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Kinder aus dem Haus. Haben zu zweit 130m2. Mehr als die Hälfte des Hauses wird faktisch nicht genutzt. Würden wir das Haus verkaufen und in eine kleinere Neubauwohnung ziehen, bekämen wir in unserer Stadt dafür vielleicht eine zu 80m2 mit einem vollkommen überdimensionierten Wohnzimmer, integrierter Küchenzeile und zwei Schlafnischen als Zimmerchen oder aber eine etwas größere, ältere Wohnung in einem Hochhaus. Wir würden uns gerne verkleinern, aber warum sollten wir unser Heim gegen eine für unsere Zwecke dysfunktionale oder für unser Empfinden hässliche Wohnung eintauschen?
Na Herr Joswig - ham wa uns den Frust von der Seele geschrieben? Hoffentlich hats geholfen.
Als kleine Erinnerung: Hauptverantwortlich für die derzeitige Wohnungssituation ist eine Rot-rote Landesregierung unter einem gewissen Klaus W. gewesen, die (neben vielen anderen Unsinn) hundertausende Wohnungen verhökert hat und sich dann wunderte, dass die neuen Eigentümer ihr Geld wieder raus haben wollten.
Die Vorschläge zur Lösung der Probleme auf dem Wohnungsmarkt werden wirklich immer abenteuerlicher. Ja, es ist ungerecht, wenn Omis in Berlin auf 100 qm für 500 Euro Altmietvertrag wohnen, während sich 3-köpfige Familien auf 2-Zimmerwohnungen für 1000 Euro bewerben müssen. Aber wie soll das Umverteilen denn in der Praxis funktionieren? Nehmen wir mal an, ein Single wohnt allein auf 60 qm - wenn das eine der typischen Wohnungen mit Wohnküche und nur einem Schlafzimmer ist, ist die trotz der Größe nicht unbedingt WG-geeignet. So viele 25 qm Single-Wohnungen gibt es ja gar nicht in Deutschland, wie es Single-Haushalte gibt. Man kann ja auch nicht jeden umquartieren, dem mal eben der Partner oder die Partnerin abhanden kommt.
@Netti Netti Es könnte bauliche Vorgaben geben für Neu und Umbauten, so dass im Falle der Änderung der Bewohnerzahl einer Wohnung einfach aus einer Wohnung zwei oder aus zwei Wohnungen eine gemacht werden.
Fördergelder könnten ebenfalls damit verbundenen werden.
Das könnte der vielbeschworenen Ona erlauben, weiterhin die eigene Wohnung zu bewohnen
Dafür aber muss die Politik das Konzept Wohnfläche pro Person inhalieren und in die Bau- und Wohnungspolitik mit einfließen lassen.
Es wollen einfach zu viele in den großen Städten wohnen, aber der Platz ist nun mal faktisch begrenzt und schon sehr weit ausgereizt wenn man nicht bestehende Häuser durch Platten ersetzen will. Das ist das Problem, nicht die Miete (die wie alle Preise nun mal steigt, zumal ja Verwaltungskosten, Handwerkerkosten etc. ja mit der Inflation hochgehen).
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass in Berlin der Preis nicht das Problem ist, zumindest für den Großteil der Leute, absolute Luxuswohnungen mal ausgenommen.
Das Problem ist, überhaupt irgendeine Wohnung in den "hippen" Innenstadtvierteln zu bekommen. Angebote im Internet sind meist nach 30 Minuten abgeschaltet weil schon 1000 Leute hingeschrieben haben, und das trotz entweder sportlichen Preises oder auf den Bildern schon erkennbarer absoluter Renovierungsbedürftigkeit. Hat man im Lotto gewonnen und einen Besichtigungstermin ergattert, ist man dann trotzdem nur einer unter ca. 20 Leuten. Meist bunt gemischtes Publikum, viele Berufstätige mit gutem Einkommen, oft aus dem Ausland.
Die meisten der Wohnung die in Berlin frei werden, werden eh "unter der Hand" vermittelt, z.B. Bekannte der Vormieter / Nachbarn / Hausverwaltung etc. schnappen sie sich bevor die überhaupt in den üblichen Onlineportalen landen, und die Hausverwaltung spart sich gerne das Geld eine Anzeige zu schalten und 20 Leute einzuladen. Das geht soweit dass in einigen Vierteln fast nur noch WBS-Wohnungen online angeboten werden, weil der typische Normalverdiener keinen WBS bekommt.
@hderk 1) Wissen Sie was die am dichtesten besiedelten Städte in Europa sind? Paris, Athen, Barcelona, Lyon, Neapel und Kopenhagen. In Berlin ist es Kreuzberg und Friedrichhain und nicht Marzahn oder Lichtenberg. In Kreuzberg wohnen nahezu dreimal so viele Einwohner auf der selben Fläche wie in Marzahn.
Plattenbauten haben in der Regel viel Abstandsgrün vor dem Haus, während Altbauten im Blockrand wirklich dicht besiedelt sind. Die allgemein verbreitete Sorge, das überall Platte gebaut werden muss, ist also völlig unbegründet und faktisch falsch.
München ist die Stadt in Deutschland mit der höchsten Bevölkerungsdichte pro km2 und München ist nicht unbedingt die Stadt wo man zunächst an Hochhäuser denkt.
Deutsche Städte sind im Schnitt nicht sonderlich dicht besiedelt. Hamburg ist zum Beispiel eine der am wenigsten dicht besiedelten Millionenstädte Europas, hat dafür eine enorme Ausdehnung in der Fläche. Berlin ist in der Fläche beinahe so groß wie New York City, hat aber nur ein Drittel der Einwohnerzahl.
Durch den Krieg und die lockere Nachkriegsbebauung wurde viel Fläche verschwendet die jetzt fehlt. Abseits von New York City sind amerikanische Städte sehr zentristisch gebaut und teilen sich ein in Central Business District, Übergangsbereich und Vorort.
So haben sich in der Nachkriegszeit leider auch viele deutsche Städte entwickelt.
In vielen anderen europäischen Städten(ua Paris) wird als Gegenkonzept zu dieser Entwicklung von seelenlosen Trabantenstädten über die polyzentristische, dezentrale 15 Minuten Stadt diskutiert.
Das bedeutet in der Theorie, das alle Wege im Alltag innerhalb von 15 Minuten zu erreichen sein sollten.
Leider erfüllen in der Praxis eben nur die von Ihnen als "hippe Innenstadtviertel" bezeichneten Stadtteile diese Anforderungen, während sich in den weniger gut besuchten Vorstadtvierteln die Nachteile von Stadt und Land verbinden. Die Tristesse im kulturellen Angebot des Landes und den Verkehrswert und die Luftverschmutzung der Stadt
@Alfonso Albertus Paris hat eine Bevölkerungsdichte von 20.000 pro qkm. Das ist der fünffache Wert wie der von Berlin. Da mögen zwar dann auch noch hippe Stadtviertel existieren, es ist aber mit Sicherheit nicht mehr das gleiche "Hip" wie in Berlin
Bei solchen Einwohnerdichten ist es natürlich auch einfach, innerhalb von 15 min alle Alltagsziele anzubinden. Das Konzept kommt quasi automatisch mit. Am fünffachen Nachfragetrog tummeln sich schnell auch fünf mal so viele Angebotsschweinchen.
@Rudolf Fissner Richtig. Allerdings geht es in Paris nicht um die Kernstadt sondern um die Entwicklung der Vorstädte
@Alfonso Albertus 2) will damit sagen: es ist nicht die Schuld der Menschen, das sie nicht in seelenlosen Trabantenstädten wohnen wollen, sondern die fehlerhafte Stadtplanung seit mitterweile 70 Jahren in Deutschland( und nicht nur hier).
Platz ist mehr als genug vorhanden in deutschen Städten. Es ist eher der planlosen Nutzung der Flächen geschuldet, das dies anders wirkt.
Es ziehen auch nicht zu viele Menschen in die Städte. Auch in den deutschen Städten die an Einwohnern verloren haben, sind die Mieten gestiegen.
Das Land hat durch den massiven Abbau an Infrastruktur und die zunehmende Zentralisierung Deutschlands mitterweile auch nicht mehr allzu viele Perspektiven zu bieten. Die Menschen ziehen nicht allesamt aus Abenteuerlust und Spaß in die Städte. Selbst wenn dies der Fall wäre, bliebe immernoch die Frage zu klären warum das Landleben heute keinen Spaß mehr macht?
Die Mietpreise sind allerdings unabhängig davon zu betrachten, denn die Mieten stiegen auch in Essen, Duisburg und Dortmund in den letzten Jahren. Also nicht nur in den boomenden hippen Städten. Die Mieten sind eigentlich in fast allen Ländern der westlichen Welt gestiegen. Der Wohnungsmarkt ist entfesselt und wurde nicht mehr ausreichend reguliert und ist mitterweile zu einem der größeren Probleme dieser Zeit geworden.
Als städtebauliche Maßnahme wäre es also absolut sinnvoll die hippen Innenstadtviertel zu entlasten, indem man hippe Innenstadtviertel und die 15-Minuten Stadt als positives Leitbild für Neubaugebiete in Betracht zieht.
Nebenbei: all die Stadtteile die heute als hipp gelten, waren einmal Arbeiterviertel.
Auf sozialpolitischer Ebene muss dem Treiben von Immobilienkonzernen Einhalt geboten und die Infrastruktur auf dem Land wieder deutlich verbessert werden.
bin gespannt ...
wann die erste meldung kommt, daß vermehrt wohnungslose für 9 eur mit den regionalbahnen durch die republik tingeln und so ein dichtes dach über dem kopf haben und angstfrei schlafen können.
kaum war frau giffey im amt ...
habe ich ihr geschrieben:
grundstücke der wohnungsunternehmen nach katasterlichem wert enteignen und auf basis der erbpacht übertragen.
entsprechend kann der mietbasispreis entlastet werden.
schon eine ankündigung würde wunder bewirken.
reaktion aus dem büro: keine.
taz: "Die Lösung, die der Lobbyistin der Wohnungswirtschaft für die in Großstädten akute Wohnungsnot eingefallen ist, lautet zugespitzt: Der mietende Pöbel soll halt den Gürtel ein bisschen enger schnallen. Kern forderte in einem Zeit-Interview ernsthaft eine Begrenzung der Quadratmeterzahl pro Person – mutmaßlich gemütlich aus einem Einfamilienhaus mit großem Garten und hohem Zaun heraus. Zynischer geht’s kaum."
Der Vorschlag wäre ja gar nicht mal so
blöd, wenn es tatsächlich genügend kleine bezahlbare Wohnungen geben würde - nur die gibt es nicht. Aber woher soll eine Lobbyistin der Wohnungswirtschaft auch die Realität in diesem Land kennen? Nach Schätzungen der BAGW (Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe) sind ca. 52.000 Menschen in Deutschland obdachlos (leben also schon auf der Straße) und ca. 678.000 Menschen sind in Deutschland wohnungslos - was bei näherer Betrachtung eigentlich auch Obdachlosigkeit bedeutet.
Leider fallen jedes Jahr auch noch viele Sozialwohnungen in Deutschland aus der Preisbindung heraus, können dann also teurer vermietet werden, und damit werden die ohnehin schon wenigen Sozialwohnungen noch weniger. Allein in Berlin fehlen laut einer Studie (2019) der Hans-Böckler-Stiftung 310.000 bezahlbare Wohnungen (Sozialwohnungen) und in ganz Deutschland fehlen fast zwei Millionen bezahlbare Wohnungen. Und was macht die Politik dagegen? Nichts, denn Menschen die arbeitslos werden und irgendwann Hartz IV beantragen müssen, werden vom Amt sogar noch aufgefordert sich eine günstigere Wohnung zu suchen. Sozialwohnungen gibt es aber kaum noch in diesen "sozialen" Land.
Kevin Kühnert (SPD) findet mit seinem monatlichen Abgeordnetensalär von mehr als 10.000 Euro also angeblich keine Wohnung. Vor seiner Ernennung zum SPD-Generalsekretär war Kühnert ja noch ein Hoffnungsschimmer, dass die SPD vielleicht sich doch wieder an das 'S' in SPD erinnert. Aber wie es aussieht ist Kühnert jetzt auch in der "Agenda-2010-Schröder-SPD" angekommen.
Ich wohne auf 30qm. Freiwillig und sehr gerne. Ich brauche nicht mehr und will auch nicht mehr.
ABER und das ist in meinen Augen das Hauptproblem, ich habe den ganzen (!) Tag Noise-cancelling Kopfhörer auf (und ich bin froh, dass ich mir sehr gute leisten kann).
Nachts sind es Ohropacks.
Und das keineswegs weil hier Party gefeiert wird. In diesem Haus leben viele alte, durchweg nette Leute.
Die Wände sind aber dünn, so dass man Gespräche hört, Toilettenspülung und natürlich den Fernseher vom Nachbarn links, rechts, unten und oben. Zimmerlautstärke natürlich, aber man hört sie eben trotzdem.
Mit tatsächlich lauten Nachbarn wäre es die absolut Hölle. Und genau das ist das Problem! Es wird immer nur darüber nachgedacht wie man noch mehr Menschen auf noch weniger Platz unterbringen kann.
Ob diese Menschen so gesund und glücklich leben können spielt keine Rolle.
@Potamopyrgus Und die Perversion an der Geschichte ist, daß diese Wohnraumstrategen selbst höchstwahrscheinlich ALLE quadratmetermäßig äußerst komfortabel wohnen.
@Potamopyrgus Absolut richtiger und wichtiger Punkt.
@Potamopyrgus Da bleibt wohl nur das Haus in Einzellage, idealerweise auf Privatinsel. Sonst stünde ja zu befürchten, dass der Nachbar den Rasenmäher anschmeißt oder irgendwo Kinder toben.
"Es wird immer nur darüber nachgedacht wie man noch mehr Menschen auf noch weniger Platz unterbringen kann."
Faktisch verläuft die Entwicklung ungebrochen zu immer mehr Platz pro Kopf. Seit 1950 hat sich die Fläche pro Kopf von 14 m² auf aktuell 47 m² mehr als verdreifacht. Sowohl in Hinblick auf den angespannten Markt als auch auf die ökologischen Folgen dieses Luxus sollte man langsam mal tatsächlich anfangen darüber nachzudenken wie sich dieser Trend umkehren lässt. In England, Spanien, Schweden und Frankreich kommt man ja auch mit rund 33 m² pP aus (~1/3 weniger), ohne, dass diese Länder im Ruf ärmlicher und beengter Wohnverhältnisse stünden.
www.fes.de/images/digbib/00518005.gif
@Ingo Bernable Es freut mich in der taz einen weiteren Kommentator zu sehen, der die gewaltigen Steigerungen bei der Wohnfläche pro Person in den lerten 70 Jahren ebenso deutlich bemerkt und zur Sprache bringt.
Man muss sich mal überlegen, was solche Zahlen in Metropolen bedeuten:
* dreimal soviel Wohnfläche muss beheizt werden.
* dreimal soviel Baumaterial pro Person
* dreimal soviel Naturfraß
* weniger Bauland,
* nur ein Drittel der Bewohner die früher möglich waren
Was sicher nicht die Ursache dafür ist, ist das die vielebeschworenen oberen 10% ihre Vielen 100 x so groß bauen oder vergrößert haben.
Ich befürchte aber trotzdem keinen vernünftigen Umgang mit Wohnraum.
Leerstand und Verfall in den peripheren regionen wird es weiter geben. Binnenmigration in die Metropolen ebenfalls.
Geringere Wohnflächen werden propagiert werden, weil Zuwanderungs und Bevökerungswachstum schlicht nicht anders möglich ist. Berlin steuert definitiv auf Pariser Verhältnisse zu, wo die Bevölkerungsdichte ein 5 faches von Berlin beträgt.
Ein wichtiger Artikel, gerade die Taz soll das Thema aufgreifen, den ich deshalb "gern" gelesen habe - zu dem schwierigen, problematischen Thema. Viele inhaltlich anregende Kommentare dazu, für einen, der sich mit der Materie nicht auskennt. Wichtig, dass hier aufgezeigt wird, wie die Privatwirtschaft auf die Situation von Knappheit reagiert. Wie geleitet vom Eigeninteresse ist das in Bezug auf die Wohnbedürfnisse von Menschen? Stichwort: "Man kann Menschen mit einer Wohnung erschlagen, wie mit einer Axt". Im Klimawandel stellt sich die Frage der "Knappheit" drängend, siehe "Lebensmittel", "Ernährung" und sehr tiefgehend: "Gesundheit". Hier dann: "Gesunde Wohnverhältnisse", die nicht unbedingt von der Größe der Wohnung allein abhängig sind. Aber auch "psychische" Aspekte der Gesundheit: Beispiel des alten Menschen, der in seiner vertrauten Wohnungsumgebung bleiben möchte, die ihm Vertrautheit und ein Gefühl des zu Hauseseins gibt.
"Ein hoher Prozentsatz von Privatwohnungen ist selten oder gar nicht bewohnt, während viele Leute, die auf der Warteliste für eine Sozialwohnung stehen, aus ihrem Stadtteil oder gleich ganz aus der Stadt wegziehen müssen."
monde-diplomatique.de/artikel/!5418162
Letzter Satz, verlinker Tweet lautet:
"Was tatsächlich helfen würde: eine Besitzobergrenze! Niemand darf mehr als 1 Wohnung sein Eigentum nennen."
Das hieße, alle, die sich keine Eigentumswohnung leisten können, werden obdachlos.
@meerwind7 Nur wenn man voraussetzt, dass Wohnungen nur Privatpersonen oder privaten Unternehmen gehören dürfen. Mit einem Modell in dem der Wohnraum für diejenigen die sich keine Immobilien leisten können in öffentlicher Hand liegt lässt sich die zitierte Aussage problemlos vereinbaren.
Ich zitiere aus dem Spiegel: "Christine Hannemann, Wohnforscherin von der Universität Stuttgart, findet, dass 25 Quadratmeter Wohnfläche pro Kopf ausreichend seien. Mehr brauche es nicht."
Ich würde die Dame zu gerne fragen, wie ich das mit meinem Rollstuhl machen soll? Oder Menschen, die nicht nur einen Rollstuhl nutzen, sondern auch (nachts) Assistenz benötigen? Gewohnt, im Sinne des Mietvertrages, wird dabei ja immer noch alleine. Und was machen Menschen, die eben noch fit, jetzt aber auf Barrierefreiheit angewiesen sind? Haben wir dann plötzlich und unerwartet eine Riesenmenge leerer barrierefreier Wohnungen zu Verfügung? Derzeit ist die Wohnungsnot jedenfalls so gross, dass man darauf warten muss, dass jemand Anderes just in time stirbt, um umziehen zu können. Und der nicht unerhebliche "Rest" muss dann eben ins Pflegeheim. Das könnte aber bei der 25qm-Fantasie eh "die" Lösung sein: einfach alle, für die 25qm zu gering sind, werden in Heimen untergebracht und pflegen sich dort aus Personalmangel einfach gegenseitig... .
@Lesebrille Sie sind sofort mit den Ausnahmen angefangen. Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie der Regel ab grundsätzlich zustimmen?
@Rudolf Fissner Aber natürlich wird es albern, umzuziehen, damit der Raum kleiner, aber gleichzeitig die Miete teurer wird wie vorher. Und ebensowenig halte ich was davon, wenn (betagte) Menschen gegen ihren Willen "umgesiedelt" oder mit neuen Mitbewohner:innen "beglückt" werden. Auch widerspricht es glücklicherweise unseren Grundrechten.
@Lesebrille Huch, ich habe wohl meinen eigenen Anfang gelöscht. Eigentlich schrieb ich zu Beginn, dass ich eine Begrenzung der Quadratmeterzahl mittel- bis langfristig für die einzig sinnvolle Möglichkeit halte, um all die wohnungssuchende Menschen auf engem Raum unterzubringen, da wir nicht unendlich Flächen versiegeln können.
25qm halte ich aber für völlig überambitioniert.
Noch etwas: Sie schreiben, ich hätte mit den "Ausnahmen" begonnen. Allein in meiner Stadt leben mehr als 7000 rollstuhlnutzende Menschen. Aber nicht alle leben barrierefrei und ebensowenig allle rollator- oder krückennutzende Menschen.
Es gibt keine Garantie, bis ans Lebensende körperlich fit zu bleiben. Nur gibt es nicht genügend (barrierefreien) Wohnraum, um dann zeitnah umziehen zu können. Die meisten Menschen haben nur die "Wahl" eingesperrt in der eigenen Wohnung zu leben, oder ins Pflegeheim zu ziehen.
Daher bin ich generell für barrierefreien Wohnungsbau mit beschränkter Quadratmeterzahl und nicht beliebig steigender Miete. Das, was wir heute haben, ist ein Irrsinn, eine Blase, die irgendwann platzen muss!
@Rudolf Fissner Ich würde gerne den Bücherschrank und den Home-Office Arbeitsplatz der Wissenschaftlerin sehen. Allein ein Kleiderschrank benötigt ca 2m2 , Flur mit Garderobe 2m2, Bad mit Toilettte und Bidet 3m2, Küchenzeile 4m2. Bleiben bei bei Alleinstehenden ca 14m2. Auf dieser Fläche lässt sich leben, angenehme Ruhe. Der Trick, schaffe ich mir ein Kind an stehen mir 50m2 zu, finde ich den Partner dazu sind es 75m2, kommt ein 2tes Kind 100m2. Schaffe ich mir einen Hund an stehen mir weitere 8m2 zu. Auf 108 m2 lässt sich gut leben.
Nur was passiert wenn der Hund stirbt , die Partner sich anderweitig umsieht und die Kinder ausfliegen? Wer gibt mir eine kleinere Wohnung in meinem Umfeld? Wieviel Miete muss ich dann zahlen? Kostet eine Eigentumswohnung dann 3x soviel wie jetzt, da man ja nur 1 besitzen soll und angeblich der Preis über die Nachfrage geregelt wird? Fragen über Fragen, Aber dafür gibt es ja die Wissenschaftlerin, die damit den Arbeitsplatz erhält.
Der Wohnungsmarkt ist nicht wirklich kaputt, die Leute wollen zunehmend in der Stadt wohnen und mehr Platz haben. Das treibt die Nachfrage in die Höhe und damit den Preis. Und richtig unangenehm wird es wenn wir die autofreien Innenstädte bekommen und die Pendler zu einem guten Teil auch noch auf den Markt drängen.
@Questor Die Leute wollen gar nicht mehr Platz haben und die Rechnung ist fehlerhaft. Es gibt schlichtweg mehr Single-haushalte in der Stadt und das ist eine gesellschaftliche Entwicklung die wohl kaum jemandem persönlich vorgeworfen werden kann.
Wenn Vater, Mutter und drei Kinder beispielsweise eine 125 km2 Wohnung bewohnen, hat jede Person im Haushalt "nur" 25 Quadratmeter im Schnitt zur Verfügung, aber durch die Mitbenutzung der anderen Räumlichkeiten sind 125 km2 für 5 Familienmitglieder nicht nur völlig ausreichend sondern um Grunde recht großzügig.
Die Familien heute sind kleiner, es gibt mehr Singles, Wohngemeinschaften sind oftmals nicht erwünscht. Wenn also große Stadtwohnungen von Singles alleine bezogen werden, dann reden wir hier von sehr reichen Singles. Das wird bei dieser Rechnung oftmals unterschlagen.
Geringverdiener und Normalverdiener haben als Singles dagegen immer weniger Wohnraum zur Verfügung und eine 25 Quadratmeter Single Wohnung ist nicht mit meinem Beispiel von der fünfköpfigen Familie zu vergleichen.
In Berlin war es auch als Geringverdiener vor 20 Jahren noch völlig problemlos möglich eine 50 Quadratmeter Wohnung für sich selbst anzumieten. Das ist heute utopisch
@Questor Die Theorie hat einen offensichtlichen Fehler. Die Mietpreise steigen nämlich auch in den Städten die nicht wachsen oder sogar Einwohner verloren haben.
@Questor Wie würden Sie zu wenig Wohnungen an zu viele Nachfragendem verteilen?
@Rudolf Fissner So wie bisher: Wer schon etwas hat wird privilegiert und alle anderen haben das Nachsehen ;-)
Nein, das Problem ist tatsächlich nicht so trivial. Das Angebot ist naturgemäß beschränkt, also sollte man zusehen die Nachfrage zu senken. Der Preis ist eine Option, es gibt mMn aber bessere - insbesondere wenn man bereit ist etwas Arbeit und Geld zu investieren. Beides unterstelle ich der Politik
Ich sehe zwei Gründe für die zunehmende Nachfrage nach Wohnraum in der Stadt: Einerseits wird das Stadtleben seit einer Weile aufgewertet, andererseits wird das Pendeln zunehmend unattraktiv.
Ersteres "bekämpft" man dadurch gezielt das Umland aufzuwerten um es attraktiver zu machen, letzteres kann man teilweise umgehen indem man das Homeoffice (wo möglich) ausbaut. Nicht jeder kann ins Homeoffice, aber diejenigen die die Möglichkeit haben sollten sie auch nutzen (können). Das reduziert den Druck auf den Wohnungsmarkt und den Berufsverkehr - beides führt mittelbar zu einer Entlastung bei denjenigen bei denen kein Homeoffice möglich ist.
Man muss sicherlich auch diskutieren ob es angesichts der Wohnungsnot wirklich zielführend ist das berliner Tempelhof-Gebiet nicht zu bebauen. Wohlgemerkt ergebnisoffen, ich maße mir da nicht an über das nötige Detailwissen zu verfügen.
Weitergehende Maßnahmen wie die Beschränkung der Quadratmeter je Person halte ich für nicht realistisch, sondern eher für eine Anstiftung zu Sozialen Unruhen. Man könnte es indirekt berücksichtigen indem man dem Wandel zu Singlemietverhältnissen mit der Förderung von entsprechend kleinen Wohnungen berücksichtigt.
Das Thema ist komplex und eignet sich nicht für Populismus. Ich für meinen Teil betrachte das Problem von Außen: Ich wohne auf dem Land und lebe damit meinen Traum - was ich jedem anderen auch von Herzen gönne. Deshalb liegt mein primärer Lösungsansatz für das Problem darin Maßnahmen umzusetzen die darauf abzielen für ein Leben außerhalb der Innenstädte zu werben.
@Questor Auf dem Land zu leben, wäre dann attraktiv, wenn nicht die Infrastrukturen in den meisten Gegenden seit Jahren systematisch erst zerstört wurden, um jetzt festzustellen, dass auf dem Land zu leben nur mit Auto, genügend Geld und körperlicher Fitness funktioniert.
@Rudolf Fissner Hmmm - wie wäre es simpel mit Angebot und Nachfrage über den Preis?
Man könnte doch mal nachforschen, wie groß die Privatwohnung von Frau Maren Kern ist.
@Lumpenpazifist Das ist doch vollkommen egal. Was man ihr vorwerfen kann und in dem Artikel eben vorgeworfen wird, ist der Zynismus und die Unsinnigkeit des Geschwätzes von ihr.
Die Mieter dieses Landes zahlen für den neoliberalen Irrsinn der letzten Jahrzehnte. Es wurden hunderttausende Wohnungen aus dem Besitz von Kommunen und Ländern in den Besitz privater Konzerne überführt, obwohl jeder mit einem IQ über Zimmertemperatur wissen konnte, was die Effekte sind. Der Unterschied der Immobilienpreise in London und Wien zeigt die Effekte sehr schön. Aber wenn eine irre Ideologie statt der Lage das Handeln bestimmt, bekommt man solche Ergebnisse.
@Kaboom Neoliberaler Irrsinn ist kaum der Grund für den Irrsinn auf dem Immobilienmarkt. Der ist eher die logische Folge einer katastrophalen europäischen Finanzpolitik, die gerade nicht liberal wirtschaftlichen Prinzipien folgt. Wenn das Verhältnis zwischen Risiko und Zins über mehr als ein Jahrzehnt konterkariert wird, können selbst
Preisregulierungen und Enteignungskommissionen nichts Wesentliches an der Situation verändern. Nicht einmal in der Planwirtschaft. Geldwertstabilität im Rahmen einer vorausschauenden Balance zwischen Zinsen und Geldschöpfung war einst die Kernaufgabe von Notenbanken. Diese Zeiten sind leider passe.
@Jutta57 Aha. In Wien wirkt die "katastrophale europäische Finanzpolitik" also nicht? Und was unterscheidet die "katastrophale europäische Finanzpolitik" von der Finanzpolitik der FED? Und was genau ist die Wirkung der "katastrophalen europäischen Finanzpolitik" auf die Erträge von Anlagen (außer natürlich, man ist do dumm, sein Geld in Sparbüchern (o.ä.) anzulegen? Fragen über Fragen.
"... in Berlin den erfolgreichen Volksentscheid für die Vergesellschaftung von privaten Wohnungskonzernen umsetzen. "
Ich habe es immer noch nicht verstanden. Wie kommt es durch eine Enteignung zu neuen Wohnungen?
Ist dass dann so eine sozialistische Wohnungszuordnungsgeschichte, wo die Wohnung entsprechend des Vorschlags von Frau Kern zugeordnet werden (Marx-like "Jedem nach seinen Bedürfnissen"). Wo Omi nach dem Tod von Opi doch ausquartiert wird?
@Rudolf Fissner Ja, natürlich kommt Omi dann ins Heim, aber doch nur, um einer verdienten jungen Parteigenossin Platz zu machen und nicht aus schnödem Profitinteresse!
Der Trend geht zu Singlewohnungen. Größere als die jetzigen und natürlich kleiner als Wohnungen für Familien.
D.h. Wohnungen werden noch knapper.
"Single-Haushalte sind ein Luxusproblem des Nordens"
@Rudolf Fissner Die USA ist gleich nach der Schweiz das Land mit dem höchsten durchnittlichen Vermögen pro erwachsene Person. Logische Schlussfolgerung: es gibt keine Armut in den USA und Einkommensunterschiede sind ein Luxusproblem. Oder doch nicht?....
Im Prinzip ist ganz einfach zu verstehen. In Berlin-Friedrichhain kostet eine 32 Quadratmeter Wohnung mitterweile knapp 800 Euro warm. In Friedrichhain hat eine 50 Quadratmeter Wohnung vor 15 Jahren ungefähr 500 Euro warm gekostet-wenn überhaupt
@Rudolf Fissner Wieviel Quadratmeter bewohnen Sie eigentlich?
@Hannah Remark Das hat Sie nicht im geringsten zu interessieren würde ich mal sagen.
Wenn Sie unbedingt für viel Wohnfläche pro Person eintreten wollen, dann nennen Sie da eine Zahl (oder auch keine) und sagen, wie Sie die Energiekosten dafür mit dem Kampf gegen den Klimawandel vereinbaren.
Und das gleiche bitte auch für Autos, Fleisch und weiteren CO2 Ursachen.
@Rudolf Fissner Doch, das interessiert mich! Wieso auch nicht, in einer Demokratie darf mich das interessieren! Also seien Sie doch nicht so geheimnisvoll. Wie viel Quadratmeter sind es denn?
Na ja , vielleicht gibt es für Herr Kühnerts Wohnungsproblem eine andere Ursache! Vielleicht will sich ein Vermieter einfach keinen Mieter reinholen, der für Enteignung, verfassungswidrige Mietpreisbremse etc… Könnte ich verstehen!!!
Und wenn die Lobby schon mit einem so einem Vorschlag um die Ecke kommt, warum zeigen Sie nicht dass es funktioniert. Bsp. Der Omi die in einer 3 Zimmerwohnung wohnt einfach eine 1 oder 2 Zimmer Wohnung anbieten, selbstverständlich zu einem 1-2Euro niedrigeren qm Preis als Sie heute zahlt! Da braucht man keine Vorschrift , dass könnte die Mitglieder des Lobbyvereines jetzt schon machen. die Vorschrift braucht man nur wenn durch den Wechsel deutlich mehr Mieteinnahmen generieren will !
@Thomas Zwarkat Kühnert sucht in der Nähe des Regierungsviertels nach einer Wohnung. Da konkurriert er nicht mit den Alleinerziehenden, den Studenten oder einfachen Arbeitern, sondern mit Diplomaten und anderen Politikern. Sein Hauptproblem wird "Zeit" sein, nicht Geld oder Moralvorstellungen. Ein Makler ist in so einem Fall tatsächlich mal vernünftig.
@Thomas Zwarkat Die Quadratmeterbegrenzung gibt es längst - für SGB II bzw. für SGB XII-Bezieher:innen. Sie liegt heute für eine Person bei 50, bei zweien bei 60qm. Schwerbehinderte Menschen wird je nach Voraussetzung 60qm gewährt. Das hat zu solchen Irrsinnigkeiten geführt, dass Menschen in einer Wohnung, die zwar grösser aber dafür bezahlbar war, gedrängt wurden, umzuziehen, damit die Quadratmeterzahl stimmt. Dass das aus Mangel an Alternativen häufig gar nicht möglich war, wurde von den Ämtern gerne ignoriert.
@Lesebrille In der größeren Wohnung leben nun stattdessen zwei Menschen!
@Lesebrille Oops, das sollte eine allgemeine Antwort sein.
@Thomas Zwarkat Jetzt nehmen wir mal anstelle der vielzitierten Oma/Omi einfach Sie. Sie sind alt, leider ist Ihr:e Partner:in verstorben und Sie sollen stattdessen woanders wohnen. Sie sehen nicht mehr so gut, sind nicht mehr gut zu Fuss, haben aber fussläufig alles, was Sie benötigen und die notwendigen Kontakte, um nicht zu vereinsamen, der Verlust des geliebten Menschen ist ja schlimm genug. Und jetzt ziehen Sie einfach so um? Echt?? Bitte noch einmal darüber nachdenken und bitte auch einmal darüber informieren, wieviele körperlich eingeschränkte Menschen verzweifelt eine Wohnung suchen.
@Thomas Zwarkat In der realen Welt ist in diversen Landesverfassungen ebenso wie im Grundgesetz die Möglichkeit der Enteignung festgeschrieben. Und sie wird regelmäßig praktiziert, u.a. beim Bau von Autobahnen
@Kaboom Sollen wir für den "Sozialismus" nun wieder Autobahnen bauen?
@Rudolf Fissner Irgend jemand musst ja wieder völligen Stuss verzapfen, gell?
In meiner beratenden Position war ich wirklich erschüttert über einen Fall der tragisch enden sollte. Berlin: Ein Klient mit kleiner Tochter hatte sich getrennt und kam bei Freunden zeitweise unter. Aus dieser Situation suchte er bis zum Auszug eine Wohnung in der Nähe der Mutter. Er war mit dem Gehalt eines Erziehers einfach nicht erfolgreich. Die Nähe war wichtig, denn die Tochter sollte gemeinsam betreut werden. Also morgens in der anderen Wohnung die Tochter abholen, zur Kita bringen und dann zu Arbeit. Das geht Kräfte mässig nur wenn die neue Wohnung in der Nähe ist. Das ganze wurde am Ende sehr dramatisch. Dies soll ein Beispiel sein. Eines unter vielen, denn es scheint als sei das persönliche Erleben der Betroffen oft zu abstrakt für Menschen die solche Zustände mit zu verantworten haben.
Ich bin bei dem Thema ehrlich gesagt zwiegespalten. Was erst mal richtig erscheint ist, dass hier von relativ weit oben sehr wertend nach relativ weit unten herabgeschaut wird, wie so oft... Diese Tatsache wirkt dann zwar lächerlich, macht die Aussage aber nicht grundsätzlich falsch. Im Hinblick auf den gestrigen Weltüberlastungstag, an dem ja fast jede*r seinen persönlichen Anteil haben sollte und der generellen "Peak everything" Versorgungs-Situation in der sich unsere "Wohlstands" Gesellschaften befindet, sollte die Frage generell nicht verboten sein, ob die Tatsache, dass wir was den Wohnungsverbrauch pro Person angeht seit dem 2. Weltkrieg wirklich jedes Jahr neue Höchstwerte aufstellen, eine gute Idee ist. Auch sollten wir Fragen, ob wirklich jede*r Deutsche in Berlin wohnen muss. Sollte diese Fragen vom Markt beantwortet werden wird die Antwort nein heißen und Berlin wird sehr elitär werden. Der einzige Ausweg innerhalb des Systems wäre wie blöd zu bauen und das kann hier aber m.E. auch nicht die Lösung sein, denn wir haben wirklich langsam genug Flächen versiegelt und befinden uns auch mittlerweile so nah am Ökozid, dass wir einfach mal andere Lösungen finden müssen. Limitieren sich die Wohlstands-Konsumgesellschaften nicht aus Vernunftgründen selbst gibt es m.E. zwei Möglichkeiten. Die eine ist die über den Geldbeutel, die andere die über Ordnungspolitik (also Zwangsmaßnahmen). Da die Steuerung über den Geldbeutel zwangsweise zu einer Elitisierung führt, kann ich nachvollziehen, dass über die andere Option zumindest nachgedacht wird.
Der Kühnert. Sucht für sich alleine eine Wohnung und wird nicht fündig trotz fünfstelligem Monatsgehalt. Schuld ist die Politik! Schuld sind die Vermieter. Aber wieviele hundert qm soll denn das Penthouse haben, dass der Herr für sich als angemessen hält?
"... warum eigentlich soll nur ein Viertel des geplanten Neubaus sozialgerecht sein?"
Naja, weil die Top 10% (Einkommen) ein Viertel des Gesamteinkommens kassieren. Beim Vermögen ist's noch schiefer.
Herr Kühnert gehört mit seinen 10K irgendwo in die oberen 5 Prozent, schätze ich.
Tendenz steigend, aber das dürfte ja ganz im Sinne Frau Kerns liegen.
Freiwillig rücken die das nicht raus, fürchte ich.
Statt einem wütenden Rundumschlag ohne irgendwelche Lösungsansätze wäre eine etwas nüchternere Betrachtung schon Mal sinnvoll.
Dass Wohnen so teuer geworden ist, nutzt zwar den Immobilienkonzernen, aber der eigentliche Grund ist nicht ihre Gier, sondern die Tatsache dass die Nachfrage größer ist als das Angebot. Dass dies trotz stagnierender Bevölkerungsentwicklung in den letzten Jahrzehnten der Fall ist, liegt neben der Tendenz, in große Städte zu ziehen vor allem daran, dass wir pro Person immer mehr Wohnraum beanspruchen, und zwar über durch die Bevölkerungsschichten. Die hier zitierten 8,5 Millionen in überbelegten Wohnverhältnissen beziehen sich auf einen ziemlich überzogenen (und wahrscheinlich nach Vorstellungen der Immobilienbranche definierten) Standard der EU, nachdem jeder Mensch über mehrere Zimmer verfügen muss, danach gilt jede Einzimmerwohnung als überbelegt, jede Studenten-WG, jede Wohnung einer Familie, in der nicht jedes Kind ein eigenes Kinderzimmer hat. Der Ansatz, auch die Ansprüche runterzuschreiben, wenn man in einer Stadt wie Berlin möglichst zentral leben will, ist von daher nicht ganz falsch.
Richtig ist natürlich auch, dass es sich finanziell oft für Rentner mit zu großen Wohnungen gar nicht lohnt, in eine kleinere Wohnung umzuziehen. Allerdings wäre auch dann die Bereitschaft wahrscheinlich gar nicht so besonders hoch, weil viele im Alter nicht mehr aus der vertrauten Umgebung raus wollen. Die Quadratmeterzahl pro Person bei Mietwohnungen über Gesetzte (statt über den Markt ( zu regulieren, ist allerdings keine praktikable Lösung.
@Ruediger Und dann sollte man nicht vergessen, dass nicht jeder alte Mensch eine Rente hat, von der er leben kann. Erhält die Person jedoch Leistung nach dem SGB XII, also Grundsicherung, könnte ein gemeinschaftliches Wohnen schnell als Bedarfsgemeinschaft gewertet werden und der Neueinzug unterhaltspflichtig werden. Ich glaube kaum, dass das jemand riskieren möchte... .
@Lesebrille Wobei an dieser Stelle der Gesetzgeber noch am ehesten eine Lösung finden kann. Aber dass Leute im Alter in eine WG ziehen oder Mitbewohner aufnehmen möchten, ist vermutlich noch seltener, als dass sie in eine kleinere Wohnung wollen.
@Ruediger Stimmt. Zumindest noch. Mal sehen, wie sehr sich lebens- und liebenswerte Alternativen, wie z.B. Mehrgenerationenhäuser als Zukunftswohnen anbieten.
Wenn es eine Obergrenze für Eigentumswohnungen pro Person gibt, dann vermehren sich die Wohnungen? Diese Behauptung ist begründungsbedürftig.
"Die Immo-Lobby will Quadratmeterobergrenzen für Mieter"
Für Maßnahmen gegen den Klimawandel ist das die beste Idee seit Jahren.
Die Wohnfläche pro Person hat sich in den letzen 50 Jahren verdoppelt.
Gleichzeitig gibt es n den Metropolen kaum noch Flächen für Neubauten, Pläne an das Eingemachte zu gehen, an die Grünflächen und Kleingärten gibt es bereits überall.
@Rudolf Fissner Finde ich auch gut.
Mir selbst würde ein Hotelzimmer reichen.
Was sagt wohl John Travolta zu der Sache:
@Jim Hawkins Oh.!. Ich wußte nicht, daß John Travolta auf einem ausrangierten Flughafen-Terminal lebt. Wie orginell. Hat er den gemietet oder gekauft? Egal, schnell "weg machen", wenn nicht mehr gefällt kann er ja, wie man sieht. Und ganz allein selber renovieren mußte er vor dem Einzug bestimmt auch nicht. Oder ist das etwa ein Neubau???
Trotzdem: Uma Thurman, John Travolta - Go Jonny Go - das ist die wunderbar abgefahrenste Tanznummer die ich kenne. Bei mir bleibt sie "IN"
@Moon Nix Flughafen-Terminal.
Der Mann ist Pilot.
www.travelbook.de/...travolta-pilot-737
"Bereits vor über 20 Jahren kaufte der Schauspieler eine Boeing 707, wie „Aerotime Hub“ berichtet. Das Flugzeug, das normalerweise Platz für 150 Passagiere bietet, ließ Travolta umbauen und parkt es, wie andere ihre Autos. Sein Haus in Florida verfügt sogar über eine Landebahn, die lang genug für den Jet ist."
Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten eben.
@Jim Hawkins Na, von der "noblen Hütte" wusste ich per "Yellow-Press" wohl, dass die kein Terminel ist. Das war ironisch. Aber nicht, dass er Pilot ist. Da hat er meinen ehrlichen Respekt.
@Jim Hawkins Travolta ist out. Summer Lovin' geht bei den Temperaturen in Zukunft nicht mehr www.youtube.com/watch?v=ucU5c9ilIIc
Angesagt ist nun "Unsere kleine Farm" www.youtube.com/watch?v=Bpk0QRv6ZAU
@Rudolf Fissner Also ich könnte jetzt fies sein und sagen, dass jemand out ist, die mit M anfängt und mit adonna aufhört.
Tu ich aber nicht.
Was das Camp angeht, so habe ich schon vor 35 Jahren in Wackersdorf gewohnt, na ja, gehaust.
@Jim Hawkins Ich würde mal sagen, Sie liegen mit ihrer Interpretation in einem Iglu am Nordpol. Also völlig daneben 🤓Material Girls sind gerade höchst aktuell. 🤫
@Rudolf Fissner Hey, material girls sind immer aktuell.
Der letzte song von Madonna, der mich geflasht hat ist der:
m.youtube.com/watch?v=EDwb9jOVRtU
Die Lady hat ja immer die Nase im Wind und greift jeden Trend auf, wie hier das Krumping. Tante Madonna halt.
Der Autor schätzt die Situation falsch ein. Wir haben in Berlin kein Mietenhöhenproblem sondern ein Wohnraumknappheitsproblem. Zu viele Menschen wollen in Berlin wohnen.
Wenn beispielsweise die Miete künstlich gesenkt werden würde, dann würde sich für eine etwaige auszugswillige Oma nix ändern, den sie würde weiterhin keine Wohnung finden. Wichtigstes Auswahlkriterium für Vermieter ist halt die Solvenzprognose des Bewerbers und die Oma würde im Ranking der Bewerber den gleichen Platz einnehmen wie vor der Einführung einer solchen Mietengrenze.
Das Gegenteil wäre zu befürchten. Wenn die Miete künstlich billig wäre könnten sich die aussichtsreichen Bewerber einfach mehr Wohnraum fürs gleiche Geld leisten.
Daher würde sich durch eine Senkung der Miete die Fluktuation auch nicht beleben.
Für diese Situation kann die gescholtene Immo-Lobby nix.
Also Mietobergrenzen sind angeblich gesetzlich nicht möglich, Wohnraumbeschränkungen aber schon?
Ich sehe hier vor allem den Versuch, über den Gesetzgeber noch mehr Profit aus der gleichen Fläche herauszupressen.
@Kabelbrand Höllenfeuer "Also Mietobergrenzen sind angeblich gesetzlich nicht möglich, Wohnraumbeschränkungen aber schon?"
Ja. Den hinsichtlich der Mietobergrenzen hat der Bund eine Regelung getroffen und ist zuständig.
Eine Regelung zur Mietoberbegrenzung gibt es auf Bundesebene nicht, womit das Land die Gesetzgebungskompetenz inne hat.
Jetzt würde mich doch mal interessieren was die Dame bezüglich der Quadratmeterobergrenze genau gesagt hat. Inklusive dem Kontext bitte.
Janu, lassen wir die Lobbyistin mal außen vor, die Wohnfläche je Einwohner hat sich in den letzen 30 Jahren von 35 auf 47 qm erhöht . Das ist schon enorm (unsere 4köpfige Familie kommt locker mit 100qm aus), oft hocken Leute in viel zu großen Wohnungen und wollen da auch raus, nur dass ein Wohnungswechsel von einer langjährig gehaltenen jetzt zu großen Wohnung (Kinder weg, PartnerIn fort) in eine kleinere sich nicht auszahlt. Einzige Lösung, die mir adhoc einfällt, zusammenziehen mit anderen, wie man da Anreize und Unterstützung geben kann, wäre ein paar Überlegungen wert.
Warum entstehen keine günstigen Wohnungen? Weil heute ein Neubau halt mal schnell 5000 € pro m2 kostet. Macht für die 100qm Wohnung für die vierköpfige Familie mal ne halbe Million. Setzt man eine faire Miete mit 750 € kalt im Monat an dauert es über 55 Jahre bis nur diese Kosten drin sind. Reparaturen, Wartung Modernisierungen alle nicht bezahlt. In 55 Jahren muss mindestens einmal die Heizung erneuert werden, Fassade gestrichen, Fenster erneuert oder aufwendig gewartet werden.
Man kann das einzig dadurch lösen, dass Stadt, Kommune, Land, Staat im großen Stil Immobilienbesitzer wird. Investoren haben zu Recht Interesse an Rendite.
Es wird nie genug bezahlbaren Wohnraum in Berlin geben, weil
- es viel zu wenig bezahlbare Grundstücke gibt. Und selbst die Stadt verkauft diese dann zu Spitzenpreisen, was sich direkt auf den Mietpreis auswirkt.
- bauen heute auf Grund vieler Faktoren extrem teuer ist und die Kosten selbst nach 50 Jahren "normaler" Miete nicht finanzierbar sind.
- die Enteignung wirtschaftlich gar nicht möglich ist, da die Kosten von Entschädigung, Renovierung und Instandhaltung niemals durch die Miete gedeckt sein können. Wer das behauptet kann schlichtweg nicht objektiv rechnen. Das erinnert mich schwer an die BER Berechnung - macht mal, irgendwer zahlt es schon.
- weil die Politik gerne redet aber schlichtweg nicht genug baut.
Es wird niemals genügend bezahlbaren Wohnraum für "Normalverdiener" in Berlin geben, und schon gar nicht für Geringverdiener. Wer das trotzdem behauptet ist ein Träumer und wir reden in 20 Jahren nochmals darüber.
Zum vollständigen Bild gehört aber auch, dass sich der Wohnflächenverbrauch pro Kopf seit 1970 mehr als verdoppelt hat, was nicht nur hinsichtlich der Knappheit ein Problem, sondern auch ökologisch katastrophal ist. Umso erstaunlicher ist es, dass auch die seit Jahren stark steigenden Mieten und der der anhaltende Mangel an verfügaren Wohnungen an diesem Trend nichts geändert hat. Vielleicht wäre ein Obergrenze also gar keine so schlechte Idee, treffen würde sie ja schließlich vor Allem diejenigen die auf allzu großer Fläche residieren und weniger jene die wegen des zu knappen Angebots eh schon beengt hausen müssen. Zumal das ja auch nicht darauf hinauslaufen müsste, dass Oma vom SEK zwangsgeräumt wird, sondern, dass ihr für die die Fläche die sie zuviel verbraucht Mitbewohner*innen zugewiesen bekommt. Dazu könnte man etwa das alte Wohnraumbewirtschaftungsgesetz reaktivieren, dann wäre auch gleich geklärt, dass das rechtlich verfassungskonform ist.
www.iwd.de/artikel...ser-wohnen-489720/
@Ingo Bernable Also Ihr Vorschlag, dass der alten Frau ein Mitbewohner zugeteilt bekommt, finde ich schon abenteuerlich. Könnten Sie Ihre Idee weiter ausführen? Welcher Art von Bewohner? Darf die Dame sich aussuchen wer kommt? Und wie sieht es aus, wenn die Wohnung der Dame gehört? Wird diese dann Enteignet? Was passiert mit der Eigentumswohnung wenn die Dame stirbt? Was, wenn die Kinder einziehen möchten, dürfen diese dann das?
@Hennes Wie gesagt war das ja alles schon mal gültige Rechtslage. Entsprechend können sie die Antworten auf ihre Fragen auch im damaligen Gesetz nachlesen:
www.bgbl.de/xaver/...%5D__1651927335155
@Ingo Bernable Auch vor 69 Jahren hat es oft alles andere als gut funktioniert.
Heutzutage, wo die Gesellschaft weit aus diverser ist, wird es noch schlechter sein.
Allein die Rechte und Pflichten zwischen den "unfreiwilligen" Bewohnern zu regeln dürfte kaum möglich sein, wenn völlig unterschiedliche Vorstellungen, Werte und Bedürfnisse aufeinanderprallen.
Wer darf sich dann entfalten und wer nicht? Oder besser keiner darf sich mehr entfalten, weil man so unterschiedlich ist, dass man sich nicht auf halben Wege treffen kann.
Dieser Eingriff in die Privatsphäre war 1953 schlecht und wäre heute ein absolutes Unding.
Nur weil etwas früher schonmal gemacht wurde, heißt das nicht, dass es gut war.
@Ingo Bernable Und an das Mitwohnen wird dann auch gleich die Bedarfsgemeinschaft und/oder die Pflege der Oma gekoppelt?
Und natürlich wäre das auch für Sie etwas, wenn Sie schon finden, dass das die nicht näher definierte "Oma" zu akzeptieren habe. Und natürlich wird Opa da auch nicht vergessen, auch wenn dieser schon alles vergisst, aber Dank der neuen Mitbewohner:innen ja jeden Tag gut versorgt wird.
Oops und schon ist das Märchen aus!
Die Debatte um die Grenzen Deutschlands erinnern an historische Debatten um nationale Souveränität – und zeigt: Grenzen sind soziale Konstrukte.
Debatte um Wohnungsknappheit: Zynische Vorschläge
Die Immo-Lobby will Quadratmeterobergrenzen für Mieter, zerstört hat sie den Markt selbst. Doch wohnen ist jetzt schon beengt.
Platz ist in der kleinsten Hütte Foto: Willing-Holtz/Plainpicture
Maren Kern, Chefin des Verbands Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen, hat Chuzpe. Die Lösung, die der Lobbyistin der Wohnungswirtschaft für die in Großstädten akute Wohnungsnot eingefallen ist, lautet zugespitzt: Der mietende Pöbel soll halt den Gürtel ein bisschen enger schnallen. Kern forderte in einem Zeit-Interview ernsthaft eine Begrenzung der Quadratmeterzahl pro Person – mutmaßlich gemütlich aus einem Einfamilienhaus mit großem Garten und hohem Zaun heraus. Zynischer geht’s kaum.
Denn Maren Kern ist als Berlins Oberlobbyistin der Immo-Wirtschaft natürlich vollkommen klar, dass private Wohnungsfirmen und die in ihrem Verband organisierten Aktienunternehmen in erster Linie dafür verantwortlich sind, dass der Wohnungsmarkt kaputt ist. Selbst wer sich verkleinern will, kann in Berlin wegen explodierter Mietpreise kaum aus seiner Wohnung ausziehen, weil man dann halt einfach mal das Doppelte für weniger Wohnraum zahlt. Ganz zu schweigen davon, wie eine solche Forderung wohl bei den 8,5 Millionen Menschen ankommt, die unter überbelegten Wohnverhältnissen leiden. Und man darf zu Recht fragen, wer denn eigentlich die Omi aus der 50-Quadratmeter-Wohnung zwangsräumen wird, wenn der Opi gestorben ist. Macht das Maren Kern dann persönlich?
Das Einzige, was sich angesichts dieses abstrusen Vorstoßes wohl seriös fordern lässt, ist eine Obergrenze für zynische Vorschläge – und dass kommunale Wohnungsunternehmen schnellstens aus diesem Verband austreten sollten.
Und als wäre das noch nicht genug Unsinn für eine Woche Wohnungspolitik, kommt auch noch SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert um die Ecke und haut wohnungssuchenden Mieter*innen ohne viel Kohle noch mal ordentlich in die Fresse. Oder wie sonst ist es zu verstehen, wenn Kühnert zwar im Tagesspiegel-Podcast Krokodilstränen über die schwierige Wohnungssuche in Berlin vergießt und dafür quasi noch mit einer Wohnungsgratisanzeige im Spiegel belohnt wird?
Wenigstens kann der bestens vernetzte Kühnert, der mit einem monatlichen Abgeordnetensalär von mehr als 10.000 Euro angeblich binnen eines Jahres keine Wohnung gefunden hat, seine erfolglose Suche populistisch ausschlachten. Anderen bleibt nur Angst vor Mieterhöhungen, Rausschmiss oder Wohnungslosigkeit.
Kaputte Wohnungsmärkte und hohe Mietpreise
Hinzu kommt, dass die SPD als Kanzlerpartei nicht zuletzt selbst etwas gegen kaputte Wohnungsmärkte und hohe Mietpreise tun könnte. Und selbstverständlich könnte die SPD mit Franziska Giffey in Berlin den erfolgreichen Volksentscheid für die Vergesellschaftung von privaten Wohnungskonzernen umsetzen. Stattdessen gibt es weiterhin keine wirksamen Preisregulierungen und eine langwierige Enteignungskommission, deren von der SPD entsandte Mitglieder schwer nach Sabotage aussehen. Dann muss man sich auch nicht über Eierwürfe wundern.
Die Konsequenz des wohnungspolitischen Stillstands ist sozialer Druck auf alle, die deutlich weniger als Maren Kern, Kevin Kühnert und Franziska Giffey verdienen. Dazu werden und wurden wirksame Mietpreisregulierungen von CDU, FDP und Immobilienlobby weggeklagt oder bis zur Unkenntlichkeit verwässert. Selbst die Reform des kommunalen Vorkaufsrechts, das bei aller Liebe ein sehr komplexes und nur punktuell wirksames sowie letztes Mittel der Gegenwehr gegen den Ausverkauf der Städte ist, steht dank der FDP wieder zur Debatte. Ganz zu schweigen von mal im Wahlkampf versprochenen regionalen Mietenstopps.
Natürlich aber braucht es angesichts eines kaputten Wohnungsmarkts wie in Berlin, dessen Währung auf der einen Seite Rendite und auf der anderen Seite menschliche Verzweiflung ist, gute Vorschläge für Lösungen. Die Wohnungswirtschaft hat mit dem jüngsten Vorstoß wieder einmal gezeigt, dass sie nichts dazu beitragen will. Lösungen kann man offenbar nicht mit ihr umsetzen, sondern nur gegen sie: Wohnungstauschportale, die Mieterhöhungen ausschließen und Fluktuation am Wohnungsmarkt wiederbeleben könnten, wären so eine Idee.
Oder funktionierende Preisregulierungen und Vergesellschaftung. Und warum eigentlich soll nur ein Viertel des geplanten Neubaus sozialgerecht sein? Warum entstehen derzeit an der Spree so viele für SPD-Generalsekretäre taugliche Penthouses, aber keine günstigen Wohnungen? Und warum werden ein paar Meter weiter Obdachlose vertrieben, um Hotels mit Aquarium zu bauen? Aber wer weiß, vielleicht brauchen wir auch einfach eine Obergrenze. Dann aber bitte für Eigentumswohnungen pro Person.
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Schwerpunkt Gentrifizierung in Berlin
Kommentar von
Gareth Joswig
Redakteur
Inland und taz Berlin. Themenschwerpunkte: soziale Bewegungen, AfD, extreme Rechte
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