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Klimakrise in DeutschlandWo bleibt der Aufschrei?

Keiner drängt auf Klimaschutz, weil das Problem weit weg ist, hieß es Früher. Jetzt brennen Wälder und trotzdem ist die Erderhitzung kein Thema.

Die Bundeswehr musste im Juli beim Löschen helfen und schöpfte Wasser aus nahegelegenen Seen Foto: Jan Woitas/dpa

W er sich ernsthaft mit der Klimakrise beschäftigt, fragt sich irgendwann: Warum gibt es keinen Aufschrei? Warum stürmen die Leute nicht die Regierungs- und Konzernzentralen, wenn sie die Daten und Prognosen der Wissenschaft hören, und verlangen sofortigen, radikalen Klimaschutz?

Die Antwort war lange klar: Die Krise ist nicht akut, sie kommt schleichend, ist poten­ziell lebensbedrohlich, aber nicht hier und jetzt. Es trifft andere, die Armen und die weit Entfernten. Wir werden in unseren Routinen nicht gestört.

Jetzt ist alles anders. In diesem Sommer trocknete der Rhein aus, in Berlin brannte tagelang der Grunewald, Felder wurden zur Steppe. Die Klima­krise ist nicht mehr weit entfernt, sondern hier und jetzt. Sie trifft nicht (nur) Pakistan und Südafrika, sondern auch Berlin-Zehlendorf und die Loreley. Und: kein Aufschrei. Ein Spiegel-Titel, einmal „Hart aber fair“. Ansonsten: Schweigen im staubtrockenen Walde. Erregt debattieren wir über einen möglicherweise kalten Winter statt über den tatsächlich heißen Sommer. Warum?

Fragt man das ExpertInnen und Engagierte, herrscht zunächst Ratlosigkeit. Dann heißt es: zu viele Krisen: Krieg, Inflation, Energiepreise, Covid – und auch noch Klima. „Da rutscht natürlich das Klima hintenrunter“, sagt eine Wissenschaftlerin. Die Leute seien müde und wollen nicht noch die nächste schlechte Nachricht hören. Sie will sich aber nicht zitieren lassen, weil sie über diese Frage noch nicht tiefgehend nachgedacht hat. Was ja auch schon etwas über Prioritäten aussagt.

Einige vermuten, die Grünen seien schuld, irgendwie

Andere Erklärung: Großdemos wie bei Fridays for Future 2019 seien zwar wieder möglich, aber Pandemieangst und Masken verderben den Spaß am Protest-Happening. Und: Hitzesommer gibt es immer in den Ferien. Da aber sind alle auf Ausspannen und „mir doch egal“ gepolt statt auf Protest und Aktion.

Andere vermuten, die Grünen seien schuld, irgendwie: weil sie jetzt in der Bundesregierung in vier Ministerien den Klimaschutz propagieren, erschlaffe die Bereitschaft, sich zu engagieren.

Eine beunruhigende Ruhe hat Brigitte Knopf festgestellt, Generalsekretärin des Klima-Thinktanks MCC: Die Menschen gewöhnten sich an den Klimawandel. Es ist eine mentale Anpassung an die Katastrophe, ohne sich physisch oder baulich wirklich anzupassen. Während der Körper überhitzt, denkt der Kopf, das sei normal. „Mein Nachbar hat früher noch den Rasen gesprengt, in diesem Jahr hat er aufgegeben“, sagt Knopf. „Das ist also das neue Normal.“

Die Wissenschaft nennt das Phänomen „shifting baselines“: Wenn Ungewöhnliches häufig passiert, wird es zur Norm. Der erste Dürresommer 2018 war ein Skandal. Jetzt ist akzeptiert, dass es im deutschen Sommer kaum noch regnet.

Gewöhnung an die Katastrophe

Und: Die Akzeptanz der Katastrophe habe offenbar schon im Feuilleton stattgefunden, sagt Knopf. Sie verweist auf einen großen Text im Kulturteil der Süddeutschen Zeitung zu den Bränden im Elbsandsteingebirge, wo ein romantisches Gemälde von Caspar David Friedrich vor einem brennenden Wald mit „Wanderer über dem Flammenmeer“ betitelt wurde. „In dem ganzen Text findet keine Erwähnung des Klimawandels statt“, sagt Knopf entgeistert. Sie sieht darin die Gewöhnung an die Katastrophe und eine Romantisierung der Naturgewalt, bei der ignoriert werde, dass sie menschengemacht ist.

Die Krise werde also normal, aber es fehle der Bezug zur Klimapolitik. „Dass wir die Energiewende machen, ist akzeptiert. Aber dass wir sie machen, um die Folgen und das Eskalieren der Erwärmung zu bekämpfen, hat kaum jemand parat“, sagt die Wissenschaftlerin, die im Expertenrat für Klimafragen die Regierung berät. Deshalb gebe es auch kaum eine Verbindung zum eigenen Leben: Klimawandel? Schlimm. Aber nach Kalifornien, wo die Wälder ebenfalls abfackeln, fliegen wir trotzdem.

„Wir Menschen sind unglaublich anpassungsfähig“, sagt Gerd Rosenkranz, ehemals Leiter Grundsatzfragen bei Agora Energiewende. Wir kämen mit tiefgreifenden Änderungen unseres Lebensumfelds zurecht, ohne selbst etwas an unserem Leben zu ändern. „Unsere erstaunliche Anpassungsfähigkeit hat uns bisher das Überleben gesichert.“ Jetzt könnte sich das umdrehen und verhindern, dass wir die Katastrophe rechtzeitig begreifen und abwehren. Nicht mal dann, wenn vor unseren Füßen der Rhein austrocknet.

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Bernhard Pötter
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1965. Seine Schwerpunkte sind die Themen Klima, Energie und Umweltpolitik. Wenn die Zeit es erlaubt, beschäftigt er sich noch mit Kirche, Kindern und Konsum. Für die taz arbeitet er seit 1993, zwischendurch und frei u.a. auch für DIE ZEIT, WOZ, GEO, New Scientist. Autor einiger Bücher, Zum Beispiel „Tatort Klimawandel“ (oekom Verlag) und „Stromwende“(Westend-Verlag, mit Peter Unfried und Hannes Koch).
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62 Kommentare

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  • ich habe die Grünen gewählt, denn ich wollte:



    *** Tempolimit auf der Autobahn



    *** Energiesparen



    *** keine Prämien mehr für Neuautos



    *** mehr Wälder in Deutschland



    *** weniger Menschen in Deutschland



    ist leider alles anders gekommen

  • Die Konzerne verkaufen nur die Produkte und Dienste, die wir haben wollen und kaufen. Die Regierungen bauen nur die Verkehrswege, die wir nutzen.



    Wirklich wirksam wäre, wenn wir alle 10A-Haushaltsicherungen montieren würden, wirklich viele ihr Auto stehen lassen, mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, mehr alte Papierbücher lesen statt TV und Internet konsumieren, wir drastisch weniger konsumieren, wir Untermieter in unsere Wohnungen aufnehmen bzw keine eignen Wohnung suchen, viel weniger heizen statt Thilo Sarazin wegen 3. Pullover zu kritisieren.

    Statt dessen protestieren erfolgreich die Anwohner gegen jede neue Eisenbahnstrecke, die Güter von der Straße auf die Schiene verlagern könnte, oder setzen absurd aufwändige Tunnel durch, deren Beton viel CO2-Freisetzung nötig macht.

  • Es gibt einige Gründe, warum wir angesichts des drohenden endes unserer Zivilisation nicht zu mehr las einer kleinschrittigen Politik fähig sind:

    1. das Problem ist schlicht zu groß und bedürfte einer globalen, koordinierten Anstrengungen aller relevanten Groß/Wirtschaftsmächte.



    2. Selbst wenn hunderte Menschen in Deutschland ertrinken und tausende an extrmere Hitze sterben, ist das für die riesige Mehrheit eine Nachricht in dem Medien, nichts selbst Erfahrenes. Was in den Äquatoriualregionen schon jetzt passiert, ist völlig egal.



    3. Kognitive Dissonanz. Republikaner, die in Florida in Extremwetterlagen absaufen, glauben lieber an Verschwörungstheorien als Ursache, denn an den "linken" Klimawandel. Was nicht sein kann, darf nicht sein.



    4. Die Klimakatastrophe stellt das komplette Selbst- und Weltbild unserer Industrie- und Konsumgesellschaften radikal in Frage. Das ist psychisch für viele nicht zu verkraften, dass der mittelständische Wohlstand Leid, Elend und ggfs. Tod der eigenen Enkelkinder (und Millionen anderer Menschen) impliziert. Wird dementsprechend auch verdrängt oder durch Ersatzhandlungen wie Mülltennung oder Veggie Day kompensiert.



    5. Auf der anderen Seite wird sich fraglos ein kleiner Teil der Klimabewegung analog zu den 60er Jahren angesichts der relativen Wirkungslosigkleit des Aktivismus radikalisieren und zu terroristischen Mitteln greifen, was natürlich eher kontrproduktiv seion wird, trotzdem aus deren Perpektive nachvollziehbar ist.



    6. Wenn der gesellschaftliche Kollaps einsetzt, wird das in den wenigsten Fällen zu einem konstruktiven Umdenken führen (für das dann auch die Infrastruktur wegbricht), sondern es wird dann eben Verteilungskämpfe und (Bürger)kriege geben und eine Art autoritäre Willkürherrschaft wie sie in Russland zu begutachten ist.

    • @hessebub:

      Dem ist leider Punkt für Punkt zuzustimmen. Danke.

  • Wir haben alle gewusst, dass das billige Gas aus Russland kam und wir uns abhängig machen - niemand hat es interessiert.

    Wir haben alle gewusst, dass der Klimawandel auch mehr Extremwetter bedeutet - kaum jemand hat es interessiert - außer denen die es getroffen hat.

    Wir wissen alle, dass wir uns einschränken müssen - kaum jemand tut es wirklich.

    "Heiliger Sankt Florian, verschon' mein Haus, zünd' and're an!"

    Das wird aber dieses mal nicht funktionieren.



    Meine Prognose: Wir sind zu egoistisch und zu dumm diesen Klimawandel aufzuhalten. Langfristig werden wir daran untergehen. Die Armen etwas schneller, die Reichen etwas später. Da nutzt ihnen aber auch all ihr Geld nichts mehr.

    • @Rudi Hamm:

      hätte ich nicht besser sagen können. :)

  • Der Grund ist ein anderer. Und zwar gibt es Gefühle, die sind so unangenehm, dass sie als Reaktion die Handlung befördern. Und es gibt Gefühle, die sind so unangenehm (und das auf eine andere Art), dass sie eine Ausweichbewegung bewirken. Letzteres trifft zum Beispiel auf übergroße Schuldgefühle zu. Dass unsere Lebensführung in der westlichen Welt derart katastrophale Auswirkungen hat, dass das Leben von Milliarden von Menschen und nicht zuletzt auch das unserer Kinder dadurch infrage steht, aktiviert Schuld in einem unerträglichen Ausmaß. Die Verdrängung setzt ein und wir machen ungerührt weiter wie vorher. Und genau da befinden wir uns jetzt.

  • Belegen denn nicht gerade auch Ihre genannten Beispiele, oder die zu kurz springende Erfassung der Klimathematik durch FFF & Co. sehr deutlich, dass wir im Falle einer Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre uns u.U. eher schaden als nutzen?

    Auch zeigten doch die letzten U18-Wahlen an deutschen Schulen, dass sich die daran teilgenommen habenden Schüler*innen hinsichtlich ihrer Wahlentscheidung doch sehr stark am elterlichen Vorbild orientiert haben.

    Schließlich will ich noch darauf aufmerksam machen, dass das Wahlalter und die Strafmündigkeit in einer anteiligen Korrelation zueinander stehen.

    Mit 14 Jahren darf ich in Ermangelung geistiger Reife nicht bestraft werden, aber mit 16 Jahren soll ich wählen dürfen.



    Das eröffnet zumindest ein Gefahrenpotential, was es zum Schutz unserer Kinder SEHR GENAU zu überdenken gilt.

    ;-)

  • "Warum gibt es keinen Aufschrei? Warum stürmen die Leute nicht die Regierungs- und Konzernzentralen, wenn sie die Daten und Prognosen der Wissenschaft hören, und verlangen sofortigen, radikalen Klimaschutz?"







    Weil sofortiger ,radikaler Klimaschutz auch entsprechende Folgen haben könnte:



    Warum stellt die TAZ nicht ihre Arbeit ein? Es gibt genügend andere Nachrichtenmedien, die eigentlich alles das gleiche berichten. Sowohl in Print- als auch in Onlineform trägt die Existenz unzähliger verschiedener Zeitungen zur unnötigen Emissionen mit bei, nicht zuletzt durch den im Grunde völlig überflüssigen Kommentarbereich. ;-)



    Eine konsequente Klimapolitik müßte auch im Medienbereich für radikale Einschränkungen sorgen!

    • @Mustardmaster:

      ...warum üben ein Großteil der Menschheit keinen aktiven Klimaschutz , durch eine Veränderung ihres Verhaltens aus ?

    • @Mustardmaster:

      Die Taz stellt ja nicht mal ihre Reiseangebote ein, sondern verleitet die Menschen weiterhin, nach Kuba, Nordafrika und anderswo hinzufliegen.

      Sowas kann man guten Gewissens als Zeitung, die Haltung zeigen will, heute eigentlich gar nicht mehr anbieten.

  • taz: "Jetzt brennen Wälder und trotzdem ist die Erderhitzung kein Thema."

    Bäume "fackeln" nicht nur in den Wäldern ab, auch Stadt- und Parkbäume "verdursten" immer mehr in den Dürresommern.

    taz: "Die Krise ist nicht akut, sie kommt schleichend, ist poten­ziell lebensbedrohlich, aber nicht hier und jetzt. Es trifft andere, die Armen und die weit Entfernten. Wir werden in unseren Routinen nicht gestört."

    Nun ja, spätestens wenn sich 100 Millionen verdurstende Afrikaner auf den Weg nach Europa machen, weil ihre Süßwasserquellen versiegt sind, werden die Industrieländer - die den Klimawandel zu verantworten haben - merken, dass der Klimawandel keine "Erfindung" von ein paar Wissenschaftlern ist.

    Im Juli 2021 zog ein heftiges Starkregengebiet über den Westen Deutschlands. Die Schäden belaufen sich auf ca. 30 Milliarden Euro; bezahlen darf das natürlich wieder der Steuerzahler. Irgendwann ist es aber nicht mehr damit getan, dass die kleinen Steuerzahler die "Zeche" für die reichen Wirtschaftsbosse übernehmen (Überschwemmungen und verbrannte Wälder), denn irgendwann schlägt der Klimawandel erbarmungslos zu, und dann wird auch noch so viel Steuergeld nicht mehr "helfen" können. Dass die jungen Klimaaktivisten langsam verzweifeln, kann ich gut nachvollziehen, denn es geht ja um die Zukunft der jungen Menschen und nicht um die Aktiengewinne geldgieriger Aktionäre. Aber der Irrsinn mit dem klimaschädlichen Wirtschaftswachstum geht trotzdem ungebremst weiter und die Politik sieht dabei tatenlos zu. Die Menschheit steht vor dem Abgrund, aber anstatt endlich mal umzukehren und normal zu werden, möchte sie lieber noch einen weiteren Schritt machen. Vielleicht sollten wir Menschen einfach mal die Gier nach noch mehr unnötigen Wachstum beenden und uns auf das Wesentliche beschränken, aber dafür müsste man das gesamte (Wirtschafts)System ändern. Verzicht? 'Auf gar keinen Fall', sagt dann der Bürger. Dann lieber doch noch den letzten Schritt machen und von der Klippe stürzen.

    • @Ricky-13:

      > spätestens wenn sich 100 Millionen verdurstende

      Bin ich zu pessimistisch, wenn ich denke, dass genau dafür Frontex aufgerüstet wurde? :-(

      • @Arne Babenhauserheide:

        Dann hilft auch Frontex nicht mehr. Und es sind ja nicht nur die Afrikaner, die sich auf den Weg machen und es geht auch nicht immer um Trinkwasser. Sämtliche dichtbesiedelten Küstenregionen sind ja auch betroffen durch den Anstieg des Meeresspiegels. Es gibt dann auch nicht nur die Bewegung aus dem globalen Süden, auch innerhalb der EU-Staaten findet dann eine Wanderung weg von den Küsten statt.

  • Spannend ist die Frage, was "Aufschrei" denn bedeutet. Wann gilt eine Bewegung als sehr aktiv? Wenn sie die Schlagzeilen der Zeitungen, die Nachrichten und die (in der Regel sinnlosen) Sondersendungen und Brennpunkte füllt.

    Realität ist in unserer Gesellschaft, was vorrangig in den Medien gebracht wird. Wer wüsste was von einem Ukrainekrieg, wenn nicht jeder einzelne Tote in den Nachrichten besprochen würde. Ich habe inzwischen gefühlt jedes zerstörte Haus in der Ukraine dreimal gesehen.

    Die Medien machen die Realität. Wenn alle nur noch über die Klimakatastrophe und FFF berichten würden - wie jetzt über die Ukraine - dann würde der "Aufschrei" als groß angesehen werden. Und zwar ganz ohne, dass eine einzige Demo mehr stattfände.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    Hier ist doch ein Aufschrei:



    >>Habeck zu Arbeitsbelastung in seinem Ministerium »Die Leute werden krank. Die haben Burn-out, die kriegen Tinnitus. Die können nicht mehr«

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @31841 (Profil gelöscht):

      ...ich probier's nochmal:



      Hier ist doch ein Aufschrei:



      >>Habeck zu Arbeitsbelastung in seinem Ministerium »Die Leute werden krank. Die haben Burn-out, die kriegen Tinnitus. Die können nicht mehr«

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @31841 (Profil gelöscht):

        Mimimi.

  • Ich glaube das Problem liegt in der Gesellschaft. Oder eher der Einstellung der Gesellschaft. In Klimakrise oder COVID-19. Die Menschen sind psychisch oder auch intellektuell (?) oder emotional nicht in der Lage die Wahrscheinlichkeit selbst betroffen zu sein wirklich wahrzunehmen. Fragt man die Mehrheit der Bevölkerung, ob sie sich Sorgen wegen Covid macht, trotz der großen Wahrscheinlich an Long Covid zu erkranken, verneint das die Mehrheit. Selbst wenn man erkranken würde, wäre man ja sicher nicht einer dieser mysteriösen Fälle wo es einfach nicht weg geht. Und selbst wenn man dann erkrankt ist wird der Reizhusten und die Kurzatmigkeit Monate danach nicht mit Covid in Verbindung gebracht. Und genauso ist es bei der Klimakrise. "Ich doch nicht."



    Mein Fliegen und Kreuzfahrtschiff-Urlaub, mein großes, Spritschluckendes Auto fahren, mein extremer Fleischkonsum hat sicher nichts mit der Klimakrise zu tun. Mein Rasensprengen im Sommer hat sicher nichts mit der Dürre und dem Wassermangel zu tun.



    Und für viele die diese Verbindungen sehr wohl sehen ist es einfach nach 2 Jahren Pandemie sehr schwierig immer gegen die gleichen Wände zu schreien. Ich persönlich kann einfach nicht mehr.

    • @curiouscat:

      "trotz der großen Wahrscheinlich an Long Covid zu erkranken, verneint das die Mehrheit"



      Wie groß ist denn diese Wahrscheinlichkeit bei einem gesunden Menschen, der noch nicht jenseits der 65-70 ist?



      Einfach nur groß ist mir ein wenig zu vage.

  • Ich denke, der Grund liegt in unserer Abhängigkeit/Orientierung an Kurzzeitkonsequenzen:

    Für eine schnelle Belohnung verzichten wir auf größere Belohnungen und nehmen sogar Schäden in Kauf.

    Jetzt denken alle nur an die Energiekrise oder den Krieg in der Ukraine. Genug Energie für den Winter, ohne etwas abschalten zu müssen, ist wichtiger als wenn anderswo Menschen an Hunger sterben oder auch als wenn im eigenen Land später Katastrophen eintreten.

    Das zeigt sich überall in der Gesellschaft, auch in den Medien, deren Bericherstattungs-Priorität nicht einmal im Ansatz die Katastrophe widerspiegelt.

    • @PolitDiscussion:

      Aber dennoch gibt es in der medialen Berichterstattung einen Gradienten für die Nähe zum Geschehen. Dass das Maß voll ist, ist offenbar kein Konsens der Wahrnehmung von wissenschaftsaffinen Journalist:innen. Faktenbasiertes ressourcenschonendes Verhalten muss trainiert werden, sonst wird's zappenduster.



      //



      amp2.wiwo.de/techn...t-nah/9650356.html



      //



      Ein Irrglaube ist gefährlich: Technologie als Rettung vor dem Abgrund. Die relevanten digitalen Veränderungen der Verwaltung haben Jahrzehnte gebraucht, um trotz Pandemie noch sehr verbesserungsbedürftig zu sein (Corona-App, Öffentliches Gesundheitswesen). GEOENGINEERING ist so etwas wie OPIUM FÜR DAS VOLK.

  • Die Situation wäre sicherlich ganz anders, wenn es nicht wärmer, sondern kälter werden würde.



    Anscheinend nehmen ziemlich viele Bürger die heissen Sommer immer noch als angenehm war.



    Bei der hier geäußerten These der "shifting baselines" gehe ich nicht mit. Ich bin Jahrgang 67 und habe genug Vergleichsmöglichkeiten, um die gegenwärtige Dystopie zu erkennen.

  • 0G
    06455 (Profil gelöscht)

    Über Jahre war ich aktiv im Umweltschutz.



    Die häufigste Antwort:



    "Danke, daß sie das für mich tun"

    und dann kamen 1 oder 2 Euro in die Spendenkasse.

    Noch Fragen?

  • Jetzt gilt es zunächst zu verhindern, daß Millionen Menschen in Deutschland wegen der Energiekosten verarnen oder sich verschulden, zu verhindern, daß Millionen Menschen arbeitslos werden und zu verhindern, daß große Teile der deutsxchen Wirtschaft entweder in die Insolvenz gehen, oder ihre Produktion ins Ausland verlegen. Die Situation ist sehr, sehr ernst.

  • "Wo bleibt der Aufschrei?" Meiner Meinung nach analog Stockholm-Syndrom. Es ist ja auch erwiesen, dass Menschen nicht mehr wählen gehen, weil eine wohlhabendere Minderheit Politik gegen die Interessen der Mehrheit überwiegend durchzusetzen vermag.

  • "Warum stürmen die Leute nicht die Regierungs- und Konzernzentralen"

    Wahrscheinlich weil man im nächsten Winter weder seinen Job verlieren will wegen eingestellter Produktion noch weil man willens ist sich von den jeweiligen Stadtwerken das Gas abdrehen zu lassen?

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      "Die Leute" überlegen, was sie davon hätten. Zumal viel mehr Bürger als vordergründig ersichtlich befürchten, dass und wie weit " schon alles zu spät" ist.



      Außerdem ist der Staat hier für alles zuständig ... ;-) und der ist offensichtlich überfordert. Was nützt da "Stürmen"? Vor der Bastille habe ich heute noch niemanden gesehen.



      FFF verstehen "wir" ja;die Jungen haben recht mit ihrem Protest. Ist ja ihre Zukunft .. ;-)



      Irgendwie müssen wir uns doch alle in der (Hilflosigkeit zurechtfinden ... ;-(

      • @31841 (Profil gelöscht):

        Natürlich hat FFF recht. Das sagen Sie und der überwiegende Teil der Restwelt ja auch.

        Aber das Rechthaben ist hängen geblieben bei der platten, von fast niemanden mehr angezweifelten Erkenntnis, dass wir uns im Klimawandel befinden.

        Wir sind bereis beim nächstens Schritt: der konkreten Findung und Umsetzung von Maßnahmen.

        Manch einer will da keine wirkungsvollen pragmatischen Lösungen, sonder erst einmal eine zünftige Revolution O'zapft is von links halt statt konkrete Überzeugungsarbeit.

        By the way: was ist aus Habecks Initiative der Verdoppelung der WKA-Leistung geworden? Schaut da noch jemand hin?

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    >>Die Wissenschaft nennt das Phänomen „shifting baselines“: Wenn Ungewöhnliches häufig passiert, wird es zur Norm. Der erste Dürresommer 2019 war ein Skandal. Jetzt ist akzeptiert, dass es im deutschen Sommer kaum noch regnet.

    • 3G
      31841 (Profil gelöscht)
      @31841 (Profil gelöscht):

      ... wieder nicht vollständig angezeigt!

      Was der Autor beschreibt ist die kulminative Ignoranz in der fortgeschrittenen Phase der Entwicklung, die durch die unbemerkte Verschiebung der Maßstäbe hervorgerufen wurde. Der Begriff "shifting baseline sydrom" bezieht sich zuerst auf diese Vorlaufszenarien, die von kollektiver mentaler Befangenheit gegenüber der Wahrnehmung und Integration von langsamen Veränderungen durch menschliche Einflüsse auf die Umwelt geprägt sind. Hier liegt das eigentliche Problem. Was jetzt abgeht, gehört bereits zu Reaktionen auf die Manifestation von Kipppunkten.

      • @31841 (Profil gelöscht):

        Ich glaube kaum, dass das Ignoranz ist. Der Bürger setzt lediglich Prioritäten und versucht natürlich den bestmöglichen Standpunkt zu finden.

        Das kann bedeuten, Hausdämmung machen zu wollen, aber weder das Geld dafür zu haben noch einen Handwerker zu finden.

        • @Rudolf Fissner:

          Mag sein. Ist jedoch unentschuldbar. Was kann es "dümmeres" geben, als sich die Lebensgrundlagen zu zerstören. Außerdem insinuiert die Mähr der Prioritätensetzung, es handele sich um eine wahrheitliche Konsequenz aus zur Verfügung stehenden Verhaltensalternativen. Das Ergebnis bleibt "Dummheit". Tragisch, aber wohl bleibend; da hätten Sie recht.

          • @Gerhard Krause:

            Beispiel ÖPNV. Pendlerstrecken wo die Nutzung von ÖPNV zusätzliche Fahrstzeuten von zwei bis drei Stunden täglich bedeuten. Der Arbeitnehmer priorisiert dann das Auto. Vom Klimaschutzstandpunkt natürlich dumm. Vom Standpunkt des persönlichen Wohlbefindens/Gesundheit absolut verständlich.

            Dummheit ist dafür der falsche Begriff. Er unterstellt Bequemlichkeit.



            Ich bin aus solchen Gründen kein Freund davon, die Verantwortung an die Verbraucher abzuschieben.

            Weniger Pendlerfahhrten mit dem Auto hat man nur durch schnelle Alternativen oder kürzere Pendlerstrecken. Das aber ist Aufgabe des Staates, insbesondere der dafür (Stadtplanung, ÖPNV, Radwegebau) verantwortlichen Kommunen.

  • "..brannte tagelang der Grunewald, Felder wurden zur Steppe. "

    77% wohnen in Städten, nur 15% in "Dörfer" mit weniger als 5000 EW.

    Die meisten bekommen also die Brände, die Dürre, das Niedrigwasser bestenfalls am Rande aus dem TV mit. Und solange zB die Wasserversorgung der Städte Vorrang hat vor dem (NAtur)Gebiet aus dem das Wasser abgepumpt wird, wird man in den Städten auch nichts merken. Ok, es wird etwas wärmer. Aber, ach, so sonnig und trocken kann man doch abends besser draussen sitzen. Bedroht wird das Szenario erst durch Gasknappheit, wenn das Bier nicht mehr so blubbert.

  • Durch dauerhafte Überforderung kann es zu 'radikaler Akzeptanz' kommen. Das ist kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Phänomen. Viele wollen ihr altes Leben wieder, das ihnen Highlights vermittelte und fantastische Engramme zum (jetzt verlorenen) Glück hinterließ. Auch Reisen und Konsum gehörten selbstverständlich dazu.



    Zum WORRY-BURNOUT gibt es schon länger besorgniserregende Fakten.



    /



    www.nytimes.com/20...burnout-covid.html



    /



    kurier.at/wissen/g...burnout/401859278/



    /



    Für den Transformationsprozess der Wirtschaft hin zu klimakompatibler ressourcenschonender Kreislaufwirtschaft schlug die taz-Expertin Ulrike Herrmann das Beispiel 'Britische Kriegswirtschaft' vor. Die europäische Lage könnte dies ironischerweise aus ganz anderer Ursache erforderlich werden lassen. Wenn ich die Expert:innen der Kreuzfahrt-Branche höre: Brummt, volle Bücher. Ja, die Herrschaft zur See war für die Briten des damaligen Empire überlebenswichtig, heute könnte unkontrolliertes Wachstum der Traumschiffflotten zum 'Absaufen' bewohnter Regionen maßgeblich beitragen. Wir sichern dann lieber unsere Grenzen und perfektionieren den Küstenschutz.



    //



    taz.de/Junge-Mensc...as-Klima/!5815543/



    Wir fallen offenbar gerne reflexartig in alte Muster zurück, eine allzu bequeme Überlebensstrategie.



    www.fr.de/meinung/...sen-91407422.html/

  • Dem Autor sei empfohlen, mal bei EndeGelände mitzumachen. Die lassen nicht locker, sie sind Teil des Aufschreis. Oder bei der "letzten Generation". Anstatt (wie andernorts) über Dynamit zu phantasieren.

    Und oh, @BERNDE: bloss, weil er noch nicht bei Ihnen im Wohnzimmer angekommen ist, ist der Klimawandel nicht weniger real. Anderer Leute Wohnzimmer hat er schon weggespült.

    • @tomás zerolo:

      "Wahrlich ich sage euch ...!"

      Ende Gelände kümmert sich NULL um den Ausbau erneuerbarer Energien, Hausdämmung, Ausbau von ÖPNV, Förderung des Handwerks, ... Das sind alles nur oberflächliche supermoralische antikapitalistische Predigten, die nichts voran bringen.

    • @tomás zerolo:

      Aber echt:

      Hier so: wo bleibt der Aufschrei warum stürmen die Leute nicht die Konzernzentralen?

      - Weil sie die Produktionsstätten und die Infrastruktur stürmen.

      Aber dann wird wie im letzten Artikel rumgeboomert: "... deshalb fossile Infrastruktur anzugreifen, wäre moralisch, politisch und strategisch falsch – und kontraproduktiv."

      Da hast du deinen Aufschrei.

  • Mit Aufschrei nehme ich an, ist nicht ein politischer Aufschrei gemeint, sondern Aufschrei als Aha-Erlebnis, wie ernst die Lage eben ist. Deshalb lobenswert, guter Artikel.

  • 6G
    656279 (Profil gelöscht)

    Vielleicht hat die Mehrzahl der Menschen trotz vieler "Waldbrände" aktuell deutlich realere, sehr zeitnah sich entwickelnde Katastrophen vor Augen. Daher wohl dem, der in nächster Zeit seine Energierechnungen noch wird bezahlen können, ebenso die zum Überleben notwendigen Nahrungsmittel.

    Und btw. den Munitionsbrand im Grunewald hier unter "Klima" aufzuzählen, das hat was ...

    • @656279 (Profil gelöscht):

      Joa, die vom Ster-Report prognostizierten Kosten von bis zu 25% des BIP für die Folgen des Klimawandels sind (noch) nicht erreicht. Und solange ist das alles "nicht real" und schon gar nicht "zeitnah".



      Bitte schön weiter Sand in den Kopf stecken. Man könnte sonst was mitbekommen.

    • @656279 (Profil gelöscht):

      ich schlag vor, dass du das den Menschen im Ahrtal erzählst

      • @Christoph Buck:

        Seit dem 17. Jh. gab es 9 Überflutungen im Ahrtal. Es war also nicht ein neues Ereignis, wird aber gerne in simpler Art als "Beweis" benutzt. Meine Lokalzeitung hatte kürzlich die Überschrift: "Mehr Vorgaben für Klimaschutz. Extreme wie die Dürre in diesem Sommer sollen dadurch zukünftig verhindert werden". Glauben Sie und die Zeitung wirklich, dass es so einfach ist: auf "Input" folgt direkt der gewünschte "Output"? Die Tatsache, dass Klimawandel ein weltweiter komplexer Vorgang ist und dass nicht alle Welt auf Deutschland starrt und uns nacheifern will, muss wohl noch bei vielen Träumern ankommen. Vielleicht würde man dann mehr Akzeptanz erzielen.

        • @resto:

          cooles Argumet:

          Hochwasser - gabs früher schon



          Dürre - gabs früher schon



          Starkregen - gabs früher schon



          Stürme - gabs früher schon

      • 6G
        656279 (Profil gelöscht)
        @Christoph Buck:

        Whataboutism?

        Muß ich nichts erzählen, merken zu den Kosten aktuell (fast) alle ganz persönlich; und dürfen sich zukünftig über gute Kohle und noch guteres Frackingas richtig freuen. Auch ein Whataboutism!

        • @656279 (Profil gelöscht):

          "Whataboutism?"

          Schön, dass es in unserem Jahrhundert für jeden Geschmack ein Wort gibt. 🤷 Ich hingegen befand die Gegenrede des anderen Users als schlagfertig.

        • @656279 (Profil gelöscht):

          Also erst behauptest du, es gäbe "deutlich realere [...] Katastrophen" , als den Klimawandel, und dann schwingst du die Wahtaboutism-Keule, wenn ich dich auf die durchaus reale Klimakatastrophe (unter anderem im Ahrtal) hinweise.

  • Ich lese unter den Kommentaren häufig das Argument, Maßnahmen brächten ja nur etwas, wenn sie weltweit umgesetzt würden. All diejenigen, die so argumentieren möchte ich daran erinnern, dass es aus genau diesem Grund das Pariser Klimaabkommen gibt.

    Und leider muss ich hinzufügen, dass wir in D-Land derzeit nicht mal in der Lage sind diese Ziele einzuhalten.

    Hauptgrund ist, auch das muss man leider feststellen, die ungebrochene "Liebe" der Deutschen zu ihren Autos. Denn seit Jahrzehnten hat sich deren CO2 Ausstoß nicht etwa reduziert. Jede technische Innovation wird nicht etwa in Einsparungseffekte umgeleitet...nein lieber werden die Autos immer noch größer und noch schwerer.







    Damit werden die so geschätzten überdimensionierten Stadt Panzer und Co. immer mehr zum Symbol deutscher Borniertheit und Verantwortungslosigkeit.

    ...Und ich fürchte, das"Argument", die ganze Welt müsse mitmachen ist auch bloß so ein Vorwand um sich aus der Verantwortung zu stehlen...

    MannMannMann....

    • @Wunderwelt:

      Ja, das mit dem "das muss man global lösen" ist eine extrem beliebte Ausrede. Damit könnte man nicht mal einen Toten unter die Erde bringen. Wenn jeder Sargträger sagen würde "das schaffe ich nicht alleine, keine Chance".

      Keine Ahnung, warum mir ausgerechnet dieses Beispiel als Metapher eingefallen ist ...

    • @Wunderwelt:

      Sie irren sich kolossal. Das Pariser Abkommen gibt es, damit die Teile der Öffentlichkeit, die das echauffiert, beruhigt sind. Die großen CO2-Produzenten interessiert das Abkommen einen Sch****. Und selbst wenn das anders wäre, würde es nicht ausreichend sein.

      • @Kaboom:

        Genau diese Antwort lag mir auf der Tastatur!

    • @Wunderwelt:

      "Weil der Klimawandel eine massiv größere Bedrohung darstellt, es 1000 Putins es je könnten."

      Putin als Der Oberfuzzi eines Landes, dass massiv vom Verbrennen von Öl und Gas weltweit abhängig ist und war ist Teil des Problems Klimawandel

  • Alleine die TAZ kennt seit Monaten nur noch 1 wichtiges Thema: den Krieg in der Ukraine, Waffenlieferungen und „Unterwerfungspazifisten“.



    Klima-, Umwelt und Landwirtschaftsthemen kommen vor, sind aber leider eher in der Minderheit.

    Völlig zu unrecht. Weil der Klimawandel eine massiv größere Bedrohung darstellt, es 1000 Putins es je könnten.



    Aber darüber wird gerade nicht oder zu wenig geredet – in der Regierung, in der Presse und in der Gesellschaft.

    • @neu_mann:

      "Weil der Klimawandel eine massiv größere Bedrohung darstellt, es 1000 Putins es je könnten."



      Sagt ihnen der Begriff Overkill-Kapazität etwas? Die russischen Arsenale sind trotz aller Abrüstung seit dem Ende der UdSSR immer noch groß genug um die Menschheit gleich zig-fach auslöschen zu können.

  • Die allermeisten Menschen haben beträchtliche Defizite und bei den meisten ist die "Natur" bestenfalls(!) ein Ort zur Erholung und zum Spaß haben. Es fehlt ihnen zumeist ein "tieferer Bezug". Und solche Menschen vermitteln den jungen Menschen in den Schulen eben eher den üblen Konsum-Bullshit als eine "ausreichend tiefe" Beziehung zur "Natur". Und so kommt es, dass die Menschen noch nicht mal für ihre Kinder die natürlichen Lebensgrundlagen schützen und die Kinder zumeist nur weitere Statussymbole sind.

    Ich habe intensiv den Eindruck, dass die notwendigen Maßnahmen nicht umgesetzt werden und es eben leichtfertig hingenommen wird, dass in den nächsten Jahren Kriege umd Wasser und Nahrungsmittel immer häufiger werden.



    Wäre eine solidarische Vernunft bei den Menschen vorhanden, dann würden sie nur noch im Notfall PKW oder Flugzeuge nutzen.

    • @tsitra:

      "Wäre eine solidarische Vernunft bei den Menschen vorhanden, dann würden sie nur noch im Notfall PKW oder Flugzeuge nutzen."

      Würden Sie einen täglichen Weg zur Arbeit auf sich nehmen, der 4-5 Stunden des Tages in Anspruch nimmt?

      • @Rudolf Fissner:

        Kein Mensch sollte 4-5 Stunden für den täglichen Weg zur Arbeit aufwänden.



        So ein Weg sollte jedoch auch nicht durch PKW-Nutzung auf z.B. 90 Minuten abgekürzt werden, denn 90 Minuten PKW-Fahrt ist eine unsägliche Energieverschwendung. Job-Tausch-Börse einrichten,damit es einfacher wird lokal Arbeit zu finden.



        Durch die "bescheuerte" Fahrerei nehmen die Menschen sich doch gegenseitig die lokalen Arbeitsplätze weg!

        • @tsitra:

          Arbeitsplätze verschwinden aus dem Umland in die Metropolen. Weggenommen werden nur die Arbeitsplätze vor Ort. Die Pendlerstrecken werden so von Jahr zu Jahr länger. Seit 40;Jahren haben sich due Strecken verdoppelt. www.zeit.de/mobili...-hybrides-arbeiten

      • @Rudolf Fissner:

        Mein Opa war Maurer und hat bis Mitte der Sechziger Jahre mit seiner Kolonne täglich mit dem Rad bis zu 50 km (hin und zurück) zurückgelegt, um auf die Baustellen in Hannover zu kommen. Mit einem Eimer voll Kellen, Hämmern, Senklot und anderem Werkzeug am Lenker sowie der Wasserwaage unter dem Oberrohr. Erst Mitte der Sechziger hat seine Firma einen Firmen Mannschaftswagen gehabt. Ok, war eine andere Zeit, aber denkbar ist das für mich selbst schon.

  • Vielleicht, weil ein Aufschrei nichts bringt.

    Das Problem ist seit Jahrzehnten bekannt, die Lösung passt(e) eben nicht zum Wirtschaftssystem. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Problem soweit fortgeschritten, daß die Lösung richtig teuer wird bzw. von so extremen Einschränkungen der persönlichen Entfaltung begleitet ist, die nur ein ziemlich autoritäres Regime durchsetzen könnte. Zudem wären diese Maßnahmen weltweit durchzusetzen und träfe die Wohlhabenden am stärksten.

    Deshalb, um einem Ausdruck, den ich bei Marketingfuzzis öfters höre, zu benutzen:

    Der Planet ist abgefrühstückt. (Leider weiß ich nicht wie ich einen dickeren Punkt hinkriege, den ein anderer Forist so gerne verwendet)

    Ich würd' eher sagen:

    Aus is' gar is' schad is' daß' wahr is'.

    Sicherlich gibt es noch viele weitere Gründe. Maus vor der Schlange z.B.

  • Schreien hilft nicht!



    Grundsätzlich sind, wie beschrieben, derzeit einige Krisen am köcheln, die um Aufmerksamkeit buhlen.



    Es ist unnötig, soziale, klima oder kriegsbedingte Krisen gegeneinander auszuspielen.



    Nachricht A bleibt ein paar Tage aktuell und interessant, erfolgen B und C, dann beginnt es von vorn.



    Aufschreie empfinde ich als eher anstrengend.



    Mir erscheint machen wichtiger, als Andere zum Machen aufzufordern.



    Wie zum thematisch ähnlichen Artikel des gleichen Autors bereits vorgeschlagen: liebe TestkleberInnen, wenn es Euch nicht schnell genug geht mit der Wende zu regenerativen Energien - warum sitzt Ihr dann noch auf der Straße rum?



    Auf den Dächern könnt Ihr jeder Tag eine neue Photovoltaik Anlage mehr montieren.



    Hier wird tatkräftige Unterstützung gesucht und Ihr könnt uns täglich den Einsparzielen näher bringen.



    Die Leute müssen nicht überzeugt werden, sie wollen jetzt regenerative Energien!



    Woran es hakt, sind Monteure und Monteurinnen.



    Wechselt doch mal in die aktive Perspektive!