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Shitstorm für VerteidigungsministerinDie Helikoptermutter

Christine Lambrecht steht in der Kritik, weil sie ihren Sohn im Regierungshubschrauber mitfliegen ließ. Dumme Sache – aber kein Grund für einen Rücktritt.

Arbeit und Privates zu trennen fällt offenbar auch einer Ministerin schwer: Christine Lambrecht Foto: dpa

Jetzt ist also Christine Lambrecht dran. Die Verteidigungsministerin saß vor Ostern gemeinsam mit ihrem Sohn in einem Regierungshubschrauber, der zu einem Besuch der SPD-Politikerin beim Bataillon Elektronische Kampfführung 911 in Nordfriesland flog. Später ging es mit der Fahrbereitschaft weiter nach Sylt. Dort machten Mutter und Sohn gemeinsam ein paar Tage Urlaub. Dieser Kurztrip wäre vermutlich gar nicht öffentlich geworden, hätte Alexander Lambrecht nicht ein Selfie gemacht und das in den sozialen Netzwerken gepostet. Das war wirklich dumm.

Generell kommen Selfies von Reisen berühmter Menschen in feindliche Gebiete, zu unbeliebten Personen, zu fragwürdigen Zeiten nie gut an. Aktuell erst recht nicht. Das müsste ein junger Mann, der mit Facebook, Twitter, Instagram, dem Wischen auf Mobiltelefon und Tablet groß geworden ist, doch eigentlich wissen.

Der politische Shitstorm war vorprogrammiert. Als „stillos“ bezeichnete Thomas Frei, Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsbundestagsfraktion, den Vorfall. „Eine gute Figur macht Frau Lambrecht nicht“, kommentierte ein Journalist von Business Insider. Das Blatt hatte die Causa öffentlich gemacht. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt forderte von Lambrecht, „schnellstmöglich für Transparenz zu sorgen“. Und CSU-Chef Markus Söder dürfte sich die Hände reiben, nach dem Motto: Jetzt ist Lambrecht fällig. Söder hatte schon Anfang April wegen zögerlicher Waffenlieferungen an die Ukraine Lambrechts Rücktritt gefordert: „Sie blamiert Deutschland vor der Ukraine und unseren westlichen Partnern.“

Die Kritik erscheint vor dem Hintergrund der kürzlichen Rücktritte von Anne Spiegel und Ursula Heinen-Esser folgerichtig. Die grüne kurzzeitige Bundesfamilienministerin und vorige Umweltministerin in Rheinland-Pfalz sowie die einstige CDU-Umweltministerin von Nordrhein-Westfalen mussten ihren Platz räumen, weil sie in den Urlaub fuhren, als im Ahrtal die Flutkatastrophe tobte.

Kein Badeskandal

Aber sind die Spiegel- und Heinen-Esser-Auszeiten tatsächlich mit Lambrechts Kurztrip vergleichbar? Ist die aktuelle Verteidigungsministerin in eine neue Version der „Bin baden“-Nummer ihres Vorgängers Rudolf Scharping geflogen? Im August 2001 ließ sich der damalige Verteidigungsminister Scharping mit seiner aktuellen Geliebten im Swimmingpool ablichten. Zu einer Zeit, als Bundeswehrsoldaten kurz vor einem Einsatz auf dem Balkan standen und deswegen Urlaubssperre hatten. Und ihr Chef planscht mit einer Gräfin!

Scharping musste daraufhin zurücktreten. Sollte Lambrecht das jetzt auch tun? Ach, was. Lambrechts Hubschraubermission hat weder die Bedeutung von Scharpings Badeskandal noch die Dimension der hochkritischen Situation im vergangenen Sommer im Ahrtal. Auch war der gemeinsame Flug vorher angemeldet, vollkommen legal und komplett privat bezahlt. Zeitpunkt, Dauer, Umstände der Reise – alles einige Flügelrotationen weniger.

Vielleicht lässt sich die Hubschauber-Causa so zusammenfassen: Es gibt Dinge, die sind erlaubt und sogar legitim. Deshalb muss man sie noch lange nicht machen. Denn es könnte ein fetter Imageschaden drohen. Und es könnten unangenehme Fragen offen bleiben. In diesem Fall Fragen wie diese: Warum nimmt Christine Lambrecht ihren erwachsenen Sohn mit auf eine Dienstreise? Und das nicht nur dieses eine Mal, sondern häufiger? Warum kann der Sohn nicht allein nach Sylt fahren? Warum reist er mit Mutti nach Slowenien, Helsinki, Liechtenstein, Lissabon, Luxemburg, Paris, Prag? Lambrecht hat diese Reisen als Justizministerin gemacht.

Alexander Lambrecht ist 21 Jahre alt – und die Zuschreibung „Helikoptereltern“ erfährt eine ganz neue Bedeutung.

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79 Kommentare

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  • Vor gemeinsamen Vater/Mutter/Sohn/Tochter/Gatte/in Auftritten/Urlauben/Fahrten müssen sich Politiker wohl nun ein für allemal verabschieden.

    Ich halte das katholische Modell für Optimal für Politiker. Neben dem Staat sollte ein Politiker keine weiteren engen persönlichen Beziehungen haben, damit man sich voll und ganz, mit ganzem Herzen, den Problemen der Wähler widmen kann.

    Gott ist tod! Es lebe der Wähler!

  • Mir ist der Begriff Helikoptermutter zum ersten Mal untergekommen. Ich kenne Eltern, die Ihre Kinder von einem Turn Kurs zum Computerkurs und weiter persönlich fahren als Helikoptereltern. Diese haben Angst das Ihre Kleinen nicht in der ersten Reihe stehen und nicht erfolgreich sind.



    Da muss der Kindergarten zweisprachig sein mit Chinesisch als erste Fremdsprache. Einen Platz dort zu bekommen ist für den normalen Bürger oder Bürgerinnen fast unmöglich. Mutter wie Vater sind hier eingespannt im Helikopterservice. Ob die Kinder das mögen, bezweifle ich.



    Doch dieses kann ich bei unserer Verteidigungsministerin nicht erkennen. Sie hat das Geld für den Transport bezahlt und der Umwelt CO2 gespart.

    • RS
      Ria Sauter
      @Volker Schmitz:

      Die Leibwächter sind mit dem Auto den gleichen Weg gefahren statt geflogen.



      Im Auto war noch Platz.



      CO2 Einsparung? Reale Kosten des Flugs bezahlt?

  • Hallo ? Aber klar ist das ein Grund für einen Rücktritt - da hat jemand die Bodenhaftung verloren und zwar gewaltig.

  • Würde man einen Minister, der seinen Sohn mit auf Dienstreise nimmt, als "Papi" oder "Vati" verhöhnen?

    "Mutti" gehört genau wie die "Schl*" in die Reihe misogyner Stereotypen. Die eine ist liederlich, die andere ist lächerlich. Es wäre schön, wenn man die Verteidigungsministerin inhaltlich kritisieren würde und nicht mit Hilfe von abwertenden Geschlechterklischees.

    • @Jetztnicht:

      Sach mal - “Papi“¿ - jetzt nicht.

      Aus dem Skat: Unsere Eltern*04/03 - hatten‘s nicht so mit dem Infantilismus & waren der Befehlssprache - statt indirekte Rede -“bitte“ - “danke“ abhold.



      Was großes Bruderherz nicht davon abhielt: vorsorglich den Türgriff in der Hand - mal lauthals zu krähen: “Wir haben keinen Vati - wir haben einen Papiii!!“ - der Aufprall van denn Ohl siin Pantoffel - ging im allgemeinen Gelächter unter.



      & für Spätgeborene -



      “Papa Heuss“ war gängig - Gellewelle.



      (Zumal er sich etwas 🍷seelig bei der Entstehungsfeier der BRD die Beinkleider etwas üppig benetzt hatte.



      Es wurde übrigens - mangels endgültiger Einigung einer (gesamtdeutschen) Nationalhymne!;)(



      Ein Sportlerlied gesungen. Hauptsache!



      Der Deutsche - Ost wie West - mit Fahne aber obne Lied¿ Geht gar nicht •

      kurz - Ihr Korinthenkacker mit Messer & Gabel & Handschuhen;)) - mal den Ball flach halten. Newahr.



      Besser is das. Normal Schonn - wa.

      • @Lowandorder:

        Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - wirft ein:

        “ Ich akzeptiere jede Liebeserklärung von Kindern und Enkeln. Was sich liebt, das neckt sich.“

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Jetztnicht:

      Die CDU war mit der Titulierung einer kinderlosen Physikerin als "Mutti" lange sehr erfolgreich...

      • @95820 (Profil gelöscht):

        Das war ja wohl eher eine schaflich völlig unabhängig n die Hose gegangene Begriffsbildung, die sich positiv und völlig beabsichtigt in ein positiv besetztes Gegenteil verkehrte.

        Das die Schafe das nun auf die CDU abwälzen wollen läßt an Pelze denken .

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          taz.de/Die-Wahrheit/!5845303/



          Ich würde ihn „Rudolf“ nennen.

          • @95820 (Profil gelöscht):

            anschließe mich - der sich den 🐺 läuft -

    • @Jetztnicht:

      "Würde man einen Minister, der seinen Sohn mit auf Dienstreise nimmt, als "Papi" oder "Vati" verhöhnen?"

      Ja, natürlich!



      Ärgerlich ist nur, was Sie der Autorin unterstellen!

  • Es ist schon sehr erstanlich, das bei einem solchen "Sensationschen" die Foristen in Menge aufschlagen. Wenn es um substanzielle Interessen z.B.



    Kaufkraft, neolibere Politik etc. geht, sieht es relativ ruhig aus... was ist los?

  • Schmollack sollte über den Vorwurf ihrer Kollegin vom Tagesspiegel nachdenken, die den Begriff Helikoptermutter in dem Zusammenhang als frauenfeindlich bezeichnete.



    Das stereotype Leitmotiv der angeblich seriösen Neuen Züricher Zeitung und vieler anderer Medien: die angeblich vielfältig überforderte Frau, die sich auch noch von ihrem Sohn begleiten ließ.



    Statt die Abschaffung der Mitflug-Regelung - warum gibt es die eigentlich? Ist sie aus ökologischen Gründen sogar ok? - ernsthaft zu recherchieren und zu diskutieren, springt die taz munter auf den von Bild, Welt, NZZ und Politikern der Opposition ins Rollen gebrachten Boulevardzug auf und diskutiert allen Ernstes im Boulevardstil die privaten "platschenden" Badeerlebnisse eines längst vergessenen Verteidigungsministers, um das Ganze dann mit der Diskussion von Stilfragen, Image und Allerprivatestes (der Sohn!) abzurunden.



    Brigitte, äh, taz, danke Dir!

    • @Lindenberg:

      Nach ZDF-Bericht und Aussagen von Robin Alexander (Welt) nochmals nachgedacht. Frauenfeindliche, stereotype Berichterstattung der Medien über Lambrecht und ihren Sohn gibt es. Leider.



      Aber das "Volljuristin" Lambrecht laut ZDF der Welt im Vorfeld der Berichterstattung inoffiziell rechtliche Schritte ("falls es zu falschen Tatsachen-Behauptungen kommt") androhte, ist eine ziemlich starke Replik. Lambrecht reagierte ohne Not und nachzudenken und spielt auf einer machtvollen, juristischen Klaviatur, die einschüchtern soll.



      Dass ist auch nicht "angemessen", wie die Ministerin behauptete, dass wäre es erst, wenn die Welt falsch berichten würde. Lag der der Ministerin ein nicht „angemessener“ Bericht der Welt vor. Dazu sagte die Ministerin im ZDF nichts.



      Dass Lambrecht laut Welt Verteidigungsministerin aufgrund des Parteienproporzes (Parität Frau / Mann im Kabinett) und ohne jegliche inhaltliche Sachkompetenz wurde, ist stark zu bedauern und muss sich die Ministerin als Kritik gefallen lassen.



      Nur: bei Cem Özdemir stört das in den Medien niemanden.

      www.zdf.de/nachric...ohn-video-100.html

      • @Lindenberg:

        Tja - 👨‍🌾Cem is halt - wenn auch ebenfalls von mäßigem Verstand (Cem-Airlines - remember!;( - kein Volljurist wie Frau BVMin - nichemal ein Vollhorstscher Erfahrungsjurist. Newahr.



        (© Ludwig Thoma => & luurens all=>



        efarbeitsrecht.net...aessigem-verstand/ )

        kurz - Entlarvend suboptimal ist doch ihre Performance 🎭 drumherum!



        Normal.



        Merke: “Wenn du als Jurist deinen Affen 🐵🙈🙉🙊 - Zucker gibst - Gelle.



        Bauste regelmäßig Mist auf die Schnelle“ • Wollnichwoll&Gellewelle.



        & =>



        Alter Schwede - weiß - wovon ich rede!

        • @Lowandorder:

          Jetzt lassen sie den ollen Ludwig doch mal ruhen. Nach dem ersten wird dieses Bonmot eher zu ner Kamelle.

          • @BluesBrothers:

            Jung - bis Karneval is noch was hin.



            &



            Der! Ludwig - zum Ruhenlassen zu schade.

  • Lambrecht ist Juristin. Von anderen Dingen versteht sie nichts. Wie kann man so deppert sein, und sie auf das Verteidigungsministerium setzen?



    Dumm nur, dass wir ausgerechnet jetzt mit dem Ukraine Krieg eine fähige Peson auf dem Posten benötigen!!!!

    • @cuba libre:

      Stimme zu, einen Typen wie Franz- Josef Strauß, oder Che’ und seinen Kumpel Fidel. Mein Gott, was waren das noch für fähige Männer. ( Ironie)

  • Das Blöde an der Geschichte ist nicht nur der postende Sohnemann, sondern auch, dass Markus Lanz den Begriff "Helikoptermutter" genüsslich verwursten konnte.

    • @aujau:

      Naja, der Helicopter-Ex-Präsident - der Typ aus Afghanistan, der feige geflohen ist mit einem Riesenbatzen geraubten Drogengeld - ist doch wirklich ein Problem.

      Ob Lambrecht-Söhnchen mitfliegt oder nicht - ist doch nicht wirklich wichtig. Nur für die Presse!

      • @cuba libre:

        Wohl wahr. Nun taucht bei mir die Frage auf, wie Markus Lanz diesen afghanischen Abflieger anmoderieren würde. Ich habe gesehen die Sendung gesehen und schnell abgeschaltet.

        • @aujau:

          Gestern gesehen und abgeschaltet

  • Wird bei Skandalisierungen zuletzt eigentlich ein Unterschied bezüglich Geschlecht und Parteizugehörigkeit gemacht? Wie wird hingegen mit Männern und Amtsinhabern von bspw. CDU/CSU umgegangen?

  • Das Problem mit Lambrecht ist nicht die dämliche Aktion mit dem Junior, sondern ihre durchwegs schlechte Figur seit Beginn d. Ukrainekriegs.

    Zu Zeiten d. großen Koalition, würde ihre Performance würde sogar noch durchgehen wegen all der anderen Stümper, aber da die Grünen Minister gerade medial im Aufwind sind, kriegt die Dame halt Breitseite.

  • Backenfurz!



    Ich finds jut wenns Sönnchen auch mal fliegen darf. Womöglich wird er der next Apalachepilota! Während insta....gramming.



    🥰



    Eijo, da werden Posten nach gesicherter Unfähigkeit vergeben. Das war ja nun nie anders, n Genscherdumbo mal ausgenommen.



    Haltet Alle mal n 🌐 flach!



    Das wird schon Alles niemals besser!



    Wo ist das Gute vom Berg, wenns mal nicht gebraucht wird.

  • Was bin ich froh, dass mein Chef nichts dagegen hatte, wenn ich mein Kind mit dem Dienstauto mitnahm. Umsonst. Und nicht mal die missgünstigen Kollegen fanden das schlimm.



    Man könnte natürlich drüber reden, ob es für diese Strecke ein Helikopter sein musste und ob eine Fahrt im Dienstwagen billiger oder klimafreundlicher gewesen wäre. Und ob das den Kohl fett macht.



    Immerhin wissen wir jetzt, wir haben Hubschrauber, die fliegen.

    • @Leichtmatrose:

      Im Kofferraum ist immer Platz!

  • Am meisten an der Sache ärgert mich, daß mir in dem Zusammenhang "Helikoptermutter" nicht selbst eingefallen ist - Lob und Anerkennung, Simone Schmollack!

    • @Wurstprofessor:

      Ooch - keep cool - dafür kennen‘s andere Worte - die ehna dazu einfallen. Gelle.



      &



      Nicht Teil einer salvierenden Mullbinde sin. Newahr.



      Normal nich - wa.

  • Die BW hat Helikopter, die tatsächlich fliegen können. Das allein ist doch schon sensationell!

  • Super Titel, der an die besten Taz-Titel anknüpft.

  • "In diesem Fall Fragen wie diese:..."

    Jetzt echt? DAS sollen die Fragen sein, denen eine Verteidigungsministerin ihr Verhalten unterzuordnen hat?

    Die Antwort ist einfach:



    Wie eng eine Mutter mit ihrem volljährigen Sohn ist, geht die deutsche Öffentlichkeit nun wirklich genau GAR NICHTS an. Woher kommt diese penetrante Selbstüberschätzung, über sowas urteilen zu können, gar Rechenschaft von jeder Mutter verlangen zu dürfen?

    • @Normalo:

      Stimmt. Mensch möge lieber fragen, warum die beehrte Kaserne so kurz vor Sylt liegt und ned z.B. das Bekleidungszentrum Süd/Rhönkaserne/Truppenübungsplatz Wildflecken besucht wurde. Gleich drei Dinge auf einmal und Frau Verteidigungsministerin hätte nachgucken können, ob die 5000 an die Ukraine gegebenen Helme wieder nachbestellt wurden.



      Oder warum es ausgerechnet der Heli sein muß, wenn der Dienstwagen und der erweiterte Personenschutz parallel fährt. Soo richtig Zeit spart mer da auch ned und im Dienstwagen hätten Mama und Sohn ne bessere "quality time" als im lauten Hubschauber...



      Und von so typisch teutscher Schadenfreude sprech ich mich ehrlich gesagt auch ned frei; zumal der Bub keine 13 mehr und es schon peinlich ist, sich als komplett Volljähriger mit Bildern aufm Urlaubstrip mit Muddi auf Instagram zu profilieren. Evtl. bin ich aber da zu altmodisch und sowas ist heutzutage voll das Ding *schulterzuck*.

    • RS
      Ria Sauter
      @Normalo:

      Natürlich geht das niemanden etwas an.



      Man kann aber bei einem 21jährigen Erwachsenen nicht mit mütterlicher Betreung argumentieren. Es sei denn, diese ist krankheitsbedingt erforderlich.

      • @Ria Sauter:

        Familiäre Bindungen haben (hoffentlich) in der Regel mehr Dimensionen als reine Betreuung - mal mehr mal weniger, mal bis ins erhöhte Erwachsenenalter, mal nur bis zur Volljährigkeit. All das läuft unter "Geht niemanden was an.".

  • "Auch war der gemeinsame Flug vorher angemeldet, vollkommen legal und komplett privat bezahlt." --> ist diese Information wirklich seitens der taz recherchiert oder verlässt man sich diesbezüglich auf die Aussagen von Frau Lambrecht?

    Andere Medien stellen hinter die Aussage alles sei vollständig privat bezahlt durchaus erhebliche Fragezeichen.

    In Anbetracht der durchaus immer wieder kolportierten Flugkosten von mehr als 5000 Euro je Helikopterflugstunde müsste die Ministerin deutlich vierstellige Beträge an den Dienstherrn für den Flug ihres Sohnes entrichtet haben. Da müsste mal jemand bei der Kassenstelle des Verteidigungsministeriums anfragen.

    • @Kriebs:

      "ist diese Information wirklich seitens der taz recherchiert oder verlässt man sich diesbezüglich auf die Aussagen von Frau Lambrecht?"

      Wie jetzt? Hat der "Skandal" etwa immer noch null Skandalhintergrund?

      • @Rudolf Fissner:

        Ich verstehe Ihren Sarkasmus auch nach mehrfachem Lesen nicht.

        Wenn der Flug tatsächlich ordnungsgemäß bezahlt wurde (bestenfalls bevor die Berichterstattung ins Rollen kam) ist es ein Medienskandal, dass einer Ministerin die Nutzung der ihr eingeräumten Amtsprivilegien vorgeworfen wird. Dann die taz nicht die Ministerin, sondern ihre unberechtigten Kritiker scharf kritisieren.

        Wenn der Flug nicht (oder erst auf den Druck der Öffentlichkeit) bezahlt wurde, hat die Ministerin ihre Amtsprivilegien missbraucht. Dann gehört die Ministerin ordentlich kritisiert.

        Der hiesige Beitrag tut nichts von beiden und beides gleichzeitig. Er ist weder Fisch noch Fleisch.

    • RS
      Ria Sauter
      @Kriebs:

      Darüber wird es wahrscheinlich keine Infos geben.



      Wird man doch mit Mauscheleien sogar Landwirtschaftsminister

  • Wie es sich überhaupt "lohnt", dass man darüber solch`ein Aufsehen macht. Da setzt der Ex-Verkehrsminister Steuer-Millionen wegen eines Mautvertrages in den Sand und dann dieses aufgeplusterte Thema.

    • @Struppo:

      Andy Scheuer hat Milliarden verbrannt und musste nicht zurücktreten.



      Was soll die Aufregung?

      • @Nansen:

        Sarah Wagenknecht hat eine Bahnfahrte gelöst und ist ganz legal am Ziel angekommen! Und Andy Scheuer fährt Auto! Skandal!

      • RS
        Ria Sauter
        @Nansen:

        Also lassen wir weiterhin zu, dass Steuergelder verbrannt werden?



        Eigenartige Logik!

        • @Ria Sauter:

          Als schwäbische Hausfrau würde ich sagen: Der Andy ist teurer 😁

  • Ich frage mich, ob die Ministerin auch einen Besuch beim Bataillon Elektronische Kampfführung 911 abgestattet hätte bzw. ob der Besuch notwendig gewesen wäre, wenn Sie nicht in Sylt Ferien gemacht hätte. Mit welchem Verkehrsmittel ist sie dann zurückgeflogen/fahren? Bei meinem früheren Arbeitgeber (Öffentlicher Dienst, aber nicht in Deutschland), musste man dann zumindest die Rückreise selbst organisieren und bezahlen.

  • Was die Kritik hier soll - solange die Kosten, die der Sohn bei einer Flugreise sonst gehabt hätte, von der Ministerin bezahlt worden sind -, ist mir unverständlich. Kritik könnte man eher üben am Ungeschick der Ministerin und am Ungeschick des Sohnes - warum muss er das posten? (Hat er nichts sonst, womit er angeben kann?) Kann er sich nicht in die Rolle seiner Mutter hineinversetzen? Dabei ist sie nicht seit gestern Ministerin.

  • der junge mußte an die frische luft ...

    und mum hat die spesen übernommen.

    das kommt in den besten familien vor.

  • „Vollständig bezahlt“ wäre was anderes als diese Mini-Zuzahlung in Höhe eine Lufthansa Inlandsflugs von maximal 100€.

  • Egal,wie man hinkommt.Hauptsache,man ist da

  • Was mag der Junge ausgefressen haben, dass er mit 21 Jahren Urlaub mit seiner Mutter machen muss?

    • @Dietrich Schneider:

      Was haben Sie ihren Kindern angetan, dass diese nicht mehr mit Ihneni n den Urlaub fahren wollen?

      • @Rudolf Fissner:

        Tja - es ist uns doch längst bekannt:

        Wer so oft - wie unser Florist aus HB -



        Mußt immer wieder “Bremen seh“



        Dem ist - sag ich hier mal ganz ungenant



        Ja wie?! Witz Humor & Ironie -



        So fern. So fern wie Christian Morgen💫



        Frauman nennt‘s gern - one-trick-pony -

        & - 🚁 -

        Der Zwölf-Elf

        Der Zwölf-Elf hebt die linke Hand:



        Da schlägt es Mitternacht im Land.







        Es lauscht der Teich mit offnem Mund



        Ganz leise heult der Schluchtenhund.







        Die Dommel reckt sich auf im Rohr



        Der Moosfrosch lugt aus seinem Moor.







        Der Schneck horcht auf in seinem Haus



        Desglelchen die Kartoffelmaus.







        Das Irrlicht selbst macht Halt und Rast



        auf einem windgebrochnen Ast-







        Sophie, die Maid, hat ein Gesicht:



        Das Mondschaf geht zum Hochgericht.







        Die Galgenbrüder wehn im Wind.



        Im fernen Dorfe schreit ein Kind.







        Zwei Maulwürf küssen sich zur Stund



        als Neuvermählte auf den Mund.







        Hingegen tief im finstern Wald



        ein Nachtmahr seine Fäuste ballt:







        Dieweil ein später Wanderstrumpf



        sich nicht verlief in Teich und Sumpf.







        Der Rabe Ralf ruft schaurig: »Kra!



        Das End ist da! Das End ist da!«







        Der Zwölf-Elf senkt die linke Hand:



        Und wieder schläft das ganze Land.

        ——- servíce - 💤💤💤 - 😴 -



        www.textlog.de/17373.html

  • Der Flug ist mir egal. Wenn es legal war wegen mir. Ansonsten ist Lambrecht ein Totalausfall. Kein Interesse an ihrem Job, sondern nur am Titel. So zumindest mein Eindruck.

    • @Strolch:

      Das finde ich auch

  • Ist Frau Lambrecht eine gute Verteidigungsministerin? Das geht uns alle an. Ob sie eine gute Mutter ist, geht erst einmal niemanden an. Es ist letztendlich eine völlig verlogene Debatte über Privilegien die wir unseren Amtsträgern gewähren und dann plötzlich nicht mehr wahrhaben wollen. Was soll diese Debatte?

    • @mwinkl02:

      Die Frage ist ja hier gerade, ob der Urlaubsflug ihres Sohnes noch von den Amtsprivilegien gedeckt ist, oder nicht.

      Bisher ist niemand auf die Idee gekommen zu fragen, ob es für eine Ministerin zulässig ist, per Diensthelikopter nach Sylt zu fliegen. Das ist wohl scheinbar eines ihrer Privilegien und damit legitim. Diesbezüglich wird für den Flug der Ministerin selbst, noch nicht einmal die Opportunität dessen in Frage gestellt.

      Die entscheidende Debatte entzündet sich aber an der Frage, ob der Sohn mitfliegen durfte oder nicht. Ob dies Teil der Privilegien der Ministerin steht im Streit.

      Kommt man zum Ergebnis, der Sohn darf mitfliegen, aber nur wenn die Ministerin privat dafür bezahlt, stellt sich noch eine Folgefrage: Hat die Ministerin dafür bezahlt. Auch diese Frage wird aber durchaus kontrovers diskutiert.

      Von daher ist die Debatte, ob die Ministerin ihre Amtsprivilegien nur gebraucht oder eben missbraucht hat, sehr relevant.

      • @Kriebs:

        Fragen Sie doch bitte bei der Bundestagsverwaltung an, die haben momentan ja nichts zu tun, fordern Sie einen Untersuchten um Gerechtigkeit zu erfahren. Wenn alles dann in Ordnung ist legen sie sich ruhig schlafen. Für mich ist relevant was der Vater dazu zu sagen hat? Lebt er noch? Zahlt er Unterhalt? Dies sind alles enorm wichtige Fragen. Eigentlich erwarte ich jetzt von der Taz, dass ein Investigativ-Team, mindestens-Under-Cover-, losgeschickt wird.

        • @Pepi:

          Der Zynismus ist völlig deplatziert. Und das Familienleben der Ministerin geht Sie und mich einen feuchten Kehricht an.

          Wenn eine Ministerin oder ein Minister seine Amtsprivilegien missbraucht, noch dazu für Nepotismus und Begünstigung der eigenen Verwandtschaft, dann ist der Bereich des Privatlebens deutlich überschritten.

          Eine Ministerin, die ihre Amtsprivilegien rechtswidrig zur Vorteilsverschaffung zugunsten ihrer Familie einsetzt, ist - jedenfalls meiner Ansicht nach - untragbar. Für Sie nicht?

          Wo ziehen Sie denn die Grenze ungebührlichen Verhaltens?

  • Das mag ja alles sein. Nur trägt der Sohn auf dem Bild einen Pullover der Bundeswehr ohne selbst Angehöriger der Bundeswehr zu sein.

    Solle der Sohn den Pullover nicht bezahlt haben (ist in keinem Onlineshop zu finden), läge eine Verschwendung von Mitteln der Bundeswehr vor und das in Zeiten, in denen die BW angeblich nicht über ausreichend Mittel verfügt um Partnerländer ausreichend zu unterstützen.

    • @DiMa:

      Naja der Pullover machts nun wirklich nicht.

      Da kann man die Kirche auch mal im Dorf lassen.

      • @Kriebs:

        Wulff musste wegen eines Bobbycars zurücktreten.

    • @DiMa:

      Sowas gibts als Werbegeschenk....

      • @Pia Mansfeld:

        Gerade die Verteilung von Werbegeschenken an nahe Angehörige ist kritisch.

        Im übrigen wäre zuüberprüfen, ob der Sohn auch die Übernachtung im Hotel selbst getragen hat oder ob die Kosten als Delegationskosten übernommen worden sind.

        • @DiMa:

          Der Spiegel berichtet, dass für den Flug EUR 150 in Rechnung gestellt worden sind. Die Kosten für die Hotelübernachtung bleiben dagegen ungeklärt.

      • @Pia Mansfeld:

        Gerade die Verteilung von Werbegeschenken an nahe Angehörige ist kritisch.

        Im übrigen wäre zuüberprüfen, ob der Sohn auch die Übernachtung im Hotel selbst getragen hat oder ob die Kosten als Delegationskosten übernommen worden sind.

  • Ich verstehe die Aufregung nicht: Den Flug hat nicht der Steuerzahler gezahlt. Ok, sie hat ein Privileg genutzt, das nur sehr wenigen zur Verfügung steht, aber sie nutzt so ihre Privilegien, um möglichst viel Qualitytime mit ihrer Familie zu verbringen. Durch die Mitnahme des Sohnes ist der Flug ein wenig effizienter geworden (zwei Passagiere, statt einem) und wenn der Sohn auf eigene Faust hin geflogen wäre, hätte er erstens weniger Zeit mit seiner vielbeschäftigten Mutter verbracht und zweitens hätten seine Mutter und er mehr CO2 für die Reise gebraucht. Mitfliegen in vernünftig.



    Sie hat also CO2 gespart und ihr Familienleben ökonomisiert, was soll die Neiddebatte?

    • @Teetrinker:

      CO2 gespart bei einem Hubschrauberflug??

  • Ein Kollege von mir, Unternehmer, hat stets und immer geschaut, wo gerade global welche Messe stattfindet um mit der Gattin betrieblich steuerlich absetzbar schön und gepflegt er Urlaub dranhängen kann, Reisekosten von ihm selbst übernimmt sowieso die Firma. So weit so durchschaubar.



    Dass nun die Ministerin möglichst nah am Urlaubsort ein "Bsüchle" macht um günstiger in den Urlaubsort mit Sohnemann zu gelangen ist gleichsam durchschaubar, etwas trampeltierartig halt.



    Bleibt zu hoffen, dass zukünftig keine Bundeswehrkontingente dort stationiert werden wo, siehe Unternehmerreise, vgl. oben , echte Highlights geboten sind: Bundeswehr also stationieren in Florida z.B, ein Scherzchen natürlich.

  • RS
    Ria Sauter

    Fragen Sie doch mal nach ob der Flug zu den tatsächlichen Kosten bezahlt wurde!



    Angesichts der Häufigkeit vermutlich nicht.



    Wurden die Flüge vor Bekanntwerden in der Öffentlichkeit bezahlt?

    Die Söhne anderer Mütter dürfen demnächst für 3 Monate für je 9 Euro verreisen. Ob dann ein 21jähriger mit Mami Urlaub machen möchte, bezweifle ich.

  • Man sollte sich die Frage stellen, ob man Spitzenpolitikern nicht auch ein wenig Familienleben gönnen kann und es dabei zulassen, das Familienmitglieder manchmal mitfliegen. Sogar auf Staatskosten. Das ändert an den Gesamtkosten für so einen Flug praktisch nichts.

    Mir erscheint die Debatte in erster Linie durch Missgunst befeuert. Nicht gerade ein positiver Charakterzug.

    Denn man erwartet natürlich sofort, dass eine Ministerin in Notfällen sofort auf Alles verzichtet. Siehe Anne Spiegel.

    • @Sonntagssegler:

      Über die Frage, ob nicht aus Effizienzgründen der Dienstherr für Teile der Kosten aufkommen sollte, sollte man definitiv diskutieren.

      Es ist aber ein Unterschied, ob die Gesellschaft sich kollektiv dazu entscheidet dies (durch Gesetz oder Verordnung) zuzulassen, oder ob eine Ministerin dies selbst entscheidet und sich dieses Privileg kraft eigener Wassersuppe einfach herausnimmt.

      Das sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe.

    • @Sonntagssegler:

      Ihnen scheint der sicherheitstechnische Aufwand für jeden zusätzlichen Passagier nicht klar zu sein. Die Verteidigungsministerin hat den höchsten Sicherungsgrad neben dem Bundeskanzler und Innenministerin. Da kann man nicht mal eben so zusteigen.

  • Das Problem scheint mir zu sein, dass Frau Lambrecht nicht den Hauch einer Ahnung zu haben schien, dass der mitreisende Instagram-Filius ein Problem sein könnte.

    Regierungsflieger zum Economy-Preis.

    • @Jim Hawkins:

      was soll denn auch dabei sein?



      Der Platz war frei, er hat bezahlt. Es wurde nichts verheimlicht. Der finanzielle Vorteil gegenüber allein hinterherreisen quasi nicht gegeben.



      Oder wäre es wichtig gewesen, dass Lambrecht ihre Dienstreise in Berlin beendet, um dann den gleichen Weg privat nochmal zurückzulegen? Wem hätte das geholfen?

      • @Herma Huhn:

        Haben Sie sich die Fotos mal angeschaut?

        Sohnemann im Anzug mit kleinem Rollkoffer geht auf das Flugzeug zu. Von hinten aufgenommen.

        Auf Instagram gepostet, heißt das:

        "Schaut mal mich coole Socke an, ich hebe gleich mit dem Regierungsflieger ab."

        So etwas verortet man doch eher in Diktaturen.

        Es hat eben ein Geschmäckle und jetzt steht Frau Ministerin im Fokus und die Medien holen ihre investigativen Spaten und fangen an zu graben.

        Wie das eben so ist in Demokratien.

        • @Jim Hawkins:

          Und wenn er sich für cool hält. Ist doch egal.



          Es gibt so viele Gründe, diese Ministerin zu kritisieren, und das soll jetzt das Problem sein, an dem sie gemessen wird?



          Ich will nicht, dass man die Frau in Ruhe lässt, ich will, dass man ihre Arbeit kritisiert. Denn darum geht es in einer Demokratie.

    • @Jim Hawkins:

      Diesen Punkt verstehe ich auch nicht. Wieso verstehen die Politiker heute nicht mal mehr warum sich die Öffentlichkeit über solche Formen der Vorteilsnahme aufregt. Die formale Korrektheit ist da doch völlig zweitrangig. Da ist scheinbar gar kein Gefühl für die Reaktion der normalen Bürger mehr vorhanden. Es rächt sich hier meiner Meinung nach, dass inzwischen Parteiklüngel und Sitzfleisch für eine politische Karriere wichtiger zu sein scheinen als politischer Instinkt und ein Ohr für die Basis.