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Coronakrise in ÖsterreichMit Trotteln reden bringt nichts

Muss man mit Impfskeptikern einen herrschaftsfreien Dialog führen? Eher nicht. Österreich zeigt, dass klare Ansagen eher zum Ziel führen.

Viele begrüßen die klaren Regeln: Impfaktion in einem Wiener Bordell am 8. November Foto: Leonhard Foeger/reuters

I n die Fernsehsendungen wurden jetzt monatelang Leute eingeladen, die die Anti-Pandemie-Maßnahmen anprangern durften, die erklärten, warum sie sich nicht impfen lassen, die irgendwelches Voodoo-Zeug verbreiteten, und gelegentlich wurde auch der eine oder die andere völlig übergeschnappte Quer­den­ke­r*in hofiert. In denselben Fernsehsendungen wird jetzt ob der explodierenden Infektionszahlen gefragt: Wie konnte das nur passieren? Na, warum wohl?

Mit traurigen Augen wird auch gerne die Frage in den Raum gestellt, wie wir denn die böse Polarisierung weg­bekommen könnten. Da wird dann für das große, empathische Gespräch ­plädiert, dass man sich doch bestimmt auf einen Mittelweg einigen könnte, wenn nur alle lieb miteinander ins ­Gespräch kommen, und so ein Mittelweg zwischen Vernunft und Vertrotteltheit, zwischen Wahrheit und Irrsinn, das müsste doch eine kuschelige Sache sein.

Die österreichische Psychiaterin Heidi Kastner, die gerade ein Buch über „Dummheit“ geschrieben hat, antwortete etwas unpopulär auf die Frage, wie denn die beiden verhärteten Seiten miteinander „ins Gespräch“ kommen könnten: „Das muss man ja auch nicht.“ Entgeistert erwiderten die Interviewer des Schweizer Tages-Anzeigers mit der Frage: „Wie bitte?“ Kastner: „Zweckbefreite und absehbar ergebnislose Kombinationen zweier Monologe“ spare man sich besser.

In Österreich haben wir in einigen Bundesländern mittlerweile Inzidenzen von um die 1.000 (!), eine Kata­strophe „droht“ nicht mehr, wir sind mittendrin. Der Kollaps des Gesundheitssystems kann sich in einigen Regionen nicht mehr abwenden lassen. Menschen werden sterben, weil sie kein Krankenhausbett mehr bekommen, sie werden in Notzelten und am Krankenhausflur liegen oder unnötig sterben, weil ihr Krebs nicht behandelt werden kann.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Das Bergamo des Herbst 2021 heißt Salzburg und Oberösterreich. Aber noch immer verweigern die zuständigen Po­li­ti­ke­r*in­nen ihre Arbeit und „beobachten“ die Zahlen, so wie die Wildhüter im Nationalpark Geparde beobachten – ohne viel zu stören.

Die Illusion, dass doch jeder Irrsinn noch mit Dialog und Vernunft bearbeitbar sei, führt zwangsläufig zu Mutlosigkeit und Entscheidungsschwäche, und die implizite Annahme, dass notwendige Maßnahmen die „Polarisierten“ noch mehr reizen würden, hat als ­logische Folge, dass das Nötige nicht getan wird, was aber komischerweise nicht zur Beruhigung der Erregten beiträgt.

Eine allgemeine Impfpflicht hat man nicht gewagt, aus Angst, dies würde die Impfunwilligen nur weiter aufbringen. Zu den seltsamen Eigenschaften der menschlichen Psychologie zählt aber auch, dass die Menschen offenbar klare Maßnahmen ewigen Hängepartien vorziehen. Als jetzt verordnet wurde, dass Ungeimpfte praktisch keinen Zutritt zu Freizeit- und Kultur­angeboten mehr haben, ließen sich viele Menschen einfach impfen und in TV-Interviews sagten nicht wenige, sie begrüßten, dass es jetzt eine klare Regel gibt. Man fragt sich zwar, warum sie es nicht ohne diese Regeln getan haben, aber was weiß man schon.

Teil dieser mirakulösen Psychologie ist wohl auch, dass Menschen sich vergaloppieren, quasi auf Bäume raufklettern und nicht mehr wissen, wie sie da runterkommen sollen, ohne das Gesicht vor den anderen und sich selbst zu verlieren. Wenn ihnen eine klare Regelung eine Räuberleiter baut und statt – wie angenommen – erbost, sind sie dann erstaunlicherweise dankbar.

Womöglich zeigt sich in dieser Pandemie nur eine generelle Pathologie demokratischer Politik, die in den letzten dreißig Jahren um sich griff. Die Akteure am „Feld Politik“ haben verlernt, markant zu handeln. Vor den Populisten und Extremisten hat diese Mitte vornehmlich Angst, versucht zu beschwichtigen. Herumbalancieren auf irgendeinem Mittelweg.

Die Unentschiedenheit der Normalen trifft auf die Besessenheit der Spinner, schlechte Kombi. Die „Unentschiedenheit“ ist aber vielleicht sowieso – ganz generell – eine Pathologie unseres Zeitalters.

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Robert Misik
Geboren 1966, lebt und arbeitet in Wien. Journalist, Sachbuchautor, Ausstellungskurator, Theatermacher, Universaldilettant. taz-Kolumnist am Wochenende ("Der rote Faden"), als loser Autor der taz schon irgendwie ein Urgestein. Schreibt seit 1992 immer wieder für das Blatt. Buchveröffentlichungen wie "Genial dagegen", "Marx für Eilige" usw. Jüngste Veröffentlichungen: "Liebe in Zeiten des Kapitalismus" (2018) und zuletzt "Herrschaft der Niedertracht" (2019). Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik 2009, Preis der John Maynard Keynes Gesellschaft für Wirtschaftspublizistik 2019.
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80 Kommentare

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  • Paula , Moderatorin

    Wir haben die Kommentarfunktion zu diesem Artikel geschlossen. Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge.

  • "Also ich nehme zur Kenntnis, dass jeder, der eine abweichende Meinung hat, auch Experten dann wohl, ein"Trottel" ist."

    Wenn diese "Meinung" mit den Gesetzen der Natur nicht in Einklang zu bringen ist, trifft Ihre Aussage voll und ganz zu :-)

  • 4G
    45154 (Profil gelöscht)

    Kein Wunder, dass es der meistgelesene Artikel ist, wenn auf dem Titelbild einer üppigen Frau die Brüste aus der Bluse quellen. Was hat das Bild mit dem Thema zu tun?



    Also ich nehme zur Kenntnis, dass jeder, der eine abweichende Meinung hat, auch Experten dann wohl, ein"Trottel" ist. Wie weit sind wir gekommen als Gesellschaft, wie weit die Medien, wie gut funktioniert die Spaltung, wenn jetzt schon Autoren führender Medien solche und weitere bösartigen Beschimpfungen wie selbstverständlich verbreiten dürfen und der Großteil der Leser (oder vielleicht nur Bidbeglotzer) findet's super. Aber es wirkt offenbar. Weiter so, TAZ!

    • @45154 (Profil gelöscht):

      Ja, jammern können die, die ihren Wahn als "abweichende Meinung" beschreiben immer gut.

  • > " Eine allgemeine Impfpflicht hat man nicht gewagt, aus Angst, dies würde die Impfunwilligen nur weiter aufbringen."

    Die Angst wird ja noch weiter geschürt durch Mordddrohungen gegen Personen wie Karl Lauterbach und Christian Drosten, und vollzogene Morde gegen den Kassierer in der Tankstelle.

    In anderen Zusammenhängen hätts man das längst mit dem bezeichnet, was es ist: Terror.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Ob’s edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern des wütenden Geschicks erdulden oder - sich waffnend gegen eine See von Plagen - durch Widerstand sie enden.“ (Hamlet, der große Unentschiedene) Es ist bekannt, dass sein Zaudern in eine Katastrophe geführt hat.

  • Ich habe immer noch nicht ganz verstanden warum Krebspatienten aufgrund Nicht-Geimpfter Mitmenschen sterben müssen. Sollte es nicht so sein, nicht-geimpft = kein Anspruch auf Behandlung. Warum sollte es den geimpften Krebspatienten (oder andere die die entsprechenden Vorkehrungen getroffen haben) treffen? Jeder kann sich kostenlos impfen lassen, wer das nicht will übernimmt eben auch das Risiko für sein eigenes Leben?!

    • @Heidi :

      "Sollte es nicht so sein, nicht-geimpft = kein Anspruch auf Behandlung."



      Nein, so sollte es nicht sein. Jeder Mensch soll einen Anspruch auf Behandlung haben, wenn er_sie krank ist. Ganz unabhängig davon, warum die Person krank geworden ist.

    • @Heidi :

      > Sollte es nicht so sein, nicht-geimpft = kein Anspruch auf Behandlung.

      Das geht aus medizinethischen Gründen nicht. Arzte haben sich persönlich verpflichtet, jeden zu behandeln. siehe "Hippokratischer Eid". Das ist nichts weniger als die grundlegende ethische Basis der medizinischen und pflegenden Berufe.

      Wenn jetzt Ärzte auf der Basis von solchen Umständen darüber entscheiden müssten, ob sie jemanden behandeln, würden sie vom Helfer zum Henker, und das kann kein Mensch und kann man auch absolut von niemandem verlangen. Es ist ja schon schwer genug, abzuwägen wer unter Menschen, die eine Notfallbehandlung brauchen, die intensive Pflege benötigt bzw. die besten Überlebenschancen hat.

      Statt die Ärzte (und Pflegerinnen!) auch noch dieser Unmenschlichkeit auszusetzen, brauchen wir halt ne Impfplicht. Ich sehe die auch nicht als so problematisch. Bei Einführung der Gurtpflicht in den siebzigern wurde auch gemault und gegroßmault. Heute benutzt jeder einen Gut. Zivilisation nicht untergegangen deswegen.

    • @Heidi :

      Achja? Und was ist mit dem Krebspatienten, der jeden Tag 3 Schachtel Kippen raucht und deshalb eine Behandlung brauch?Hat der nicht auch das Risko für sein eigenes Leben?

      Oder der Alkoholkranke, der an den Folgen seiner Sucht kaputtgeht? Oder der Autofahrer, der beim Unfall zu schnell war, der Skifahrer, der auf der schwarzen Piste gestürzt ist?

      Sollen in Zukunft nur noch vorbildlich Vernünftige und umfassend gesund Lebende Menschen eine Behandlung im Krankenhaus erfahren?

      Ich finds ziemlich bedenklich, was die Debatte mitlerweile so an Ideeen hervorbringt.

  • Mein einziger Trost: Die Impfgegner sterben bald von alleine aus oder werden Genesene.

  • Der "harte" Mann braucht jemand zum Händchenhalten beim Impfen. Na ja, wenn's hilft.

  • Ein Punkt der mir in der ganzen Diskussion fehlt, ist die "Angst". Zumindest habe ich es noch nicht thematisiert gesehen.

    Ängste sind häufig irrational und mit Argumenten kommt man ihnen nicht bei. Nehmen wir die Höhenangst. Man wird manche Menschen nie dazu bringen, auf einen 3cm dicken Glasboden zu treten, und unter sich 100m in die Tiefe zu schauen. Jetzt kann man sagen, naja, dies ist ja auch ein Freizeitspaß, den man nicht machen muss. Corona ist ernst. Aber die Gefahr von Corona ist für die meisten doch abstrakt geblieben, erkranken doch nur wenige wirklich schwer. Dazu kommt, dass etwas "Neues" durchaus angsteinflößend sein kann. Eine mrna Impfung ist nun mal neu.

    Ich würde daher gerne Begriffe, wie Dummheit und ähnliches etwas zurücknehmen. Jeder kann sich überlegen, ob er auch eine Angst hat, die letztlich irrational ist und sich dann überlegen, ob er diese so einfach überwinden würde.

    Auch nicht alle Menschen, die sich nicht impfen lassen, als Querdenker zu bezeichnen, fände ich sympathisch.

    Vielleicht überwindet der ein oder andere tatsächlich seine Angst, wenn die Einschränkungen im Alltag groß genug werden. So wir jemand mit Höhenangst, über den Glasboden geht, wenn hinter ihm ein Feuer wütet und es plötzlich einen unmittelbaren Grund zum handeln gibt.

    • @Strolch:

      Man braucht eigentlich gar nicht spekulieren, was andere Menschen im Inneren bewegt. Man braucht nur zu formulieren, was man von ihnen will, und was für Konsequenzen es hat (z.B. eine Geldbuße von 200€), wenn sie es nicht tun.

    • @Strolch:

      Seh ich sehr ähnlich. Zumal fehlendes Vertrauen in Politik und mangelnde Solidarität dazukommen und ganz reale Symptome unserer Gesellschaft sind, die auch vor der Pandemie sehr groß waren und durch diese (irrationalen) Ängste noch verstärkt werden.

      Will man die Gräben überwinden oder zumindest nicht noch tiefer werden lassen, hilft es Niemanden, pauschal alle bislang Nichtgeimpften mit komplett ausgeklinkten Verschwörungstheoretikern und rechten Corona-Leugnern über einen Kamm zu scheren. Das ist nämlich auch das, was die notorischen Verbreiter von Falschinformationen bezwecken.

      Angst vor einer Impfung ist sicher generell nicht schlau. Aber auch ich hab zum Beispiel ne Phobie, die sich für Ausstehende ziemlich dämlich anhört, die mir aber komplett irrational den Stecker zieht, wenn ich damit konfrontiert werde.

  • Den harten Kern der Impfgegner erreicht man nicht. Die sind, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, einfach faktenresistent und schotten sich systematisch gegen alles ab, was ihrer kruden Scheibenwelt-Logik nicht entspricht. Terry Pratchett lässt grüßen.



    Problematischer ist jedoch, dass es in diesen Zirkeln nicht nur um Impfängste geht, sondern um die Kultivierung aller nur denklichen Ängste: Angst vor der Umvolkung, Angst vor Ausländern, Angst vor Staatsverschuldung, Angst vor.... Man befeuert sich wechselseitig in seinen Ängsten.



    Was aber wünscht sich jemand, der von Ängsten geplagt wird? Er sehnt sich danach von diesen befreit zu werden, wie der Alkoholiker von der Flasche.



    Und hier kommt es nun zu einem performativen Widerspruch: man wehrt sich gegen den Staat der einem vorschreibt, was zu tun ist und verlangt gleichzeitig nach einem möglichst starken Staat, der einen vor allem, was Angst macht beschützt: Ausländer, Kriminalität, Schulden etc. Die Risiken der Freiheit sollen abgeschafft werden. Das geht natürlich nur in einem autoritären Staat, der jene unterwirft, die einem Angst machen, im Zweifelsfalle alle anderen.

    • @Galgenstein:

      Nun, manchmal muss man sich Ängsten auch einfach stellen, auch um frei zu sein und nicht umfassend von diesen bestimmt zu werden.

  • "Tacheles", mein Vater nannte diese ernsthaften Äusserungen in scharfem Ton immer "Fraktur reden": Dass Beziehungen an Corona zerbrechen, ist wohl jedem klar geworden. Etwas abrüsten wäre aber gut für die Möglichkeit, die Unentschlossenen zu motivieren. Diskurs und Dialog müssen weiter geführt werden und sollten nicht unterbrochen werden.

    • @Martin Rees:

      Geehrter Herr Rees, das hat schon was, wenn man aus dem Jiddischen stammende Ausdrücke für schlechtes Verhalten zustimmend benutzt. "Tacheles reden" heißt so viel wie "Ross und Reiter nennen": wenn da wieder mal die Herrschaft die Felder "ihrer" Bauern verwüstet hatten, weil sie querfeldein umher galoppiert waren. Es sollte also etwas oder jemand beim Namen genannt werden und was oder wer einen Mißstand verursacht hatte und nicht einer Anordnung Nachdruck verliehen werden...

    • @Martin Rees:

      Ich finde Robert Misik beschreibt sehr genau und treffend warum Diskurs und Dialog bei manchen Positionen und einer bestimmten Klientel aussichtslos und sinnlos ist. Die Chancen überzeugte Flacherdler*innen mit mühevoller Überzeugungsarbeit zum Kompromiss einer Halbkugel zu bewegen dürfte höchst geringe Chancen auf Erfolg haben und selbst wenn es gelingt wäre mit einem solchen Kompromiss ja nichts gewonnen. Analog verhält es sich mit Impfgegner*innen und Coronaleugner*innen. Fakten und Argumente zu Corona und Impfung sind nun wirklich maximal niederschwellig verfügbar, die kann man anerkennen oder nicht, aber wenn Fakten verhandelbar werden begibt man sich auf eine schiefe Ebene in der jede 'Wahrheit' gleichviel gilt und in der alles zugleich wahr und falsch ist.

  • Noch ein algem. Gedanke über die Impfpflicht, an die Impfpflichtbeführworter.

    Wie wird diese Pflicht konkret durchgesetzt? Am Kettenbett gefesselt, oder mit Zwangshaft? Wöchentliche Bußgelder? Ausschluss vom Einkauf der Waren des täglichen Bedarf's? Verweigerung medizinischer Leistungen, und zwar aller!?

    • @Berlin:

      Wie werden denn andere Pflichten so durchgesetzt bei Ihnen? Kommen Sie aus Nordkorea?

      Wie wär's denn mit Zugangsbeschränkungen, Kontrollen und Geldstrafen, so wie in einer gemässigten, halbwegs echten Demokratie üblich?



      Und wer so renitent ist und permanent andere gefährdet...was macht man dann so üblicherweise? Man erhöht die Strafe, Vorführung beim Richter und dann irgendwann mal Knast.

      Es geht hier um Menschenleben, guter Mann. Überlastete Krankenhäuser und Personal. Vielleicht ist Ihnen das entgangen.

    • @Berlin:

      Ist ja nicht die erste Impfpflicht die es gibt. Da kann man durchaus auf Erfahrungen zurückgreifen.

      Impfung durch Amtsarzt, zur Not mit Vorführung durch die Polizei.

    • @Berlin:

      Artikel lesen.

  • „Zweckbefreite und absehbar ergebnislose Kombinationen zweier Monologe“ spare man sich besser.

    Herrlich, sehe ich ganz genau so. Seit ich geimpft bin, hatte ich keine Diskussion mehr mit Impfvermeidern, ich blocke diese sofort ab.

    Es ist mir einfach egal, was sie dazu zu sagen haben. Ich will sie auch nicht überzeugen. Ich hoffe, dass sie überleben (einer hat's leider nicht getan).

    Bleibt Gesund

  • Eine selten klare Stellungnahme zu dem Artikel! Dem Herr Misik kann man dafür dankbar sein und hoffen, dass endlich auch andere Medien in diese Richtung einschwenken. Ob dann auch in Deutschland die Politiker mal wenigstens in Sachen Pandemie zu denken anfangen?

    Mir graust vor Leuten, die ohne eigenes Fachwissen in Medizin einfach irgendwelchen Stimmen - gelinde gesagt - unlauteren Absichten folgen.

  • Die Doktorspiele sind eröffnet. Wer hat noch nicht, wer will nochmal?

  • Wir sind einfach eine Schönwetterdemokratie, die mit lauter Hedonismus sehr lange sehr gut gefahren ist und jetzt ist das Wetter mal dauerhaft Mist und alle drehen durch, weil das ja keinen Spass mehr macht.

    Das wäre schon die Zeit, um sich mal ein paar ganz grundsätzliche Fragen zu stellen, aber wer will das schon?

    Lasst uns einfach weiter so tun, als würde Wünschen noch helfen. Wir versagen da gerade genau so wie bei Computern und beim Internet und bei sozialen Medien, und bei allen Entwicklungen der Moderne auch, wir sind nur Subjekt, kein Objekt.

    Wir nehmen unser Schicksal nicht in unsere Hand sondern klagen darüber, dass die, die es in der Hand haben, das so wenig gut machen. Wir meckern über die Politik, die uns nicht zum Richtigen zwingt, anstatt einfach das Richtige zu tun. Denn freiwillig und willig tun wir ja gar nichts.

    "Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit" heißt es so schön. Die Quelle dafür ist die (Friedrich Engels):

    "Hegel war der erste, der das Verhältnis von Freiheit und Notwendigkeit richtig darstellte. Für ihn ist die Freiheit die Einsicht in die Notwendigkeit. »Blind ist die Notwendigkeit nur, insofern dieselbe nicht begriffen wird.« Nicht in der geträumten Unabhängigkeit von den Naturgesetzen liegt die Freiheit, sondern in der Erkenntnis dieser Gesetze, und in der damit gegebnen Möglichkeit, sie planmäßig zu bestimmten Zwecken wirken zu lassen."

    Wir glauben immer noch, dass Freiheit heißt, dass Wünsche wahr werden. Dabei heißt Freiheit nur, die Naturgesetze zu verstehen, um dann in ihrem Rahmen optimal handeln zu können. Freiheit heißt vor allem nicht, die Fakten zu verleugnen. In dieser Richtung liegt nur Unfreiheit.

    • @Mustardman:

      Sehr richtig und ein schönes Zitat.

    • @Mustardman:

      Aber die Wirtschaft!? Ohne Hedonismus weniger Milliarden für einige tausend! Mit dem CO2 kam doch der Wohlstand! Fakt! Muss man wissen!



      Und im Ernst: Ich stimme Ihnen voll zu und danke für Ihren Kommentar. Der Haken: Einsicht im vorliegenden Sinne setzt Erkenntnhmmmpffhihihi voraus. Also diese faktenbasierte Erkenntnhmmmpffhihihi - s...

  • Die übliche Selbstlegitimierung derjenige die sich selbst als "die Vernünftigen" bezeichnen.

    • @Oskar:

      Ach Oskar. Dazu als Digestiv Herr Stöcker auf Spiegel online heute (wie ich finde ähnlich pointiert wie Herr Misik hier oder Sascha Lobo vor paar Tagen, ebenfalls auf Spiegel online): "(...) Die vierte Welle ist politisch. Jetzt wird gestorben für den Widerstand gegen »das System«. Viele werden, einen Intubationsschlauch im Hals, zu spät Reue empfinden. Impfverweigerung ist das neue Protestwählen, nur, dass es in diesem Fall um Leben und Tod geht (...)"

    • @Oskar:

      Was genau meinst du damit?

      • @tanqtron:

        Bei den "Vernünftigen" denkt er wohl an Fanatiker wie Galileo Galilei.

  • Danke Herr Misik,

    gut auf den Punkt gebracht!



    Impfflicht für ALLE - JETZT!!!

    Alles andere ist bereits gesagt



    R1, Pirat, Lowando, TZ, Hobo, Lapa, Kiel...

  • Die eigentliche Frage ist, was da gesellschaftlich schief läuft wenn derart viele diesen Wirrköpfen hinterherlaufen?

    Ich glaube nicht, dass das Problem auf Corona beschränkt ist und ich glaube gleich dreimal nicht, dass das sehr viel besser wird, wenn man das nur medial wegdrückt. Aus den Augen, aus dem Sinn?

    Und nach Corona sabotieren die sofort was anderes und man beschließt dann sie nicht mehr zu Wort kommen zu lassen. Repeat. Repeat. Repeat… Und ständig werden sie mehr…

    Dass wir eigentlich keine Zeit für den langen Weg haben sehe ich ein, aber wir werden ihn trotzdem gehen müssen. Meine Meinung.

    • @Nafets Rehcsif:

      Da läuft gesellschaftlich gar nichts schief.



      Es gibt ein Recht auf Dummheit, und keine Pflicht zur Bildung.

      • 1G
        17900 (Profil gelöscht)
        @Berlin:

        Das Recht nehmen aber sehr viele in Anspruch!

    • @Nafets Rehcsif:

      Das Problem in Österreich sind Sender wie OE24 (die aktuell im Visier der Staatsanwaltschaft sind wegen den Verbindungen, bzw. gefälschten Umfragen zu Ex.-BK Kurz…), die im Tagesrhythmus „Politkommentatoren“ einladen, welche eine Unwahrheit nach der anderen in den Äther blasen dürfen. Hier nehme ich auch Herrn Misik nicht aus, welcher Meinung nach zu selten in solchen Sendungen des Senders (in welchem er ja selber häufig zu Gast ist), genau DAS anprangert. Es ist leicht für ihn, das HIER in der TAZ zu schreiben, besser wäre, er würde das in der gleichen Klarheit mal in seinem Heimatland bei OE24 etc artikulieren…

    • @Nafets Rehcsif:

      Das Problem ist Fehlende Medienkompetenz und eine Generation die nicht mit Internet aufgewachsen ist. Dazu kommt noch das Deformations Gebot aus Russland von Rechten, Evangelikale und da haben wir den Salat.



      RT Deutsch, KlagemauerTV, KenFM....



      Ach ja und natürlich die Algorithmen die Inhalte bevorzugt verbreiten die die Leute Erregen.

      Abregen Impfen

      • @Kindoki Tiwi:

        Neuland halt.

  • "Die Illusion, dass doch jeder Irrsinn noch mit Dialog und Vernunft bearbeitbar sei, führt zwangsläufig zu Mutlosigkeit und Entscheidungsschwäche, ......" Und kann es sein, dass Politik auch versucht die Impfgegner und Covidleugner nicht der AFD zu überlassen.



    Sind nicht Wählerstimmen das "Zahlungsmittel" wenn es um Machterhalt in der Demokratie geht?

    • @KielerSprotte:

      Die Trump Rallies haben 70.000 Wählerstimmen gekostet, die potentiellen Wähler sind halt an Covid gestorben. Inzwischen kann man an den staatenweise rot und blau eingefärbten US Karten nicht nur ablesen, wer dort gewählt wurde (rot = Rep, blau = Dem), sondern auch, wo am häufgisten gestorben wird (rot). Man sollte sich nicht um Stimmen aus dem AfD-Lager bemühen, dieses wird sich schon selbst dezimieren. Klingt zynisch, ist es wohl auch, aber mal ehrlich: warum heute auf Leute Rücksicht nehmen, die morgen tot sind? Nicht um Stimmen buhlen, die nie mehr abgegeben werden.

      • @Stechpalme:

        Das grenzt schon an Zynismus.



        Aber was soll's. Die überwiegende Mehrheit der Impfvermeider hat es ja selbst in der Hand.

        • 1G
          17900 (Profil gelöscht)
          @Berlin:

          Oder auch nicht, wenn sie im Krankenhaus in die Abstellkammer geschoben werden - Triage!

  • Erreicht man mit den Maßnahmen das Hauptproblem der ungeimpften 60+?

    Da bin ich schon für eine Impfpflicht ab 60.

    Und was hilft das, wenn wir die 3. Impfung nicht zügig genug hinbekommen?

    Empörungist keine Lösungsstrategie.

  • Schon im 17. Jahrhundert wußte Friedrich von Logau: 'In Gefahr und in der Not bringt der Mittelweg den Tod'.

  • Guter Beitrag!



    Keine Schwachstelle in Bezug auf Aussage.(m.M.)



    .... Herumbalancieren auf irgendeinem Mittelweg....



    Diese Faschingsbilder(Fußball..) hat nichts mit balancieren zu tun.



    Wirtschaftsinteressen vor Elend, Leid, Tot.

    • @Ringelnatz1:

      Na ja, schon der BDI fordert 3G am Arbeitsplatz, und zwar verbindlich! Inklusive Abfrage des Impfstatus.

    • @Ringelnatz1:

      Da bin ich ganz dabei!

      Finde es allerdings ein bisschen schade, dass ich nicht eine Impfsituation wie auf dem Foto hatte.

      • @Jim Hawkins:

        Bei Ihnen hätte sie noch eine Augenklappe...;)

      • @Jim Hawkins:

        Schwipp, stippel tut..(Klar!)



        Ich habe auch überlegt ob ich was schreibe z. Bild.



        Die Schlange bei meinem Booster wäre doppelt so lang gewesen, wäre da so eine Impfärztin gewesen.

      • @Jim Hawkins:

        Ferkulum - ist ne angesagte Kneipe in Kölle. Aber.

        Mit ollen Habermas - sei Neue Unübersichtlichkeit - hat längst die - auch nicht mehr so arg neue - Unentschiedenheit - Platz gegriffen!



        & Milchreisbubi Kurz too & für Schland => & =>



        Das sind eben nicht nur Mutti & ihre xxl Flacheisen wie Andi - Jens …bitte selbst die Inkarnationen der unterbelichteten Ahnungslosigkeit einsetzen!



        Danke - hab bi lütten echt nen fusseligen👄 oder wie‘s früher mal hieß “…mein Reden seit 33“!

        kurz - B‘scheuert •

        • @Lowandorder:

          "Ferkulum - ist ne angesagte Kneipe in Kölle." I wo! Lecker Gyrosbude! Mit dem Lapidarium verwechselt, Sie Schelm?

        • @Lowandorder:

          Tut als ob1:



          Ferkulum ist der lateinische Ausdruck für ein Tragegestell wie Kiepe oder Rucksack. Darin brachten vormals die Bauern ihren Zehnten als Abgabe an den Gutsherrn nach dem Stift St. Severin

          • @Ringelnatz1:

            Alter Schwede - Danke.

            Hier aber - tu ich ums Verrenke.



            Den petasus associativo - mal schwenke!



            Liggers. Großes Latrinum - drum.



            War mir nur bedingt - ein ferculum.



            Denn - von der Biege bis zur Bahre -



            Latein¿ - das muß nicht sein - Bewahre!

            • @Lowandorder:

              Drei Accounts, eine Meinung. Wie bei den drei Damen vom Grill.

            • @Lowandorder:

              Jo, dä Bienemann's Büggel, dä hätt ene Hoot,



              Dä steht däm Bienemann's Büggel su joot...

              • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

                Na logo - mein Urgroßvater 19. Jhd. - frauman ging nicht ohne Hoot - war Hut-&Putzmacher - mein Großvater trug Homburg - auf der Garderobe - leider zu klein - uns Ohl - kennt wi nicht ohne! “Kiek an de Ohl! Niijen Hoot un all wedder verwohnt!“;)) Liggers. So war er.



                & icke¿ =>



                Alles begann mit einem vonner Perle abgelegten Bühnenhomburg & hück - nich ohne - 🤹 - 🎷- 🎺 - 🎭

                • @Lowandorder:

                  Und ich habe einen Panamahut. Allerdings aus Ecuador.

                  • @Jim Hawkins:

                    "oh wie schön ist panama"



                    Janosch - spricht für sich selbst...

  • Sehr gut.

  • Dankeschön.

    Vielleicht ist ein Teil des harten Kerns dieser Nörglis (ob Covids oder Pegids ist eigentlich wurscht) ganz tief drin grundautoritär strukturiert.

    Und hat Sehnsucht danach, robust angefasst zu werden. Quasi übers Knie gelegt zu werden.

    Nicht appetitlich, aber bitte...

  • "Bravo" zu diesem zutreffenden und spitzen Text!

    Aus Rücksicht auf die 30% Vollidioten in diesem Land, werden umsichtige, Kranke, Alte und Kinder in Sippenhaft genommen und ihnen Quasi alles zumutet. Während gleichzeitig den ungeimpften nicht ein Hauch zugemutet wird und sie auch noch in Watte packt, ihnen zuhört und auf Ihre Bedürfnisse eingeht...

    Der Umkehrschluss kann eigentlich nur sein: KH Betten zuletzt für freiwillig Ungeimpfte

    • 3G
      33556 (Profil gelöscht)
      @HoboSapiens:

      Wer Menschen mit anderer Meinung als der eigenen als "Vollidioten" bezeichnet, hat sich für mich aus der Gemeinschaft der Anständigen verabschiedet.



      Und die Unanständigen nehme ich nicht für voll.

      • @33556 (Profil gelöscht):

        Da spricht die Wut über die Unvernunft. Deswegen der drastische Ausdruck. Und nein, es geht hier nicht einfach nur um eine andere Meinung ...

      • @33556 (Profil gelöscht):

        Soso, nicht die Leute, die Unanständiges tun, sind unanständig, sondern diejenigen, die wagen, das Kind beim Namen zu nennen.

        Es ist keine irgendwie schützenswerte "Meinung", andere für die eigene (mit allen Mitteln verteidigte) Ignoranz und libertär-egomanen Ansichten über die Klinge springen zu lassen.

        Wer so ein Verhalten verherrlicht, hat womöglich nie zu irgendeiner "Gemeinschaft der Anständigen" gehört.

        • @tanqtron:

          Wer sich nicht impfen lässt, tut nichts unanständiges, er tut gar nichts. Und gar nichts tun, ist i.d.F. nicht verboten.

          Wenn Sie also nicht über die Klinge springen wollen, lassen Sie sich impfen, halten Sie sich an die AHA-Regeln, verlassen Sie nur in dringenden Fällen das Haus, schalten Sie das Radio ein.

          • @Berlin:

            Gar nichts tun ist nicht verboten? Schon mal was von unterlassener Hilfeleistung gehört?

          • @Berlin:

            "...tut nichts unanständiges, er tut gar nichts."

            Gar nichts tun, ist im konkreten Fall unanständig.