piwik no script img

Ausschreitungen in SachsenDie Fratze des Hasses ist zurück

In Ostdeutschland kommt es vermehrt zu Protesten gegen Asylunterkünfte. Rechtsextreme der „Freien Sachsen“ und „Identitären Bewegung“ mobilisieren.

Wöchentliche Protestmärsche gegen eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Chemnitz, Sachsen Foto: Haertel/imago

Leipzig taz | Die Fernsehbilder von den tumultartigen Protesten in Grevesmühlen gegen den Bau einer Flüchtlingsunterkunft sind noch frisch in Erinnerung. Am vergangenen Donnerstagabend waren im Kreis Nordwestmecklenburg 700 Menschen vor dem Landkreisgebäude zusammengekommen, um während einer außerordentlichen Kreistagssitzung gegen den geplanten Bau einer Containerunterkunft zu demonstrieren. Laut Polizeiangaben mischten sich auch Rechtsextreme, Hooligans sowie Mitglieder der Reichsbürgerszene unter die Einwohner:innen. Ein Teil der De­mons­tran­t:in­nen versuchte ins Landkreisgebäude zu gelangen, was die Polizei aber verhinderte.

Leider ist der Vorfall in Mecklenburg-Vorpommern kein Einzelfall, denn auch in Sachsen zogen zuletzt Rechtsextreme der „Identitären Bewegung“ durch die Straßen der Stadt Chemnitz, um gegen eine Geflüchtetenunterkunft zu protestieren. Im Schlepptau rund 70 Menschen, darunter viele Rentner:innen. Die Demonstrierenden trugen Fahnen der rechtsextremen „Freien Sachsen“ und eine große Deutschlandfahne mit sich. Die Szene, die in einem Video der „Freien Sachsen“ zu sehen ist, stammt von Ende Januar.

Den Demonstrierenden hier geht es um das ehemalige Pionierlager Palmiro Togliatti in Einsiedel, einem kleinstädtisch geprägten Stadtteil im Süden von Chemnitz. In der DDR verbrachten Schü­le­r:in­nen hier ihre Sommerferien. 2015 und 2016 diente das nach einem italienischen Kommunisten benannte Gebäude als Erstaufnahmeeinrichung für Geflüchtete – und schon damals demonstrierten Bür­ge­r:in­nen dagegen, teils zu Hunderten. Der Hass auf die Schutzsuchenden erreichte seinen Höhepunkt, als im Frühjahr 2016 ein Brandanschlag auf die Unterkunft verübt wurde.

Aufgrund steigender Geflüchtetenzahlen hat das Land Sachsen die Einrichtung, die Platz für 352 Menschen bietet, jetzt wieder aktiviert. Dort sollen frühere afghanische Ortskräfte der Bundeswehr und ihre Familien unterkommen – allerdings nur vorübergehend. Sobald geeignete Wohnungen gefunden sind, sollen die Geflüchteten auf Kommunen verteilt werden. Mitte Januar zogen die ersten 41 Geflüchteten ein: elf Männer, zehn Frauen und 20 Kinder.

Proteste in Einsiedel sind keine Ausnahme in Sachsen

Einer kleinen lauten Gruppe jedoch passt das nicht. Nur einen Tag nachdem im Oktober 2022 bekannt wurde, dass die Erstaufnahmeeinrichtung wieder in Betrieb genommen wird, demonstrierten 120 Menschen dagegen. Seither finden jeden Mittwoch Protestmärsche im sächsischen Einsiedel statt, die Zahl der Demonstrierenden liegt laut Polizei Chemnitz seit Wochen „konstant im zweistelligen Bereich“.

Zu den Protesten rufen die Rechtsextremen der „Freien Sachsen“ und der „Identitären Bewegung“ auf. Die Ortsgruppe der „Identitären Bewegung“ hat Anfang Januar eine Telegram-Gruppe namens „Keine Einzelfälle in Einsiedel“ eröffnet, in der sie gegen die Geflüchteten hetzt. Darin heißt es unter anderem, dass Einsiedel „noch“ ein „ruhiger und friedlicher Ort“ sei, sich dies aber bald „drastisch“ ändern werde. Es ist von „Bevölkerungsaustausch“ und „Überfremdung“ die Rede.

Die Proteste in Einsiedel sind keine Ausnahme in Sachsen. Sie stehen exemplarisch für das, was sich derzeit in mehreren Orten des Bundeslandes abspielt. Im Dresdner Stadtteil Sporbitz protestieren seit November jede Woche zwischen 100 und 200 Menschen gegen Wohncontainer, in denen ab April bis zu 52 Geflüchtete verschiedener Herkunftsländer unterkommen sollen. Im mittelsächsischen Kriebethal gehen Leute auf die Straße, weil sie nicht wollen, dass zwölf minderjährige Geflüchtete vorübergehend in einem ehemaligen Pflegeheim im Ort wohnen. Und in der nordsächsischen Gemeinde Laußig protestierten Mitte Januar 280 Menschen gegen die Idee des Landkreises, eine Notunterkunft in der leerstehenden Laußiger Grundschule zu errichten.

Nach einem von den „Freien Sachsen“ auf Telegram veröffentlichten Video zogen die Demonstrierenden dort vor das Gemeindehaus, skandierten mehrfach „Wir wollen keine Asylantenheime“, schwenkten „Freie Sachsen“-Fahnen und riefen wütend nach dem Bürgermeister Lothar Schneider (parteilos), der für die CDU im nordsächsischen Kreistag sitzt. Als der Bürgermeister ans Fenster trat und zu der Menge sprach, wirkte es so, als sei er ebenfalls gegen die Unterkunft.

Er sprach von „Asylern“, sagte Sätze wie „da habt ihr auch alle recht, wir wollen das alle nicht, da sind wir uns doch einig“. Gegenüber der Leipziger Volkszeitung erklärte Schneider später, dass er nicht zu den Rechtsextremen der „Freien Sachsen“ gesprochen habe, sondern zu den Laußiger Bürger:innen, „die ihre berechtigten Nöte und Sorgen haben“. Auf Nachfrage der taz gab Schneider keine Stellungnahme ab.

Die rechtsextremen „Freien Sachsen“, die erst die Coronaproteste und dann die Kundgebungen gegen steigende Energiepreise im Freistaat befeuerten, mobilisieren nun maßgeblich zu den Protesten gegen Asylunterkünfte. Sie verbreiten Videos, kündigen neue Demos an, werben für ihre Broschüre „Asylflut stoppen“ und für die Unterschriftenaktion „Sächsische Erklärung gegen weitere Asyleinwanderung“, die bereits mehr als 9.800 Menschen unterzeichnet haben.

Wie der sächsische Verfassungsschutz auf Anfrage mitteilte, sei es den „Freien Sachsen“ dennoch nicht gelungen, mit ihren Energieprotesten an die Anticoronaprotest-Zahlen anzuknüpfen. „Deswegen haben sie schon im Herbst damit begonnen, ihren Agitationsfokus auf die Flüchtlingsströme zu lenken“, sagte eine Sprecherin.

Der Freistaat kusche vor Rechtsextremisten

Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) sagte gegenüber der taz, dass sie die „mancherorts wieder aufflammende pauschale Ablehnung“ von Geflüchteten „unsäglich“ finde. „Ich hatte eigentlich gehofft, dass sich 2015 nicht wiederholt.“

Dave Schmidtke vom sächsischen Flüchtlingsrat macht auch das Land Sachsen für die sich häufenden Proteste gegen Asylunterkünfte verantwortlich. Der Freistaat habe „seit Jahren“ vor den Rechtsextremisten gekuscht, chronisch unterfinanzierte Demokratieprojekte zu wenig unterstützt und positive Folgen von Migration kaum diskutiert.

„Stattdessen gibt es oft Verständnis für sogenannte besorgte Bürger, die sich dann in ihrem Weltbild nur bestätigt fühlen“, sagte Schmidtke. Ihm zufolge sollte der Freistaat Geflüchtete nicht in Orten unterbringen, in denen akute Gefahr bestehe, dass sie angefeindet oder attackiert werden, sondern Einrichtungen in „urbanen Räumen oder anderen Bundesländern“ organisieren. (mit dpa und epd)

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

63 Kommentare

 / 
  • Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.
  • Geflüchtete konsequent verteilen und die Nazis haben nix mehr zu melden

  • Das ist kollektiver Narzißmus, ein Grundbestandteil des Nationalismus. Mit Geld oder Führungskräften hat es nichts zu tun.

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    Habe gehört, in Hessen sammeln sich die rechten Bürgermeister und fordern mehr Abschiebungen!

  • Ich finde es sehr fragwürdig, ob den Flüchtlingen damit geholfen ist, wenn sie - z. Bsp. irgendwo im Erzgebirge - untergebracht werden. In erster Linie sollte man nicht an das denken, was man so als Mitteleuropäer meint, sondern an die geflüchteten Menschen. Verstehe nicht, warum will man das so unbedingt durchdrücken, dass Menschen dort hinkommen, wo sie offensichtlich nicht willkommen sind. Um wen geht es hier? Um den korrekten Standpunkt oder um die Flüchtlinge? Mir geht es in erster Linie um die Flüchtlinge und die sind - in jedem Fall - in NRW oder Niedersachsen besser aufgehoben.

  • 70 Leute sind zwar immer noch 70 zu viel, aber jetzt mal ehrlich: 70 Trottel wirst du nie verhindern können. Zumal die sich ja über Telegramm über ein doch recht großes Gebiet zusammen trommeln um "Mehr" zu erscheinen. Wer glaubt dass der Osten mehr Nazis hat als der Westen irrt oder möchte sich irren. Im Osten rennen die braunen Spinner nur öfters auf die Straße.

    • @Müller Christian:

      Interessante Theorie. Auf welchen Erfahrungen oder Fakten basiert Ihre Annahme? Zur anderen Theorie, dass es im Osten tatsächlich mehr braune Spinner gibt, passen allerdings die Wahlergebnisse der AgD.

      • @Herr Beeblebrox:

        Steht auch in ein heuteigen Artikel in der TAZ dass sich die Faschos über Telegramm verabreden und für Demos mobilisieren.

        "Darüber hinaus ist in dem Video zu sehen, wie Po­li­zis­t:in­nen die Menge daran hinderten, die Gaststätte zu betreten. „Da sich die Informationsveranstaltung nur an Bür­ge­r:in­nen aus Strelln richtete, die Demonstrierenden aber großtenteils nicht ortsansässig waren, durften sie nicht daran teilnehmen“, teilte eine Sprecherin der Leipziger Polizei auf Anfrage mit. Die „Freien Sachsen“ hingegen verbreiten in ihrem Telegram-Kanal gezielt die Fehlinformation, dass „missliebige Bürger offenbar ausgesperrt“ würden."

        Das ganze kann man sich aber auch leicht selbst zusammen reimen, wenn man etwas darüber nachdenkt.

        Natürlich sind bei uns in Sachsen die Ergebnisse der AFD leider besonders hoch.

        Aber bringt uns jetzt eine Diskussion in welchen Bundesland mehr Faschos wohnen wirklich sinnvoll weiter oder ist es ganz willkommenes Feigenblatt auf ein bestimmtes Bundesland zu zeigen wo es ja noch schlimmer ist als im eigenen Bundesland?

        Das sind Argumente die nicht helfen, genauso wie wenn ich als Ossi darauf verweise das beim Bundesvorstand der AFD fast nur Westdeutsche sitzen. Kann man machen, hilft aber im Kampf gegen die AFD niemand weiter.

  • Warum marschiert da nicht konseqjent das SEK auf und geht gegen die rechten Branstifter mal so vor wie gegen linke Demonstranten?

    • @Thomas Kreß:

      Schnittmengen- und infolge dessen Terminprobleme vermute ich mal

  • Es sind nicht DIE Sachsen ebenso wenig wie es DIE Russen sind, die insgesamt verantwortlich sind.



    Diese Einstufungen halte ich für ebenso gefährlich, wie die Parolen der Nazis.



    Rassismus gibt es überall in Ravensburg in Saarbrücken und vielen anderen Gegenden. Irgendein Vorfahre oder eine - in lässt meine Töchter und mich so gar nicht biodeutsch aussehen.



    Man hält uns für Jüdinnen. Das ruft nicht nur die braunen Volldeppen auf den Plan sondern auch die arabischen.



    Hört bitte auf mit diesem Sippenhaftdenken!

    • @Frau Flieder:

      Sehr geehrte Frau Flieder,



      ich stimme Ihnen vollumfänglich zu.



      Es ist schon erstaunlich, wie Manche Rassismus mit Rassismus erklären...

    • @Frau Flieder:

      Na ja, DIE Russen haben für den Krieg in der Ukraine genau so viel Verantwortung wie die Deutschen der dreißiger Jahre für den zweiten Weltkrieg. Da würde ich Ihnen also definitiv widersprechen. Allerdings treten die, sagen wir mal Auswüchse der braunen Gesinnung in Sachsen deutlicher zu Tage als in anderen Bundesländern. Warum das so ist, wäre mal interessant heraus zu bekommen. Die Floskeln mit "enttäuscht, unzufrieden, verängstigt" mag ich nicht gelten lassen. Es gab auch in anderen Bundesländern massiven Wohlstandsverlust. Die Menschen im Osten mögen z.B. den Zusammenbruch der Stahlindustrie im Westen nicht so richtig mitbekommen haben, aber da waren die Menschen auch enttäuscht und unzufrieden. Trotzdem gab es keine Fackelzüge und hochgereckten Arme.

    • @Frau Flieder:

      na ja, es sind sicher nicht DIE Sachsen, aber offensichtlich stehen doch viele in Sachsen den rechtsextremen sehr nahe. Viel mehr als in anderen Bundesländern.

      • @Herr Beeblebrox:

        Sorry, das ist absoluter Quatsch.



        Im Osten zeigen sie sich mehr. Im Westen agieren sie diskreter mit Anzug und Krawatte.



        Dort sind sie nach Ende des Krieges in wichtige Ämter gekommen ,und der Nachwuchs derer ist nie wirklich verschwunden.

    • @Frau Flieder:

      Ich staune immer wieder wenn ausgerechnet im deutschen Diskurs die Existenz kollektiver Schuld und Verantwortung geleugnet wird. Heute glaubt etwa ein Drittel der Bevölkerung ihre Vorfahren seien im Widerstand gegen den NS aktiv gewesen, tatsächlich waren es vielleicht ein hundertstel davon.

      • @Ingo Bernable:

        Bei ca. 60 Millionen Einwohnern hat die Gestapo rund 800000 Deutsche wegen Widersandsaktivitäten verhaftet. Problem ist die Verhafteten und der Großteil des restlichen Widerstands waren überwiegend einfache SoldatInnen und ArbeiterInnen. Da sich die Burgeoisie, Aristokraten und vor allem die Akademiker ihr komplettes Versagen nicht eingestehen wollten, wird seit 49 im Westteil und seit 89 auch im Ostteil den Kindern erzählt, es habe gar keinen Widerstand gegeben und wenn sei er von Studentengruppen und Stauffenberg und Co ausgegangen. Studenten waren aber in der NSDAP 10fach überrepräsentiert im Vergleich mit der normalen Bevölkerung. Bücherverbrennungen und andere Aktionen waren ja nie staatlich angeordnet sondern wurden frewillig mit größtem Eifer von der Studentenschaft exerziert.



        Wir Linke applaudieren aber heute sogar noch, wenn nun an Universitäten die Existenz eines proletarischen Antifaschismus geleugnet wird und über die vielen Kommunisten die im KZ starben der Mantel des Schweigens gedeckt wird. Ich habe ja schulpflichtige Kinder im Haushalt. Fragen Sie mal aktuelle Abiturienten mit Geschichtsleistungskurs nach dem Namen von nur einem kommunistischen Widerstandskämpfer. Den Stauffenberg kennen sie aber alle und natürlich die Studenten mit den Flugblättern. Das ist deutscher Klassismus in Reinform.

        • @Šarru-kīnu:

          Na, dann ist ja alles Gut, dann war Opa also doch kein Nazi sondern im Widerstand.



          800000 von 60 Mio sind 1,5% und dass jemand von der Gestapo als Widerstandskämpfer verhaftet wurde ist ja noch kein wirklicher Beleg dafür, dass er es auch tatsächlich war, sondern eher eine Folge davon wie wenig es brauchte um Menschen zu verhaften oder auch zu ermorden. Damit, dass es in der Erinnerungskultur eine ideologische Asymmetrie gibt gebe ich ihnen vollkommen recht. Aber die Behauptung es habe einen breiten Widerstand gegen den NS gegeben lässt sich auch mit sehr wohlwollend interpretierten Zahlen nicht stützen.

  • Es wäre ein falsches Zeichen, nun den braunen Schreihälsen ihren Wunsch zu erfüllen und keine Flüchtlinge dorthin zu schicken. Wenn Isolation das ist, was sie wollen, sollten wir sie noch mehr integrieren. Komisch, dass bei mir um die Ecke Hunderte Flüchtlinge wohnen, aber ich weder Angst im Dunkeln habe noch vor Bevölkerungsaustausch.

    Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

    • @Hefra1957:

      Das ist eben die Frage ob das ein falsches Zeichen ist, oder ob man da nicht anstatt den Rechten unbedingt die Stirn bieten zu wollen lieber guckt, was am besten für die Flüchtlinge ist? Und ein Flüchtlingsheim neben einem Nazidorf aufzumachen naja, wir alle wissen, dass das nicht gut gehen wird (nicht wegen der Flüchtlinge, sondern wegen der Nazis), so sieht nunmal die Realität aus

    • @Hefra1957:

      Bei älteren Menschen?



      Wissen Sie eigentlich, was das über Ihr Denken aussagt!

  • Eine sehr "westdeutsche" Sicht auf das Problem von Rassismus . Xenophobie gibt es nicht nur in Sachsen, ich habe



    aus eigener Erfahrung schon Homophobie und Fremdenhass in der Pfalz, in der bayrischen Oberpfalz, im



    Troisdorf/Siegburger Raum bei Köln erlebt. In Dortmund gibt es einen



    Stadtteil voller Rechtsradikaler. Es hilft niemanden, das Problem immer nur in Ostdeutschland festzumachen;Solingen, Mölln, Hanau, ist das Ostdeutschland?

    • @Barthelmes Peter:

      Um welchen Stadtteil von Dortmund handelt es sich?

    • @Barthelmes Peter:

      Nicht nur das, viele der intellektuellen Brandstifter der Szene sind "Westexporte", die einfach die im Osten herrschenden Verhältnisse für ihre Zwecke mißbrauchen.

    • @Barthelmes Peter:

      Sie haben recht, wenn Sie sagen, dass man überall genau hinsehen muss und auch versuchen muss zu verstehen, woher dieser Haß stammt und warum bestimmte Gruppen von Menschen besonders anfällig dafür sind. Das würde helfen, etwas dagegen zu tun.

  • Ich bin Sachse im rheinländischen Asyl und das aus guten Grund, wie ich immer öfter feststelle. Ich habe keine Ahnung in welchem Land die Menschen leben wollen. Gäbe es dieses Land ihrer Wünsche, wären sie überrascht wie intolerant es wäre und wie wenig sich die Meinung des Einzelnen mit dem der Masse deckt. Nur dürften sie es dann nicht kundtun.

    • @Narrenfell:

      Sie liefern hier so nebenbei einen wichtigen Punkt, der gern untergeht.

      Diese Leute haben nämlich sehr wohl Vorstellungen von Toleranz und freier Meinungsäußerung etc. in ihrem Traumland.

      Nur passt das alles nicht zueinander.

      Da deckt sich Ihr Eindruck voll mit meinem aus Brandenburg und Berlin.

  • Wie Die PARTEI neulich so treffend formulierte: "Polen fordert Reparationen: Gebt ihnen Sachsen!"

    • @petermann:

      Der Vorschlag ist zwar nicht neu, aber nach wie vor ein interessanter Gedanke. Da gibt es nur ein Problem: Wer nimmt die im Austausch?

  • Der Vorschlag, Flüchtlinge doch in anderen Bundesländern unterzubringen, würde den "Sieg" der deutschnazionalen über die Demokraten bedeuten.



    Der Staat würde die Bildung " national befreiter Zonen" der Faschos somit unterstützen.



    Allen KommentatorInnen, die die Sachsen nun über einen Kamm scheren, sei gesagt, dass es dort durchaus eine lebendige linke Szene gibt. Die hat es allerdings deutlich schwerer als " gut behütete " linke Szenen etwa in Berlin.



    Meine Hochachtung gilt Allen, die in einem schwierigen Umfeld, teilweise unter Androhung oder Erfahrung von Gewalt , politisch arbeiten.



    Wer hingegen alle Sachsen verurteilt und ihnen pauschal diese oder jene Geisteshaltung attestiert, verhält sich letztlich auch rassistisch.

    • @Philippo1000:

      Rassistisch ist n sehr spezifisches Wort. Diskriminierend hätte eher gepasst. Und ja das stimmt. hier gibt es linke projekte, Aktiivistis etc etc. aber uns werden auch seit jahren immer mehr gelder gekürzt, wenn es je welche gab.

  • die Presse sollte diesen unerträglichen Protestlern aus rechtsradikalen Randgruppen im Osten Deutschlands so wenig Aufmerksamkeit wie möglich geben. 200 dort, 70 dort und Ansammlungen von ewig Gestrigen Hassgruppen auf diesem oder jenem Marktplatz. Ist es notwendig jedesmal darüber zu berichten und so die Selbswahrnehmung von Rassistengruppen auch noch zu stärken?



    Für mich existieren diese Nazis einfach nicht und so sollte die Gesellschaft diesen unerträglichen Mob auch ausgrenzen. Der einzige Anlass eines Artikels oder Aktion sollte sein, sich denjenigen Menschen zuzuwenden und über die Menschen zu berichten die Flüchtlingen helfen und diese untestützen. Ich bin mir sicher es ist eine gewaltige Mehrheit in Deutschland.



    Im Gegensatz dazu stehen die Flüchtlings- und Migrationshasser komplett am Rande der Gesellschaft und müssen zum Fall der Rechtsorgane, der Polizei und des Verfassungsschutzes werden

  • Die Typen sind alle bekannt. Unternommen wird nichts!

  • " Laut Polizeiangaben mischten sich auch Rechtsextreme, Hooligans sowie Mitglieder der Reichsbürgerszene unter die Einwohner:innen."

    Das ist in Deutschland möglich. Und da wundern wir uns, wenn die immer radikaler werden? Solche Typen dürfen wählen!!!!

    • @Herry Kane:

      It's Demokratie, stupid.

      • @rero:

        Au ja! Rechtsextreme, die die Demokratie zerstören wollen, nutzen die Demokratie, um an die Macht zu kommen. Gab es das nicht schon einmal vor über 90 Jahren? Wird Zeit, dass das verhindert wird.

  • Es ist einfach wiederlich. Man kann sich für das Verhalten dieser "besorgten Bürger" nur noch schämen.



    Gerade Ortskräfte aus Afghanistan sind besonders in ihrem Heimatland bedroht. Jetzt wähnen sie sich in Sicherheit und stoßen auf diesen braunen Mob, wo sie doch während des Bundeswehreinsatzes auch unter Einsatz ihres eigenen Lebens für die Sicherheit und Einsatzfåhigkeit des Militärs gesorgt haben. Man bleibt da ohne Worte.

  • immerhin:



    "An der Aktion beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter rund 5.000 Teilnehmer, die auf dem Innenstadtring mithilfe von Taschenlampen, Handys und Kerzen eine Kette bildeten. Die Polizei sprach von etwa 1.500 Menschen. Mit "Leipzig leuchtet" solle ein Zeichen gegen Rechtsnationalisten, Reichsbürger und Faschisten gesetzt werden; diese seien die größte Gefahr für die Demokratie, hieß es. An der Kundgebung nahmen unter anderem Sachsens Ministerpräsident Kretschmer und Leipzigs Oberbürgermeister Jung teil."



    www.deutschlandfun...henrechte-102.html

  • Ich sag's mal so: Ein Bevölkerungsaustausch in dieser Gegend wäre ganz sicher ein Gewinn für Deutschland!

    • @boidsen:

      Leerstand konsequent mit von der Wohnungsnot Verdrängten aus Berlin und Westdeutschland füllen dann sind die Braunen verschwindendende Minderheit.

    • @boidsen:

      :-) genau mein Gedanke!



      Pro Bevölkerungsaustausch!



      Es kann nur besser werden.

  • Die Frage der Fragen muss doch sein: Warum meinen gerade in Sachsen so viele Menschen, dass ihr Heil im Fremdenhass liegt.



    Daraus resultiert dann auch die zweite Frage: Wie bringen wird diese Menschen wieder in unsere Gesellschaft zurück.

    Dazu ist mehr notwendig als sie nur zu verurteilen, obgleich dies natürlich auch notwendig ist.

    • @Rudi Hamm:

      Gute Fragestellung....allerdings auf dem Rücken der Flüchtlinge ausgetragen. Es gibt einige Kommunen, die "Platz haben". Warum werden Flüchtlinge dort hingebracht, wo sie sich nicht wohlfühlen können (!). Es ist jetzt an denen, die "Platz haben". Oder sind das schon wieder so'ne Worthülsen, um sich ins bessere Licht zu rücken?

  • In Sachsen ist alles in Ordnung.

  • Logik scheint die Sache dieser braunen Giftzwerge eher nicht zu sein, man sollte doch meinen, dass gerade die ehemaligen Ortskräfte in deren Weltsicht Menschen sein sollten die 'dem deutschen Vaterland gedient haben', oft genug unter Lebensgefahr, und deshab Respekt und Dankbarkeit verdient hätten.

    • @Ingo Bernable:

      Nee leider geht da das "Deutschsein" vor und das haben die Afghanen nicht, egal ob sie dem "Vaterland" geholfen hatten oder nicht.

      • @Daniel Drogan:

        Ich tippe darauf, dass das nicht kommuniziert wurde bzw. sie dem nicht glauben oder meinen, diese Leute seien nur der Anfang.

        Nationalisten billigen denen, die der Nation "helfen" oft erstaunlich viel zu.

  • Wiedermal Sachsen.... ein Großteil gehört zu denen, die nicht begreifen, welch ein Segen Migration und die geflüchteten Menschen für Sachsen sein können, welchen Boost sie Sachsen verleihen könnten...

    „...Wir wollen keine Asylantenheime“, schwenkten „Freie Sachsen“-Fahnen..."

    Die Hunde bellen..., die Karavane zieht weiter.

    Sollen sie doch rufen.. Das Recht haben sie. Politisch haben sie eh nichts zu vermelden. Die demokratischen Kräfte sind stark genug.

    Weil: "...sei es den „Freien Sachsen“ dennoch nicht gelungen, mit ihren Energieprotesten an die Anti-Corona-Protestzahlen anzuknüpfen. ..."

    Einfach Geflüchteten-Wohnheime dennoch bauen bzw. umwidmen ..

    Läuft.

    • @Zweitkorrektur:

      Welcher Segen Flüchtlinge für Sachsen sein sollen, müssten Sie schon erläutern.

      Das ist nicht evident.

      Billige Arbeitskräfte für einfache Jobs kommen dort auch aus Tschechien.

    • @Zweitkorrektur:

      Schonmal die Zahlen von AfD und Co.in Sachsen angeschaut? Und ja dazu gehört nun einmal die CDU, wie im bericht erwähnt. Das kann man mit sie sind ja nur paar versprengte Grüppchen nicht mehr abtun. Da muss man endlich handeln. Gibt soviele Möglichkeiten den habhaft zu werden, aber nein da werden ja andere Prestige-Gerichtsverfahren gegen sogenannte Linksextremisten und Überwachung von ganzen Vereinen die angeblich Linksextremistisch sind, "bevorzugt" anstatt endlich gegen diese Personen vorzugehen. Aber die Gesinnung vereint eben.

      • @Daniel Drogan:

        ".... muss man endlich handeln. Gibt soviele Möglichkeiten den habhaft zu werden, aber nein da werden ja andere Prestige-Gerichtsverfahren ...."

        Ich vermute, nichts Illegales bzw. Justiziables passiert... deswegen haben die Gerichte nichts zu tun.

        Mit Herrn Maaßen beschäftigen sich die Gerichte ja auch (bisher) nicht.. .

        Welche Vorschläge hätten Sie also?

  • Fremdenfeindlichkeit und -hass haben sicher vielfältige Ursachen - aber wichtige Auslöser sind unzweifelhaft Unzufriedenheit, Vertrauensverlust, Vorurteile und Existenzängste.

    Und es würde sicher schon sehr viel helfen, wenn die Regierenden da mal ansetzen würden.



    Und dabei würden ein Ende des ständigen Symbolpolitik, Verzicht auf diese paternosterartigen inhaltsleeren Worthülsenschlachten und eine frühere und bessere Integration von Zuwanderen sicher Wunder wirken.

    • @Bolzkopf:

      Wie Recht sie haben.

    • @Bolzkopf:

      Viele Ursachen, ja, aber die entscheidende dürfte in einem festsitzenden recht(sextrem)en Weltbild liegen. Gut integrierte, womöglich "assimilierte" Zuwanderer werden da oftmals besonders gehasst Da würden auch zb gerechtere Sozialpolitik oder demokratische Weiterbildung nicht gegen ankommen.

    • @Bolzkopf:

      Ich kann und will Ihnen nur zustimmen.



      Keine Worthülsen über das bunte und weltoffenene Deutschland, sondern harte Integrationsarbeit, z.B. verbindliche Sprachkurse für Migranten, Vorschule zum Erwerb des deutschen Sprache vor der Einschulung, ein verbindliches Qualifizierungsangebot zur beruflichen Weiterbildung bzw. zur beruflichen Qualifizierung , d.h. Geld in die Hand nehmen für Bildung , akzeptablen Wohnraum,Stipendien, aber auch hartes Durchgreifen gegen Rassismus, Antisemitismus , Gewalt gegen Migranten und rote Linien gegen jede Art von Extremismus !

    • @Bolzkopf:

      Interessanterwrise stimmen Ihnen verschiedene MitleserInnen zu.



      Dabei bieten Sie ebenfalls nur Worthülsen.



      Was soll das heißen, Sie sind für frühere Integration?



      Die Regierenden sollen gegen Vorurteile und Unzufriedenheit vorgehen?



      Das ist mir zu billig. Nein, für unsere Gesellschaft sind wir Alle verantwortlich. Hier das Bauernopfer in den Politikern zu suchen ist das Gegenteil von Verantwortung.



      Zugegeben ist es der bequeme Weg die Schuldigen woanders zu suchen, somit haben Sie argumentativ betereits eine Gemeinsamkeit mit den " freien Sachsen".

    • @Bolzkopf:

      Nein, das kann ich nicht gelten lassen. Die selben Holzköpfe haben gegen Corona protestiert. Obwohl die Politik dort genauso gehandelt hat wie überall sonst. Und obwohl gerade dort die Übersterblichkeit am höchsten war.



      Es ist vielleicht zu leicht zu sagen, das dort zu viele "Dumme" herumlaufen. Aber es ist anzunehmen, das der dortige Bevölkerungsschlag für Bauernfängerei gut geeignet scheinen.



      Leider zieht sich das durch den ganzen Osten. Hier bewahrheitet sich der alte Spruch: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“

    • @Bolzkopf:

      "wenn die Regierenden da mal ansetzen würden."



      Aus demokratischer Sicht wäre es dann aber doch eine etwas spezielle Aufgabenverteilung wenn die gewählten Volksvertreter*innen dem Souverän sozialpädagogische Betreuung organisieren sollen damit dieser mal die eigenen Ressentiments und Ängste aufarbeiten kann. Es gibt wirklich genug politische und zivilgesellschaftliche Mittel und wege für 'besorgte Bürger*innen' ihre Ängste zu artikulieren und damit auch ernst genommen zu werden, aber man muss endlich damit aufhören Unzufriedenheit, sei berechtigt oder eingebildet, als Entschuldigung für Hass und Gewalt heranzuziehen. Wer redet wie ein Nazi, wählt wie ein Nazi oder handelt wie ein Nazi ist auch ein Nazi.

    • @Bolzkopf:

      Ein wirklich guter Beitrag.

    • @Bolzkopf:

      Genau, da liegt das Problem.



      Kann Ihnen nur zustimmen!

  • Einfach nur Hass. Ekelhaft

    • @Andreas J:

      Ekel und Hass sind Früchte vom selben Baum, also Vorsicht in der Krabbelstube!!