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Tempo spart keine FahrzeitLob der Langsamkeit

Essay von Roland Stimpel

Warum wir mit Tempo 25 in der Stadt eher am Ziel sind – und sicherer, klimafreundlicher, entspannter und gesünder sowieso.

Wer schneller unterwegs ist, kommt nicht zwingend schneller ans Ziel Illustration: Katja Gendikova

E ntschleunigung klingt hübsch, aber romantisch-gestrig. Man genießt sie im Urlaub in gemütlichen Örtchen mit dem „Cittàslow“-Siegel. Aber im Alltag müssen wir immer schnellstmöglich irgendwohin. Langsamer würden wir unser Pensum gar nicht schaffen, glauben wir.

Aber das täuscht gewaltig: Tempo spart erstens keine Fahrzeit und bringt uns zweitens nicht an mehr Ziele. Das zeigt eine alle paar Jahre wiederholte Langzeitstudie mit wechselndem Titel; derzeit heißt sie „Mobilität in Deutschland“.

Zwar ist seit den 1970er Jahren unser Durchschnittstempo auf der Straße, dem Gleis und in der Luft um 43 Prozent gestiegen, aber die täglich zurückgelegten Kilometer haben sogar um 68 Prozent zugenommen. Also sind wir länger unterwegs, und das trotz der höheren Geschwindigkeit. Wir machen mehr Wege per Auto und nicht zu Fuß, mit der S-Bahn statt dem Bus, im Billigflieger statt im Nachtzug, aber wir kommen immer später an.

Gestiegen ist der Aufwand an Zeit, Geld, Energie und Nerven, sind Flächenfraß und Treibhausgas – aber nicht gestiegen ist verrückterweise der Ertrag. Laut der ersten Studie von 1976 erreichten die Menschen im Schnitt 3,1 Ziele pro Tag. Und nach der Explosion von Tempo und Kilometern waren es 2017 – seufz – genauso viele. Mit mehr Tempo kommen wir nicht öfter irgendwo an, sondern fahren wir bloß weiter weg.

Roland Stimpel

lebt in Berlin, ist gelernter Stadt- und Regionalplaner und arbeitet als Journalist. Zuletzt erschien von ihm „Wer langsam macht, kommt eher an“.

Den Aufwand gigantisch erhöht, den Ertrag nicht im Geringsten gesteigert. Deutschlands Verkehrsminister mit ihren Multi-Milliarden-Etats sind nicht erst seit Andreas Scheuer (CSU) die miserabelsten Manager im Land.

Aber natürlich liegt es nicht nur an ihnen. Fast alle haben wir die fatale Neigung, mehr Tempo nicht in kürzere Fahrzeit umzumünzen, sondern in längere Wege. Von der Stadtwohnung ins Eigenheim im Grünen – auch weil die Straße vor der Wohnung so laut geworden ist. Als Berliner mit einem Job bei VW zweimal täglich 180 ICE-Kilometer, damit man nicht in Wolfsburg wohnen muss. Der VW-Konzern wirbt dafür auf einer eigenen Website „Pendeln zum Arbeitsplatz“.

Man könnte ja sagen: Tempo ist halb so schlimm, wenn nur die Verkehrsmittel stimmen. Aber jährlich zwei Erdumrundungen per VW-ICE haben mit Klimaschutz auch nichts mehr zu tun. Und es gibt tückische Rückwirkungen: Wird eine Stadtbahn unter die Straße verlegt und dabei beschleunigt, füllen oben zusätzliche Autos den gewonnenen Raum gleich wieder.

Und da die Leute vom Stadtrand jetzt unten fahren, gibt es oben mehr Raum für Autofahrer vom Dorf, die Trips in die Stadt machen. Alle sind schneller – und auf der Straße fahren sie längere Strecken.

Selbst gut gemeinte Radwege können zusätzlichen Autoverkehr provozieren. In den viel gelobten Niederlanden wurden sie konsequent abseits der Fahrbahnen gebaut; auch Mopeds mussten hier fahren. Die breiten Straßen wurden Zweirad-frei, das Autofahren damit attraktiver. Seit den 1990er Jahren stieg in den Niederlanden die Zahl der jährlichen Autokilometer dreißigmal mehr als die Zahl der Radkilometer – ein ökologisches Desaster.

Doch Deutschland lernt nicht daraus: Berlins Radplaner bei der Senatsfirma Infravelo propagieren breite Schnellpisten im Grünen und durch Parks, auf Kosten von Natur und Erholung – aber zur „Entlastung des Straßenverkehrs für die Kraftfahrzeug-Fahrenden“.

Tempo bringt uns nicht an mehr Orte, ist klimaschädlich, raumfressend, gefährlich und wegen seiner Kosten unsozial. Es kann und muss runter. Aber auf welches Niveau? Die Frage drängt vor allem in den Städten, wo Verkehr besonders dicht und bunt ist. Gesucht wird die optimale Geschwindigkeit auf Straßen fürs Gehen, Rad- und Autofahren.

Dieses bestmögliche Tempo soll uns mit wenig Zeitaufwand, sicher, angenehm und für die übrige Welt schonend ans Ziel bringen. Dazu soll es den Verkehr möglichst effizient, gleichmäßig und hemmungsfrei laufen lassen.

Fangen wir mit der Sicherheit auf Fahrbahnen an, die zu Fuß überquert oder per Rad befahren werden. Dummy-Tests und Studien zeigen: Werden Menschen frontal von Fahrzeugen gerammt, dann wird es schon bei Tempo 30 lebensgefährlich; ein Zehntel der Angefahrenen stirbt. Die Kurve geht danach steil hoch: Bei Fahrzeugtempo 50 kommen viermal so viele Gerammte um, bei 70 sterben fast alle.

Ein guter Kompromiss zwischen Sicherheit und Beweglichkeit liegt also irgendwo unter 30 Stundenkilometern. Zumal bei dieser niedrigen Geschwindigkeit der Bremsweg nur wenige Meter lang ist, also viele Unfälle gar nicht mehr passieren.

Wir brauchen die Verkehrswende – als Entschleunigung

Dies rettet und bewahrt viel Lebenszeit. Die vom Unfall Verschonten bleiben gesund und glücklich, ihre Liebsten werden nicht zu Hinterbliebenen, und auch all jene Menschen, die den Unfällen hinterherräumen müssten, sparen viel Zeit – in Krankenhäusern und Gerichten, bei Versicherungen und Bestattern, in Werkstätten und Reha-Zentren.

Autobahnen sind alles andere als leistungsstark

Effizienter ist eine niedrige Geschwindigkeit auch. Ein gängiges Vorurteil heißt: Unter 30 Stundenkilometern schleicht alles und staut sich, auf der Autobahn brausen gleichzeitig Tausende zum Ziel. Aber das täuscht – die Autobahnen sind alles andere als leistungsstark. Denn je schneller gefahren wird, desto mehr muss der Sicherheitsabstand wachsen. Die Autoschlange besteht zum größten Teil aus schlechter Luft und braucht nicht weniger, sondern mehr Straßenraum.

Bei welchem Tempo und angemessenem Abstand am meisten Fahrzeuge in einer Stunde durchkommen, lässt sich genau berechnen. Von 0 bis 22,5 Stundenkilometer können umso mehr Autos passieren, je schneller sie sind.

Doch danach ist es genau anders herum: Je schneller die FahrerInnen sein wollen, umso langsamer geht es voran. Denn je höher die Geschwindigkeit wird, desto größer muss der Sicherheitsabstand sein, um im Notfall bremsen zu können. Das Ergebnis ist paradox: Ab Tempo 22,5 wird mehr Sicherheitsabstand nötig, als schnelleres Durchfahren Raum frei macht.

Kreuzungen werden erst recht verstopft, wenn alle Autos mit möglichst hoher Geschwindigkeit passieren wollen. Auch dies zeigen Berechnungen: Bei Tempo 50 kommen pro Stunde etwa 1.500 Auto-Insassen über eine Kreuzung. Bei Fahrrädern mit Tempo 20 wären es 5.300 Menschen, und bei Fußgängern in ihrem Tempo etwa 7.000.

Raserei ist teuer

Effizienter, sicherer und entspannter wird Verkehr auch, wenn im gleichen Raum alle etwa gleich schnell unterwegs sind. Auf der Fahrbahn müssen sich also die theoretisch schnelleren Auto- und Lkw-Fahrer den langsameren Radlern anpassen – umgekehrt geht es ja nicht. Auch das läuft auf ein Tempo-Optimum von etwa 20 km/h hinaus.

Auch fürs Konto ist Raserei teuer. Mit der Geschwindigkeit steigen die Kosten für Verkehr. Die Motoren werden stärker und fressen mehr Sprit, die Sicherheitsvorkehrungen werden aufwendiger, die Gesellschaft zahlt für mehr Raum und mehr Schäden.

Zufußgehen und Radfahren kostet gleich wenig, aber das Auto ist so teuer, dass viele Pkw-Besitzer fürs Fahren zusätzlich mehr Arbeitszeit brauchen, als sie an Verkehrszeit auf der Straße einsparen. Auch hier liegt das optimale Tempo für Menschen mit einem Durchschnittseinkommen zwischen 20 und 30 Stundenkilometern.

Das Ergebnis des Ganzen: Ob Sicherheit, Effizienz oder Kosten – im Stadtverkehr ist ein Tempo zwischen 20 und 30 Stundenkilometern optimal. Tempo 30, bisher gern als „Schleichtempo“ verspottet, wäre eigentlich schon zu schnell. Wir sollten es trotzdem jetzt politisch fordern – denn mehr wäre nicht durchsetzbar und der Fortschritt trotzdem immens.

Langsamkeit bringt Zeitersparnis

Es braucht natürlich zwei Ausnahmen. Auf dem Gehweg sollte weiterhin nur Gehtempo gestattet sein – trau keinem über sechs. Umgekehrt müssten Busse und Bahnen deutlich schneller als 30 Stundenkilometer fahren dürfen. Weil sie in relativ wenigen Fahrzeugen sehr viele Leute kompakt befördern, verursachen sie die meisten Tempoprobleme nicht.

Langsamkeit bringt auch indirekt und auf längere Sicht Zeitersparnis. Sie verkürzt viele Wege. Wo Tempo dominiert, entstehen Einkaufszentren am Stadtrand, Spaßparks an Autobahnkreuzen und Schulzentren für zwölf Dörfer, weil sie schnell erreichbar sind. Langsamkeit zwingt zur Dezentralisierung – mehr mittelgroße Supermärkte, Spielplätze und Turnhallen vor Ort, eine Schule für nur vier Dörfer.

Wir brauchen die Verkehrswende rasch – und zwar als Wende zur Langsamkeit. Wer mit dem jeweils geringeren Tempo unterwegs ist, soll in der Regel Vorrang genießen, wo sich die Wege mit den Schnelleren kreuzen. Wer eine kürzere Strecke zurücklegen will, muss gegenüber jenen bevorzugt werden, die sich für fernere Ziele entschieden haben. Die Weichen, Verletzlichen brauchen Vorrang vor den Harten, von Fahrzeugen Gepanzerten. Die Qualität des Orts muss wichtiger genommen werden als der Drang, schnell durchzufahren.

Charmant daran ist auch, dass der Zweck allen Verkehrs dabei nicht gestört wird: das Ankommen. Wenn wir mit viel höherem Tempo als vor 40 Jahren genau wie damals 3,1 Ziele am Tag erreichen, dann können wir die Geschwindigkeit so senken, wie wir sie bisher erhöht haben. Wir würden nicht weniger Ziele erreichen, sondern nur andere, nähere. Aber wir hätten weniger Stress, wären weniger Gefahren ausgesetzt und müssten weniger Zeit und Geld aufwenden.

„Der Langsame hat auf den Schnelleren Rücksicht zu nehmen“, donnerte ein Kommentar zur Reichs-Straßenverkehrsordnung von 1937. Drehen wir das endlich um, denken und entwickeln wir Verkehr immer von den jeweils Langsameren her, mit Ausnahme von Bahn und Bus. Stellen wir die Hierarchie im Verkehr auf den Kopf, oder genauer: von breiten Reifen auf schlanke Füße.

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92 Kommentare

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  • Was will der Autor?



    Tempo 30 auf den Autobahnen weil dann die Autodichte am größten werden kann? Allerdings brauche ich von HH nach Ffm dann 17 statt 5-6 Stunden. Sollen wir alle verpflichtend fußläufig zum Arbeitsort wohnen? Doch keine weiteren Radfahrstreifen, U-Bahnen etc? Ist das neue Lebensziel jeden Tag möglichst viele (Fahrt)Ziele zu erreichen? Ich empfehle ihm sich einmal mit dem Prinzip Ursache und Wirkung zu beschäftigen. Und auch das man nicht Äpfel (Autos / Zeiteinheit in der Stadt) mit Birnen (Verkehrsdichte auf Autobahnen) gleichsetzen sollte.



    Wenn er Tempo 30 für Autos in Innenstädten haben will ist dieser Artikel sicher nicht hilfreich.



    Aber zum Glück scheint er nicht als Stadt- oder Verkehrsplaner tätig zu sein. Da hätte ich dann schon Sorgen für die jeweilige Stadt.

  • Ach, Sie Glücklicher, dass Ihnen die Fahrten nur zum privaten Vergnügen sind. - Ich selbst - Bauarbeiter mit ständig wechselnden Baustellen - fahre eigentlich NUR BERUFLICH. Ich könnte den Wohnort gar nicht so oft wechseln wie ich müsste - um nahe am Arbeitsplatz zu sein (Vom ökonomischen Irrsinn des Ganzen ganz zu schweigen: Vater hat seinen Arbeitsplatz an anderem Ort - als Mutter und die erwachsenen Kinder: Jeder der Familie MUSS also täglich schon zur Arbeit fahren - kurzgesagt: pendeln.).

    Und mal ehrlich: Soll mein Ziel tatsächlich sein "viele Ziele anzufahren"? Mir ist das eine zur Arbeit schon ZU VIEL. Nur: Von was sonst sollte ich wohl leben?

    Ich weiß ja, dass man heute Drohnen schon von Zuhause lenken kann - um in fernem Lande Krieg zu führen. Und auch andere Homeoffice-Arbeiten sind längst möglich. Alles umwelt- und klimafreundlich. Doch der Bauer muss noch immer aufs Feld und auch der Maurer dorthin, wo man die Häuser baut und das ist leider nicht dort, wo man sie sich erdenkt: Allein im eigenen Geiste ...

    Ach, wäre die Welt doch toll, wenn wir alle nur noch Influencer oder Youtuber wären. Dann brauchte es keinen Verkehr. Die Kinder bringt der Klapperstorch - den Rest macht amazone ...

  • 4G
    47202 (Profil gelöscht)

    Eigentlich sollte das Verkehrsministerium längst eine Lösung haben. Leider sind in den letzten Jahrzehnten durch die Bank nur Nieten am Werke!

  • Sorry, aber die ganzen Überlegungen stocken doch schon bei den Grundanahmen:

    "...aber nicht gestiegen ist verrückterweise der Ertrag. Laut der ersten Studie von 1976 erreichten die Menschen im Schnitt 3,1 Ziele pro Tag.."

    Der Ertrag ist doch im Alltag nicht möglichst viele Ziele anzufahren. Sondern zu den 3 Zielen möglichst effektiv hinzukommen. Wenn man dabei noch Zeit für etwas anderes gewinnt, ist es win-win.

    • @fly:

      Wobei genau das natürlich nicht passiert, wenn die Konsequenz aus schnellerer Geschwindigkeit nicht etwa gewonnene freie Zeit ist sondern stattdessen die gleiche Zeit als Vergleichs- bzw. Höchstwert angesetzt wird und dadurch im Endeffekt lediglich die Entfernungen grösser werden.

  • Man kann jeden Unsinn errechnen, wenn man die Parameter geschickt wählt. Ich halte es für ziemlich sinnlos nachts mit meinem Elektroauto mit 30 km/h wegen Lärmreduzierung durch einen Ort kriechen zu müssen. Das Problem sind in dieser Stadt und anderorts diejenigen, die sich aus diversen Gründen nicht an sinnvolle Regeln des Zusammenlebens halten. Da gibt es Trotz, Imponiergehabe, Egoismus und Ärgern wollen. Der Autor will die Menschen durch Verkehrsregeln erziehen. Im ländlichen Raum ist das eigene Auto für viele zwingend notwendig und ob es sehr sinnvoll ist dort riesige Busse fahren zu lassen, die vielleicht mal 2-3 Personen transportieren bezweifele ich stark. Für lange Strecken und in Berlin, München oder Hamburg fand ich den öffentlichen Nahverkehr sehr hilfreich. Bei der nicht gewollten Durchsetzung von Regeln 50km/h, Handyverbot usw sehe ich es nicht mehr ein, das weitere Regelverschärfungen eingeführt werden. An die ich mich halten soll. Die Verringerung der Geschwindigkeiten führt häufig dazu, das Verkehrsteilnehmer auf die Straße gehen, weil Sie davon ausgehen das nichts geschieht. Es führt nichts an gegenseitiger Rücksichtsnahme vorbei, die für Uneinsichtige mit Regeln ergänzt werden. Unsere Infrastruktur muss so weiterentwickelt werden, das wir für verschiedene Bedürfnisse sinnvolle Lösungen erstellen. Das Fahrrad erscheint mir hier ein nicht sehr sinnvolles Saisonverkehrsmittel. Ich bin früher regelmäßig im Winter bei Schnee und Eis Rad gefahren, das möchte ich mir heute nicht mehr antun.

    • @jogi19:

      "Im ländlichen Raum ist das eigene Auto für viele zwingend notwendig und ob es sehr sinnvoll ist dort riesige Busse fahren zu lassen, die vielleicht mal 2-3 Personen transportieren bezweifele ich stark."



      Wenn mensch nicht von "riesigen Bussen" ausgeht, klappt das. ;-) Es gibt kleine Busse [1] sowie Rufbussysteme [2].



      "Ich bin früher regelmäßig im Winter bei Schnee und Eis Rad gefahren, das möchte ich mir heute nicht mehr antun."



      Wem "Standard" Reifen zu unsicher erscheinen - es gibt welche mit Profil und gar Spikes. Und es gibt Mountainbikes.



      [1] www.busplaner.de/d...und-midibusse.html



      [2] de.wikipedia.org/w...n_und_-Sammeltaxis

      • @Uranus:

        Sie waren wohl noch nie in der Provinz und dann erst recht nicht ausserhalb von Wochenend- und Urlaubsausflügen auf eine Rufbussystem angewiesen? Nahverkehr auf dem Dorf bedeutet all 2 h ein Regelbus, der über alle Dörfer fährt und nie direkt dahin, wohin Sie wollen, bedeutet mit Warten und Umsteigen die 3-4 fache Zeit als im eigenen PKW. Rufbusse fahren in der Regel auf den gleichen Strecken und erfordern einen "Ruf" mindestens 2 h bevor Sie an der Haltestelle stehen, es kommt dann ein Taxi ... Ds ist nicht mit einem 5 Minutentakt in der Großstadt zu vergleichen ...

        • @TazTiz:

          Meine Antwort setzte konkret an Punkten von jogi19, die ich kritisch finde. Im obiger Artikel geht es um eine Umgestaltung des Verkehrsraumes, so dass Fußgänger*innen und Radfahrer*innen sicher unterwegs sein können und Autos ausgebremst und deren Zahl zurückgedrängt wird. Ich denke nicht, dass der Autor gegen besseren ÖPNV ist, im Gegenteil. Deswegen finde ich den Einwand von jogi19 bezüglich "riesige Busse" etwas schräg. Zunächst geht es im Essay um Städte. Darüber hinaus müsste der ÖPNV angepasst und ausgebaut werden. Das mag dann auch für Rufbusssysteme zutreffen, insbesondere wenn sie so schlecht gestaltet sind, wie Sie es beschreiben. Von "riesigen Bussen" zu schreiben ist doch etwas albern.

    • @jogi19:

      Sowohl bei Elektroautos als auch bei modernen Benzinern ist das Rollgeräusch die Hauptlärmquelle. Darum ist geringere Geschwindigkeit auch bei E-Autos sinnvoll.

      Wichtiger ist aber die Sicherheit, vor allem von Fußgänger/innen und Radfahrer/innen. Der Anhalteweg ist bei Tempo 30 mit 13.3 Meter anzusetzen. Bei Tempo 50 wird bei 13.9 Metern überhaupt erst die Bremsung eingeleitet, eine Person in dieser Entfernung wird also mit vollen 50 km/h erwischt.

      tempo30.vcd.org/fi...0px_eb50273679.png

      Ein weiterer Aspekt ist der geringere Energieverbrauch bei geringerer Geschwindigkeit.

      Es gibt also einige Gründe, die Aufhebung von Tempo 30 aus dem Jahr 1934 zu überdenken.

      • 4G
        47202 (Profil gelöscht)
        @Io Jap:

        Autogeräusche stören mich weit weniger als mein depperter Nachbar, der über mir ab 24:00 Uhr zum Leben erwacht!

  • Als Pendler bin ich vielleicht mit dem Auto langsamer in der Stadt unterwegs als ein Radfahrer, der sich nicht um Ampeln schert. Aber dazu muss ich erst mal in die Stadt kommen. Mit dem öffentlichen Nahverkehr dauert das 1 Stunde und 20 Minuten, mit dem Auto 25 Minuten. Ich kann meine Arbeitszeit recht flexibel gestalten, daher sind Staus die absolute Ausnahme.

    • @Frank Stippel:

      Naja, hier wurde ein Gesamtkonzept erstellt und erläutert. Von Ausnahmen, wie es bei Ihnen der Fall zu sein scheint, her zu diskutieren, macht da wenig Sinn. Subjektive, individuelle Ansätze führen an der Sache/Diskussion vorbei. Dass Sie kaum im Stau stehen, weil sie flexibel fahren können, ändert nichts an der Existenz von täglichen Staus.



      Es gibt Park+Ride, Parkplätze am Stadtrand bzw. wenn nicht müsste dies ausgebaut werden.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @Frank Stippel:

      geht mir genauso. mit öpnv doppelt so lang wie mit auto. und im auto kann ich meine musik hören und nicht die der 5 diggers um mich herum

  • Der viertletzte Absatz sollte eigentlich an den Anfang. Ohne diese Prämisse platzt nämlich die komplette Argumentation.



    Und mit dieser Prämisse finden wir uns eben in der Mitte des letzten Jahrhunderts wieder - nur sind die damaligen Strukturen alle weg. Es gibt keine Dorfschulen oder Tante-Emma-Läden mehr, keine Post, keine Bank, noch nicht mal 'ne Apotheke, erst recht kein Krankenhaus.



    Und schon ist die ganze schöne Argumentation wieder kaputt.

  • Ein paar Anmerkungen:



    1. Deutlich geringere Geschwindigkeiten würden auch leichtere Autos ermöglichen.



    2. Zuerst muss die Fahrfreude genommen werden und das wird erst in einigen Jahren mit den selbstfahrenden Mobilen kommen. Danach wird es deutlich leichter Tempolimits durchzusetzen.



    3. Geschwindigkeitsbegrenzungen sind ein idealer Gegenstand für Plebiszite. Und zwar auf jeder politischen Ebene.

  • Wenn ich tagsüber in einer Stadt wie Berlin mit dem Auto unterwegs bin, erziele ich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von nicht mal 30kmh, da die Ampeln schlecht aufeinander eingetellt sind, man laufend abbremsen muss und die Straßen ohnehin überfüllt sind.

    • @Elena Levi:

      "...und die Straßen ohnehin überfüllt sind."

      Das ist das Problem. Also warum in Berlin mit dem Auto unterwegs sein? Ich meine, wenn man das nicht beruflich machen muss.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Um 6 Kisten Getränke zu transportieren?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Weil die Öffentlichen schlecht getaktet sind, man mehrmals umsteigen muss, um nur 4km zu fahren und unterm Strich mit PKW schneller ist. Es kommt darauf an, wohin man möchte und um welche Uhrzeit. Außerdem will man in Corona-Zeiten ungerne in übefüllten Zügen und Bussen sitzen/stehen.

        • @Elena Levi:

          Wie schaut es aus mit Fahrradfahren? Radel selbst auch bis zu 26 km am Tag.

        • @Elena Levi:

          Ernsthaft ein Auto für 4 km? Geht das nicht problemlos mit dem Fahrrad?

        • @Elena Levi:

          Also ich war letzten Monat in Berlin und bin mit U und S Bahn super und zügig voran gekommen. Die Autos sah ich mehr stehen als fahren.

          • 8G
            86548 (Profil gelöscht)
            @warum_denkt_keiner_nach?:

            die haben geparkt

            • @86548 (Profil gelöscht):

              Mitten auf der Fahrbahn :-)

              Tatsächlich hatte man den Eindruck, dass die Fahrradfahrer wesentlich besser voran kommen.

  • Dito! Es braucht eine autofreie Stadt. Ausnahmen gäbe es für Taxis, Lieferwagen, Handwerker*innenautos u.ä.. Die dürften dann aber nur 25-30 kmh fahren. Die Vorteile und Argumente dürften bekannt sein. Und die Dringlichkeit sollte auch klar sein - schließlich wird die Zerstörung der bereits belasteter Ökosysteme bisher immer weiter vorangetrieben - durch Flächenverbrauch, Vergiftung der Böden und Gewässer, Raubbau an der Natur, Treibhausgase usw.. Es leben im Vergleich zu Anfang der 80er nur noch 75 % der Insekten, Vögel und Amphibien, Gliedertiere sind auch massiv zurück gegangen. Der ökologische Fußabdruck muss reduziert werden - also bspw. weg mit den allermeisten Autos!

  • "Selbst gut gemeinte Radwege können zusätzlichen Autoverkehr provozieren. In den viel gelobten Niederlanden wurden sie konsequent abseits der Fahrbahnen gebaut; auch Mopeds mussten hier fahren. Die breiten Straßen wurden Zweirad-frei, das Autofahren damit attraktiver. Seit den 1990er Jahren stieg in den Niederlanden die Zahl der jährlichen Autokilometer dreißigmal mehr als die Zahl der Radkilometer – ein ökologisches Desaster."

    Radwege waren nie (oder doch nur sehr selten) gut gemeint im Sinne der Fahrradfahrenden. Radwege wurden in Deutschland in erster Linie angelegt um die Fahrbahnen für's aufstrebende Automobil freizuschaufeln. Mit dieser Begründung wurde auch 1934 die Radwegebenutzungspflicht bzw. das Fahrbahnverbot für das Fahrrad eingeführt.

    Daß mehr Radwege vor allem gut für's Auto sind, ist also keine neue Erkenntnis und es wundert nicht, daß dieser Effekt nicht nur in Deutschland zu sehen ist.

    Schafft die Radwege endlich ab!

    • @Io Jap:

      Das sehe ich ähnlich. 25-30 kmh innerorts und es braucht dort keine Fahrradwege. Und LKWs/Lieferwagen müssen Abbiegeassistent*innen und transparente Beifahrer*innentür kriegen. Hierdurch sollten wesentlich weniger Fußgänger*innen und Radfahrer*innen überfahren werden.

    • @Io Jap:

      Die Zahl der jährlichen Autokilometer stiegen aber auch in anderen Ländern erheblich, u.a. weil Menschen mehr Wohlstand hatten und Autofahren Fortschritt bedeutete. Und das größte Problem, die jährliche Zunahme der Anzahl der Autos trotz ständiger Problematisierung des Klimawandels, wird kaum diskutiert.

      • @resto:

        Das stimmt. Leider wird so getan, als ob es reichen würde, Verbrenner durch E-Autos zu ersetzen. Green Capitalism. :-(

    • @Io Jap:

      Man kann aber auch Radwege FÜR Fahrräder bauen. Natürlich nicht zu Lasten von Fußgängern. Ob die Pop-Up-Radwege der Coronaära nun vom Gesamtverkehr her gesehen sinnreich sind oder nicht sei dahingestellt. Aus der Radfahrersicht begrüße ich sie. Und es ist ein nicht zu unterschätzendes Problem das so einige Menschen sich nicht trauen Rad zu fahren, solange sie sich den Verkehrsraum mit Autos teilen müssen. Ich als Dauerradfahrer habe mich daran einigermaßen gewöhnt, ziehe aber auch Radwege/-spuren dem "shared space " vor. Es mag in erster Linie ein psychologisches Problem sein,aber das macht es nicht weniger problematisch. Deswegen sehe ich Fahrradstraßen wo auch die "Anlieger"* mit dem PKW fahren dürfen als Etikettenschwindel an.



      Und wir reden hier immer vom Stadtverkehr. Außerhalb der Stadt sind Radwege ,die die Straße begleiten, eigentlich alternativlos. Zumindest was die Bundesstraßen betrifft.

      * Anlieger meint ja eigentlich nicht alle Menschen, die ein Anliegen haben in so einer Straße mit dem Auto unterwegs zu sein. Aber dieses Mißverständnis ist weit verbreitet. ;-)

  • also noch mehr Privilegien für Innenstadtbewohner ?



    Und die Bewohner der Außenbezirke müssen noch mehr Lebenszeit investieren ?



    Wenn die verlohrene Lebenszeit und das ma kein Auto in der Innenstadt braucht gegen gerechnet werden würde, dürften die Mieten in den Innenstädten sich lässig nochmal verdoppeln damit sich das Ausgleicht.

    • @Sinulog:

      "Und die Bewohner der Außenbezirke müssen noch mehr Lebenszeit investieren ?"

      Nicht zwangsläufig. Wenn die Außenbezirke sich von reinen Wohnbereichen wegentwickeln, muss man nicht ständig in die Innenstadt.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das wurde doch seit den 1970ern strikt vermieden, wir haben Produktion, Industrie und Logistik massiv auf die Fläche verschoben um Städte "Lebenswerter" zu machen, seit den 1990ern ist es de Fakto kaum mehr Möglich Industrie in Städten anzusiedeln. Stattdessen hat jedes Kaff ein Gewerbegebiet, teilweise mit mittelständischen Betrieben deren Arbeitskräfte verteilt aus dem Umland kommen. 82% der produktiven Erzeugnisse werden eben nicht in Ballungszentren erzeugt und 91% der Logistik spielt sich ebenfalls außerhalb ab. Ich werde nur in die Stadt gezwungen wenn ich auf ein Amt muss oder ins Krankenhaus, ansonsten ist bei uns im 8tsd EW Dorf alles da, vom Einzelhandel über Baumarkt, Biliothek, Schwimmbad, Kneipen bis hin zum Ärztehaus, und alles unter 800m Fussweg erreichbar... ÖPNV braucht hier eigentlich keiner...

  • Der Autor begründet die von ihm geforderte Auto-Geschwindigkeit in erster Linie mit dem Sicherheitsaspekt, und zwar wie folgt: "Werden Menschen frontal von Fahrzeugen gerammt, dann wird es schon bei Tempo 30 lebensgefährlich; ein Zehntel der Angefahrenen stirbt. Die Kurve geht danach steil hoch: Bei Fahrzeugtempo 50 kommen viermal so viele Gerammte um, bei 70 sterben fast alle. Ein guter Kompromiss zwischen Sicherheit und Beweglichkeit liegt also irgendwo unter 30 Stundenkilometern."

    Aber dann sagt der Autor zu Bussen und Bahnen Folgendes: "Umgekehrt müssten Busse und Bahnen deutlich schneller als 30 Stundenkilometer fahren dürfen. Weil sie in relativ wenigen Fahrzeugen sehr viele Leute kompakt befördern, verursachen sie die meisten Tempoprobleme nicht."

    Was passiert, wenn man von einem Bus oder einer Straßenbahn gerammt wird und dieses Verkehrsmittel mit deutlich schneller als 30 km/h fährt, dürfte bekannt sein. Wieso sollte die Sicherheit bei diesen Verkehrsmitteln auf einmal keine Rolle mehr spielen?

    • @Budzylein:

      Naja, Busse und Trams sind größer, besser zu erkennen, und stellen - was weiß ich - einen von 500 Verkehrsteilnehmer. Insgesamt eine Reduktion der Gefahr (sie sollen ja nicht schneller fahren als bisher!)

      • @Orwell1984:

        Ein Pkw ist auch so gut zu erkennen, dass man nicht jemandem vors Auto laufen muss. Und außerdem sind bei Unfällen, bei denen jemand von einem Fahrzeug angefahren wird, bekanntlich nicht immer die Angefahrenen schuld. Es laufen übrigens auch manchmal Personen auf die Fahrbahn, die - z. B. erkrankungsbedingt - nicht in der Lage sind, Gefahren zu erkennen und einzuschätzen. Die Argumentation des Autors ist einfach inkonsequent.

        • 1G
          164 (Profil gelöscht)
          @Budzylein:

          "Es laufen übrigens auch manchmal Personen auf die Fahrbahn, die - z. B. erkrankungsbedingt - nicht in der Lage sind, Gefahren zu erkennen und einzuschätzen." Das ist doch mal ein Superargument für Tempo 30 in der Stadt!

          • @164 (Profil gelöscht):

            Das ist letztlich nichts anderes als das Argument des Autors, das - und das war mein Punkt - für ihn aber in Bezug auf Busse und Straßenbahnen nicht zu gelten scheint.

  • Ich habe oft den Eindruck, dass die Grünphasen /-wellen in Städten eher auf Tempo 60 als 50 kmh ausgelegt sind.



    Soll heißen Temporeduzierung kann auch über die Ampeln erreicht werden. Autofahrer passen sich daran an.

    • @Rudolf Fissner:

      "Autofahrer passen sich daran an."

      Leider nur ein Teil. Es gibt genug, die zur nächsten Ampel mit Vmax unterwegs sind, dort scharf bremsen und bei grün dann starten, als würden sie vom Teufel gejagt. Schließlich müssen die PS ja auch genutzt werden :-)

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Klar kennt man ja. Due Typen, die immer die ersten an der nächsten roten Ampel sein wollen.

        Wenn man aber seine Strecken kennt, was ja bei vielen Arbeitnehmern und Einheimischen der Fall ist, und weiß ich muss 55 km/h fahren um nicht bei jeder Ampel doof rum zu stehen, dann fährt man auch das Tempo.

        • @Rudolf Fissner:

          Natürlich. Der vernünftige Teil macht das auch so. Leider ist die Gruppe der Anderen ziemlich groß. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Autofahrer sogar ihr Leben riskieren, um (scheinbar) ein paar Sekunden eher an der nächsten Kreuzung zu sein.

  • Also jein. Es ist wahr, dass man mit 25km/h viel schneller am Ziel ist, hängt aber von Faktoren ab.

    Das Rad benötigt weniger Platz und es gibt für Räder so gut wie keinen Stau. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist also näher an 25km/h dran, als man das mit einem Auto je physikalisch schaffen würde - vorausgesetzt man überschreitet keine Geschwindigkeitsbegrenzungen.

    Für den öffentlichen Nahverkehr ist es jedoch schlecht, wenn wir diese Devise anwenden. Klar, wenn man nur 30 km/h in der Innenstadt fahren darf, dann beträgt die Durchschnittsgeschwindigkeit vielleicht 20 km/h, während bei Tempo 50 km/h diese 30 km/h beträgt.

    Dann dauert es jedoch viel länger, bis man in die Innenstadt kommt, und zwar so lange, auch wenn es nur 5 Minuten sind, dass der ÖPNV unattraktiv wird, und man lieber mit dem PKW im Stau steht, weil man subjektiv davon ausgeht, man sei schneller am Ziel und man kann ja noch den Einkauf mitnehmen.

    Berliner Straßenbahnen... wegen des Haltestellenabstands kommt man kaum über 40km/h, aber die Fahrzeiten sind immer so extremst lang und sehr unattraktiv.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Aber genau beim Thema Stau und Durchschnittsgeschwindigkeit setzen ja Ideen wie eine Busspur an, die mensch ja durchaus beibehalten kann.

  • Manchmal kann man philosophische Betrachtungen durch Abgleich mit Naturgesetzen erden.



    Leistung ist Arbeit pro Zeit!!



    Ich nutze das Fahrrad aus dem ganz simplen Grund weil es schneller ist als zu Fuß! Und so weiter…

  • Oh, danke, danke!

    Wann merken wir, dass unsere Gesellschaft Geisel des motorisierten Individualverkehrs geworden ist.

    Wir werden uns aus dieser Abhängigkeit befreien müssen: es wird nicht leicht.

    • @tomás zerolo:

      Wir sind Geißeln von tausend Sachen oder wie lange können sie alleine in der Wildnis überlegen?

  • Also der vom Autor gewünschte Effekt, dass eine höhere Effektivität durch Verdichtung des Autoverkehrs entsteht, lässt sich auch anders erreichen.



    Einfach die Abstände zwischen den Kfz reduzieren. Das wird einfach durch autonomes Fahren der Kfz selber passieren, indem diese einfach untereinander die entsprechenden Daten austauschen. Wenn der erste bremst, bremsen alle anderen gleich mit. Die Zeitverzögerung ist bei diesen Signalen minimal. Wird schon seit Jahren z.B. von BMW ausprobiert.



    Problem derzeit: Kein einheitlicher Datenstandard zur Übertragung.



    Insofern ist die Diskussion um Abstandsverdichtung durch Geschwindigkeitsreduzierung eine Diskussion von gestern.

    • @CR43:

      Sie sprechen von Technik, die es noch nicht gibt. Sie wird aber schon lange versprochen. Ich habe da z.B. ein "Zukunftsbuch" aus den 60ern, in dem diese Technik für 1980 fest versprochen wird.

      Machen wir also vielleicht erst mal das, wozu wir heute die Mittel haben?

    • @CR43:

      Vielleicht von morgen, denn gestern war sie nicht.



      Vielleicht auch übermorgen noch nicht, weil schon ein einzelnes nicht in den Datenaustausch eingebundenes Auto die schöne Ordnung durcheinanderbringt. Und welch Freude für den Saboteur.

  • Fundamentale Veränderungen werden kommen, egal wie sehr alte, weiße PS-Junkies heute noch dagegen wettern. Der Verbrennerzahn ist längst gezogen. Als Nächstes kommt der Individualverkehr-Zahn dran.

    • @Phineas:

      Erläutern Sie doch bitte einmal, welche Rolle hier die Adjektive alt und weiß spielen.

    • @Phineas:

      Was ist mit den jungen männlichen PS-Junkies, die es bei uns zu Hauf gibt? Sind übrigens nicht alle weiß.

    • @Phineas:

      Wohl kaum...



      Beim Verbrenner ging das nur weil die Firmen die bisher mit Verbrennern ihr Geld verdienten, dies nun eben mit E-Autos machen.

      • @charly_paganini:

        Und E-Autos gibt es weil die, die bisher keine Verbrenner bauen konnten ( China, Tesla ) auch mitmischen wollen ( beim Geldverdienen )

  • Vielen Dank für diesen Artikel.

    ..weniger ist also auch auf der Straße mehr.

  • Im Straßenverkehr geht es nicht um Tempo oder Langsamkeit. Es geht um Status, Reviermarkierung und Demütigung Schwächerer.



    Es ist die Arena der Rücksichtslosen.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @shitstormcowboy:

      ihre analyse trifft aber nur auf wenige radfahrer zu. die meisten verhalten sich vorbildlich.

    • @shitstormcowboy:

      Der Straßenverkehr ist die hohe Schule der Gesetzesübertretungen, das Übungsfeld für Regeln-Brechen, die Aufforderung zum asozialen Verhalten.

    • @shitstormcowboy:

      Für mich geht es im Straßenverkehr darum, sicher und zügig von A nach B zu kommen. Und da bin ich sicherlich nicht der einzige. Aber wie so oft kriegt die wütende Minderheit der Verkehrscholeriker*innen die größte Aufmerksamkeit.

    • @shitstormcowboy:

      Genau so ist es. Rücksichtsvoll fahren bedeutet, loser zu sein - und großes Vehikel ist Überlegenheit.

      • @resto:

        Da hat er leider nicht ganz unrecht, trotz ironischen Untertons.

  • Die Berechnung des Autoren geht nicht auf. Möglicherweise erreichen wir halt nur 3,1 Ziele am Tag doch wenn diese 3,1 Ziele/Tag immer weiter voneinander entfernt liegen steigt der Ertrag.

    Im Übrigen ist es mir vollkommen egal, ob ich mit Tempo 50 oder Tempo 20 ans Ziel komme, da ich während der gesamten Autofahrt in der Regel telefoniere und diese Zeit anderen in Rechnung stelle. Das Auto ist also ein Auto-Office. Das können weder das Rad noch der ÖPNV bieten.

    • @DiMa:

      "...doch wenn diese 3,1 Ziele/Tag immer weiter voneinander entfernt liegen steigt der Ertrag."

      Der Ertrag steigt nicht, denn der Sinn der Bewegung ist, Ziele zu erreichen. Nicht Kilometer zu schrubben.

      Natürlich bleibt das Problem, dass unser Umfeld in den letzten Jahrzehnten so gestaltet wurde, dass die Ziele immer weiter auseinander liegen.

    • @DiMa:

      Hoffentlich hast Du einen Fahrer, der nicht telefoniert, sondern sich auf den Verkehr konzentriert.

  • [...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

    • @danny schneider:

      Fahrräder sind Fahrzeuge und gehören daher auf die Fahrbahn. Die meisten Radwege sind nicht benutzungspflichtig (= kein Z237 etc.). D.h. egal ob Klapprad oder Rennrad, das Fahrrad darf zwar auf den Radweg, muß aber nicht.

      Ansonsten gilt für alle Fahrzeuge das Sichtfahrgebot. Es ist immer so zu fahren, daß mit einem unbewegten Hindernis nicht kollidiert wird, z.B. wenn jemand mit einer Ohnmacht auf der Fahrbahn liegt. Das gilt auch und ganz besonders für Kurven.

    • @danny schneider:

      WOW..!!!

      Ich war selten so entsetzt über einen Kommentar wie den Ihren.

      Was Sie da preisgeben, ist das die Haltung ,weswegen SUV auch gerne als Panzer bezeichnet werden..und weswegen eine immer größere Anzahl von Menschen zu Autohassern werden.

      Ich hoffe, dass sehr, viele Menschen Ihren Kommentar lesen..damit mal klar wird, was in den Köpfen von Autofahrenden so stattfindet.

      • @Wunderwelt:

        a.) Da ist ein Radweg - ausgeschildert!



        b.) da ist 70 erlaubt, die besagte Kurve ist mit 70 fahrbar, aber aber wegen der Geologie nicht einsehbar.



        c.) alle fahren die Kurve hier so schnell es eben geht... vom Rentner bis zum Schulbus. Ich bin keine Ausnahme



        d.) wollte man die Kurve (Bundesstraße!) "sicher fahren" müsste man deutlich unter 20km/h kommen - Autos wie meines (klein, wenig PS) würde dann diese Geschw. den ganzen Berg hoch "halten"

        Aber noch mal: Da ist ein ausgeschilderter Fahradweg, fahre diesen selbst mit "Rennradreifen", aber es gibt halt Flachwixer, die meinen sie hätten ein "Recht" mit dem Rennrad auf der Straße zu fahren.

        Ich hatte auch schon Idioten die vor mir auf der glatten Straße sich fast hingelegt hätten mit dem Rennrad... im Sommer sag ich ja gar nix, aber wieso kann man bei entsprechender Witterung oder wenn es die Straße nicht hergibt, sich nicht sinnvoll verhalten?

        • @danny schneider:

          Sie beschreiben hier anscheinend einen benutzungspflichtigen Radweg, da "ausgeschildert" (Z237 nehme ich an?), damit ist aber nicht gesagt, daß Fahrradfahrer diesen nutzen müssen. Es gibt diverse Ausnahmen: Wenn der Radweg nicht benutzbar ist, z.B. zugeparkt, darf auf die Fahrbahn ausgewichen werden. Wenn das Fahrrad zu breit ist für den Radweg ebenfalls, z.B. wenn jemand einen Kinderanhänger oder ein mehrspuriges Lastenrad hat.

          Auch wenn da Tempo 70 ausgeschildert ist: Es gilt das Sichtfahrgebot! Wenn die Kurve nur mit Tempo 20 sicher genommen werden kann, dann ist Tempo 20 zu fahren. Wenn Ihr Auto das nicht schafft, fahren Sie lieber Fahrrad.

      • @Wunderwelt:

        Ihre Pauschalisierungsfähigkeit ist phänomenal.

        • @charly_paganini:

          Also dann für Sie ein wenig differenzierter..

          Autos werden zunehmend so gebaut, dass man von der Außenwelt soweit wie möglich abgeschirmt wird..gleichzeitig werden die Motoren immer stärker.



          Dieses Zusammenspiel bewirkt somit nicht nur eine gewollte Realitätsverengung sondern auch ein Gefühl hoher Potenz, was offensichtlich bei einigen Usern zu ausgeprägter Überheblichkeit führt.

          Insofern gebe ich Ihnen recht, dass die Haltung die In dem Kommentar vertreten wird pauschal in der Mensch-Maschine-Interaktion angelegt ist..

          Wie die Fahrer damit umgehen, ist dann die zweite Frage. Wenn wie in dem Kommentar jedoch indirekt damit gedroht wird, jemanden über den Haufen zu fahren, ist das nicht nur ein Verstoß gegen die StVO sondern schlicht ein Merkmal von Entmenschlichung.

  • Es kommt in den nächsten Jahrzehnten sowieso das autonome Fahren und damit eine Revolution der Mobilität. Dann wird eher noch mehr und weiter gefahren weil ja während der Fahrtzeit bereits effizient gearbeitet werden kann. Negative Aspekte des Pendelns sind dann bis auf den CO2 Ausstoß elimiert. Wohnen in Innenstädten wird wahrscheinlich obsolet und den Armen vorbehalten bleiben wie jetzt schon größtenteils in den USA. Das wir es jetzt alle langsamer und rücksichtsvoller angehen lassen usw. ist doch völlig utopisch und wird obwohl natürlich theoretisch wünschenswert nie passieren.

    • @Šarru-kīnu:

      "Dann wird eher noch mehr und weiter gefahren weil ja während der Fahrtzeit bereits effizient gearbeitet werden kann."

      Ja. Besonders Dachdecker können dann schon mal anfangen :-)

      Aber im Ernst. Durch vernünftigere Gestaltung unseres Lebensumfeldes können viele Wege kürzer werden.

  • "eine Schule für nur vier Dörfer"

    Richtig sind kleine Einheiten für die Schüler und ihre Klassenräume.

    Es können dann aber durchaus die Klassenräume an drei Standorten und deren Nutzer weiterhin eine "Schule" für 12 Dörfer bilden, im Sinn einer gemeinsamen Schulinstitution, mit einer Direktor/in und einheitlichem Lehrkörper. Statt der 20-30 Schüler muss jeweils eine Lehrkraft etwas weitere Wege zurücklegen. Auf dem Land fahren die meisten Lehrer/innen ohnehin Auto.



    Mit einer Kohortenschule könnte sogar jedes Dorf eine Schule erhalten.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @meerwind7:

      Sie unterschätzen die Logistik, die Schulen heute brauchen. Das geht bei Verwaltungsfragen los, Medientechnik, Möglichkeiten für den Sportunterricht, Ausstattung etwa mit Werkräumen...

      Mit Schulen aus dem Kaiserreich wäre das wohl denkbar, mit den modernen Anforderungen ist das nicht machbar - beziehungsweise nur um den Preis hemmungslos explodierender Kosten wegen Mehrfachbereitstellung, Transport, Personal und Wartung.

  • Ich empfehle, unter Verweis auf diesen Beitrag, den §35 StVO grundlegend zu überarbeiten. Insbes. Abs. 5a kann dann entfallen.



    Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei-Einsatzkräfte sind bestimmt noch nicht darauf gekommen, dass sie „mit Tempo 25 in der Stadt eher am Ziel sind – und sicherer, klimafreundlicher, entspannter und gesünder sowieso“!

    • @Pfanni:

      Weil für Blaulichtfahrzeuge die Verkehrsdichte ja auch die Geschwindigkeit diktiert?



      Nein, bei Tempo 25 ist es viel einfacher, bei Bedarf an den Rand zu fahren. Von daher auch hier ein -Vorteil-

      • @Herma Huhn:

        Heute sah ich an einer Kreuzung zweier Hauptverkehrsstraßen , wie ein Rettungswagen hinter ca 1 Dutzend auf drei Spuren wartenden Autos durchwollte. Wie mühsam und langsam die sich auseinandersortiert haben, damit der Rettungswagen weiterfahren konnte. Bleibt nur die Schlussforgerung: "Autos sind Verkehrsshindernisse"

  • "Doch danach ist es genau anders herum: Je schneller die FahrerInnen sein wollen, umso langsamer geht es voran. Denn je höher die Geschwindigkeit wird, desto größer muss der Sicherheitsabstand sein, um im Notfall bremsen zu können. Das Ergebnis ist paradox: Ab Tempo 22,5 wird mehr Sicherheitsabstand nötig, als schnelleres Durchfahren Raum frei macht." Diese Rechnung ist auf einer Autobahn bzw. Landstrasse ohne zusätzliche Eingriffe durch Ampeln etc. richtig. In der Sadt wird der Fluss aber zusätzlich durch andere Faktoren bestimmt als die Menge der Autos.



    Im übrigen fahren Autos bei einer konstansten Geschwindigkeit zwischen 100 und 130 kmh am sparsamsten, da die Relation zwischen Grundlast und Luftwiderstand dort am günstigsten ist. Die Idee den Verkehr zu verlangsamen, führt also zu einem höheren Verbrauch, zumindest solange, bis wir klassische Verbrenner nicht mehr in der mehrzal auf der Strasse haben.

    • 0G
      05989 (Profil gelöscht)
      @mdin:

      Nein... die Geschwindigkeit mit der größten Effizienz liegt immer noch - solo - zwischen 60 und 80 km/h.. Also eigentlich an dem Punkt, wo der Luftwiderstand den Rollwiderstand übersteigt und weiter quadratisch ansteigt. Was für den Verkehr innerorts natürlich eine vollkommen nutzlose Erkenntnis ist. Da zählt nur Trägheit und Rollwiderstand.

      Kleiner Einschub: Bisher war der Punkt auch durch Auslegung des Verbrennungsmotors etwas mitbestimmt. Deswegen haben die Autohersteller auch alles daran gesetzt gegen den Verstand diesen Punkt formal nach oben zu schieben. Das fällt jetzt aber zunehmend weg, weil Elektromotoren eine nahezu konstante Effizienz über einen sehr großen Drehzahlbereich haben.

      Auf Autobahnen fährt man allerdings am effizientesten mit den LKWs - also meistens 90 - 95 km/h. Das vor allem deswegen, weil die LKWs eine Luftsäule in Fahrtrichtung bewegen, in der man mitschwimmt.

      Man merkt das ganz physisch wenn man mit einer 125er mit 15 PS (oder mit einem Alkoven-Wohnmobil) auf der Autobahn fährt und dort 5 bis 10 km/h mehr Top-Speed hinkriegt als alleine auf der Landstraße.

      Verlässt man diese Säule oder fällt zu weit zurück oder überholt, kreuzt man ständig die Wirbel - und die erhöhen den Luftwiderstand sofort und erheblich.

      Deswegen halte ich auch das Speed-Limit der Holländer mit 100 km/h für absolut richtig. Das fahren auch LKW annähernd, damit bewegen sich alle in der gleichen Luftströmung, die Geschwindigkeitsunterschiede sind gering.

      Wenn schon Verkehr, dann so...

      • @05989 (Profil gelöscht):

        Das mit dem "Windschattenfahren" stimmt und es funtkioniert für alle Verkehrsteilnehmer wunderbar.



        ABER :



        Offiziell ist die Höchstgeschwindigkeit für LKW ab 3,5t bis 7,5t Zul. Gw.in D auf 80 km/h. Ab 7,5t bis bis 40t Zul. Gw. sind es ebenfalls 80 km/h, Landstraßen u.ä. max 60 km/h .

  • 0G
    05989 (Profil gelöscht)

    Ich habe den Verdacht der Autor verwechselt Durchschnittsgeschwindigkeit mit der optimalen Geschwindigkeit, in der Annahme, würde die Durchschnittsgeschwindigkeit der optimalen Geschwindigkeit angeglichen, würde letztere mit mehr Effizienz erreicht.

    Das ist natürlich nicht so, denn die freie Fahrt - unter deren Bedingungen die Annahme richtig wäre - wird durch Ampel und andere Verkehrsteilnehmer - nicht zuletzt radfahrende Mitnutzer des Straßenraumes - gestört. Da steigert auch - zumindest bis zur Sättigung bzw. dem Stau - die Steigerung der Maximalgeschwindigkeit die optimale Geschwindigkeit.

    Aber das nur zum eher algebraischen Missverständnis...

    Der größere Trugschluß besteht darin, dass wir uns den Mobilitätumfang aussuchen könnten. Faktisch wird er den meisten Menschen durch die existenzielle Notwendigkeit von Erwerbsarbeit zu suboptimalen Bedingungen aufgezwungen. Und da war's die meiste Zeit so, dass der Kilometer weniger kostete als der Quadratmeter - insbesondere dann, wenn sogar alle paar Jahre Arbeitsstellenwechsel einzurechnen waren.

    Wir können den Verkehr nicht durch Pädagogik reduzieren - wir bräuchten eine Wirtschafts- und Sozialpolitik, die Arbeit, Wohnen und planbare Lebensläufe zusammenbringt, statt sie zur Explosion zu bringen.

    Die Freiheit des Unternehmers als Dogma der westlichen Demokratie erzeugt die horrenden externen Kosten, die wir einige Jahrzehnte durch Technologie auf die Umwelt abgewälzt haben.

    Ohne einen strukturellen Kraftakt sind die entwickelten Länder zum Scheitern verurteilt - und ich sehe da nicht mal einen Silberstreif...

    • @05989 (Profil gelöscht):

      "...Die Freiheit des Unternehmers als Dogma der westlichen Demokratie..."



      Die Alternative?



      Sicherlich keine staatliche Planwirtschaft.

    • @05989 (Profil gelöscht):

      +++

    • 1G
      164 (Profil gelöscht)
      @05989 (Profil gelöscht):

      Und warum brauchen wir die Ampeln? Wär doch viel besser der Verkehr würde nicht dauernd gestört, oder?

      • 0G
        05989 (Profil gelöscht)
        @164 (Profil gelöscht):

        Ihre Frage ist eigentlich nur ein pubertäres "Wieso den bloß?", das man von der AfD zur Genüge kennt. Selbst wenn man nur Fußgänger und Fahrradfahrer mischt, braucht es Regeln zur Koexistenz - und nichts anderes sind Ampeln. Dynamische Regeln, die uns Entscheidungen abnehmen und Komplexität erträglich machen. Sie sind Notwendigkeit wann immer wir uns mit gefährlichen Gerätschaften bewegen.

        Ich weise darauf hin, dass die ampelfreie Zeit - vor dem Durchbruch des Automobils - keineswegs ungefährlich war, sondern ebenfalls tausende jedes Jahr das Leben kostete - in Unfällen, die mit Pferdefuhrwerken oder Reitern in Verbindung standen.

        Ich antworte auch nicht, weil die Frage eine Anwort wert wäre, sondern weil ihre Blödigkeit eine Bloßstellung verdient.

        • 1G
          164 (Profil gelöscht)
          @05989 (Profil gelöscht):

          Aha. Da ist also gar kein Unterschied für Fußgänger, ob sie eine Straße überqueren auf der Autos 50+ oder 25 km/h fahren.



          Naja - Ihnen auch ein frohes Fest!

          • @164 (Profil gelöscht):

            Auf die Idee, dass es keinen Unterschied macht, ob ein Auto an einem Fußgänger mit 100km/h, 50km/h, 30km/h oder Schrittgeschwindigkeit vorbeifährt, kann man nur kommen, wenn man sich in der Stadt keinen Meter als Fußgänger bewegt.

  • Sicherheit ist wichtiger als Geschwindigkeit.



    Techniken welche das fahren sicherer und umweltfreundlicher machen sind mehr wert als nur die Beschränkung der Geschwindigkeit. Moderne Techniken bremsen im Gefahrenfall von alleine, halten automatisch den richtigen Abstand, verringern den Energieverbrauch und erkennen Fehler des Menschen und greifen ein.



    Also ist die Einführung solcher Systeme doch Ziel-bringender als weitere Tempolimits.



    Der dauernde Ruf nach noch mehr Geschwindigkeitsbegrenzung ist nicht Zielführend, das das gewünschte Ergebnis nicht erreicht wird.



    Mehr Radwege, mehr kleine autonom fahrende Car-Sharing und intelligentere Verkehrsführungssystem in Innenstädten würden mehr bringen.



    Zuverlässige, öffentliche Verkehrsmittel , welche auch kleine Orte wie den meinen mehr als nur 3 mal am Tag und nach 18 Uhr gar nicht mehr anfahren, würden mehr bringen.

    • @Rudi Hamm:

      Da irren Sie sich. Als Fußgänger:in oder Radfahrer:in macht es einen Unterschied, ob jemand mit 50 und mehr oder mit 30 (wie in unserer Kleinstadt) oder - wie schön - mit Schrittgeschwindigkeit an einem vorbeifährt. Das gibt mehr Sicherheit und man kann auch eher ausweichen, falls notwendig. Allerdings bleibt dann immer noch das Problem der zu vielen fahrenden und parkenden Autos. Bei uns sind pro Wohneinheit 1.5 private Parkplätze vorgeschrieben; die Realität ist jedoch, dass inzwischen fast jede erwachsene Person motorisiert ist und daher der Öffentliche Raum völlig zugeparkt wird.