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Grünes SondierungsteamDivers wie Weißwurst

Silke Mertins
Kommentar von Silke Mertins

Die Grünen kämpfen für Diversität. Da befremdet es, dass ihr Verhandlungsteam nicht eine einzige Person mit Migrationsgeschichte aufweist.

Holte ein spektakuläres Direktmandat: Schwäbischer Landesverdienstordensträger Cem Özdemir Foto: Ulmer/imago

T oll, wie die Grünen sich stets für Diversität stark machen. „Was soll das für eine Gesellschaft abbilden?“, klagen sie gerne, wenn irgendwo ignoriert wurde, dass Deutschland nicht nur aus lichtempfindlichen Hell- und Dunkelblonden mit Brustbehaarung besteht. Eine vielfältige, bunte Gesellschaft sei nun mal gesellschaftliche Realität, war bei grünen Wahlkampfterminen landauf-landab über Monate zu hören. Wohl wahr.

Umso mehr verwundert es, dass diese gesellschaftliche Realität sich nicht im Verhandlungsteam der Grünen wiederfindet. Die handverlesene Truppe ist so divers wie Weißwurst. Unter den zehn am Mittwoch veröffentlichten Namen ist nicht ein Mensch mit Migrationsgeschichte. Diese Tatsache ist umso erstaunlicher, als dass zwei Abgeordnete mit Wurzeln in der Türkei und im Iran unter spektakulären Umständen in den Bundestag gewählt wurden.

Cem Özdemir hat mit sage und schreibe 40 Prozent sein Direktmandat gewonnen, während die grünen Zweitstimmen nur bei 28,6 Prozent lagen. Und das auch noch in Stuttgart, einer der Herzkammern der Autoindustrie. Der andere ist Omid Nouripour, der mit 29 Prozent (Zweitstimmen 25,6 Prozent) erstmals den Wahlkreis Frankfurt/Main für die Grünen geholt hat. Das hat nicht einmal Joschka Fischer fertig gebracht.

Stattdessen haben es Po­li­ti­ke­r*in­nen ins Team geschafft, bei denen man sich fragt, was sie dort eigentlich zu suchen haben. Da wäre zum Beispiel Michael Kellner, der den verhunzten Wahlkampf der Grünen zu verantworten hat, inklusive des ungeprüften Lebenslaufs von Annalena Baerbock und der Wahlplakate, auf denen die Spit­zen­kan­di­da­t*in­nen so grünlich aussehen wie Kotz-Emojis. Als Direktkandidat in seinem Wahlkreis Uckermark erzielte er übrigens 5,8 Prozent, weniger als der grüne Zweitstimmenanteil von 7 Prozent.

Oder auch Katrin Göring-Eckardt, die bisher als zweimalige Spitzenkandidatin (2013 und 2017) Bundestagswahlen versemmelt hat, aber nie dafür Konsequenzen ziehen musste. Und dann wäre da noch Ricarda Lang, die bisher eigentlich politisch noch gar nichts vorweisen kann außer einer Menge Follower in den sozialen Medien.

Die Grünen scheinen nach einer hochgeheimen Formel zu entscheiden, bei der ethnische Diversität oder politische Erfolge jedenfalls keine Rolle spielen. Es wird Zeit, dass die Grünen sich der gesellschaftlichen Realität anpassen. Wenn man Diversität nicht nur als glückliche bunte Plakatwelt inszeniert, sondern wirklich ernst meint, bedeutet das eben auch, dass manche auf ein Stück Macht zugunsten anderer verzichten müssen.

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Silke Mertins
Redakteurin Meinung
Kommentatorin & Kolumnistin, Themen: Grüne, Ampel, Feminismus, Energiewende, Außenpolitik
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88 Kommentare

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  • Cem Özdemir hätte ich auch nicht ins Team genommen,.



    Es kommt ja nicht auf die Diversität an, sondern wie stark die verhandlungsfähigkeit vorhanden ist.

    Mit der FDP will man sich unbedingt einigen, denn nur so gibt es eine Ampel oder Jamaika Regierung,



    Bei rot/rot/grün, könnten die Grünen sehr viel mehr von ihren Kernthemen umsetzen, das wird nun in den nächsten 4 Jahren nichts werden, da die Wahl anders gelaufen ist.



    Die FDP ist gegen die Erhöhung des Mindestlohnes auf 12 Euro, ein ziel von SPD und Grünen.



    Auch Umweltpoltisch hat die FDP eigentlich gar nichts zu bieten, außer dem Eingeständnis, das etwas für die Umwelt getan werden muss. Die FDP steht hier aber eigentlich eher für ein weiter so (z.B. Tempolimit, für SUV und Sportwagenfans unerträglich).

    Besonders viel Auswahl ist das ja auch nicht, wenn nur zwei Kandidaten in Frage kommen, denen man wohl kein ausreichendes Verhandlungsgeschick zutraut.



    Wenn Grüne und FDP sich nicht einigen, dann droht wiedereinmal eine große Koalition, das möchte aber wirklich niemand.

  • Ich finde die ganzen Debatten um Diversität gegenwärtig oberflächlich. Wem ist geholfen, wenn ich lediglich optische Vielfalt repräsentiere? Ist die inhaltliche Vielfalt nicht wertvoller? Idealerweise strebe ich optische und inhaltliche Vielfalt an. In der Realität muss ich die inhaltliche Diversität trotz optischer Homogenität tolerieren. Warum? Weil Hautfarben, Gender, Körpergeschlecht und Sex. Orientierung keine Rolle spielen sollten!

    - und das sage ich als trans women of Colour mit unintendierter Migrationsgeschichte.

    Wieso sollten Habeck, Baerbock, Lindner, Wissing und Co nicht Positionen und Interessen von Menschen innerhalb Deutschland vertreten und aushandeln? Müssen die zwingend optisch divers sein, damit sie Legitimation haben?

    Natürlich freue ich mich über mehr reale Diversität in deutschen Parlamenten, die nicht nur in der Optik, sondern auch in den Positionen sichtbar wird. Doch kann ich das nicht erzwingen. Und was ist, wenn ich zwar eine optisch diverse Fraktion habe, die inhaltliche Einfalt an den Tag legt? Ist damit jemanden sachlich geholfen?

    Ich komme ursprünglich aus Indien. In Indien kann ich keinem vorwerfen, dass er kaum „People of Whiteness“ repräsentiert, da die Mehrheit einen dunkleren Teint hat. Und in Deutschland?

    Sollte ich jemals in die Politik gehen, will ich wegen meiner Inhalte gewählt, und nicht wegen meiner Optik in ein Amt kommen. Einfach da meine Hautfarbe nichts über meine Gedanken, Interessen, Ideen und meinen Lifestyle aussagt.

    • @Priya2021:

      Starker Kommentar!

      @TAZ: wirklich schwacher Kommentar. Das erscheint mit jetzt wirklich an den Haaren herbeigezogen. Die zehn Leute sollen sondieren, mehr nicht.

  • wer politische Tätigkeit als "Geschäft" bezeichnet, hat sich damit als jemand geoutet, dem Achtung vor Überzeugung, Haltung und Prinzipienfestigkeit nichts bedeuten, sondern vielmehr Demut gegenüber jenen einfordert, die Käuflichkeit aktiv mit vollem Einsatz betreiben

  • Ja, ich stimme darin überein, dass es wichtig ist, dass mächtige Gremien die Gesellschaft abbilden sollten und dass das Kriterium "Migrationsgeschichte" da auf jeden Fall mitreinspielt. Die Grünen müssen auf jeden Fall noch stärker daran arbeiten, Menschen mit Migrationsgeschichte zu fördern. Allerdings folge ich der sonstigen Argumentation des Artikels überhaupt nicht..

    1. Es wäre eine sehr, sehr schlechte Strategie, die Besetzung des Teams an die Prozente in den Wahlkreisen zu koppeln: Die hängen sehr stark von der Struktur der Wahlkreise ab - die gleiche Person von den Grünen könnte natürlich in Stuttgart mehr Prozente holen als in der Uckermark. Außerdem spielen nicht nur Positionen in der Fraktion, sondern auch in der Partei eine Rolle.

    2. Das Hauptziel bei der Besetzung des Teams sollte es sein, die verschiedenen inhaltlichen Positionen innerhalb der Partei abzudecken.

    3. Danach kommt die Repräsentation verschiedener Gruppen im Team (Geschlecht, Migration, Alter, Ost/West, ...)

    Jetzt zu den Einzelpersonen:



    Michael Kellner: Er ist der politische Geschäftsführer der Grünen, d.h. er ist de facto für die Organisation des Prozesses verantwortlich.

    Ricarda Lang: Finde es ganz schön krass, Ricarda Lang als jmdn. dessen einzige Leistung es ist, viele Follower zu haben darzustellen (z.B. Vorstandsarbeit + Sprecherin der Grünen Jugend). Sie gehört zu der Parteilinken und ist als einzige im Team in der Lage, die jungen Grünen inhaltlich zu vertreten, die ja immerhin 27 Mandate geholt haben.

    Katrin Göring-Eckardt: Am ehesten durch Cem Özdemir austauschbar (bei Realos) - allerdings wären dann wieder Frauen unterrepräsentiert.. Finde es auch ein bisschen komisch, sie wegen dem 2017 Ergebnis auszuschließen und Cem Özdemir nicht, obwohl die ja gemeinsam die Spitzenkandidierenden waren..

    Das eigentliche Problem sehe ich darin, dass mir auch nur wenige Menschen mit Migrationshintergrund eingefallen sind, die lange genug dabei sind, um so eine Position einzunehmen...

  • ganz ernsthaft, wenn bei Verhandlungen körperliche Merkmale und dazu zähle ich jetzt auch Geschlecht und Ethnizität ( evtl auch angenommene Ethnizität) etc. ein Kriteritum sein sollen, kann man auch gleich getrost die Verhandlung sein lassen...



    Da schwillt mir tatsächlich die Hutschnur, es geht um Macht (alles andere wäre blauäugig) und da hilft es nicht zu sagen "Wir setzen aber ein Zeichen und nehmen Menschen aufgrund Ihrer körperlichen Merkmale ins Verhandlungsteam", dann setzt man garantiert nicht die eigenen Ziele um...



    Leute man kann es auch übertreiben...

    • @nutzer:

      Daran ist nichts übertrieben... Es ist auch so, dass sich viele Wähler für die Grünen entschieden haben, gerade weil sie sich oft mehr Diversität wünschen im Bundestag, wo Menschen mit Migrationshintergrund oder Frauen komplett unterrepräsentiert sind.



      Wenn dann auch noch die Kandidatinnen mit Migrationshintergrund unfassbare Wahlerfolge feiern und trotzdem gerade jetzt wenn es um die (Weiß-)Wurst geht nicht mitreden dürfen, dann ist das durchaus nicht in Ordnung sondern bedenklich.

      • @Tobi Chenzhuo:

        wenn man versucht im Machtpoker auf andere Dinge zu setzen als auf Machtinstinkt kann man nur verlieren, ist sch... ist aber leider schon immer so gewesen.



        Wenn man die Chance Diversität nach vorne zu bringen vergeigt, weil man im entscheidenden Moment lieber auf Idealismus anstatt auf Machtinstinkt setzt, hat niemand etwas gewonnen.



        In meinen Augen hat es auch etwas merkwürdiges wenn weiße Menschen (niemand ist hier direkt angesprochen, aber die Mehrheit der Grünenwähler ist nun mal weiß) sich darüber echauffieren, das nicht genug diverse Menschen dabei sind. Kann man auch als böse auslegen und als positiven Rassismus deuten....

      • @Tobi Chenzhuo:

        als ob die, die nicht vorne an der "Front" stehen, nicht mitreden dürften, gerade bei einem solchen Parteiprogramm. Welche realitätsfremde Argumentation.

  • „… dass manche auf ein Stück Macht zugunsten anderer verzichten müssen.“

    Also man kann’s auch übertreiben 1!11

  • Vielleicht will man Herrn Lindner nicht zu sehr an dessen traumatische Erlebnisse in Bäckerei-Schlangen erinnern: www.tagesspiegel.d...gung/21860558.html

  • Es geht jetzt nicht um das nächste Parteiprogramm oder eine Landesliste für die Wahl. Sondern es soll ein KoalitionsVERTRAG ausgehandelt werden. In solchen Fällen entsendet man idealerweise ein Team aus Spezialisten für Sachthemen, und gute Verhandler. Letztere sind am besten sogar angepaßt an die Gegenüber. Nicht jeder kann gleichermaßen gut mit Amerikanern und Chinesen umgehen.



    Ich hoffe, dass trotz der sehr unterschiedlichen Partner, die da jetzt zusammenkommen, etwas rauskommt was wirklich große Schritte vorwärts für unser Land erlaubt. Diesem Ziel muss alles untergeordnet werden, und zumindest Harbeck und Lindtner haben das auch klar artikuliert. Gut so, und gut das die Grünen zusammen sich darauf fokusieren, und nicht auf alberne Proporzspielchen. Zumal den beiden "Kleinen" eine SPD gegenübersitzen wird die uns gerade allen gezeigt hat wie man extrem professionell und erfolgreich als Team agiert.



    Jetzt ist nicht die Zeit für Nebensächlichkeiten bei diesem Thema, Frau Mertins.

  • Na und? Laschet sein "Zukunfts Dream Team" ist doch auch von jeglicher Zukunftsplanung schon wieder ausgeschlossen. Verhandlungen führt jetzt die Alt-Elite der Union. Vermutlich darf das Zukunfts-Team dann das in Zukunft umsetzen, was die Alt-Elite jetzt gerade beschließt und abmacht.

  • Bei einer Partei, die ständig darauf auf solche Themen hinweist ist das schon interessant. Bei den Grünen gibt es schon immer zwei unterschiedlichen Ansätze; die anderen und die Grünen selbst.

  • Ethnische Diversität?¿



    Nahezu jeder von uns hat einen Migrationshintergrund, ob die Ahnen vor 60 Jahren oder 6000 Jahren zugewandert sind. Was unterscheidet Herrn Özdemir von einem anderen deutschen Staatsbürger? Ihren Artikel finde ich äußerst reaktionär.



    Nach welchen Kriterien die Verhandler ausgewählt wurden, kann ich nicht sagen, aber sicher sind alle deutsche Staatsbürger und haben für eine zukünftige Regierung zu verhandeln. Da spielt Kompetenz eine Rolle und nicht die Abstammung.

  • Die Grünen sind eine "etablierte" Partei. Da kann man kaum erwarten, dass sie sich anders als CDU/SPD/FDP verhalten.



    Im Vordergrund steht nichts weiter als Macht.

    • @Grummelpummel:

      und dann die Schublade wieder zu machen. Besser inhaltlich professionell, als nur Äußerlich schick und nichts zu melden. Weniger Oberflächlichkeit und mehr Demut gegenüber denen die das "Geschäft" aktiv mit vollem Einsatz betreiben.

  • Allerdings ist auch keine Person im Team dabei, die keine akademischen Background hat. Diversität lässt sich in verschiedene Richtungen denken

    • @Alfonso Albertus:

      "Akademischer Background", leider oft ohne Abschluß. Zumindest die Damen Roth, Lang und Göring-Eckhard haben keinen Studienabschluß und keinerlei Berufsausbildung.

      Und Frau Baerbock hat es geschafft, in 1 Jahr einen Master zu machen, ohne zuvor einen Bachelor zu machen, nach Deutschem Recht unmöglich, aber im Ausland kann man sowas kaufen, äh machen.

      Die Fridays for Future-Kids werden am Ende der Koalitionsverhandlungen sehr enttäuscht sein, mehr als ein bisschen Alibi-Klimaschutz wird wohl nicht übrig bleiben.

      • @Tom T.:

        bei den anderen Parteien, besteht mehr als die hälfte der Bundestagsabgeordneten aus Rechtsanwälten besonders bei der FDP! Heinz Erhardt würde sagen "ein Schelm wer Böses dabei denkt" wichtig ist, das wir keien Beteiligung der CDU mehr bekommen, eine Partei die 40 Jahre lang keine einzige Reform so richtig hinbekommen hat sollte auf gar keinen Fall nochmal Regieren.

        Grüße



        Detlef Fingerling

  • Entscheidend für die Besetzung des Verhandlungsteams sollte Kompetenz sein und nicht persönliche Merkmale wie Geschlecht, Schuhgröße oder Migrationsgeschichte. Die Sondierungen sind dazu da, mit möglichen Koalitionspartnern Schnittmengen und Kompromissmöglichkeiten auszulosen - und nicht um irgendwelche politisch-korrekten Zeichen zu setzen.

    • @Klaus Fischer:

      Wenn man seit Bestehen der BRD allerdings traditionell ausschließlich deutschen 'Kartoffeln' Kompetenz ausspricht, obwohl diese regelmäßig auf krassestem Niveau versagen oder Steuern bzw. Spenden hinterziehen / abgreifen, ist das durchaus ein Problem. Die 26% der deutschen Bevölkerung mit Migrationsgeschichte werden im Bundestag übrigens zu weniger als 9% vertreten, bei Bürgermeisterinnen im ganzen Land sind es sogar weniger als 2%. Wenn man derartige demografische Missstände bei seit Jahrzehnten ansteigendem Rechtsextremismus mit 'Schuhgrößen' vergleicht, gehört man ganz offensichtlich wie so oft nicht zu den Betroffenen und möchte vermutlich weiterhin Minderheiten gesellschaftlich unterdrücken oder übersehen anstatt sich für deren Mitspracherecht und Partizipation einzusetzen. Das ist schade.

      • @Tobi Chenzhuo:

        Warum wählen denn die 26% nicht wenigstens sich sich selbst zu 26% rein?

        Vielleicht weil selbst unter den 26% nicht der Migrationshintergrund ihre Wahl entscheidet, weil sie nicht daran glauben, dass das ihnen hilft bei der Umsetzung ihrer Partikulärinteressen, vielleicht sind sie in Wirklichkeit gar keine geschlossene Gruppe von Wähler*innen?

    • @Klaus Fischer:

      Kompetenz, das ich nicht Lache, welche Kompetenz hat Frau Kramp-Karrenbauer als Verteidigungsminister oder nehmen wir den Herrn Spahn, welche hat er als Gesundheitsminister, ist er Arzt, Krankenpfleger oder dergleichen, oder welche hatte Herr Schäuble was war der nicht schon alles in Regierungen, zuletzt Finanzminister, ist er Banker nein! Oder Frau Merkel, eine Atomphysikerin als Bundeskanzler welche Art Kompetenz ist das, in dem Job kann jeder alles machen! Fragen sie mal den Herrn Zimiak von der CDU nach seiner Kompetenz.

      Gruß



      Detlef Fingerling

    • @Klaus Fischer:

      „ Entscheidend für die Besetzung des Verhandlungsteams sollte Kompetenz sein“

      Sie wollen Cem Özdemir allen Ernstes Kompetenz absprechen?

      Und auf welche Kompetenz bei den im Artikel genannten Mitgliedern des Sondierungsteams beziehen Sie sich?

  • Das Verhandlungsteam der Grünen beinhaltet leider auch keinen ausgewiesenen Vertreter des Klimaschutzes, und auch niemandem, dem ich viel Kompetenz bei der Beurteilung und Analyse von physikalischen Zahlenwerten der Energiewende zutraue (seien es GW, TWh oder Gt CO2 oder CO2-Äquivalenten, und wie sich das eine in das andere "übersetzt", z.B. ein Zubau in GW in eine Stromproduktion in TWh und das in die Vermeidung von CO2 in anderen Energiewandlern).

    Größere Verhandlungserfahrungen bei Vertragsabschlüssen, wie sie z.B. Anwälte und Unternehmer fast täglich führen, hat wohl keine/r.

    Im einzelnen:

    Annalena Baerbock: *1980, Vordiplom Politikwiss.+Master Public International Law, sprach sich für geringen Zubau erneuerbarer Energien aus (für lediglich Verdoppelung des Zubautempos bis Mitte der 2020er Jahre)

    Dr. Robert Habeck: *1969, Phililoge, erlebte als Umweltminster eher die Schwierigkeiten der Standortsuche für Windenergie

    Katrin Göring-Eckardt: *1966 (DDR), Theologie-Studien, ethisch-sozial

    Dr. Anton Hofreiter: *1970, Biologe, Agrarwende-orientiert

    Britta Haßelmann: *1961, Diplom-Sozialarbeiterin (FH)

    Michael Kellner: *1977 (DDR), Politologe

    Winfried Kretschmann: *1948, Lehramt Gymnasium Biologie und Chemie (später noch Ethik)

    Claudia Roth: *1955, Studienabbrecherin in Theaterwissenschaft, Geschichte und Germanistik

    Sven Giegold: *1969, Master in Wirtschaftsentwicklung und -politik, ex-Attac, Interesse an Steuerfragen

    Ricarda Lang: *1994. Jura-Abbrecherin

    • @meerwind7:

      Ach Meerwind7: Warum sollte bei Verhandlungen um eine Koalition ein Experte für Klimaschutz zugegen sein. Es geht einzig uns allein um Verhandlungserfahrung - und natürlich haben Habeck, Kretschmann und sicher nochviele andere, die sie nennen. Die erstgenannten haben schließlich bereitsa Koaltionsverhandlungen geführt, andere sitzen bei den Grünen in herausragendre Position. Da kommst du auch nicht hin, wenn du Null Verhandlungsgeschick hast.

    • @meerwind7:

      Phililoge & Juraabrecherin - reißt doch alles raus. Newahr.



      Na - aber Si‘cher dat. Dat wüßt ich ever.



      Da 🐑tste nix. Normal Schonn - wa! - 🥳 “Ich Völkerrecht - du Schweinepriester“



      & die FDP ?



      Da schweigt des Sängers Höflichkeit =>



      “Leistung muß sich lohnen!“ => 🤪😼🙀



      Der - Absolute - Vollbrüller - 🤡 -



      (Kein Wunder - daß des FDP-Kriminellen Häuptling Silberkrücke Lambsdorff sing Söhn (Bonn) schmatzte:



      “Alle die jungen BWLer usw - geil auf ein Selfie mit Lindners Christian!“ logo -



      Klar - Auch Hohlmassen ziehen sich an •

      unterm—— servíce - Leistung



      Im Zuge der sogenannten Flick-Affäre hob der Bundestag am 2. Dezember 1983 auf Ersuchen der ermittelnden Bonner Staatsanwaltschaft die Immunität des amtierenden Bundeswirtschaftsministers Lambsdorff auf, der dann, als die Anklage zugelassen wurde, am 27. Juni 1984 zurücktrat. Der Prozess vor dem Bonner Landgericht zog sich rund anderthalb Jahre hin. Am 16. Februar 1987 wurde Otto Graf Lambsdorff gemeinsam mit dem Flick-Manager Eberhard von Brauchitsch sowie dem vormaligen Bundeswirtschaftsminister Hans Friderichs wegen Steuerhinterziehung rechtskräftig verurteilt.[10] Lambsdorff erhielt eine Geldstrafe in Höhe von 180.000 DM. Vom Vorwurf der Bestechung bzw. Bestechlichkeit sprach das Gericht die Angeklagten mangels Beweisen frei.[11] Vom Bundeswirtschaftsministerium wurden ihm jedoch 515.000 DM zur Deckung seiner Anwaltskosten zugesprochen.“



      Ach was! © Loriot Watn Otto - FDP wa!



      de.wikipedia.org/w...to_Graf_Lambsdorff

    • @meerwind7:

      Es geht nur erst mal um Vorgespräche...

  • Ob die Truppe nun divers genug ist oder nicht, ist mir egal, aber jedenfalls trifft Frau Mertens bei ihrem fulminanten Rundumschlag die Richtigen, von Michael Kellner über KGE bis Ricarda Lang. Ob es stattdessen wirklich Cem Özdemir sein müsste, weiß ich nicht so recht, aber Omid Nouripour halte ich in der Tat für einen der Besten: sympathisch, klug, geerdet und frei von Sprechblasen. Wenn die Grünen schlau sind, stellen sie ihn nach vorne...

  • 3G
    32533 (Profil gelöscht)

    "Das hat nicht einmal Joschka Fischer fertiggebracht" ist schon eine - ungewollt - komische Bewertung.

    Es gibt noch einiges mehr, was Fischer nicht fertiggebracht hat.

    Das aus meiner Sicht Entscheidende: in seinem (vor allem: kolportierten und nur schwer überprüfbaren) politischen Leben eine durchgängige 'rote (meinetwegen auch grüne) Linie'.

  • wie ....

    aminata touré nicht im team ?

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Das nächste Mal also alle Parteimitglieder mitnehmen!

    Man kann es auch übertreiben als Journalist

  • Hmm, Frau Mertin,

    als die Grünen, um mal ihre Alpha-Positionen nach Fischer, Trittin, Kretschmann, Palmer, Kuhn, Al-Wazir etc. etc. ein wenig gender-zu-diversifizieren, der Annalena den Vortritt bei der Kanzlerkandidatur gaben, war das falsch, weil man hätte ja den Robert machen lassen sollen. Der hätte das gewuppt.

    Jetzt "übergehen" sie den Cem (einen der etabliertesten und langlebigsten Spitzengrünen, der nebenbei für eine Rolle als Quotenmigrant VIEL zu profiliert ist), und das ist nicht divers genug. Finde den Fehler!

    Haben Sie schonmal darüber nachgedacht, dass vielleicht sachliche Gründe gegen seinen Einsatz sprechen? Beispiel: Er war ja schon 2017 exponiert bei den Sondierungen zu Jamaika dabei und führte da zusammen mit Markus Söder die schwarz-grüne High-Noon-Show auf, die Lindner letztlich zum Ausstieg bewog. Könnte es also sein, dass man lieber mit weniger belasteten Kollegen aufkreuzen wollte?

    • 3G
      32533 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      "Könnte es sein ..."

      Ja, es könnte.

  • Leute, Özdemir wurde, wie auch viele andere beiden Grünen, wegen seiner Person, seiner Fähigkeiten, nicht wegen seiner Identität, Herkunft oder Hautfarbe gewählt.

    • @Rudolf Fissner:

      Wenn man stetig mehr Diversität fordert und sich das viele Wähler ebenfalls wünschen und denen deshalb ihre Stimme geben, sollte man durchaus auf sowas achten. Und naja, abgesehen von Tokenism oder christlichen Beweggründen gibt es sowas bei einigen anderen Parteien eher selten.

  • Ich sach's mal so: Was die Grünen machen, ist allein Sache der Grünen. Nichtsdestotrotz wäre Omid Nouripour als relativ unverbrauchter grüner Politiker sicher ein Gewinn für das Sondierungsteam.

  • Was Göring-Eckardt da zu suchen hat, die ja nun wirklich bisher alles verhunzt hat, fragt man sich schon.

    Überhaupt haben die Grünen seit einer Reihe von Jahren große Probleme kompetentes Personal zu finden.

    Und tatsächlich, in diesem Punkt gebe ich der Autorin Recht, bei Cem Özdemir wundert es mich nicht, dass er mit 40 Prozent sein Direktmandat gewonnen hat. Ein kluger Grüner.

    Doch so etwas schüttelt man nicht aus dem Ärmel.

    Manche Menschen sind talentiert, andere nicht.

  • Für mich ist das Wichtigste:

    "Nur der Inhalt zählt!

    Also - schau den Leuten aufs Maul und was raus kommt,

    und

    "Trenne die Person von der Sache!"

    Einer der nützlichsten und wichtigsten Grundsätze, den ich einer ausserordentlich guten Seminarleiterin verdanke.

    • @noevil:

      Damit meine ich: Mir ist nicht wichtig, wer mit welcher Herkunft oder sonstwas am Verhandlungstisch sitzt:

      Wichtig ist, dass Kompetenz und Verhandlungsgeschick stimmen - also, was am Ende für die Partei und ihre vorrangigen Ziele in einer gemeinsamen künftigen Regierung möglich sein wird.

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @noevil:

      "Trenne die Person von der Sache!"



      In der Grundschule - vielleicht.



      Im Erwachsenenalter - ausgeschlossen.

  • RS
    Ria Sauter

    Allerdings wäre der Cem Ö. als Verhandlungsmann nicht so willkommen. Er käme wahrscheinlich in Offiziersuniform.



    Es sollte nicht nach Herkunft entschieden werden auch nicht nach Geschlecht.



    Wie wäre es mit Wissen!

    • @Ria Sauter:

      "Wie wäre es mit Wissen!"

      Was für ein albernes Kriterium :-)

    • @Ria Sauter:

      // Es sollte nicht nach Herkunft entschieden werden auch nicht nach Geschlecht.

      Wie wäre es mit Wissen! //

      Jetzt bringen sie aber einen, Frau Flieder.

  • Es geht eben immer um die Wurst. Darum, dass sie weiß bleibt.

    • @Kunz:

      Die von der Autorin beiden genannten Personen sind ebenfalls weiß.

      • @Chris McZott:

        Das ist nicht korrekt. Personen aus Middle East sind definitiv nicht white. Wären Sie dies, hätte man schon Jesus nicht weißwaschen und auf Abbildungen eurozentristisch mit blonden Haaren und blauen Augen darstellen müssen. Ein Teil der Middle-Eastern Population ist afrikanisch, ein anderer Teil asiatisch, in beiden Fällen ist auch möglich dass die entsprechenden Personen arabisch sind. Wäre dies nicht der Fall, hätten die Betroffenen in Europa nicht ständig unter Islamophobia zu leiden oder Beleidigungen wie 'Ölauge' etc.

  • Seit der Wahl träume ich Nachts ständig von einem rot / schwarzen Krokodeal. Was hat das nur zu bedeuten?

    • @Dime:

      Wie ich Ihnen das nachfühlen kann. Doch gut zu wissen, dass man nicht allein da steht. Ich dachte schon: Alter, jetzt ist es soweit - du musst zum Psychologen. Doch jetzt: Nein, ich vermute, es handelt sich um eine kollektiv sorgenvolle Reaktion auf ein wiederholtes Auftreten einer gewissen pol. Konstellation....Sagen wir uns: Die Hoffnung auf besseres stirbt zuletzt.

      Krokodeal. Eine Wortschöpfung vom besten. Die wird Bestand haben für faule/schlechte Kompromisse u. ä.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Dime:

      „Was hat das nur zu bedeuten?“



      Dass sich grüne Schlangen häuten.



      Dass auch gelbes Laub sich färbt,



      braun wird und dann endlich sterbt.



      taz.de/Die-Wahrhei...bb_message_4193777

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @Dime:

      P.S.: Krokodeal, geile Wortschöpfung.

    • 8G
      82286 (Profil gelöscht)
      @Dime:

      Das ist ein Albtraum!



      Versuchen Sie es mal mit einem guten Gläschen Roten am Abend. Die Linke koaliert nie mit der CDU.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Sind die Leute kompetent? Ja oder Nein, alles andere ist irrelevant. Jemand der kompetent ist vertritt auch Menschen mit Migrationshintergrund (wobei ich dagegen bin das ewig Leuten anzuhängen Herr Özdemir ist deutscher und besser integriert als die meisten AFDler), ein inkompetenter POC kann übrigens die Interessen von POC nicht vertreten, weil inkompetent.

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Ihr Pseudonym sei Machiavelli. Sie wissen aber schon, wer Machiavelli war und wissen seine Raffinesse und Intelligenz korrekt einzuschätzen?

    • @83379 (Profil gelöscht):

      Inkompetente deutsche 'Kartoffeln' können offensichtlich die Interessen von niemandem korrekt vertreten, aber am wenigsten von POC. Deshalb werden von den 26% Menschen mit Migrationshintergrund in DE im Bundestag nur weniger als 9% und bei allen Bürgermeisterinnen in ganz DE sogar weniger als 2%. Wenn man ständig von Wandel, Diversität, Erneuerung etc. spricht sollte man sich auch daran halten, auch dafür wurden die Grünen gewählt.

      • @Tobi Chenzhuo:

        Soll ich mich jetzt angesprochen fühlen, weil ich kein POC bin, wenn Sie von Kartoffeln reden? Diese Art von Begrifflichkeit basiert doch auf der gleichen Vorstellung von Getrennt-Sein, die Rassisten aller Couleur so mögen, sie unterstützt im Grunde das Narrativ von "denen" und "uns". Nicht nur sehr traurig, es fördert auch die Anliegen derer, die Rassismus leiten. Wer einmal Teams zusammengestellt und geleitet hat, wird aus Erfahrung wissen, dass - vor allem nur sehr temporär bestehende Teams - mal so und mal so aussehen. Ich bin ganz dabei, wenn jemand sagt, die Landesliste einer Partei sie nicht divers genug, oder eben auch der Bundestag sei nicht divers genug. Aber das ist die mittel- und langfristige Partizipation an der Macht bzw. auch schon deren Ausübung. Für ein Verhandlungsteam, das ein paar Wochen - max - antritt und auch eher Bevollmächtigter als Entscheider ist, wirkt die Partzipationstfrage etwas sehr kleinteilig. Klar kann man sie stellen, aber ich würde meine Energie lieber auf die Big Points konzentrieren - und bei der Frage nach Diversität in der BT-FRaktion sehe ich die Grünen eher gut aufgestellt - Sie dürfen mich freilich vom Gegenteil überzeugen.



        Noch ein Wort zum Abschluss: Da Sie ja wie auch immer definierten Deutschen jegliche Fähigkeit absprechen, irgend etwas hinzubekommen, lade ich Sie ein, den Job selbst zu machen, wenn Sie denken, dass Sie das besser können. Meine ich übrigen frei von Sarkasmus, ich habe für mich nämlich festgestellt, dass der Job anderer Leute meistens nicht so einfach ist, dass ich ihn gerne machen würde.

  • Zumindest Herrn Ozdemir würde ich zutrauen, dass er bei Interesse an einer Verhandlung teilzunehmen, dieses auch geäußert hätte. Im Ü*brigen hoffe ich inständig, dass die Grünen vor der WAhl am Sonntag ihr Verhandlungsteam zusammengestellt und Strategien und Ziele formuliert haben. Sonst sehe ich schwarz für GRüne Inhalte...

  • Die alte Laier. Wie wär's mit Diversität hinsichtlich Ideen oder beruflichen Erfahrungen?

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Cem Özdemir redet meist Tacheles. Das schätze ich sehr an ihm.



    Der Clou wäre natürlich, wenn er Außenminister werden würde. Sultan Erdogan würde sich freuen, hahahaha.

  • Ich finde dieses Verständnis von Diversität sehr merkwürdig. Diversität entsteht ja in der Politik durch unterschiedliche Meinungen, Sichtweisen und Interessen. Da sind "Menschen mit Migrationshintergrund" ja keineswegs eine irgendwie homogene Gruppe (genauso wenig wie Frauen, queere Menschen, Ostdeutsche, Behinderte etc.), insofern entsteht durch die auch nicht zwangsläufig mehr Diversität.

    Ob KGE oder Kellner nun kompetenter für die Sondierung sind als Özdemir (der es übrigens sicher nicht nötig hat, irgendwo als Quotenausländer dabei zu sein), kann ich nicht beurteilen, allerdings sehe ich wenig Zusammenhang zwischen irgendwelcher äußerlicher "Diversität" und Kompetenz, aber auch nicht zwischen der Fähigkeit einen Wahlkampf zu managen, und Sondierungen zu führen. Bei letzterem kommt es vor allem auf das Verhandlungsgeschick an, auf die richtige Mischung aus Härte und Pragmatismus.

  • Ganz im Ernst? - Langsam kann man dieses Diversitäts-Gerede nicht mehr hören! Es lenkt ab von den wichtigen Dingen. Ehrlich gesagt denke ich auch, dass bei Verhandlungen völlig andere Kriterien für die Teilnahme den Ausschlag geben sollten, als Abstammung oder irgendein anderes identitätsstiftendes Merkmal - was natürlich nicht minder naiv ist, als der vorliegende Kommentar. Ich denke da wird kritisiert, nur um zu kritisieren. Wenn ich das konsequent zu Ende denke, dann sind Verhandlungen ja nur möglich wenn jeder und alle -auch physisch- vertreten sind. Wieso ist die Abstammung so wichtig? Wieso sollte das Geschlecht wichtig sein? Wieso sollte die sexuelle Orientierung wichtig sein? Gerade den Grünen jetzt daraus auch schon wieder nen Vorwurf zu stricken, ist haarstäubend - die Partei hat ja bis zur Aufgabe jeden Verstandes alles getan um Diversität zu erhöhen. Wenn die Ideologie hinter Prozessen die völlige Ausgewogenheit von allem ist, kommt zum Beispiel raus, was bei den Grünen im Saarland und in Mecklemburg Vorpommern herausgekommen ist -- und wenn Kritiker_Innen die "reine Lehre" fordern, schwächen sie die eigentlich progressiveren Denker völlig unnötig. Das ist etwas, das können Linke auch gut. Wenn wir wirklich über demokratische Probleme nachdenken wollen, die sich aus fehlender Diversität ergeben, dann sollte zunächst davon gesprochen werden, dass 14 Mio Menschen im wahlberechtigten Alter gar nicht wählen können - sie haben den falschen Pass. Das ist ein demokratisches Problem (worauf dankenswerter Weise in der TAZ auch hingewiesen wurde)!

    • @Ein Mensch.:

      Agree

    • @Ein Mensch.:

      Anschließe mich !

    • @Ein Mensch.:

      Verstehendes Lesen ist in Deutschland eine nicht sonderlich weit verbreitete Kunst, scheint mir. Nützt ja auch wenig.







      Bitte den Artikel noch mal lesen. Dann eine Weile nachdenken und auf gar keinen Fall dem ersten (Beiß-)Reflex folgen. Dann erst (erneut) kommentieren. Sie blamieren sich sonst.







      Es geht dem Autoren nicht darum, dass die Grüne Partei um jeden Preis Diversität performen muss, weil sie damit permanent Werbung betreibt. Das Prinzip, das da verletzt wurde, lautet: Bei gleicher oder größerer Eignung sollten die Personen eine Chance bekommen, die bisher unterrepräsentiert sind. Und das passiert einfach nicht. Wer Macht hat, will sie nicht teilen. Auch nicht als Grüner.







      Ich gebe zu, dass oben erwähntes Prinzip schwer zu verstehen ist für Leute, die darauf dressiert wurden, Macht und Verantwortung getrennt von einander zu denken und Selbstbedienung für legitim halten, weil sie Tradition hat. Nur: Wer nicht imstande ist, zugunsten anderer auf ein Stück Macht zu verzichten, weil ihm ein Zacken aus der Krone brechen würde dabei, gibt nie einen echten Demokraten ab.







      In einer Demokratie sind Machthaber nur Stellvertreter des Souveräns, nicht selber Herrscher. Sie sollen zugunsten derer entscheiden, die ihre Stimme abgegeben haben für die Partei, die sie vertreten. Wenn sie das nicht wollen, weil sie sich für Superman/-woman halten (und alle anderen schon deswegen für doof, weil sie es offensichtlich nicht an die Spitze der Fresskette „geschafft“ haben), sind sie Fehlbesetzungen. Das ist, als würde ein Schauspieler, der einen Bäcker geben soll, eigenmächtig beschließen, doch lieber ein General zu sein. Das passt womöglich einfach nicht zum Stück.







      Es bleibt dabei: Das politische Personal ist derzeit nicht geeignet. Sie können das gern anders sehen. Sie dürfen sich nur nicht wundern, wenn sie damit keinen Eindruck machen auf Leute, die nicht einfach nur das wiederkäuten, was andere vorbeten, sondern (auf Basis eigener Erfahrungen) selbst denken.

      • @mowgli:

        Ich glaube Sie sollten nochmal lesen was ich geschrieben habe - ob ich das "politische Personal" für geeignet halte, dazu hab ich mich gar nicht positioniert...? Ich find es auch nicht geeignet -- mein Punkt war, dass alleine die Abstammung (+ Wahlergebnisse), die von der Autorin als ausschlaggebendes Merkmal genannt wurde, irrelevant sein sollte und, dass dieses ständige Insistieren auf "der reinen Lehre" die eigentliche Bewegung schwächt. Wo immer Rassismus am Werk ist, muss er bekämpft werden! Wo immer Sexismus am Werk ist, muss er bekämpft werden! Aber, eine "Ausgewogenheit" von allem und jedem zu fordern, wird einer progressiven Entwicklung unserer Gesellschaft nicht zuträglich sein, weil zu Recht der Eindruck entsteht, dass es sich irgendwann nicht mehr um die Sache als solche geht... das Verhandlungsteam hätte viele gute Fragen aufgegeben, dass hier nur auf die fehlende Heterogenität der Abstammung hingewiesen wurde, zeigt, was die Autorin wichtig fand... wär auch mal interessant, wo die Grünen eigentlich den Hofreiter Toni die ganze Zeit versteckt hatten....

        • @Ein Mensch.:

          Das Problem ist dass bei deutschlandweit 26% Menschen mit Migrationshintergrund im Bundestag nur knapp über 8% sitzen, das demografisch einem Drittel des tatsächlichen gesellschaftlichen Anteils entspricht. Bei Bürgermeisterinnen sind es sogar deutschlandweit weniger als 2%. Auch Frauen gibt es viel zu wenige, und das liegt eben leider oft doch daran dass das so von den weißen deutschen Helmuts gewünscht ist. Jede Frau in der Politik ist permanent Sexismus ausgesetzt, jede Person mit Migrationshintergrund wird permanent rassistisch angefeindet. Wie wollen Sie das denn bekämpfen wenn Sie das anscheinend noch nicht einmal als gravierenden gesellschaftlichen sowie demokratischen Missstand erkennen?

      • @mowgli:

        Zu welchem Ergebnis sind sie denn beim selbstdenken gekommen? wer wäre denn besser geeignet als politisches Personal?

  • ?



    Es muss ein qualifiziertes Team her. Klar! So gesehen berechtigte Kritik an einzelnen Teilnehmern. Aber dann muss eben ein qualifizierter Ersatz benannt werden, unabhängig von Quoten für irgendwas.



    Bin sowieso seit einiger Zeit der Meinung, dass 50% aller Pöstchen ausgelost werden sollten. Nur dann wird auch der Filz innerhalb der Parteien mal aufgebrochen. 5 mal Losentscheid aus der Gesamtfraktion plus 5 die eben bestimmt werden von der Spitze? Wäre das nicht was?

    • @Tom Farmer:

      "Bin sowieso seit einiger Zeit der Meinung, dass 50% aller Pöstchen ausgelost werden sollten."

      Ganz einfach: niemand darf in seinem Leben länger als 8 Jahre lang ein öffentliches Amt übernehmen. Und schon regelt sich das alles von selbst und die ewigen Politkarrieren gibt es nicht mehr.

      • @danny schneider:

        oder man dürfte ausschließlich 4 Jahre am Stück im Bundestag, Landtag, Kreistag sitzen und danach wieder 4 Jahre richtig arbeiten etc. Wäre das nicht ein Modell um Politikerinnen wieder mehr Richtung Volksnähe zu schieben? Achja und Nebenverdienste jeder Art sollten während der entsprechenden aktiven Legislaturperiode komplett verboten werden.

  • Man müsste wohl einen ziemlich großen Saal finden, wenn Koalitionsverhandlungen sowohl alle Anforderungen an Diversität als auch an fachliche Kompetenz und politischer Erfahrung erfüllen können sollen.

    Wenn jeder Partei mit Behinderten und Nicht-Behinderten, Männern, und Frauen, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, Nord- und Süddeutschen, Älteren und Jüngern, Akademikern und Nicht-Akademikern, Urbane und Nicht Urbane etc. etc. antritt...Oh je...

  • May be. But.

    Weiß über ehra genanntes - öh Personal - im übrigen nur wenig.



    Aber “Herr Oberleutnant reicht“ Cem Özdemir - scheitert vermutlich gerade am Proporz! Gellewelle.



    Für eine einst friedensbewegte Partei muß es bei Sondierungsgesprächen mit Lindners sein Laden reichen!



    Daß dieser Krischan us Wermelskirchen exKDVer &! Major der Reserve ist! Wollnichwoll • Mehr wär unausgewogen & von Übel - 🤢🤮🤑 -



    &



    Nen Kellner brauchts bei Sitzungen => “Sieg des Hintern über den 👻“ - bekanntlich immer! Verschärft - je länger - wa! - 🥳 -

    kurz - Bürgerliche Akademiker machens unter sich - 🤪 -

    Na Mahlzeit

    unterm——- servíce—-



    “ Grüne und Bundeswehr



    : „Herr Oberleutnant? Özdemir reicht“



    Ex-Parteichef Cem Özdemir hat ein Praktikum bei der Bundeswehr absolviert. Ein Gespräch über Bürger in Uniform und Krieg als Mittel der Politik.“



    taz.de/Gruene-und-Bundeswehr/!5601987/



    Wem bei dem Praktikantenfotto - es gibt noch schlimmere -



    Nicht schlecht wird! Dem ist nicht zu helfen • 🪖 🪖🪖🪖🪖🪖

    • @Lowandorder:

      So haben wir früher auch mal ausgesehen alter Mann. Ich hatte allerdings ein rotes Barett und Cem war da zu Besuch, der war ja nicht beim Turmg'tt in Altenstadt um sich fit für die nächste Intervention zu machen.

      Da ist mir Cem im Feldanzug lieber, als KGE auf dem Kirchentag.

      m.neuepresse.de/am...g-nichts-zu-suchen

      • @Sven Günther:

        Much all weesen - Jung.

        Mein Barett als Panzerschütze war braun - der Rettungshampelmann olivgrün. Gelle.

        Da ich ja weiß - anders als Mame - daßse n helles Köpfchen - wissens schon - daß mir ein Military-Flacheisen pro Sondierungskonnektion voll & ganz genügt!

        kurz - Diese Fingerlang&EhrgeizTypen -



        Haben sich hie wie da wie dort längst & vor allem bei den Grünen - Cem voran - über die Zäunefressend - Reingewuchert



        Die Mütter&Väter des Grundgesetzes hatten dem eine klare Absage erteilt. Gelle!



        Gemäß dem feinen Spruch - “Was macht die Bundeswehr - wenn Krieg ist?



        Sie geht nachhause! Weil - ihr Auftrag “erfüllt“ ist - EINEN KRIEG ZU VERINDERN • “

        unterm—— btw & entre nous—-



        Insoweit stimm ich nämlich ehra Mame zu: “…hätteste mal was ordentliches gelernt!“ - Dann. Eben - dann würdens nicht in ehra Kriegserfahrungen - Unsere Sicherheit am Hindukusch - stecken bleiben - sondern geschichlich juristisch &!! ÜBER DEN TAG HINAUS -



        DENKEN! Newahr.



        Na Si‘cher dat. Dat wüßt ich ever. Da mähtste nix!



        Voll Normal - Ey. Gelle!

        • @Lowandorder:

          "Die Mütter&Väter des Grundgesetzes hatten dem eine klare Absage erteilt. Gelle!"

          Dann hätte man den 26 strikter formulieren müssen, militärische Gewalt hätte grundsätzlich durch das GG geächtet werden können, wollte man ja nicht.

          Und wir sind nicht die USA, wo gefragt wird, wie hätten die Gründerväter entschieden ;-)

          Und so haben wir 1994 den weisen Worten von Jutta Limbach in Karlsruhe gelauscht.

          "Die von der Bundesregierung beschlossenen Einsätze deutscher Streitkräfte, denen jeweils ein vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erteiltes Mandat zugrunde liegt, finden ihre verfassungsrechtliche Grundlage in Artikel 24 Absatz 2 Grundgesetz, der den Bund ermächtigt, sich einem System gegenseitiger kollektiver Sicherheit einzuordnen."

          Und das ist auch folgerichtig, man kann nicht Teil eines Clubs sein, die Vorteile genießen, aber die Pflichten ablehnen.

          "Dann. Eben - dann würdens nicht in ehra Kriegserfahrungen - Unsere Sicherheit am Hindukusch"

          Ich war nie ein großer Freund des Einsatzes, aber der BT hat mich mit demokratischer Mehrheit als Teil seiner bewaffneten Kräfte entsandt.

          Auch der Einsatz Mali wird ähnlich wie der in AFG scheitern, wir sind wegen den Franzosen da, hatten nie eine eigene Strategie und die Franzosen wollen jetzt raus, das wird wieder so ein glorreicher Rückzug, wo einem dann Kameraden schreiben, ob man nicht mal für die Ortskräfte spenden/tuen könne, weil das AA und der Bendleblock mal wieder Totalausfälle sind.

          Aber wir werden nie eine autarke Union, wenn man sich und die anderen Mitglieder nicht verteidigen will und kann.

          • @Sven Günther:

            Jung. Sie sind doch lernfähig - schön!



            &



            Sagen es: “…Verteidigen…“ 🦆 🦆 🦆

            unterm——— btw ——



            Über den 1. & 2. Fall - Schland verfassungs&völkerrechtswidrig Kriegspartei - unter rot-grüner Ägide (& Angie wollte mit ihrem Freund HasenpfoteDubbelju - gar mitmarschieren) & der damit einhergehenden latenten Kriegsführungsneigung hab ich ausreichend mich hier verbreitert.

            kurz - Dank wir sind wieder wer - hat der Bellizismus als Handlungsagens politischer Entscheidungen Raum gewonnen.

            (ps entre nous - von ehran Sohnemann mal & ihrer pro domo Apologetik der Fernehe mal ab. Hab ich einstmals schmunzelnd zur Kenntnis genommen:



            Denn doch zu alt zu sein -,für ihren Laden und 😱 “dem Marshall-Stab im Tornister.“ (Preußenverehrung bis ins Dienstzimmer - 🥳 - not my cup of tea;)(

            So geht das

  • Ich kann dem Kommentar von Silke Martins nicht ganz folgen. Worum geht es ihr? Um einen Rundumschlag gegen Michael Kellner und Kathrin Göring-Eckhard oder um die ihrer Ansicht nach bei den Grünen nicht vorhandene Diversität? Welche Kandidat:innen mit Migrationshintergrund hätten ihrer Ansicht nach in das Verhandlungsteam gehört? Menschen in eine bestimmte Position bringen zu müssen, nur weil sie wie auch immer "anders" sind als die anderen, ist für mich auch eine Form von Rassismus. Die ethnische Abstammung, Hautfarbe, das Geschlecht, die sexuelle Identität eines Menschen sollte grundsätzlich schnuppe sein, wenn es um die Besetzung von Positionen geht. Nur das, was der- oder diejenige "drauf hat", sollte zählen.

    • @Elena Levi:

      Text gelesen? Sie hat doch zwei sehr nachvollziehbare Vorschläge gemacht.

      • @Stille Post:

        Welche Vorschläge hat sie gemacht?

        • 6G
          68514 (Profil gelöscht)
          @Elena Levi:

          Cem Özdemir und Omid Nouripour hat sie erwähnt. Um aber einschätzen zu können, warum die beiden nicht der Verhandlungsgruppe angehören, müsste man den Entscheidungsweg kennen. Also, was lag der Entscheidung zu Grunde? Vielleicht wollten die beiden ja auch nicht? Solange das nicht bekannt ist, sind Spekulationen eher Zeitverschwendung. Da kann man ja gerne mal bei passender Gelegenheit nachfragen. Aber letztlich ist wichtig, ob was Zukunftsweisendes hinten raus kommt. Auf einem der FDP-Wahlplakate stand z.B. "So wie es ist kann es nicht bleiben". Ich habe mich da gefragt, was damit gemeint ist, die Frisur? Also, wir werden genau hinsehen. Der Plattitüden sind genug von sich gegeben. Klima und soziale Gerechtigkeit sind für mich die wichtigen Themen die nicht zu kurz kommen dürfen. Wenn der Wahlspruch darauf gezielt war, dann habe ich Hoffnung.

          • 8G
            82286 (Profil gelöscht)
            @68514 (Profil gelöscht):

            "Aber letztlich ist wichtig, ob was Zukunftsweisendes hinten raus kommt."



            Seit Kohl ist das nur S...

    • 6G
      68514 (Profil gelöscht)
      @Elena Levi:

      Wahe Worte. :-) Meine Zustimmung.

  • Die von Ihnen bewusst gewählte Bezeichnung "Po­li­ti­ke­r*in­nen" sagt ja aus, dass das Team aus 10 Personen besteht, von denen sich jeweils min. 2 als Männer, Frauen und nicht-binäre/transidente (etc.) Personen verstehen. Daher finde ich die Repräsentation geschlechtlicher Minderheiten schon ziemlich lobenswert und sollte durch die (ohnehin problematischere) ethnische Kategorie nicht schlechtgemacht werden.

  • "Die Grünen scheinen nach einer hochgeheimen Formel zu entscheiden, bei der ethnische Diversität oder politische Erfolge jedenfalls keine Rolle spielen."

    Ich könnte den Vorwurf ja bei einer Grün-geführten Regierung verstehen, aber bei einem Verhandlungsteam? Was hat das denn für eine Prestige außer Meme-Potential auf Twitter, Reddit und Instagram?

    In meinen Augen muss man nicht überall, immer alles vorleben was man fordert. Und so kann man auch für Feminismus, Multikulti und Gleichbehandlung aller Ethnien etc. stehen, ohne dass man bei jeder kleinsten Gelegenheit gleich nach komplizierten Verteilungsschüsseln verfahren muss.

    Eine etwas pragmatischere Sichtweise auch seitens der Medien würde uns zumindest hier die ewigen, pseudo-Moraldebatten ersparen. ;-)

    • @Shasu:

      Da stehen Sie nicht allein mit Ihrer Meinung. Bin ganz bei Ihnen.



      Es sind wieder einmal Millionen Grünen-Trainer am Werk.