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Lützerath und die KlimabewegungMehr als ein Symbol

In Lützerath wird die Hoffnung planiert, dass sich die Klimakrise mit Kompromissen lösen lässt. Die Räumung wird unsere Vorstellung von Politik verändern.

Mehr als nur Symbol: Räumung in Lützerath Foto: Federico Gambarini/dpa

A nfang Oktober stand mal wieder ein dämlicher Kommentar in dieser Zeitung. Der Autor behauptete, dass die Klimabewegung einen Fehler begehen würde. In Lützerath klammere man sich an einem Ort fest, in dem niemand außer den Ak­ti­vis­t:in­nen selbst ein Symbol erkennen könne.

Der Kommentar war von mir. Und ich habe mich offensichtlich getäuscht. Denn der Aufschrei über die Räumung ist groß. International zeigt man mit dem Finger auf Deutschland, das noch im Jahr 2023 Dörfer für den Kohleabbau räumen lässt. Und auch hierzulande kommt die Empörung nicht nur von den üblichen Verdächtigen. Warum ist das so?

Lützerath ist eben nicht nur symbolisch, wie ich behauptet hatte, sondern ganz materiell auf Braunkohle gebaut. Natürlich ist es eine Zuspitzung, dass genau hier die 1-5-Grad-Grenze verlaufe. Aber die Zuspitzung funktioniert. Sie zeigt die Dringlichkeit, dass das fossile Leben nicht erst 2030 enden darf, sondern wir sofort aus der Braunkohle aussteigen müssen. Lützerath mag nur ein kleiner Weiler sein, aber das Rheinische Braunkohlerevier ist die größte CO2-Quelle Europas.

Braunkohle entsteht, geologisch gesprochen, wenn tote Pflanzen unter hohem Druck und unter Luftausschluss verdichtet werden. Das geschah in Lützerath vor vielen Millionen Jahren. Heute verdichten sich in dem Dorf politisch die Widersprüche der Klimakrise.

Die Hoffnung wird planiert

In Lützerath geht etwas kaputt, das größer ist als ein paar alte Gebäude. Hier prallt mehr aufeinander als die Körper von Besetzerinnen und Polizisten. Es geht um zwei fundamental verschiedene Vorstellungen von Politik.

In Lützerath wird die Hoffnung planiert, dass sich die Klimakrise mit Kompromissen lösen lässt, die niemandem wehtun – weder den Ak­ti­vis­t:in­nen noch den Geschäftsinteressen von Unternehmen. Der Kompromiss, dass RWE nun mal das Recht habe, Braunkohle wegzubaggern, und ein Kohleausstieg in sechs Jahren doch auch ein Erfolg sei, wurde als faul entlarvt.

Für Kompromisse mit der Klimakrise stehen nicht nur die Grünen, sondern sämtliche Parteien. Die Mehrheit der Gesellschaft hegt diesen Tagtraum und verdrängt das Offensichtliche. „Fürchtet euch nicht“, sagte Annalena Baer­bock 2020, die „Klimarevolution“ werde „in etwa so verrückt wie ein Bausparvertrag“. Lützerath zeigt, dass das nicht stimmt.

Wenn der Weg des Kompromisses gescheitert ist, stellt sich die Frage: Was ist die Alternative? Gibt es eine Mehrheit für radikalen Klimaschutz, auch gegen die Interessen von RWE und Millionen Autofahrer:innen? Für einen viel schnelleren Kohleausstieg, koste es, was es wolle?

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Darauf hat bisher keiner eine Antwort, auch die Klimabewegung nicht. Für sie ist der Kampf um das Dorf auch ein Zeichen ihrer Hilflosigkeit. Sie hat versucht, mit Großdemos auf die Bundesregierung einzuwirken. Nun ist sie zurückgeworfen auf ein paar Aktivist:innen, die in Baumhäusern einen Ort verteidigen.

Dass nun Luisa Neubauer, die Demonstrationen mit mehr als einer Million Teil­neh­me­r:in­nen organisiert hat und ins Kanzleramt eingeladen war, glaubt, dass sie die Politik der Bundesregierung mit einer Sitzblockade aufhalten muss, zeigt, an welchem Scheidepunkt die Bewegung steht.

Einladungen ins Kanzleramt und in Talkshows haben der Bewegung wenig gebracht. Nun muss sie versuchen, Klimaschutz mit Macht durchzusetzen, nicht mit Argumenten. In Gewerkschaften und Parteien ist sie nicht stark genug, um eigene Macht aufzubauen.

Es ist zu früh, Lützerath historisch einzuordnen. Aber die Räumung wird die Klimabewegung und unsere Vorstellung von Politik in der Klimakrise nachhaltig verändern. Ich glaube, damit täusche ich mich diesmal nicht.

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Kersten Augustin
Ressortleiter Inland
Kersten Augustin leitet das innenpolitische Ressort der taz. Geboren 1988 in Hamburg. Er studierte in Berlin, Jerusalem und Ramallah und wurde an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München ausgebildet. 2015 wurde er Redakteur der taz.am wochenende. 2022 wurde er stellvertretender Ressortleiter der neu gegründeten wochentaz und leitete das Politikteam der Wochenzeitung. In der wochentaz schreibt er die Kolumne „Materie“. Seine Recherchen wurden mit dem Otto-Brenner-Preis, dem Langem Atem und dem Wächterpreis der Tagespresse ausgezeichnet.
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124 Kommentare

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  • Für das Scheitern der Klimapolitik ist hauptsächlich verantwortlich, dass Lobbyisten der Big Player in der Energiepolitik verhindern, dass die breite Masse der Bevölkerung mitgenommen wird.



    In zahlreichen Gesprächen herrschte übereinstimmend die Meinung, dass Kommunen sträflich vernachlässigt werden.



    Ein Gedanke wäre, jede Kommune erhält einen bestimmten Betrag pro Einwohner vom Umweltministerium als "Kommunalfond", der zweckgebunden geeignet ist, um einen Energiemix nach eigenem Ermessen 50% der gesamt benötigten Energie selbst zu erzeugen. Für jedes Prozent, das darüber hinaus produziert wird, erhöht sich der Zuschuss überdurchschnittlich. Technisch ist es ohne weiteres machbar, mehrere Kommunen so miteinander zu vernetzen, dass Spitzenlasten sich gegenseitig ausgleichen. Der Hebel der Finanzierung ist, dass jeder "Kommunalfond" den ortsansässigen Bürgern der Zugang zur Mitfinanzierung eingeräumt werden muss. Damit erhöht sich die Akzeptanz für die notwendigen Maßnahmen, egal ob es sich um Windrad, Photovoltaik, Biogas oder Wasserkraft handelt. Der Zugang von Kapitalunternehmen sollte dabei auf einen geringen Prozentsatz begrenzt sein. Damit könnte auch mit vielen Dachflächen im ländlichen Bereich der Weg frei gemacht werden, in kleinen Anlagen regional Wasserstoff zu erzeugen, um damit der Industrie Gelegenheit zu geben, mit Forschergeist dieses Medium auch in kleinen Einheiten wirtschaftlicher zu machen.



    Dies wäre m.E. ein Weg, den Energiemarkt zu dezentralisieren, und damit schnellere Ausbaustufen zu erreichen. Selbstverständlich ist dazu die erste Voraussetzung, dass die Bürokratie und die Genehmigungsfristen wesentlich verkürzt werden, und so mehr Unabhängigkeit und Selbstverwaltung gegenüber den rein spekulativen Energiebörsen gewährleistet ist. Und dann kann man auch viel schneller auf die Klimakiller wie Kohle, Öl und Gas verzichten.

  • Lützerath ist der Erfolg von Friday for Future und dessen Forderung nach einem "Kohleausstieg bis mindestens 2030" ( fridaysforfuture.d...en/bundestagswahl/ ) 🤪

  • Zustimmung!

    Vor allen FPD, CDU/CSU, aber auch SPD haben in den letzten Jahrzehnten Umwelt- und Tier-freundliche Gesetze immer abgelehnt und blockiert.



    Die Grünen können nichts dafür, dass sie so wenige Sitze im Bundestag haben.

  • Selbst Luisa Neubauer von den Grünen (die ja ein interesse hätte es schön zu reden) sagt mit Lützerath ist das pariser abkommen nicht einzuhalten (www.deutschlandfun...neubauer-100.html). Ebenso der BUND (www.bund.net/mitma...tzerath/?wc=25609) und auch die genannte Quelle von Greenpeace. Alle lügen, nur Habeck und RWE natürlich nicht.

    Außerdem haben Sie das scheinbar mit den Budgets nicht verstanden. China hat nach den Verträgen ein eigenes budget an das sie sich halten müssen. Wenn die aber sehen, das Deutschland dieses auch ignoriert, werden die sich natürlich auch nicht dran halten. Ansonsten bringt es wenig immer auf andere Länder zu zeigen, wenn man selbst abgeschlossene Verträge nur "als wäre nett, aber ist auch nicht so schlimm" ansieht.

  • Ich glaube nicht, dass allgemein unter "Kohleausstieg bereits bis 2030 vollenden" verstanden wurde, dass die Kohle, die nach "alter" Regelung bis 2038 verfeuert werden sollte, nun eben bis 2030 in die Luft geblasen wird. Aber in der Tat haben Sie hier einen Punkt. Nämlich den Beleg geliefert, dass die Grünen nun auch bezüglich Versprechungen genauso agieren wie die Union.



    Und das die Klimaschäden in den Preis der Kohleverstromung nun eingepreist sind (oder werden), hake ich mal unter "der Gag des Tages" ab, um keinen Hals zu bekommen.

    • @Kaboom:

      Das werden weder Friday for Future mit ihrer Forderung nach einem Kohleausstieg bis mindestens 2030 so verstanden haben noch der Bundestag mit seinem Ausstiegsgesetz bis 2030.



      Das ist immer ein Übergang.

      Oder dachten Sie, das an einem Tag X im Jahr 2030 erst alle bis dahin aufgebauten regenerativen Energien mit einem feierlichen Knopfdruck in Betrieb gehen.

      Unterm Strich deckt sich das Kohleausstiegsgesetz des Bundestages mit den Forderungen von FFF. Und das ist vor allem auch der Erfolg der Zusammenarbeit von Grünen und CDU in NRW.

      Eine ganz andere Frage ist, ob selbst die Forderungen von FFF zur Bundestagswahl zum Kohleausstieg bis 2030 bereits für die Tonne waren.

      • @Rudolf Fissner:

        Nö, das Kohleausstiegsgesetz des Bundestages mit dem Ausstieg bis 2038 ist nach wie vor in Kraft. Die Abweichungen davon in NRW haben damit NULL zu tun, denn sie gelten eben nur für NRW. Und bitte, suchen Sie sich doch bitte jemand anderen für den Versuch des Veralberns. JEDER, der einen früheren Ausstieg aus der Kohle fordert, verbindet damit geringere CO₂-Emissionen. Was durch die Regelung in NRW eben gerade NICHT passiert.

        • @Kaboom:

          Die Abbweichungen in NRW haben natürlich etwas damit zu tun, denn 2030 liegt 8 Jahre vor 2038. Und das gesetzlich festgeschrieben durch das dazugehörige Gesetz im Bundestag www.bundestag.de/d...hleausstieg-923096



          Das von ihnen erwähnte Kohleausstiegsjahr wird damit sehr wohl überschrieben für NRW.

          Wenn man gegen den Kohleausstieg erst 2038 protestiert, dann ist NRW mit dem Ausstieg 2030 der falsche Ort.



          Da kann man nur mit dem Kopf schütteln, dass die anderen Bundesländer bei den Protesten so unter den Teppich fallen.

  • 0G
    04405 (Profil gelöscht)

    Der ursprüngliche Kommentar war nicht dämlich, sondern bemerkenswert. Er hatte den Nagel komplett auf den Kopf getroffen, die Essenz: Der Protest in Lützerath setze einen Kamp fort, der längst gewonnen sei, denn nach der Räumung von Lützerath komme nix mehr. Der Kohleausstieg ist (juristisch) geschafft. Genaugenommen ein großer Erfolg der Grünen, vergleichbar dem Atomausstieg.

    Dieser neue Kommentar enthält einen wichtigen Punkt, nur anders, als der Autor auffasst: Die Proteste und das Pressecho entfalten eine solche Wucht, dass Kompromisse nicht mehr möglich sind, und sogar der Autor selbst im Klima totaler Polarisierung und Zuspitzung seiner eigenen - inhaltlich korrekten - Kommentar von einst einkassiert.

    Das ist nicht nur dämlich um im Wortlaut zu bleiben, es ist verheerend. Der Effekt könnte nämlich sein, dass die Bundesregierung mit grüner Beteiligung demontiert wird, wie einst die Schwarze Landesregierung BWs durch Stuttgart 21. Auftritt Merz, der Rechtspopulist, der in die Lücke schießt und vier bis acht Jahre schwarz-irgendwas Mehltau über die Politik legt und ein kleines bisschen Mettwurst für den kleinen Mann ermöglicht.

    Das bedeutet nämlich die Unmöglichkeit, Kompromisse zu schließen: Populismus und Stillstand. Wenn nicht gar Rücksschritt.

  • Thematisieren Sie das Industriekapital:



    die Engpässe unterschiedlicher Ursachen werden genutzt, um "gestärkt aus der Krise hervorzugehen" wie es 2012 in der damaligen Finanzkrise hieß.

    Ich gehe davon aus, dass die verarbeitende Industrie von allen Energieerzeugen alle Energie fordert, um mehr Marktanteile zu erkämpfen.



    Also die ewige Standortkonkurrenz. Sonst erobern ja die anderen Länder und Standorte die Marktanteile.



    Die Stahlindustrie etc.



    Die BReg traut ihrer "Wasserstoffstrategie" selbst nicht.

    Die sozialökologischen Bewegungen setzen leider nur bei der Blockadeaktion an.



    Es bräuchte viel mehr Gegenmacht, damit die ganze Kohle im Boden bleibt.



    Übrigens Staublunge durch Tagebau. Fruchtbares Ackerland - alles egal.



    Die Perspektive ist wohl:



    mehr Windräder und weniger Produzieren. Eben so viel, dass echte Bedürfnisse befriedigt werden. Elektroroller sind z.B. überflüssig.

  • Lützerath hat vor allem eines gezeigt: Wenn es um konkretes politisches Agieren im Kontext Klimaschutz geht, ist es völlig unerheblich, ob die Grünen regieren, oder die CDU.

    • @Kaboom:

      "... ist es völlig unerheblich, ob die Grünen regieren, oder die CDU."

      *Geld regiert die Welt*. Wenn unsere Politiker nichts tun, dann müssen eben die jungen Klimaschutzaktivisten gegen die wahren Klimaterroristen etwas unternehmen (siehe hierzu auch Art. 20 Abs. 4 GG).

      "Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden." [John Maynard Keynes (1883–1946), Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler]

    • @Kaboom:

      Na ja, Uhu- & Tomatenketchup-Aktivismus hat den Klimaschutz das letzte Vierteljahr auch keinen Schritt weiter gebracht 🤓

      Man hat ansonsten das bekommen, eas bei der Wahl versprochen wurde ("Kohleausstieg bereits bis 2030 vollenden, Klimaschäden der Kohleverstromung einpreisen").



      Dafür haben die Friends of FFF mit Wahlwerbung gemacht. Selbst FFF schrieb seinerzeit "verbindlicher Kohleausstieg bis spätestens 2030" ( fridaysforfuture.d...en/bundestagswahl/ )

      Nun wissen es natürlich alle nochmal viel besser und meckern wenn CDU und Grüne in NRW Forderungen von FFF auch erfüllen.

  • Könnte die taz aufgrund der symbolischen und vermutlich einst historischen Demonstration in Lützerath die Gründung eines Klimaschutzmuseums mit Ideen der taz Leser vorschlagen, welches in Frankfurt, Berlin oder einem Ort in der Lausitz oder in der Nähe von Lützerath die Kulturgeschichte der systematischen Zerstörung der Kulturlandschaften im Rhein-Main-Gebiet und in Brandenburg durch Tagebaue dokumentieren würde, aber auch zeigt, wie heute Klimaschutz in politischen Kontexten in Deutschland und weltweit funktioniert?

    Ein solches Museum würde aktivistische Formen im Klimaschutz ebenso schätzen, wie kluge Beiträge der Mitarbeiter und Projekte der Mitarbeiter der Tagebaue, der Industrie, Wissenschaft und indigener Völker weltweit.



    Das Museum würde klar Fehler, aber auch Chancen im Klimaschutz benennen und Bildung mit historischen Rückblick und Ausblick in die Zukunft verbinden.

    Ein Museum, das von Lesern des taz in einem Projekt als Idee ins Leben gerufen würde.

    Auch wenn nicht alle einer Meinung wären und gerne streiten, würden die Ideen für ein Museum klug auf einer digitalen Plattform diskutiert werden.

    Der Bund würden die Finanzierung dieses Ideenprojektes plus die Finanzierung des Museums übernehmen.



    Ein global und digital vernetztes Klimaschutzmuseum könnte als weltweite Diskussions- und Ideenplattform und historisches Dokumentationszentrum viel Gutes leisten.

    Ein solches Museum würde sich als selbstkritische digitale Plattform pragmatisch mit Zivilgesellschaft, Schulen, Industrie, Landwirtschaft, Handwerkern, Arbeitern, Künstlern und einem Klimarat aus Bürgern vernetzen, um jungen Menschen Mut zu machen und um Perspektiven künftiger Generationen einzunehmen, deren Hoffnung wir alle mit unseren Beiträgen zum Klimaschutz sind.

    • @Lindenberg:

      Ich hoffe inständig, dass Ihr Beitrag reiner Sarkasmus ist.

  • Kurzfassung des Artikels: Lützerath ist mehr als ein Symbol, weil, ähhh, - solche Symbole sind voll wichtig!!

    Sorry, am Ende wirkt das Herumreiten auf diesem Weiler ohne nennenswerte ökologische Bedeutung, das auch den Kohleausstieg nicht beschleunigen wird, doch nur wie der gute alte - und sehr "deutsche" - Kampf um die Moralkeule und wer sie am lautesten schwingen darf. Leute, denen wirklich am Weltklima liegt, sind - HOFFENTLICH! - mit ganz anderen Problemen beschäftigt.

    • @Normalo:

      Leider falsch, werden die Kohlemassen unter Lützerath verbrannt, ist das pariser Abkommen nicht mehr zu halten und damit auch das 1,5 Grad nicht mehr. Es geht hier also wirklich in diesem Ort um sehr viel! Vgl. www.greenpeace.de/...uetzerath-raeumung

      • @Klingbeil:

        Man muss schon sehr naiv sein um zu glauben, dass das 1,5 Grad Ziel eingehalten wird. Man kann den Klimawandel vielleicht etwas verzögern, aber nicht aufhalten. Die verbliebene Zeit sollten wir lieber nutzen uns auf den Wandel einzustellen!!

      • @Klingbeil:

        Echt jetzt, hoffe das glaubt keiner.

        Habeck sagte durch den RWE Kompromiss wird der zukünftige Kohleverbrauch um die Hälfte gesenkt und damit bleiben ca 280 Mio Tonnen in der Erde. Was wir sonst bis 2035 noch zusätzlich verbraucht hätten! So jetzt nehmen wir mal kurz die Werte der Tagesschau wonach China alleine im Oktober 2021 357 Mio Tonnen gefördert (www.tagesschau.de/...hleabbau-101.html). Dazu kommen noch nochmal die gleiche Menge importierte Kohle die China verfeuert. Also verbraucht china im Monat ca 700 mio Tonnen Kohle. Und bei Lützenrath wird bis 2030 280 Mio Tonnen abgebaut, was so 3 Mio Tonnen pro Monat bedeuten würde. Also weniger als 1 % was China im Monat verbraucht! Wenn also Ihre Aussage stimmt ! und das 1,5 Grad Ziel nur an der Lützerath Kohle hängt, dann ist es sowieso vorbei. Denn am 1.Februar hat China wieder einmal 700 Mio Tonnen verfeuert......

        • @Thomas Zwarkat:

          Selbst Luisa Neubauer von den Grünen (die ja ein interesse hätte es schön zu reden) sagt mit Lützerath ist das pariser abkommen nicht einzuhalten (www.deutschlandfun...neubauer-100.html). Ebenso der BUND (www.bund.net/mitma...tzerath/?wc=25609) und auch die genannte Quelle von Greenpeace. Alle lügen, nur Habeck und RWE natürlich nicht.

          Außerdem haben Sie das scheinbar mit den Budgets nicht verstanden. China hat nach den Verträgen ein eigenes budget an das sie sich halten müssen. Wenn die aber sehen, das Deutschland dieses auch ignoriert, werden die sich natürlich auch nicht dran halten. Ansonsten bringt es wenig immer auf andere Länder zu zeigen, wenn man selbst abgeschlossene Verträge nur "als wäre nett, aber ist auch nicht so schlimm" ansieht.

      • @Klingbeil:

        Wenn Lützerath über den letzten Braunkohlevorkommen im Revier läge, hätte diese Tatsache Relevanz. Tut es aber nicht. Die Kohle würde halt woanders gebaggert - und die Rechnung für die Mehrkosten dem Steuerzahler präsentiert.

  • Werden all diejenigen, die hier wohlfeile Kommentare schreiben, sich in der Politik engagieren (das heißt einet Partei beitreten oder eine eigene gründen, sich zur Wahl stellen und in einer Opposition oder auch in einer Regierung tätig sein) , sähe die Welt anders aus.



    Das gilt vor allem für diejenigen, die gerne den Souverän entmachtet sähen.

  • Auch ein Ergebnis von diesem "Kohlekompromiss".



    Nachdem auch die Grünen sich dem Mammon ergeben haben, noch mehr Politikverdrossenheit.



    Wahlbeteiligung demnächst wohl bei



    30%.

  • @NUTZER

    Sie bezweiflen Dinge, die ich gar nicht behauptet werden. Nein, ich glaube auch nicht, dass die Mehrheit der Unternehmer so drauf sind. Auch nicht, dass die "bösen Superreichen" die Welt lenken.

    Dass das Verhalten von RWE (& CO [1]) aber stark von diesem "nach mir die Sintflut"-Geist beherrscht wird, meine ich, ist deutlich sichtbar. Nennen sie das meinetwegen Konzerndarwinismus.

    In diesem Sinne halte ich es für gefährlich, mit denen überhaupt "dealen" zu wollen.

    Wer mit dem Teufel isst, braucht einen langen Löffel.

    [1] Wie ist das mit Exxon Mobil, die seit 1977 hausintern Studien haben, die die Klimaerwärmung und ihre Folgen ziemlich genau vorhersagen -- und es dennoch vorziehen, in die Diskreditierung genau dieser Forschung zu investieren? Dasselbe kranke Muster von Big Tobacco. Haben Sie irgend einen Anhaltspunkt dafür, dass sich da die Strukturen geändert haben?

  • Interessant finde ich das in vielen Artikeln von dem Kohleausstieg 2030 geredet wird. Der "Deal" um Lützerath bezieht sich aber nur auf NRW, beziehungsweise laut Titel des Wirtschaftsminesteriums NRWS nur auf das "Rheinische Revier". Nicht mit eingeschlossen sind alle anderen Förderstellen. Das macht auf jeden Fall angst angesichts der Tatsache das in einem Statement von RWE davon gesprochen wird, klare Kante gegen Aktivisti zu zeigen um zukünftige Proteste zu erschweren. Da wird noch was auf uns zun kommen.

  • Wenn die Ampel platzt, wer kommt dann? Wo bitte ist auf weiter Flur die Partei die sich für Klimaschutz angemessen einsetzt? Und selbst wenn es diese gäbe, wäre ihr keine Mehrheit gewiss. Zu viele Wähler gäbe es, die den Ernst der Lage einfach nicht wahrhaben würden wollen. Ich sehe wirklich ganz ganz schwarz, was das Thema anbelangt.

  • Eines geht immer unter in der Debatte. Es werden Jahr für Jahr unzählige Milliarden Euro praktisch verbrannt da für Öl und Gas ausgegeben, Diese Gelder sind weg, verbrannt, Wie wenn man sein Geld gleich in den Ofen schmeisst. Die Frage ist also warum wird nicht endlich in nachhaltige Energie investiert. Wir haben in Deutschland und der EU unzählige versiegelte Fläschen, z.B. Parkplätze von Firmen und Supermärkten Discountern usw, würde hier mal investiert wäre das Geld gut angelegt. Aber vermutlich durch Lobbyarbeiten gibt es gar kein Interesse an sowas. Weiter könnte man Unmengen Energie sparen würde der Staat großzügig Wärmedämmung fördern. Ich habe mein Geld jetzt für eine extreme Wärmedämmung ausgegeben, meine Heizkosten sind auf ein Zehntel reduziert. Aber Fact ist, die Regierung macht gar nichts. Vielen Dank für Nichts.

  • Eigentlich müsste die EU Deutschland wegen des fortgesetzten Kohleabbaus entgegen gültiger Klimaschutzgesetze und Klimaschutzverträge (die Deutschland ja selbst mit unterzeichnet hat! z. B. das Pariser Klimaabkommen) zu hohen Strafzahlungen verurteilen.



    Woanders klappt das doch auch: Z. B. hat der EuGH Polen wegen Umweltschutzverstößen (Luftverschmutzung, Grundwasserabsenkung) beim Braunkohleabbau u. -verfeuerung in Turow zu hohen Geldstrafen von 500000 € pro Tag verurteilt. Warum kuscht die EU vor Deutschland? In der EU sind ja eigentlich alle gleich – oder sind große Nettozahler wie Deutschland gleicher?

    Das rheinische Kohlerevier ist eine der größten Quellen für Treibhausgase in ganz Europa. RWE verursacht 25 % aller deutschen CO2-Emissionen! RWE kann jetzt die gleiche Menge Kohle, die es bis 2038 verbannt hätte, bis 2030 verbrennen!



    Eigentlich müsste RWE wegen Ökozids verklagt werden, z. B. auch durch Länder, die besonders stark unter dem Klimawandel leiden z. B. in Afrika, Südasien u. Lateinamerika.

  • Die Klimawende wird nicht in Lützerath entschieden und RWE ist der größte Erzeuger erneuerbarer Energien!

    • @Danedream:

      Echt? Seit wann? Bis gestern jedenfalls war RWE nicht unter den ersten 5 der Hoppenstedt-Liste zu finden. Dafür aber ist RWE unangefochten die Nr.1 der CO2-Emittenten in D.

  • Das Klima kennt keine Krise und hat auch keine Krise. Es tut nur das, was es seit jeher getan hat:



    Sich den geänderten Bedingungen anpassen.



    Und es war seit jeher so, daß jede größere klimatische Veränderung ein großes Artensterben mit sich gebracht hat, welches nur die anspruchslosesten und die anpassungsfähigsten Populationen überlebt haben.



    Wer das bestreitet, der bestreitet die Erdgeschichte!

    • @Denkender_Buerger:

      Es ist ja auch eine Krise mit dem Klima (für den Menschen) nicht für das Klima....

      • @Ravenlord:

        Gut erkannt!



        Die klimatischen Veränderungen werden über kurz oder lang zu einer Zivilisations-Krise führen, weil die Frage im Raum steht, ob und in wieweit sich der Mensch den geänderten klimatischen Bedingungen anpasen kann und wird, um diese zu überleben.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Alle meinten es nur gut, und wir sollen nun rätseln, wie wir zu den Problemen gekommen sind, für deren Lösung es nun wieder alle nur gut meinen.

    • @31841 (Profil gelöscht):

      Gut gemeint ist bekantlich das Gegenteil von gut gemacht.

  • Ja, der Klimawandel ist global und zwingt alles was lebt,zu Änderungen. Was sich nicht schnell genug anpassen kann, stirbt aus. Wie es zur Zeit aussieht, gehört der Homo- Sapiens dazu. Er hält zwar sich für allmächtig, ist aber ohnmächtig gegen seine Dummheit, Gier und Arroganz! Probleme kann man nicht mit der selben Denkweise lösen, die sie erst verursacht haben. ( Einstein).

  • taz: "International zeigt man mit dem Finger auf Deutschland, das noch im Jahr 2023 Dörfer für den Kohleabbau räumen lässt."

    Und dann ist es auch noch die klimaschädliche Braunkohle, die ohnehin nur etwa ein Drittel des Heizwertes von Steinkohle besitzt. Der Weltklimarat fordert einen zügigen und grundlegenden Umbau der weltweiten Energieversorgung, um einen tiefgreifenden Klimawandel zu verhindern. Dazu gehört auch der Ausstieg aus der Verstromung von Braunkohle. Und was macht Deutschland? Nun ja, das sehen wir im obigen Bild, wo drei Polizisten eine junge Klimaschutzaktivistin wegtragen. Eigentlich sollte man ja endlich mal gegen die Verursacher des Klimawandels vorgehen, aber man lässt lieber Hundertschaften von Polizisten auffahren um harmlose Klimaschutzaktivisten davon zu "überzeugen", dass bei uns immer noch das Kapital das Sagen hat und nicht der gesunde Menschenverstand. Nicht einmal sieben Jahre bleiben der Menschheit noch, um den Klimawandel etwas abzuschwächen, denn aufhalten kann man ihn nicht mehr, dafür hätten wir - wenn man sich die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre anschaut - spätestens 1980 etwas unternehmen müssen.Anstatt sich jetzt aber mal mit den berechtigten Sorgen der jungen Leute auseinanderzusetzen, reden unsere 'Volksvertretern' lieber weiterhin mit der Autoindustrie oder mit dem Kohlekonzern RWE, der Wälder abholzen und Dörfer platt machen lässt, damit man die darunterliegende klimaschädliche Kohle aus der Karbonzeit für das Wirtschaftswachstum verfeuern kann. Das Krebsgeschwür der Welt heißt Wirtschaftswachstum (das ungebremste Wachstum schädigt unsere Ressourcen) und die Auswirkungen sind Umweltverschmutzungen und ein Klimawandel der immer mächtiger wird. Politiker, und leider auch viele Bürger, haben anscheinend immer noch nicht begriffen, dass die CO2-"Party" jetzt zu Ende ist.

  • Geht es noch ne Nummer Größer?



    Grundlegend war Gorleben für die Neuausrichtung von Politik und Bewegter Bevölkerung und - im negativen Sinne- Hoyerswerda,



    Es ist klar, dass Kristalisationskeime der Veränderung, Symbole politischen Handelns gebraucht werden.



    Lüzerath eignet sich - im Gegensatz zum Hambi dazu nicht.



    Im Gegensatz zum Hambi ist dies eine Geistersiedlung, bez. Wüstung ohne jeden ökologischen Wert und wenn es billiger ist dort zu baggern, dann ist das auch ökologischer, denn teurer bedeutet mehr Aufwand, also mehr CO2 Ausstoß. Somit ist das Argument Lüzerath werde nur abgebaggert, weil dies ökonomischer sei, kein Argument gegen das Abbaggern, denn es impliziert einen immateriellen Wert , den der Ort nicht hat (schaut mal auf google maps Luftbild!).



    Das einzige wirklich ökologische Argument ist, dass Braunkohleverfeuerung generell asap zu beenden ist, weil es DIE Klimasauerei ist und darin sind sich ja eigentlich alle einig - auch die Regierung. Somit wäre zu fordern, dass ökologisch wertvollere Flächen im Gegenzug zu schonen seien, statt sich in diesem Nicht-mehr-Ort festzubeißen.

  • Endlich ein klarer Kommentar, danke! Wenn wir uns nur auf das schwache Ritual von Wahlbeteiligungen verlassen müssten (was auch das Grundgesetz nicht als einzige Form der Beteiligung an gesellsch. Prozessen vorsieht), gäbe es noch weniger Hoffnung. In der Wahlurne ist meine Stimme gerade mal ein 50millionstel wert, die vielen geBILDeten entscheiden, auch wenn sie viele Jahre die Klimakatastrophe geleugnet haben.



    Trotzdem macht es einen großen Unterschied, ob Leute in Regierung und Verwaltung sitzen, die für die Klimabewegung wenigstens Sympathie empfinden oder die, die sie nur vortäuschen. Und da gilt: Die Grünen und teilweise die Linkspartei haben jahrzehntelang auf das Primat der Erneuerbaren, auf den Ausbau des öffentlichen Nah-und Fernverkehrs, auf Radwege und geringere Versiegelung der Städte gedrängt. Auf der Verkehrsebene hat die reaktionäre CSU alles blockiert, auf der Wirtschaftsebene waren das neoliberale Lobbyisten wie FDP-Rösler oder CDU-Altmaier. Habeck muss das jetzt alles reformieren, während er Herausforderungen ausgesetzt ist, die es in Friedenszeiten noch nie gegeben hat.



    Im Ruhrgebiet haben die Sozis die Kohle jahrzehntelang subventioniert bis zum geht nicht mehr. Sie haben sie sogar mythologisiert. Das heißt: der Übergang wurde auf billiges Gas aus Russland abgestellt, obwohl Putin schon vor Jahren Nachbarstaaten mit der Preis-und Lieferpolitik beim Gas erpresst hat und unsere demokratischen osteuropäischen Nachbarn uns früh gewarnt hatten. So hat sich dieses Land trotz der Grünen einen ökologischen Übergang versaut. Und genau deshalb sollte man jetzt nicht diejenigen an der Wahlurne bestrafen, die es als drittstärkste Partei wenigstens versucht haben, es besser zu machen.

  • @NUTZER

    Ich erlaube mir, aus Rupert Russel's "Price Wars" [1] zu zitieren:

    " 'A few years ago I went to the Davos meeting for the World Economic Forum,' recalls Robert Johnson, a former managing director of Soros Management Fund and now the president of the Institute for New Economic Thinking. 'There was a lot of awareness that extremes of inequality created a more socially unsustainable, fragmented society, and anger at those who were the winners. Some people, not in the forums, not in the panels, but at private dinners, were saying, 'This is not on a stable trajectory. This is getting more and more scary.' [...]' Over these Davos dinners, he heard the Masters of the Universe exchanging advice on how best to insulate oneself from the oncoming mob. Some were building bunkers in their Connecticut mansions complete with 'tradable' items such as razor blades and tampons [...]. Others were following Peter Thiel's lead and acquiring large tracts of land in New Zealand [...]"

    Kurzum: diese Soziopathen wissen /genau/, was sie tun. Ihre grösste Sorge ist es, den hungrigen Mob auf Abstand zu halten, wenn's mal so weit ist.

    Möge es ihnen misslingen.



    [1] www.penguinrandomh...by-rupert-russell/

    • @tomás zerolo:

      ich bezweifel nicht, dass es diese Menschen auch gibt, aber ich bezweifel, dass die Mehrheit der Unternehmer solche Menschen sind und ich bezweifel, dass diese "bösen" Superreichen die Welt nach belieben lenken. Die sind zwar reich, aber auch keine Alleinherrscher, es sind Strukturen die die Welt lenken. Man kann die Strukturen bedienen und dabei sehr reich werden, aber die Umkehr gilt eben nicht: Reiche können die Welt nicht beliebig formen, beeinflussen ja, aber nicht beliebig gestalten. (das ist eine zu kinohafte Weltsicht, mit den Bösen und mit den Guten)



      Es ist wichtig Wirtschaft zu verstehen, wie Steuervermeidung funktioniert, wie der Finanzsektor mit dem Aktienmarkt einen systemimmanenten exponentiellen Wachstumszwang erzeugt... etc. etc.



      Als Anfang reichen YouTube Video der Steuerkanzlei Juhn, die ganz offen erklären, wie man Steuern vermeidet, Holdings schafft, um den Reichtum zu verschleiern, Erben an der Steuer vorbei begünstigt.... wenn man das durchsteigt, kann man auch Lösungen finden, wie dieses System verändert werden muss...

  • "In Lützerath wird die Hoffnung planiert, dass sich die Klimakrise mit Kompromissen lösen lässt, die niemandem wehtun"

    Wo fordert irgendeine Klimabewegung den sofortigen Kohleausstieg? Diesen Gorrilla der hier durch den Raum läuft hat niemand angesprochen. Nicht mal ein Jahr wurde genannt zu dem noch vor 2030 der Austieg aus der Kohle in NRW erfolgen soll.

    Zu nicht vorhanden konkreten Forderungen kann es keine Kompromisse geben.

    Kompromisse wurden beim Beschluss des Bundestags erarbeitet und das Ergebnis der Abstimmung bis tief in die Opposition hinein (532:92) zeigt, dass es ein tragfähiger und beständiger Kompromiss ist. www.bundestag.de/d...hleausstieg-923096

  • "Die Räumung wird unsere Vorstellung von Politik verändern" - hoffentlich.



    Wo die Grünen mittlerweile stehen, hat Anton Hofreiter am 15.12 in der Berliner Zeitung erklärt: Man werde künftig "mit dem Colt auf dem Tisch verhandeln". Wenn ein Land uns etwa seltene Erden vorenthalte, werde man fragen"Was wollt ihr eigentlich essen?". Ohne seltene Erden komme man ein paar Wochen aus, ohne Nahrung nur ein paar Tage, so Hofreiter. Also: Hungerblockaden und Krieg als Mittel der Politik. Die Grünen lassen die Masken fallen.

  • habeck stand unter zeitdruck. der entschluss wurde relativ frueh unter grosser geheimhaltung und einbeziehung nur weniger experten getroffen. (laut spiegel artikel)



    ich kann verstehen, dass man unter dem aspekt des kriegs schnell zu loesungen kommen musste, und das war auch alles anfangs sehr positiv.



    dass nun diskrepanzen bei den verhandungen an den tag treten hinsichtlich transparenz, und der grosse gewinner dieser geheimen verhandlungen ohne protokoll mal wieder die industrie ist und der staat verliert, macht stutzig.



    das neubauer interview und der spiegel-artikel machen deutlich, dass der deal ein dreckiger war, nur zum nutzen von RWE. dass jetzt mit monaten abstand und mit diesen neuen erkenntnissen der staat nicht neu verhandeln kann, ist der grosse fehler im system. es laesst den staat und den rechtsstaat schwach dastehen und - wie irgendwie immer - die industrie als maechtigen gewinner. das schmeckt nicht mehr nach demokratie, das ist die hegemonie der industrie.

    • @the real günni:

      Vielleicht kann der Staat nicht "einfach so" neu verhandeln. Er könnte aber das Hofieren von RWE unterlassen und angemessen wenig Polizei schicken.

      Dann dauert die Räumung eben zwei Jahre. Soll RWE doch klagen, dass es schneller gehe. An der Stelle hat man dann auch wieder Spielraum für Verhandlungen.

      Und ja, das ist mit dem Rechtsstaat vereinbar. Unser Demonstrationsrecht ist ein sehr hohes Gut, das Recht auf ein lebensfähiges Klima noch höher. Im Vergleich dazu ist das Recht von RWE auf Profite eher niedrig anzusiedeln.

      • @Markus Hitter:

        Und was sollte solch "kreative Unfähigkeit" am Ende bringen?

        RWE wird aufgehalten, bekommt am Ende aber Recht, baggert Lützerath dann doch ab und lässt sich vom Steuerzahler den Mehrpreis dafür auszahlen, dass man einstweilen woanders baggern musste. Eventuell kriegen sie sogar noch eine nachträgliche Laufzeitverlängerung durch, weil sich die Politik nicht an ihren Teil des Deals gehalten hat.

        Man findet solche Szenarien im Lexikon unter "Pyrrhussieg".

        • @Normalo:

          RWE kann aber nicht einfach woanders baggern. Sie müssen sich immer in den Grenzen der genehmigten Tagebaue bewegen. Es würde sich aber zeigen, dass die Kohle unter Lützerath derzeit tatsächlich nicht benötigt wird und es vermutlich hauptsächlich um einen satten zusätzlichen Gewinn für RWE (und Großaktionär Katar) geht. Es liegt bekanntlich in Hambach und Garzweiler II ziemlich viel Kohle offen, mit der man die Kraftwerke weiterlaufen lassen kann. Versorgungssicherheit ist gegeben.

          • @J. Straub:

            Natürlich kann sich RWE darauf berufen, dass nunmal Lützerath INNERHALB dieser genehmigten Tagebaue liegt. Wenn der Staat es nicht fertig bringt, die dortige Baggerberechtigung durchzusetzen, darf das Unternehmen Ersatz für den resultierenden Schaden verlangen - sei das nun in Form von Geld für die entgangenen Gewinne oder in Form von ersatzweisen Tagebaugenehmigungen.

            Sollten - wie Sie unterstellen, wenn ich das richtig verstehe - die aktuell zugänglichen Flöze ausreichen, um ohne Mehrkosten bis 2030 durchfeuern zu können, wäre zwar in der Tat der Abriss zu hinterfragen, aber mal ehrlich: Für welchen Kleingeist ist DAS entscheidend? Wo die Kohle herstammt, die bis 2030 verfeuert wird, ist doch klimatechnisch vollkommen egal. Also würde der ganze Mumpitz zu einem bloßen Landschaftsschutz-Aktiönchen - an einem sehr zweifelhaften Objekt, wenn man ehrlich ist.

            Sorry, drehen und wenden Sie es, wie Sie wollen: Hier wird ein Weiler zu einem Symbol-Popanz aufgebaut, der nur Energie verschwendet, indem sich Aktivisten schln medienwirksam an ihm abarbeiten können und am Ende in ihrer kleinen welt behaupten können, SIE wären dabeigewesen (und hätten - Tusch! - Recht gehabt).

            • @Normalo:

              Sag das mal einem ehemaligen Bewohner Lützeraths direkt ins Gesicht. Er findet das entsetzlich, wenn man ihm sagt, sein Schicksal, sein Leben, sein Hab und Gut, sei bloße Symbolik und, unabhängig ob klimatechnisch oder nicht, völlig egal.

              • @Troll Eulenspiegel:

                Es gäbe da (genau) Einen, der sein besagtes "Schicksal, sein Leben, sein Hab und Gut" NICHT freiwillig für ziemlich gutes Geld an RWE zum Zweck der Unterpflügung verkauft hat. Für den tut es mir leid, und ich könnte verstehen, wenn er mir böse für meine Äußerung wäre. Das ist seine subjektive Ansicht, auf die er ein gutes Recht hat, und die ich auch menschlich verstehen kann.

                Aber macht das aus diesem verlassenen Weiler ein Schutzgut von nationaler Bedeutung? Nehmen wir mal an, das Haus stünde einem großartigen Solarpark im Weg - wären Sie da auch so pathetisch auf der Seite der Grundbesitzenden?

                • @Normalo:

                  Tatsächlich ja, wenn wir der Annahme gehen, der Geschäftsführer der Photovoltaik-Firma, der in Lützi dabei war, würde nun Greenwashing betreiben und dasselbe machen und Dörfer für Solarparks niederreißen.



                  Es ist schon dumm, wenn man, auch wenn es nur vereinzelte Fälle sind, Bauern ihre Felder für Solarparks enteignet hat.

  • WDR aktuell behauptet in der Live-Berichterstattung über Lützerath mehrmals mit seinen Live-Reportern, nicht genau sagen zu können, wer mit seinen Studien Recht hat, die Kritiker des RWE-Deals oder diejenigen, die sich wie die politische Spitze der Grünen in NRW auf selbst in Auftrag gegebene Studien stützt, die Greenpeace als reine Auftragsstudien anprangert.

    Wozu besitzt der WDR eine große und teure investigative Rechercheabteilung? Hieran ist zu erkennen, dass sich der WDR an der Kohle in Lützerath seine Finger nicht schmutzig machen will!

    Ein missliebiger Reporter wurde vor längerer Zeit für seine klare Positionierung zum Umwelt- und Klimaschutz beim WDR kaltgestellt.

    Immer wieder gibt es suggestive Nachfragen der WDR-Reporter an friedliche Demonstranten: was tut ihr, wenn Protest mit Gewalt eskaliert? Dabei bewegt sich gewalttätiger Protest im Promillebereich.

    Und interessanterweise interviewt wdr aktuell Jörg Schöneborn, der als ARD-Wahlexperte vorgestellt wird, aber als sehr mächtiger Redakteur beim WDR intern dafür sorgt, dass die Kohlepolitik von RWE nicht zu sehr in die mediale Kritik gerät.

    Schöneborn behauptet, dass die Demonstranten die Kernwählerschaft der Grünen kaum beindrucken.

    Das gleiche subtile mediale Faulspiel gegenüber der Klimabewegung auch im Live-Interview mit dem Sprecher der Grünen Jugend, Dzienus, im Deutschlandfunk.



    Dzienus wird zweimal von der Moderatorin harsch unterbrochen, als er versucht zu erklären, warum es so wichtig ist zu verstehen, dass die von der Landesregierung in Auftrag gegebenen Studien in NRW faul sind.

    Es braucht gute Journalisten, die genau recherchieren, wie es einer kleinen Clique Spitzengrüner gelang, wissenschaftliche Berater und Kritiker in der grünen Partei kaltzustellen, um den geheimem RWE-Deal mit Hilfe von faulen Auftragsstudien durchzuziehen. Hier schlummert der eigentliche politische Skandal.

    www.youtube.com/watch?v=sKbMKBM_xIE

    08:05



    www.youtube.com/watch?v=QCB5xYN1WqM

  • Nein, nicht "unsere".

    Aber die ganzer Generationen: und zwar derjenigen, die im Ernstfall - gegen Mitte des Jahrhunderts - über Leben und Tod entscheiden.

    Ist halt ein dünnes Eis, aber gesamtgesellschaftliche Triage ist bei weiterer Zunahme der Erderhitzung eine unausweichbare Zwangsläufigkeit.



    Die Menschheit muss sich entscheiden, was ihr Freiheit und Wohlergehen von einer global gesehen verschwindend kleinen Zahl Individuen wert ist, die jeweils so viele Ressourcen verbrauchen wie 10000-100000 (je nachdem in welchem Teil der Welt man ist) "normale Menschen". *Die* Pistole setzt uns die nackte Thermodynamik auf die Brust, da kommen wir nicht mehr drumrum: ohne Millionen und Abermilionen Tote wird man aus der Sache nicht mehr hinauskommen. Und das ist schon seit einer Generation unumstößlich und umfassend belegt.

    Fette Rente für die Klimaverbrecher, und im Gegenzug verrecken 1-2 Milliarden Menschen? Eher nicht so die kluge Lösung.

    Das Mimimi irgendwelcher zu ihrem privaten Vorteil ganze Staaten und Gesellschaften in Schutt und Asche legender Soziopathen hat 1945 ja auch niemanden mehr interessiert: konfrontiert mit völligem Zivilisationsbruch darf eine demokratische Gesellschaft eben nicht nur über die Leichen der Täter gehen, sondern muss die Täter sogar elminieren, wenn sie nicht selber untergehen will.

  • Konsequenter Klimaschutz gefährdet die unmittelbare Stabilität unserer Gesellschaft, während die Klimakrise zu einer schleichenden Verschlechterung unserer Lebensbedingungen in den kommenden 10 - 30 Jahren führt. Das ist das große Dilemma.

    Konsequenter Klimaschutz: Viel weniger Flüge, viel weniger Autos und reduzierter Fleischkonsum, langlebige recycelbare Produkte - das würde zu einer Schrumpfung der Industrieproduktion führen, mit Millionen Arbeitslosen und sinkenden Steuereinnahmen, verbunden mit einem Verlust der internationalen Kreditwürdigkeit. Der Staat wäre in kürzester Zeit pleite, die Menschen wüßten nicht mehr, wie sie ihre Mieten oder Kreditraten bezahlen sollen.

    Die Mehrheit der Menschen ist auf Konsum konditioniert, sie definieren sich über Konsum, sie davon abzubringen bedürfte einer Gehirnwäsche.

    Die Politiker der Welt brauchen Wachstum, um ihre Staaten stabil zu halten, die Mehrheit will weiter konsumieren und in den Urlaub fliegen - nur eine kleine Minderheiten von 5 % ist bereit für konsequenten Klimaschutz zu verzichten.

    Warum Verzicht?



    Wir werden auf absehbare Zeit nie genug erneuerbare Energien haben, um alle Energieträger (Erdöl und Erdgas) zu „elektrifizieren“. Wir werden noch lange Zeit fossile Energien verbrauchen.

    Wachstum hängt mit fossiler Energie zusammen. 100% Erneuerbarer Energie würde Schrumpfung und Verzicht bedeuten

    Von daher werden wir den Klimawandel nicht aufhalten können. Das ist schwer auszuhalten:



    Ein Problem zu sehen und nichts tun zu können - jedenfalls nichts, was effektiv wäre.

    • @Paul Schuh:

      Was heißt bitte "konsequent"?

      Ziemlich weitreichender Klimaschutz wie eine Halbierung der Emissionen binnen ca. drei Jahren wäre in einem Land mit der Größe Deutschland ohne allzu große Wirtschaftseinbrüche machbar, wenn massive, zum Teil bilanzielle Importe Grüner Energien (z.B. Wasserstoff) aus Neuanlagen mitgerechnet würden und wenn im Inland die Errichtung eines Solarparks so leicht würde wie die Anpflanzung von Mais für Biogas, und auf die Besteuerung des Strom verzichtet würde. Dazu dann eine harte, nationale Emissionsobergrenze, mit der das sozusagen durchgeknüppelt würde. Zusammen mit Planungsbeschleunigung der zugehörigen Infrastruktur, auch bei Nutzung von Geothermie mit Wärmepumpen.



      Ja, dann würde wohl weniger geflogen werden, und schnelles Autofahren würde auch weniger Spass machen...

      Nebenbei würde das die Produktion der entsprechenden Anlagen ankurbeln und es damit auch dem rest der Welt erleichtern, anschleßend schneller klimaneutral zu werden.

      Ich behaupte nicht, dass weltweite Reduktionen im gleichen Zeitraum oder sogar Klimaneutralität so schnell machbar wäre. Ich bin aber sicher, wenn wir jetzt handeln, fällt es uns leichter, als wenn alle Länder das gleichzeitig 10 Jahre später machen würden.

    • @Paul Schuh:

      "Der Staat wäre in kürzester Zeit pleite, die Menschen wüßten nicht mehr, wie sie ihre Mieten oder Kreditraten bezahlen sollen."



      Das sehe ich nicht so. Es sollten m. E. unverzüglich erste Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit gemacht und Priorität auf Erhalt der Lebensgrundlagen gelegt werden. Da gibts unzählige politische Möglichkeiten. Z. B. keine MWSt auf Obst, Gemüse etc, deutlich mehr Steuer auf Chipskram, Schokolade etc. Beim Tabak funktioniert das doch auch mit einer hohen Steuer auf ungesunden Genussmist.



      Und Arbeitsplätze müssen auch nicht verloren gehen, die verschieben sich dann bspw vom Arbeitgeber Kohleabbau in die Windrad- oder Solarindustrie, vom Straßen- und Autobau zu Bahn und Schienen - oder Straßenumbau für vernünftige Radwege.



      Dazu ein vernünftiges Steuersystem, wo mehr bezahlt, wer mehr hat, angemessene Entlohnung von Arbeit, sinnvolle Organisation von Arbeit anstatt generieren von unfassbar hohen Gehältern im Management etc pp.



      Die Gesellschaft hat sich auch an rauchfreie Kneipen und sonst alles mögliche gewöhnt und wird sich an noch mehr gewöhnen, auch umgewöhnen. Es müssen halt finanzielle Anreize da sein.



      Das mag für Manche*n naiv klingen, ich halte es dennoch für möglich. Weg von Überfluss für wenige hin zu genug zur sicheren Grundversorgung für alle; weg von der zwanghaften Wirtschaftswachstumsideologie und der ewigen Konsum-Denke.



      Das alles ist zu handhaben. Schwieriger wirds, wenn es hier und anderswo immer mehr Unwetterkatastrophen gibt. Das wird wesentlich teurer werden, mehr Verzicht und mehr Migration bedeuten. Und viele Menschen wissen übrigens jetzt schon nicht, wie sie ihre Mieten und Rechnungen bezahlen sollen bzw. wenden ziemlich viel des Verdienstes für Miete und laufende Kosten auf...

      • @HopeDrone:

        Sicher, auch ich würde mir konsequenten Klimaschutz wünschen und auch meinen Lebensstil daran anpassen. (Ich esse schon kein Fleisch und habe kein Auto.)

        Es ist ein natürlicher Impuls im Angesicht einer heranrollenden Katastrophe, etwas ändern zu wollen.

        Kleine Dinge kann man selber tun. Man merkt dann aber, das Freunde und Nachbarn und andere Staaten nicht mitziehen, weiter in den Urlaub fliegen, konsumieren und auf Wachstum setzen.

        Dann ist doch interessant zu untersuchen, was sind die Triebkräfte dahinter, warum verweigern sich Politiker und Menschen der Veränderung, das habe ich versucht zu beschreiben.

        Ein naives "Ich wünsch mir was" oder "Wir sollten mal" hilft uns da nicht weiter.

        Gut wäre, die Politik so in die Enge zu treiben, das sie sagt: "Ja, konsequenter Klimaschutz wäre wünschenswert, aber er ist global und national aus diesen und jenen Gründen nicht umsetzbar."



        Diese "Ehrlichkeit" würde aber von den Wählern abgestraft werden.

        Genau diese Feigheit und Inkonsequenz vergiftet aktuell die Klimadiskussion.

        • @Paul Schuh:

          Nehmen wir mal an, der Gesetzgeber würde Tourismus-Flugreisen unterbinden.



          Was würde der Konsument tun? Richtig, er würde sein Geld woanders ausgeben und siehe da, das Steuersäckel ist wieder gefüllt und andere Wirtschaftszweige würden profitieren.

        • @Paul Schuh:

          Das ist ein grundsätzliches Problem der Politik.

          Da wird vieles Versprochen was dann aus diesen oder jenen Gründen nicht umgesetzt werden kann oder nicht so gelingt wie es soll.

          Aber das wird dann nicht offen Kommuniziert sondern es heißt immer: " wir sind großartig, alles auf Kurs!"

          Wenn das nur Demagogen wie Putin oder Trump machen würden wäre es ertragbar aber genau das selbe Verhalten lässt sich auch bei Scholz und Habek und der Gesammten Spitze der Grünen aktuell beobachten.

      • @HopeDrone:

        "Die Gesellschaft hat sich auch an rauchfreie Kneipen und sonst alles mögliche gewöhnt und wird sich an noch mehr gewöhnen, auch umgewöhnen."



        Das sehe ich nicht so.



        Gesellschaftlicher Wohlstand speist sich zu einem ganz großen Teil aus der Innovationsfähigkeit- und Lust ihrer in ihr lebenden Individuen. Diese wird m. E. in erster Linie aus den Individuellen Bedürfnissen geboren, wenn sich diese dann, beispielsweise durch sozialen, wirtschaftlichen oder politischen Einfluss auf die Gesamtgesellschaft übertragen um so schöner.



        Was ich sagen will, Verzicht wird uns nicht dabei helfen diese Welt zu einem besseren Ort zu machen, wenn wir nicht komplett ausblenden wollen, dass wir nicht allein auf der Welt sind. Wir dürfen die Bedürfnisse der Menschen nicht beschneiden, wir müssen sie nutzen, um den Herausforderungen, die diese Welt täglich auf uns wirft kompetent und innovativ zu begegnen. Ich möchte nicht verzichten, ich möchte konsumieren, ich möchte nicht schrumpfen, ich möchte wachsen, ich möchte nicht mit dem Zug fahren, ich möchte mich individuell, privat und automatisiert fortbewegen (damit soll das Fahrrad ausscheiden). Und ich möchte das alles tun können, ohne der Umwelt zu schaden, also ihr Menschen, macht es möglich, denn ihr könnt das! Und ich bin mir sicher, dass mein Denkansatz alles andere als naiv ist, sondern sehr realistisch. - Ich wünsche noch ein schönes Wochenende! :-)

        • @GLaFayette:

          "Wir dürfen die Bedürfnisse der Menschen nicht beschneiden"



          Kann man machen. Spätestens, wenn sich Ereignisse wie die Flut im Ahrtal, die Überschwemmungen in Pakistan, die Brände nahezu weltweit häufen, werden sehr viele Bedürfnisse beschnitten. Dann nämlich geht es für viele Menschen ums nackte Überleben. Und einige werden auf Angehörige "verzichten" müssen...

        • @GLaFayette:

          Ihr Ansatz IST naiv, denn er widerspricht grundlegenden physikalischen naturgesetzen. Und diesen ist ihr ich-wüsch-mir-was und der-mensch-ist-so-innovativ-der-kriegt-alles-hin schönreden herzlich egal ist. Herzlichst, ihr Ingenieur der solch unrealistischen Erfinde-mir-mal-schnell-das Wünsche ständig auf dem Tisch liegen hat...

      • @HopeDrone:

        "Das sehe ich nicht so."

        Stimmt. Strom, der dann bei einem sofortigen Kohleaustieg nicht da ist, den gibt es für umsonst 🤪

      • @HopeDrone:

        es wird eine Verschiebung bei Arbeitsplätzen geben, das ist richtig.

        Aber wo weniger konsumiert wird und somit weniger produziert sinkt das Wirtschaftsvolumen und somit auch die Anzahl an Arbeitsplätzen.

        Rente, Börse, Kredite alles ist auf Wachstum ausgelegt.

        Es ist somit schwer vorstellbar wie wir noch die Kurve kriegen sollen vor der totalen Katastrophe.

        Sehe da kein Anlass zu Optimismus.

    • @Paul Schuh:

      Fragt sich nur wer verzichten muss, die die viel haben oder die die wenig bzw nichts haben!

  • Also mit dieser Aktion haben sich die Grünen vom Umweltschutz endgültig verabschiedet!

    • @Jenaer:

      Wer den Stromverbrauch mit Milliarden subventioniert, und andere Alternativen verbietet (z.B. Solarparks fast überall), wird dann halt auch dafür sorgen, dass der Strom irgendwo herkommt...

      Die größten Fehler der Grünen waren woanders.

  • Für mich sind die Grünen seit langem die Grünen eingepinselte FDP, wirtschaftsliberal mit grünem Anstrich. Und wenn Sie einmal in Regierungsverantwortung sind, verbiegen sie sich für ihren Koalitionspartner total, so dass man gar ni cht mehr weiß welche Partei in Nordrhein-Westfalen zusammen mit der CDU regiert !

    • @Jenaer:

      Richtig, das sieht man ja auch in Hessen: dort bauen die Grünen eine Autobahn durch den Dannenröder Forst ("Leider leider müssen wir...") und die Bundespartei heuchelt Mißbilligung.

      Ändert nichts dran - gebaut wird die A49 trotzdem, und viel Wald vernichtet.

  • Was muss denn in Nordrhein-Westfalen noch alles passieren, bis das die Grünen ihre Koalition mit der CDU aufkündigen?

    • @Jenaer:

      Ist die Wahrheit so schwer zu akzeptieren?

      Der Beschluss zum Abbau wurde im Bundestag gefällt, nicht in NRW. ( www.bundestag.de/d...hleausstieg-923096 ) 🤫

      Sie müssen daher eine Auflösung der Ampel fordern.

    • @Jenaer:

      Und dann? Das ist dann Symbolpolitik die sicher dem Klima nicht hilft. Durch eine andere Koalition oder Neuwahlen kommen doch nicht 70 % Klimaschutzparteien in den Landtag.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    Der Grüne Riese (RWE-Selbstdarstellung der 2000er Jahre in Kino-Werbespots) ist genau so grün wie aktuell die Grünen:



    gar nicht.



    Kapitalismusgläubige Fantasielosigkeit ist nicht die Lösung, sondern das Problem.

  • Ich teile die Argumente der Klimaaktivisten nicht. Weder ihre Berechnungen noch die technologischen Begründungen. Da hat sich eine (notwendige) Blase gebildet, die ihr eigenes Welt- und Gesellschaftsbild hat.

    Aber ich finde die Aktionen wie in Lützerath, Klebeaktionen, gewaltfreie Übertretung von Regeln und Gesetzen richtig und notwendig.

    Nicht, weil sie mit ihren Ideen recht haben, sondern weil ich ständige Aktionen als die nachdrücklichste und nachhaltigste Möglichkeit sehe, die Aufmerksamkeit hoch zu halten, die gesellschaftliche Klima-Routine zu stören und die Politik zu stellen.

    Es geht darum, einige zig Millionen Menschen in Deutschland in die Realität zu holen.



    Und damit auch die Politik.

    • @Jossito:

      Und was machen Sie (z.B. als Politiker), wenn "die zig Millionen" nicht gegenüber den Aktivisten folgsam sind und keinen Verzicht wollen?



      Sich abwählen lassen?

      • @Rudolf Fissner:

        Dann ist das die Realität dieser Demokratie.



        Fertig.

        'Es gibt kein Menschenrecht auf Nicht-Überforderung'



        (Sloterdijk)

  • Lützerath ist für mich auch ein Symbol dafür, wie die Profis von RWE Politiker über den Tisch ziehen. Das Angebot, statt 2038 schon 2030 aus der Kohle auszusteigen, hat ausschließlich RWE genutzt. Und zwar deshalb, weil sie bis 2030 mehr/zusätzliche Kohlekraftwerke als geplant betreiben können und ab 2030 wegen der CO2 Abgaben die Verstromung von Kohle unrentabel werden würde. Quasi ein Doppel-Wums für den Profit. Die Grünen dürfen dafür behaupten, dass die Kohleverstromung schon 8 Jahre früher enden würde, obwohl unterm Strich die Bilanz für den Klimaschutz negativ ausfällt.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      So ist es. Und wo kann man das sonst noch lesen. Pressfreiheit in Lützerath gefährdet ...

  • War selber mal auf so einer Demo. Für mich war das Gewaltporno.



    Die einen werden bezahlt dafür (Polizei) und haben nicht wirklich eine wahl. Die anderen machens freiwillig nach dem Motto "alles kann nichts muss".



    Naja, dazu passt ja leider auch, dass die massivsten positiven Entwicklungen (quantitativ) bei nachhaltigen Energien nicht von den Aktivisten kam sondern aus der Wissenschaft und von dem wirtschaftlichen Zwang, dass Erneuerbare billiger geworden sind, stammt.



    Luft ablassen für die Jungen, solange keiner stirbt solls mir recht sein.



    Ob die Millionen für den Polizeiteinsatz nicht besser verwendet werden könnten sei dahingestellt.

    • @regrettt:

      Was meinen Sie denn mit „so einer Demo“? Gestern sind an die 35.000 friedfertige Demonstranten, darunter viele Familien mit Kindern, Haushunden, Junge, Alte, Berufstätige, Rentner, Bauern, Schüler usw. bei widrigstem Wetter für mehr Klimaschutz aufgestanden. „Gewaltporno“ scheint allerdings mehr zu faszinieren. Die Medien sowie gewisse Politiker benutzen „Gewaltporno“ gerne, um sich nicht mit dem berechtigten Anliegen der 35.000 Friedfertigen auseinandersetzen zu müssen.

      • @Birgit Deter:

        Da haben Sie natürlich recht. Das Anliegen der 35.000 würde vermutlich niemanden interessieren, es würde nicht einmal in den Medien auftauchen, wenn nicht eine kleine Gruppe Radikaler ein Gewaltporno veranstalten würde.

        Das Solarstrom jetzt billiger ist und Windkraft konkurrenzfähig das hat, haben sie vielleicht überlesen, weniger mit diesen friedlich Demonstrierenden zu tun und noch weniger mit der Gruppe nicht integrierter junger Männer die da ihre Gewaltfantasien ausgelebt haben. Nur als Mittel zum Zweck verstanden irren die sich offenkundlich.

  • Das Gesetz zur Laufzeitverlängerung der Kohlverstromung hat problemlos der Bundestag und den Bundesrat passiert. Der Beschluss wurde von demokratisch legitimierten Parteien getroffen. RWE ist nur das Mittel zum Zweck um die Netzstabilität zu gewährleisten. Von den hohen Strompreisen profitiert aufgrund des Merit-Order Prinzips nicht nur RWE, sondern auch z.B. die Windkraftanlagen. Abet das ist wohl für den ein oder anderen zu kompliziert. Etwas mehr Differenzierung tut Not. Aber das eigentliche Problem ist der Atomausstieg vor dem Kohleausstieg. Ein Kardinalfehler, geschuldet der Grünen Identität als Atomausstiegspartei um jeden Preis. Und woher kommt der Strom für die Wärmepumpen und die Elektroautos? Das passt hinten und vorne nicht zusammen. Wer CO2 Neutraitätmöchte, muss sich erstmal ehrlich machen. Wir werden sehen, ob die Grünen das schaffen.

    • @Nachtsonne:

      hm, es geht aber um die Kohle und das CO2 daraus. Es stimmt dass andere vom Merit Order Prinzip genauso profitieren (deshalb muß Gas aus diesem System ausgeklammert werden), aber weil andere auch profitieren, ist es trotzdem nicht gut, wenn RWE deshalb mehr Kohle verstromt. Hier ist ein Profit eindeutig besser und der andere schlechter, aus Sicht der CO2 emissionen. Aus Strompreissicht liegen die Ursachen weder in der Windkraft noch in der Kohle, sondern bei der Gas/Strom-kopplung.

    • @Nachtsonne:

      Die Grünen waren für die Reihenfolge "Atomausstieg vor dem Kohleausstieg" nur zum kleinerem Teil verantwortlich. Allerdings stand schon in ihrem Wahlprogramm nur ein sehr langsamer Ausbau der erneuerbaren Energien.

    • @Nachtsonne:

      Atomkraftwerke sind in jeder Hinsicht die falsche Wahl insbesonder bei "Versorgungssicherheit".

      Sommer mit 40C plus werden die Regel was wie wir in Frankreich sehen zu einer Überhitzung des Kühlwassers und letzlich zu Abschaltung des Kraftwerks führt.

      Atomkraftwerke produzieren eine konstante Strommenge somit sind diese unbrauchbar zum Ausgleich von Schwankungen.

      Müllproblem ist nicht gelöst.

      Atom ist zu teuer.

      Zu gefährlich.

      Nicht alles was strahlt ist Gold.

      • @Obscuritas:

        Sie erinnern sich sicher an die Aussage von Hr. Habeck zu den fr. Atomkraftwerken. Sinngemäß: Da Frankreich gegenwärtig nicht genügend Atomstrom liefern kann, müssen wir die Laufzeit unserer Kraftwerke verlängern. Tolle Problemverschiebung nach Frankreich! Atomkraftwerke können nicht so schnell schwanken wie die erneuerbaren Ernergiequellen - ja, das stimmt. Nur fehlen die Energiepuffer für die Erneuerbaren um die Schwankungen auszugleichen bzw. Maßnahmen um Verbrauch angebotsabhängig zu steuern - das geht allerdings bei vielen Prozessen in der Industrie nicht. In der Realität kann man Kernkraftwerke nicht schneller zurückbauen als man funktionierende Maßnahmen zur Schwankungskompensation der erneuerbaren Energiequellen wirksam eingeführt hat - falls man das doch macht fällt man zwangsläufig auf Kohle, Gas und Öl zurück. Falls Sie also in den nächsten Jahren nicht bei der Dunkelflaute das Licht ausmachen oder vorindustriell Leben wollen, bleibt nur ein erhöhter CO2-Ausstoß, wie wir ihn Deutschland gerade beobachten - herzlichen Glückwunsch! Teuer, gefährlich, etc. Diese Argumente in Bezug auf Atomkraftwerke sind alle bekannt. nur sollte man berücksichtigen, dass der technische Fortschritt seit den 70 Jahren auch bei Kernkraftwerken nicht stillgestanden hat. Niemand kommt auf die Idee Autos von heute als unsicher zu erklären, weil es in den 70ern noch keine Airbags gab - außer man gehört zu den ewig Gestrigen. Wir sollten von der Kernkraft herunter, keine Frage. Allerdings sollte man den Jahrzehnte (!) dauernden Transformationsprozess zur CO2-Neutralität mit einem ideologiefreien Risikomanagement begleiten - und da sind die Zahlen eindeutig. Hinweis: Deutschland ist das einzige Land der Welt, dass den Ausstieg aus der Kernenergie vollzieht - aber die anderen Nationen sind wohl alle nicht so genial wie wir.

    • @Nachtsonne:

      "Der Beschluss wurde von demokratisch legitimierten Parteien getroffen."

      Das heißt nicht, dass der Beschkluss rechtens war.

      Als Deutscher sollte man in der 7. oder 8. Klasse gelernt haben, dass "demokratisch gewählt" ein notwendiges aber kein hinreichendes Kriterium für die Rechtsstaatlichkeit eines Regierungsbeschlusses ist.

    • 6G
      668627 (Profil gelöscht)
      @Nachtsonne:

      Das gefällt mir: "Wer CO2 Neutraitätmöchte, muss sich erstmal ehrlich machen." Ja, jeden Morgen in den Spiegel schauen und ehrlich sein...habe ich meine Smartwatch geladen, reicht der Akku von meinem Smartphone für meinen täglichen Stream usw. Schaffe ich es, in einem Radius von 1,50 Meter suffizient (All you need is less) zu sein?

  • Auch wenn ich zuweilen mit den Grünen fremdle, kann ich die momentane Zuspitzung nicht teilen. Die Grünen sind Teil einer Koalition, in der sie versuchen, möglichst viel für den Klimaschutz rauszuholen. Lützerath ist quasi das Opfer, das ihnen abverlangt wurde, auch um ihnen zu schaden. Natürlich ist es gut, von der Straße Druck auf Politik und Industrie zu machen. Das ist den Aktivisten in Lützerath gelungen! Es wäre aber schädlich, nun die Grünen zum Sündenbock zu machen und sie zu schwächen. Die Gegner sitzen woanders.

    • @jan ü.:

      Sie schreiben:"Die Gegner sitzen woanders." - stimmt.



      bringt dieser einwurf nichts, wenn die grünen praktisch alle ihre ehemaligen ziele und damit die berechtigung ihrer partei verraten.



      es spielt sich gerade ein historischer prozeß ab - die Grünen zerreißt es, keine neue partei mit dem anspruch in sicht, die linke unfähig, diesen einzulösen, die bürgerlichen (ja, auch die spd ist bürgerlich) eh beherrscht von den herrschenden.



      zieht euch kälteblocker an - die temperaturen werden munter weitersteigen und die menschheit ist praktisch geliefert.

  • Was für eine merkwürdige Logik, die einer Täter- Opferumkehr gleicht!

    Die, die politisch keine Macht und keine finanziellen Ressourcen oder Organisationen haben, die Klimabewegung, soll es mit Ideen im radikalen Klimaschutz richten. Absurd!



    Es waren die Grünen, die auf ein Schlüsselressort im Klimaschutz verzichteten, das Verkehrsressort.

    Stattdessen gab es aus Gründen der persönlichen Profilierung das Außenministerium für Baerbock.



    Das Bauministerium, genauso wichtig, ging an die SPD. Hier alles richtig zu machen, wäre schon die halbe Miete.

    Allerdings: Der Club of Rome, keine linke Chaostruppe, prangert seit Jahrzehnten erfolglos an, dass die planetaren Grenzen unseres Planeten gesprengt werden. Das wird auch noch in zehn Jahren so sein. Warum?

    Weil Scholz und Habeck glauben, dass Klimaschutz und wirtschaftliches Wachstum sich nicht ausschließen, Verzicht nicht zur Debatte steht.

    Thunberg prangerte bei ihrer Rede zurecht die Profitgier des fossilen Kapitalismus an.



    Wenn die Deutsche Bank unter der Kontrolle von Siegmar Gabriel munter weiter Kredite an die fossile Großindustrie geben kann, ist das etwas, dass ein deutscher Wirtschaftsminister sofort ändern könnte.



    Doch das Gegenteil geschieht, die grüne Wirtschaftsministerium unter Habeck bindet sich mit viel zu langfristigen LNG-Verträgen, Scholz macht zu große Gasdeals mit Algerien klar.



    Und Hofreiter phantasiert schon mal über eine neue Geopolitik, bei der dem Gegner bei Gefahr fürs wirtschaftliche Wohl mit dem Colt auf dem Tisch gedroht wird. Das ist alter Wein in neuen Schläuchen!

    Wer eine Idee hat, wie es besser geht, bekäme den Wirtschaftsnobelpreis, doch auch das ist unwahrscheinlich, weil das neoliberale Wirtschaftsmodell die Lehrmeinungen an Universitäten weltweit beherrscht.



    Auch an der medialen Berichterstattung zu Lützerath wird deutlich, wie mächtig der Status Quo die Redaktionen beim Klimaschutz beherrscht. Der faule Deal der Grünen mit RWE wird nicht gründlich recherchiert.

    • @Lindenberg:

      doch doch gibt einen Wirtschaftsnobelpreis für die Idee wie es besser geht.

      Den hat Elinor Ostrom bekommen.

      Einfach mal im Internet suchen.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Lindenberg:

      Rundum Zustimmung.

      Moderierter Panikstatus ist aktuell Politikstil.

      Die - speziesbedingt unvermeidlichen - Absahner haben den Bericht an den CoR aus ihrer eigene Sicht gelesen.



      Konsequenz: Absoluter Vorrang der Machtabsicherung in Anbetracht der Folgen, die diese Art der Herrschaft bisher schon hatte und künftig zu Katastrophen führen wird.

      Sie rechneten schon lange nicht nur mit CO2-Werten und Temperaturanstieg genau (EXXON), sondern auch damit:



      Je mehr sich die Entwicklung dahin beschleunigt, desto mehr wird sich die Verstärkung des Vorrangs für das Bestreben nach Absicherung des Bisherigen unter den Menschen verbreiten. Da heißt es "oben" bleiben und alles Gegenläufige - ... soll ich sagen "untergraben"? ;-)

      Kontrapunkt:



      Durch Untergraben nach oben kommen. Ich drücke den Jungs im Tunnel auf den RWE-Gelände die Daumen, dass ihr Versuch daszu beiträgt der Sache Schwung zu geben, dass sich die Verhältnisse drehen lassen.

  • @NUTZER

    Schön, dass Sie noch an das politische System glauben. Allerdings scheint mir das ein reichlich naiver Glaube zu sein, denn das politische System wurde und wird nicht erst seit gestern ganz offensichtlich in erster Linie von wirtschaftlichen Interessen beherrscht und weniger von gesellschafts- und umweltpolitischen. Dieses ökonomisch gesteuerte System hatte Jahrzehnte, sogar Jahrhunderte Zeit für eine Entwicklung hin zum heutigen Turbo-Kapitalismus. Und es hat diese Zeit dazu genutzt, Strategien und Technologien zur immer perfekteren Durchsetzung ökonomischer Interessen zu entwickeln und notfalls dafür auch Kriege zu führen. Der ausdauerndste und längste Konflikt dabei war und ist derjenige zur Umgestaltung, Beherrschung und Zerstörung von Natur und Umwelt. Dieser ist aber schon längst an einem dramatischen Wendepunkt angelangt: der Klimsveränderung. Darauf hat Hoimar von Ditfurth bereits 1978 in seiner Wissenschaftssendung "Querschnitt" hingewiesen. Politik und Wirtschaft haben seither, also seit mindestens 45 Jahren, nichts für einen wirksamen und nachhaltigen Schutz von Klima und Umwelt getan. Deshalb ist jetzt keine Zeit mehr für langatmige "grüne" Polit-Debatten und nichtssagende Klimakonferenz-Protokolle. JETZT muss gehandelt werden - das ist die Quintessenz der Lützerath-Proteste, und alle die jungen Menschen, deren Zukunft dur h die bisherige Politik in Gefahr gebracht wurde und wird, haben jedes Recht, nicht nur den sofortigen Stopp jeglicher Kohleförderung zum Zweck der Energieerzeugung zu fordern und durchzusetzen.

    • @fuzzytaz:

      Dito. JETZT muß gehandelt werden.



      Wie man aber, in der kurzen Zeit vorher noch einmal das System ändern will, die Partei ablehnt, über die am schnellsten Einfluss erreichen kann , bevor man sich an den Klimaschutz macht, ist mir schleierhaft.



      Die Grünen machen Fehler, die Grünen haben hier schlecht verhandelt, keine Frage. Sie sind aber das Tor in die Politik.



      Irgendwie erinnert diese Diskussion an die judäische Volksfront vs. Volksfront von Judäa...

  • Hilflosigkeit der Klimaschutzbewegung??



    Ich war heute in Lützerath und hier hat die Klimaschutzbewegung ihre ganze Größe, Lebendigkeit und Entschlossenheit gezeigt!



    Bewegend und schön!

  • Wir leben im Kapitalismus. Denken die Leute, die da jetzt protestieren, sie könnten auch nur das Geringste ändern?



    Umweltschutz wird erst dann umgesetzt, wenn er sich finanziell rechnet. Das ist bitter, aber die Realität. Und das es dann vermutlich zu spät sein wird, interssiert die oberen 1%, die auf uns herabschauen einen feuchten Dreck, denn sie haben genug Rücklagen, um sich jeglichen Veränderungen anzupassen.

    • @Spider J.:

      Das stimmt leider nicht.



      Umweltschonende Energieerzeugung wird massiv benachteilligt, besonders dezentrale Energieerzeugung unterliegt irrsinnigen Beschränkungen.



      Die fossilen Riesen sind zu langsam und lobbyieren deswegen gegen jede Veränderung.



      Das ist auch nicht mehr ganz so kapitalistisch, wenn ein Kartell Politik beeinflusst, um den Wettbewerb zu kontrollieren.

  • "In Lützerath wird die Hoffnung planiert, dass sich die Klimakrise mit Kompromissen lösen lässt, die niemandem wehtun – weder den Ak­ti­vis­t:in­nen noch den Geschäftsinteressen von Unternehmen. "

    Ich dachte das wäre schon klar gewesen? Zumindest bei denen, welche die Klimakrise und ihre Auswirkungen verstehen.

    Hier geht es auch längst nicht mehr, um paar Kohlekonzerne und die Autofahrer. Die Klimakatastrophe wird unweigerlich dazu führen, dass der Kapitalismus wie wir ihn kennen, und auch der bisherige Wohlstand innerhalb des System zusammenbrechen werden. Sie haben bei der TAZ doch Fr. Herrmann. Die hat das sehr gut in ihrem letzten Buch umschrieben.

    Aber klar, viele Aktivistis haben wohl auch noch auf irgendwelche friedlichen Kompromisse gehofft. Aus dem Wohlstandsbehüteten Verständnis, dass Menschen rational handeln würden, wenn man Dinge nur erklärt.

    Jeder, der sich damit etwas näher auseinandersetzt und der Politik weltweit etwas folgt, kann erkennen, dass die Klimakatastrophe zu riesigen Verwerfungen, Flüchtlingsströmen, und Verteilungskriegen führen wird, wenn die Menschheit die Krise nicht als das erkennt was sie: Lebensbedrohlich für die Spezies Mensch.

    Und danach sieht es leider nicht aus. Siehe COP1-28

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Shasu:

      Die Klimaveränderung ist auch eine Folge des Bestrebens, die Folgen der zuvor schon bestehenden Verwerfungen mit Steigerung der Mittel, die zu den verwerfzungen geführt haben, zu lösen. Devise: Wirtschaftswachstum VOR Sozialentwicklung. das Soziale wird durch das Wirtschaftliche befriedet. Das ist nur der eine Schuh. Ohne angemessene Sozialstruktur kann sich das Wirtschaftliche nicht gen Nachhaltigkeit entwicklen.

  • Naja, meine Einschätzung der Situation:

    - Ob Lützerath und seine Kohle weggebaggert werden oder nicht hat keinen messbaren Einfluss auf das 1,5 Grad Ziel, das meiner Einschätzung nach realistisch eh nicht zu erreichen sein wird. Es ist lediglich von Aktivisten zum Symbol dafür überhöht worden



    - Das ganze Bohei um die 3 Ruinen da hat effektiv außer ein bisschen Publicity und Sonntagsreden am Ende nichts gebracht, außer Kosten für die Räumung zu verursachen die besser in erneuerbare Energien investiert worden wären, was langfristig immerhin wirklich was für den Klimaschutz gebracht hätte



    - In wenigen Monaten ist das alles vergessen, und Aktivisten werden nach dem nächsten Symbol suchen dass jetzt aber wirklich der alles entscheidende Kipppunkt ist (versprochen!)



    - Es gibt in Deutschland (und schon gar nicht global) nicht mal annähernd eine Mehrheit für die Klimarettung durch schmerzhaften Verzicht wie es Aktivisten fordern. Ansonsten hätten die Grünen sicherlich größere Stimmanteile erreicht. Das wissen auch die Aktivisten, daher stellen sie ja auch wiederholt den Staat und damit die Demokratie in Frage



    - Apropos Grüne, dass die eh nur eine eine alternativere FDP sind und die Interessen ähnlicher Klientel vertritt, sollte jedem vorher schon klar gewesen sein

  • Sehr richtige Einschätzung. Vielen aus der fossilen Welt geht das ganze mit dem Klima einfach am Allerwertesten vorbei. Sterben tun die anderen, die "da unten".

    Für mich symbolisch am bestem am zukünftigen Präsidenten der COP 28 zu sehen, Sultan Al Jaber, der gleichzeitig Vorsitzender des weltweit grössten Ölförderers ist [1]. Wenn das kein Stinkefinger ist.

    Dass die bei RWE genauso zynisch und verlogen sind bezweifle ich mittlerweile nicht mehr. Die einzigen in diesem stinkenden Loch, die "hart an der Energiewende arbeiten" ist deren Presseabteilung.

    Ich habe ja schon gesagt: ich will Habeck nicht bashen. Er macht aber einen Fehler, wenn er denkt, mit solchen Dinosauriern könne man verhandeln. Kann man nicht.

    [1] www.theguardian.co...tional-oil-company

    • @tomás zerolo:

      "Dass die bei RWE genauso zynisch und verlogen sind bezweifle ich mittlerweile nicht mehr."



      Wenigstens jetzt. Wäre aber auch früher gegangen. ;-) Schließlich gibt es seit vielen Jahren Auseinandersetzungen mit und Widerstand gegen RWEs Politik der Kohleverstromung. Stichwort Ende Gelände, Hambi-Besetzung ...

      • @Uranus:

        ist es wirklich so, dass die zynisch und verlogen sind? Mir sträuben sich etwas die Nackenhaare, wenn der Gegenseite immer das Böse unterstellt wird. Nicht etwa weil das alles nette Menschen sind und denen Unrecht getan wird, nein.



        Mein starker Eindruck ist nur das diese Zuschreibungen den Blick auf die Struktur und die Ursachen verstellen.



        Ich halte Gruppendynamiken und Firmenstrukturen für viel wesentlicher. Bei RWE sitzen wirtschaftlich denkende Menschen und Unternehmensentscheidungen werden ausschließlich ökonomisch getroffen. Eine Gruppe BWL und Steuerökonomen spricht nicht über die klimatischen Auswirkungen ihrer Entscheidungen, die sprechen über Unternehmensplanung auf finanzieller Basis und da ist immer der finanzielle Gewinn im Vordergrund. Welche Entscheidung bringt jetzt am meisten Profit, wie spart man Steuern, wie setzt man Zertifikate gewinnbringend ein, wie lässt sich der aktuelle Marktpreis nutzen.? Wenn man diese Menschen einzeln befragen würde, wette ich kämen sogar kritische Aussagen hervor. In einer hierarchischen Firmenstruktur geht so etwas immer unter.



        Das entschuldigt nichts und man kann diesen Menschen daher auch berechtigterweise alles mögliche unterstellen, wird aber auch nichts ändern. Moralische Wertungen helfen da nicht weiter.



        Das einzige das etwas ändern kann, ist , die Strukturen zu verstehen, Steuerrecht, Ökonomie etc. dann hat man das Werkzeug zu erkennen, wo angesetzt werden muß, um die Firmenentscheidungen zu beeinflussen.



        Und genau dieses Wissen ist auf grüner Seite rar gesät.



        Demos, Aktionen, alles richtig und wichtig, aber mindetsens genauso wichtig ist die politische Einflußnahme. Um die Wirtschaft zu beeinflussen, um Einfluß zu nehmen, muß man die Strukturen kennen und beeinflussen können. Stichwort: Regierungsbeteiligung.

        • 3G
          31841 (Profil gelöscht)
          @nutzer:

          Der Gründer der "Finazwende" hat diese Kompetenz und daraus mit Blick auf seine Erfahrungen abgeleitet, dass er außerhalb der Partei mehr bewegen kann.

          • @31841 (Profil gelöscht):

            Wundert mich nicht. Vollgeldapologeten würde ich mir auch nicht ins Haus holen.

  • Ein ganz großes Lob nicht nur an die Fotografin und Frau Neubauer, sondern auch an die Polizei, für die passend eingenommene Statistinnenrolle bei diesem ikonenhaften Foto, an das wir uns noch in Jahren erinnern werden.

    Bleibt zu hoffen, dass bis dahin mehr erreicht wurde...

    Dass wir - in breiter Front - auch Politikerinnen haben, die sich nicht erst zum Steigbügelhalter der Industrie machen, industriefreundliche Kompromisse durchwinken und dann plötzlich dagegen sind.

  • @NUTZER

    Gucken Sie sich doch an, was die Expert*innen dazu sagen: viel Zeit haben wir tatsächlich nicht.

    Und ja, was die Aktivist*innen tun ist gerade "in die Politik zu gehen".

    Ihr paternalistisches "...mit 20 ..." können Sie sich sonstwohin stecken. Das lässt Sie nur alt aussehen.

    À la Lindner "Kinder, lasst das doch den Experten"... um sich am Tag darauf von den Klimatolog*innen des PIK sagen zu lassen, dass die Kids recht haben.

    So ein Blödsinn.

    • @tomás zerolo:

      ich bin alt und keine 20. Das ist kein Geheimnis.



      Kernaussage war: Zu glauben mit Demos verändert man Politik schneller ist falsch. Der Weg in (über) die Politik geht schneller.



      Nebenaussage: Demos und Aktionen sind trotzdem wichtig.

  • "Einladungen ins Kanzleramt und in Talkshows haben der Bewegung wenig gebracht. "



    Das wage ich zu bezweifeln, halte diese Formate sogar für sehr wirksam, was die Breitenwirkung anbelangt.

  • Wo ist eigentlich die parlamentarische Vertretung für Klimaschutz und Umwelt?



    Die Grünen sind es ganz sicher nicht mehr.

    • @Rudi Hamm:

      Die B90/Grünen waren es in den Zeiten der Parteigründung (Grüne) in den Jahren der Opposition.

      Nicht nur der Klima-Umweltschutz wurde verraten, auch bei Pazifismus (Waffenlieferung in Kriegsgebiete), Atomkraft (Sachzwänge? wie bei der Kohle?) reibt mensch sich verwundert die Augen. Gut, wer Realitätssinn hat, dürfte nicht zu schlimm enttäuscht sein, dennoch.

      Julian Assange ... war für die Grünen auch mal wichtig. Jetzt, als Regierung, ist er wie oft noch Thema bei den Grünen?

      Die bisweilen als perfide empfundene Lobbyarbeit der Industrie hat - möglicherweise - auch einen Anteil am Wahlerfolg der Schein-Umweltschutz-Partei.

      Die heutigen B90/Grünen sind nichts anderes als die FDP für Gutverdienende, die gern an die Pole jetten, um sich das Abschmelzen der Polkappen aus der Nähe anzuschauen bzw. Lamatrekkings in Südamerika zu unternehmen.

    • 0G
      05867 (Profil gelöscht)
      @Rudi Hamm:

      Eventuell die Linkspartei.

      Sonst ist da niemand.

      • @05867 (Profil gelöscht):

        Die Linkspartei in NRW ist kohlefreundlicher als die Grünen dort - und die NRW-Grünen und -Linkspartei sind kohlefreundlicher als die Linkspartei und die Grünen in Berlin.

        Es ist so gut wie nie[*] "DIE Partei" XYZ (das ist ohnehin ein Parteiverständnis, das eher nach Nordkorea passt - oder sehen Sie die CDU/CSU in ihrer GESAMTHEIT als profaschistische Bande von Dieben und Titelbetrügern?). Es sind Personen innerhalb von allen Parteien, die mehr oder weniger Macht haben.

        Und NRW hat da einfach verloren. Es ist einfach ein Fall von "diese doofen Rheinländer wohnen auf UNSERER Kohle". Kolonialismus im eigenen Land.

        [*] In Bayern kann man wirklich eine berechtigte Ausnahme machen; nicht nur wegen der ewigen CSU-Herrschaft, sondern mindestens ebenso wichtig ist die ideologische Homogenität der CSU, die sich aus ihrem reaktionären Katholizismus ergibt.

        @ZWEITKORREKTUR:

        "Julian Assange" bis "Lamatrekkings in Südamerika zu unternehmen." - naja, was man halt so verzapft, wenn man im Jahr 2012 steckengeblieben ist.

        Aus Sicht der jungen Generation sind Leute wie Sie die Besitzstandswahrer des gutverdienenden Facharbeitertums, das sich anmaßt, von den Opfern seines Verschwendungswahns eine 3000-Euro-Rente zu fordern.

        VOR der 2008er Krise, da hatten Sie sogar recht. Aber die Grünen waren nun mal die einzige Partei, die damals nicht um das goldene Kalb namens "Wohlstands durch Wachstum" herumgetanzt ist wie ein Trickle-Down-Hohepriester. Und das zog damals den Nachwuchs an.



        Vielleicht ändert sich das durch Lützerath jetzt wieder; man wird sehen.



        Wäre Team Wagenknecht nach 2010 nicht nach hart rechts abgebogen und hätte sich nicht dem klassenverräterischen BILD-lesenden Habgierproletariat angebiedert, wäre das auch alles ganz anders gelaufen.

        Aber was red ich. Ihr Fossilien werdet erst kapieren, dass ihr in den Dimensionen einer untergegangenen Welt "denkt", wenn euch die Hütte unterm Arsch abbrennt. Und Mitleid werdet ihr keins kriegen, denn auch ihr seid Klimaverbrecher.

        • @Ajuga:

          Aus Sicht der jungen Generation sind __Leute wie Sie__ die Besitzstandswahrer des gutverdienenden Facharbeitertums, das sich anmaßt, von den Opfern seines Verschwendungswahns eine 3000-Euro-Rente zu fordern.

          Da Sie mich zu meinen scheinen - Sie groß: Was reden Sie...

          ".... Ihr Fossilien werdet erst kapieren, dass ihr in den Dimensionen einer untergegangenen Welt "denkt", wenn euch die Hütte unterm Arsch abbrennt. ..."

          Mit Verlaub: An wen richtet sich Ihr Post?

  • Ist es nicht etwas zu viel, von Demos, Blockaden etc. eine sofortige Wirkung zu erwarten? Die Dringlichkeit ist gegeben, keine Frage, aber der Pathos "Wir müssen den Klimawandel" jetzt stoppen, ist doch eine sehr große Selbstüberschätzung. Als Motivation, verständlich, aber als realistisches Ergebnis von Aktionen? Wenn das Argument für die Demos, Wir haben keine Zeit mehr, wir können keine Kompromisse mehr machen, wir müssen jetzt handeln eine Selbsteinschätzung der eigenen Wirkmächtigkeit gewesen sein sollte, dann liegt sie so ziemlich daneben (Wir haben keine Zeit mehr, das noch einmal unterstrichen) aber zu glauben, da wird ein Tagebau besetzt, ein Wald was auch immer, auf die Straße geklebt und schon lässt sich die Politik beeinflussen... mit 20 wirkt die Welt noch klein und die eigene Wirkmächtigkeit sehr groß.



    Keine Castorblockade , kein Tag X im Wendland hatte unmittelbare Wirkung, das hat Jahre eher Jahrzehnte gedauert bis die Wirkung eintrat. Warum sollte es jetzt anders sein?



    Deshalb schüttelt es mich jetzt immer innerlich, wenn mit geschwollener Brust in ein Mikro verkündet wird, wir haben keine Zeit mehr in die Politik zu gehen wir müssen handeln. Im Gegenteil, der Weg durch die Politik ist wahrscheinlich der schnellste Weg der möglich ist. Und eine Engagement bei den Grünen, der schnelleste Weg gleich mit diesem Thema bis auf Bundesebene vorzustoßen, trotz der Kompromisse. Der richtige Druck innerhalb der Grünen kann am schnellsten etwas bewegen! Jede neue Gruppierung braucht noch Jahrzehnte bis sie einmal in diese Entscheidungsposition kommen kann. Wer hat nun also keine Zeit?



    Eine Wirkung werden die Klimaaktionen dennoch haben, aber viel, viel später als die Akteure sich das eingestehen... und auch trotz dieser fehlerhaften Selbsteinschätzung sind die Aktionen (außer das Kleben) dennoch richtig.

    • @nutzer:

      Ja, sollen sie in die Politik gehen und erleben, mit was für Problemen die Realpolitik zu kämpfen hat. Man kann viel fordern, aber wenn man dann gefordert wird, offenbart sich, dass die Menschen im Land Strom, Wärme, Essen, Trinken und ein Dach über dem Kopf brauchen ... aber woher nehmen? Da zeigt sich, dass es doch Kompromisse braucht, Übergangslösungen und Zeit. Dass es keine einfachen Lösungen für die Probleme gibt.



      Das mussten die Grünen erst lernen. Die Grünen verraten nicht ihre Ideale. Die Realität zwingt sie nur erwachsen zu werden.

      • @Garrakus:

        Realität... Ich würde jetzt gerne auf Klaus Matthiesen verlinken, wie er im Arsch der RWE steckt(e).

      • @Garrakus:

        Mir ist schleierhaft, woher die Angst von 'Weiterdenken' ommt, die sich hier offenbart: Die Realitäöt ist, dass viele genau die notwendigen Alternativen verdrängen, nicht zuletzt, weil wir Politiker wählen (müssen?), die mit langfristiger Zukunft nicht am Hut haben

  • Oh, ich hab es damals gelesen und erinnere, mich damals sehr nach Anett Selle zurückgesehnt zu haben. Aber danke für die Korrektur.

  • "Die Räumung wird unsere Vorstellung von Politik verändern."

    Unsere? Ihre vielleicht.