes Buch. Sonst fehlt ihr bald die mediale Lanzzunge zur Selbstdarstellung.

  • "Für die Linkspartei hat sich die Abspaltung des „linkskonservativen“ Flügels um Wagenknecht hingegen auch kommunal offenkundig ausgezahlt."

    Ich denke, die Linke hat einerseits von einer moderneren und zeitgemäßeren Ansprache der Zielgruppe (-> Reichinnek) profitiert, und andererseits von der Entwicklung der Grünen während der Ampel.



    Was nun das BSW angeht: Die Idee war IMO, dass es auch links ausreichend Leute gibt, die Ausländer "doof" finden, und Ludwig Erhard toll. Das hat offenkundig nicht funktioniert. Und dabei hat sicherlich eine relevante Rolle gespielt, dass diverse prominente BSW-Funktionäre ein paar Monate / Jahre vorher noch die Positionen der Linken im Kontext Migration vertreten haben (Dazu gehört Wagenknecht natürlich nicht).



    Und als letztes: Der "Starfaktor" Wagenknechts war offenkundig wesentlich geringer, als ihre Jünger und sie selbst vermutet haben.



    Achja: "Linkskonservativ"? Ich könnt mich nach wie vor kringeln!

    • @Kaboom:

      Anfangs habe ich die Aktivitäten um Wagenknecht, insbesondere die neue Parteigründung, noch mit Wohlwollen betrachtet, nicht aus Überzeugung oder inhaltlicher Übereinstimmung, sondern aus strategischen Überlegungen.



      Zum einen dachte ich, dass Die Linke davon profitieren könnte, indem mit dem Weggang Wagenknechts und anderer „Störenfriede“ alter Ballast abgeworfen und eine innerlinke Klärung und Neuausrichtung der Partei möglich sei.



      Viele haben ja nach der Abspaltung den endgültigen Untergang heraufbeschworen, ich habe darin v.a. eine Chance für die Linkspartei gesehen.



      Und jetzt sehe ich mich darin bestätigt, nicht zuletzt durch dieses Kommunalwahlergebnis in NRW (ein für Die Linke sonst eher schwieriges Pflaster).



      Nun zum BSW: als Bremsklotz gegen den Aufstieg der AfD habe ich der Partei eine gewisse Berechtigung nicht abgesprochen … allerdings haben sich die Erwartungen nicht erfüllt, wie ich heute erkennen muss.



      Ich habe halt der irrigen Meinung angehangen, dass es tatsächlich so etwas wie ein „linkskonservatives“ Wählerpotential gäbe - ursprünglich mal in der „Arbeiterpartei“ SPD beheimatet -, das man mittels des BSW der AfD wieder abspenstig machen könne. Falsch gedacht.

      • @Abdurchdiemitte:

        Ich war auch dieser Ansicht (und glaubte vorübergehend auch, ein Teil dieses Potentials zu sein). Es ist auch, zumindest für den Osten, nicht ganz falsch gewesen.

        SW hat aber m.E. zwei entscheidende Fehler gemacht. Der erste war die öffentliche Maßregelung des Thüringer Landesverbandes. So ein Zentralismus kommt im Osten gar nicht gut an und weckt Erinnerungen an vergangene Zeiten. Der zweite war das Abstimmen mit Union und AfD bei der Zustrombegrenzungsfarce vor der BT-Wahl. Das war für das doch überwiegend linke Elektorat zu viel des Opportunismus. Die Kurve ging eh nach unten, aber unter die 5% erst durch dieses völlig unnötige Manöver.

        • @Kohlrabi:

          "Es ist auch, zumindest für den Osten, nicht ganz falsch gewesen."

          Es hat sogar ziemlich gut geklappt. Wenn man sich für Thüringen die Umfragen anschaut vor der Gründung und nach der Gründung des BSW dann stellt man fest, dass die Gründung des BSW vor allen Dingen zu Lasten der AFD ging. Der Hauptteil der entsprechenden ehemaligen SPD und Linken Wähler hatten sonst vermutlich AFD gewählt.



          Ich finde übrigens auch das Bundestagswahlergebniss von 4,9% sehr beeindruckend. Weder die Grünen noch die AFD hatten am Anfang so gut abgeschnitten. Auch wenn ich das BSW nicht wählen würde hoffe ich, dass das BSW noch die Kurve kriegt.

          • @Alexander Schulz:

            Ich finde, da reden Sie sich was schön, wenn Sie behaupten, die BSW-Stimmenanteile im Osten gehen überwiegend zu Lasten der AfD. Zunächst einmal ging der Zuwachs der AfD überwiegend auf Kosten der Linkspartei, das BSW knabberte dann weiter am Waehlerpotential der Linken.



            Die ohnehin wenigen SPD-Anhänger in Ostdeutschland scheine mir dagegen eine relativ stabile Größe zu sein. Ich meine, bei evangelischen Pastoren und ehemaligen Bürgerrechtsbewegten (und zwar diejenigen, die weder etwas mit der CDU, noch mit der Linken am Hut haben), die ja das verbliebene Wählerpotential der Ost-SPD (sowie der Grünen) ausmachen, muss man sich nicht wundern, wenn es für nicht mehr als 7% reicht 😉.

            • @Abdurchdiemitte:

              Sie haben natürlich Recht, dass ursprünglich viele AFD Wähler von der Linken kommen, jedoch müssen wir da wirklich eine ganze Weile zurückgehen. Ist es etwa ein Zufall, dass die Umfragen nach Gründung des BSW für die AFD fielen oder könnte da ein Zusammenhang bestehen?

              • @Alexander Schulz:

                Zu der von Ihnen und @Abdurchdiemitte besprochenen Frage einer Wählerwanderung von Linken zu AfD (und evtl. zurück zum BSW).

                Es ist sicher nicht völlig unzutreffend, aber man übersieht dabei m.E. leicht den Faktor Zeit und den Generationenwandel. Die Linke hatte immer Erfolg bei Leuten, die 1990 im Osten schon im Berufsleben standen und die sich in den 90-er dann als sozial abgewertet empfunden haben. Diese waren vielfach auch Träger der PDS und ihres Images als "Kümmererpartei".

                Nach meinem Eindruck sind Leute dieser Generation später kaum zur AfD umgeschwenkt. Sie sind nun nur auf dem Altenteil und werden immer weniger. Der Aufstieg der AfD wird dagegen von der Generation getragen, die die DDR nicht oder allenfalls aus dem Kindesalter kennt. Eine "Wählerwanderung" ist das nicht im individuellen, sondern im intergenerationellen Sinn.

                Ob das BSW hier erfolgreich intervenieren kann, ist eine m.E. noch offene Frage. Gewiss braucht es mehr soziale Verankerung und kommunalpolitische Kompetenz, die vielfach auch wegen der Besonderheiten des Top-Down-Parteiaufbaus fehlen dürfte.

              • @Alexander Schulz:

                Letztlich aber hat sich der erwünschte Effekt in den Landtagswahlen im Osten nicht ausgezahlt, für die bevorstehende Wahl Sschsen-Anhslt sind die Zustimmungswerte für das BSW sogar rückläufig, die der AfD auf Rekordhöhe.



                Es hat sich auch nicht ausgezahlt, in Rsgierungskoalitionen sowohl mit der CDu als auch mit der SPD einzutreten - in Thüringen sogar gegen den deutlichen Widerstand der Parteichefin -, nur um die AfD von der Macht fernzuhalten … das hat wahrscheinlich das Schlimmste verhindert, zur inhaltlichen Profilierung des BSW konnte es nicht beitragsn..

    • @Kaboom:

      Ich würde noch ergänzen, dass die frühere NRW-Linke immer schon an ihrem ideologisch verbohrten Flügel krankte, der zwar SW eine Hausmacht verschaffte, aber für die Wähler und eine konstruktive Politik unterhalb der Bundesebene zu abgehoben war (z. B. Platzenlassen der potenziell historischen RRG-Koaltionssondierung mit Hannelore Kraft). Dass dieser Flügel jetzt weg ist, kann sich nur positiv für die Linkspartei auswirken.

    • @Kaboom:

      Gut auf den Punkt gebracht!

  • Das "kein Bock" ist ja scheinbar auch gegenseitig. Zumindest macht Frau Wagenknecht nicht den Eindruck, dass sie Bock auf Parteiarbeit und außerparlamentarische Opposition hat.

    • @pumble:

      Sogar offensichtlich, wenn die Mehrheit derjenigen, die gern in die Partei eintreten will, ausgeschlossen wird.

  • Wer in Westdeutschland BSW oder Linkspartei (beide direkte Nachfolger der SED) als politische Alternative sieht hat demzufolge kein Problem mit einem diktatorischen System und Abschaffung unserer Verfassung.



    Im persönlichen Gespräch mit solchen Sympathisanten aus Westdeutschland wird mir immer wieder klar, wie naiv diese Menschen sind und wie gläubig an sogenannte "menschliche Seiten" dieser Diktatur. Die TAZ ist da leider auch nicht immer klar ablehnend, was eigentlich verwundert.

    • @Zonen Gabi:

      Die Union hat damals die Mitglieder zweier Blockparteien aufgenommen, die FDP die Mitglieder einer weiteren. Demnach sind Union und FDP wohl direkte Nachfolger der Blockparteien und haben "demzufolge kein Problem mit einem diktatorischen System und Abschaffung unserer Verfassung.", gell?

    • @Zonen Gabi:

      Ich gehe davon aus, dass Sie CDU und FDP dabei nur ausgelassen haben, weil Sie sonst die 1200 Zeichen überschritten hätten.

      Schließlich sind in diese Parteien Blockparteien (natürlich mitsamt Vermögen) aufgegangen, die in der DDR das System mitgetragen haben.

    • @Zonen Gabi:

      Sorry, aber wer Die Linke 2025 immer noch mit der SED gleichsetzt, disqualifiziert sich für einen ernstzunehmenden Diskurs ohnehin...

    • @Zonen Gabi:

      Die SED ist seit 35 Jahren Geschichte. Deren Erwähnung ist ein tiefer Griff in die Mottenkiste, bei denen sie völlig unterschlagen, dass sich die Welt grundlegend weiterentwickelt hat. Aber was soll's. Lassen wir's einfach.

      Die Linke ist derzeit die einzige Partei, die soziale Themen grundlegend angehen will. Die Grünen und die SPD haben da so einiges aus den Augen verloren. Genau deswegen konnte die Linke punkten. Es ist aber noch viel zu wenig.

      • @Minion68:

        "Die Linke ist derzeit die einzige Partei, die soziale Themen grundlegend angehen will."







        Die Linke war schon immer die Partei, die in den Wahlkämpfen soziale Themen in den Mittelpunkt gestellt hat. Blöd nur, wenn sie dann mal in Regierungsverantwortung kam. Dann hat sie zum Beispiel, wie einst in Berlin, ganz sozial mal eben über 60.000 Sozialbauwohnungen privatisiert, um die Kassen aufzufüllen. Weil die schönsten Ideen eben nicht funktionieren, wenn man sie nicht bezahlen kann.







        Etwas im Wahlkampf zu versprechen, was die Bevölkerung hören will, ist etwas ganz anderes, als es nach der Wahl auch zu tun. Da glaube ich den Linken genauso wenig wie der CDU.

      • @Minion68:

        Und die NSDAP ist vor 80 Jahren untergegangen, und ihr Mief ist noch da.

        • @Martin Sauer:

          Und wer genauer hingehört hat, hat mitbekommen, dass er nie weg war.



          Jetzt gibt es, für einige, die Möglichkeit ihren Mief wieder in einem bürgerlichen Mantel zu verpacken.

          Zur zeitlichen Einordnung, ich gehe auf die 70 zu

      • @Minion68:

        “Anders als «Die Linke» immer und immer wieder weismachen will, gibt es diese Partei nicht erst seit 2007, sondern de jure seit 1946, als sich KPD und SPD im April in der Sowjetischen Besatzungszone unter Druck Moskaus zur SED vereinigten. Die SED existiert dem Namen nach nicht mehr, aber juristisch als Partei besteht sie fort und hat lediglich 1990 und 2007 ihren Namen geändert. Es kam 2007 auch nicht zur Fusion mit der westdeutschen WASG, sondern tatsächlich trat diese der PDS bei, und zum gleichen Zeitpunkt änderte die PDS ihren Namen in «Die Linke». Und alles nur wegen des angeblich nicht vorhandenen Vermögens? Ja, alles «nur» wegen des Parteivermögens, wie Parteifunktionäre übrigens mehrfach unter Eid vor Gericht aussagen mussten.” Ilko-Sascha Kowalczuk - Freiheitsschock

        Niemals vergessen!

        • @Mendou:

          Die SED hat (unter massiven Druck) auf alles Vermögen verzichtet, dass nicht auf die KPD zurückzuführen war. Die Blockparteien nicht. Und die sind in CDU und FDP aufgegangen.

          Angesichts des heutigen Programms und der Personalien ist das Framing "SED Nachfolgepartei" nur noch albern. Auch wenn es von einigermaßen prominenten Personen verbreitet wird.

          Es sagt ja such niemand mehr, dass die CSU die Nachfolgepartei des katholischen Zentrums (Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz) ist, obwohl sie dort ihre Wurzeln hat.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Die Zentrums partei hat, im Gegensatz zur KPD, die Weimarer Republik vorbehaltlos unterstützt.



            Dass die Partei, nach (!) der Machtergreifung der Nazis, versucht hat, den katholischen Bevölkerungsanteil aus der Schusslinie zu nehmen und vor dem KZ zu bewahren kann man als feige kritisieren (aber bitte nur, wenn man selber wirklich mutiger ist). Mit einer Unterstützung für für die Nazis hat das aber nichts zu tun.

            • @Breitmaulfrosch:

              "Die Zentrums partei hat, im Gegensatz zur KPD, die Weimarer Republik vorbehaltlos unterstützt."

              Welche der beiden Parteien hat noch mal mit ihrer Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz die Weimarer Republik begraben?

              Und natürlich hat das Zentrum den katholischen Bevölkerungsanteil auch nicht aus der Schusslinie genommen. Wer gegen die Barbarei der Nazis auftrat, landete im KZ. Die Konfession spielte dabei keine Rolle.

            • @Breitmaulfrosch:

              Na ja. Richtig ist wohl, dass es in der Zentrumspartei vor ihrer Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz einzelne Stimmen gab, die nicht der Meinung waren, dass man Hitler im Reichstag einen Freifahrtschein für seine Diktatur erteilen solle.



              Überwogen haben aber letztlich die Befürworter, die meinten, die „rote Gefahr“ sei als das größere Übel zu betrachten und man werde die Nazis schon irgendwie einhegen können.



              Insofern kein Unterschied in der Haltung zu Hitler zu den bürgerlichen, eher konservativ-protestantischen Parteien.



              Dass das Zentrum aber nach der Machtergreifung der Nazis versuchte, die katholische Bevölkerung aus der Schusslinie zu nehmen und vor dem KZ zu bewahren, ist eine sehr STEILE These. Zwar gab es vorher eine zugegebenermaßen etwas stärkere Resilienz im konservativen katholischen Millieu gegen die als nihilistisch bzw. antikirchlich empfundene NS-Ideologie als im protestantischen Lager, aber in ihrer demokratieskeptischen Einstellung waren die Unterschiede nicht groß.



              Die NS-Kirchenpolitik dagegen war widersprüchlich, es gab dort keine einheitliche antikirchliche Positionierung, die es erlauben würde, von einer Verfolgung der katholischen Bevölkerung zu sprechen.

        • @Mendou:

          ja! danke für's klarstellen.

      • @Minion68:

        👍🏼 so isses!

      • @Minion68:

        SED ist nur vom Namen her Geschichte. Und die sozialen und populistischen Themen der Linken treiben nicht nur mir Schweiß auf die Stirn.

      • @Minion68:

        Da hat Zonen Gabi absolut Recht! Die Linke will die Nachfolder der SED sein und so präsentiert sie sich auch! Hat man gestern die Reichinnek gesehen muss einem Angst und Bange werden

    • @Zonen Gabi:

      Das ist normal, wurden wir in der West-BRD doch die meiste Zeit von einer direkten Nachfolgepartei der NSDAP (=CDU) regiert. Da ist man den naiven Staatsdiener ja gewohnt.

      Gruß an die Zone und dass die Welt nicht allzu schwarz-weiß gesehen werden muss. Dazwischen ist mehr als grau.

      • @TV:

        Die CDU als Nachfolgepartei der NSDAP, und gar als "direkte"? Das ist schlicht Nonsense.

        • @Schalamow:

          Das BSW als direkte nachfolge der SED ist auch nonsense, zumal direkt ja bedeuten würde nicht erst 35 Jahre später und keine andere Partei dazwischen.

        • @Schalamow:

          Das stimmt. Aber als Nachfolgerin der bürgerlichen Steigbügelhalter der Nazis - inklusive des Zentrums, das hier von @Breitmaulfrisch weiter oben noch als antifaschistische katholische Widerstandsorganisation stilisiert wird - darf die Union doch wohl schon noch bezeichnet werden?

          • @Abdurchdiemitte:

            Sie haben das oben ja korrekt und sehr viel differenzierter dargestellt. Der Ausdruck "antifaschistische katholische Widerstandsorganisation" ist hingegen eine Zuspitzung von Ihnen. Natürlich war das Zentrum das nicht, dass es aber einen christlichen Widerstand gegen den NS gab, ist völlig unstrittig.



            Ansonsten hat @Breitmaulfrosch ebenfalls völlig Unstrittiges referiert: Dass nämlich die KPD - anders als das Zentrum - von Beginn an die Weimarer Demokratie bekämpft hat, man könnte hinzufügen, unter wiederholter Zusammenarbeit mit der NSDAP. Insofern ist die Formulierung von den "bürgerlichen Steigbügelhaltern" zumindest unvollständig, und der Gloriolenschein, mit dem sich die vermeintlich antifaschistische KPD gerne umgibt, zumindest teilweise verlogen (ohne damit den Widerstand vieler KPD-Mitglieder in Frage stellen zu wollen).



            Und um zum Ausgangspunkt zurückzukommen: Anders als bei KPD-SED-PDS-Die Linke gibt es bei der CDU keine organisatorische Kontinuität zu einer demokratiefeindlichen Partei.

            • @Schalamow:

              Der historische Kardinalfehler der bürgerlichen Parteien (inklusive der Zentrumspartei) war1933 die Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz … DAS lässt sich doch überhaupt nicht wegdiskutieren und von daher die zwar polemisch überspitzte, aber doch zutreffende Bezeichnung dieser Parteien als „Steigbügelhalter“ Hitlers.



              Die Feindschaft der KPD gegen die Weimarer Demokratie lässt sich ebenso nicht wegdiskutieren, steht im Kontext des Ermächtigungsgesetzes aber auf einem ganz anderen Blatt. Die Reichstagsabgeordneten der KPD - die zum Zeitpunkt besagter Abstimmung längst vom Parlamentsbetrieb ausgeschlossen, von den Nazis verfolgt und mit KZ-Inhaftierung um ihr Leben bedroht waren, hätten - trotz ihrer Demokratiefeindlichkeit - diesem Gesetz niemals zugestimmt. Wenn auch aus ganz anderen Motiven als die der SPD-Fraktion.



              Zur historischen Kontinuität: wenn man die DNVP als eine der Vorgängerparteien der Union mit berücksichtigt (neben im wesentlichen der DVP und dem Zentrum), hat man dort natürlich auch ein erhebliches Demokratieproblem. Der deutschnationale Flügel war in der Union nie ganz ohne politisches Gewicht und aktuell bestehen gerade dort erhebliche Abgrenzungsprobleme zur AfD.

  • In den unsicheren Zeiten wächst die Hoffnung, dass die Linke in der politischen Landschaft längerfristig endlich einen festen Platz einnehmen kann.



    Möglicherweise kann sie so auch die gegenwärtig desorientiert herumirrenden SPD daran erinnert, was einst sozial-demokratische Politik war.

    Langfristig hat vermutlich nur die Linke eine Chance die AFD zu schwächen, falls es ihr gelingen sollte sich als Ansprechpartnerin für viele Unzufriedene und Verunsicherte zu etablieren.

    • @Bürger L.:

      Die Linke war schon mal in der Rolle der AfD, sie hat damals die Protestwähler in den neuen Bundesländern abgegriffen. Demaskiert wurde sie nur durch Regierungsbeteiligungen, als alle gemerkt haben wie wenig Substanz ihre Versprechungen haben.

    • @Bürger L.:

      Das glaube ich nicht. Die AfD schwächen kann am Ende nur gute Politik und mit gut meine ich pragmatisch und lösungsorientiert. Linker Populismus scheint mir dazu nicht geeignet. Ich wage mal die Behauptung, dass es eine große Sehnsucht nach mehr Pragmatismus und weniger Ideologie gibt. Leider gibt es davon gefühlt immer weniger. Und so blöd es ist: es geht bei Politik auch und vor allem um Wahrnehmung. Wenn also gefühlt die Mitte wenig Pragmatismus den Tag legt, dann werden wohl nicht wenige meinen sie könnten es auch mal mit den Populisten probieren.

      • @Fran Zose:

        "Ich wage mal die Behauptung, dass es eine große Sehnsucht nach mehr Pragmatismus und weniger Ideologie gibt"

        Das kommt drauf an, was man doof findet und was gut.



        Dann sagt man zum Beispiel: Windkraft ist Ideologie, Abschiebungen nach Afghanistan pragmatisch.

    • @Bürger L.:

      Wie sollte die Linke die AfD schwächen?

      Sie wirbt um die Wähler von SPD und Grünen.

      Wäre schon, wenn die Linke die AfD ins Visier nehmen würde.

      • @rero:

        "Wie sollte die Linke die AfD schwächen? Sie wirbt um die Wähler von SPD und Grünen. Wäre schon, wenn die Linke die AfD ins Visier nehmen würde."



        Dass die AfD alte angestammte Wahlgebiete der SPD abnimmt, haben Sie mitbekommen?



        Insofern ist diese strikte Trennbrille rechts-links wenig zielführend.



        Und damit hab ich gar nix über Hufeisen gesagt, sondern lediglich über Fakten.

  • Die Abspaltung der Wagenknechte hat zumindest die innerlinken Verhältnisse geklärt, insofern natürlich für die inhaltliche und personelle Konsolidierung der Linken eine gute Entwicklung.



    Die Kriege in der Ukraine und Gaza haben in dieser Kommunalwahl offenbar keine große Rolle gespielt … da hat sich das BSW mit seiner Anti-Kriegs-Kampagne deutlich verzockt, wohingegen Die Linke mit konsequent sozialpolitischen Themen punkten konnte. Wenn erwartungsgemäß auch nicht in gleichem Ausmaß wie die AfD mit ihrer obstruktiven „Uns geht’s gut, wenn es Deutschland (bzw. Gelsenkirchen, Duisburg usw.) schlecht geht“-Kampagne.



    Das macht halt den wesentlichen Unterschied zwischen Links und Rechts. Bei den Wagenknechten hingegen bin ich mir nicht so sicher, worauf die eigentlich hinauswollen.

    • @Abdurchdiemitte:

      Das Außenpolitik in der Kommunalpolitik keine Rolle spielt ist jetzt aber auch nicht besonders überraschend.

      • @Jesus:

        Die großartige Sahra Wagenknecht hat damit jedenfalls nicht gerechnet.

  • Danke für den Beitrag; die Ergebnisse sind bei mir bisher untergegangen. Ich muss gestehen, dass ich mir ein wenig Häme ggü. dem BSW nicht verkneifen kann. Umso mehr freut es mich, wie die Linkspartei seit der Spaltung aufblüht.

  • Eintagsfliege



    Ich bin mir sicher, dass wir vom BSW in 5 Jahren gar nichts mehr hören werden. Diese Partei wurde von Anfang an zum Egotrip von Sahra Wagenknecht konzipiert und missbraucht. Wirkliche Alternativen hat sie nicht zu bieten, von der Putin-Schönrederei mal abgesehen.

    • @Hans Dampf:

      Das bleibt zu hoffen. Vielleicht geht das BSW auch einfach in der AfD auf; inhaltlich überschneiden die sich ja eh wie keine zwei anderen Parteien.

      • @Fran Zose:

        Was das Verhältnis zu Russland angeht und auch bei Migration absolut.

        Bei allen anderen Themen sind BSW und AFD wie 🔥 und 💦, insbesondere bei der Sozialpolitik.

        • @sociajizzm:

          Naja, beide haben ein eher fragwürdiges Verhältnis zur Demokratie, beide lieben starke Führer, halten wenig von liberalen Gesellschaften und haben einen Hang zum Autoritären. Ich bin sicher sie würden sich auch bei der Sozialpolitik schnell einig; à la 20 EUR Mindestlohn aber nur für Deutsche. Geben Sie sich keiner Illusion hin, der BSW ist keinen Deut besser als die AfD.

      • @Fran Zose:

        wie schön gesagt und wie zutreffend.

    • @Hans Dampf:

      Das sehe ich auch so.



      Ich sehe aber auch deutliche programmatische Leerstellen bei der Linkspartei, die auch von Grünen und SPD nicht „bedient“ werden …. da wiederum wäre es schade, wenn das BSW ganz aus der politischen Landschaft verschwindet.



      Wenn nur dieser vermaledeite Egotrip der Parteigründerin nicht wäre.

      • @Abdurchdiemitte:

        Alles steht und fällt mit erstens der Finanzierbarkeit der Vorstellungen und zweitens den Machtkonstellationen in einer Regierung. Mit z.B. einer FDP im Boot und einem Finanzminister a la Lindner ist nichts, absolut gar nichts konstruktives machbar, wenn man nicht so lange entgegenkommt, bis die eigenen Parteimitglieder Ihre Führung nicht wiedererkennen. Ich denke, die SPD würde wirklich gerne den Mindestlohn deutlicher und sofort erhöhen, mehr sozialen Wohnungsbau auf den Weg bringen. Und die Grünen wollen ganz sicher auch mehr sozialen und finanziellen Ausgleich in der Gesellschaft und auch kein hin und her bei der Energiewende. Aber wie erreichen, bei Partnern, die gleichzeitig Gegner sind. Gegner mit mächtigen Verbündeten in Wirtschaft und Lobbyismus.

        Ich wünsche den Linken und dem BSW also viel Glück bei der Realisierung ihrer Wunschträume. Als Partner bieten sich Reiche, Lindner, Spahn, Merz und ähnliche Typen an, die bestimmt gerne bereit sind, alles abzunicken, was so im Wahlkampf der Linken und dem BSW versprochen wird.

  • Na ja, ein typischer Anti-BSW-Kommentar ...



    Das BSW hat 40 Mandate geholt, obwohl sie NUR punktuell antrat. Zum Vergleich: Die FDP holte 131 Mandate, Volt 32, Tierschutzpartei ganze 6 Mandate und das BSW eben gleich 40 Mandate. Im übrigen holte Die Linke auch NUR 200 Mandate, obwohl diese schon seit Jahrzehnten in NRW ihr Glück versucht. So gesehen, hat das BSW gleich zum Start richtig gut losgelegt. Das schöne dabei ist auch: Das BSW hat gewonnen und die Grünen stürzten ab und werden auch in Stichwahlen diesen Absturz nicht verhindern können. Für mich hätte es keinen besseren Wochenstart geben können ...

    • @Pico :

      "Das BSW hat gewonnen und die Grünen stürzten ab..."



      "Für mich hätte es keinen besseren Wochenstart geben können ..."

      Aua...







      Kurz mal drüber nachdenken, wie die Welt aussähe, wenn es grüne Parteien weltweit nie gegeben hätte:



      Wir dürften weiter verbleites Benzin fahren, das Wort Energiewende gäbe es nicht, wir hätten schöne Atomkraftwerke im ganzen Land und Atommüllfässer dürften wir weiterhin fachgerecht in der Nordsee entsorgen, das Ozonloch würde bis zum Äquator reichen, Klimawandel wäre kein Thema, weil das Thema erst von den grünen Parteien in die Parlamente gebracht wurde, Fahrradwege braucht eh keiner und schon gar nicht ein Deutschlandticket. Wen interessiert Tierwohl, wenn das Schnitzel so schön billig ist? Pestizide und Dünger ohne Ende, dann wird's was mit den blühenden Landschaften.







      Schöne Welt!







      Freuen wir uns also stattdessen auf die nächste Populistenpartei (BSW), die außer polemisch Probleme ansprechen und unerfüllbare Versprechen abgeben auf Bundesebene niemals etwas für dieses Land tun muss.

      Welche Ziele von Sahra unterstützen Sie denn? Abschiebungen? Windräder verbieten? Ukraine im Stich lassen? Renten erhöhen zu Lasten der Jüngeren?

    • @Pico :

      Und warum ist das BSW nur punktuell angetreten? Weil es nicht genug Leute gibt, die bereit sind, sich vor Wagenknechts Kutsche spannen zu lassen. Vielleicht hat es was mit Selbstachtung zu tun.

    • @Pico :

      Das ist doch Unsinn. Wenn eine Partei, die bei den Bundestagswahlen in NRW 4 % geholt hat, in den Kommunen, wo sie antritt, lediglich zwischen 1,5 und 3 % der Stimmen holt, dann kann man das nicht als Erfolg werten, sondern nur als Rückschritt.

      • @Plewka Jürgen:

        Nee, nee, wir vergleichen immer noch Äpfel mit Äpfel. Eine Kommunalwahl ist und bleibt eine Kommunalwahl. Das BSW trat zum ersten Mal in NRW an und gewann auf Anhieb 57 Mandate. Punkt.



        Das vergleichen mit irgendwelchen Wahlen in diesem Jahrhundert, das überlassen wir den älteren Parteien, das machen die so und verlieren trotzdem an Zuspruch.

        • @Pico :

          Wo haben Sie die Sitzverteilung her, und warum steigt die Anzahl der von Ihnen angebenen Mandatsträger von 40 auf 57?

          • @MBG:

            1. Kann man die Sitzverteilung und die Sitze von der Website der Landesregierung abrufen.



            2. Kamen neben den Ortsparlamenten, Kreisparlamenten, Ruhrparlament, noch andere dazu, z.B. Integrationsräte etc.



            3. Auch das BSW hat auf deren Website die 57 Mandate bestätigt.



            Fazit: Es sind 57 Mandate

            • @Pico :

              57 Mandate von wieviel möglichen?

    • @Pico :

      Das wird für Sahra Wagenknecht aber nicht reichen, denn letztlich bleibt das BSW dennoch in NRW bedeutungslos und das bedeutet auch für SW, dass man sich erneut nicht öffentlich präsentieren kann. Um mehr als eine Ego-Show ging es ihr mMn. nie. Ich behaupte, dass das BSW in den nächsten 1-2 Jahren abgewickelt wird, wie damals auch "Aufstehen" abgewickelt wurde, weil Wagenknecht a) kein Interesse an inhaltlicher Arbeit hat(te) und b) die ganzen Helfer:innen auch keinen Bock haben, für nichts und wieder nichts verheizt zu werden.

      • @White_Chocobo:

        Es ist schon vieles behauptet oder gewünscht worden: Nur in Sachen BSW ging nichts in Erfüllung. Nicht in den letzten 2 Jahren und auch nicht in den nächsten 2 Jahren 🤣

        • @Pico :

          Das stimmt. Zum Beispiel ging der Wunsch nicht in Erfüllung, das BSW lande im Bundestag. Oder zuvor der, sie könnten die Linken mit der angeblichen Strahlkraft Wagenknechts weiter erpressen.

          Es ist eine Geschichte des langsamen, absehbaren Scheiterns, die weiterhin für viel Vergnügen sorgen wird.

          • @nihilist:

            Sagte ich doch bereits: Das BSW lebt, strahlt, agiert und existiert. 57 Mandatsträger mehr + diverse Übertritte. Es geht voran.

    • @Pico :

      Ich wünsche eine entspannte Reaktion, wenn - oder besser falls - einmal realisiert wird, wer die eigentlichen Kriegstreiber sind und die willigen Untertanen in einer möglichen Diktatur oder Besatzung.

      • @TV:

        Was hat das jetzt mit einer Kommunalwahl in NRW zu tun?

    • @Pico :

      Sie reden sich die Wahl aber auch schön. Das BSW gehörte früher auch zu den Linken in NRW so neu sin die da gar nicht.

      • @Captain Hornblower:

        40 Mandate auf Anhieb muss ich nicht schön reden, bestimmt aber nicht schlechter machen als es ist. Es sind Ehrenamtliche die sich zur Wahl stellen und ihre Zeit opfern. Da bedarf es keinen gehässigen Kommentar. Im übrigen haben die Menschen die BSW wählten es wohl bewusst gemacht, egal ob da mal einer bei den Linken war oder nicht. Und die die Die Linke wählen wollten haben dort ihr Kreuz gemacht. Damit kann das BSW leben, Die Linke und auch ich kommen damit zurecht.

        • @Pico :

          Sorry, ich muss mich korrigieren: Es sind 57 Mandate. Da kommt ja noch mehr Freude auf 😀

  • Kein Bock auf Sahra? Das ist mal eine gute Nachricht. Auch, dass Die Linke in NRW‘s Städten zugelegt hat (wenn auch nicht dem Bundestrend entsprechend).



    Die schlechte Nachricht dagegen ist der Stimmenzuwachs für die AfD, gerade im Ruhrgebiet. Da wäre mir Sahra tatsächlich fast lieber gewesen.