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Grüne Leoparden-WitzeLauter kleine Raubkätzchen

Tobias Schulze
Kommentar von Tobias Schulze

Sie tragen Leopardenpulli im Bundestag oder posten Raubkatzen-Bildchen: Woher kommt die Tendenz bei Teilen der Grünen, Kampfpanzer zu verniedlichen?

Kam dann doch nicht im Leopardenkostüm: Annalena Baerbock beim Aachener Karnevalsverein Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

D ie Grünen haben Spaß am Leopard. Als sich Olaf Scholz im Januar zur Lieferung deutscher Kampfpanzer an die Ukraine durchrang, jubelten einige ihrer Abgeordneten auf Twitter mit Raubkatzen-Emojis. Die Verteidigungspolitikerin Sara Nanni setzte sich in einem Pulli mit Leoparden-Muster in den Bundestag. Und als Außenministerin Annalena Baerbock jetzt in Aachen einen Karnevalsorden erhalten hat, scherzte sie in ihrer Büttenrede, dass sie gerne im Leo-Kostüm gekommen wäre – dann aber Probleme mit dem Kanzleramt bekommen hätte. Die Aufzeichnung lief am Montagabend in der ARD.

Woher kommt dieser Trend in Teilen der Partei, den Kampfpanzer zur Gag-Maschine zu machen? Wohlwollend betrachtet: Die Grünen sind der ukrainischen Bevölkerung so zugewandt wie keine andere deutsche Partei. In den sozialen Netzwerken haben sie gesehen, wie Ukrai­ne­r*in­nen dem Krieg von Beginn an mit den Mitteln der Netzkultur begegnet sind, wie sie ihn als Vorlage für Clips und Bildchen verwendet haben – zum Beispiel, indem sie Aufnahmen explodierender russischer Panzer mit lustiger Musik hinterlegt haben.

Dass direkt Betroffene auf diese Weise mit dem Krieg umgehen, ist verständlich: Erstens dient Humor als Ventil. Er kann helfen, das Unerträgliche halbwegs auszuhalten. Zweitens kann von Angegriffenen nicht die Empathie verlangt werden, in einem sterbenden Angreifer neben allem anderen auch noch einen sterbenden Menschen zu sehen – dessen Tod bei aller militärischen Notwendigkeit und ethischen Legitimität eine Tragödie ist.

Die Deutschen dagegen sind nicht im Krieg, auch wenn es die Außenministerin kürzlich im Europarat versehentlich so formulierte. Zwar waren die vergangenen Monate auch für viele Deutsche belastend. Wer uneingeschränkte Solidarität mit der Ukraine empfindet und dorthin viele Kontakte pflegt, konnte das lange Zögern des Kanzlers bei Panzerlieferungen schwer ertragen.

Trotzdem kann von Deutschen anders als von Ukrai­ne­r*in­nen die Ambivalenz erwartet werden, die anlässlich der Leopard-Lieferung ein anderer Grüner formulierte: Die Entscheidung sei richtig, aber kein Grund zum Jubeln, sagte Robert Habeck im taz-Interview. Jede Leichtigkeit sei fehl am Platz.

Dabei geht es nicht ums Moralisieren oder um Geschmacksfragen. Das Sprechen über den Krieg prägt das Denken über den Krieg und damit auch zukünftige politische Entscheidungen. Lange beteuerten die Grünen, die beispiellosen deutschen Waffenlieferungen fielen ihnen nicht leicht, seien im konkreten Fall aber als notwendiges Übel unausweichlich. Das stimmt.

Aber werden Kriegswaffen in der öffentlichen Debatte nicht mehr als Kriegswaffen benannt, sondern zu Raubkätzchen verniedlicht, verschiebt sich etwas. Militärische Schritte werden so womöglich vom letzten Mittel zur ersten Wahl. Selbst wenn das von Baerbock und Co. nicht beabsichtigt ist: Es wäre fatal.

Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Textes stand, die Aufzeichnung aus Aachen sei am Montag zur Hauptsendezeit in der ARD gelaufen. Tatsächlich war die Sendung zwar für 20:15 Uhr geplant. Wegen der Berichterstattung über das Erdbeben in der Türkei wurde sie aber kurzfristig auf den späten Abend verschoben.

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Tobias Schulze
Parlamentskorrespondent
Geboren 1988, arbeitet seit 2013 für die taz. Schreibt als Parlamentskorrespondent unter anderem über die Grünen, deutsche Außenpolitik und militärische Themen. Leitete zuvor das Inlandsressort.
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65 Kommentare

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  • Moderation , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Erwachsenheit wäre das Mindeste, was in Krisenzeiten von einem Außenministerium zu erwarten wäre. Aber nicht einmal dieses Minimum wird erfüllt. Ich empfehle einen Wechsel ins Verkehrsministerium, da wäre doch für Grüne viel zu tun!

  • Die Gleichung, wer nicht gegen Russland ist, der ist für Russland, ist doch ziemlich simpel und sollte insbesondere bei Themen wie Krieg und Frieden da bleiben, wo man sie ertragen kann, nämlich im Kindergarten.



    Regierungen, die neutral bleiben sind wichtig. Einerseits, um deutlich zu machen, dass Krieg als Mittel der Politik abgelehnt wird und andererseits, um möglicherweise diplomatisch für alle Kriegsparteien glaubwürdig eingreifen bzw. vermitteln zu können. Die EU scheidet da aus, USA und GB ebenfalls. Auch Polen und die Baltischen Staaten. Brasilien oder Südafrika könnten evtl. diplomatisch zur Kriegsbeendigung beitragen. Panzer werden weder Frieden schaffen noch Menschenleben schonen.

    • @Rolf B.:

      anschließe mich - hab den Eindruck - von Hirnamputierten umgeben zu sein - die tazler machen da keine Ausnahme •

  • "Die Deutschen dagegen sind nicht im Krieg, auch wenn es die Außenministerin kürzlich im Europarat versehentlich so formulierte. "

    Dieses Versehen ist ein klassischer freudscher Versprecher. Natürlich befinden "wir" im indirekten Krieg mit Russland. Ja nach Definition schon seit Jahren:Sanktionen= Wirtschaftskrieg.



    Spätestens mit Waffenlieferungen an eine Konfliktpartei einer militärischen Auseinandersetzung ist es einfach Realitätsleugnung und /oder Propagandarhetorik sich als nicht beteiligt zu betrachten. Zum Glück sind nicht alle politischen und gesellschaftlichen "Leistungsträger" der Welt diesem Dogma verfallen. So hat der neugewählte brasilianische Präsident Munitionslieferungen an die Ukraine abgelehnt,da dieses eine Konfliktbeteiligung darstellt ,in die er sein Land nicht ziehen möchte.Eine sehr verständliche und gerechtfertigte Entscheidung.Hoffentlich bleibt das auch so.

    • @Mustardmaster:

      "So hat der neugewählte brasilianische Präsident Munitionslieferungen an die Ukraine abgelehnt, da dieses eine Konfliktbeteiligung darstellt ,in die er sein Land nicht ziehen möchte. Eine sehr verständliche und gerechtfertigte Entscheidung. Hoffentlich bleibt das auch so."



      Ganz so einfach ist das nun leider auch nicht... Verweigerung von Hilfe bedeutet unterlassene Hilfeleistung, in diesem Fall konsequenterweise damit Parteinahme des Aggressors.



      Die Hoffnung, dass das so bleibt, geht in dieselbe Richtung.

      Ich mag dieses "für uns oder gegen uns" auch nicht, aber in solch einem Fall sollten die Überlegungen doch etwas weiter gehen. So z. B. sollte Brasilien dann diplomatisch handfest darauf hinarbeiten, dass Russland den Krieg beendet. Davon hör ich aber nichts. Und deshalb ist die ostentative Nichtunterstützung der Ukraine eine Parteinahme für die andere Kriegspartei. Bravo.

  • Ein etwas merkwürdiger Binnenblick. Auch in Berlin gab es Demos unter dem Banner "free the leopards" oder auch mit dem wie ich finde genialen Transparent "Kanzler gib Panzer". Das waren bestimmt nicht alles Bündnis 90er. Garantiert aber fanden sich keine z.B. in einem Zug niederländischer Sanitäter (glaube nur Männer), die sich vergleichsweise unbemerkt kürzlich auf den langen Weg in die Ukraine machten, auf der Straße; die hatten gleich auf den Rettungswagen so lustige Leoparden-Sticker angebracht. War halt auch ein bisschen Augenzwinkern, weil diese Diskussion da grad alles verdeckte, einschließlich der mannigfach laufenden humanitären Unterstützung. Also auch die Motive können ganz andere sein, das muss man nicht gleich dramatisieren oder psychologisieren. Die techn. Modellbezeichnungen sind außerordentlich sperrig und was sie bezeichnen für Außenstehende sowieso schwer zu fassen, oder auch zu verstehen, da bietet sich das einfach an. Immerhin hat diese an sich etwas seltsame Tradition in Deutschland Kriegsgerät ausgerechnet nach Tieren zu benennen mal etwas für sich. Und wenn überhaupt liegt bei den 90ern ein gewisses Bedürfnis nach Kompensation für mich näher: Es kann ihnen vorn und hinten nicht reichen, nicht soweit ich sie noch einschätzen könnte und wollte. Und gar nicht nur dahingehend was und in welchen Stückzahlen in der Ukraine ankommt, sondern allgemeiner welche Rolle Deutschland da international spielt und an welcher Stelle, welches Image haftet. Die Diskrepanz dessen wer man sein will und ist, sicher größer oder akuter empfunden als bei anderen Gruppen. Das sind immer auch Prestigefragen und ganz besonders bei Bündnis 90. Kompensieren muss aber selbst der alles andere als grüne Pistorius, denn wenn auch dieser Miniaturleopard - der "erste" - kein gewöhnungsbedürftiger Humor sein sollte, weiß ich es nicht.

    • @Tanz in den Mai:

      Mal zu ehran Tänzchen:



      Sie ist Außenministerin - nicht zu glauben - aber schonn.



      Sie aber & zitierter Rest - halt nicht •



      Get it? Fein.

  • Was hier, soweit ich sehen kann, bisher keine Erwähnung findet, ist dieser Leoparden-Witz des AA, der zu erheblichen Verstimmungen mit Südafrika geführt hat:

    》 Kapstadt - Ein Tweet des Auswärtigen Amtes zum Besuch des russischen Außenministers Sergej Lawrow in Südafrika ist auf Kritik gestoßen. Der Eintrag auf dem englischsprachigen Twitter-Account des AA lautete: „Der russische Außenminister Lawrow ist in Afrika, nicht um (Leoparden Emoji) zu sehen, sondern um unverblümt zu behaupten, die Partner der Ukraine "wollen alles Russische zerstören". [...] Ebba Kalondo, die Sprecherin des Vorsitzenden der Afrikanischen Union (AU), Moussa Faki, fragte das AA auf Twitter, ob Afrikas Menschen und Tiere für die deutsche Regierung ein Witz seien [...] „Entsetzliche Klischees“ zu verbreiten, um geopolitisch zu punkten, werde Deutschland keine Freunde gewinnen, twitterte Zainab Usman, die Direktorin des US-amerikanischen Afrika Carnegie Programms. Andere Kommentatoren bezeichneten den AA-Tweet als diplomatisches Fiasko.《

    www.merkur.de/poli...a-zr-92050023.html

    Das AA hat sich inzwischen, na ja, entschuldigt: 》»Verstanden & Sorry. Wir schätzen unsere afrikanischen Partner«, hieß es ebenfalls auf Twitter. Man habe mit der Botschaft niemanden beleidigen wollen. Mit dem Leopard-Emoji habe man auf die deutschen Kampfpanzer des Typs Leopard verweisen wollen, die mehrere europäischen Staaten künftig in die Ukraine liefern werden. »Wir wollten die Lügen anprangern, dieRusslandzur Rechtfertigung seines imperialistischen Angriffskrieges gegen die Ukraine nutzt«《

    • @ke1ner:

      Ok, das war nicht klever und defintiv ein unsensibler Griff in die alte Tropenhelm-Kiste.

      Aber "Verstimmung mit Südafrika" stört mich jetzt gerade nicht so. Südafrika sollte sich umgekehrt mal fragen, wie vorteilhaft es für die zukünftigen Beziehungen mit allen möglichen Industrieländern ist, sich dieser Tage so liebevoll an Sergei Lawrow zu schmiegen. Die Cinesen mögen es gut finden, aber der Rest ihrer wichtigsten Kunden und Förderer denkt sich dabei wohl mehr als was man aus einem deplazierten Leo-Emoji so an "rechtschaffener Entrüstung" herausquetschen kann.

    • @ke1ner:

      tja - schlimmer geht immer - Nô & verschlimmbessern sowieso •

  • "Die Verteidigungspolitikerin Sara Nanni setzte sich in einem Pulli mit Leoparden-Muster in den Bundestag."

    Na und. Über Strickpullis, wie in den 80ern, wurde auch schon gemosert. Wie man es macht ...

    Und der Scherz von Baerbock ist aus dem Zusammenhang gerissen.



    Sie musste (wollte) ihr fehlendes Kostüm erklären ...

    Einfach mal die Kirche ... wie Schröder schon sagte. Und den Klammerbeutel weglassen.

    --------

    Solidarität ist für viele Kritiker schwierig. Die Grünen haben Soli mit der ukrainischen Bevölkerung.

    Bitte raus aus der Komfortzone.

  • Man stelle sich vor,ein oder eine AFD Abgeordnete würden im Leolook Pulli im Plenum des Bundestag erscheinen!!



    Ich spreche Frau Nani u. a. die Reife als MdB ab.

    • @Volker Saar:

      anschließe mich - hab unser Trallalafittimäuschen ja für den Ribbentrop🏆 - vorgeschlagen! Woll.

  • Leoparden in freier Wildbahn: Müssen wir abschießen! Die fressen unsere Nutztiere!



    Leoparden aus Metall: Müssen wir vermehren! Die bringen uns den Sieg!

  • In der Tat äußerst befremdlich. Kann ich nicht nachvollziehen. Kriegswaffen aller Art müssen als das gesehen werden, was sie sind. Nämlich Waffen, die für das Töten von Menschen entwickelt und eingesetzt werden. Eine Verniedlichung verbietet sich da, das sollte eigentlich selbstverständlich sein.

  • Mir wird üüüübel!



    Ist den Grünen und vorneweg Frau Baerbock eigentlich noch klar, dass in diesem Krieg Menschen sterben??

    Soviel Kriegsbegeisterung war schon lange nicht mehr....

  • Ich denke nur wenn man das Gesamtbild sieht, kann man die Strategie der Grünen erkennen. Der Planet soll gerettet werden. Vor den Menschen!



    Das geht mit Waffen am schnellsten. Schwerter zu Pflugscharen, die den Boden aufreißen, entblößen. Das geht für die Grünen gar nicht mehr.

  • Wäre vielleicht gut wenn man den jeweiligen Verniedlichern mal die zerfetzten Opfer ihrer so beliebten Panzer vorführen würden.

    Als Einstieg dafür kann ich "Krieg dem Kriege" von Ernst Friedrich empfehlen. Vielleich vergeht den Waffen-Waffen-Waffen-Jublern dann ein bisschen das Lachen.

  • Danke für diesen Kommentar!



    Ja, es gibt sehr gewichtige Gründe für die Liefung der Leopard-Panzer zu sein. Nicht zuletzt die Solidarität in Europa. Aber schon aus historischen Gründen sind wir dazu verpflichtet, dass uns diese Entscheidung in Deutschland sehr schwer fällt. Und wir dürfen nicht vergessen, dass diese Panzer in einen Konflikt gesendet werden, bei dem unschuldige junge Menschen auf BEIDEN Seiten sterben. Auch nur der Ansatz eines Witzes verbietet sich bei dieser notwendigen, aber sehr ernsten Entscheidung.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Es überrascht nicht, dass sich die Aachener mit der angeblich beliebtesten Politikerin Deutschland schmücken wollten. Die konnte natürlich nicht widerstehen. Ich glaube Angela Merkel hätte auf diese fragwürdige Auszeichnung in ähnlicher Situation verzichtet.



    Es gab Zeiten, da haben Karnevalist:innen ihr Tun gelassen - wg. Krieg:



    www1.wdr.de/sticht...golfkrieg-100.html

  • Nur gut, dass die "Spargelchen" in ihren Silos bleiben und somit keine "Pilzchen" und erzeugen. Vielleicht aber kommt Annalena ja bald im Fliegerkostümchen.

    • @maestroblanco:

      Die Ereignisse in den 1930er Jahren sagen mir heute, dass es klüger gewesen wäre, der Ukraine schon ab dem Jahr 2014 Waffen zur Verfügung zu stellen. Vielleicht hätte sich Putin diesen Überfall in dem Fall noch überlegt.



      Sicher sind Waffen unmenschlich, sich aber unbewaffnet einem zu allem entschlossenen Agressor entgegenstellen zu müssen ist wesentlich unmenschlicher.



      Ich möchte nicht, dass sich eines Tages von Putin und seinen Komplizen aufgehetzte bewaffnete Menschen vor unserer resp. meiner Tür stehen.

      • @felixul:

        “Ich möchte nicht, dass sich eines Tages von Putin und seinen Komplizen aufgehetzte bewaffnete Menschen vor unserer resp. meiner Tür stehen.”



        Und ich möchte nicht dem Lynchmob überantwortet werden, weil herausgekommen ist, dass ich Tolstoi und Dostojewski im Bücherschrank stehen habe … ich möchte auch nicht mit vorgehaltener Waffe gezwungen werden, zu Karneval im Leopardenkostüm herumzuspazieren.



        Sind wir jetzt quitt?



        Tun wir besser etwas dafür, dass wir keines dieser Szenarien erleben müssen … an dem Platz, an dem wir uns gerade befinden, am besten, indem wir uns der ideologischen Vergiftung unserer eigenen Gesellschaft entgegenstemmen.

        • @Abdurchdiemitte:

          Welchen Lynchmob Sie jetzt meinen, erschließt sich mir nicht. Den einen hatte ich zumindest als Menschen bezeichnet und der andere, der hier lebt, ist immer noch auf Seiten des Agressors, warum diese mich wg Tolstoi, Dostojewski oder anderer russischer Autoren in meiner Bibliothek angreifen sollten ist mir unbegreiflich oder sind Sie in erster Linie Ideologe?

    • @maestroblanco:

      Ob die "Spargelchen" in ihren Silos bleiben und keine "Pilzhen" erzeugen liegt ganz allein am "Putinchen"

      Ob es Wein gibt oder keinen, das ist Baal zu ernst zum Spott

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „In einem Schauspielhaus geschah es, dass die Kulissen Feuer fingen; der Bajazzo trat vor, um das Publikum davon zu benachrichtigen. Man glaubte, es sei ein Witz, und applaudierte. Er wiederholte die Anzeige: man jubelte noch lauter. So, denke ich, wird die Welt unter allgemeinem Jubel witziger Köpfe zu Grunde gehen, die da glauben, es sei ein Witz…“ (Søren Kierkegaard)

    • @95820 (Profil gelöscht):

      anschließe mich - weise aber darauf hin

      Diese unfaßbare Leo-Schnutzi-Putzi-Masche - fügt sich natlos in den Bellizismus eines Peter Unfried ein:



      “Ich teile die Position von Welzer und Precht nicht. Ich denke, dass Daniel Cohn-Bendit und dann auch Joschka Fischer schon in den 90ern richtig damit lagen, dass die EU angegriffenen Europäern aus menschenrechtlichen und auch geopolitischen Gründen helfen muss, dass sie nicht Opfer eines Völkermordes werden. Mit Waffen und im äußersten Fall auch mit einem Nato-Einsatz.“



      Der unwidersprochen in der taz - die verfassungs&völkerrechtswidrige Bombardierung Kosovo unter Teilnahme Schland im Rahmen der NATO unfaßbar salviert - indem er wie die Schröder/Fischer-Regierung via Hufeisenplan-fake & wahrheitswidrig erneut! einen drohenden Völkermord herbeiphantasiert & daraus seine heutige! Kriegssichtweise ableitet!



      & btw



      Wer mal mit Anfang 20 - wenn auch nur manöverwärts - dem Angriff von vier Leopard 1 - im Morgengrauen ausgesetzt war!



      Kann nur am Verstand dieser sich abqualifizierenden Verniedlicher verzweifeln.

      kurz - Die Verluderung - nicht nur der Grünen - schreitet grassierend fort •

      unterm—— servíce — PU



      “Über respektvolle Debattenkultur



      : Können wir noch miteinander reden?



      Unser Kolumnist teilt nicht die Ukraine-Position von Richard David Precht und Harald Welzer. Wie mit ihnen umgegangen wurde, findet er aber falsch.“ kein Grund für sojet Zeugs! Woll



      taz.de/Ueber-respe...8&s=Peter+Unfried/

      • @Lowandorder:

        Wahrscheinlich hätte die NATO schon 1939 oder besser 1933 (oder im Oktober 1917?) eingreifen müssen, wenn es nach Unfried - oder hier gerade @Felixul - ginge.



        Der Haken an der Sache ist allen geschichtlich Bewanderten jedoch klar, oder anders: nicht alle historischen Vergleiche hinken nicht oder: hätte der Schwanz nicht mit dem Hund gewackelt …



        What if … ?

        • @Abdurchdiemitte:

          Aus der Geschichte lernen, sollte aber freidenkenden Menschen erlaubt sein -



          Eine Appeasement-Politik hat schon einmal unseren Kontinent ins Verderben gestürzt und letztlich über 40 000 000 Menschen das Leben gekostet!

          Kein historischer Vergleich kann hinken sagt Dir jeder Historiker. Nur die Populisten sind anderer Meinung.

          • @felixul:

            Much all weesen. Nur sollte dennoch es zur intellektuellen Redlichkeit zählen - nicht en passant verfassungs&völkerrechtswidrige Kriegsbeteiligungen Schlands - Beteiligung Bombardierung Kosovo im Rahmen der NATO - zu salvieren & Regierungslügen über einen drohenden Völkermord schlankweg als Begründung umzumünzen für seine bellizistische Sicht der heutigen Situation!



            Das ist schlicht unredlich & inakzeptabel



            &



            Ich erinnere daran - daß nach dem Grundgesetz - Völkerrecht in dieser Republik - UNMITTELBAR GELTENDES RECHT IST •

            kurz - Wie ein Freund meinte. “Das muß er doch wissen. Der ist doch Journalist!



            Wieso schreibt er dann solch Unsinn?“



            Tja - Ist mir auch ein Rätsel! Gellewelle.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Danke, das beschreibt die Situation genau.

  • Die "Friedens- und Umweltpartei." Darüber darf gelacht werden, nicht über Panzer.

  • "Sie tragen Leopardenpulli im Bundestag oder posten Raubkatzen-Bildchen: Woher kommt die Tendenz bei Teilen der Grünen, Kampfpanzer zu verniedlichen?"



    Das ist ganz simpel die (besonders bei Linken) verbreitete Infantilisierung ernsthafter Sachverhalte: ob nun von Leo-Kätzchen, "Lützi", "Hambi" oder sonstwas die Rede ist, scheinbar geht es nicht an, sich dem "normalen" als konservativ eingestuften Kommunkationsverhalten anzupassen...

    • @Encantado:

      Das könnte in der Tat eine Erklärung sein. Ich hatte es bisher, wenn ich denn wohlwollend drauf war, als Überspielen der eigenen Unsicherheit gewertet.



      Wenn ich schlecht gelaunt bin, werte ich es als Überheblichkeit.

      • @Fabian Wetzel:

        "...Unsicherheit... Überheblichkeit..."



        Diese Möglichkeiten möchte ich allerdings ausdrücklich ebenfalls nicht ausschließen.

  • Die Deutschen, meine Vorfahren, haben Millionen umgebracht. Deshalb müssen wir unterstützen, auch mit Waffen.



    Verniedlichungen, und dass in in jedem Bericht Panzer und feuernde Kanonen gezeigt werden, finde ich widerlich. Ich habe den Eindruck, die Menschen sollen wieder an die Armee und den nicht gezeigten Tod gewöhnt werden. Mir wird schlecht!

    • @A.S.:

      Ich kann mich Ihrem Kommentar anschließen … jedoch bitte ich Sie zu respektieren, dass andere Deutsche aus der Tatsache, dass unsere Vorfahren Millionen von Menschen ermordet haben, andere Rückschlüsse in punkto Waffenlieferungen ziehen.



      Wer Recht hat, wird die Geschichte zeigen … und 1939 ist nicht 2022, wie manche meinen.

  • Woher kommt die Tendenz, sich immer die Grünen für Kritik rauszupicken?



    Woher die Tendenz, Geschmacksfragen zu thematisieren, während anderswo gemordet und verschleppt wird?



    Achso. Clickbait. Ja, Mist. Hat funktioniert.

    Übrigens las ich hier an anderer Stelle, das Ukrainer ähnliche Anspielungen machen.



    Und so einen schnellen Spin vom Leomützchen zur "Erst-schießen-dann-fragen"-Politik wie hier, schafft sonst nur Fritze Merz, wenn er von Homosexualität und Pädophilie spricht.

    • @yul:

      “Woher die Tendenz, Geschmacksfragen zu thematisieren, während anderswo gemordet und verschleppt wird?”



      Die Frage können Sie sich eigentlich selbst beantworten … möglicherweise, WEIL anderswo gemordet und verschleppt wird?



      Es hat Zeiten gegeben, in denen Karneval ausgefallen ist, weil Krieg herrschte … jetzt wird noch eins obenauf gesetzt, geschmacklose Leoparden-Witze gemacht und damit die Opfer von Krieg und Gewalt verhöhnt. Als ob es sich bei Kampfpanzern um Spielzeuge handelt. Unfassbar.

    • @yul:

      Prinzipiell geb ich Recht. Ist mittlerweile tendenziös und geht mir langsam auch auf den Zeiger. Diejenigen, die über Jahre hinweg die Abhängigkeiten zu Russland sehenden Auges für billig Gas geschaffen haben, die die Energiewende ausgebremst haben, etc. kommen in der öffentlichen Kritik viel zu gut weg.

      Aber in dem Fall hier is die Kritik absolut richtig und auch notwendig. Und Frau Baerbock würd ich dringend mal nen Fettnäpfchen-Detektor an die Hand geben. Auf dem Gebiet hat sie durchaus AKK, Laschet, Lambrecht Qualitäten.

    • @yul:

      Sach mal so: Möge ehna das Sonnenlicht der Erkenntnis bald wieder leuchten - die Tage werden ja länger! Gelle. - 🙀🥳 -

  • Woher genau weiß der Autor eigentlich, dass die Grünen der Ukraine am meisten zugewandt ist? Ansonsten berechtigte Kritik gegenüber der seichten Umgangsformen mit der aktuellen Kriegssymbolik. Vor einem Jahr fiel der Karneval wegen des Kriegsbeginns gänzlich aus

  • Wie so oft. Ich denke am Anfang war es noch politisches Statement bzw. die Aufforderung etwas zu tun, was insb. diesen Abschnitt im Artikel betrifft

    "Sara Nanni setzte sich in einem Pulli mit Leoparden-Muster in den Bundestag"

    Dies kann man auch als politisches Statement ohne Worte begreifen. Die Leoparden Emojis insb. deren inflationäre Verwendung finde ich auch daneben und lustig ist an Panzerlieferungen erst Mal nichts. Weder für die Ukrainer, die in den Dingern entweder umkommen oder damit andere Menschen töten. Da wäre Sachlichkeit besser.

    • @Strolch:

      Ich hoffe, wir haben eines Tages - wenn die ganze Sch … einmal beendet sein wird, wieder den analytischen wie emotionalen Abstand, um zu erkennen: nein, es ist keine Alternative, andere Menschen zu töten oder selbst getötet zu werden, sondern es gibt noch etwas anderes.

      • @Abdurchdiemitte:

        Putin hat leider gezeigt: Wenn einer die Alternativlosigkeit des Friedlichen in Abrede stellt, kann man entweder selbst töten oder getötet werden. Ich würde mir wünschen, dass Ihre Hoffnung in Erfüllung geht, ich glaube nur nicht daran.

  • Das Sprechen prägt also mal wieder. Welche Worte überhaupt? Hier werden gar keine genannt, hier wird auch nicht verniedlicht. Geschenkt. Das Denken und das Handeln werden jedenfalls irgendwie georägt. Notfalls durch Witze über nicht getragene ohne Leopardenpullis. Auch geschenkt. Aber wer glaubt eigentlich wirklich, dass das Denken und Handeln ernsthaft von irgendwelchen sprachlichen Leichtigkeiten bestimmtcwerden. Der Krieg ist so eindeutig schrecklich, er ist nah, er betrifft uns unmittelbar, die Schuldfrage ist eindeutig, was zu tun ist, ist ebenso klar, das alles also soll ernsthaft vom Sprachgebrauch so beeinflusst werden, dass ... Ja was eigentlich? Dass wir leichter liefern? Dass wir weniger Angst haben? Dass wir noch länger nachdenken? Dass wir gar nichts mehr tun? Dass wir uns schlecht fühlen oder wichtig fühlen oder was? Was ist eigentlich in Gefahr, selbst wenn mal jemand Witze macht?

  • Kann stimmen. Ich interpretiere die Raubkatzenwitze aber eher als Symptom der inneren Distanz zu Objekt. Was einem neu und suspekt ist, wird eher erstmal belächelt und anhand oberflächlicher Merkmale charakterisiert.

    In "militäraffineren Kreise" sind die Tiernamen für militärisches Gerät aus Deutschland schon zeit Urgroßvaterszeiten geläufig und als so banal und selbstverständlich angesehen, dass man da keine Sprüche der Sorte "Deutschland zeigt seine Krallen" hören wird.

  • Man kann natürlich verstehen, dass es ein klarer Erfolg ist, dass ein Opfer eines Gewaltverbrechens weiterhin unterstützt und nicht hängen gelassen wird. Ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit wäre aber dennoch wünschenswert.

  • Ich halte Waffenlieferungen für sinnvoll aber wer Panzer niedlich findet sollte mal das Panzermuseum in Munster besuchen das sind riesige Maschinen zur Vernichtung. Notwendige Masxhinen und sie schützen ukrainische Zivilisten weil sie die russische Armee aufhalten, aber man sollte dem Thema die notwendige Ernsthaftigkeit schenken.

  • Danke für den wirklich wichtigen Kommentar.

    Es ist wirklich furchtbar was aus Teilen der Grünen geworden ist.



    Fast kommt es einem vor, als ob da welche erleichert und befreit wirken "endlich mal" das pazifistische "Gedöns" der Gründer hinter sich zu lassen.

    Anzeichen gab es schon vor dem Ukraine Krieg, Mit olivegrünen Selfies, z.B.

  • Ich bin ein Befürworter von Panzerlieferungen, aber dieser unterirdische, peinliche und geschmacklose Umgang mit dieser Problematik verursacht bei mir Übelkeit.

    Krieg als Spaß, das geht nicht.

    • @Jim Hawkins:

      Knackig auf den Punkt gebracht, dem ist nichts hinzuzufügen. Ausser vielleicht die Anmerkung, dass ich hierin einen Ausdruck , besser: Auswuchs, der Social Media- Kultur sehe. Abwägende Statements eignen sich halt nicht für einen Insta-Post. Leo-Pullis hingegen sin Tiktok-tauglich.

  • Ich glaub, damit wollen einige irgendwie Solidarität ausdrücken und greifen dabei stilistisch voll in die Tonne. Ein generelles Blasenphänomen. Das haben nicht nur die Grünen gepachtet. Und in diesem Fall isses ähnlich daneben wie die wohlfeilen Ratschläge diverser Sesselpupspazifisten.



    Der "niedliche Leo" passt aber auch einfach gut zum Zeitgeist link(sliberal)er und klimaaktivistischer Rhetorik. Da ist der Trend zur Verniedichung generell vorhanden. Hambi, Lützi, Danni, Öffi, Transpi, Lauti, Aktivisti, Sterni, etc. Irgendwo zwischen verhipstert emtionalisierter Gruppenwahrnehmung der Jugend im Kampf für das Gute, (vermeintlich) gewaltfreier Sprache und bewußt kindlicher Verklärung eigener Positionen und Aktivitäten. Wir wollen doch nur spielen.

    Ist mir generell suspekt. Vor allem bei Leuten über 30.

  • Das ist ja ein undifferenziertes Geschwurbel ohnegleichen: Schließlich geht es ums Überleben und Freiheit. Natürlich sind Waffenlieferungen an Despoten, die ihre Bevölkerung und andere Staaten damit terrorisieren oder gar angreifen, zu kritisieren. Aber Waffen zur Verteidigung nicht. Weder im Balkankrieg, als es um Massaker und Massenvergewaltigungen ging, noch bei diesem Überfall.



    Hier jetzt die Grünen mit erfundenem Fundamentalpazifismus, den sie nie hatten, aufzuziehen und die Moralkeule zu schwingen, ist schon absurd. Schließlich wurde auch Hitler nicht mit Streicheleinheiten besänftigt!

    • @Unvernunft:

      Ganz im Gegenteil ist der Artikel ziemlich differenziert.



      Es geht weniger um Verteidigungswaffen als um diese verstörende ja perverse Heiterkeit die bei dem Thema mitschwingt.

      Als undifferenziert und unreflektiert empfinde ich dagegen Ihren Kommentar. Wer nicht für mich ist, ist gegen mich?

  • ich muss ja immer lachen wenn ich die ganzen (ehemaligen) Pazifisten und Kriegsdienstverweigerer jetzt über Leoparden und kampfwertgesteigerte T72 usw reden höre. Vieleicht sollten diese neuen Expert:Innen auch mal nachschauen was eine Reaktivpanzerung und ain aktives Abwehrsystem ist, und dann darüber nachdenken warum der Leo2A4 und A6 keine solchen hat und was ohne diese passieren kann, hier ein paar Bilder



    www.dailymail.co.u...rrassed-Syria.html

    Das ist nämlich überhaupt kein Witz mehr, aber so weit können die Bundestagsabgeordneten mit ihrem Emoijs nicht denken, bzw so weit reicht ihr Wissen, ihre ihre Vorstellungskraft wohl nicht.

    • @Gerald Müller:

      Ähm, es gibt keine "unzerstörbaren" oder "unbesiegbaren" Panzer. Auch der "beste Panzer der Welt" - egal welchen man dafür hält- hat irgendeine Schwäche.Nach dem Artikel des Revolverblattes Daily Mail sind die gezeigten Leos zudem durch Minen zerstört worden. Mit der genügenden Menge Sprengstoff kann man alles mögliche in die Luft jagen.

    • @Gerald Müller:

      Danke fürs Einstellen … wobei der Schrott nach gelungenem Treffer die eine Sache ist, die verbrannte Panzerbesatzung - die keine Chance hatte, das Fahrzeug rechtzeitig zu verlassen - eine andere. Solche Bilder sieht und zeigt man nicht gerne, vor allem diejenigen nicht, die so leichtfertig über “unsere Helden” schwadronieren.



      Und wer das nur von Computerspielen kennt …

  • FRIEDEN SCHAFFEN OHNE WAFFEN!

    • 6G
      669638 (Profil gelöscht)
      @Carsten1250:

      Danke, dem schließe ich mich an.



      Wer Krieg will, schickt Panzer, wer Frieden will, schickt Diplomaten.

    • @Carsten1250:

      Sie hätten also gern eine friedliche Friedhofsruhe über ganz Europa!?!?

    • @Carsten1250:

      Darum geht es doch westliche Waffen entmilitarisieren Russland und schaffen sie Frieden.

      • @Machiavelli:

        mal in irgendeinem Geschichtsbuch ein Beispiel für Frieden schaffen mit Waffen gefunden.. und kommen sie mir nicht mir dem 2. Weltkrieg, sonst komme ich Ihnen mit 40 Millionen Toten...

        • @Christian Ziems:

          Einen Angriffskrieg beendet man mit Frieden wenn der Angreifer geschlagen wird. Dafür braucht es Waffen. Können sie mir erklären wie sie einen Faschisten aufhalten wollen der die Ukraine auslöschen will ohne Waffen?