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Streiks und ArbeitszeitenHabecks Ressentiments

Barbara Dribbusch
Kommentar von Barbara Dribbusch

Der Vizekanzler meint, es werde zu viel gestreikt, und weniger Arbeit sei keine gute Idee. Bedenklich, wenn ein Grüner das sagt.

Robert Habeck auf USA-Reise, hier in Chicago am 9. März Foto: Britta Pedersen/dpa

E s ist immer heikel, wenn sich Wirtschaftsminister zu sozialen Fragen äußern. Man denke an Wolfgang Clement, vor 20 Jahren SPD-Superminister für Wirtschaft und Arbeit. Der damalige Sozialdemokrat ist in bleibender Erinnerung mit seinen Äußerungen zu angeblich „parasitärem Verhalten“ von Langzeitarbeitslosen, die das Hartz-IV-System missbrauchten. Begeistert bot ihm die FDP damals den Parteiwechsel an.

Jetzt ist ein Grüner Wirtschaftsminister – Robert Habeck. Er hat nun die Streiks in Deutschland gerügt; vielleicht hatte er auch selbst Ärger mit seiner Reiseplanung gehabt, Weselsky und Co sei Dank. „Jedenfalls wird ein bisschen im Moment zu viel für immer weniger Arbeit gestreikt beziehungsweise geworben. Und das können wir uns in der Tat nicht leisten“, sagte der Grünen-Politiker und Vizekanzler. Deutschlands Wirtschaft stagniere, gleichzeitig seien 700.000 offene Stellen gemeldet. Dieses Problem werde sich bei stärkerem Wirtschaftswachstum und zunehmender Alterung in der Gesellschaft noch verschärfen. Das Volumen aller Arbeitsstunden reiche nicht aus, meint Habeck.

Es wird zu wenig gearbeitet und zu viel gestreikt in Deutschland! Wenn schon ein Grüner das sagt, dann verschiebt er die Maßstäbe dessen, was allgemeiner Sprachgebrauch werden könnte, auch in den grüngefärbten Milieus. Es ist ein neuer Sound. Was kümmert da die nüchterne Statistik, die besagt, dass in Deutschland gar nicht so viel gestreikt wird im internationalen Vergleich? Und die 35-Stunden-Woche ist vielerorts schon Realität. Sicher: Man kann die derzeitige Ausgestaltung der Bahnstreiks kritisieren.

Sinnlose Appelle

Was zählt in der öffentlichen Meinung, ist das Ressentiment, und in einer alternden Gesellschaft ist das Arbeitsvolumen in der Tat ein heikler Punkt. Der wird getriggert durch die Frage des Renteneintrittsalters und das Gerede über Vier-Tage-Wochen, mit denen Firmen um jungen Nachwuchs buhlen. Appelle wie „Arbeitet mehr!“ sind dabei allerdings genauso sinnlos wie das Anprangern von „faulen Arbeitslosen“ vor 20 Jahren zu Zeiten der strukturellen Massenarbeitslosigkeit.

Denn so wenig wird gar nicht gearbeitet, ob bezahlt oder unbezahlt. Arbeitende Mütter und Väter müssen in der Kinderbetreuung immer wieder einspringen angesichts der Kita- und Schulmisere. Viele Erwerbstätige müssen schauen, wie sie die Betreuung alter Eltern mit ihrem Job verbinden. Immer mehr über 65-Jährige arbeiten. Es wird schon allerhand herumprobiert. Unnötig also, dass ein grüner Wirtschaftsminister die Ressentiments befeuert. Das verschwendet nur politische Energie. Können wir uns nicht leisten.

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Barbara Dribbusch
Redakteurin für Soziales
Redakteurin für Sozialpolitik und Gesellschaft im Inlandsressort der taz. Schwerpunkte: Arbeit, soziale Sicherung, Psychologie, Alter. Bücher: "Schattwald", Roman (Piper, August 2016). "Können Falten Freunde sein?" (Goldmann 2015, Taschenbuch).
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65 Kommentare

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  • Er redet daher wie Lindner und Merz. In sozialen Fragen scheint er schon länger eher deren geistiges Kind, aber solchen Kokolores und das auch nicht einmal robert-4ypisch schönredend verpackt habe ich nicht erwartet.

    Habeck hat zwei Dinge nicjt verstanden:



    1) De hat es sich im Niedriglohn bequem gemacht und vergessen in Produktivität zu investieren. Das rächt sich mit den steigenden (u.a. Energie-)Kosten, die in ihren Auswirkungen für die Belegschaft höhere Löhne erfordern.



    2) Schlechte Arbeitsbedingungen sind in einer Gesellschaft, die über einen Arbeitskräftemangel klagt, einWettbewerbsnachteil. Wo sollen z.B. ca. 60.000 Lokführer in den nächsten 10 Jahren herkommen, wenn die Arbeitsbedingungen nicht wettbewerbsfähig sind?



    Wir stehen hier vor einer echten Zeitenwende: Aufgolen des Lohndefizits, Verbesserung der Arbeitsbedingung, Investitionen in Rationalisierung. Für die von billiger Arbeit verwöhnten Unternehmen ist ein Umdenken gefordert. Von solchen Wirtschaftsministern auch. Solve the fucking Problems und quatsche nicht daher..

  • Es kriegt kein*er hin, mal den ganzen Laden zusammenzudenken; es wird nach "weniger Bürokratie" geschrieen; ich und die mich fortfolgend mitbearbeitenden Kolleg*innen (Lohnbuchhaltung , Nachkalkulation...) wäre auf Arbeit locker die 5 h weniger, welche mich von der 35-h-Woche trennen. Das summiert sich ja übers Land und somit hätten "wir" es jeder für sich besser, ohne daß es die betriebs/volkswirtschaftliche Rechnung durcheinanderschmeißt.



    Eine 35-h-Woche als Regelarbeitszeit hindert auch keine*n, mehr zu arbeiten, dann halt als Überstunden mit Zuschlag.

  • Habeck scheint langsam Gefallen an seiner Rolle als faule Kompromisse-Vizekanzler zu finden.



    Wann sehen es unsere Spitzengrünen endlich ein: Es gibt nur ca. 14 % Wähler, die eine Grüne Wende wollen. Der Rest gibt sich der Hoffnung hin, man müsse nichts grundlegend ändern, es wird schon irgendwie gut gehen.



    Der Platz der Grünen ist daher die Opposition. Als echte Alternative. Regierungsbeiteiligung bedeutet Mitschuld, und das wider besseren Wissens!

  • Wenn wir weniger konsumieren würden, bräuchten wir weniger Geld, weniger Arbeit, weniger Wachstum und weniger Klimaprobleme.

  • Was soll die Aufregung. Habeck ist Wirtschaftsminster und hat seine Aufgabe gut verstanden. Alles dafür tun dass es 'der Wirtschaft' gut geht. Also die sogenanten Standortbedingungen für die Weltmarktkonkurrenz auf ein für die Unternehmer bestmögliches Maß einstellen. Und das heißt Löhne klein halten und Arbeitszeiten hoch, Rentenalter rauf und Rente runter...

  • Es wird nicht zuwenig gestreikt, sondern an der falschen Stelle. In einem gut organisierten Staat dürfen Fluglotsen und Lokführer nicht streiken. Der Fehler liegt aber nicht bei Weselsky, denn der macht, wofür gewählt wird, sondern bei Waigel und allen Nachfolgern, die diesen neoliberalen Irrsinn nicht korrigiert haben. Verbeamtet Fluglotsen und Lokfüher, und das Theater hört auf - ganz verfassungskonform.

    • @Kurt Kraus:

      Alle Bereiche, welche kritisch für eine Gesellschaft sind, wie Transport, Kommunikation, Verteidigung, Gesundheit, Bildung, Grundversorgung, etc. sollten in den Händen des Staates liegen und deren Beschäftigte als Staatsbedienstete angestellt sein. Anstatt dessen sind viele dieser kritischen Bereiche in den Händen von privaten Eigentümern, die zur eigenen Giermaximierung, dann auch die Belegschaft ausbeuten soweit es möglich ist. 🤷‍♂️

    • @Kurt Kraus:

      Ja, das ist der Fluch der Privatisierung!

    • @Kurt Kraus:

      Vielleicht weiß einer von den Lesern hier, dass es bis 1989 eine Deutsche Bundespost gab, eine Bundesbehörde für Postdienst, Telekommunikation und auch noch Bankdienste. Die Beschäftigten waren überwiegend Beamte. War bei der Bahn auch so.



      Bei dieser Bundespost gab es Ende der 80er Jahre einen Streik der Beschäftigten in der Paketverteilung, speziell dort waren überwiegend einfache Arbeiter beschäftigt, kaum Beamte. Damals hat tatsächlich die Bundespost Beamte aus dem Fernmeldebereich, teilweise Ingenieure, zwangsweise in die Paketverteilung abgeordnet.



      In der Folge wollte die Bundespost dann vermehrt Arbeiter und Angestellte verbeamten. Hat sich durch die bald darauf durchgeführte Postreform erledigt.

      • @celcon52:

        Ich erinnere mich an einen Heinz Kluncker, der mit der ÖTV 1974 nach einem 3-tägigen Streik der Müllwerker eine Gehaltserhöhung von 11% durchsetzte ;-)

    • @Kurt Kraus:

      Was heißt denn gut organisierter Staat?



      Ich nehme an, Sie meinen die wirklich wichtigen Dinge des Alltags!?



      Dazu gehören dann aber Krankenhäuser, Kindergärten, Supermärkte, Autowerkstätten, Stromproduzenten, Baustoffhersteller, Kantine, Bäcker...



      Eigentlich darf dann nirgends mehr gestreikt werden, oder?

  • bedenklich ist das eigentlich immer, was habeck da sagt und nicht nur wenn es ein grüner sagt.

    weil er eben tut was ein staatstragender wirtschaftminister zur auf-rechterhaltung der herrschenden verhältnisse in Zeiten der krise halt tut:

    er stimmt die arbeitnehmende bevölkerung im moralisierenden duktus und mit der üblichen emotionalen teflonbeschichtung schon mal auf die schlechte nachricht ein, wie die kapitalistische 'normalität' privater profitschöpfung um jeden preis auch bei stiegenden energie- und finanzierungskosten durchgesetzt werden wird – durch die senkung von lohnkosten mittels arbeitszeitverdichtung und entlassun-gen. die perpetuierung dieses gegensatzes wird dann in der ebenfalls üblichen beschwörung eines nationalen "wir" als allgemeininteresse verkauft. um die "anderen" und deren wahlweise enteignung oder entmenschlichung kümmern sich dann rückführungs-ricarda und co.

    • @Pflasterstrand:

      anschließe mich -

      & Däh - WEN LÄDT ER EIN? Na?!



      “Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage in Deutschland treffen sich Habeck und Finanzminister Christian Lindner (FDP) an diesem Mittwoch mit Vertretern der führenden Wirtschaftsverbände und verschiedenen Ökonomen. Bei der Zusammenkunft in Berlin soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor allem um die Frage gehen, welche Maßnahmen zu einer Erhöhung des Wachstums und der wirtschaftlichen Dynamik beitragen könnten.



      Zuerst hatte die Rheinische Post über das Treffen berichtet. Nach Informationen der Zeitung sind dort unter anderem der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) sowie der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) vertreten.“



      ARBEITNEHMERVERTRETER - vulgo GEWERKSCHAFTEN - FEHLANZEIGE! Woll

      Ollen Schelsky hat schon recht!



      “Die Arbeit - machen die anderen“ •



      LIGGERS =>



      “„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. (So wahr mir Gott helfe.) “

      ACH WAS! ©️ LORIOT

      Das! hattemer alles schon mal! Woll



      Feuer 🔥 mit Benzin ⛽️ löschen - wa.

      Na Mahlzeit

  • ♪ Wer soll das bezahlen ♪



    Mehr Lokführer, mehr Pflegepersonal, mehr Kitas, mehr Lohn, weniger Arbeitszeit.



    Klingt alles erst mal klasse, doch wenn es dann tatsächlich umgesetzt wird, geht das große Jammern los.



    Dann steigen die Krankenkassen- und Pflegekassenbeiträge kräftig, die Preise für ÖPNV und Kita auch, und der Sozialstaat wird erheblich runter gefahren, weil einfach nicht mehr Geld mehr da ist.



    Die "roten" werden dann rufen "einfach Schulden machen", doch dann steigt die Inflation, die Produkte und Waren werden wieder teurer und all die Lohnerhöhungen sind wieder dahin.



    Die "ganz roten" rufen dann "von oben nach unten verteilen". Das ist ein Märchen, das bleibt ein Märchen, das ist mit dieser Parteienlandschaft nicht zu machen.



    So einfach wie mache es daher reden ist es eben nicht. Insofern kann ich Habecks Aussagen ausnahmsweise mal nachempfinden. So falsch liegt er nicht.

  • Joar - nu hat der Wirtschaftsminister festgestellt, dass die ganzen Sachen im Supermarkt garnicht durch okkulte Kräfte dort erscheinen, sondern durch (mehr oder minder) harte Arbeit erschaffen werden. Und dass sich permanent steigende Ansprüche an Waren und Dienstleistungen mit dem immer weiter sinkenden Interesse an produktiver Arbeit nicht in Einklang bringen lassen. Ist sein Job denke ich.

    • @Samvim:

      Schöner Beitrag!

  • Es wird zu wenig gearbeitet und zu viel gestreikt in Deutschland!

    Das hat er nicht gesagt. Das kann man auch nicht rein interpretieren.

    Erst verschärft die Autorin die Aussage, um sich dann an ihr abzuarbeiten. Gruselig.

    • @Strolch:

      Leider hat Habeck volkswirtschaftlich völlig recht.

      In einer (leider) kapitalistisch organisierten Weltwirtschaft werden wir bald nicht mehr konkurrenzfähig sein.

    • @Strolch:

      O-Ton Habeck: "Es werde "zu viel für immer weniger Arbeit gestreikt beziehungsweise geworben", findet Wirtschaftsminister Robert Habeck."



      Fazit: Die Autorin hat nichts anderes berichtet. Dann hätte Habeck was anderes sagen müssen. Hat er aber nicht. Also kann die Autorin nichts anderes zitieren.

      • @Frankenjunge:

        Er kritisiert das Streikziel. Nicht den Streik. Das ist ein Unterschied.

  • Die Beiträge von Frau Dribbusch werden leider immer ungenießbarer. Heute wird Habeck "Ärger mit seiner Reiseplanung" angedichtet, vor ein paar Tagen eine grundsätzliche Sympathie für die aktuellen Streiks behauptet, die nur vom undiplomatischen Auftreten von Weselsky und Co. beeinträchtigt zu werden drohe. Habecks dezente Anmerkungen werden in die Nähe von Clements schrecklichen Äußerungen gerückt, dafür gibt es weder Grund noch Anlass. Habeck "befeuert" und "verschiebt Maßstäbe", echt jetzt? Übrigens wäre ich sehr für Arbeitszeitvergnügen, aber das bitteschön für alle. Auch für die Arbeitnehmer, die unmittelbar mit Menschen arbeiten. Wenn die Lokführer weniger arbeiten, dann braucht man mehr Lokführer, mehr Lokführer bedeutet aber übertrieben formuliert weniger Krankenschwestern und Altenpfleger. Diese Fragen verdienen "politische Energie". Die "Verschiebung" ist längst da, sie ist keine sprachliche, es ist eine zu Lasten der Schwächsten. Die Streiks sind keine Hilfe, schon gar keine politische Antwort.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Ach was! ©️ Vagel Bülow

      Herr Bräutigam “…Streiks sind keine Hilfe, schon gar keine politische Antwort.“ Däh



      “Mittags bei Stinnes: Mit dem Streik wollen wir wohl fertig werden!



      Wenn die Öster das Hungern nur nicht so gewohnt wären!“



      Karikatur von Bruno Paul - leider nicht im Netz auffindbar.



      Aber - für Sie sicher bereichernd



      Bruno Paul - Klassiker der Karikatur Band 11] für kleines Geld - noch !;))



      Verlag: Rogner und Bernhard



      ISBN 10: 3807700277 / ISBN 13: 9783807700274

      • @Lowandorder:

        Betrifft: "Mittags bei Stinnes.." - ff.

        Thanks for service.

        Die Worte zeichnen sich ihr Bild zu ihrem Gedanken.

    • @Benedikt Bräutigam:

      "Wenn die Lokführer weniger arbeiten, dann braucht man mehr Lokführer, mehr Lokführer bedeutet aber übertrieben formuliert weniger Krankenschwestern und Altenpfleger."

      Nö. Wenn die Löckführer weniger arbeiten sollen und so ein vorrübergehender Mangel an Arbeitskraft besteht ,dann denken Menschen, die in Pflegeberufe gehen wollten ja nicht gleich: "Ick werd Lockführer:in!"

      Sucher wird es einen Effekt habe auf andere Berufsgruppen, wenn der Beruf attraktiver wird, aber es gibt noch einen ganz andere Wirkung, die Sie vergessen haben.

      Der Mangel an verfügbarer Arbeitskraft kann auch ein Motor für Automatisierung sein.

      Selbst fahrende Autos sind noch in weiter Ferne, bei Zügen sieht es da ganz anders aus.

      Diese lohnen sich derz. nur einfaach noch nicht, weil die Arbeitskraft noch zu billig ist.

      Mal davon abgesehen.

      Bei der Bahn werden viele Technische Mengel mit zusätzlichem Personal ausgebügelt... das ginge auch anders.

      • @sociajizzm:

        Wow, haben Sie sich mal die Entwicklung der Bahn und den dazugehören Vorstand angeschaut? Ich glaube eher das Autos schon fliegen werden bevor einigermaßen Flächendeckend in Deutschland Züge automatisch fahren ;)

      • @sociajizzm:

        Richtig ist wohl, daß wir unsere Ansprüche zurückschrauben müssen, die häufig übertrieben sind. Sonst wird das nix mit unserem Überleben auf diesem Planeten! Aber unser destruktives Verhalten sorgt schon dafür, daß unser Wachstum gedeckelt wird. Wirtschaftlich und auch numerisch. Es wird halt viel Leid und Tote geben. Freiwillig sind wir dazu nicht in der Lage. Leider.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Wenn die Lokführer weniger arbeiten, dann braucht man mehr Lokführer, mehr Lokführer bedeutet aber übertrieben formuliert weniger Krankenschwestern und Altenpfleger

      Das ist nicht überspitzt. Das trifft es genau.

      • @Strolch:

        Lokführer sollen also am Intensivbett bei Lungenkrebspatienten mithelfen? Ich weiß nicht, ob das wirklich schlau ist.



        Der Versuch Schlecker-Frauen zu Fachkräften der Erziehung umzuschulen hat schon nicht wirklich gut geklappt.



        Ich glaube nicht, dass das reine Zahlenspiel wirklich taugt.



        Wir haben hier in unserem Land immer noch die freie Berufswahl. Oder wollen wir sozialistische Verhältnisses bei der Berufssteuerung? Wenn ja, dann bitte aber mit aller Konsequenz. Dann fangen wir mit Art. 15 und 14 GG gleich mal an.

        • @Hans Dietrich:

          Es hat keiner was von umschulen gesagt. Aber wenn die Bahn 1.000 Lokführer einstellt, fehlen 1000 Menschen auf dem Arbeitsmarkt, die auch andere Berufe ergreifen können.

          Natürlich haben wir freie Berufswahl. Ich wollte immer, den Beruf des Privatiers ergreifen. Leider haben mir meine Eltern mangels Reichtum einen Strich durch die Rechnung gemacht. Daher arbeite ich - und bei meinem Beruf schaut man ja schon, was hat Zukunft, in welchem Beruf verdient man wieviel Geld, etc.

          Bei meinem Beruf bekomme ich eines mit: Fachkräftemangel und der wird sich die nächsten zehn Jahre massiv verschärfen, wenn die "Baby-Boomer" in Rente gehen. Wenn zugleich weniger gearbeitet wird, verschärft es sich nochmal. Von daher kann man den Wunsch nach weniger Arbeitszeit schon kritisch sehen - vor allem wenn die weniger Arbeitszeit zwingend ist. Zudem: der ein oder andere möchte vielleicht mehr arbeiten. Wenn man weniger arbeiten möchte, kann man bereits heute einen Teilzeitantrag stellen...

          Keine Sorge, die freie Berufswahl bleibt unangetastet, anders geht es auch nicht.

  • Als Bundeswirtschaftsminister hat er andere Einsichten zu den Aussichten. Die Lage muss, eindeutig auf der Basis von Fakten der Demografie und Arbeitsforschung umfassend bewertet, neu gewertet werden, wenn die Zahlen Abweichungen zeigen. Das ist der Job des Ministers, das erwarten die BürgerInnen unabhängig von einer Parteizugehörigkeit.



    -the trend is not his friend-

  • Etwas weniger Polemik würde guttun.

    Hängt doch die Finanzierung von Bürgergeld, Energiewende, Migration, früher Rente, 30 Urlaubstagen, flexibler Elternzeit, Entwicklungshilfe, Demokschutz - alles was wir wollen- letztlich an der Arbeitslosigkeit, den Unternehmen und der erzielten “Bruttosozialprodukts”.



    Geht des zurück, ist auch alles andere nicht zu halten.



    Insbesondere das Klima kann sich das nicht leisten!

    • @Notizen aus Taiwan:

      Bei gerechter Verteilung könnten aber alle gut damit leben.

  • Aufruf zum Reproduktionsstreik!

  • Irgendwie scheint keiner zu verstehen was Habeck sagt.



    Das Problem ist nicht das gestreikt wird, sondern wofür.



    Die GDL streikt vor allem für eine 35 Stunden Woche und daran scheinen die Verhandlungen zu scheitern.

    Für eine Arbeitszeitverkürzung zu streiken ist total sinnvoll, wenn man eine Menge Arbeitssuchende hat, die man in Lohn und Brot bringen will.

    Arbeitszeitverkürzung macht aber absolut überhaupt keinen Sinn, wenn man sowieso schon kein Personal mehr auf dem Arbeitsmarkt findet.

    In diesem Fall bedeutet Arbeitszeitverkürzung nämlich einfach nur, dass die Angestellten ständig ungeplante Überstunden machen müssen... oder das Unternehmen die Leistung einfach kürzen muss.



    Für wen das gut sein soll: Keine Ahnung.



    Für das Unternehmen nicht, für die Angestellten nicht, für die Kunden nicht.



    Man könnte auch sagen, das ist einfach nur loose-loose-loose für alle.

    Unter den aktuellen Bedingungen macht es total Sinn für einen deutlich höheren Stundenlohn zu streiken; aber sicher nicht für eine Arbeitszeitverkürzung. (Das Unternehmen kann keinen kündigen, weil es eh schon zu wenig Personal hat.)

    Aber soweit kommt man in der Diskussion gar nicht:



    Überall nur ideologieverseuchtes Beharren auf Dogmen.

  • Barbara Dribbusch hat es schon angedeutet: Es gibt eine Menge Arbeit, ein Großteil davon (>50%) unbezahlt (siehe die aktuelle Zeitverwendungserhebung von 2022: www.destatis.de/DE...schlecht-zve.html).



    Wenn Habeck will, dass die Leute die wirklich notwendige Arbeit machen können, sollte er dafür sorgen, dass alle immer genug Geld und so den Kopf dafür frei haben.



    Er scheint sich aber mittlerweile verlaufen zu haben und meint, es müsse möglichst viel Erwerbsarbeit geleistet werden, egal ob sie sinnvoll ist für das Gemeinwesen oder nicht.



    Werde ihn nicht nochmal wählen...

  • Auch Journalist*innen können Ressentiments befeuern, z.B. wenn sie Politiker*innen etwas in den Mund legen, was diese so gar nicht gesagt haben. Habeck hat nicht, wie Frau Dribbusch verkürzend schreibt, behauptet, es würde [grundsätzlich] zu viel gestreikt, sondern nur es würde „zu viel für immer weniger Arbeit“ gestreikt. Der ganze Teil, dass in Deutschland im internationalen Vergleich wenig gestreikt wird, ist also schon mal überflüssig. Dann gesteht sie auch selber ein, aber nur in einem Nebensatz, dass das Arbeitsvolumen in einer alternden Gesellschaft in der Tat ein Problem sei. Habeck hat also Recht, darf es aber „als Grüner“ nicht sagen, weil die Wahrheit die falschen Leute triggere? Sorry, aber dann soll man doch bitte nicht denjenigen kritisieren, der die Wahrheit ausspricht.

  • Es gibt einige Dinge, die wären mit den Grünen der 80er Jahre völlig undenkbar gewesen.

    - Waffenexporte und Aufrüstung



    - Kriegseinsätze der Bundeswehr



    -Erwägung einer Impfpflicht auf Basis von genetischen Impfstoffen



    - Hartz IV



    - Einschränkung des Streikrechts



    (...)







    Nun, die Zeiten ändern sich. Auch in der taz. Allerdings habe ich mich nicht so sehr verändert.

  • 》Der damalige Sozialdemokrat [Clement] ist in bleibender Erinnerung mit seinen Äußerungen zu angeblich „parasitärem Verhalten“ von Langzeitarbeitslosen, die das Hartz-IV-System missbrauchten. Begeistert bot ihm die FDP damals den Parteiwechsel an《

    Genau so!

    Und Habeck ist eigentlich auch irgendwie schon lange deren Mann bei den Grünen, z.B. als "stellvertretender MinisterpräsidentundMinister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und Natur" in Schleswig Holstein:

    》Fünf Jahre lang stand der Plan für ein LNG-Terminal in Schleswig-Holstein im Koalitionsvertrag der Jamaika-Regierung – und es passierte nichts. Jetzt soll alles so schnell gehen, dass manche nicht mehr mitkommen.[...]

    Buchholz ist Wirtschaftsminister in Schleswig-Holstein und Spitzenkandidat der FDP. „Ich wollte dieses Terminal von Anfang an“, sagt er. Es steht auch im Koalitionsvertrag der Kieler Jamaika-Regierung. Schon 2017 hat er sich mit Ministerpräsident Daniel Günther von der CDU LNG-Terminals in Rotterdam angeschaut. Trotzdem blieb die Wiese in Brunsbüttel eine Wiese. „Leider musste es diese Krise geben, damit die Lage sich ändert“, sagt er. „Wahrscheinlich hätten wir ohne diese Abhängigkeitsdiskussion den Druck zum Bau dieses LNG-Terminals nicht gehabt“, sagt er. „Obwohl es auch ohne den Ukraine-Krieg richtig gewesen wäre.“《

    m.faz.net/aktuell/...11722.html?premium

  • was an den Grünen ist eigentlich noch ein bisschen links?

  • Wer Habeck und seinen Anpassungskurs (das war schon in der Oberstufe im Gymnasium so) kennt, den wundert nichts mehr. Genauso wie bei Kretschmann, der im phoenix Interview ganz ernsthaft davon sprach, dass er in dieser Legislaturperiode ausscheiden könne, weil die CDU nicht bereit wäre, einen anderen grünen MP mitzuwählen. Da wedelt der Schwanz mit dem Hund...

  • Mit zunehmendem Alter werden die meisten Leute klüger - sogar Grüne

  • Danke, Frau Dribbusch -- eine Stimme der Vernunft.

    Mir ist neulich auch das Frühstück auf die Tastatur gekullert: macht der Habeck jetzt die Thatcher oder was.

    Klar, Gewerkschaften werden stetig abgebaut, da gibt es genug Abrissbirnen, von prekärer Beschäftigung und Scheinselbstständigkeit bis hin zu CDUCSU, FDP und AfD, mit ihren jeweiligen Propagandaorganen.

    Da müssen nicht auch noch die Grünen mitmachen.

    Echt jetzt.

  • Moin,



    Natürlich wird in Deutschland zu viel gestreikt. Weil nämlich in Deutschland Löhne nicht inflationsindexiert sind und deswegen alle für Inflationsausgleich streiken müssen. In Belgien und Luxemburg sind Löhne indexiert, da muß man nur streiken für was über die Inflation hinausgehen soll, weswegen hier auch viel weniger gestreikt wird als bei Euch. Führt die Lohnindexierung ein und es gibt weniger Streiks. So einfach ist das.

  • Letztlich entscheidet gerade da hierzulande der Markt was geht und nur sehr beschränkt die Politik. Nennt sich Tarifautonomie und wird in den meisten Bereichen von Profis auf beiden Seiten verhandelt. Das ist auch gut so, wie wir seit vielen Jahrzehnten gerade auch im Vergleich zu anderen Ländern sehen.

  • Erstaunlich - Kaum, dass der Name Habeck in der Headline steht, sinkt auch hier das Niveau der Kommentare ins Bedenkliche. Da werden schon mal die Themen der Bundes- und Kommunalpolitik verwechselt, dennoch scheint bei der Schuldfrage „Klarheit“ zu herrschen!? Liebe Mitbürger, wer KiTa-Plätze wünscht, sollte bei der nächsten Kommunalwahl einfach sein Kreuz weiter links machen. Wichtig, links ist dort, wo das Herz schlägt.

  • Man kann nur stauen, wohin sich die Grünen entwickelt haben. Sie SPD haben sie schon lange rechts überholt. Mit diesem Spruch von Habeck sind sie fast schon bei Merz angekommen - dem nächsten Koalitionspartner?

  • Volkswirtschaftlich gesehen hat Habeck leider recht, zumindest mit dem zu wenig arbeiten.

    Die strukturellen Vorteile, die unsere Wirtschaft im letzten Jahrtausend noch hatte, gibt es nicht mehr und unterbezahlte Thailänder können die gleichen Produkte mittlerweile billiger herstellen.

    Ob uns das passt oder nicht, ist dem Kapitalismus egal. Bei welchem Produkt können WIr denn noch international wirklich gut mithalten? Schwierig.

    Das die Konzerne zu viel Geld verdienen, mag dennoch stimmen.



    Das Geld wird dann aber oft nicht durch deutsche Arbeit erwirtschaftet sondern durch erfolgreiche Ausbeutung anderswo.

    Die seit 20 Jahren stagnierenden Löhne sollten da eine Warnung sein.

  • Na ja, bei Habecks Biographie kann man doch nichts anderes erwarten. Und als Kinderbuchschreiber hat er das harte Erwerbsleben z.B. eines Lokführer oder Altenpfleger nicht so richtig mitbekommen. Außerdem hat er das grüne Parteibuch und deren Nähe zu abhängig Beschäftigten ist nicht wirklich eng.

    • @Frankenjunge:

      Als Klima- und Wirtschaftsminister und als Vizekanzler weiß er glaube ich schon was harte Arbeit bedeutet.



      Die Arbeit einer Lokführerin stelle ich mir auch nicht besonders anstrengend vor, habe ich aber persönlich noch nie ausprobiert.



      Außerdem,wenn Bücher schreiben (er hat nicht nur Kinderbücher veröffentlicht) keine Arbeit sein soll, verstehe ich nicht warum man noch Bücher kauft, könnte man ja einfach abends vorm schlafengehen selbst schreiben und dann am nächsten Tag lesen.

  • "Wenn schon ein Grüner das sagt,..."

    Wenn ein Satz so anfängt, dann frage ich mich stets, ob das Problem bei "den Grünen" liegt oder beim Erwartungshorizont des Fragestellenden.

    Der problematische Zusammenhang zwischen der Anzahl offener Stellen und der Forderung nach weniger Arbeit sowie die Auswirkungen der Umsetzung dieser Forderung auf die Wirtschaft dürfte ganz parteiunabhängig auf der Hand liegen.

    Wenn also von "den Grünen" erwartet wird, dass sie solche Zusammenhänge nicht offen thematisieren, dann sollten sie wohl besser nicht den Wirtschaftsminister stellen und in der Opposition bleiben.

  • Mittlerweile auch nur noch zum Fremdschämen.

    Warum kümmert der Wirtschaftsminister sich nicht um die Wirtschaft und animiert diese dazu mal ordentliche Löhne zu zahlen und ordentliche Arbeitsbedingungen zu schaffen. Die kleinen Handwerksbetriebe haben sich da schon was einfallen lassen, während sich große Teile der Wirtschaft, Staatsbetriebe wie die Bahn und auch Länder und Kommunen absolut beratungsresistent zeigen und der Meinung sind sich einen Gefallen zu tun, wenn sie ihre Beschäftigten nach Gutsherrenart kurz halten und sich auf der anderen Seite wundern, das sie kein Personal finden.

  • Heikel finde ich eher, wenn ein Vertreter der Regierung sich zu einem Tarifstreit - egal, wie! - äußert.

    In der Sache ist die Feststellung hilfreich:



    Deutschland hat einen Arbeitskräftemangel.



    Deshalb gehen Bestrebungen zu mehr Freizeit als Norm - im Gegensatz zur individuellen Lebensgestaltung - in die falsche Richtung. Nicht, weil wir alle alles falsch machen, sondern weil es eben die Erfordernis unserer eigenen Ansprüche ist.

    Das ist kein polemischer Faulheitsvorwurf, das ist eine nüchterne Feststellung der Tatsachen.

    Und natürlich gibt es Potential.



    Vor einer Woche stand die taz voll über den Gender Pay Gap, und der wir beispielsweise stark durch die niedrige Arbeitszeitquote bei Frauen gespeist.

    Ich finde es anerkennenswert, wenn ein Politiker unpopuläre Tatsachen klar macht. Zumal wenn er selbst sicher nicht als untätig gelten darf.

  • Da hat Habeck einen Punkt! Arbeit ist mehr als genug vorhanden, zum Glück - momentan noch (!)- mit den dazu gehörenden finanzierten Arbeitsstellen. Der aktuell zu beobachtende Trend zu weniger Arbeit wird aber bald in eine allgemein reduzierte (Wirtschafts)leistung münden, die von Stellenkürzungen und steigender Arbeitslosigkeit begleitet sein wird. Vor dieser Situtation habe ich Respekt und kann Forderungen nach 4 Tage Wochen bei vollem Lohnausgleich oder Teilzeit bei Berufsanfängern nicht nachvollziehen.

    • @Flocke:

      Sie scheinen noch nie etwas davon gehört zu haben, dass die Arbeitsleistung bei kürzerer Arbeitszeit gestiegen ist, bei Modellversuchen.

      Fazit:

      4 Tage Woche = Wirtschaftswachstum

      Ihre Sorgen sind unbegründet.

      Der 40h Fetisch gehört abgeschafft.

      Die Produktivität schnellt von einem Höhepunkt zum nächsten seit Jahrzehnten, aber weder bei der AZ, noch bei der Vergütung, spiegelt sich dies ausreichend wieder.

      Nur bei den Börsenkursen und den Gewinnen der Unternehmen.

      Es wird Zeit, das sich das ändert.

  • Na selbstverständlich muss mehr geackert werden (ohne mehr Menschen zu beschäftigen - Lohnnebenkosten!!!), damit die Konzerne mehr Gewinn machen, damit die Aktienrente finanzierbar ist. ;)

    Jetzt lassen Sie die Koalition doch mal einig wirken, die _Medien_ sind doch die wahren Spalter!

  • "Der Vizekanzler meint, es werde zu viel gestreikt, und weniger Arbeit sei keine gute Idee."

    ..sagen immer die, die sehr gut abgesichert sind..

    • @Gerhard Krause:

      Zuwenig arbeiten wollen sie ihm aber nicht auch noch vorwerfen, oder?

  • Habeck könnte der arbeitenden Bevölkerung schnell mal zwei Tage zusätzliche sinnvolle Arbeitstage im Monat verschaffen, wenn er seine z.B. Energieiensparungsförderungsbürokratie entschlacken würde und so manch anderes aus seinem Ministerium an unnötiger Bürokratie abschaffen würde. Das würde der Wirtschaft helfen produktiver zu werden, ohne zusätzlicher Arbeitskraftnöte. So etwas nennt man/frau dann Rationalisierung, oder schlanken Staat. Vielleicht ein Fremdwort für Herrn Habeck. Damit könnte er seine Energiewende echt beschleunigen.



    Habeck & Co solten lieber mal ihren Verpflichtungen (Kitaplätze, Pflegeversorgung, etc.) nachkommen. Vielleicht sollte Habeck & Co mal etwas mehr arbeiten, damit die Privatwirtschaft mehr Steuern zahlen kann, und weniger in die Energiewende investieren kann.



    Es scheint als ob der USA Aufenthalt nicht bekommen ist.

    • @Sonnenhaus:

      Es gibt keinen Automatismus zw. Unternehmensgewinnen und Investitionen. Die deutschen Grossunternehmen sitzen auf unfassbar grossen Bargeldbeständen. Im Zweifel starten sie Aktienrückkäufe statt Investitionen. Die Energiewende ist denen oft noch zu unsicher. Bürokratie steht Investitionen auch selten im Weg. Wie sehen ja in der Grünheide, was passiert, wenn jemand mit den Milliarden wedelt. Da werden die Regeln schnell mal gebeugt und Staatsmilliarden werden noch hinterher geworfen.

  • Danke, Barbara Dribbusch, für den treffenden Kommentar!

  • Macht sich immer gut für einen Wirtschaftsminister, Streiks kritisch zu sehen. Gibt bestimmt Wählerzuspruch. Weitsichtige Politik sieht wahrscheinlich anders aus als bis zum nächsten Streiktag zu gucken. Was ist eigentlich mit den Milliardengewinnen der Energiekonzerne? Auf die wollte man ja einen besonderen kritischen Blick werfen. Womit sind die denn zu erklären? Mit der Marktwirtschaft? Oder mit dem Ausnutzen der Not? Ein anderes ergiebiges Gebiet scheint der Ukraine-Krieg zu sein. Nicht auszuschließen ist ein Bodentruppeneinsatz, wenn sich erst einmal gezeigt hat, dass der Einsatz von ca. 100 Taurus-Raketen nichts gebracht hat. Mit großer Verantwortungsgeste so zu tun als ob , das bringt Stimmen. Aber auch nicht allzu lange. Vielleicht kann man sich damit aber der CDU (Merz! Söder!) andienen?

  • Nicht nur überflüssig, sondern haltlos:

    Auf 700.000 offene Stellen kommen ein paar Millionen Arbeitslose. Warum steigt eigentlich die Zahl der Arbeitslosen?

    Wenn es ein Problem mangelnder Qualifikation ist, warum ermöglicht die Regierung dann nicht offensiv die Ausbildung für Arbeitslose und Migranten? Stattdessen aberwitzig teure Studi-kredite (durch Zinspolitik der EZB; die Verbraucherzentrale hat dazu eine aufregende Einschätzung geäußert, recherchieren Sie!) und eine bedenklich geringe BAföG Quote.

    Hyperpolitik, sinnlos wie ein…

  • "vielleicht hatte er auch selbst Ärger mit seiner Reiseplanung gehabt, Weselsky und Co sei Dank. "



    Nein, das lag dann wohl eher am Management der DB, die schon lange, wie andere 35 privatwirtschaftliche Unternehmen bereits vollzogen, den Forderungen der GDL nachgekommen sein könnte - aber nicht will. Vermutlich winken jetzt schon Boni für das Jahr 2024 bei erfolgreicher Verhinderung der Gewerkschaftsforderungen.

  • Weniger Arbeit, höhere Qualität.

    Klar, in manchen Berufen geht es nicht ohne Personal. Da könnten diese Bereiche kompensieren, bei denen es geht... *träum*

    ... Menschen könnten nett zueinander sein und aufhören nach (übermäßigem) Profit zu streben ... *seufz*

    Ach quatsch, einfach weiter. Wirtschaftswachstum hoch, Armut hoch, Löhne runter/Inflation hoch, Streiks verbieten, Schuldenbremse, Sozialausgabenmoratorium, AKW ein (für die spätere Generation), Militär aufbauen und ... *wutausbruch*

    ---

    Ich habe auch mal grün gewählt ... *schäm*

    aber nie blass-rot oder gelb *stolz*

  • Habeck sollte nicht von sich auf andere schließen.