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Berichterstattung über ChemnitzTendenzjournalismus bei „Emma“

Die „Emma“ lässt Chemnitzer Frauen erzählen, wie bedrohlich arabische Männer sind – und verzichtet auf Recherche.

Straße: Unsicheres Terrain für Chemnitzer Frauen? Foto: Hannibal Hanschke/Reuters

Berlin taz | Der Text, der am Freitag für die Zeitschrift Emma online ging, wird ganz harmlos anmoderiert. Eine Reporterin sei nach Chemnitz gefahren und habe „Frauen auf der Straße befragt“, heißt es im Vorspann. „Denen sollten wir alle öfter zuhören.“

Was folgt, ist Kampagnenjournalismus. Der Text des Magazins, das sich seit 1977 auf die Flaggen schreibt, für Frauenrechte einzutreten, ist schon vom Format her zumindest ungewöhnlich: Er besteht im Wesentlichen aus der Wiedergabe eines einzigen Gesprächs. Fünf Frauen, die offenbar zufällig aufeinandertreffen, sagen anonym ihre Meinung – und die hat es in sich.

Empört sind die Frauen nicht etwa wegen des rechten Mobs, der zeitweilig die Straßen der Stadt übernommen hatte. Nein, das eigentliche Problem seien „die 20- bis 30-jährigen jungen Männer! Vor allem die aus Nordafrika, aus Syrien und dem Irak.“ Vergangenes Jahr sei eine ihrer Schülerinnen fast vergewaltigt worden, sagt Frau W., die erste Ansprechpartnerin – von „genau diesen jungen Männern.“

Eine andere Frau schaltet sich ein. „Wissen Sie, wer eigentlich für den Rechtsruck im Land verantwortlich ist? Die Linken!“, beantwortet sie ihre Frage selbst. „Die Linksintellektuellen, die alle Menschen als rechts hinstellen, sobald Probleme mit Flüchtlingen thematisiert werden.“

Schuld am Rechtsruck: Die Linken

Diese Position lässt sich schon in Alice Schwarzers Buch „Der Schock“ lesen, das sie 2016 nach der Kölner Silvesternacht veröffentlicht hat. „Vor allem Linke und Liberale müssen sich fragen lassen, welche Verantwortung sie mit ihrer falschen Toleranz dafür tragen“, heißt es da.

Und auch die übrigen Meinungen, die die Chemnitzer Frauen im aktuellen Emma-Text äußern, entsprechen denen der Blattmacherinnen: Kopftuch verbieten, zum Beispiel. Als Kronzeugin dafür hält im aktuellen Text die Türkin Nesrin her. Sie ist Muslima, aber nur „hin und wieder“. Das Kopftuch hat sie „schon immer gehasst!“. Damit müsse sie auch „keine Angst haben, in die Nazi-Ecke geschoben zu werden“, heißt es im Text.

Deshalb holzt Nesrin so richtig los: Von Syrern werde sie als „Judenhure“ beschimpft. „Es mag komisch klingen“, sagt sie unter Verweis auf die Ereignisse in Chemnitz: „aber die meiste Angst habe ich zurzeit vor Ausländern.“

Journalistisches Handwerk? Fehlt.

Was die Autorin Annika Ross da einholt, heißt in Redaktionen Vox Pops oder Straßenumfrage. Nur kommt der Emma-Text nicht als solche daher, sondern wird präsentiert wie ein Bericht. Wäre es einer, hätte Ross allerdings journalistisches Handwerk anwenden müssen.

Sie hätte zum Beispiel die Polizei anrufen können, um die Kriminalitätsrate der Stadt zu erfragen. Sie hätte recherchieren können, dass die Zahl der Straftaten in Chemnitz rückläufig ist, genauso wie die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen. Sie hätte einordnen können, dass die Zahl der angezeigten sexuellen Übergriffe in Chemnitz zwar gestiegen ist. Dass das aber laut Polizei darauf zurück zu führen ist, dass neue Tatbestände in das Strafgesetzbuch aufgenommen wurden.

Sie hätte aufschreiben können, wie viele MigrantInnen in Chemnitz wohnen. Sie hätte bei Flüchtlingsorganisationen nachhören können, ob es tatsächlich vermehrt Probleme mit Irakern oder Syrern gibt. All das aber macht sie nicht. So wird der Text zum Tendenzjournalismus.

Es ist nicht der erste Text der Emma, der einen rechten Sound anschlägt. Schon nach der Kölner Silvesternacht veröffentlichte die Redaktion mehrere Artikel, in denen sie unter anderem behauptete, „Männer in großen Rudeln“ seien über Frauen hergefallen, die Gewalt habe der auf dem Kairoer Tahir-Platz geglichen – auch wenn ägyptische FrauenrechtlerInnen das bestritten. Alice Schwarzer brüstete sich damit, als eine der wenigen die „Realität zu benennen“ und kritisierte den angeblichen Hohn von Politik und Medien, die die Realität verschweigen würden. Schon damals bekam sie dafür vor allem Applaus von Rechts.

Erfolg in rechten Internetblasen

Dass sich der verfestigt hat, zeigt auch eine Analyse des Kommunikationswissenschaftlers Luca Hammer. Für einen Text im Magazin Übermedien im Auftrag des Vereins Fearless Democracy analysierte Hammer kürzlich knapp 27.000 Tweets, die zwischen Januar 2008 und Juni 2018 einen Link auf emma.de enthielten. Von den beteiligten Accounts ließen sich laut Studie rund 24 Prozent dem rechten Spektrum zuordnen. Und, so Hammer zur taz: Das Interesse wachse. Seit 2015 hätten die Accounts aus dem rechten Umfeld stärker begonnen, Emma-Artikel zu teilen.

Die Emma wehrt sich offiziell dagegen, Beifall von rechts zu bekommen. Als Replik auf Hammers Studie etwa schrieb Schwarzer unter dem Titel „Die rassistische Emma: Die Studie arbeite mit „vielen falschen Unterstellungen.“ Emma schiele „weder auf Anzeigen noch auf Beifall“. Luca Hammer bleibt gegenüber der taz dennoch dabei, dass seine Daten eine klare Tendenz zeigten.

Auch der Chemnitz-Text finden in den sozialen Medien wieder bei rechten LeserInnen Anklang. Auf Twitter ist der Artikel kurz nach Erscheinen einer der meistgelesenen unter Rechten. Der ehemalige Bild am Sonntag Vizechefredakteur und heutiges AfD-Mitglied Nicolaus Fest empfahl den Text bei Facebook als „Gute Reportage“.

Auf dem rechtspopulistischen Blog Achse des Guten von Henryk M. Broder wird er ebenso als „lesenswerter Beitrag“ angekündigt wie auf dem Blog Einzelfallinfos, auf dem „Meldungen zu Straftaten durch Flüchtlinge, Migranten und mutmaßliche Migranten“ zu lesen sind.

Toxischer Feminismus

Die Position der Emma zum Kopftuch ist, das zumindest lässt sich sagen, seit den 70er Jahren nahezu unverändert. Doch spätestens seit der Kölner Silvesternacht ist der Resonanzraum ein anderer: Der Antisexismus der Zeitschrift wird, wie beispielsweise die Feministin und Soziologin Sabine Hark beschrieb, rassistisch und nationalistisch aufgeladen. „Toxischen Feminismus“ nennt Hark das.

Auch im Chemnitz-Text konstruiert die Emma-Autorin ein „Wir“ der deutschen Frauen und ein „die“ der anderen. Ein Stereotyp nach dem anderen muss herhalten, um diese zu beschreiben: „Die“ sind nicht in der Lage, ihr sexuelles Begehren zu zügeln, „die“ entwenden „mit gezogenem Messer das Handy, den Geldbeutel oder Markenkleidung“, „die“ tanzen Frauen an, „die“ sind Vergewaltiger. Belegt sind diese Behauptungen durch nichts – im Gegenteil. Woher will Nesrin wissen, dass die Männer, die ihr auf der Straße „Judenhure“ hinterherrufen, Syrer sind? Gefragt hat sie wohl kaum.

Trotzdem werden die Frauen als diejenigen gekennzeichnet, die die Wahrheit sagen. Die eine wählt SPD (und kann deshalb keine Rassistin sein), die andre arbeitet in einer Kanzlei (und kann deshalb keine Rassistin sein). Die dritte ist ein bisschen Muslima und kennt sich also aus mit dem Problem. Sie alle sind „empörte Bürgerinnen“ – und ganz bestimmt keine Rechten.

Und nur für den Fall, dass doch irgendwer auf diese Idee kommen könnte, wird diese gleich widerlegt: „Dass Menschen mit einer anderen Hautfarbe als Weiß jetzt Angst vor Übergriffen haben müssen“, finden die vier deutschen Frauen „‚schrecklich‘. Nein, sagen sie einstimmig: ‚So sind wir Chemnitzer nicht!‘“.

Und die Emma, die ist bestimmt auch nicht so.

Update 06.09.: In einer früheren Version des Textes hatte es geheißen, der Text fände vor allem bei rechten LeserInnen Anklang. Das haben wir nun präziser auf die Resonanz in den sozialen Medien bezogen.

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176 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Ich sehe gerade, dass der Artikel bereits 7 Wochen alt ist..hätte ich mir den Kommentar auch sparen können :-). Sind Sie bitte so nett und entfernen diesen?

    Besten Dank



    vernunftbegabt

  • Meinen Sie wirklich, ich sei der Auffassung, dass der Angriff im Zeckenbiss-Video nicht von Deutschen, sondern von dänischen Touristen verübt worden sein könnte? Dann sollten Sie meinen Kommentar noch mal im Zusammenhang lesen. Der Satz war ein Beispiel dafür, dass man, wenn man will, mit Haarspalterei alles in Zweifel ziehen kan, was einem nicht passt.

    Wo in meinem Kommentar die rechte Agenda verteidigt werden soll, wie Sie meinen, sehe ich nicht. Möglicherweise ist es für Sie schon rechts, wenn jemand der Auffassung ist, dass die Aussage von Nesrin auch schlicht und einfach stimmen könnte.

    • @Budzylein:

      War @HAMPELSTIEZ

  • 8G
    80537 (Profil gelöscht)

    Es wundert mich, dass sich gerade die taz über journalistisch fragwürdige Methoden und Praktiken anderer Blätter beklagt.



    Dabei ist es gerade die taz, die munter Nachricht und Kommentar vermischt und miserable recherchierte Berichte veröffentlicht.



    Der Balken im eigenen Auge sollte hier mal in Augenschein genommen werden, bevor die Splitter in den Augen der anderen moniert werden.

  • Genau. Frau Schwarzer hätte mal auf die Kriminalstatistik schauen sollen. In Chemnitz hatten 2017 Menschen ohne deutsche Staatsangehörigheit einen Anteil von 7,6% an der Gesamtbevölkerung. Ihr Anteil an allen Tatverdächtigen lag bei



    29,7% aller Straftaten (ohne asyl, aufenth-rechtliche Verstöße),



    45,5% bei Gewaltkriminalität, 37,9% bei Straßenkriminalität und 38,8% bei Diebstahl. Bei Vergewaltigungen & sexuelle Nötigung 56,3% gemäß PKS Schlüssel 111000.

    • @PauleS:

      Wieviele davon wurden rechtskräftig verurteilt?

  • Noch was: Im Artikel heißt es, der Emma-Text komme nicht als Straßenumfrage daher, sondern werde "präsentiert wie ein Bericht." Das stimmt nicht. Aus dem Emma-Text geht völlig unmissverständlich hervor, dass die Autorin schlicht mit 5 Frauen spricht und aufgeschrieben hat, was die gesagt haben. Und in der taz habe ich auch schon zahllose ähnliche Artikel, in denen nichts recherchiert und nichts geprüft wurde und keine Zahlen gebracht wurden, sondern einfach die Ansichten von Personen referiert wurden, von denen die taz meinte, dass deren Ansichten publiziert werden sollten.

    Und die Erzählung von Nesrin - die offenbar sehr verdächtig ist, weil sie nicht so richtig muslimisch ist und das Kopftuch hasst, obwohl richtige Migrantinnen doch gläubige Musliminnen mit Kopftuch sein müssen - mit "Woher will Nesrin wissen, dass die Männer, die ihr auf der Straße „Judenhure“ hinterherrufen, Syrer sind? Gefragt hat sie wohl kaum" abzutun, trägt schon Maaßen´sche Züge. Klar, dass die Angaben einer von einer sexistischen und antisemitischen Beleidigung betroffenen Frau erst einmal anzuzweifeln sind, denn die meetoo- und metwo-Geschichten sind vergessen, wenn die Täter mutmaßlich Geflüchtete sind und das Opfer nicht recht ins Türkische-Community-Klischee passen will. Maaßen könnte analog dazu fragen, ob die Gruppe in dem Zeckenbiss-Video, dessen Echtheit er ohne triftigen Grund anzweifelt, nicht vielleicht dänische Touristen sind - viele Dänen sprechen recht gut deutsch, und woher will man wissen, dass es sich um deutsche Faschos handelte; gefragt hat das Opfer die ja wohl kaum. Nesrin wäre jedenfalls, um den Anforderungen der taz-Redakteurinnen zu genügen, gut beraten, bei der nächsten "Judenhure"-Pöbelei die Pöbler zu fragen: "Entschuldigung, sind Sie Syrer?" Klar auch, dass die so Gefragten einer "Judenhure" bereitwillig Rede und Antwort stehen werden. Wobei allerdings selbst die Behörden in Deutschland nicht immer so recht wissen, ob jemand wirklich ein Syrer ist...

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @Budzylein:

      Sehr gut, ge- und beschrieben! Trifft den Punkt genau!

    • @Budzylein:

      Chapeau für die gute Analyse des Tendenzjournalismus.



      Und wirklich traurig, wie anspruchslos Journalismus sein kann.

    • @Budzylein:

      Auf einer rechten, deutschen Demo werden wohl wenig gut deutsch sprechende Dänen unterwegs gewesen sein. Dein Kommentar strotzt vor Verteidigungsrede für die rechte Agenda, die betrieben wird.

  • In dem im Artikel verlinkten Polizeibericht heißt es: "Die Zahl der Vergewaltigung/sex. Nötigung/sex. Übergriffe ist im Vergleich zum Vorjahr um 108 Fälle (+675 %) gestiegen. Diese Zunahme stellt sich sowohl in der Stadt Chemnitz als auch in beiden Landkreisen dar. Dieser Anstieg ist auf die Aufnahme neuer Tatbestände in das Strafgesetzbuch zurückzuführen." Im Artikel wird dazu gesagt: "Sie hätte einordnen können, dass die Zahl der angezeigten sexuellen Übergriffe in Chemnitz zwar gestiegen ist. Dass das aber laut Polizei darauf zurück zu führen ist, dass neue Tatbestände in das Strafgesetzbuch aufgenommen wurden."

    Soso. Es fällt auf, dass die Anzahl dieser Delikte sich immerhin mehr als versiebenfacht hat(+675 %, also Anstieg auf das 7,75fache). Und die Erklärung der Polizei über die Ursache (neue Straftatbestände)ungeprüft zu übernehmen, ist das Gegenteil von Recherche, wie sie im Artikel gefordert wird. Die polizeilichen Kriminalstatistiken sind Statistiken über Anzeigen von Straftaten. Lesen die Chemnitzer Frauen so akribisch das Strafgesetzbuch und zeigen deshalb jetzt massenhaft Vorfälle an, die sie früher nicht angezeigt hätten, weil sie gar nicht strafbar waren? Und wie sich die Anzahl der Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen, die früher schon strafbar waren, entwickelt haben, wird in der Statistik gar nicht mitgeteilt, weil darin alle Sexualstraftatbestände zusammengemixt werden. Könnte Letzteres seinen Grund darin haben, dass die Statistiker von der Polizei gar nicht wollen, dass der Zahlenvergleich aussagekräftig ist? Eigentlich sollte man erwarten, dass die taz derlei Vernebelungsstatistiken daraufhin prüft, ob hier nicht versucht wird, der Öffentlichkeit zu suggerieren, so viele sexuelle Übergriffe gebe es gar nicht. Aber die "metoo-Zeiten" bei der taz sind offenbar vergessen, wenn es darum geht, dem Konkurrenzblatt eins auszuwischen.

    • @Budzylein:

      'Und wie sich die Anzahl der Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen, die früher schon strafbar waren, entwickelt haben, wird in der Statistik gar nicht mitgeteilt'

      Sollte dem so sein, gereicht es der taz zunächst nicht zum Vorwurf.

      'zeigen deshalb jetzt massenhaft Vorfälle an, die sie früher nicht angezeigt hätten, weil sie gar nicht strafbar waren?'

      Vielleicht wollten 'sie' diese Fälle bereits früher anzeigen, sind aber bis dahin bei der Polizei abgeblitzt, da keine rechtliche handhabe und damit kein statistischer Niederschlag...?

      • @Sebas.tian:

        Natürlich kann die taz nichts dafür, wenn die Polizeistatistik wenig Aufschluss bietet. Aber gerade da fängt die Recherche an, da muss man - gerade beim Verfassen eines Artikels, der einem anderen Blatt das Fehlen von Recherchen vorwirft - nachhaken und sich die Zahlen näher aufdröseln lassen, statt unkritisch die Schlussfolgerung der Polizei zu übernehmen. Wenn es um das Verhalten der Polizei bei Protesten z. B. von Flüchtlingsunterstützern, Umweltschützern, Atomkraftgegnern, Tierschützern, G20-Kritikern oder der Antifa geht, übernimmt die taz ja auch nicht ungefiltert die Positionen der Polizei. Es ist immer wieder erstaunlich, dass Linke und solche, die es sein wollen, einerseits die Polizei ständig in Grund und Boden kritisieren, aber andererseits alle Polizeiangaben (und hier sogar bloße Bewertungen der Polizei), die ihnen in den Kram passen, wie unumstößliche Beweise präsentieren.

        So sieht es übrigens auch mit dem Umgang mit dem Recht in linken Publikationen aus. Wenn ein Gerichtsurteil passt, dann ist der Rechtsstaat in Gefahr, wenn es nicht befolgt wird. Gibt ein Gericht aber der falschen Seite Recht, dann muss man sich darum nicht scheren, sondern kann gegen die Umsetzung des Urteils getrost "zivilen Ungehorsam", "gewaltfreien Widerstand" und Ähnliches leisten. Die Feinde des Rechtsstaates sind immer die anderen. Wenn etwas, das Linke/Umweltschützer/Tierschützer etc. gut finden, strafbar ist, wird es lediglich "kriminalisiert" und eine Bestrafung von Verstößen wird als Menschenrechtsverletzung angesehen; wenn aber etwas verboten ist, das Linke nicht gut finden, dann wird selbstverständlich erwartet, dass sich alle peinlich genau an das Verbot halten und dass der Staat Verstöße unnachgiebig verfolgt. Die Rechten sind natürlich keinen Deut besser als die Linken, was das Messen mit zweierlei Maß angeht, aber das macht es nicht besser.

        • @Budzylein:

          Es ist immer wieder erstaunlich, dass Rechte mit gleichmacherischen Argumenten die Forderungen nach Sozialstaat, Tierschutz, Umweltschutz mit der Forderung nach Rassenhass, Nationalismus, Sexismus gleichsetzen. Sind doch nur zwei Gedankengebäude, alles easy, wenn jemand den Bürgerkrieg heraufbeschwört, ist das doch sein gutes Recht

          • @Hampelstielz:

            Was hat Ihr Kommentar mit meinem zu tun? Es ging um ein instrumentelles Verhältnis sich als links verstehender Presseorgane bezüglich Polizeiangaben und Rechtsvorschriften. Und gleichgesetzt habe ich gar nichts. Das wissen Sie auch sehr genau.

            Tierschutz ist übrigens mitnichten links. Es gibt haufenweise Nazis und andere Menschenfeinde unter den Tierschützern. Mit dem Umweltschutz ist es nicht viel anders. Zahlreiche Umweltschützer betrachten die Menschheit hauptsächlich als Gefahr für die Natur. Meine Aufzählung nimmt Bezug auf das, was die taz, die ja ein linkes Selbstverständnis hat, gut findet, auch wenn es sich - wie die taz-Positonen zu Gentechnik und Glyphosat - mit denen der AfD deckt.

  • Was Neues ist das doch nicht, dass Emma nicht ordentlich recherchiert und einseitig Stellung bezieht. Neu ist allerdings dass die taz auf der anderen Seite steht und darauf besteht, dass eine von ihr für richtig gehaltene politische Gesamtsicht dabei herauskommt. Die Gewaltkriminalität ist in Deutschland gestiegen (de.statista.com/st...altkriminalitaet/) - nicht dramatisch, aber sie ist auch nicht auf einem Tiefstand. Auch die subjektiven Angsterfahrungen kann man nicht objektiv entkräften. Das hatte auch die Emma sonst nie so gemacht und würde die taz auch nur dann machen, wenn sie es von der Tendenz her wichtig findet. Bei Rassismus-Erfahrungen würde die taz das auch nur dann machen, wenn sich nicht-weiße Männer wegen weißer Frauen beschweren würden. Das Problem in beiden Fällen ist der Tendenzjournalismus. Könnte ein berichteter Fakt zu Schlussfolgerungen oder Gefühlen führen, die man vermeiden möchte, so ist der Fakt so zu ergänzen, dass sich die Aussage ändert. Die taz hat dabei noch journalistisches Ethos, die Emma hatte dieses nie.

    • @Velofisch:

      "Die Gewaltkriminalität ist in Deutschland gestiegen" (Velofisch).



      Wenn ich den Zahlen in Ihrem Link folge, gibt es da einen leichten Aufwärtstrend zwischen 2014 bis 2016. In 2017 ist die Zahl wieder zurückgegangen.



      Ansonsten ist deutlich, dass die Anzahl der erfassten Fälle von Gewaltkriminalität in den letzten 15 Jahren abgenommen hat. Vor 2011 lag die Zahl durchweg bei mehr als 200.000, ab 2011 durchweg darunter. Dabei liegt der Durchschnitt der Jahre 2011-2017 ziemlich nah an der Zahl von 2017...



      Und btw: In 2016 gab es einen Anstieg der fremdenfeindlichen Gewaltdelikte -> de.statista.com/st...h-art-des-delikts/

  • Nach den heutigen Äußerungen des Verfassungsschutzes müssen vielmehr die Berichte in der TAZ über die Ereignisse in Chemnitz als "Tendenzjournalismus" eingeordnet werden. Schließlich wurde über Menschenjagd, Pogrome und Ausländerhatz berichtet, die es womöglich nie gegeben hat. Die Erlebnisberichte der Frauen in Emma sind vielleicht sehr einseitig, aber zumindest authentisch.

    • @TazTiz:

      'Schließlich wurde über Menschenjagd, Pogrome und Ausländerhatz berichtet, die es womöglich nie gegeben hat.'

      Es geht nicht darum, ob das, worüber berichtet wurde, stattgefunden hat oder nicht, sondern darum, wie es benannt wird.



      In Chemnitz hat als Auslöser all dieser Dinge und der Dinge die daraus folg(t) en nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden auch kein Mord stattgefunden. Was nichts an der Tatsache ändert, dass ein Mensch tot ist. Was schlimm genug ist.

    • @TazTiz:

      Woher weiß man, dass diese Berichte authentisch sind? Für mich sind sehr viele Emma-Artikel schwer überprüfbar.

  • Es ist doch nun wirklich nichts Neues, das Alice Schwarzer und die Emma seit Jahren immer weiter in die rechte Ecke gerutscht ist. Seit 2007 gemeinsam mit BILD, im Kontext Kachelmann geradezu unsäglich, solidarisch mit Pegida, etc. pp.

    Aber das alles hat die TAZ selbst ja schon - wenn auch höflich verklausuliert - festgestellt

    www.taz.de/!5263129/

  • Danke für den Hinweis: Kampagnenjournalismus nennt man das also, Vox Pops:

    www.taz.de/Sexuell...ergriffe/!5268825/

    • @Erich Virch:

      Danke für den Link.



      Er ist vielsagend.

      • @rero:

        Inwiefern?

  • Komisch nur, dass in diesem Land so selten Mobs Sachsen jagen? Das mit Arabern, Juden oder generell Ausländern ist ja dieser und vergangener Tage kein Problem.

    Auch wenn es der gleiche Mist ist, vielleicht wäre es einen Versuch wert. Nur so um zu sehen, wie sich das andersrum anfühlt?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @emanuel goldstein:

      Warum gibt es eigentlich keine Proteste und "Wut- und Trauermärsche", wenn ein sächsicher oder sonst ein "deutscher" Familienvater seine Frau ersticht? Das ist ja dann ein Einheimischer und da ist das sozusagen Tradition, aber wenn es die Flüchtlinge "nachmachen", fangen die Braunen an zu flennen, obwohl sie sich sonst nicht darum kümmern, wer wie um's Leben kommt. Kinderschänder und Flüchtlinge, das sind einfach supertolle Feindbilder. Möchte nicht wissen, wie viele Kinderschänder unter denen zu finden sind, die am lautesten schreien und ihre Hand zu HH erigieren.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Argumentativ sehr nachdenkenswerte erste Sätze, danke!

  • Oh ja, die kenne ich auch. Wenn die wüssten, dass sie die ersten sind die dran sind, wenn das so weiter geht. Aber die haltens wie die tapferen jüdischen Soldaten aus WWI, sich schön sicher fühlen.

  • Och nö, nacher meint das Volk wieder es braucht einen Führer oder sowas.

  • 9G
    99663 (Profil gelöscht)

    scheints alles männer, die hier die klappe aufreißen.. ich bin schon wieder still.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @99663 (Profil gelöscht):

      Reißen Sie doch selbst die Klappe. Hier können Sie doch fast alles schreiben. Wo ist also das Problem? Sie wollen stillschweigen ob einer angeblichen Übermacht? Meine Fresse, so wird das nie was mit eurer Emanzipation. :-)

      • 9G
        99663 (Profil gelöscht)
        @849 (Profil gelöscht):

        mit meiner emanzipation hat das nichts zu tun. ich bin ein mann;)

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @99663 (Profil gelöscht):

          :-)

    • @99663 (Profil gelöscht):

      Ich denke, da prallen sehr verschiedene Sozialisationen aufeinander. Wenn es in einem anderen Kulturkreis als anständig gilt, als Frau verhüllt zu sein, dann müssen wir westlichen Frauen in den Augen der in diesem Kulturkreis aufgewachsenen Menschen folglich als unanständig ("Schlampen!") gelten. Es erfordert viel Anstrengung, einzusehen bzw. anzuerkennen, dass Nichtverhüllung hier eben als normal gilt. Aber ohne diese Einsicht funktioniert kein Miteinander! Menschen und vor allem Männer aus solchen Kulturen müssen das akzeptieren, wenn sie hier leben wollen. Frauen wollen den gleichen Respekt wie Männern entgegengebracht bekommen, nicht als Schlampen abgestempelt werden oder gar wie Freiwild behandelt werden!

      • 9G
        99663 (Profil gelöscht)
        @Katrina:

        ich bin da sachlich völlig bei ihnen. ich fand es nur bemerkenswert, dass es wieder mal hauptsächlich männer waren, die sich meinten zu diesem thema zu wort melden zu müssen, ganz einerlei, welche position sie nun einnehmen.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @99663 (Profil gelöscht):

          Und wo ist das Problem? Ich halte Ihre Aussage für sexistisch! Denn ohne Ansehen der Person das Geschlecht zum Thema zu machen, um die Beitragenden generell herabzusetzen, ist Sexismus!

        • 9G
          98589 (Profil gelöscht)
          @99663 (Profil gelöscht):

          Ich bin auch bei Ihnen beiden.



          Es sind Männer, die sich hier äußern, abfällig.



          Ich glaube nicht, dass sie jemals sexuelle Übergriffe, auch verbale, durch andere Männer aus anderen Kulturkreisen erlebt haben.



          Sie reden von Dingen, von denen sie selbst keine Ahnung haben.



          Was sagt uns das?

          • @98589 (Profil gelöscht):

            "Ich glaube nicht, dass sie jemals sexuelle Übergriffe, auch verbale, durch andere Männer aus anderen Kulturkreisen erlebt haben."

            Doch, habe ich in meiner Jugend häufig erlebt, wenn ich als Bi-Mann in der Schwulenszene abhing. Da waren massig Männer ohne Abitur, deren Eltern eher in Karnap statt in Bredeney wohnten und die wahrscheinlich nur einfache Arbeitnehmer waren mit einem viel geringeren Bruttoeinkommen wie meine Familie. DAS war auch ein ganz anderer Kulturkreis wie meiner.



            Und je nachdem, wie meine Lust war, habe ich diese Übergriffe manchmal genossen (womit es keine Übergriffe mehr waren) oder eben irgendwie abgewehrt. Gewundert hat mich das allerdings nie, dass ich solchen Übergriffen ausgesetzt war, wenn ich mich in solche Umgebung begebe.

          • @98589 (Profil gelöscht):

            Als plumpe, aber zielführende Gegenfrage: warst du schonmal in einem Kriegsgebiet oder Soldat? Bildest du dir eine Meinung zu Dingen, die du selbst nicht erlebt hast?



            Bist du ein Flüchtling?



            Wenn man schon versucht ein Dogma aufzustellen, dann sollte dieses etwas weniger leicht einzustampfen sein. So bleibt nur die Erkenntnisse, dass du an Sachverhalte nur in einer subjektiven Vorteil-Nachteil-Abwägung herangehst.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @98589 (Profil gelöscht):

            Mir ist neu, dass das hier das Thema war. Thema war der Tendenzjournalismus der Emma. Autorinnen dieses Artikels sind zwei Frauen, jedenfalls soweit ich sehe.

            Aber vielleicht wollen Sie ja sagen, dass Frauen oder Betroffene immer Recht haben. Dann verstehen wir uns in dieser Beziehung nicht, denn das ist ein autoritäres "Totschlagargument".

  • Andereseits. Um über Emma umfassend zu berichten, kann man sich nicht einen Artikel herauspicken.

  • Liebe Taz,

    einfach mal...........



    www.taz.de/Hashtag-MeTwo/!5520297/

  • Schon seit der lustfeindlichen PorNo-Kampagne war Frau Schwarzers Gemeindeblatt für lebensbejahende Linke keine ernstzunehmende Lektüre mehr.

  • Natürlich ist es nicht tendenziös die Meinung dieser Leute wiederzugeben, wohl aber, Fakten nicht zu erwähnen die den Aussagen widersprechen. Die Emma scheint sich nach einem Publikum umzusehen, welches Feminismus vor allem am Herd betreiben möchte...

    • @Pinguinlöwe:

      Begründen Sie doch mal Ihre Aussagen. Oder kennen Sie nur jemanden, der wiederum jemanden kennt, der .....

      Was Sie betreiben ist Küchenpsychologie. Das ist näher am Herd als die LeserInnen vin Emma.

  • Achja auf einmal will man von dem "Man muss Frauen das glauben was sie sagen!" Bullshit, den einem die Missy-Magazin-lastige taz sonst von morgens bis abends aufs Brot schmiert nichts mehr wissen!



    Denn nun sind die Ausländer an der Reihe und die stehen in der Opfer-Hierarchie sogar noch über den Frauen. Entsprechend darf deren intrinsische Gutartigkeit von niemandem infrage gestellt werden, der nach intersektionaler Doktrin nicht noch ärmer dran ist.

    Vielleicht können Frau Fromm und Frau Hecht ja mal eine Diskussion mit dem Team Missy in der taz Redaktion starten und uns dann mitteilen, ob man Frauen nun, aufgrund ihrer Genitalien, bedingungslos glauben muss oder nicht.

    Das die taz irgendwem Tendenzjournalismus vorwirft klingt im Übrigen wie ein Witz. Das ist so wie wenn die katholische Kirche einem vorwirft man hätte ein Problem mit Pädophilie.

    "Die Position der Emma zum Kopftuch ist, das zumindest lässt sich sagen, seit den 70er Jahren nahezu unverändert."

    Die Position der taz zu Nazis hat sich seit 1978 nahezu nicht verändert.

    • @Januß:

      'Entsprechend darf deren intrinsische Gutartigkeit von niemandem infrage gestellt werden'

      Ich hatte den Eindruck, es ginge um etwas anderes, lasse mich aber gerne belehren...

      • @Sebas.tian:

        Oberflächlich ja aber nicht nur was man schreibt, sondern auch worüber man schreibt sagt etwas aus. Die Presse prodziert am laufenden Band Beiträge, die inhaltich falsch, zu ungenau, zu oberflächlich oder eben auch tendenziös sind.



        Das kennt doch jeder. Sobald man von einer Thematik besonders viel Ahnung hat fallen einem in der Presse dazu massig Fehlinformationen auf. Mir geht es so bei allem was mit IT zu tun hat, die Chemiker die ich kenne sagen das gleiche über Chemie und so weiter,...

        Also ist die Auswahl der (vermeindlichen) Fehltritte, über die berichtet wird, durchaus relevant. Was meinen Sie denn, warum in der taz so wenig über Venezuela und so viel über Nazis gesprochen wird?

    • @Januß:

      Sehr gut und danke!

    • @Januß:

      Den moralischen Impetus, den Sie als Vergleich bemühen packen Sie lieber gleich wieder ein und werfen noch mal einen Blick in die Funktionsweise logischer Argumente :-)

      Wo ist Ihr bissiger Intellekt geblieben, stattdessen so ein Rumgepampe?

      • @emanuel goldstein:

        Manchmal lässt man sich eben gehen^^

  • Emma wird seit Anfang der 90er Jahre als rassistisch kritisiert, in erster Linie von der feministischen Linken.



    Klar hat Frau Schwarzer gute Freunde im konservativen Establishment, sie äußerte sich abfällig über Sozialhilfebezieher/innen.

    • @nzuli sana:

      Wo hamse denn das Zeug "Sozialhilfebezieherinnen "mentalmedial geraucht? Frisst Sie auch Haustiere? backt sie Kinder in ihren Brotteig ein?

  • Das liegt doch nur an der erhöhten Anzeigebereitschaft gegenüber Ausländern.....

  • So wirkt sich die Arbeitszeitverkürzung bei Rechtspopulisten aus:



    sie fangen an mit Denunziationshotlines.



    Also wieder ÜBerstunden vergeben und



    mehr linke Schickeria bitte!

  • Ich denke auch, dass der emanzipatorische Fortschritt seit den Siebzigern des letzten Jahrhunderts ohne Alice Schwarzer und ihren Mitstreiterinnen nicht denkbar ist. Trotz aller Widersprüchlichkeiten. Alice Schwarzer repräsentiert nicht den aktuellen neoliberalen Feminismus. Im Gegenteil. So, wie die Altlinken nicht den progressiven Neoliberalismus repräsentieren. Auch hier ist das Gegenteil der Fall. Nicht umsonst rechnen die progressiven Neoliberalen mit den Kräften ab, die eine andere Vorstellung haben von einer freien und demokratischen Gesellschaft. Da wird rigoros gebolzt im Interesse des globalen Kapitalismus.



    Mir graust die in meinen Augen schäbige Abrechnung mit Alice Schwarzer, obwohl sie mir in einigen Dingen suspekt ist. Und mir graust die Vorstellung einer Gesellschaft, wo Kinder islamistisch indoktriniert werden und die GegnerInnen dieser Indoktrination verunglimpft werden.

    • @Rolf B.:

      an Rolf B.: alles unwahr. Sie verdrehen, vermutlich alles aus Unkenntnis.



      1974-80 gab es große Unterschiede zwischen der Courage, den beiträgen zur feministischen theorie und praxis einerseits und der Emma auf der anderen Seite.



      Sie lesen wohl zu viel Nachdenkseiten.

      • @nzuli sana:

        Was ist denn unwahr? Habe ich behauptet, dass es keine Unterschiede gab? Und was hat das mit Nachdenkseiten zu tun? Koordinieren Sie doch erst einmal Ihr hohles Gebrabbel. Dann können wir weiter sehen.

        • @Rolf B.:

          Manchmal hilft es schon, den Aluhut etwas aus dem Gesicht zu schieben um festzustellen, dass diese Gesellschaft höchstens von dummen Deutschen indoktriniert wird.

  • "Toxisch und Tendenziös" heißt die Überschrift heute, 6.9.18, in der taz. Wenn die linken Medien und die linke Schickeria weiter so mit den Erfahrungen ganz normaler Frauen, in diesem Fall Araberinnen, umgeht, dann wird sie niemanden erreichen. Es gab bei Facebook einen Bericht über die Übergriffigkeit von "Noch nicht länger hier Wohnenden", die einfach einer mir drei Freundinennen angereisten jungen Frau in den Schritt fassten. Aufgrund der Beschwerde mussten nicht die jungen Männer die Disco verlassen, sondern die vier Mädchen. Und als ob endliche in Ventil geöffnet wurde, gab es mehr als 200 Beiträge, mit dem gleichen Tenor! Soso, Toxisch und Tendenziös also. Den Kampf darum, dass kleine Kinder kein Kopftuch mehr tragen müssen, führt Terre des Femmes. Natürlich von links kritisiert. Für eine ominöse "Religionsfreiheit" lässt die Linke gerne alle erkämpften Freiheiten der Frauen fallen. Es ist nicht tendenziös, was diese Frauen erzählt haben, es ist die Realität, mit der viele Linke leider Streit leben. Und es sind nicht nur die Frauen in Chemnitz, die von solchen Erfahrungen erzählen können. Wenn frau Glück hat, wird nur gegrabscht. Es hat sich seit 2015 eine Kultur des Wegsehens entwickelt, eine Kultur der Unfreiheit, in der sogar die Polizei jungen Frauen rät, nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr alleine wegzugehen oder aber, wie im Falle Leipzigs, überhaupt nicht mehr alleine zu joggen. Und diese Erfahrungen werden hier mit einer Überschrift: "Toxisch und tendenziös" einfach unter den Tisch gekehrt. Lasst doch mal Eure Leserinnen zu Wort kommen, meinetwegen auch anonym. Mich würde interessieren, was es dort für Erfahrungen gibt. "Religionsfreiheit" und "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst", darf nicht heißen:....und verleugne die Realität, denn sie könnte toxisch sein!

    • @Wilfried Bergmann:

      "... eine Kultur der Unfreiheit, in der sogar die Polizei jungen Frauen rät, nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr alleine wegzugehen oder aber, wie im Falle Leipzigs, überhaupt nicht mehr alleine zu joggen." Das ist toxisch! Da schäumt bei mir die Feministin hoch. Das ist reaktionäres, frauenfeindliches Polizeigequatsche, zeigt ein antiquiertes Frauenbild, ist Angstmacherei und Hetze gegen Fremde. Die Frauen die alleine unterwegs sind von den Strassen holen, damit ihnen der böse schwarze Mann nichts antun kann. Sollen sie doch lieber zuhause bleiben, wie es sich gehört. Ha, ha. Im trauten Heim besteht für eine Frau das grössere Risiko vom Ehemann oder Lebenspartner Gewalt zu erfahren oder umgebracht zu werden, als beim Joggen oder im Ausgang. Das zeigt jede Statistik. Wenn sich Frauen unsicher fühlen auf der Strasse, sollte die Polizei sie darin unterstützen sich zu wehren und selbstsicherer zu werden. Z.B. in dem sie ihnen rät Boxen, Judo oder Selbstverteidigung zu lernen, sich einen Tierabwehrspray zuzulegen, eine Trillerpfeife oder einen Haarspray mitzunehmen, usw. Das würde den Frauen mehr Sicherheit geben und ihnen wirklich helfen. Sie müssten nicht im Jahr 2018 noch die Erfahrung machen, dass der öffentliche Raum ihnen genauso wenig zusteht wie in Saudi Arabien, Afghanistan, Syrien, ... Womit wir wieder beim bösen schwarzen Mann wären. Dieser fühlt sich sicher wie zuhause, wenn es kaum mehr Frauen auf der Strasse hat.

    • @Wilfried Bergmann:

      Soso, es gab einen "Bericht" auf Facebook. Na dann wundert mich bei dir und einigen der Befürworter deiner Aussagen gar nichts mehr.

    • @Wilfried Bergmann:

      Die Tage gab's doch mal meTwo... Gab's da nicht auf breiter Front bagatellisierungen ob der migrantischen Ausgrenzung erfahrungen?



      sexuelle űbergriffigkeit ist nicht 2015 eingewandert. Und das es sie gibt (ja, auch von migrierten), bestreitet zumindest in meinem tendeziösen linken milljöh niemand. Trotzdem ist deswegen niemand 'gegen geflüchtete'.

    • @Wilfried Bergmann:

      Ich bin auf Ihrer Seite, wenn es darum geht, Frauen mit ihren Erfahrungen sexueller Übergriffe ernst zu nehmen. Egal, wer die Täter sind.

      Ich selbst war - als ganz normale Frau - in den 80er Jahren jung, in verschiedenen Europäischen Ländern, auf einem Uni-Campus sowie in der Mauer- und Nachmauerstadt Berlin. Damals gab es praktisch keine Flüchtlinge. Trotzdem könnte ich über sexuelle Übergriffigkeit von Männern, die ich selbst in dieser Zeit erlebt habe, ein Buch schreiben. Frauen wurde in dieser Zeit auch geraten, bei Dunkelheit den Park zu meiden, nicht alleine zu trampen, und wenn doch, selber schuld. Das war lange vor 2015 bereits ein Riesenproblem (für die Frauen, den Männern war es wumpe).

      Ich will Ihnen damit folgendes sagen: es ist problematisch, den Vorwurf sexueller Übergriffigkeit auf Flüchtlinge, Muslime oder allgemein Migranten zu beschränken, ganz so, als wären sexuelle Übergriffe ein neues Phänomen und als gäbe es in anderen Milieus keine Täter bzw. zu suggerieren, die Identität als Flüchtling, Migrant oder Muslim an sich würde schon zur Täterschaft prädestinieren und ohne diese Gruppe hätten wir das Problem nicht.

      Das geht deutlich an der Realität vorbei: sexuelle Gewalt war und ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. #Metoo hat das nochmal sehr deutlich gezeigt.

      Die Realität

      • @Kolyma:

        War es denn in den von Ihnen geschildeten Fällen auch so, dass die Frauen verjagd wurden und als Ausländerfeinde (oder Männerfeinde?) bezeichnet wurden, wenn sie sich über das Verhalten beschwert haben?

        • @Dr. McSchreck:

          Ach wissen Sie, Herr MCSchreck, ich glaube, ich muss hier meine Erfahrungen nicht vor Ihnen ausbreiten, damit Sie entscheiden können, ob die denn auch relevant sind.



          Nur soviel: sexuelle Übergriffe im öffentlichen Raum führen in der Regel dazu, dass die Frau den Ort verlassen muss, während die Männer bleiben und dass sie beschimpft und bedroht wird, wenn sie sich wehrt. Das war in meiner persönlichen Erfahrung nicht anders. (Außer einmal in Trinidad, da kam mir eine Polizistin zu Hilfe, die hat den Kerl so zusammengestaucht, dass er das Weite gesucht hat. Trotzdem ihr Rat: geh nicht mehr alleine an den Strand. Es ist immer das selbe, überall!)

  • Über den Vorwurf des „Tendenzjournalismus“ wird man sich bei „Emma“ sicher sehr freuen. Endlich mal wieder Aufmerksamkeit für nix.

  • 7G
    73176 (Profil gelöscht)

    Ich bin jetzt mal provokant wie immer:



    Reicht denn nicht schon das Gefühl ...?!



    Also wenn bei Twitter Menschen über Rassismus oder sexuelle Gewalt schreiben, dann reicht die subjektive Wahrnehmung doch auch, oder habe ich das falsch verstanden?

    • @73176 (Profil gelöscht):

      ja, man kann als "Nichtbetroffener" dieses Gefühl doch gar nicht einordnen, wie ein Toni Kroos nicht bei Herrn Özil.



      Dieser Artikel hat daher nur seine Berechtigung, wenn die beiden Autorinnen Frauen aus Chemnitz sind.

  • "und die meisten ihrer Zeitgenossen ebenso."

    Was verstehen Sie unter meine "Zeitgenossen"?

    • @Nicky Arnstein:

      @Atalaya, gestern. Echt ärgerlich, dass die Antwortfunktion immer noch nicht funzt.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Nicky Arnstein:

        Doch, das tut sie. Wenn auch auf umständliche Art.

        Nach einem verfassten Kommentar wieder zurückgehen. Dann neu auf das gewünschte Thema clicken und den neuen Kommentar verfassen.

        Etwas gewöhnungsbedürftig - aber es geht.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Meine Erfahrung ist, dass das auch so funzt und eher ein Glücksspiel ist, ob der Kommentar an der richtigen Stelle erscheint. Ich habe den hier jetzt uneingeloggt verfasst und mit dem "antworten"-Button bei Ihnen versehrt.

          Mal sehen, wo er ankommt. Gerade bei so endlos langen Kommentarspalten verschiebt sich meinen Beobachtungen nach immer was.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Lieber Herr Busch, reicht es nicht aus, nach einem verfassten Kommentar die Seite zu "refreshen" (STRG + R) oder muss man wirklich auf den Kommentar klicken?

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Nicky Arnstein:

            Probieren geht hier über studieren.

            Gerne, übrigens.

          • @Nicky Arnstein:

            Wilhelm Karl May Busch XII. meint:



            "Machst du ein Seitenreset, funzt die Antwort richtig nett"

          • @Nicky Arnstein:

            Drei „Vater Unser“ vielleicht noch ...

  • Ich habe jetzt mal den Artikel in der Emma gelesen. Anstatt die dort befragten Frauen als "empörte Bürgerinnen" zu diskreditieren könnte die TAZ ja mal selbst eine solche Reportage machen und dabei alles besser machen. Schliesslich ist ja der TAZ Tendenzjournalismus völlig fremd.

  • Ui ... da braucht es gleich zwei empörende.

    "Wissen Sie, wer eigentlich für den Rechtsruck im Land verantwortlich ist? Die Linken!“, beantwortet sie ihre Frage selbst. „Die Linksintellektuellen, die alle Menschen als rechts hinstellen, sobald Probleme mit Flüchtlingen thematisiert werden.“"

    1000 mal abschreiben und darüber nachdenken!

    "Sie hätte recherchieren können, dass die Zahl der Straftaten in Chemnitz rückläufig ist, " ...

    Hätten die empörenden vlt. auch mal machen sollen:



    Seite 3:



    "Die Zahl der Vergewaltigung/sex. Nötigung/sex. Übergriffe ist im Vergleich zum Vorjahr um 108 Fälle (+675 %) gestiegen. "

    • @unimog_andi:

      Fake News, Du Troll!!!



      Hier das vollständige Zitat:



      „Die Zahl der Vergewaltigung/sex. Nötigung/sex. Übergriffe ist im Vergleich zum Vorjahr um 108 Fälle (+675 %) gestiegen. Diese Zunahme stellt sich sowohl in der Stadt Chemnitz als auch in beiden Landkreisen dar. Dieser Anstieg ist auf die Aufnahme neuer Tatbestände in das Strafgesetzbuch zurückzuführen.“

      • @Karlsson vom Dach:

        Dem liegt doch bestimmt eine entsprechende Tat zugrunde. :-)

  • Bei aller Kritik an Alice Schwarzer und der Emma bleibt festzustellen, dass Thematisierung von Konflikten aufgrund kultureller Unterschiede bzw sexistischen Verhaltensweisen bzw Kriminalität von Geflüchteten/Migranten kaum ein Konzept hat, vor Vereinnahmung von Rechts bewahrt zu werden. Daran muss gearbeitet werden.

    • @aujau:

      Sie wissen aber schon, dass Sie sich jetzt in die rechte Ecke gestellt haben, indem Sie von "Konflikten aufgrund kultureller Unterschiede bzw sexistischen Verhaltensweisen bzw Kriminalität von Geflüchteten/Migranten" sprechen/schreiben. In den Augen vieler Mitkommentatoren hier tragen Sie nun das Label "Nazi", "AfD-Symathisant", "Rassist" o.Ä. Aber Sie haben natürlich recht.

      • @Nicky Arnstein:

        Ich habe mich sicher nicht in die rechte Ecke gestellt, nur weil ich sexistische Gewalt durch Geflüchtete/ Migranten geschrieben habe. Sonst hätte ich geschrieben: " Alle Geflüchtete/ Migranten tun dies und sind nur dafür hierher gekommen. Ich weiß sehr wohl, daß dem nicht so ist und dass es auch deutsche Sexisten gibt. Die sind m.E. leichter zu kritisieren, weil diese Kritik nicht rassistisch instrumentalisiert werden kann. Zu diesem Dilemma habe ich bemerkt, dass es noch kein Rezept für eine Debatte gibt.

      • @Nicky Arnstein:

        "In den Augen vieler Mitkommentatoren hier tragen Sie nun das Label "Nazi", "AfD-Symathisant", "Rassist" o.Ä. Aber Sie haben natürlich recht."

        Und Sie sind es recht, beide, denn wer "Gruppen" auf Basis irgendeines Kuktur oder Naturdeterminismus eine VeranlagunMängel zuschreibt oder vorausetzt, wer irgendjemand andere nicht als einzelne Personen, sondern global verallgemeinend und verkürzend als Teil einer Masse betrachtet, ist in überholten falschen Ideologien verankert oder gesunken. Wenigstens im Vorurteil, am schlimmsten im Ausschluss.

        • @Eulenspiegel:

          Es gibt durchaus Erfahrungen mit Sexismus , welche sich in verschiedenen Kulturkreisen anders ausdrücken. Hier ging es mir darum, dass zu Sexismus von Einzelnen und Gruppen aus anderen Kulturkreisen eine Kritik entwickelt werden muss, welche eben nicht nationalistisch/ rassistisch vereinnahmt werden kann. Auf Applaus aus der rechten Ecke kann ich gern verzichten. Und jede betroffene Frau versucht dann einen Weg zur Kritik an sexistischen Verhaltensweisen zu formulieren und fängt sich den Vorwurf des Rassismus/ der Schlamperei/ der Hysterie oder Verleumdung ein. Bis der nächste schlecht recherchierte Artikel kommt.

        • @Eulenspiegel:

          Sie leugnen also, dass der Kulturkreis, in dem man aufwächst, einen Menschen prägt. Lächerlich.

          • @Nicky Arnstein:

            Prägen bedeutet nicht eindeutiger Determinismus. Der kulturelle Erbe ist immer "gebastelt" (so Claude Lévi-Strauss), angepasst, jeder baut sich auch für, gegen, oder mit, je nach Ort und Stelle. Man kann Beispiele und Gegenbeispiele in einer ewigen Reihe aufstellen. Nichts ist wissenschaftlich und statistisch begründet. Keine Kultur ist unbeweglich, keine hat ewige Inhalte. Keine menschliche Gruppe hat Homogänität, sie sind intern von gegensätzlichen Interessen und Strömungen gespalten. Ihre These führt zu Dummheiten wie "Juden (oder Schwaben) sind geizig (oder sparsam), Schwarze sind für Sport begabt, Schwarze (auch Juden) sind lüstern (war einst breitläufig behauptet, wissen Sie noch?), Chinesen sind hinterlistig und grausam, Spanier sind stolz und fromm" und was weiss ich noch. Das XIX. Jhdt ist voll von diesen vorurteilartige "Analysen", sie waren damals in den Universitäten gelehrt ...



            Die Nazis posaunten schon mit der angeblichen Sexualgefahr, die Schwarze und Juden bereiteten. Und Gerüchte über Vergewaltigungen waren auch schon seit 1918 verbreitet. ("Die schwarze Schande")

          • @Nicky Arnstein:

            Natürlich prägt er. Die dämlichkeit des einzelnen lässt aber keinen Rückschluss auf die potenzielle dämlichkeit aller anderen kulturkreisteilnehmer zu. Ich bin sehr dafür, meine eigene borniertheit soweit runterzudimmen, dass es mir noch möglich ist, mich einem Gegenbeispiel zuzuwenden.



            mir ist die Konstruktion eines 'wir' zur Etablierung eines 'die' seit jeher und in allen Kontexten suspekt.

          • @Nicky Arnstein:

            Das ist neoliberale Doktrin in Reinstform: der Mensch ist isolierte Monade und egoistischer Nutzenmaximierer. Soziologische Einheiten existieren nicht.

            • @El-ahrairah:

              Doch. Tun sie. Allerdings in loser schüttung und quasi beliebiger ausformung je nach Perspektive.

  • Man muss Alice Sch. und EMMA nicht lieben. Aber Hochachtung vor Ihrer Aufrichtigkeit und ihrem Mut, die Dinge zu benennen und den Finger in die Wunden zu legen. Die Anfeindungen zeigten schon früher, dass sie Recht hatte ....

    • @TazTiz:

      Klingt wie eine paraphrase der BILD-werbung...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @TazTiz:

      Hochachtung für Alice Schwarzers 'Aufrichtigkeit'??? Die würde ich zur Abwechslung gerne mal begrüßen.

      Wo waren Sie, als Schwarzer über Kachelmann geschrieben hat, wo, als Sie Lorena Bobbit zum Anlass nahm, zur Gewalt an Männern aufzurufen?

      Frau Schwarzer hat große Probleme. Mit Männern, mit Gewalt, mit Wahrheit, vor allem: mit sich selbst. Anfeindungen sind etwas Anderes.

      Es gibt zwei Grundwahrheiten: Frau Schwarzer hat Recht ... und die Erde ist eine Scheibe.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        "Frau Schwarzer hat große Probleme. Mit Männern, mit Gewalt, mit Wahrheit..."



        und manchmal auch mit dem Finanzamt.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Was hat denn Kachelmann mit der Sexuellen Belästigung von Frauen und Mädchen in Chemnitz zu tun! Zweitens, dieses Märchen der fallenden Kriminalität kann ich nicht mehr hören. Ja Einbrüche sind massiv eingebrochen, was für ein tolles Wortspiel, aber Schwere Straftaten (Mord, Totschlag, schwere Körperverletzung) und Straftaten gegen die Sexuelle Selbstbestimmung sind seit 2015 steil angestiegen! Quelle ist die PolizeilicheKriminalStatistik



        2017....

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Wilfried Bergmann:

          Zur Erinnerung:

          Die Schlagzeile lautete: "Tendenzjournalismus bei Emma".

          Gerne doch!

  • Wenn Queerbewegte mal wieder einen Artikel Pro Prostitution lancieren, werden ja auch nur die immergleichen Dominas und Puffmütter interviewt, woraus der aktuelle neoliberale Feminimus seine entsprechenden Ableitungen zieht.

    Natürlich hat Alice Schwarzer sich wegen BILD disqualifiziert, aber der deutliche emanzipatorische Fortschritt seit den 1970er-Jahren geht ganz klar auf ihre Impulse zurück. Sie jetzt nachträglich in die rechte Ecke zu stllen, ist einfach nur schäbig.

    Wer weiß, ob nicht eines Tages, wenn alle die Frauen, die in islamistisch geprägten Ländern oder Kulturen heute noch mundtot gemacht werden, endlich eine Stimme haben werden, sich diese Stimme auch gegen die westliche Wohlstandslinke und ihre falsch verstandene Toleranz richten wird. Eine Toleranz, die den Tätern hilft und feministischen Gruppen und Initiativen im Iran, der Türkei, Ägypten, Pakistan usw. in den Rücken fällt.

  • Ein bißchen Demut vor den Meinungen im Volk täte sowohl der 2. als auch der 4. Gewalt im Staate gut.

  • Das Problem mit dogmatischen Feministinnen ist, dass man nie die "Erfahrung" ("experience") einzelnen Opfern absprechen und relativieren darf.

    Damit ist aus feministischer Sicht schon der Vorwurf, nicht bei Migrantenverbänden und Polizei nachgefragt zu haben, eine frauenfeindliche Provokation, welche die Erfahrungen Einzelner negiert und patronisiert. Genau so ist der Diskurs, von Rationalität, Mehrheit, Skepsis abgeschirmt.

    Auf die rechte Agenda bezogen wird es dann ganz hässlich.

  • Da erzählen ein paar Frauen aus Chemnitz, welche negativen Erfahrungen sie mit männlichen Flüchtlingen gemacht haben, und schon findet sich hier der Club linker deutscher Männer ein, der diese Frauen ins Lächerliche zieht und ihnen den Nazi-Stempel aufdrückt. Erschreckend, dass ihr vor lauter falsch verstandener Toleranz und politischer Korrektheit einen Rechtsruck geradezu provoziert. Wenn diese Frauen von euch nicht ernst genommen werden, an wen werden sie sich wohl halten? An AfD und Pegida.

    • @Nicky Arnstein:

      "Wenn diese Frauen von euch nicht ernst genommen werden, an wen werden sie sich wohl halten? An AfD und Pegida."

      Soweit man das beurteilen kann, haben die sich an "Emma" gehalten. Wollen Sie damit andeuten, dass die "Emma" heute nix anderes mehr ist wie ein Synonym für AfD und Pegida?

    • @Nicky Arnstein:

      Ja, sie haben schon Recht. Mir hat letztens eine Frau erzählt: ja die Türken sind so nett, die bgleiten mich nachts sogar nach Hause. Nee, ich will als Frau auch alleine nach Hause gehen können!

    • @Nicky Arnstein:

      Hah, ich hab's geahnt, Nicky ist die Abkürzung von Nikola!

  • 7G
    75026 (Profil gelöscht)

    Ich weiß nicht, ob ich das lustig oder traurig finden soll: Jemand wie die zitierte Nesrin kann - obwohl Frau und Migrantin - offensichtlich von den alten weißen Männern der AfD mehr Empathie erwarten als von den ach so feministischen und progressiven taz-Autorinnen. Das ist schon ein starkes Stück.

    • @75026 (Profil gelöscht):

      Kennen Sie Leute mit Migrationshintergrund. Also normale Leute, die ihr Geld selbst verdienen und sich in Deutschland wohl fühlen, Deutsch gelernt haben, manche besser, manche schlechter?

      Ich kenne viele davon und keiner denkt wie die beiden Autorinnen der taz, aber sehr viele wie "Nesrin". Fans von Merkels offenen Grenzen ist bei denen keine(r).

      • @Dr. McSchreck:

        Da die meisten von denen erstmal einen Aufstieg aus eben ärmeren Schichten geschafft haben, sind die meistens konservativ, siehe Typen wie Özdemir als Beispiel.



        Die meinen, wie alle Aufsteiger, sie hätten die grandiose Leistung vollbracht, aus ihnen etwas zu machen und haben keinerlei Demut mehr, dass es irgendetwas wie Schicksal geben kann, dass ihnen den Weg geebnet hat und anderen verbaut hat. Sozial sind diese kleinen Aufsteiger in den seltensten Fällen, weil sie nie die Möglichkeit hatten, sich neben ihrer Karriere auch noch auf Werte aus der humanistischen Bildung zu konzentrieren.

        (Und ich gebe ja auch zu, dass man nicht aus der allerletzten Gosse stammen kann, um irgendein Studium jahrelang durchzuziehen, das man dann später im Leben nicht zum Geldverdienen braucht. Nur wäre es schön, wenn jeder zu mehr Bildung etwas mehr Möglichkeiten hätte.)

        • @Age Krüger:

          "Die meinen, wie alle Aufsteiger, sie hätten die grandiose Leistung vollbracht, aus ihnen etwas zu machen und haben keinerlei Demut mehr, dass es irgendetwas wie Schicksal geben kann, dass ihnen den Weg geebnet hat und anderen verbaut hat."

          Kennen Sie denn ALLE Aufsteiger? Es ist ernüchternd, wenn Sie ihre jahrelange Konzentration auf die humanistische Bildung nicht mal zu etwas Differenziertheit befähigt.

          Sozialen Aufstieg herabzuwürdigen dient Ihnen hier wohl eher zur Kompensation Ihrer eigenen Gefühle von Geringwertigkeit gegenüber denen, die nicht an der mangelnden Durchlässigkeit sozialer Milieus gescheitert sind.

          Ich kenne nicht wenige "normale Leute" (McSchreck) und betrachtet diese dementsprechend auch eher als Regel denn als Ausnahme. Pauschal eine Gruppe zu diskreditieren und dieser ihr gesellschaftliches Funktionieren vorzuwerfen ist schon ziemlich tendenziös (um mal wieder den Bogen zum Artikel zu spannen).

  • Emma bedient halt emanzipierte Frauen.

    • @Justin Teim:

      Stimmt.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Sie erstaunen mich. Befürworten Sie - wie Frau Schwarzer - Gewalt an Männern?

  • Am Rechtsextremismus sind die Linken schuld; und an Frauenfeindlichkeit ist Emma schuld. Hat mir ein Mann auf der Straße gesagt. Und diese Wahrheit ist genauso gültig wie irgendwelche Statistiken und verdient es, anerkannt zu werden.

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @PPaul:

      ...klar, Paul 'Der Stotterer', die Linken sind schuld. Hat mir heut' auch ein Bekannter gesagt. Er meinte, in den USA sei der Kommunismus allgegenwärtig, und die Welt wird vom Judentum, genauer gesagt, den Rothschilds, regiert.



      Achja, und in Chemnitz gibt es keine Nazis, nur 'besorgte Bürger'.

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Nur die Kapitalisten fehlen noch in der Aufzählung der Schuldstereotypen. Woher die Rücksichtnahme? ;-)

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Schwarzer war in meinen Augen schon immer autoritär-(rechts). Sie hat sich bloß das Mäntelchen eines linksgetünchten Feminismus übergehängt, den sie ebenso platt ausgefochten hat wie der hier inkrimierte Artikel das Flüchtlingsthema.

    Deshalb war sie ja auch eine, die sich mit BILD seinerzeit eine hohe "Meinung" von sich selnst bildete ("Jeder Wahrheit braucht eine Mutige, die sie ausspricht: bildblog.de/wp-con...ice_schwarzer.jpg) und für diese als Gerichtsreporterin gegen Kachelmann Partei ergriff und ist wohl auch sonst diesem spießig-hinterfotzig-autoritär-verblödenden deutschen VoxPopuliVoxRindvieh-Organ nicht nur aus pekuniären Gründen zugetan.

    Ich erinnere mich auch noch gerne an ihren "Aufruf" an die Frauen, es jener Lorena Bobbit nachzutun, die ihren Mann den Schwanz abschnitt. Passt alles ins BILD!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      Ich stimme Ihnen mal wieder zu. Frau Schwarzer hat (siehe: Ihr passender Hinweis zu Frau Bobbit) ein massives GEWALTproblem und ist deshalb bei BILD so willkommen. Gleich und gleich gesellt sich gern.

    • @849 (Profil gelöscht):

      "Schwarzer war in meinen Augen schon immer autoritär-(rechts)"

      Ach kommen's...warum immer gleich jemanden so brachial abstempeln, nur weil in dem Fall sie nicht genauso tickt, wie von einem selbst gewünscht?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Motz Christian:

        Nichts dagegen, jemanden in Schutz zu nehmen. Aber sie sollten etwas genauer hinschauen, wenn Sie dies tun. Wer Menschen in Schutz nimmt, die zu Gewalt aufrufen, muss sich die Frage gefallen lassen: wie hältst Du es selbst mit Gewalt?

        Zweckdienliche Hinweise erbeten!

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Aber wie neulich, Herr Leiberg, in höchsten Tönen von McCain reden...

          Da brauchen's mir bestimmt nicht vorwerfen, ich würde jemanden decken, der Gewalt verherrlicht... Das ist krotesk.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Motz Christian:

            ... grotesk ... mit weichem g. Soviel Zeit sollte schon sein. Mal das Programm durchchecken!

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Tja meine, Handytastatur... bin kein Rentner und habe nicht den ganzen Tag Zeit und weil es mir langweilig ist, vorm heimischen PC in meiner Propagandazentrale zu sitzen.

              Also sorry for sä "k" Herr Lehrer!

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Motz Christian:

                Die Handytastatur. Hört, hört! Rentnerbashing hatten wir schon früher an anderer Stelle. Gähn!

                In Ihrem Bemühen, originell sein zu wollen, sind Sie sterbenslangweilig. Gähn.

                Nach Diktat eingeschla

        • @76530 (Profil gelöscht):

          "Nichts dagegen, jemanden in Schutz zu nehmen. (...)" (Zitat: Leiberg)



          Ein Freund erzählte mir, er habe in der Fußgängerzone unserer Heimatstadt spontan eine um Hilfe schreiende Frau geschützt, indem er einen Verfolger, der hinter der Frau herrannte, festhielt und ihm Prügel androhte wenn er diese nicht in Ruhe läßt. Mit Erfolg: Die Frau konnte fliehen.



          Und der Verfolger entpuppte sich als Verkäufer eines Ladens in welchem die Flüchtige gerade geklaut hatte...

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @LittleRedRooster:

            Ich schrieb nichts davon, seine sieben Sinne an der Garderobe abzugeben. Die Einschätzung einer konkreten Situation liegt stets im Ermessen desjenigen, der sie erlebt.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Motz Christian:

        Ich schrieb nix von "dem Fall". Ich habe Schwarzer stets als jemanden empfunden, der der Analyse weitgehend abhold und ihrem Marktwert dafür umso zugetaner war. Ein Kernsatz aus einem Ihrer Bücher ist mir im Gedächtnis geblieben: "Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist schon lange keine Frage von rechts oder links mehr, ja, sie war es in Wahrheit nie".

        Genau, deshalb ist es ja auch geil, dass eine Frau Kanzlerin ist, nicht wahr? Und sicher ist es supergeil, wenn die Nieten in Nadelstreifen nächstens durch solche im Kostüm ersetzt werden. Hauptsache Frauen! Mir liegt da was auf der Zunge, was ich mir lieber verkneife, aber wer Gerechtigkeit lediglich an der Gleichberücksichtigung von Trägern äußerer Geschlechtsmerkmalen festmacht, redet noch jedem System das Wort, das sich diese Oberflächenkosmetik auf die Fahnen schreibt.

        Wo ist der soziale Impetus dieser Mutter Theresa des deutschen Krampffeminismus? Ich sah ihn nie, sondern stets nur Parteinahme für ihre Klientel, als deren Gralshüterin sie sich aufspielt(e).

        Da sie das Soziale in Wahrheit nicht interessiert, konnte sie dann auch ohne Probleme bei der BILD anheuern und für sie Werbing machen. Spätestens damals war für mich klar, auf welcher Seite diese "Dame" steht.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Ich finde es immer putzig, wenn Außenstehende sich anmaßen, über Probleme, die sie nicht tangieren, ein Urteil zu bilden und die, die es betrifft, zu verhöhnen. Schuster, bleib bei deinen Leisten.

          • @Nicky Arnstein:

            Tatsächlich: Nikola :). Hätte ich nicht gedacht.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Nicky Arnstein:

            Einen Tusch für Meister Busch:

            Seine Meinung ist die rechte,



            Wenn er spricht, müsst ihr verstummen, Sonst erklärt er euch für Schlechte



            Oder nennt euch gar die Dummen.

            Leider sind dergleichen Strolche



            Keine seltene Erscheinung.



            Wer nicht taub, der meidet solche



            Ritter von der eignen Meinung.

            (Wilhelm Busch, Rechthaber)

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Und morgen gibt's Geschichten von Karl May...

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Motz Christian:

                Sischer, sischer.

                Die dürfen Sie gerne bringen. Von Menschen mit Schwierigkeiten, Zusammenhänge zu erkennen für ebensolche.

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  "Sischer, sischer."

                  Mensch, Norbert...

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @Motz Christian:

                    Nö, Tom (Gerhardt) ...

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Sie haben sich als einen solchen Menschen identifiziert, hoffe ich.

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @Nicky Arnstein:

                    Ihre Hoffnung liegt - wie immer - bei Ihnen ganz allein.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Nicky Arnstein:

            Wenn es nach dieser törichten Prämisse ginge. müssten Sie eigentlich ganz stillschweigen und die meisten ihrer Zeitgenossen ebenso.

  • Also Texte bei Emma sind m.M. sowieso grenzwertig, weil sie oft im Stil einer Reportage mit anonymen Menschen, in der Regel Frauen, geschrieben werden. Diese berichten dann und Emma schreibt das natürlich alles auf, weil die LeserInnen wissen müssen, was mit Frauen alles so passiert.

    Wirklich nachverfolgen und nachrecherchieren kann die/der LeserInn diese nicht.

    Und es ist immer viel Gefühl im Spiel, bzw. die Texte sollen den LeserInn emotional bewegen - so wie dieser hier.

    Mag schon sein, dass die erfasste Kriminalität in Chemnitz sinkt, mag sein, dass Syrer, Ägypter und Iraker eher selten in den Polizeiakten landen, aber gefühlt sieht es alles anders aus: Und wer aufwiegeln kann, der hat auch Recht, jedenfalls Recht genug, um die Grundlinie des Blattes abzubilden: Die Unterdrückung der Frau!

    War Emma mal ein klassisches Blatt der Linken, wird jetzt im rechten Becken nach neuen LeserInnen gesucht.

    Und diese werden dort auch gefunden. Es ist klar, dass jeder Rechtsradikale und Neonazi diesen Text kopieren und gefahrlos verteilen kann.

    Und das werden sie auch, denn wer druckt, der hat nämlich auch Recht. Jedenfalls solange niemand das Gegenteil beweisen kann.

    Und Gefühle lassen sich nicht widerlegen, allenfalls bestätigen. Das Emma von den skandalösen Verhältnissen in Chemnitz ablenkt, dass damit eine Kampagne gegen Menschen unterstützt wird - kümmert Emma nicht.

    • @Andreas_2020:

      Ich meine, nicht Emma hat sich verschoben. Einst hat es Linken allgemein gefallen, was in Emma stand, Alice Schwarzer galt als eine "von ihnen". Heute macht sie im Prinzip nichts Anderes wie damals, nur dass die Sicht auf Migranten seinerzeit kaum vertreten war. Einfach auch, weil es sich um Minderheiten handelte. Das wandelte sich. Das schmeckt vielen Linken nicht, so mein Eindruck.

      • @Motz Christian:

        So sehe ich es auch. Viele Linke leiden m. E. unter übersteigerter, fanatischer Xenophilie. Sie macht mich genauso misstrauisch wie Philosemitismus. Eine gefährliche Entwicklung.

        • @Nicky Arnstein:

          Emma arbeitet nach meiner Auffassung kaum noch als seriösen Medium, ob das nun mit Ausländerfeindlichkeit oder genereller Abneigung gegen Männer garniert wird, ist egal. Links-Sein ist übrigens weder eine Garantie für guten Journalismus, noch verleitet es zwangsweise zu schlechtem, unsauberen Jouranlismus. Und was ist 'gefährlich'? Sind Sie denn selber so links, dass Sie auch unter Xenophilie leiden? Das ist doch wahrscheinlich eine satirische Bemerkung?

        • @Nicky Arnstein:

          "Viele Linke leiden m. E. unter übersteigerter, fanatischer Xenophilie"



          Was haben Sie denn eigentlich eingeworfen, um auf diesen Satz zu kommen?



          Das will ich auch haben, damit schreibe ich ein Buch!

  • Wie sich die Zeiten ändern, Alice Schwarzer und ihre "Emma" wurden einst eher links eingeordnet. Hendrik M. Broders war der wichtigste Kommentator vom linken Spiegel und eine moralische Autorität, gegen das Kopftuch waren vor allem Linke. Die Linke war sowieso eher gegen Religion. Heute sollen Emma und Broders Rechts sein und das Kopftuch ist der Inbegriff von linker Freiheit und man tritt aktiv für den Islam ein. Ich lese gern , auch Taz, bilde mir gern meine eigene Meinung, würde mich freuen, wenn ich hier mal Denkanstöße geben kann, aber vielleicht bleibt man auch lieber unter sich ? Das würde mir als wirklich Liberalen dann zu denken geben. Bin gespannt.

    • @Edmund Lins:

      Vielleicht könnten Sie mal einen Denkanstoß vorausschicken und mitteilen, wer "man" ist, der das Kopftuch für einen Inbegriff von linker Freiheit bezeichnet hat und welche Linken aktiv für den Islam eintreten.

      Wäre nett, wenn Sie mal selber zeigen könnten, dass sie dafür Belege haben und nicht alle Denkanstöße bei Ihnen am Ende doch nur Perlen vor den Säuen wären.

    • @Edmund Lins:

      Kein Linker kann für den Islam oder sonst eine Religion eintreten. Religionskritik ist zwar ein aktuell vernachlässigter aber wichtiger Teil eines bewussten linken Standpunkts. Linke sollen aber sehr wohl für Menschen eintreten, die weil sie Moslems sind -oder auch nur für solche gehalten werden, der Diskriminierung ausgesetzt sind. Es ist also Links jegliche Religion mit Lust durch den Kakao zu ziehen. Nicht Links ist es Kleidervorschriften ohne sachlichen Grund zu erlassen. Das hatten wir zuletzt im Mittelalter.

    • @Edmund Lins:

      Gestern fuhr ich an einem Wahlplakat der "Die Linke" vorbei. Nach den typisch mit Kreuzchen versehenen Versprechen und Sprüchen, Motto: wenn du uns wählst, machen wir das... stand darunter: "Jesus hätte die Linke gewählt"

      Da musste ich einfach lachen. Als wär ich auf "Opium...".

    • @Edmund Lins:

      Sie bringen es auf den Punkt.



      Die Zeiten haben sich im Geiste des allgemeinen Rechtsrucks verändert. Altlinke werden von der radikalen Mitte heftiger bekämpft als Nazis.

    • @Edmund Lins:

      Sie sprechen mir aus der Seele.

  • Tja da bahnt sich die nächste Querfront an, Frauenkämpferin und BILD-Werbeikone Schwarzer mit Bernd Höcke - wetten Dass?!

    • @Philippe Ressing:

      Das passt gut zusammen, schließlich kommt bei den AfD-Verstehern unter der Oberfläche meist sehr schnell die Angst zum Vorschein, dass DIE (Migranten, Hartzis usw.) von UNSEREN Steuergeldern schmarotzen, und da passt die staatlich geprüfte Steuervermeiderin Schwarzer doch bestens rein.

  • Die EMMA hat doch gar nicht behauptet, dass diese Frauen alles völlig objektiv schildern. Sie hat nur mal andere Stimmen zu Wort kommen lassen als die, die man die ganze Woche über lesen, sehen und hören konnte. Sie hat dafür nicht Nazis oder Hooligans befragt, sondern Einwohnerinnen der Stadt und zwar wenige, weil viele der Presse so misstrauen, dass sie nichts mehr sagen wollten.

    Der Bericht behauptet nicht, die Wahrheit über das Leben in Chemnitz zu schildern, sondern dass er Chemnitzer selbst zu Wort kommen lässt, wie sie die lage sehen. Den Bericht, der den beiden taz-Autorinnen vorschwebt, den dürfen sie gern in den nächsten Wochen hier veröffentlichen, ich werde ihn gern lesen und ggf auch bezahlen, wenn wirklich so gründlich recherchiert wird, wie es in dem Artikel als wünschenswert dargestellt wird.

  • Aber gerade diese Straßenmeinungen zeigen doch, wie die Chemnitzer und die Sachsen ticken....

    • @Patrick747:

      Oder wie ihre Erfahrungen sind.

      • @rero:

        Oder gefühlte Bedrohung, gefühlte Ängste und was man so gehört hat.

      • @rero:

        Genau, denn bekanntlich ist der Anteil an Moslems und sonstigen Vergewaltigern ja nirgends so hoch wie in Sachsen.

    • @Patrick747:

      "Die Sachsen"?

      Sie sind kein Deut besser als die, die über "die Araber", "die Juden" oder "die Ausländer" herziehen.

      • @Nicky Arnstein:

        "Sie sind kein Deut besser als die, die über "die Araber", "die Juden" oder "die Ausländer" herziehen."

        Und Sie glauben, dass man Menschen in "bessere" und schlechtere oder was einteilen kann? Ist das etwas "besseres" wie Rassismus, wenn man das macht?

      • @Nicky Arnstein:

        Da haben sie ins richtige Loch gebohrt...

  • Habe den Emma-Artikel gelesen und sehe auch die "handwerklichen" Problemen des Artikels, der die wiedergegebenen Verallgemeinerungen ("die Flüchtlinge", "die Syrer", die "20-30 jährigen Männer", "die Ausländer") und Verurteilungen eben einfach so stehen lässt und nicht in einen Faktenkontext einordnet. Das ist eher ein Stimmungsbild als ein journalistischer Artikel. Angesichts der Emotionalität der Debatte ist es allerdings nicht mit dem Zitieren der geläufigen Kriminalitätsstatistiken getan - sich allein darauf zu berufen funktioniert nicht mehr. Da könnte doch die TAZ mit gutem journalistischem Beispiel vorangehen und differenziert und individuell über die im Emma-Artikel erwähnten Situationen und Erfahrungen berichten und dabei die Perspektive von Geflüchteten, inklusive der erwähnten 20-30 jährigen Männer, mit einbeziehen. Das wäre zwar aufwendig aber wesentlich sinnvoller, als einfach nur den Emma-Artikel zu kritisieren (auch wenn das durchaus berechtigt ist).

  • Die einen sind links, die anderen rechts, unser Rechtsstaat erlaubt das vor allem deshalb, weil die Bevölkerung es auch so will. Wichtig ist dass eben dieser Rechtsstaat unnachgiebig durchgreift wenn rechts oder links sich nicht mehr an die Gesetze hält; leider hat sowohl G20 Hamburg als auch Chemnitz gezeigt dass der Rechtsstaat nicht das tut, was von ihm erwartet wird.



    Das was Sie, werte Autorinnen, Emma vorwerfen, haben Sie selbst nicht beachtet, "journalistisches Handwerk", denn auch Sie bleiben uns Fakten schuldig, wie z.B. die Rückläufigkeit der Straftaten und der nichtdeutschen Täter. Und ja, Frau Nesrin hat durchaus die Möglichkeit zu erfahren ob es Syrer oder Iraker waren, z.B. anhand des Akzents oder falls sie untereinander kommuniziert haben … nur weil Sie das anscheinend nicht können muss es noch lange nicht auf alle anderen auch zutreffen.

  • Diese Befragung fand wohl im Rahmen einer der "besorgten Bürger"-Demos nach dem Mordfall in Chemnitz statt.

    Aber dennoch gibt es Straftaten durch Migranten: Morde, Vergewaltigungen, sexuelle Belästigungen, Körperverletzungen, gar brutale Überfälle durch Gruppen auf Clubbesucher (Frankfurt/Oder). Das ist zweifellos ein Problem, schon allein wegen der Plakativität. Ein bloßes "So doll statistisch auffällig ist es doch gar nicht ..." reicht da als Antwort nicht.

    Und bloße Kritik am Handwerk der Emma-Journalistinnen ist auch nur ein halber Schritt: Wo kümmert sich die taz darum?

    • @Laurenz Kambrück:

      'Aber dennoch gibt es Straftaten durch Migranten'

      Ich hab noch nie jemanden, sei es links oder rechts, getroffen, der das ernsthaft negieren würde.



      die spannende Frage ist doch, welchen individuellen Schluss derjenige daraus zieht.

  • Alice Schwarzer ist eine bedingungslose Kämpferin für Frauenrechte, die, nach meinem Gefühl, auch mal zu Übertreibungen, oder sagen wir Zuspitzungen neigt. Dass sie in irgendeiner Art rassistisch sei, lässt sich ihr jedoch keineswegs unterjubeln. Würden sich die Interviewten in solcher Weise über die Deutschen Hans, Franz und Moritz beschweren, hätte Frau Schwarzer das ohne Aderlass genauso abgedruckt. Männer sind eben ihr Feindbild.

    Dass sie, wie es zumindest einige Linke machen, bei bestimmten Volks- und Religionsgruppen nicht verharmlosend wegschaut, und nicht alles duldet, was bei Hans, Franz und Moritz niemals geduldet würde, lässt sich ihr nicht vorwerfen. Frau Schwarzer macht da keine Unterschiede.

  • Vielleicht wäre es schlauer, die tatsächlich auch durch manche Flüchtlinge begangenen Straftaten anzuerkennen, anstatt nur einen Abwehrkampf gegen die Rechtsextremen Verallgemeinerungen zu führen. Dann kann man nämlich feststellen, welche Merkmale über den Flüchtlingsstatus hinaus die kriminelle Kohorte vereint und vom Rest der Flüchtlinge unterscheidet und mit den hiesigen Kriminellen verbindet. Und dann kann man auch sozialverträgliche Maßnahmen in Gang setzen, um dem Verhalten entgegenzuwirken. Das allgemeine Blabla, egal ob im platten Stil der Emma und der Rechtsextremen oder im Stil der Verteidigung der Gesamtgruppe Flüchtlinge, weil es Nazi-Propaganda abzuwehren gilt, anstatt die banale Tatsache, dass es selbstverständlich auch unter Flüchtlingen Kriminelle gibt - wie in jeder anderen anhand grober Merkmale zusammengestellten Gruppe auch - bringt niemanden weiter. Genau hinsehen, das konkrete Problem definieren, Lösungen suchen, menschlich handeln. Dann kann man den Rechten schön ihren grundfalschen Ansatz um die Ohren hauen. Denen, die ihren verklausuliert formulierten Pogromfantasien folgen, kann man dann außerdem allgemeinverständlich darlegen, dass ihre Annahmen falsch sind und Flüchtlinge unter Verbrechen genauso leiden, weswegen die meisten ja auch vor ihnen geflohen sind.

    • @Volker Maerz:

      "Vielleicht wäre es schlauer, die tatsächlich auch durch manche Flüchtlinge begangenen Straftaten anzuerkennen, anstatt nur einen Abwehrkampf gegen die Rechtsextremen Verallgemeinerungen zu führen."

      Könnten Sie mal ein paar Belege geben, in denen jemand behauptet, Flüchtlinge begingen nie Straftaten? Ich habe derartige Behauptungen bislang nirgendwo lesen können.

      • @Age Krüger:

        Von "nie" war nirgends die Rede. Sie selbst stellten aber mit

        "woher die Ängste kommen, wenn sich statistisch nicht nachweisen lässt, dass diese akut größer sein sollten als vor ein paar Jahren."

        eine überproportionale Delinqenz (insbesondere bei Straftaten gegen das Leben und die sexuelle Selbstbestimmung) von Flüchtlingen in Frage. Diese ist siehe link in der Antwort auf Sie sowohl für Deutschland als auch für Chemnitz gegeben.

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Und wieder ein Kommentar der lieber spaltet als vereint.

    Straßenmeinungen als falsche Propaganda abzutun bewirkt bei denjenigen, die diese Meinung nun mal haben genau die Ablehnung die in den "Lügenpresse" Ausrufen gipfelt.

    Teilen statt versöhnen.

    • @83191 (Profil gelöscht):

      Man muss nicht jedem Idioten zustimmen, nur aus einem Harmoniebedürfnis heraus. Wer Lügenpresse ruft, hat in aller Regel ein geschlossen rechtes Weltbild, das sein dieser Person wird sich auch in aller Regel um eben dieses Weltbild drehen und aus diesem Grund wird jegliches Statement einer solchen Person immer dazu dienen, ihr Weltbild zu erhalten. Aus diesem Grund kann man zumindest von erlogener Propaganda sprechen (aka. Fake News). Und wer nicht nur Holz zwischen den Schläfen hat, wird das auch bei diversen Gelegenheiten bestätigt sehen. PEGIDA und co. (also die umlackierte NPD) verbreiten ihr Weltbild im Großen und Ganzen durch erlogene Fakten. Dass muss man nicht adeln, indem man das hinnimmt. Die Leute, die sich in Chemnitz rumgetrieben haben sind ganz einfach Nationalterroristen und deren Sympatisanten - Pack, damit hatte Kohle-Siggi ausnahmsweise mal Recht. Diesem Pack ist nicht an Austausch oder Harmonie gelegen, es sucht Bestätigung und Selbstüberhöhung auf der Straße - indem es "Gegner" einschüchtert und (mit Gewalt) erniedrigt. Wenn sie diesem Pack Gehör schenken, gehen sie ihm auf den Leim und machen sich zum Fürsprecher von Menschen, die nicht in der Lage und/oder willens sind, ihre Triebe so weit zu kontrollieren, dass sie in Frieden mit anderen zusammen leben können. Dann sind sie in meinen Augen die Erfüllungsgehilfen eines mordlüsternen Pöbels, denn es ist allerhöchste Zeit diesen Unmenschen endlich einhalt zu gebieten. Ich bin jung und möchte in einer freien Gesellschaft leben und ich finde all die Besorgten und Neonazis können gerne nach Russland auswandern, wenn Putin so toll ist. Diese Menschen werden Deutschland aber niemals alleine zerstören können. Sie brauchen Verständnisvolle, die sie nicht als Mitläufer von Neonazis, sondern als besorgte Bürger bezeichnen. Bitte seien sie nicht Verständnisvoll. Zerstören sie nicht meine Zukunft. Und vielleicht die ihrer Kinder.

      • @Ebenrutanem:

        " Unmensch" das Wort zeigt,dass Sie nicht weit weg sind von denen, um die es hier vermeintlich geht. Nur eben mit anderem Vorzeichen.



        Übrigens - es geht hier um Frauen, die sich aus gegebenem Anlass zu manchen Zeiten an manchen Orten nicht mehr wohlfühen. Halten Sie da eine solche Tirade für angemessen?

      • @Ebenrutanem:

        Große Zustimmung meinerseits.

      • @Ebenrutanem:

        Im Prinzip stimme ich Ihnen zu, klare Grenzen sollte man gegenüber 'diesen blau-braunen Typen' und ihren Mitläufern schon ziehen, von daher auch nicht zu verständnisvoll sein...... verstehen, was da passiert, den Versuch sollte man schon starten, eben damit die Rechtstendenz 'nur' ein Problem bleibt und sich nicht komplett verselbstständigt....

        • @Lars F:

          @Lars F - es geht halt auch darum, diese Themen und Erfahrungen nicht rechten Populisten zu überlassen, sondern differenzierter darüber zu berichten und alternative Lösungswege für solche (imaginären oder realen) Konfliktsituationen aufzuzeigen. Nur so gibt es eine Chance, Menschen in ihrer emotionalisierten Erfahrungssicht wieder zu erreichen. Allein die Kriminalitätsstatistik zu zitieren reicht nicht aus.

          • @MrT:

            Und genau das wirft die Autorin ja der Emma vor. Diese fragt nicht nach, woher die Ängste kommen, wenn sich statistisch nicht nachweisen lässt, dass diese akut größer sein sollten als vor ein paar Jahren.

            • @Age Krüger:

              Statistisch nicht nachweisen?



              Schauen Sie mal in die Rubrik sexuelle Nötigung/Vergewaltigung und setzen Sie es im Verhältnis zum Bevölkerungsanteil.



              www.destatis.de/DE...heVerurteilte.html

  • Hat die Emma Redaktion beim BdM angeklingelt und nach Material gefragt?

    • @Laughin Man:

      Warum diffamieren Sie die betroffenen Frauen? Oder finden Sie das lustig, welche Erfahrungen in Chemnitz gemacht werden?

    • @Laughin Man:

      Wirklich, sehr komisch! Ich lache, wenn ich mit dem Ärgern fertig bin, versprochen!

      Nein, ich glaube nicht, dass „die Emma beim BdM angeklingelt“ hat. Sie hat nur ihr Geschäftsmodell den Umständen angepasst. Und derzeit ist ja Opferermächtigung wieder ganz großer Trumpf. Nur: Macht ist die Kehrseite von Ohnmacht und schon deswegen immer problematisch. Auch wenn es hier und da mal Frauen sind, die sie sich selber nehmen. Vor allem, wenn sie – so wie hier – ganz ohne konkrete Sachverhalte auskommt und allein von Vorurteilen lebt. Dann ist sie nicht nur billiger in richtig großen Mengen, sie ist auch richtig toxisch dann.

      Mir persönlich ist die Emma-Chefin noch nie durch zu viel Fairness aufgefallen. Sie ist eine Patriarchin durch und durch und sie wird es höchstwahrscheinlich bleiben. Schon deswegen muss sie zur Empathie vollkommen unfähig sein. Wer alles ganz allein bestimmen und überall am meisten profitieren will, der kann sich halt nicht abgeben mit den Bedürfnissen anderer Leute. Der kann dann zwar sein Produkt lange am Markt behaupten, aber er kann nicht dafür einstehen, dass sein Produkt tatsächlich etwas taugt. Wenn dann so Leute, die im Grunde auch nicht sehr viel taugen, das kaufen, was zu ihnen passt, darf sich so-jemand eigentlich nicht wunden.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @mowgli:

        Spät entdeckt: Chapeau!