piwik no script img

Annalena Baerbock steigt aus dem grünen Wahlkampfbus Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Grünen-Wahlkämpferin BaerbockIrgendwie dabei

Grünen-Co-Chefin Baerbock will Kanzlerin werden. Sagt sie. Doch SPD-Kandidat Scholz führt die Umfragen an, Baerbock steht nur auf Platz drei. Und nun?

E s sind ein paar schwierige Minuten für Annalena Baerbock. Einige Meter vor der Bühne in Kiel entfernt brüllt ein Herr los, der halb über dem Sperrgitter hängt. Seine Brille sitzt schief, das Haar ist wirr, der Mundschutz hängt ihm unter dem Kinn. „Es ist eine Frechheit, nicht die Wahrheit zu sagen!“ Foltermord, Impfungen, Geoengeneering, der Wind reißt ihm die Worte aus dem Mund.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Baerbock hält inne, hört ein paar Sekunden zu, pickt sich dann etwas heraus. Nein, zum Glück gebe es noch kein Geoengeneering, ruft sie. „Klimaschutz bedeutet Kohleausstieg, und wenn auch Sie dafür sind, freut mich das sehr.“ Erleichterter Applaus, zwei Sicherheitsbeamte mit Knopf im Ohr und eng sitzenden Sakkos schieben den Herrn, der nun laut die Nationalhymne singt, von der Bühne weg.

Cool bleiben, das Ding durchziehen, weitermachen. Das ist das, worum es für die Kanzlerkandidatin der Grünen geht. Annalena Baerbock tourt mit ihrem zwanzig Leute starken Tross durch Deutschland, drei, vier Auftritte pro Tag, oft 16 Stunden von morgens bis spätabends. Townhall-Meetings auf Marktplätzen, Termine bei Firmen, Initiativen, Regionalzeitungen. Die Grünen haben dafür extra einen grasgrünen Reisebus gemietet, so groß wie der der deutschen Fußballnationalmannschaft.

Darin gibt es Stockbetten für Nachtfahrten, eine Bordküche, eine trendige Lounge mit Sesseln und Zimmerpflanzen für Hintergrundgespräche und Social-Media-Filmchen. Alles sollte möglich sein in dem ersten Kanzlerinnen-Wahlkampf der grünen Geschichte.

Alles möglich? Tja nun.

Es gibt zwei Deutungen, wie der Wahlkampf läuft. Die eine ist, dass die Grünen trotz allem ganz gut dastehen. Die andere, dass sie es gerade versemmeln. Aber der Reihe nach.

Wir trotzen dem Sturm, bis die Sonne wieder scheint. Dafür bist du das Sinnbild, Annalena

Luise Amtsberg, Bundestagsabgeordnete

In Kiel reißt der Himmel auf. Die weiße Stena-Line-Fähre liegt fest vertäut auf der Förde, ein Hafenkran dreht sich, eine Taube tut so, als ob sie eine Möwe sei – und segelt lässig in einer Windböe. Die Kieler Bundestagsabgeordnete Luise Amtsberg ruft ins Mikrofon, dass Baerbock „wie Arsch auf Eimer“ nach Kiel passe. „Wir trotzen dem Sturm, bis die Sonne wieder scheint. Dafür bist du das Sinnbild, Annalena.“

Das Sinnbild tritt lächelnd auf die Bühne. Baerbock, schwarzes Kleid, auberginefarbene Lederjacke, spricht über die Kraft, die in Deutschland stecke. Diese Kraft, die vor über hundert Jahren auf diesem Platz gewirkt habe, sie brauche man nun, um Deutschland zu erneuern. Sie redet auf dem Platz der Kieler Matrosen, der an den Matrosen- und Arbeiteraufstand im Jahr 1918 erinnert. Jener löste die Novemberrevolution aus, die zum Sturz der Monarchie führte. Schönes Bild, eigentlich.

Die Gesellschaft ist weiter, als die Große Koalition denkt, glaubt die Grünen-Spitze. Es brauche nur einen Stupser, dann beginne die ökosoziale Wende von selbst. Bereit, weil ihr es seid. Auf dem gut gefüllten Platz in Kiel funktioniert das gut. Baerbock wird nach dem Grundeinkommen gefragt, nach Agrarsubventionen oder der Cannabis-Legalisierung. Den Leuten geht es um Inhalte, niemand will etwas zu ihren Patzern wissen, den zu spät gemeldeten Nebeneinkünften, dem geschönten Lebenslauf, dem zusammengestoppelten Buch.

Am Ende klatschen die meisten freundlich, die junge Frau mit Tuch im Haar und Coffee-to-go-Becher, das Rentnerpärchen in Allzweckjacken, der Vater, der sich sein Baby vor die Brust geschnallt hat. Kleine, nicht repräsentative Umfrage im Publikum. Wie war sie?

Ein junger Mann mit blondem Dreitagebart sagt, Baerbock sei ihm zu vage geblieben, etwa bei der Pflegepolitik. Ihn hätte auch interessiert, was sie mit den schmutzigen Kreuzfahrtschiffen machen wolle. Die neben ihm stehende Frau glaubt, die Grünen handelten in der Regierung sowieso anders, als sie vorher sagten. Sie hätten nichts dagegen getan, dass Schrebergärten neben einem Ikea für eine Ortsumgehung planiert worden seien. Die Sache mit den Plagiaten? Halten beide für aufgeblasen.

Die Pläne sind nicht aufgegangen

Die Grünen liegen in Umfragen zwischen 16 und 20 Prozent, klar hinter Olaf Scholz und seiner SPD. Gleich mehrere Grundannahmen von Baerbock und Mit-Spitzenkandidat Robert Habeck wurden pulverisiert. Weder gibt es einen Zweikampf mit der Union um die Führung des Landes, noch haben sie die Sozialdemokraten als führende Kraft der linken Mitte abgelöst. Stattdessen müssen die Grünen kämpfen, in Schlagweite zu bleiben. Aber wie?

Ich komme ja aus dem Sport. Nach einer schwierigen ersten Halbzeit gibt man nicht einfach frustriert auf. Man atmet durch, schüttelt sich, geht raus – und gewinnt das Spiel

Annalena Baerbock über ihre Chancen

Baerbock gießt sich in der Bus-Bordküche heißes Wasser ein und tunkt einen Teebeutel in die Tasse. „Ich komme ja aus dem Sport“, sagt sie. „Nach einer schwierigen ersten Halbzeit gibt man nicht einfach frustriert auf. Man atmet durch, schüttelt sich, geht raus – und gewinnt das Spiel.“ Baerbock sprang als Jugendliche auf dem Trampolin, aber sie spielte auch Fußball.

Beim ersten Fernsehtriell der Kanzlerkandidaten vom letzten Sonntag gelang ihr das Sich-Schütteln gut. Annalena Baerbock argumentierte im Studio in Berlin-Adlershof faktensicher. Sie wirkte freundlich, frisch und dynamisch neben dem unterkühlten Olaf Scholz und dem aggressiven Armin Laschet. Bei ihrem einminütigen Schlussstatement kam sie als Einzige hinter dem Stehpult hervor und verringerte so die Dis­tanz zu den ZuschauerInnen. Der Auftritt war nicht so sensationell, wie es die Grünen-Fankurve auf Twitter behauptete – aber schon ziemlich gut.

In einer Forsa-Umfrage unter 2.500 Befragten kürten die Zuschauer direkt nach dem Triell Scholz zum Sieger, hinter ihm kam Baerbock, dann Laschet. Bei der Frage „Wen fanden Sie alles in allem am sympathischsten?“ waren Scholz (38 Prozent) und Baerbock (37 Prozent) fast gleichauf, während Laschet mit 22 Prozent abgeschlagen auf dem dritten Platz landete.

Habeck und Baerbock für die Tasche. Grüne Wahlkämpferin im Einsatz mit Flyern Foto: Fritz Engel

Gute Werte sind das für Baerbock. Bei Fernsehauftritten sind die Infos aus den Parteiprogrammen weniger wichtig als der Sympathiefaktor. Und ihr Ziel hat sie erreicht. Allen zeigen, dass mit den Grünen weiter zu rechnen ist.

Wie viel Veränderung wollen die Bürger?

Baerbock lehnt sich im Wahlkampfbus in ihrem Sitz zurück. „Groko versus Veränderung, darum geht es jetzt.“ Die Grünen müssten klar machen, dass es nur mit ihnen einen echten Aufbruch gebe. „Das ambitionslose Sich-Durchwursteln von CDU, CSU und SPD muss ein Ende haben.“ Solche Sätze sagt Baerbock gerade ständig. Das Problem ist nur: Viele Deutsche sehen, dass sich etwas ändern muss – aber zu viel Veränderung ist ihnen unheimlich. Olaf Scholz’ Erfolg beruht ja darauf, Sicherheit und Status-quo-Erhalt zu versprechen. Merkel-Raute.

Wie gehen Sie mit diesem Widerspruch um, Frau Baerbock? „Schwierige Frage.“ Debatten wie die über den höheren Spritpreis zeigten, dass Veränderungen immer auch mit Ängsten verbunden seien. „Da müssen wir Grünen eine kluge Balance halten.“ Es sei zum Beispiel richtig gewesen, dass sich die Grünen auf dem Programmparteitag ­gegen einen noch höheren CO2-Preis entschieden hätten. „Wer die Gesellschaft überfordert, verspielt die vorhandene Bereitschaft vieler Menschen, wichtige Schritte mitzugehen.“

Die grüne Gratwanderung zwischen Beständigkeit und Revolution führt manchmal zu ungewollt komischen Momenten. Neulich veröffentlichte die Partei ihren Wahlwerbespot. Zur Melodie von „Kein schöner Land in dieser Zeit“, einem Volkslied aus dem Jahr 1840, singen da echte Menschen einen neu gedichteten, grenzdebilen Text („Müssen uns’re Erde wahrn, fürs Leben wird es hier zu warm …“).

Auf Twitter ging der Spot sofort viral, in seltener Einhelligkeit lästerten UserInnen über das grüne Biedermeier, das einfach nur „cringe“, also peinlich, sei. Ein Lied der Romantik, ein Priester im Kollar, grillende Männer, Handwerk, Bienen und Natur, die Gesellschaft als Gemeinschaft – „so viel Deutschland hätte sich die CDU nie getraut“, urteilte ein Welt-Journalist.

Genau das war Sinn der Sache. Der Spot ziele auf Menschen, die ARD und ZDF schauten – „also auf eine eher ältere Zielgruppe“, sagt Annkathrin Schäfer am Telefon, die Kampagnenchefin der Grünen. Aus dieser Gruppe habe man vor der Ausstrahlung „sehr gute Rückmeldungen“ gehabt. Und – singen die Grünen jetzt immer? „Keine Sorge.“ Schäfer lacht. „Permanente Volksliedbeschallung ist nicht geplant.“ Dafür muss man ihnen dankbar sein.

Vor gut zwei Monaten, als der Spot aufgezeichnet wurde, wähnten sich die Grünen noch im Duell mit der CDU. Die Scholz-SPD hatte da noch keiner auf dem Zettel. Auch dazu passt die konservativ anmutende Heimattümelei. Ob RentnerInnen tatsächlich begeistert mitsummen, sei dahingestellt.

Baerbock in Duisburg Foto: Fabian Strauch/dpa

Die Grünen haben ein Problem. Sie führen keinen Kanzlerinnen-Wahlkampf mehr, sondern einen Irgendwie-dabei-sein-Wahlkampf. Ohne Frage wäre ein Ergebnis von 17 Prozent gemessen an den 8,9 Prozent von 2017 ein Erfolg. Aber gemessen an den eigenen Ansprüchen, an dem, was möglich schien, und daran, was durch die Klimakrise auf dem Spiel steht, sind ein paar Ministerjobs in einer Jamaikakoalition nur so mittel-okay.

Zwischen Baerbock und Habeck rumort es

Drei Jahre lang taten Baerbock und Habeck so, als sei die SPD scheintot, eigentlich gar nicht mehr vorhanden. Und ausgerechnet Olaf Scholz läuft ihnen nun den Rang ab – und sammelt die frustrierten CDU-WählerInnen ein, die sie selbst begeistern wollten? Das ist schon eine besondere Ironie der Geschichte.

Wobei man nun über die unausgesprochene Rivalität zwischen Baerbock und Robert Habeck sprechen muss. Fragt man Grüne, die beide kennen, nach deren Verhältnis, beteuern sie, jenes sei gut, lösungsorientiert oder professionell. Auffällig ist, welches Wort nicht mehr fällt: „vertraut“.

Zwischen Habeck und Baerbock hat sich etwas eingeschlichen, was es früher nicht gab. Die Risse in der gespielten Harmonie sind unübersehbar. Zwei Stunden nachdem Habeck am 19. April Baerbock die Bühne als Kanzlerkandidatin überlassen hatte, gab er der Zeit ein sehr ehrliches Interview. Dies sei „der schmerzhafteste Tag“ seiner politischen Laufbahn, räumte er ein. „Nichts wollte ich mehr, als dieser Republik als Kanzler zu dienen.“

Schon vor Jahren wollte Habeck ja mit den Grünen die gesellschaftliche Mitte neu aufrollen. In seinem 2010 veröffentlichten Buch „Patriotismus. Ein linkes Plädoyer“ schreibt er begeistert von den Obama-Wahlkämpfen. Jener kombiniere Pathos und Unangepasstheit. Ähnliches hatte Habeck für Deutschland im Sinn, als er sich 2017 in der Urwahl um die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl bewarb – und knapp gegen Cem Özdemir verlor.

Als Habeck im Januar 2018 zusammen mit Annalena Baerbock den Parteivorsitz übernahm, war das für ihn schon der zweite Anlauf. Für sie nicht. Wesentliche Thesen zur Neuorientierung der Grünen, die ihnen seither ungeahnte Erfolge bescherten, hat er schon vor Jahren aufgeschrieben. Raus aus der Nische, die ganze Gesellschaft adressieren, der einladende Gestus, die versöhnliche Sprache. Keine Angst vor Patriotismus haben, „Kein schöner Land“ lässt grüßen.

Ob Habeck heute in ruhigen Minuten denkt, dass Baerbock gerade alles ruiniert? Man weiß es nicht. Er verhält sich loyal – und absolviert eisern ein Mörder-Programm für den Erfolg der Partei. Aber er ließ schon alle spüren, wie sehr ihn die Fehler nervten – etwa die peinlichen Plagiate in Baerbocks Buch.

Als ihn die Süddeutsche Zeitung im Juli fragte, wie oft er gedacht habe, dass solche Fehler nicht hätten passieren dürfen, antwortete er: „Mehr als einmal und weniger als hundert Mal.“ Man kann also davon ausgehen, dass Habeck ungefähr 98 Mal „scheiße“ dachte.

Was sage er Leuten, die Baerbock für eine Hochstaplerin hielten? „Annalena Baerbock ist eine Frau, die von den Themen und ihrer Umsetzung getrieben ist. Dafür geht sie hohe persönliche Risiken ein, wie man jetzt ja sieht.“ Subtext: Das Buch war eine Riesendummheit.

Dann rieb er Baerbock, die Dutzende Textstellen kopiert hatte, noch unter die Nase, dass das Urheberrecht für Kulturschaffende existenziell sei. Auch in der ZDF-Fernsehsendung „Lanz“ machte er Mitte Juli gar nicht erst den Versuch, die Plagiate Baerbocks zu verteidigen. In der Politik gebe es, weil man permanent beurteilt werde, „’ne Art Verführbarkeit, [ein] bisschen [auf] dicke Hose zu machen“.

Auf seine freundliche Habeck-Weise meinte er, dass sich Baerbock größer gemacht hätte, als sie sei. Bei Sandra Maischberger sagte er Anfang August, dass bei der Nominierung Baerbocks die „Frauenkarte“ auch ein entscheidendes Kriterium gewesen sei. Das Wort setzte er mit den Fingern in Anführungszeichen. Sagen wir es mal so: Im Inner Circle der Grünen macht man aus seinem Herzen keine Mördergrube mehr.

Aber ein Tausch der Kanzlerkandidatur stand nie im Raum, obwohl es Argumente dafür gegeben hätte. Oder präziser: Dem Autor dieses Textes hat in den vergangenen Wochen niemand gesagt, ernsthaft darüber nachgedacht zu haben. Habecks Ansage („Das ist Kokolores.“) teilten alle. Auch die, die ihn damals vorgezogen hätten.

Indirekt ist der andere Parteichef immer dabei

Aber egal ob Baerbock in Kiel redet, im regnerischen Hamburg auf dem Jungfernstieg oder in Hannover: Robert Habeck steht indirekt immer mit auf der Bühne und neben ihm die Frage, ob die Grünen mit ihm besser dran wären. Seine Reden sind packender und nachdenklicher, seine Auftritte lässiger und authentischer. Baerbock bleibt eher auf den ausgetretenen, aber sicheren Pfaden der Parteiprosa, Habeck traut sich mehr. Das liegt an Naturell und Talent, aber auch an der größeren Freiheit, die eine Nummer zwei für sich in Anspruch nehmen kann.

Der Reisebus steuert langsam durch eine Einfamilienhaussiedlung 25 Kilometer südlich von Hamburg. Großes Hallo im Restaurant „Lieblingsplatz“ in Seevetal. „Das ist ja die Frau Baerbock!“, „Mal nicht nur im Fernsehen!“ Eine Kaffeegesellschaft erlebt eine Überraschung. Lange Tische, Blumensträuße, diamantene Hochzeit. Baerbock smalltalkt mit der Jubilarin, fragt, ob es schon Urenkel gebe. Sie scherzt. „Sehen Sie, das hat Ihr Sohn extra für Sie arrangiert.“ Gelächter.

In Baerbocks Team wird auf den Wahlkampf von Gerhard Schröder 2005 verwiesen. Jener sei auch über die Marktplätze gezogen – und habe so die Stimmung für die SPD gedreht. Die Plätze seien überall voll mit Leuten (die dann hoffentlich grün wählten), Teenager himmelten Baerbock an (die dann hoffentlich mit ihren Eltern redeten), Frauen flüsterten ihr zu: „Halten Sie durch!“ In der grünen Strategieplanung kommen recht viele Konjunktive vor.

Abgerechnet wird dann am Schluss. Je nach Ergebnis droht ein interner Machtkampf zwischen Annalena Baerbock und Robert Habeck. Ampel oder Jamaika? Wer hat den ersten Zugriff auf ein Superministerium? Wer hat die Hosen an in Koalitionsverhandlungen? Habeck wird bei einem mäßigen Ergebnis wenig Lust verspüren, sich wieder hinter ihr einzusortieren. Und er könnte darauf verweisen, dass es mit ihm besser gelaufen wäre, wir hatten es schon. Den Grünen stehen nach dem 26. September spannende Tage bevor.

Eine ehemalige Druckereihalle in Hannover, gesetztes Publikum auf Stuhlreihen, eine hell erleuchtete Bühne – das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat zu einem Talkformat mit der Kanzlerkandidatin eingeladen. Sascha Harborth stellt sich ans Mikrofon. Harborth, Igelhaare, Hoodie unter dem Sakko, Ring im linken Ohr, war früher der Fußballtrainer von Baerbock, als sie mit 15 im Nachbardorf kickte. Ob ihr in der Politik ihre Siegermentalität von damals helfe?

Eigentlich ist die Frage ein Elfmeter, eine freundliche Vorlage, die Baerbock nur verwandeln muss. Umso interessanter ist ihre Antwort. Sie seien ja damals leider nicht nur von Sieg zu Sieg geeilt, sagt sie – und haben in der Kreisklasse gespielt. „Man braucht ein starkes Team, auch das ist ja bei Mannschaftssport immer so.“ Natürlich seien die Grünen mit der ersten Kanzlerkandidatur ihrer 40-jährigen Geschichte ein Wagnis eingegangen. Aber die Herausforderungen seien so groß, dass man nicht immer nur sagen könne, „die Hauptverantwortung sollen mal andere tragen“.

Kreisklasse, Team, Wagnis. So richtig überzeugt klingt das alles nicht mehr. Nach ihrem Auftritt geht Baerbock zu Sascha Harborth hinüber, um ein paar Minuten zu plaudern. Dann muss sie los, weiter für ein starkes grünes Ergebnis kämpfen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

62 Kommentare

 / 
  • Die Grünen und Frau Baerbock waren lange Zeit ein sehr erfolgreiches Gespann, bis ihnen dann der Erfolg zu Kopf gestiegen ist und sie mitunter schon so taten, als würden sie in Berlin fleißig mitregieren. Eine grüne Partei, die mit der „Union“ Klimapolitik machen will, wer soll die denn eigentlich ernst nehmen?

    Im übrigen bin ich der Meinung, 2017 darf sich nicht wiederholen.

  • Was ich von den Grünen erwartet hätte, ist ein Bekenntnis gegen die Laschet CDU.



    Rot rot grün und die Prozente Wären nicht eingebrochen.



    Aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl schwarz grün zu wählen wenn ich grün wähle

  • Mir wäre ein Robert Habeck deutlich lieber weil erfahrener und politisch kompetenter als Frau Baerbock als Kandidat. Beide sind Führungsduo seit Januar 2018!



    Die ganzen großen Probleme können sowieso nur von allen Leuten gemeinsam verändert werden, nicht von einer Kanzlerin oder Kandidatin.



    zur Wahl:



    Das Problem ist eher, dass Stimmenprozente relativ von CDU an Scholz gehen und an die FDP, nicht weil diese Leute echte Veränderung wollen.



    Ohne Dauerkampagnen wie Ende Gelände wird nichts bewegt.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Die Leute wählen aber auch FDP, weil sie Angst vor Ende Gelände haben. Denn die haben auch kein Energiekonzept.

  • Ein Kandidatenwechsel zu Habeck hätte vermutlich einen Bundeskanzler Söder zur Folge gehabt.

    • @meerwind7:

      Wieso sollte ein Kandidatenwechsel bei den Grünen einen Kandidatenwechsel bei der CDU/CSU haben?

  • Nur mal so ganz nebenbei. O.S. ist mehr als 20 Jahre älter als A.B.. Letztere kann auch noch in späteren Jahren antreten. Merkel war 51. Es ist relativ wohlfeil, bedarf keiner besonderen Rechcherche, jetzt Grünenbashing zu betreiben, wobei mir - außer bei der AfD - ohnehin kein zweistelliger Prozentzuwachs ever bekannt ist.

  • Meine Sympathien liegen bei der SPD und ihrem hanseatischen Scholz. Gleichzeitig halte ich Klimaschutz mittlerweile für Prio 1. Wer ist in dem Punkt (a) am glaubwürdigsten und hat (b) auch ein passendes Konzept, die Leute dahin mitzunehmen, zu motivieren, und wo nötig Druck anzuwenden? Da bin ich mir nicht sicher. Der Braunkohleschwachsinn muss aufhören, die Regionen und ihre Bürger brauchen dafür eine neue Perspektive (bzw Bildung: es kann nicht angehen, das Teile Deutschlands in der modernen Zeit auf Jobs mit sehr geringerem Bildungsniveau angewiesen sind; die Generation jetzt meinetwegen, aber nicht mehr mit deren Kindern). Das Konzept muss ja heut nicht fertig sein. Wer erstellt es und setzt es am ehesten um wenn er/sie dran ist?

  • Vielleicht erkennen aber auch immer mehr Menschen das die Grünen trotz ihres Namens von Umweltschutz nicht mehr verstehen als andere.



    Wenn Baerbock im Bayrischen Rundfung zusammen mit K.Schulze spricht, und dabei wirklich wohlwollend durch die Sendung gefüht wird, merkt jeder der etwas Physik in der Schule hatte das die beiden nicht wirklich wissen wie ein Stromnetz funktioniert.



    Was auch nichts macht, dafür gibt es Spezialisten. Aber dann sag ich auch nicht so Zeug wie "das Stromnetz wird über die Temperatur in Gefrierschränken geregelt, die brauchen Nachts weniger Strom wenn die E-Autos Zuhause geladen werden."

    Da hat mich meine Frau die nun wirlich wenig mit solchen Dingen anfangen kann fragend angeschaut und gemeint " das kann doch niemals funktionieren" selbst wenn die weniger Strom brauchen würden steht ihr Verbrauchh doch in keinem Verhältniss zu dem Ladestrom eines BEV.

    Leider halte ich keine Partei für Kompetent wenn es um Energie oder Mobilität geht.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Alwin3012:

      Da sind sich alle Parteien und Kandidaten gleich.



      Frau Merkel war da eine Ausnahme und kann sicher die Komplexität begreifen, nur als Demokratin auch nicht viel ausrichten, da Demokratie auf (im Falle der Treibhausgase) faulen Kompromissen beruht.

      Eine verheerende Rolle haben hier auch die Medien. Einerseits wird der Klimawandel klein geredet, andererseits reißerisch von "Erderhitzung" gesprochen. Wie das alles zusammenhängt, wissen die meisten Medienleute nicht.

      Zur Volksbildung in Ihrem Sinne, würde sicherlich beitragen, wenn jeder eine Solaranlage hätte und angezeigt bekäme, wieviel Strom er wann erzeugt, wann und wofür er ihn verbraucht. Ich kenne einige Menschen, die mit sowas ausgestattet, ihre Waschmaschine Mittags laufen lassen oder sich Gedanken über einen Stromspeicher machen.

    • @Alwin3012:

      sie spricht von intelligenten stromnetzen wenn es nachts weniger warm ist und vor allem die gefrierschräncke nicht ständig geöffnet werde verbrauchen sie weniger strom (müsste eigentlich jede hausfrau/mann wissen).also 100 gefrierschränke verbrauchen soviel weniger strom dass ein auto mit diesem eingesparten strom aufgeladen werden kann und so wird der eingesparte strom im autoakku gespeichert.also das intelligente stromnetz ist ein stromspeicher.

      • 9G
        97287 (Profil gelöscht)
        @prius:

        Auch ohne zu rechnen, glaube ich das nicht. Der Stromverbrauch eines durchschnittlichen Gefrierschrankes liegt bei 0, 3 KWh/ Tag. Das intelligente Stromnetz ist genauso wenig ein Speicher wie die Cloud, Dazu braucht es lokale Speicherkapazitäten. Wenn Sie die Energie von 100 Kühlschränken Nachts nehmen ( ca 15 kWh) haben Sie Brei in der Gefriertruhe. Wenn Sie die Stromeinsparung durch nichtöffnen der Truhe nehmen, dürften Sie ca. 0,0015 kWh gewinnen, das reicht nicht mal für eine Autobatterie

        • @97287 (Profil gelöscht):

          Nachts wird der Kühlschrank weniger geöffnet. Das spart Energie. Dafür kommen die Sachen die nicht zurückgestellt wurden wieder vor dem Schlafengehen rein. Was nun überwiegt?

      • @prius:

        "...also das intelligente stromnetz ist ein stromspeicher."



        Besonders im Winter, wenn der Solarstrom zu 80 - 90 % ausfällt.



        Wo nichts ist, kann auch das intelligenteste Netz nichts speichern... So viel Intelligenz sollte schon sein. Gilt auch für ALB.

    • @Alwin3012:

      Das Verstehen aller Details ist in der Politik weniger wichtig als das Wollen.

    • RS
      Ria Sauter
      @Alwin3012:

      Mögen wir hoffentlich vor dieser Frau verschont bleiben.



      Sie ist genaus untragbar wie Ladchet oder Scholz.



      Was nun?

  • Der deutsche Weg ist halt mit Scheuklappen in den Untergang zu laufen, bzw. SUV zu fahren. Dafür gibt es Mehrheiten und ein korrupter Technbokrat wie Scholz ist da die erste Wahl, weil seine CDU-Version für's Bundesparkett sichtlich nicht das Zeug hat. Selbst die handzahme Version der Grünen ist schon zuviel. Unsere Kinder und Enkel werden uns diese Wahl nicht vergeben.

    • @hessebub:

      Klimaschutz mit Wirtschaftsstärke in Einklang zu bringen - das ist, was sich alle Parteien (mit Ausnahme der AfD) auf die Fahnen geschrieben haben. Die Methode: Grünes Wachstum. Dazu noch ganz viel Digitalisierung.

      Man kann den Grünen vielleicht zugute halten, diesen beliebten Quatsch erfunden zu haben. Mehr aber auch nicht.

      Um es kurz zu machen: Es wird nicht funktionieren. Nicht, weil die Angst vor Veränderung zu groß ist, sondern weil Wachstum niemals ökologisch sein kann. Man müsste schon die Wirtschaft auf ein umweltverträgliches Niveau herunterschrauben: Möglich und erlaubt wäre dann nur noch, was sich mit erneuerbarer Energie betreiben lässt. Auch eine klimaverträgliche Digitalisierung dürfte dann nicht mehr auf Google-/Apple-/Amazon-/Microsoft-/Facebook-Basis laufen - viel Spaß bei der "Transformation"!

      • @zmx52:

        man muss auch nicht alles bei google und co in der cloud speichern bzw. nicht ständig streamen .als alternative gibts die massenhaft tonträger wie cds cassetten usw.die zu hause rumliegen.oder man lädt die medien von youtube runter und speichert sie auf festplatten .dann muss nicht ständig die cloud beschäftigt werden ausserdem kann man auch musik oder filmdateien kaufen donwloaden und auf der festplatte/sdcard speichern

    • @hessebub:

      Wenn die Grünen weitere Personen der Mitte erreichen wollen müssten sie jedes Gramm eingespartes CO2 dem jeweiligen Bürger direkt vergelten. Stattdessen kommt der Wahlkampf rüber wie ein Griff ins Portemonnaie, für die der Wähler mit 75€ abgespeist wird und dafür auch noch dankbar sein soll. Bei einer Partei mit so starker Stammwählerschaft wie den Grünen muss man doch mal auf den Trichter kommen im Wahlkampf die Leute anzusprechen, die einen nicht als No.1 auf dem Zettel haben. Innen/Außenpolitisch hat(te) man das mit Özdemir und dem Tübinger doch auch verstanden.

  • Eigentlich ist ein Sprung von 9 auf 18% in der Wählergunst ein sensationelles Ergebnis für eine Partei wie die Grünen … eigentlich.



    In zweifacher Hinsicht haben die Grünen es aber selbst verk … : 1. Baerbock anstelle des „Kanzlerkandidaten der Herzen“ Habeck aufs Schild gehoben haben, eine fatale personelle Fehlentscheidung.



    2. zu glauben, der Klimawandel mache Wahlkampf für die Grünen und würde Baerbock quasi automatisch ins Kanzleramt spülen. Ja, der Klimawandel ist real, nicht aber die daraus erhofften Schlussfolgerungen der grünen Wahlkampfstrategen



    So wird man am Ende nicht mehr sagen können: Platz 3 bei Verdoppelung des Stimmenanteils … ja, auch ein schöner Erfolg! Dieser kehrt sich in sein Gegenteil und die Grünen können sich somit selbst in den Allerwertesten beißen.

    • @Abdurchdiemitte:

      Platz 3 ist auch schon Wunschdenken. Platz 4 ist realistisch, vielleicht geteilt mit der AfD. Die FDP wird noch eine Menge frustrierte Unionwähler abgreifen und damit an den Grünen vorbei ziehen. Wenn die SPD keinen Patzer mehr macht, ist der Drops gelutscht.

  • Die Grünen als führende Kraft der linken Mitte? Was haben die denn geraucht?

    Die Grünen kopieren seit Jahren fast jede Position der CDU, stimmen im Bundestag gerne mit der Groko. Und halten sich für Links? Arbeiterrevolution mit der NATO?

    Die "großen" Parteien haben auf 20 % abgewirtschaftet, weil das Land nach 16 Jahren Merkel frischen Wind will, neue Ideen, eine Opposition.

    Und die Grünen haben nichts im Angebot außer NATO, Gendersternchen , Überwachung, und irgendwas mit Klima. Genau wie die CDU. Genau wie die SPD. Genau wie die FDP.

  • taz: Es sind ein paar schwierige Minuten für Annalena Baerbock. Einige Meter vor der Bühne in Kiel entfernt brüllt ein Herr los, der halb über dem Sperrgitter hängt. Seine Brille sitzt schief, das Haar ist wirr, der Mundschutz hängt ihm unter dem Kinn. „Es ist eine Frechheit, nicht die Wahrheit zu sagen!“

    Tja, so lange wir solche Bürger haben, die ihre "Bildung" aus der Bildzeitung beziehen, so lange wird sich in diesem Land auch nichts verändern.

    Die Wahrheit ist doch, dass nach der Wahl der "Schornstein" des Wirtschaftswachstums mit der Union und der SPD noch mehr "rauchen" soll, damit die Verursacher des Klimawandels ihr "Monopolyspiel" weiterhin spielen können; auch wenn die CO2-Konzentration in der Atmosphäre jetzt schon bei 420 ppm ist. Im April 2021 wurde am Mauna-Loa-Observatorium auf Hawaii erstmals eine CO2-Konzentration von mehr als 420 ppm gemessen - und die CO2-Konzentration steigt und steigt und steigt ...

    Union und SPD kann man doch schon seit Jahren nicht mehr unterscheiden; die sind in der GroKo zu Zwillinge geworden und gemeinsam verantwortlich für steigende CO2-Emissionen, Abgasskandale, Stickoxide und Feinstaub. Die Linken haben keine Chance in dieser neoliberalen Welt gewählt zu werden und die Grünen sind schon lange nicht mehr grün - und wohl auch nicht mehr besonders sozial. Die FDP ist eine Lobbypartei der Reichen, die nur von Steuersenkung (für Reiche) redet und über die AfD muss man nichts mehr sagen, denn was diese "Partei" im Grunde ist, das ist hinreichend bekannt.

    Soziale Gerechtigkeit, Klima- und Naturschutz müsste eigentlich auf der Agenda aller Politiker stehen - aber bei den neoliberalen Parteien (Union, FDP und seit Schröder auch die SPD) steht da wohl wieder nur das Wort "Wirtschaftswachstum". Im Grunde können wir den jungen Menschen eigentlich auch gleich sagen, dass ihre Zukunft leider ausfallen muss, weil wir weiterhin mit solchen Parteien das klimaschädliche Wirtschaftswachstum ankurbeln wollen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    "eine Taube tut so, als ob sie eine Möwe sei – "



    Ein Schaf tut so, als ob es ein Löwe sei.



    (Journalist*innen tun so, als wären sie frei)

  • Zum Einen: Es ist nicht die erste Umfrage-Blase, die in den Monaten vor der Wahl platzt - oder zumindest stetig die Luft verliert. Und es ist auch nicht das erste Mal, dass es eine Kanzlerkandidatur erwischt, deren Entfernung vom Klischee des "Bundes-Alpha" den Wählern möglicherweise mehr Offenheit abverlangt, als sie dann, wenn der Wahltermin näher rückt, in ihren Herzen finden können. Ob nun Merkel, Schulz oder eben jetzt Baerbock, sie alle sind keine dominanten Schröder- oder Kohl-Typen und haben erlebt, wie eine uneinholbar scheinende Führung in den Umfragen binnen Wochen in sich zusammenfallen kann. Merkel hat 2005 immerhin noch 0,3% über die Runden bringen können. Aber das Häufchen Elend, das sich da vom fast-sieges-trunkenen Noch-Kanzler am Wahlabend die Leviten lesen lassen musste, wieder aus den Köpfen der Wähler zu bekommen, war ein hartes Stück Arbeit.

    Zum Zweiten: Ein Umfragehoch in Krisenzeiten ist möglicherweise auch keine soo nachhaltige Aussage über das wahre Wählerpotenzial einer Partei. Wir reden immer noch von den Grünen, die etwa ein Drittel der Stammwähler der Union haben. Herr Schulte weist richtig darauf hin, dass die sich gerade wegen einer möglichen nahezu Verdoppelung ihrer Stimmen vom letzten Mal grämen. Das sollten sie vielleicht einfach mal lassen.

  • Es ist schon ein Stück aus dem Tollhaus, in Zeiten von weltweiten Waldbränden, Hochwasserkatastrophen hierzulande und einer absolut wählerfeindlichen Kandidatenaufstellung von CDU und SPD einen Wahlkampf derartig zu versemmeln. Es zeigt, diesen komischen Grünen geht es gar nicht um die Bewältigung einer Klimakatastrophe, sondern nur um Anbiederung und Machtspielchen, einer Fortsetzung eines Parteiparlamentarismus, der bei der Wählerschaft schon lange nicht mehr ankommt. Bloß nicht anecken, immer nett und fair zu dem 'Gegner', auch wenn andere für ihn mit Scheiße schmeißen. Ich frage mich immer: Ist das 'nur' Naivität oder Populismus oder schon Demagogie....

    • @Dietmar Rauter:

      Kann Ihren Kommentar gut nachvollziehen. Ich fühle mich von den Kampagnen, die gerade laufen, gelangweilt und unterfordert. Die Erde brennt, und die beschweren sich über 10% beim Benzinpreis. Beam me up, Scottie.



      Trotzdem: Als Politikerin bist Du jeder Häme ausgesetzt, die man sich nur vorstellen kann. Freie Rede kommt nur noch von denen, die keine Ansprüche stellen (wie wir z.B. die Restzeit des Homo Sapiens gestalten). Ein falsches Wort, und sie schießen Dich ab. Dass sich Baerbock für das N-Wort, das sie in dem richtigen Zusammenhang erwähnt hat (ihre Tochter hatte da etwas an der Schule aufgeschnappt) dann auch noch entschuldigt, hat mich extrem befremdet.



      Sie muss sich wahnsinnig verbiegen, scheint mir. Ich lasse mich bei diesem Eindruck liebend gerne korrigieren!



      Nein, wir brauchen eine radikale Transformation in diesem Land, aber unsere Kinder werden eher in der Hitze verbrennen oder in den Fluten versinken (wie dieses Jahr geschehen), als dass sich in den Köpfen etwas tut (10 Mio. Bürger und unter 18jährige dürfen übrigens gar nicht wählen).

    • @Dietmar Rauter:

      Guter Kommentar. Ich glaube dass ein Problem ist, dass die Bürger gerne Kombipakete wollen. Ich wäre mal fast in eine Partei eingetreten. Dann kam die Einladung mit den Standpunkten. Und ich muss sagen, einige waren völlig auf meiner Linie. Andere waren so fernab dass es nichts mit dem Eintritt wurde. Si tacuisses… Manchmal wäre weniger mehr.

  • Der grüne Wahlspot ist im Gegensatz zu sämtlichen anderen Wahlspots der Parteien sehr divers. Dass TonangeberInnen/JournalistInnen in ihrer Blase gleich alles schlecht reden müssen, da der Spot eben nicht Netflixlike glatt gebügelt ist, lässt tief blicken. Mir gefällt er sehr gut und ich bin noch lange nicht in Rente :-D

  • Die Grünen werden in vier Jahren erneut die Chance bekommen, die Kanzlerschaft zu übernehmen. Falls bis dahin nichts komplett schief läuft, wird Robert Habeck dann der neue Bundeskanzler. Nur Söder könnte ihm noch gefährlich werden.

    Bis dahin macht mir nur noch die FDP Sorgen. In den Reihen der grünen Parteiführung werden sich einige wohl eher die Liberalen als Bündnispartner wünschen als die unbequemen Linken. Das muss um jeden Preis verhindert werden!

  • Scholz überschweigt alles (und gewinnt),

    denn das Schweigen dient ihm als Erkennungszeichen,



    weil es insgeheim uns eint als Gleiche unter Gleichen.

    Ganz schön schlau der Mann, Respekt!

    Kurzanalyse



    SPD: Schweigsam, pomadig, duldsam



    Deutschland 2021: schweigsame People, sozialdemokratisch durch und durch, egal wen sie wählen, aber nicht zuviel davon, könnte ja auffallen.

    Das passt doch.

  • Im Wahlkampf sollte es doch um Inhalte gehen. Personaldebatten führen aus meiner Sicht ins Leere. Anna-Lena vertritt eine Partei, die den Wähler*innen ein ernst gemeintes Angebot für die Zukunft macht. Respekt dafür. Am Wahltag wird gewählt, danach wird gezählt noch wird über die Personalfrage nur spekuliert.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Nilsson Samuelsson:

      Nein, denn der Inhalt wird durch die Gewählten dann umgesetzt oder nicht.



      Frau Baerbock traue ich nicht über den Weg, also kann ich sie nicht wählen.

      Ich finde auch nicht, dass das Angebot der Grünen ein Angebot für die Zukunft ist, die ich mir vorstelle.

      Da ist mir zu viel Egozentrik einer Elite darin, was mich wieder auf Frau Baerbock zurück kommen lässt.

    • @Nilsson Samuelsson:

      Die einzigen, die ein solches Angebot machen? Echt jetzt?

      • @Lars B.:

        Nein, nicht die Einzigen.



        Das habe ich auch nicht geschrieben oder gemeint. Nur finde ich persönlich Inhalte und Programm wichtiger als Personalspekulationen.

  • "Drei Jahre lang taten Baerbock und Habeck so, als sei die SPD scheintot, eigentlich gar nicht mehr vorhanden."

    Da waren Baerbock und Habeck wohl nicht die einzigen. Wer außerhalb der SPD hat den Aufstieg der Scholz-SPD vorausgesagt?

    • @Anja Viktoria:

      Mir ist bis heute nicht klar, warum es so einen „Hype“ für Scholz gibt.



      Wenn ich überlege wofür er steht und was er sich geleistet hat. Habe ihn auch 7 Jahre in HH erlebt. Ein nur grauselig.



      Ich glaube auch, dass es daran liegt, das sich der deutsche Michel nicht intensiv genug mit der Politik beschäftigt.

      • @Senza Parole:

        Und?



        Wie würde denn das den "Hype" für Scholz erklären?



        Ich denke ja, das es nicht so sehr an Scholz liegt sondern an dem Programm der SPD welches sich durchaus in einem Vergleich sehen lässt.



        Und ich denke doch, das der "deutsche Michel" (ist das so etwas wie Otto Normalbürger?) sich gerade ungewöhnlich intensiv mit Politik beschäftigt.

        • @Nilsson Samuelsson:

          Ich denke, dass es nicht so sehr an Scholz liegt, sondern daran, dass die Alternativen noch größere Katastrophen sind.

          • @sollndas:

            Hm... stimmt, so könnte man das Ergebnis auch deuten... ich bin vielleicht manchmal zu gutgläubig ;-)

  • Ich habe den Eindruck, dass zu Wahlkampfveranstaltungen abgesehen von ein paar Querulanten hauptsächlich Menschen gehen, die sowieso die entsprechende Partei wählen werden, dort ist nicht unbedingt ein besonders kritisches Publikum zu erwarten. Ähnliches gilt für die Lese von Politikerbüchern. Es fällt auf, dass die Grünen sich wenig Mühe geben, Menschen anzusprechen, die sich außerhalb der eigenen Klientel und Milieus befinden. Womöglich hätte ein Robert Habeck das besser drauf gehabt, als eine Annalena Baerbock, die vor allem in den eigenen Reihen populär zu sein scheint.



    Was man allerdings nicht vergessen darf: Die Ergebnisse, die die Grünen in den aktuellen Umfragen erzielen, sind zwar weit vom Kanzleramt entfernt, aber sie liegen fast doppelt so hoch wie das Ergebnis bei der letzten Bundestagswahl, und das ohne bei der SPD zu kannibalisieren. Das ist schon ein erheblicher Erfolg von Habeck und Baerbock.



    Die Frage ist, was die Grünen nach der Wahl daraus machen. In den Ländern haben die Grünen in Koalitionsverhandlungen oft underperformed und eher Posten für Funktionäre als Inhalte rausgeholt. Dabei wird das psychologische Moment nicht unwichtig sein: Werden die Grünen als Gewinner mit einer starken Position wahrgenommen, weil sie den stärksten Zuwachs aller Parteien haben und ihr Ergebnis fast verdoppeln konnten - oder als Verlierer, weil sie das Kanzleramt so deutlich verfehlt haben (immer vorausgesetzt, das Ergebnis ist in etwa so, wie im Augenblick prognostiziert). Hier ist eine starke Fokussierung auf Baerbock als Kanzlerkandidatin im Wahlkampf nicht unbedingt hilfreich.

  • "Robert Habeck steht indirekt immer mit auf der Bühne und neben ihm die Frage, ob die Grünen mit ihm besser dran wären."

    Na ja, bei allem Überschwang für Habeck und Kritik an Baerbock. Wenn Habeck übernommen hätte, hätte man bei jedem Fehler doch gesagt, das wäre der Baerbock nicht/nie passiert... Sie galt ja mal als so faktensicher. Dies wäre Habeck aufs Butterbrot geschmiert worden, wenn er sich das erste Mal bei einer Sacher vertan hätte.

    Man weiß schlicht und ergreifend nicht, ob es mit ihm besser, schlechter oder gleich gelaufen wäre. Wie im Fußball: Wenn der Trainer jemanden aufstellt, der ein Tor schießt, war es die richtige Entscheidung. Schießt er keins, wissen alle, wenn man "richtigerweise" hätte aufstellen müssen, ohne zu wissen, was wirklich passiert wäre...

    Richtig ist aber, dass Habeck innerparteilich sicher gestärkt ist, wenn die Wahl für die Grünen nicht zur Zufriedenheit ausgeht.

    • @Strolch:

      Faß z‘samm: Es lebe der Sport - ⚽️🥊🥍



      Rainhard laß gehn =>



      m.youtube.com/watch?v=oEuatEIRIzI



      & FAK => Ambros/Danzer/Fendrich - dito



      m.youtube.com/watch?v=woQrvq5E5Zk

      Na Servus

      • @Lowandorder:

        "Es lebe der Sport"

        Bei Sport können auch alle mitreden. Im Völkerrecht ist das eher schwierig...

        • @Strolch:

          Danke. Alle hams erfaßt! - 😹 -



          Und dann noch Ingo Insterburg.



          Da hamer doch gleich alles durch:



          Ich liebte ein Mädchen auffem Mars:



          “Snickers&Snars - Das war‘s“

          • @Lowandorder:

            Ha! Einer geht noch - einer geht noch rein!;))



            Däh&Zisch - Mailtütenfrisch schlenztein:

            “ Oxpraiße: "Na, wo sind denn hier de Wäinbärje?"



            Häißt doch in däm Lied: 'Kieler Weijn, der soll es seijn' "

            kurz - Werrn schonn sähn Werrn schonn sähn!



            Demm Ernst seij Lache anjenäm!

  • Letztlich ist das doch der rote Faden an dem sich das alles entlangentwickelt, oder besser, so wie Frau Barock eben ist. Nicht zu Ende entwickelt, bei gleichzeitiger Übermotivation.



    Egal ob Buch oder die verkündete Kandidatur oder die Argumente und Auftritte im Wahlkampf. Es fehlt eine souveräne Einschätzung sich selbst gegenüber sowie auch gegenüber den Leuten und Themen was man wie sagen kann. Also muss sie sich coachen lassen, etwas antrainieren, was die meisten aber spüren.



    Dass das den Habeck nerven muss, da der das alles intus hat, ist logisch. Oder ganz gemein: Dass Habeck auch für das Ausrufen eines grünen Kanzlerkandidaten gewesen ist war nicht für Frau Baerbock gemeint. Hat halt deren Motivation bei gleichzeitiger Ungeduld wohl falsch eingeschätzt.

  • Chapeau Herr Ulrich Schulte.



    Nah dran & Hofberichterstattung vermieden.

    Mit Worthülsensalat an Kalendersprüchen.



    Trallafittijäckchen & Kleid of blue 🎺 soll‘s glücken!



    & Scho nich schlecht =>



    “Ich komm ja vom Sport!“ & nicht mehr vom Völkerrecht! - 😹 -



    Und der lübsche Schweinepriester - mal mehr - mal viel:



    Dorbi im RAF-Lager Seevetal - fläch Hannover Niedersachsen.



    Wo die dicken Rüben wachsen & doch schon in - …Kiiel - 🤣 - *

    kurz - Heute heißt’s ja teflon - pneumatisch nannte sojet Aldous Huxley schon.

    unterm——-servíce zu * Kiiel —



    “ Lassen wir dazu mal einen - Kenner des Hohen Nordens



    &



    Könner der deutschen Sprache - Posthum erneut zu Wort kommen -



    Bitte Herr Henry Rowchet -



    …Meine Lieblingsstelle befindet sich in einer Ode von Johannes R.;



    da wird beschrieben, daß Stalin wie der liebe Gott durch die ganze Welt stapft und sich in alle Herzen fräst.



    Dann endet irgendeine Zeile auf -iel,



    ich denke noch, na, das wird jetzt schwer werden mit dem Reim,



    und da kommt er auch schon: „... und der Student von Kiel“.



    Wenn also mal jemand sagt, er studiere



    Gallohispanistik im 14. Semester, und zwar in



    Kiel, soll er nicht böse sein, wenn manche



    Leute lachen und sagen: „Ach, Sie waren das.“



    Danke. Wie immer. Fein gesagt!



    & www.zeit.de/1992/2...ohs-corner/seite-3



    taz.de/Kolumne-Press-Schlag/!5458403/



    & sodele =>



    Ob das jetzt geschmeidig der lübsche Philosophiestudent war? - 😎 -



    Laß ich mal offen. Danke Harry. Der Kampf geht weiter •

  • "Ampel oder Jamaika?"

    Muss die Partei der Reichen (PDR) denn unbedingt dabei sein? Cut the gold!

  • Daß die Grünen sich für ein Quotenduo hergeben, zeugt davon wie peinlich Demokratie geworden ist.

  • Nichts gegen Frau Baerbock, aber die Wähler wollten Habeck.



    So wie die Wähler auch Laschet nicht wollten, ihn aber trotzdem bekommen haben.



    Wenn eine Partei meint ihr kann der Wille der Wähler egal sein, dann kommt genau dies dabei heraus.

    • @Rudi Hamm:

      Und hoffentlich bekommen die Parteien, die die Wünsche der Wähler nicht respektieren, die Quittung dafür. Leider ist es so, dass Politik nur ein Job geworden ist. Es geht um Posten und Pöstchen, persönlichen Interessen und Profilierungssucht.

    • @Rudi Hamm:

      Die Grünen-WählerInnen wollten eben nicht Habeck statt Baerbock, sondern waren in der Frage gespalten. Sie beziehen sich auf Umfragen aller WählerInnen.

    • @Rudi Hamm:

      Damals, als die Entscheidung anstand wer von beiden antreten würde, waren die Leute aber eher gespalten, willens beiden eine Chance zu geben.

      Die Baerbock hat es danach einfach verkackt.

      Die Grünen hätten Habeck zwar noch einwechseln können, da sie ja günstigerweise eine Doppel-Spitze haben, aber dafür sind sie wiederum zu konservativ, und nun ist ohnehin zu spät.

      • @Shasu:

        Eine Auswechslung wäre eine ordentlich Hypothek für Habeck: Jetzt nochmal den ganzen Apparat umzuschmeißen und auf ihn zuzuschneiden, würde wahrscheinlich auch nicht zu einem so viel besseren Ergebnis führen, als mit Baerbock durchzuziehen. Vielelicht würde es sogar noch schlimmer.

        Habeck tut also im Zweifel intelligent daran, sich jetzt nicht verheizen zu lassen. Beim nächsten Mal kann er dann unumstritten und vielleicht sogar mit wirklich begründeten Kanzlerambitionen ins Rennen gehen. Jenachdem, was wir und unsere Mitwähler in ein paar Wochen dann so an Koalitionssalat zusammenwählen, ist das möglicherweise gar nicht so lang hin... ;-)

        • @Normalo:

          Ja, jetzt ist es zu spät für Habeck.

          Allerdings, vorausgesetzt es gibt eine regierungsfähige Koalition, welcher Coleur auch immer, wäre ich mir nicht so sicher, ob Habeck nochmal eine solche Chance erhalten wird.

          Die Deutschen sind ja bekannt dafür Regierungen am Laufen zu halten solange diese keine all zu groben Schnitzer basteln. Und Scholz ist noch relativ jung mit 63. Da sind 10 Jahre locker drin. Von Laschet mit seinen 60 ganz zu schweigen. ;-)

      • @Shasu:

        das in die gleiche kerbe hauen, darin sind die deutschen meister. kann sein, dass es gerade deshalb auch schon zu spaet ist, weil wir wollen die self fulfilling prophecy ja auch aktiv mitgestalten, sowohl als propheten, als auch als erfueller.



        zu gross die schmach, wenn man als pessimist und meisterschmoller auch noch des scheiterns ueberfuehrt wuerde^^

        • @the real günni:

          Ich haue in keine Kerbe. Mir persönlich ist eigentlich egal, wen die Grünen aufstellen. Aber die Umfragen (auch wenn man die Aussagekraft solcher immer mit Vorsicht genießen muss) haben einen deutlich negativen Trend für die Grünen, seit Monaten. Das liegt nicht an den Themen der Partei, sondern an der Kandidatin, weil Menschen immer auch Personen wählen, und nie nur Parteiprogramme - auch wenn es landläufig anders behauptet wird.

          Meine persönliche Meinung ist, dass die Grünen Habeck im Juni, spätestens aber Juli, hätten einwechseln sollen. Das hätten die Menschen in diesem Land akzeptiert, weil die Grünen immer schon eine Doppelspitze hatten. Nun ist es zu spät, weil die Briefwahl schon läuft. :-)

          • @Shasu:

            na mir hat noch keiner zum ausdruck gebracht, was denn jetzt an annalena baerbock so verkehrt sein soll.



            wirkt so kindlich? oder ist es plagiat- lebenslauf-siehatscheissegesagt-gate?



            also wenn es an der person und was daran klebt liegen soll, dann muesste annalena baerbcok haushoch gewinnen, weil mit wirecard-cum-ex-scholz und plagiat-garzweiler-naturschutzneindanke-lachet da zwei hochkaraeter kandidieren.



            scheint ihnen aber nicht zu schaden, und das liegt meines erachtens daran, dass baerbock eine frau ist, man sie fuer zu jung haelt mit 40, und alle und ausnahmslos alle in die gleiche kerbe hauen.



            statt qualifizierter ´die bringt´s nich´ hoer ich so gar kein ´ist eine gute wahl´. und letztendlich ist die person ja auch gar nicht entscheidend, wer meint, die wuerstchendreher-spd hat die dynamik, dieses land umzukrempeln: bitte.

            • @the real günni:

              Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin kein Fan der kleinen betrügerischen Wichte Scholz und Laschet. Wenn ich zwischen den dreien wählen müsste, wäre Baerbock haushoch überlegen als das kleinste Übel. Nur, ist die Wahl nicht beschränkt auf drei (oder genauer gesagt vier) Parteien, und daher habe ich auch nicht die Grünen gewählt.

              Das Problem mit Baerbock sind eigentlich auch nicht unbedingt die vielen kleinen Fehler hier und da. Irren ist ja menschlich. Sondern der schlechte Umgang mit all diesen kleinen Fehlern, welcher im Umkehrschluss zeigt, dass die Frau (unabhängig vom Geschlecht wohlgemerkt, da mich dieses nicht wirklich interessiert bzgl. d. Beurteilung) ungeeignet ist fürs Amt.

              Wissen Sie, wenn man sich für jeden kleinen Scheiß immer gleich groß entschuldigt, dann verleiht man insignifikanten Angelegenheit viel Bedeutung. Einfach ignorieren hilft häufig viel mehr, weil die meisten Menschen es dann auch schnell als Schmutzkampagne begreifen. Aber entschuldigen = Schuldeingeständnis. Wenn man das einmal bei einem offensichtlichen Fehler macht, okay.

              Aber Weihnachtsgeld, Lebenslauf, Buch, etc. pp. - die Dame kommt aus dem Entschuldigen kaum raus. Das alles sind natürlich auch Fehler der grünen Spitze und d. Wahlkampfteams, welche Baerbock unterstützen sollten. Aber, wenn man sieht, dass die eigene Kandidatin komplett demontiert ist, dann sollte man halt auch erwägen noch einen Joker zu ziehen - vor allem wenn man das glaubwürdig verkaufen kann. :-)